Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Geschichte der Römer. der sie in seine Hütte aufnahm und als seine Söhne auferzog. Herangewachsen, stürzten sie Amulius von seinem Throne und machten ihren Großvater Numitor wieder zum König von Alba Longa. Zugleich aber ^R°ms^faßten sie den Entschluß, auf dem Palatin eine Stadt zu gründen. Darüber aber, wer die Stadt beherrschen und wie sie heißen sollte, erhob sich ein heftiger Streit zwischen den Brüdern; und als Remus höhnte, daß die Mauer der neuen Stadt so niedrig sei, und schießlich über sie hinwegsprang, da zog Romnlns mit den Worten: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt!" das Schwert und erschlug den Bruder. 763. Um für die junge Stadt, deren Gründung von späteren Gelehrten in das Jahr 753 v. Chr. verlegt wurde, Einwohner zu gewinnen, errichtete Romulus auf dem k a p i t o l i n i s ch e n Hügel, der dem Palatin gegenüber liegt und zur Burg der Stadt gemacht wurde, eine F r e i st a t t für Verbannte und Abenteurer jeder Art. So füllte sich die Stadt, aber noch fehlten die Frauen. Da veranstaltete er ein Fest und Wettkämpfe, zu denen aus der Nachbarschaft viele Männer mit ihren Frauen herzuströmten; und während alle gespannt den Spielen zusahen, fielen auf ein von Romulus gegebenes Zeichen die Römer über die anwesenden Frauen her und raubten Der Sabiner- Erbittert über den Bruch des Gastrechts zogen die Sabiner, das r ts" mächtigste unter den geschädigten Völkern, gegen Rom; und eine blutige Schlacht wurde geschlagen. Schon war viel Blut geflossen, als plötzlich die geraubten Sabinerinnen sich zwischen die Streitenden stürzten und sie anflehten Frieden zu machen. In der Tat kam eine Einigung zustande. Die Sabiner siedelten sich auf dem Hügel Q u i r i n a l i s an, und beide Völker vereinigten sich zu einem Einheitsvolk. Die römische Königszeit. Verfassung. § 59. Die älteste Verfassung nnb die römische Religion. Der römische König war, wie die Könige des ältesten Griechenlands, oberster Heerführer, oberster Richter und oberster Priester. Wie den spartanischen Königen, so stand auch ihm ein Rat der Ältesten zur Seite, der Senat, in dem er den Vorsitz führte und dessen Meinung er einzuholen pflegte. Zur Entscheidung wichtiger Staatsangelegenheiten trat die V o l k s -Versammlung zusammen. An ihr nahmen nur die Freien Anteil; sie allein besaßen das Bürgerrecht; sie bildeten, da jeder zum Kampf für das Vaterland verpflichtet war, das Heer. Neben den Freien gab es in Rom noch hörige Leute und Sklaven. Die Hörigen, Klienten, waren Schutzgenossen vornehmer Geschlechter, unter deren Schutz sie den Acker bebauten

