Hella» bei Beginn der Perserkrtege.
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konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne daß er an seinem Vermögen und seiner Ehre eine Einbuße erlitt.
Hellas bei Beginn der Perscrkriege.
§ 21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in 1lianoerung. den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zunächst hatte es sich mächtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevölkerung war stark gewachsen, so daß sie im Mutterlande nicht mehr genügenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele sremde Küsten zur Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat begründen konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Kolonisation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien M e s s a n a und5lolonttn' Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Großgriechenland erhielt, Tarent und viele andere Kolonien, angelegt, die schnell zu Größe, Macht und Reichtum emporblühten. Selbst im südlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegründet, M a s s a l. i a, das heutige Marseille.
Ferner bedeckten sich die Nordküste des Agäischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstädten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegründet, welches wegen seiner außerordentlich günstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze Meer von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewarnt seine Nordküste, das heutige Südrußland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljährlich große Schiffsladungen von Getreide in das getreidearme griechische Mutterland versandt.
§ 22. Griechisches Leben. Nun blühte der griechische Handel c'an6<L empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse Ägyptens und der Länder ant Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord führten, durchkreuzten die Meere und füllten die Häfen der größeren Handelsstädte, wie Korinth, Ägina, Athen, Syrakus,
Milet. Zwar schuf die Fahrt über das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Stürme konnten sein Schiff treffen, Seeräuber ihn angreifen, wilde Volkerstämme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblühte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht®roeit** wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen
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Geschichte der Griechen.
tal Delphi mit dem berühmten Orakel des Lichtgottes Apollo. Weiter östlich lag Böotien, dessen Name Rinderland bedeutet, eine fruchtbare, kesselförmige Ebene mit einem See, der heute trocken gelegt worden ist. Die Hauptstadt der Landschaft war das sagenberühmte, siebentorige Theben, dessen Burg nach ihrem Gründer Kadmus Kadmea hieß. Dann folgte die Landschaft A 11 i ka mit der Hauptstadt Athen, welche sich um ihre Akropolis hemm ausdehnte. Attika war reich an Olbäumen; Getreidefelder dagegen sah man nur in den Ebenen bei Athen und Eleusis; auf den Heiden der Berge gab es trefflichen Honig; östlich der Hauptstadt lagen große Mannorbrüche, und im Süden des Landes fanden stch Silbergruben. Gegenüber lag im innersten Winkel des saronischen Busens die Insel Salamis.
Der Pelo- Der Peloponnes, der wie das Bollwerk einer Festung in das ponnes. s^.^ejmc€r hervorspringt, hängt mit Griechenland nur durch eine schmale Landenge, den I st h m u s , zusammen. Westlich von diesem zieht sich der langgestreckte k o r i n t h i s ch e M e e r b n s e n hin. Auf dem Isthmus lag die kleine, gebirgige Landschaft Megaris mit der Hauptstadt Megara; südlich von ihm die Stadt Korinth, die, unfern zweier Meere gelegen, früh zu einer bedeutenden Handelsstadt emporblühte. Die mittelste Landschaft des Peloponnes war Arkad i e n, ein Land hoher, bewaldeter Berghohen, dessen Bevölkerung vorzugsweise Viehzucht trieb. Westlich davon lag das fruchtbare, wiesenreiche E l i s , wo auf der Feststätte von Olympia alle vier Jahre dem Zeus zu Ehreu berühmte Festspiele und Wettkämpfe stattfanden. Östlich von Arkadien breitete sich Argolis aus. Dort lagen außer der späteren Hauptstadt A r g o s die alten Königssitze Mykene nnb Tiryns; in Mykene hatte, wie die Sage erzählt, einst Agamemnon geherrscht, in Tiryns hatte Eurystheus geboten, der dem Herakles die zwölf Arbeiten auferlegte. Der Süden des Peloponnes endlich wurde von den Landschaften L a k o n i e n und M e s s e n i e n eingenommen, die das wilde, jähabstürzende Taygetnsgebirge voneinander schied. An der Küste Messeniens lag P y l o s , einst Nestors Königssitz; die Hauptstadt Lakoniens war das m der fruchtbaren Ebene des Eurotas gelegene S p a r t a, d. h. das Saatland.
