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1. Geschichte des Alterthums - S. 480

1852 - Weimar : Albrecht
480 Romulus. stellte sich auf den palatiuischcn, Remus auf den aventinischen Hügel, um zu erwarten, wem die Götter ein Zeichen ihrer Gunst geben würden^ Nach langem Harren erblickte zuerst Nemns sechs (Beier, bald nachher aber Romulus deren zwölf. Es entstand nun von neuem ein heftiger Streit, indem der Eine die frühere Erscheinung der Vögel, der Andere die größere Zahl derselben für sich geltend machte. Der darüber ausbrechende Kampf wurde zum Vortheil des Romulus entschieden, und dieser begann nun die Gründung der Stadt. Er legte sie auf dem linken Ufer der Tiber auf dem pala- tinischen Hügel an. Zuerst wurde auf dem Palatin eine Grube von kreisförmiger Gestalt gegraben, mundus genannt, um die Erstlinge aller zum Lebensunterhalt nothwendigen Erzeugnisse, sowie eine Erdscholle aus dem Heimathsorte aller einzelnen Bewohner aufzu- nehmen, und mit einer großen Steinplatte verschlossen. Romulus bezeichnete daun nach einem bei den Latinern üblichen Gebrauche rings um den Hügel im Ouadral die Grenzlinie der Stadt durch die Furche eines Pfluges, welcher mit einem Stier und einer Kuh bespannt war. Längs der Furche wurde der Wall und Graben der Stadt angelegt, und zu beiden Seiten ein Raum leer gelassen, Po- mörium genannt. Als Remus, grollend über das erlittene Unrecht, über die armselige Befestigung spottete und über den Graben sprang, wurde er von seinem erzürnten Bruder erschlagen. " So wurde die Stadt Rom im Jahre 753 v. Chr. gegründet. Als Gründungstag der Stadt feierten die Römer den Listen April, auf welchen Tag auch die Palilien oder das Fest der Hirtengöttin Pales fiel. Obgleich Romulus als Gründer der Stadt bei seinen Genossen ein unbestrittenes Ansehen und thatsächlich die Herrscherwürde behauptete, so beobachtete er doch erst die Auspicien und flehte zu den Göttern, daß sie es durch ein sichtbares Zeichen beurkunden möchten, wenn er ihnen als Herrscher angenehm sei. Und alsbald, nachdem er das Gebet gesprochen, durchfuhr ein Blitzstrahl von der Linken nach der Rechten, von Mitternacht gegen Mittag, das Firmament. So von den Göttern wie von dem eigenen Volke als Herrscher anerkannt, eröffnete Romulus auf dem saturnischen oder kapitolinischen Hügel ein Asyl, ein Heiligthum, wo jeder Schutzflehende Sicherheit des Lebens und Eigen- thums und Uugestraftheit für frühere Vergehungen fand. Auch wurde ihm, wenn er blieb, Landeigeulhum und Aufnahme in den Staatsver- band gewährt. Bald vermehrte sich der männliche Theil der Bevölke- rung, aber der Mangel an Frauen war um so fühlbarer, da die benach- barten Städte sich weigerten, ein Eherecht mit dem neuen Volke abzuschließen. Romulus nahm daher seine Zuflucht zur List. Er veranstaltete feierliche Spiele und lud zu denselben die Bewohner der benachbarten theils latinischen, theils sabinischen Städte Cures, Cänina, Crustumeria und Antemna ein. Diese erschienen mit ihren Frauen und Töchtern. Mitten in der Festlichkeit fielen die Römer, auf ein von Romulus gegebenes Zeichen, bewaffnet über ihre Gäste her und raubten ihnen die Töchter, welche dann am nächsten Tage mit ihren Räubern vermählt wurden. Die Folge dieser frevelhaften Verletzung des Gastrechts war ein Krieg mit den beleidigten latini- -