2. Geschichte des Altertums - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Geschichte der Römer. das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-totqidnhi?quini er hieß. Tarquinius Priscus, d. H. der Alte, war ein V 3<Us' glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Unter Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die K l o a k e n, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; in der nunmehr trocken gelegten Niederung nördlich vom Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, an. Seivius Ihm folgte sein Schwiegersohn S e r v i u s T u l l i u s. Er war ein “S milder und volksfreundlicher König, der sich durch die Verfassung, die ? Mischecr ^em römischen Volke gab, ein hohes Verdienst und großen Ruhm erwarb. Berfasiung. Zwei Stände hatten sich in Rom herausgebildet: der wohlhabendere Adel, die P a t r i z i e r, und die ärmere Bevölkerung, Bauern und Handwerker, die man die P l e b e j e r nannte. So wie nun vorher Solon in Athen den Streit des Adels mit der übrigen Bürgerschaft dadurch zu schlichten gesucht hatte, daß er allen Bürgern'politische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab, so verfuhr auch Servius Tullius; wie Solon, stufte auch er die p o l i t i s ch e n R e ch t e nach dem Vermögen ab. Nach dem Grundbesitz teilte er das Volk in fünf Klassen und diese wieder in Centurien. Centurienweise stimmte das Volk in der Volksversammlung, den Komitien, ab, die daher Centuriatkomitien heißen. So erhielten denn auch die Plebejer Zutritt zur Volksversammlung, wenn auch den Wohlhabenderen hier die Mehrzahl der Stimmen zufiel; auch die Plebejer trugen jetzt die Waffen für das Vaterland; sie waren aus Halbbürgern Bürger geworden. Der treffliche König sand nach der Sage ein furchtbares Ende. Er hatte zwei Töchter, beide nach dem Vater Tullia benannt, die er mit den beiden Söhnen feines Vorgängers, des Tarquinius Priscus, vermählte. Da tötete die jüngere Tullia, ein verbrecherisches Weib, ihren Gatten Lucius und zugleich der eine der Tarquiuier, Lucius, seine Gemahlin; der ^Tuma^ Mörder und die Mörderin schlossen darauf die Ehe miteinander. Bald gingen sie weiter und wandten sich in ihrem surchtbaren Ehrgeiz gegen den König selbst. Im Senate erschien eines Tages Lucius und nahm für sich den Thron in Anspruch. Als Servius herbeieilte, stürzte er den Greis die Stufen hinunter, die zu dem Senatsgebäude hinaufführten; und Tullia, d,e in ihrem Wagen herbeifuhr, um den Gemahl als König zu begrüßen, scheute sich nicht die Rosse über den Leichnam des Vaters hinwegzulenken.

3. Geschichte des Altertums - S. 80

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Geschichte der Römer. und im Senat, in welchen jeder gewesene Beamte eintrat, über alle wichtigen Fragen des Staatswesens Beschlüsse zu fassen. Man nannte sie auch Optimalen oder die Nobilität; Emporkömmlinge suchten sie, mochten sie auch noch so tüchtig und begabt sein, von der Bekleidung der Staatsämter auszuschließen. Die meisten dieser Familien besahen fürstlichen Reichtum, prachtvolle Häuser * in Rom und schöne Villen und Parkanlagen auf dem Lande; sie hatten ausgedehnten Grundbesitz, Latifundien, welche sie durch Erwerb der Nachbargrundstücke fortwährend zu vergrößern suchten; dort hielten sie große Viehherden, die sie von Sklaven hüten ließen. Den großen Kaufleuten, dem Geldadel, war die Bekleidung von Ämtern und der -Zutritt zum Senat verboten; wohl aber stand ihnen der Ritt er stand offen. Sie waren es, die als Steuerpächter die Provinzen aussogen; sie trieben außerdem Großhandel mit Getreide und anderen Waren, liehen Geld auf Zinsen aus und erwarben vielfach große Reichtümer. Indessen ging es den römischen B a u e r n von Jahr zu Jahr schlechter. Ihre kräftigen Arme hatten den Kreis der Länder um das Mittelmeer Rom untertan gemacht; aber die Eroberungen kamen ihnen nicht zu gute. Schwer lastete auf ihnen der Druck des Kriegsdienstes; gar mancher wurde Jahr für Jahr zum Feldzug aufgeboten, bald nach Asien, bald nach Spanien; selbst die Kosten der Ausrüstung mußte er tragen. Dazu kam, daß der Ackerbau, da aus Sizilien, Afrika und anderen Ländern viel billiges Getreide eingeführt wurde, die auf ihn verwandte Arbeit nicht mehr lohnte. So entschlossen sich viele, den väterlichen Hof zu verlassen und an den reichen Nachbar zu verkaufen, mancher ward auch mit Gewalt dazu genötigt; die Heimatlosen zogen dann in die Städte, besonders nach der Hauptstadt. Das wenige, das sie besaßen, verloren sie bald; regelmäßige Arbeit fanden sie selten, da die Fabriken des Altertums ja mit Sklaven betrieben wurden; so sammelte sich in Rom ein zahlreicher besitzloser Pöbel an, der von der Hand in den Mund lebte und ein trauriges Gegenstück bildete zu dem überreichen, im Genuß lebenden, mächtigen Adel. 1) Von dem Grundriß des römischen Hauses geben uns besonders die Ausgrabungen in Pompeji eine Vorstellnng. Den Mittelpunkt des Hauses bildet das Atrium, eine Halle, in dessen Dach sich eine viereckige Öffnung befand, die dem Licht und dem Regen freien Zutritt gewährte. Daher befand sich in der Mitte des Atnums ein Wasserbecken. Hinter diesem erhob sich der Hausaltar. Ein Gang führte vom Atrium zur Straße. An den Seiten schlossen sich Wohn- und Schlafräume an. Hinter dem Atrium lag das Tablinum, das Empfangszimmer; weiter folgten ein säulengeschmücktcr Garlenraum, das Peristyl, rechts und links davon Wirtschaftsräume und Festsäle. Im zweiten Stock befanden sich Schlafzimmer. Zu Rom gab es übrigens auch Mietshäuser, die mehrere Stock hoch waren.