Die Inseln. § 10. Die Inseln. Das ägäische Meer ist eines der inselreichsten Meere. Zunächst zieht sich längs der Ostküste Mittelgriechenlands Euboa hin. Unter den kleineren Inseln unterscheidet man die C y k l a d e n , d. H. diejenigen, welche man sich im Kreise um das heilige Delos, die Geburtsinsel des Apollo und der Artemis, herumgelagert dachte, und die S p o r a -d e n d. H. die zerstreut liegenden Inseln. Unter den letzteren ragen Rhodos, Samos, Chios und Lesbos hervor, alle mit einem frucht-
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Zweiter Abschnitt. Einleitung.
Südgriechenland, der Peloponnes (jetzt Morea), enthielt ebenfalls acht Landschaften:
1) Korinth mit der gleichnamigen, an zwei Meeren gelegenen Hauptstadt auf dem Isthmus;
2) Sikyon;
3) Achaja;
4) Elis mit dem berühmten Haine von Olympia;
5) Messenien mit dem Hafen von Pylos;
6) Lakünien mit der Hauptstadt Sparta am Flusse Eurotas;
7) Ärgolis mit den Städten Argos, Mykenä, Lerna, Nemea;
8) Arkadien mit den Städten Mantinea und Orchomenos.
Inseln. Zu Griechenland gehörte eine große Zahl Inseln, die
sowohl durch ihren Reichtum an Früchten, insbesondere Oliven, Wein und Obst, als durch ihren Handel und ihre Bildung wichtig sind. Dazu gehören die jonischen Inseln: Kork^ra, Leukas, die Insel der Phäaken, ferner das steinige Jthaka, Kephallenia, Za-kynthos und Kythera; im saronischen Busen: Salamis und Ägina; im ägäischen Meere: Euböa mit dem Vorgebirge Arte-misium und den Städten Chalkis und Eretria; südöstlich davon die 12 Cykladen, darunter Delos, Paros und Naxos; im Süden die langgestreckte Insel Kreta mit der Hauptstadt Knosius; an der astatischen Küste: Thasos, Samothrake, Jmbros, Lem-ttos, Lesbos mit der Hauptstadtmitylsne, Chios, Samos, Kos, Rhodos und Cypern.
Die Mannigfaltigkeit der Bodengestalt der griechischen Halbinsel, die reiche Küstengliederung, die große Zahl der Inseln, welche die natürliche Verbindung mit den Kulturländern des Orients bildeten, ein mildes Klima, ein stets heiterer Himmel, dazu ein Boden, der bei fleißiger Arbeit durch mannigfaltigen und ausgiebigen Ertrag lohnte — dies waren die günstigen Naturbedingungen, durch welche die körperlich wolgebildeten und geistig reichbeanlagten Bewohner dieses Landes in früher Zeit in ihrem Staatsleben, in Wissenschaft und Kunst eine Höhe erstiegen, wie kein zweites Volk des Altertums weber vor noch nach ihnen sie erreicht hat.
Einteilung der Geschichte. Die Geschichte der Griechen zerfällt in drei Teile:
Erster Zeitraum: Von der ältesten Zeit bis zum Beginn der
Perserkriege 500 v. Chr.
Zweiter Zeitraum: Vom Beginn der Perserkriege bis zur
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Zweiter Abschnitt. Erster Zeitraum.
Aristodemos über Lakonien oder Sparta. Nach dem Tode des Aristodemos, der vom Blitz erschlagen wurde, folgten ihm seine Zwillingssöhne Eurlsthenes und Prokles in der Regierung. Seit dieser Zeit herrschten in Sparta gleichzeitig zwei Könige, ein Proklide und ein Euristhenide oder (nach dessen Sohn Agis) Ägide.