2. Grundriss der römischen Altertümer - S. 202

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
202 § 105. Die übrigen ländlichen Gottheiten. des sabinischen (Quirinus), und der Bundesgott des kriegerischen Staates hiefs jetzt Mars Quirinus, als dessen Eigenpriester der flamen Quirinalis eingesetzt wurde. Das Hauptfest dieses Doppelgottes der Quiriten waren die Quirinalia am 17. Februar, und Romulus, der Sohn des Mars und der Gründer der Stadt und des Staates, nahm als Romulus Quirinus an der Verehrung teil, die Mars und Quirinus genossen. Symbole des Kriegsgottes waren das Wolfsbild. Denn der Wolf ist das heilige Tier des Mars; eine Wölfin (die lupa Martia) säugt seine Kinder und die Luperci (Wolfsgilde) sind seine Priester. Ein anderes Symbol waren die Lanze (sabinisch quiris, curis, in Rom auch mars genannt) und die ancilia. Es soll nämlich ein ancile oder heiliger Schild vom Himmel gefallen und in der Königswohnung des Numa gefunden worden sein. Dieser König liefs nach jenem Muster elf weitere ancilia nachfertigen, die als Palladien unter Aufsicht des pontifex maximus in der Regia standen und alljährlich im März von den Saliern im Umzug getragen wurden *. S. Fig. 40. b) Mars, Faunus, Silvanus und Picus. Weil Mars Gott der Saaten, der Herden und Wälder war, vermischte sich mit seiner Verehrung die von verwandten Schutegeistern, so die Vorstellung vom Faunus (von favere, vgl. faustus und den Hirten Faustulus). Mars als Faunus beschützt Berg, Trift und Flur, vor allem die Herden, weswegen er lupercus (lupus und arcere, Wolfsabwehrer) heifst. Als'spukender Waldgeist haust er in Eichen, Fichten und wilden Ölbäumen. Der Specht (picus) war der heilige Vogel des Mars, und so machte die Mythe den Picus zum Sohne des Faunus (Mars) und zum Enkel des Saturn. Der Specht galt als Weissagevogel und Mars Faunus als Weissagegott. — Die Faunalia feierte man am 5. Dezember, es war ein Fest der Landleute, besonders der Hirten; die Lupercalia am 15. Februar waren dem Lupercus geweiht. — Ähnlich trat Mars als Silvanus, als Gott der Wälder, der Bäume und ebenfalls der Herden auf. Später wurde er dem griechischen Pan gleichgestellt, und man glaubte, dafs er durch sein gewaltiges Rufen in den Wäldern die Menschen in Schrecken setze. Im Frühlinge opferte man dem Mars das ver sacrum, d. i. das Erträgnis des Bodens und der Herden der ersten zwei Frühlingsmonate (März und April). Das vorzüglichste Opfer aber waren die suovetaurilia nach Vollendung des census; das Hauptfest (die Märzfeier) fand im März statt, Festspiele im Oktober, ebenso das armilustrium oder die Sühnung der Kriegswaffen unter Darbringung von Opfern und dem Schalle der heiligen tuba. § 105. Die übrigen ländlichen Gottheiten. Wie wir im obigen Paragraphen gezeigt haben, sahen die Römer jeden Yorgang im j^aturleben als unter dem Einflüsse und Schutze einer Gottheit stehend an, bis sie für jeden Yorgang einen besonderen Schutzgeist sich dachten und verehrten. So schrieben 1 Vgl. Ovid. fast. 3, 377 : idque ancile vocat, quod ab omni parte recisum est etc. Hör. Od. 3, 5, 10. Liv. 1, 20 (ancilia movere). Fig. 10. Ancile.