4. Geschichte des Altertums - S. 15

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Staat der Spartaner. 15 ionische Kolonien. Die Griechen, die sich nördlich von den Ioniern, auf der Insel Lesbos und dem gegenüberliegenden Festland, ansiedelten, nannte man Ä o l e r. An der Südwestecke Kleinasiens endlich und auf den Inseln Rhodos und Kreta ließen sich Dorer nieder. Seitdem pflegte man die Griechen überhaupt in die Stämme der D o r e r, grtelitöen Ionier und Aoler zu teilen. <5tamme‘ Ter Staat der Spartaner. § 15. Bevölkerung und Stände. Als die Dorer in Lakonienerob^ng. eingebrochen waren, hatten sie, wie die Überlieserung berichtet, zuerst die fruchtbare Binnenebene des Eurotas, in deren Mitte die Stadt Sparta lag, erobert und die Achäer, die dort wohnten, unterworfen und zu Sklaven gemacht; diese Sklaven nannte man Heloten. Erst allmählich gelang es ihnen, auch die übrigen Teile der Landschaft zu unterwerfen; die Bewohner der Dörfer und Flecken im Gebirge und an der See wurden die Ringsherumwohnenden, Periöken, genannt und von den Siegern milder behandelt. So zerfiel die Bevölkerung Lakoniens oder, wie es auch heißt, Lacc?1*1 @t8nbe dämons in drei Stände. Die dorischen Spartiaten waren die herrschende Klaffe; sie allein hatten als Vollbürger politische Rechte; sie waren ein Kriegerstand, der das Waffenhandrverk allein für seiner würdig erachtete und die Heloten für sich arbeiten ließ. Die Periöken waren freie Leute, mußten aber einen Zins, eine Steuer, bezahlen und hatten keine politischen Rechte, d. h. sie dursten weder ein Amt bekleiden noch an der Volksversammlung teilnehmen. Die Heloten endlich waren Leibeigene, die vom Staat den einzelnen Spartiaten zugeteilt wurden und deren Güter bearbeiten mußten; sie waren rechtlose Leute, die sich in einer sehr gedrückten Lage befanden. § 16. Die Gesetzgebung. So nahmen die Spartiaten gegenüber den übrigen Bewohnern des Landes die Stellung eines Adels oder einer Aristokratie ein; die spartanische Verfassung war aristokratischer Art. Wenn aber die Spartiaten, die doch nur wenige tausend Wehrfähige zählten, ihre Herrschast über Periöken und Heloten behaupten wollten, so mußten sie auch ferner ein Volk von Kriegern bleiben; sie mußten Meister im Gebrauch Kuegersta-t. der Waffen, sie mußten an militärische Zucht und unbedingten militärischen Gehorsam gewöhnt sein. So war denn Sparta auch ferner ein Kriegerstaat. Die Sage schreibt die Einführung der spartanischen Verfassung dem Lykurg.