Die von den Achäern im Norden des Peloponnes verdrängten Ionier wanderten teils über den Isthmus zu den stammverwandten Bewohnern von Attika, teils verbreiteten sie sich auf den Inseln des ägäischen Meeres und der Küste von Kleinasien. Nachdem die Dorer ihre Herrschaft im Peloponnes gesichert hatten, besetzten sie auch den Isthmus mit Korinth und Megaris, sowie die Insel Ägina. Als sie aber auch Attika unterwerfen wollten, stellten sich ihnen die Athener unter ihrem König Kodros 1068 entgegen (§. 18) und retteten ihre Unabhängigkeit; die Ionier blieben im Hellas wie die Dorer im Peloponnes die herrschenden Stämme.
Die Gründung griechischer Kolonien. Die Völkerwanderung bildete auch die Veranlassung zur Gründung griechischer Kolonien. Die aus dem Peloponnes verdrängten Achäer zogen unter Nachkommen Agamemnons nach Norden und wanderten mit Äolern von Aulis aus der Küste von Kleinasien zu. Sie besetzten die Insel Lesbos und unterwarfen den nordwestlichen Küstenstrich Kleinasiens, die Troer mit ihrer Hauptstadt Ilion nebst den östlich davon wohnenden Dardanern. Aus diesen Kämpfen bildete sich vermutlich die Sage vom trojanischen Krieg, der später vor die Völkerwanderung gesetzt wurde. Die Kolonie Äolis befestigte sich und zählte in der Folge zwölf blühende Städte, die sich zu gegenseitigem Schutz mit einander verbanden. Die Hauptstadt bildete Mitylsne auf Lesbos.
Die Ionier besetzten vorn Hellas aus die Cykladen und gründeten südlich von Äolis die Kolonie Jonien. Diese umfaßte die Westküste von Lydien nebst den Inseln Chios und Samos und zählte ebenfalls 12 mit einander verbundene Städte, unter welchen Milet, Ephesus, Smyrna und Ph ocäa durch lebhaften Handel rasch aufblühten und durch eifrige Pflege der Künste und Wissenschaften große Bedeutung erlangten. Aus der Mitte einzelner dieser Städte wurde der Handel nach dem schwarzen Meere ausgedehnt und griechische Bildung an der Propontis und der Nordküste Kleinasiens verbreitet. Milet allein gründete 80 Kolonien in jenen unwirtlichen Gegenden, aus welchen die Städte Kyzikus, Byzanz, Sinöpe und Trapezunt hervorgingen. Bewohner Phocäas fuhren nach Westen
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§. 15. Die dorische Wanderung, die Gründung griechischer Kolonien rc. 113
bis zur Küste Galliens und gründeten um 600 v. Chr. Masfilia, wohin sie auswanderten, als Cyrus Kleinasien unterwarf.
Den Ioniern folgten die Dorer. Sie gründeten die Kolonie Doris südlich von Jonien mit den Inseln Kos, Rhodos und Kreta, sowie 6 Städten, unter welchen Halikarnäß und Knibus hervorzuheben sind.
Auch an anbetn Küsten würden von den Handel treibenben Griechen Nieberlassungen gegrünbet. An der Küste von Thracien und Macebonien entstauben Abbera, Amphipolis, Olynth und Poti-däa. In Unterhalten würde durch die Kolonien Tarent, Sy-baris, Kroton und Kumä (die Mutterstabt Neapels) griechische Sprache und Bilbung so vorherrschen^ daß diese Lanbschaft Großgriechenlanb genannt würde. Sizilien war zum größten Teil von Griechen bewohnt und zahlte als Städte Messana, Katana, Gela und Agri-gent. In Afrika erblühte Ktjrene, in Gallien Massilia; in Spanien entstaub von Zakynth aus Sagunt.
Die Kolonien unterhielten, obgleich sie selbstänbig waren, mit dem Mutterlanbe rege Verbinbung und zeichneten sich durch Handel und Wohlstanb, Sprache und Sitte von den benachbarten Nicht-griecheu, welche Barbaren genannt würden, vorteilhaft aus. Die asiatischen Kolonien überstrahlten durch Reichtum und geistige Bilbung sogar das Mutterlanb.