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 287

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 136. Die Sklaven und Freigelassenen. 287 Die Verpflegung war natürlich Sache des Eigentümers, welcher auf eine bestimmte Zeit (Tag, W oclie oder Monat) den Bezug an Lebensmitteln und Kleidern für jeden Sklaven festsetzte; z. B. 3-5 Scheffel Getreide auf den Monat und 30 90 heminae (k 0,27 Liter) W ein. Doch wechselte die Quantität nach Sommer- und Winterszeit. Die Kleidung war ärmlich, die Farbe dunkel (pullati), meist nur eine enge Tunika ohne Ärmel (exomis) und grober Mantel (lacerna), als Fufsbekleidung dienten Holzschuhe, als Wohnung enge Verschlage (eellae) in den Mansarden (cenacula) oder in unterirdischen Gelassen. Man suchte den gröfsten Nutzen aus den Sklaven zu ziehen und sie in allen Stücken möglichst rentabel zu machen. Denn sie zählten nur zum Inventar und mancher reiche Römer legte seine Kapitalien in Sklaven an, die er als Taglöhner verpachtete oder als Fabrikarbeiter Industrie betreiben liefs. — Die Behandlung war natürlich je nach dem Charakter des Herrn bezw. des Sklaven eine verschiedene. Mancher gebildete und treue Sklave wurde der Vertraute seines Herrn und war im Hause wohl gelitten, wie Tiro bei Cicero, Alexis bei Attikus, Zosimus bei Plinius u. a. Aber im allgemeinen war das Leben eines Sklaven eine ununterbrochene Leidensgeschichte, und überreich sind die Nachrichten der Alten über ausgesuchte Grausamkeiten gegen die servi. Die Strafen gegen dieselben waren in das Belieben des Herrn gestellt, der das Recht der lötung gegen den Sklaven besafs. Züchtigungen mit Ruten und Stockschlägen, Geifselung, Anketten in den unterirdischen Arbeitshöhlen (ergastula) und der Hand- (pistrmum) oder Schöpfmiihle (antlia) waren ganz gewöhnlich; man schickte sie in die Bergwerke (ad metalla), zu Tierhetzen und Gladiatorenspielen, warf sie den Tieren vor, liefs sie die für ca, ein gabelförmiges Holz, das man über den Nacken hing, tragen oder kreuzigen: Die crux ist ja das eigentliche supplicium servile. Flüchtigen Sklaven brannte man ein Mal (F, inscriptio, stigmatum) auf die Stirne. Begräbnisplatz war die regio Esquilina, doch setzte man später ihre Asche ebenfalls im Columbarium bei. Ihr Festtag waren die Saturnalien, 17. —19. Dezember, wo sie bewirtet wurden und mancherlei Freiheit genossen, und die Sklavinnen begingen noch die Matronalia am 1. März. — Über ihre Rechtsstellung s. § 53. 2. Die Freigelassenen, die durch die manumissio (§ 53) vom Skla'v enstande in den Stand der Freiheit eintraten, spielten keine unwichtige Holle, zumal sie einen starken Prozentsatz der Bevölkerung ausmachten. Aber geachtet war der Stand der libertini (so hiefsen sie in ihrer Stellung zum Staate oder als Stand, liberti gegenüber ihrem Freilasser, z. B. libertus Ciceronis) niemals; die Makel des Sklaventums hing ihm an. Aon höheren Ämtern, ja auch vom vollen Bürgerrechte ausgeschlossen, trieben die Libertinen vorzugsweise Handel und Gewerbe oder verwalteten untergeordnete Beamtenstellen, andere wandten sich der Landwirtschaft zu oder dienten ihrem Patrone (Freilasser) als Lehrer, Ärzte, Aufseher, Verwalter; manche thaten sich in dei Liteiatui hervor, wie die Dichter Livius Andronicus, Caecilius' Statius, Terentius, Publilius Syrus, Phädrus; oder in der Sprachwissenschaft wie Hyginus; auch Tiro, der libertus des Ci-

4. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 334

1883 - Leipzig : Amelang
334 V. Die Götter der alten Deutschen. grrc^ja und Irigg. Wer:Lhus. Erstere wird als unvermählt, aber auch als Odins Gemahlin genannt, auch als Göttin der Liebe und der schönen Jahreszeit; die andere steht neben ihr als Göttin der Ehe, und ist eine mütterliche Gottheit und Gemahlin Odius. Nach Freyja ist der Wochentag Freitag (nordisch Freyjudagr) benannt. Sie nimmt in ihre Wohnung die Verstorbenen oder Einheriar auf. ■—- Aerthus war eine bei den alten deutschen Bölkern weit verehrte Göttin, deren Haupthain sich aus der Insel Rügen befand. Sie ward bei Umzügen auf einem Schiffe, Wagen oder Pfluge zur Frühlingszeit, wenn Ackerbau und Schiffahrt Wiederbeginnen, verehrt. Darum ist sie die Mutter der Erde. Woöcrn ist der höchste Gott der alten Deutschen, dessen Name ursprünglich Wuotan hieß. Seiu Name soll von waten, rasch vorwärts streben und alles durchdringen, abgeleitet sein. Es ist dieselbe Gottheit, wie der nordische Odin, die Römer aber verglichen sie mit ihrem Merkur. Die in den Kriegskampf ziehenden Altvordern gelobten ihm, die gefangenen Feinde nach der Schlacht Zu opfern, weshalb auch die römischen Soldaten unter dem großen Cäsar vor dem Kampfe mit den Deutscheu so sehr zagten, daß sie der Feldherr nur mit Mühe dazu bewegen konnte. Nach ihm wurdö auch das Sterubild des großen Bären der Wodans-Wagen, und die Milchstraße W odans-Str aße, die Mittwoch (bei den alten Römern Merkurs-Tag) Wodans-Tag (im Englischen noch W e d n e s d a y) genannt. In Niedersachsen ließ der Landmann bei der Kornernte bis in die späteste Zeit ein Büschel Getreide für Wodans Pferd auf dem Felde stehen, bei dem man sang:

5. Die griechischen Ruhmesstätten Marathon, Thermopylae, Salamis und Plataeae - S. 23

1890 - Breslau : Wohlfarth
A. Einleitung. 23 Männer, aber nicht in allen Dingen frei: denn sie haben über sich einen Herrn, das Gesetz, den fürchten sie noch viel mehr als die Deinigen Dich. Sie thun stets, was ihnen das Gesetz gebietet; es gebietet ihnen aber stets, vor keiner Heeresmacht aus der Schlacht zu fliehen, sondern in ihrer Ordnung zu bleiben und zu siegen oder zu sterben.” \avooyst ös twvto alel, ovx £wv (psvyeiv ovösv Tiärj-frog uvs-Qwnwv ex uc4%r] g, axx ä fisv ovt a g sv rjj r äit Sttixqarssiv 7} anöxxv <5 & ai\. Das Landheer sollte durch Thrakien und Makedonien marschieren und die Flotte dasselbe in möglichster Nähe der Küste begleiten. Große Proviantmagazine waren auf dem Wege angelegt worden, und um die gefährliche Umschiffung des Vorgebirges Athos zu vermeiden, war die Halbinsel durchstochen und ein Kanal hindurch gelegt worden. Im Herbste des Jahres 481 versammelte sich das Landheer zu Kritalla in Kappodokien, östlich vom Halys, und marschierte von dort nach Sardes, wo es mit Xerxes selbst überwinterte; die Flotte sammelte sich in den Häfen von Kyme und Phokaea. Mit dem Beginn des Frühlings zog das Heer nach Abydos und von dort auf zwei Brücken über den Hellespont in sieben Tagen und sieben Nächten; hierauf zu Wasser und zu Lande nach Doriskos, einer großen Ebene am Hebros in Thrakien, wo eine Musterung und Zählung des Landheeres vorgenommen wurde.1) Von dort marschierte dasselbe in drei parallelen Zügen zuerst nach Therme an der Südgrenze von Thessalien, wo es wieder mit der Flotte ') Herod. Vii, 60: c Gezählt aber wurde das Heer auf folgende Weise: Man brachte zehntausend Mann auf einen Fleck und drängte sie so eng wie möglich zusammen, dann beschrieb man einen Kreis rings um sie her; nachdem dies geschehen, ließ man die zehntausend heraus und zog eine feste Verzäunung im Kreise umher, so hoch, daß sie dem Manne bis an den Nabel reichte; und nachdem man diese gemacht hatte, trieb man andere Mannschaften in den Pferch hinein, bis sie alle auf diese Weise durchgezählt waren. Und nach der Zählung ordnete man sie völkerweise.1

6. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 111

1903 - Leipzig : Roßberg
— 111 — genau untersucht, ob sie makellos waren, und alsdann von dem Opferdiener vor den mit Kränzen und Blumengewinden geschmückten Altar geführt, wobei es als ein unglückliches Vorzeichen galt, wenn das Tier widerstrebte oder gar entfloh. Nicht selten wurden die Hörner der Stiere und Widder vergoldet, alle aber mit Binden geschmückt. Der Priester streute dem Tiere Opfermehl und Weihrauch aus den Kops, schnitt einen Büschel Haare zwischen den Hörnern ab, übergab diese den Flammen und zog endlich mit seinem Messer einen Strich über den Rücken des Tieres. Durch diese Förmlichkeit war das Opfer reif, worauf es der Opferdiener tötete. Das aufgefangene Blut wurde teils auf dem Altare, teils um denselben ausgegossen. Hierauf wurde der Leib des Tieres mit dem Opfermesser geöffnet, um die Eingeweide untersuchen zu können. Waren sie fehlerlos, so wurden sie mit Wein besprengt und auf dem Altar unter Gebeten verbrannt. Eine Spende von Wein und Weihrauch endete das Opfer. Ein Opfermahl beschloß die feierliche Handlung. 9. Die religiösen Feste. Der Verehrung der Götter war auch eine Reihe von Festen gewidmet. a) Janusfest. Mit dem Fest des zweiköpfigen Janus, dem Neujahrstag, begann das Jahr. Dem Gotte wurden Opfergaben dargebracht, Wein, Weihrauch, Salzschrot und Kuchen, und alle Welt tauschte Glückwünsche aus und beschenkte sich mit Feigen und Datteln, mit Honigkuchen, mit Lorbeer- und Palmenzweigen und Münzen, die das Bild des Janus trugen. b) Marsfest. Im März hatte Mars seine Festtage oder vielmehr seine Priester hatten sie, welche die heiligen Schilde bewahrten und mit ihnen in jenen Festtagen des März kriegerische Tänze aufführten und in Umzügen die Stadt durchzogen. Uralte Lieder sangen sie zu ihren Tänzen, und die Flöte gab den Takt an. An verschiedenen Stellen der Stadt hatten sie Einkehrhäuser, in denen sie sich schmausend von den Anstrengungen erholten. 6) Palessest. Wenn der Frühling und der Sommer herankamen, hatten die ländlichen Gottheiten ihre Festtage, so die Hirtengöttin Pales am 21. April, an welchem Tage die Stadt Rom ihren Geburtstag feierte. Dabei zündeten die Hirten Strohfeuer an und sprangen hindurch. Dann kam im Mai das Fest einer Ackergöttin, das von dazu bestimmten Leuten abwechselnd mit Opfern und Schmausereien drei Tage lang veranstaltet wurde. Wenn das Korn in Blüte trat, folgte des Fest der lieblichen Flora, das mit besonderer Ausgelassenheit auch von Seiten der Frauen gefeiert wurde. d) Saturnusfest. Aber das ausgelassenste Fest und der Schluß des Jahres zugleich war das Fest des Saturnus. Es ist der 17. Dezember. Ehe noch die ausgehende Sonne die Giebel der Häuser begrüßt, wird es in allen Straßen Roms lebendig. Zahllose Menschen, unter ihnen Weiber und Kinder und Sklaven, alle brennende Wachslichter in den Händen, wandern nach dem Forum. Ihr Ziel ist der Saturntempel.

7. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 165

1912 - Langensalza : Beltz
— 165 wir vor Wolken durchaus nicht bemerken, wiederum war am 22. Huguft in der dritten Stunde der Nacht eine Mondfinsternis. — So ward seit dem September des vorigen bis zum September des jetzigen der Mond dreimal und Me Sonne einmal verfinstert. _ (Einhard heutet diese häufigen Finsternisse als vorzelchen auf das herannahen des Todes des Kaisers Karl d. Gr. vgl. Lmhard, Kaiser Karls teben 32) 808 Der äußerst milde Winter war damals sehr ungesund. 82o" In diesem Jahre hatten die anhaltenden Regengüsse und die überaus feuchte Luft große Übel im Gefolge. Unter Menschen und Vieh wütete weit und breit eine Seuche mit der größten Heftigkeit, und es gab kaum einen Strich Landes der von ihr verschont geblieben wäre Ruch das (Betreibe und Gemüse ging bei dem fortwährenden Regen zu Grunde und konnte entweder nicht eingeheimst werden, oder es verfaulte m den Scheunen. — 3n einigen Gegenden aber war, da das U)as)er von oen ausaetretenen Flüssen noch in der (Ebene stand, die herbjtuussaat ganz unmöglich," so daß vor dem Frühjahr gar kein Korn in den boden kam. — Hm 28. November war in der zweiten Stunde der Nacht eine Mondfinsternis. 821. Die Herbstsaat konnte wegen des anhaltenden Regenwetters in mehreren Gegenden nicht vorgenommen werden. Darauf folgte ein ungemein strenger Winter, in dem nicht allein die Bäche und mittleren Flüsse, sondern selbst die größten und bedeutendsten, der Rhein, die Donau, die Elbe — mit einer so starken Eisdecke überzogen wurden, daß dreißig Tage, oder noch länger Frachtwagen wie über eine Brücke herüber und hinüber fahren konnten. 822. 3m Lande der Thüringer fand man in der Nähe eines Flusses ein fünfzig Fuß langes, vierzehn Fuß breites und sechs Fuß tiefes (Erd-stück ohne Menschenhände herausgehoben und fünfundzwanzig Fuß davon entfernt liegen. (Ein ähnlicher Fall begab sich im östlichen Sachsen nicht tveit von der Grenze der Sorben, an einem wüsten (Drte in der Häi]e des Sees, der Hrnfee (Rrendsee in der Rltmark) heißt, wo der Boden wie zu einem Damm sich aufblähte und während einer einzigen Nacht ohne menschliche Beihilfe in der Länge einer Leuga (1500 Schritte) einen wall bildete. 823. 3n Sachsen wurden im Gau Firihsazi .dreiundzwanzig Dörfer bei Tage und heiterem Himmel vom Blitz getroffen und in Brand gesteckt. 3n vielen Gegenden wurden die Früchte vom Hagel zerstört, an etlichen (Drten sah man sogar wirkliche Steine von ungemeiner Schwere mit dem Hagel herabfallen. — Darauf folgte eine tödliche Pest, die allenthalben im ganzen Frankenlande fürchterlich wütete und eine zahllose Menge Menschen von jedem Rlter und Geschlecht hinwegraffte. 823 war ein strenger und langer Winter, in dem nicht allein viele Tiere, sondern auch manche Menschen erfroren. Rm 5. März war in der zweiten Stunde der Nacht eine Mondfinsternis. Linbards Jahrbücher. 975. 3n diesem Jahre war 'der tdinter lange streng und trocken und es fiel viel Schnee. Chronik (shietmars v. Merseburg, Iii. Buch. 3n demselben Jahre (975) war ein sehr starker und schlimmer Winter, so daß noch am 15. Mai viel neuerdings gefallener Schnee die ganze (Erde bedeckte. Jahrbücher von Magdeburg. 987. 3m Winter desfelbigen Jahres richtete eine Überschwemmung und ein gewaltiger Sturmwind großen Schaden an. Darnach brachte eine allzu-