5. Geschichte des Altertums - S. 17

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Spartaner. 17 Diese genossen mancherlei Ehren; ihr Krongut war größer als die Güter anderer Spartiaten, sie erhielten bei den gemeinsamen Mahlzeiten, an denen auch sie gewöhnlich teilnahmen, eine doppelte Portion und einen besonders großen Anteil an der Kriegsbeute. Im Felde führten sie das Heer an: und als höchste Priester des Volkes verrichteten sie gewisse Opser. Aber im übrigen war ihre Macht beschränkt durch den Rat der Alten (Gerusia), der aus 28 über 60 Jahre alten Männern bestand; dieser Staatsrat, in dem die Könige den Vorsitz führten, leitete das ganze Staatswesen. Wenn wichtige Dinge, Krieg und Frieden, Verträge, Gesetze zur Beratung standen oder Beamte gewählt werden mußten, so trat die Volksversammlung zusammen; sie wurde zur Zeit des Vollmondes berufen; an ihr konnten., alle Spartiaten teilnehmen. Eine besondere Stellung im Staatswesen nahmen die fünf jährlich neugewählten Ephoren, d.h. Aufseher, ein. Ihnen besonders fiel die Auf-Ephoren, gäbe zu, die überlieferte Sitte und Zucht aufrecht zu erhalten und jeden Verstoß dagegen zu ahnden. Im Lause der Zeit wurden sie immer mächtiger und vermochten selbst die Könige vor ihr Gericht zu ziehen. Auch dadurch suchte man die Eigenart des spartanischen Staatswesens zu erhalten, daß man den Verkehr mit dem Auslande möglichst erschwerte. saemugen Fremde, die sich in Sparta aufhielten, wurden oft plötzlich ausgewiesen, den Spartanern das Reisen im Auslande verboten. Als Geld dienten in Lace-dämon eiserne Münzen; Gold- und Silbergeld war untersagt. § 17. Die spartanischen Eroberungskriege. In einem Kriegerstaate, wie es der spartanische war, konnte es nicht ausbleiben, daß die Eroberungslust großgezogen wurde. Es kam dazu, daß die Bevölkerung sich vermehrte und die vorhandenen Güter für die wachsende Zahl der Familien nicht ausreichten. Da waren es die fruchtbaren Fluren Messeniens, welche die Gier der Spartaner vor allem reizten. In zwei langen, wechselvollen Kriegen wurde Tic messe. Messenien erobert, die Bewohner unterworfen und ihr Land an Spartiaten- Steg” familien verteilt. Immer weiter dehnte sich seitdem die Macht und der Einfluß der ier Mo» Spartaner aus. Alle Staaten des Peloponnes, mit Ausnahme von Argos, das ihnen immer feindlich blieb, ordneten sich ihnen unter und schlossen sich unter ihrer Hegemonie, d. h. Führung, zu einem peloponnesifchen Bunde zusammen. Um das Jahr 500 war kein Staat in Griechenland mächtiger als Sparta. Neubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. I. 5. Hust.