Die Staatsverfassungen. Obgleich die Griechen ein stamm-verwanbtes Volk waren, so bilbete Griechenlanb boch keinen Einheitsstaat, sonbern zerfiel in eine große Zahl von einanber unabhängiger kleiner Staaten. In der ältesten Zeit bilbeten die Staaten erbliche Monarchien mit einem König an der Spitze. Dieser hatte im Kriege die Führung und vereinigte im Frieden die oberste richterliche und priesterliche Gewalt in feinen Hänben, war aber an die Beschlüsse der Volksversammlung ge&unben. Nach der Völkerwanberung gingen die meisten Königsherrschaften unter, und die Staaten würden in Republiken verwanbelt. Nur Sparta behielt seine beiben Könige, jedoch mit beschränkter Macht bei. In den Republiken rissen zunächst die vornehmen Geschlechter, welche den meisten Grunbbesitz hatten, die Herrschaft an sich und begrünbeten eine Abelsherrschaft ober Aristokratie. Da aber die Abelsherrschaft nicht selten zur Bedrückung des nieberen Volkes, des Demos, führte, so erstrebte und erzwang auch bieses die Mitherrschaft, und es entstaub dann eine Volksherrschaft ober Demokratie. In dem Ringen des Volkes nach der Herrschaft im Staate gelang es zuweilen einem Volksführer,
Casfians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. o
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32 Geschichte der Griechen.
rae°inäflin Z Griechische Kolonien. Nun entstanden in Kleinasien griechische
Kolonien. Die wichtigsten wurden die ionischen Kolonien auf der Westküste Kleinasiens; besonders die Städte Milet, Ephesus und Smyrna gelangten zu hoher Blüte.
Kolonien 6uch an anderen Küstert legten die Griechen später Pflanzstädte an,
z. B. an der Nordküste des Rgäischen Dteeres, am Bosporus (Byzänz), auf den Inseln Rhobus und Kreta, auf Sizilien (Syrakus, Messäna^ in Unteritalien, das wegen seiner vielen griechischen Städte (z. B. Tarent, St)baris, Neapel) Großgriechenland benannt wurde, in Gallien (Massilia), in Spanien (Sagünt), in Rfrilm (Ktjrene, Naukratis).
Ss Die griechischen Kolonien wurden größtenteils bald selbständige
Staaten. Sie blieben aber mit dem Mutterlande in re gern Verkehr,-in allen war griechische Sprache, Religion und Sitte, Kunst und Wissenschaft zu finden; ja viele von ihnen eilten der Kultur des Mutterlandes voraus, weil sie durch tage, Klima und Erzeugnisse noch mehr begünstigt waren.
§ 24. Die staatlichen Einrichtungen.
Dieiftaateret 1. Die Staatsverfassungen. Griechenland bildete keinen Gesamtstaat ; infolge seiner Sonderung in viele Landschaften zerfiel es in eine Menge kleiner Staaten, von denen manche nur eine einzige Stadt und deren Umgebung umfaßten.
Herrschaft der Spitze dieser Staaten standen anfangs Könige. So war es
im Heldenzeitalter, so in den Staaten, welche die Dorier im Peloponnes begründeten. allmählich aber wurden aus Freiheitsdrang fast überall die Freistaaten Könige gestürzt und Republiken eingerichtet. Zdenn in einer Republik Aristokratie die vornehmen herrschten, so nannte man die Staatsverfassung eine aristo-liratische; wenn das ganze Volk an der Verwaltung des Staates Demokratie teilnahm, so hieß die Verfassung eine demokratische. In manchen Städten kam es zwischen Aristokratie (Rdelspartei) und Demokratie (Volkspartei) zu erbitterten Kämpfen. In solcher Verwirrung erhoben sich Tyrannen zuweilen ehrgeizige Männer zu Gewaltherrschern oder Tyrannen. Da sie die unrechtmäßig erworbene Macht auch wieder durch Gewalt zu verlieren fürchteten, so herrschten sie oft hart und grausam, und bei der Freiheitsliebe des griechischen Volkes war ihre Herrschaft meist nicht von langer Dauer, verschiedene Tyrannen suchten die Gunst des Volkes durch Förderung des Handels, der Gewerbe und der Kunst zu gewinnen. Die berühmtesten Tyrannen waren (im 6. Jahrh. v. (Ehr.) Periander von Korinth, Polykrates von Samos, pisistratus von Rthen und (um 400 v. Lhr.) Dionhsius der Ältere von Syrakus.