8. Altertum - S. 1

1889 - Hannover : Helwing
Das Altertum. 1. Die morgenlndischen Völker. 1) Die gypter. a. Land. gypten liegt im nordstlichen Afrika und war in den ltesten Zeiten ein etwa 4 Stunden breiter Meerbusen, den der Nil durch seinen Schlammabsatz fast ganz ausgefllt hat. Mit Recht nannten deswegen die Griechen gypten ein Geschenk des Nils." In den Hoch-gebirgen, welchen der Nil entspringt, fallen im Frhjahr mchtige Regen-gfse, die sich mit dem Wasser des schmelzenden Schnees vereinigen und den Flu bedeutend anschwellen lassen; Ende Juli tritt dieser aus seinen Ufern und verwandelt das Land in einen See, so da das Wasser 67 m hher steht als im Juni. Im Oktober fllt das Wasser all-mhlich wieder und lt eine fruchtbare Schlammschicht zurck, in welcher die Saaten bestellt werden. Diese berschwemmung bringt aber nicht nur dem Boden Erfrischung und Fruchtbarkeit, sondern khlt auch gerade in den heiesten Monaten die Luft ab, in welcher Zeit der glnzende Himmel Obergyptens durch kein Wlkchen getrbt wird. Die Erntezeit fllt in die Monate Mrz und April; in unserm Frhjahr stehen in gypten die Felder leer, und das Land gleicht der Wste. gypten zerfllt in 3 Teile: 1) Ober-gypten mit der Hauptstadt Theben und den Knigsgrbern; hier ist der Nil reich an Wasserfllen; 2) Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis, dem Labyrinth, dem Mrisfee und den Pyramiden; 3) Unter-gypten oder das Delta, die Kornkammer der alten Welt, mit Heliopolis oder On, Pelufium und dem spter erbauten Alexandria. b. Das Volk zerfiel in verschiedene gesonderte Berufsstnde, Kasten genannt, in die der Priester, Krieger, Ackerbauer, Handwerker, Kaufleute, Schiffer und Hirten. Dieselben waren aber nicht streng von einander geschieden. Ehen unter verschiedenen Stnden waren gestattet; jedermann konnte sich seinen Beruf und Stand whlen; doch ergriff der Sohn meistens wieder den Beruf des Vaters. Die Priester bildeten die oberste Kaste. Sie trugen ein weies leinenes Gewand von Byssus Hossmeyer und Hering, Hilskbuch I. 6. Aufl. j

9. Alte Geschichte - S. 1

1881 - Hannover : Helwing
Aas Altertum. I. Bit morgenlndischen Klker. 1) Z>ie gypter. a. Land. gypten liegt im nordstlichen Afrika und war in den ltesten Zeiten ein etwa 4 Stunden breiter Meerbusen, den der Nil durch seinen Schlammabsatz fast ganz ausgefllt hat. Mit Recht nannten deswegen die Griechen gypten ein Geschenk des Nils". In dem Hochgebirge, welchem der 'Nil entspringt, fallen im Frhjahr mchtige Regengsse, die sich mit dem Wasser des schmelzenden Schneees vereinigen und den Flu bedeutend anschwellen lassen; Ende Juli tritt dieser aus seinen Ufern und verwandelt das Land in einen See, so da das Wasser 67 m hher steht, als im Juni. Im Oktober fllt das Wasser allmhlich wieder und lt eine fruchtbare Schlammschicht zurck, in welcher die Saaten bestellt werden.- Diese berschwemmung bringt aber nicht nur dem Boden Erfrischung und Fruchtbarkeit, sondern khlt auch gerade in den heiesten Monaten die Luft ab, in denen der gln-zende Himmel des oberen Fluthales durch kein Wlkchen getrbt wird. Die Erntezeit fllt in die Monate Mrz und April; in unserm Frhjahr stehen in gypten die Felder leer, und das Land gleicht der Wste. gypten zerfllt in 3 Teile: 1) Ober-gypten mit der Hauptstadt Theben und den Knigsgrbern; hier ist der Nil reich an Wasserfllen. 2) Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis, dem Labyrinth, dem Mrissee und den Pyramiden. 3) Unter-gypten oder das Delta, die Kornkammer der alten Welt, mit Heliopolis oder'on, Pelusinm und dem spter erbauten Alexandria. b. Das Volk zerfiel in verschiedene gesonderte Berufsstnde, Kasten genannt, in die der Priester, Krieger, Ackerbauer, Handwerker, Kaufleute, Schiffer und Hirten. Dieselben waren aber nicht streng von einander geschieden: Ehen unter verschiedenen Stnden waren gestattet; jedermann konnte sich seinen Berus und Stand whlen, doch ergriff der Sohn Hoffmeyer und Hering Hiilfsbuch i.

10. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 111

1909 - Leipzig : Deichert
6. Gajus Julius Cäsar. 111 3. Lasars Allgewalt in Horn. 1. Cäsar als Alleinherrscher. Cäsar übte die monarchische Gewalt, die er jetzt tatsächlich besaß, teils als Konsul, teils als Diktator aus, welch letztere Würde ihm zunächst auf zehn Jahre, später auf Lebenszeit übertragen wurde. Er wandte sie an, um in umfassender Tätigkeit den so lange durch Bürgerkriege zerrütteten Staat wieder zu ordnen. Zunächst versorgte er in ausgedehnter Weise seine Veteranen mit Land. Nicht nur in Italien, sondern auch in allen Provinzen wurden die entlassenen Soldaten als Kolonisten angesiedelt (etwa 80 000), und dadurch wurde römisches Wesen und römische Sprache weithin in das Reich verbreitet. Die Zahl der höheren Beamten wurde vermehrt, da die Ausdehnung der Staatsverwaltung es nötig machte, der Senat auf 900 Mitglieder gebracht, Gesetze früherer Zeiten, die Anlaß zu Unruhen gegeben hatten, wurden aufgehoben. Ein Luxusgesetz beschränkte die ungeheure Verschwendung, die ein gerissen war, das Strafgesetzbuch, sowie das Gerichtsverfahren wurden verbessert, die Provinzialen nach Möglichkeit gegen Erpressung geschützt. Die italischen Städte erhielten eine bestimmte Städteordnung, nach der sie ihre Angelegenheiten selbst besorgen sollten. Aus allem, was Cäsar tat, leuchtete sein gerechter, menschenfreundlicher Sinn hervor. Um die Verbesserung des Kalenders machte er sich in hervorragender Weise verdient.*) Er erweiterte und verschönte die Stadt, er trug sich mit dem Plane, ein neues Forum (Markt), ein Theater, eine Bibliothek herzurichten, er plante die Regulierung des Tiberstromes, den Ausbau des Hafens von Ostia, die Trockenlegung der Pornp-tinischen Sümpfe, das Durchstechen der Landenge von Korinth u.a. Und mitten unter all diesen Geschäften und Plänen fand er noch Zeit, sein Interesse für die Literatur auch durch eigenes Schrifttum zu betätigen (feine Tagebücher über den Gallischen Krieg und den Bürgerkrieg.) *) Die Römer hatten seit der Zeit der Könige einen Kalender, in dem das Jahr in 12 Monate geteilt war, die zusammen 355 Tage hatten. Dieses war ein Mondjahr. Um es mit dem Laufe der Sonne in Einklang zu bringen, wurde alle zwei Jahre ein 13. Monat eingeschoben, der „Mercedonius", der abwechselnd 22 und 23 Tage hatte. Seit geraumer Zeit war aber diese Einschaltung unterlassen worden und dadurch die Zeitrechnung in Verwirrung gekommen. Cäsar gab nun dem Jahre 46 v. Chr., das bereits einen Schaltmonat hatte, noch weitere 67 Tage in 2 Monaten und setzte fest, daß fortan jedes gemeine Jahr 365 Tage, jedes vierte Jahr aber 366 Tage zählen sollte. Dieser I u l i a n i s ch e Kalender blieb fortan bis zum Jahre 1582 n. Chr. in allgemeinem Brauch, in Rußland und Griechenland gilt er noch heute.
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