6. Geschichte des Altertums - S. 32

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Geschichte der ffiitecficn. eiaot. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Bürger und erhielt Zutritt zu der Volksversammlung. Mit dem dreißigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt wählen oder auslosen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der großen Geschworenengerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zählten. Als Geschworener empfing er eine kleine Geldentschädigung. So war immer ein außerordentlich großer Teil der Bürgerschaft im Dienste des Staates tätig, sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Ratsherren oder Beamte. Bolksver- Der Volksversammlung stand in allen politischen Fragen die sammlung. Scheidung zu. Natürlich war nie das gesamte Volk anwesend, besonders die Landbewohner wurden häufig durch die Entfernung am Erscheinen verhindert-, es trug nicht zum Besten des Staates bei, daß die niedere städtische Bevölkerung überwog. Mit Gebet wurde die Versammlung eröffnet. Nachdem dann der Vorsitzende einen Gegenstand zur Beratung gestellt hatte, fragte ein Herold, wer reden wolle. Jeder Bürger durfte das Wort ergreifen und auch Anträge stellen; doch trug er auch die Verantwortung für seinen Antrag und konnte, wenn dieser den Gesetzen widersprach, zur Verantwortung gezogen werden. Beaml- Unter den Beamten nahmen die Archonten nicht mehr, wie früher, die oberste Stellung ein. Sie waren nur noch Leiter der Schwurgerichte; ihre übrigen Befugnisse hatten sie verloren. Einer von ihnen, der noch den Namen Archon König trug, hatte den Vorsitz im Areopag. Dieser Gerichtshof hatte an Macht eingebüßt; er besaß nicht mehr das Recht der Oberaufsicht über das politische und private Leben (vgl. § 19), sondern übte nur noch die Blutgerichtsbarkeit aus. Das einflußreichste Amt war jetzt das der zehn Feld Herrn (Strategen). Es ist leicht begreiflich, daß durch die große Machtstellung Athens auch Oonbti und das wirtschaftliche Leben gefördert wurde. Der Piräus wurde jetzt Gewklbe. ^ h^H^ste Handelshafen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Küsten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewänder aus dem Orient oder Wein, Früchte, Fische, auch Sklaven herbeigeführt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit Ol, Vasen und Krügen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbeiten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolgedessen erblühte das G e w e r b e; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Bürger. Sie wurden meist milde behandelt, waren aber rechtlos und konnten verkauft werden wie irgend ein anderer Besitz.

7. Geschichte des Altertums - S. 62

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Geschichte bei- Nümer. Um den fortwährenden Einfällen der Einwohner der benachbarten Etrusker st adtveji ein Ende zu machen, erbot sich das mächtige und stolze Geschlecht der Fabier, allein den Kampf gegen diese Stadt zu übernehmen. Mit ihren Klienten zogen sie aus Rom hinaus und erbauten unfern von Veji eine Burg. Von dort fügten sie den Vejentern viel Schaden zu, lieferten ihnen glückliche Gefechte und fingen ihre Herden weg, bis sie endlich in einen Hinterhalt fielen und allesamt, über 300 Männer, erschlagen wurden. Nur ein Knabe blieb, wie erzählt wird, am Leben, von dem die späteren Fabier stammten. Als einige Zeit später die St qu er einen Sieg über ein römisches Heer davontrugen, wußte sich der Senat keinen Rat, als daß er Lucius «tnctnnatur. Ouinctius Cincinnatus zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Adel, aber arm; er besaß nur ein kleines Bauerngut, das er, genügsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Toga *) hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen ans und brachte den Feinden eine völlige Niederlage bei. Das Decemvirat intb die Gesetze der zwölf Tafeln. § 66. Die Decemvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre Anstrengungen darauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Widerstande willigten die Patrizier darein, daß zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschränkter Gewalt bekleidet werden sollten. Die Gesetze um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn Bronzetafeln sofern, wurden sie niedergeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende geführt war, wurden für das nächste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fügten zu den zehn Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Großes erreicht; es war ihr zweiter Sieg. Aber die Decemvirn schalteten wie Tyrannen und ließen sich schwere Gewalttaten zu Schulden kommen. Der einflußreichste unter ihnen war swiis Apptus Claudius, der stolze und anmaßende Sproß eines auch sonst 1) Die Toga war das römische Nationalgewand, das nur der freie Bürger und die freie Bürgerin tragen durfte, ein breites Stück Tuch, das faltig um den Körper gelegt wurde. Darunter trug man das hemdartige Untergewand, die Tunika, die durch einen Gürtel zusammengehalten wurde.