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tal Delphi mit dem berhmten Orakel des Lichtgottes Apollo. Weiter stlich lag B o t i e n, dessen Name Rinderland bedeutet, eine fruchtbare, kesselsrmige Ebene mit einem See, der heute trocken gelegt worden ist. Die Hauptstadt der Landschaft war das sagenberhmte, siebentorige Theben , dessen Burg nach ihrem Grnder Kadmus Kadmea hie. Dann folgte die Landschaft A t t i k a mit der Hauptstadt Athen, welche sich um ihre Akropolis herum ausdehnte. Attila war reich an lbumen; Getreidefelder dagegen sah man nur in den Ebenen bei Athen und Eleusis; auf den Heiden der Berge gab es trefflichen Honig; stlich der Hauptstadt lagen groe Marmor-brche, und im Sden des Landes fanden sich Silbergruben. Gegenber lag im innersten Winkel des saronischen Busens die Insel Salamis.
$ponneg Peloponnes, der wie das Bollwerk einer Festung in das
Mittelmeer hervorspringt, hngt mit Griechenland nur durch eine schmale Landenge, den ^ sthmus, zusammen. Westlich von diesem zieht sich der langgestreckte korinthische Meerbusen hin. Auf dem Isthmus lag die kleine, gebirgige Landschaft Megaris mit der Hauptstadt Megara; sdlich von ihm die Stadt K o r i n t h , die, unsern zweier Meere gelegen, frh zu einer bedeutenden Handelsstadt emporblhte. Die mittelste Landschaft des Peloponnes war A r k a d i e n, ein Land hoher, bewaldeter Berghhen, dessen Bevlkerung vorzugsweise Viehzucht trieb. Westlich davon lag das fruchtbare, wiesenreiche E l i s, wo aus der Feststtte von Olympia alle vier Jahre dem Zeus zu Ehren berhmte Festspiele und Wettkmpfe statt-fanden. Ostlich von Arkadien breitete sich Argolis aus. Dort lagen auer der spteren Hauptstadt A r g o s die alten Knigssitze Mykene und Tiryns; in Mykene hatte, wie die Sage erzhlt, einst Agamemnon ge-herrscht, in Tiryns hatte Eurystheus geboten, der dem Herakles die zwlf Arbeiten auferlegte. Der Sden des Peloponnes endlich wurde von den Landschaften L a k o n i e n und Messenien eingenommen, die das wilde, jhabstrzende Taygetusgebirge voneinander schied. An der Kste Messeniens lag Pylos, einst Nestors Knigssitz; die Hauptstadt Lakoniens war das in der fruchtbaren Ebene des Eurotas gelegene S p a r t a , d. h. das Saatland.
- Inseln. 10. Die Inseln. Das gische Meer ist eines der inselreichsten Meere. Zunchst zieht sich lngs der Ostkste Mittelgriechenlands E u b a hin. Unter den kleineren Inseln unterscheidet man die C y k l a d e n, d. h. diejenigen, welche man sich im Kreise um das heilige D e l o s , die Geburts-insel des Apollo und der Artemis, herumgelagert dachte, und die Spora-d e n, d. h. die zerstreut liegenden Inseln. Unter den letzteren ragen R h o -dos, Samos, Chios und Lesbos hervor, alle mit einem ftucht-
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