8. Geschichte des Altertums - S. 79

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die römischen Zustände. 79 3. Das Zeitalter der Auflösung der Republik. 133-31. 1. Die Zeit der Gracchen. Die römischen Zustände. § 84. Die römische Weltherrschaft. Rom war der M i t t e l - Roms^e«. punkt der antiken Welt geworden. Im römischen Senat wurde über das Schicksal der Völker vom atlantischen Ozean bis zum Euphrat Beschluß gefaßt; römische Statthalter herrschten wie Fürsten in ihren Provinzen, römische Gesandte wurden allenthalben mit hohen Ehren empfangen, jeder überhaupt, der sich einen römischen Bürger nennen durste, genoß ein Vorrecht vor Angehörigen anderer Völker. Mit der Macht zog der Reichtum in Rom ein. Die römischen Feldherren und Statthalter bereicherten sich in den Provinzen, die sie oft in der habgierigsten Weise verwalteten. Nicht minder wurden diese von den reichen römischen Kaufleuten ausgesogen, die sich zu kaufmännischen Gesellschaften zusammenschlossen und die Steuern und Zölle, welche dort erhoben wurden, vom Staate pachteten. Sie kannten kein Erbarmen, wenn es galt von den Untertanen die fälligen Steuern einzutreiben; und so heftete sich denn an sie der allgemeine Haß, und im neuen Testament werden die Zöllner mit den Sündern zusammengestellt. Mit dem Reichtum aber wuchs in Rom immer mehr die Genußsucht und das Streben nach Wohlleben und Üppigkeit. Wenn Genußsucht, noch zur Zeit des pyrrhischen Krieges die römischen Adligen Muster der Einfachheit, Genügsamkeit und Sittenstrenge gewesen waren, so waren jetzt Habgier, Verschwendung und Üppigkeit weitverbreitete Laster. Damit aber hing zusammen, daß die mannhafte Tüchtigkeit, die Ehrenhaftigkeit und Vaterlandsliebe früherer Zeiten nur selten noch zu finden waren; die Selbstsucht nahm überhand, und der eigene Vorteil stand vielen höher als der des Staates. § 85. Die Stände. Es war nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung, welcher der gewaltige Wachstum des Reichtums zu gute kam: der Adel, der in den senatorischen Amtsadel und den Geldadel der Ritter Amt»adei. zerfiel. Der s e n a t o r i s ch e Adel oder Amtsadel umfaßte eine Anzahl von Geschlechtern, deren Angehörige es von ihren Vätern her gewohnt waren, die Herrschaft im Staate auszuüben, die Ämter von der Ouästur an Bis zum Konsulat zu bekleiden, die Provinzialstatthalterschasten zu verwalten

9. Geschichte des Altertums - S. 18

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 Geschichte der Griechen. Der Staat der Athener. § 18. Geschichte Athens vor Solon. In Attika herrschten anfangs Monarchie. Könige; sie waren die obersten Feldherren, Richter und Priester. Nach «delkherr-dem Tode des Kodrus übernahm der Adel die Herrschaft, d.h. die großen Grundbesitzer, die zu Roß ins Feld zogen und ein ritterliches Leben führten und denen die Masse der Bauern zur Zinszahlung verpflichtet war. An der Archonten Staates standen nunmehr Archonten, d.h. Herrscher. Seit dem Beginn des siebenten Jahrhunderts gab es neun Archonten, die in jedem Jahre neu gewählt wurden und unter welche die richterlichen, priester-lichen und Feldherrnpflichten verteilt wurden. Ver- Es mar damals eine schwere Zeit für das Volk von Athen. Viele der armen Bauern hatten in der Not von reicheren Leuten Geld zu hohen Zinsen entleihen müssen und waren dadurch in Verschuldung und erst recht in Bedrängnis gekommen; denn wenn sie die Schuld samt den Zinsen nicht bezahlen konnten, so wurde ihnen ihr Hof und Acker versteigert, und falls die Kaufsumme zur Bezahlung der Schuld nicht ausreichte, so verfielen sie selbst mit ihrer Familie in Schuldknechtschaft. So kam es, daß viele athenische Bauern völlig verarmten, gar manche sogar die Freiheit verloren. Andere Gerichtliche Mißstände kamen hinzu. Zunächst waren die Gesetze noch nicht auf-pouiiiche geschrieben, wie man ja damals überhaupt die Schrift noch wenig anwandte, sondern sie wurden mündlich überliefert; den adligen Richtern aber warf man vor, daß sie zuweilen parteiisch und sich selbst zum Vorteil Recht sprächen. Endlich empfand die Bevölkerung es schwer, daß nur die Adligen politische Rechte hatten, im Rate sitzen und Beamtenstellen bekleiden durften. Auch Bürger und Bauern verlangten Anteil an der Staatsverwaltung. Drakon. Da entschloß sich der Adel zunächst die Gesetze aufschreiben zu lasten und beauftragte Drakon mit der Abfassung eines Gesetzbuches. Aber die drakonischen Gesetze waren von außerordentlicher Härte; die Erbitterung des Volkes wurde nicht beschwichtigt. So wurde denn für das Jahr 594 Solon zum Archon gewählt, mit dem Aufträge, dem Staat neue Gesetze zu geben. eolon. § 19. Die Gesetzgebung Solons 594. Solon war ein Mann von altem Adel und leitete sein Geschlecht von König Kodrus her; aber er war beim Volke wegen seiner gerechten, milden und gütigen Gesinnung allgemein beliebt. Er hatte als Kaufmann weite Reisen gemacht und reiche Erfahrungen gesammelt; er hatte über die Pflichten, die der Mensch gegen Gott und seine Mitmenschen hat, ernsthaft nachgedacht, weshalb man ihn nachher

10. Geschichte des Altertums - S. 43

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Eroberung durch Philipp von Macedoiiieu. 43 cvubel. In Sparta behauptete man eine männliche Fassung; aber die Macht dieses Staates war seitdem gebrochen. Epaminondas fiel bald darausetaminonbii in den Peloponnes ein. Er erschien vor Sparta selbst, dessen Frauen Wonne«, sich rühmten, noch nie den Lagerrauch eines feindlichen Heeres gesehen zu haben, und das keine Mauern hatte, weil, wie man sagte, die Tapferkeit feiner Bürger seine Mauer war. Er konnte zwar die Stadt nicht einnehmen und zog wieder ab; aber in Arkadien, das bisher immer von den Spartanern abhängig gewesen war, entstand ein selbständiger, einheitlicher Staat; und das Jahrhunderte lang unterdrückte Messenien wurde frei. Pelo-p ibas machte indessen mehrere Feldzüge nach Nordgriechenland und breitete auch in Thessalien, ja in Makedonien den Einfluß Thebens aus; der maee- t0nb-donische Prinz Philipp, der sich später als König großen Ruhm erwerben sollte, wurde als Geisel nach Theben geführt. Leider fand auf einem Feldzuge nach Thessalien Pelopidas den Tod. Schiacht bei Im Jahre 362 zog E p a m i n o n d a s von neuem über den Jsthnrus. ma£ea Beimantinea in Arkadien traten ihm die Spartaner entgegen. Wieder wandte er die schiefe Schlachtordnung an, wieder siegte er; aber er selbst wurde durch einen Speer tödlich verwundet. Dem nahenden Tode sah er mit völliger Ruhe der Seele entgegen; er ließ sich seinen Schild bringen, von dem er gefürchtet hatte, er sei in die Hände der Feinde gefallen; als er darauf erfahren hatte, daß die Seinigen gesiegt hätten, gab er ihnen einen letzten Rat, nämlich Frieden zu machen, befahl das Eisen aus der Wunde zu ziehen und starb. Theben hatte seine Größe allein diesem Manne verdankt; nach seinem Hinscheiden sank es schnell herab. Es gab in Griechenland keinen Staat mehr, der einen vorwaltenden Einfluß gehabt hätte. Z. Die Eroberung durch Philipp von ttlctcebonkn. §46. Philipps Anfänge. Macedonien hatte bisher in der Ge-®taceb»nt«-schichte wenig bedeutet. Seine Bewohner hatten, obwohl sie den Griechen stammverwandt waren, an der griechischen Bildung wenig Anteil. Die Bauern, die in den Ebenen der großen Flüsse den Acker bebauten, die Hirten, die auf den Höhen der Berge ihre Herden weideten, standen auf einer niedrigen Kulturstufe; es war ein Volk von einfachen, derben Sitten und zugleich von großer Kriegstüchtigkeit. Der Adel des Landes, der zu Roß ins Feld zog, besaß ausgedehnten Grundbesitz und ein hohes Maß von Selbständigkeit. Erst allmählich gelang es dem Königshaus, zumal da es selbst durch häufige Thronstreitigkeiten gespalten war, sich größere Macht zu er-
   bis 10 von 3457 weiter»  »»
3457 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3457 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 47
2 7
3 21
4 1181
5 103
6 6
7 12
8 4
9 155
10 502
11 65
12 4
13 6
14 733
15 19
16 52
17 11
18 0
19 12
20 733
21 23
22 59
23 461
24 18
25 20
26 2319
27 36
28 22
29 50
30 4
31 15
32 19
33 122
34 39
35 4
36 23
37 198
38 37
39 479
40 8
41 1
42 22
43 113
44 2
45 374
46 64
47 7
48 121
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 74
2 717
3 184
4 369
5 0
6 10
7 19
8 11
9 531
10 2
11 31
12 20
13 86
14 107
15 14
16 111
17 498
18 2
19 6
20 11
21 14
22 147
23 121
24 4
25 103
26 36
27 6
28 27
29 3
30 45
31 297
32 4
33 33
34 15
35 106
36 182
37 34
38 5
39 67
40 14
41 793
42 31
43 664
44 4
45 153
46 0
47 22
48 4
49 5
50 1
51 10
52 57
53 234
54 181
55 637
56 35
57 4
58 20
59 334
60 13
61 18
62 0
63 1817
64 4
65 200
66 64
67 18
68 631
69 46
70 27
71 844
72 1604
73 20
74 14
75 61
76 60
77 53
78 12
79 34
80 13
81 4
82 98
83 62
84 6
85 3
86 13
87 136
88 141
89 179
90 12
91 53
92 669
93 0
94 111
95 63
96 11
97 6
98 326
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1057
1 290
2 1109
3 401
4 228
5 1503
6 471
7 514
8 427
9 35
10 653
11 74
12 585
13 190
14 47
15 4608
16 327
17 62
18 293
19 1886
20 149
21 3
22 5159
23 1490
24 265
25 113
26 366
27 5081
28 77
29 1372
30 66
31 145
32 119
33 3914
34 440
35 23
36 30
37 5326
38 97
39 1412
40 134
41 372
42 182
43 1154
44 31
45 143
46 397
47 675
48 270
49 87
50 619
51 477
52 893
53 111
54 4597
55 69
56 1470
57 79
58 477
59 5315
60 783
61 27
62 5486
63 1697
64 681
65 315
66 16
67 52
68 77
69 211
70 26
71 240
72 371
73 64
74 2238
75 1001
76 12
77 441
78 46
79 34
80 614
81 5152
82 353
83 214
84 147
85 4243
86 31
87 36
88 79
89 236
90 98
91 3527
92 1806
93 28
94 18
95 170
96 5
97 246
98 364
99 650
100 1978
101 25
102 774
103 88
104 199
105 699
106 120
107 214
108 3356
109 145
110 407
111 322
112 1390
113 167
114 361
115 4243
116 800
117 50
118 293
119 290
120 4074
121 2078
122 105
123 685
124 512
125 285
126 1145
127 4551
128 1470
129 957
130 21
131 1591
132 482
133 502
134 732
135 7
136 6099
137 139
138 1478
139 79
140 475
141 18
142 1036
143 1743
144 51
145 3375
146 4201
147 143
148 656
149 891
150 21
151 213
152 947
153 41
154 298
155 1105
156 1390
157 104
158 464
159 215
160 210
161 90
162 4903
163 4198
164 168
165 1171
166 2857
167 1029
168 368
169 738
170 40
171 790
172 1399
173 3390
174 29
175 2549
176 85
177 4943
178 6
179 1569
180 116
181 3503
182 2093
183 4750
184 96
185 242
186 539
187 1068
188 452
189 2624
190 2690
191 221
192 2292
193 741
194 330
195 168
196 987
197 387
198 12
199 353