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1. Vorderasien und Griechenland - S. 197

1874 - Leipzig : Teubner
197 - gefährlichsten Feinde des Alkibiades befanden sich in den s. g. Hetärien, geheimen verschwörerifchen Gesellschaften von gewissenlosen, selbstsüchtigen Aristokraten, welche die Demokratie vernichten und sich selbst die Herrschaft im Staate verschaffen wollten. Daher suchten sie den mächtigen Alkibiades, den Führer der Volkspartei, zustürzen. Sie stellten dem Volke vor, der Frevel gegen die Hermen sei ein Ausfluß tyrannischer Bestrebungen, und der Urheber sei kein andrer als Alkibiades; dieser habe eine verschwörerische Genossenschaft zum Umsturz der Verfassung gestiftet und auch außerdem die Mysterien, den geheimen Gottesdienst von Eleufis in gotteslästerlicher Weise nachgeahmt. So verdächtigten sie ihn bei dem Volke und untergruben seinen Einfluß. Alkibiades verlangte in der Volksversammlung, daß man die Sachesofortnnterfuche und, wenn er schuldig befunden werde, ihn aufs härteste bestrafe. Aber seine Feinde fürchteten die Anwesenheit des Heeres, das dem Alkibiades ergeben war, und setzten es durch, daß Alkibiades jetzt in den Krieg ziehen und nach seiner Rückkehr sich zum Gerichte stellen sollte. Die Flotte ging im Juli 415 in See, 100 trefflich ausgerüstete Schiffe der Athener mit der ausgesuchtesten Mannschaft, zu denen sich noch 34 Schiffe derbnndesgenofsen gesellten. Kaum aber war man an der Küste von Sicilien angelangt, so erschien ein athenisches Staatsschiff und forderte denalki-biades auf, nach Athen zu folgen. Dort hatten seine Feinde durch wiederholte Anklagen das Volk so gegen ihn und seine Freunde erbittert, daß viele von diesen ins Gefängniß geworfen und getödtet, er selbst wieder in Anklagezustand versetzt wurde. Er sollte sich jetzt in Athen verantworten. Unterwegs aber entfloh er seinen Wächtern und kam zuerst nach Argos und von da nach Sparta. Da er in Athen sich nicht stellte, wurde er zum Tode verurtheilt und seine Güter eingezogen. Als er das hörte, sprach er: „Ich will den Athenern zeigen, daß ich noch lebe." Und nun enthüllte er den Spartanern die Pläne der Athener und rieth ihnen, den Syrakusiern, die von dem athenischen Heere belagert wurden, Hülfe zu feuden. Auch veranlaßte er sie, daß sie im Jahre 413 in Attika selbst

2. Geschichte des Alterthums - S. 359

1852 - Weimar : Albrecht
359 nur durch das Eingehen auf die gemachten Anträge gerettet werden könne, und e» wurden deshalb Pisander und zehn andere Bürger abgesandt, um mit Alcibiades und Tissaphernes nähere Unterhand- lungen anzuknüpfen. Diese hatten aber keinen Erfolg, weil Alci- biades im Namen des Satrapen zu große Forderungen machte, sie "wurden wieder abgebrochen, und Tissapherues schloß mit den Spar- tanern einen neuen Vertrag. Demohngeachtet wurde in Athen die Veränderung der Verfassung durchgeführt, besonders durch die Thä- tigkeit der Synomosieen oder aristokratischen Klubbs, welche aus den reicheren Bürgern bestanden. Nachdem mehrere Demagogen, nament- lich Androkles, das Haupt der Volkspartei, aus dem Wege geräumt worden waren, wurde die Verfassung unter der heimlichen Leitung des geistreichen Redners Antiphon, und durch die Thätigkeit des Pisander, Theramenes, Phrynichus und anderer umgestaltet. Das Unternehmen wurde nicht bloß von den vornehmsten und einfluß- reichsten, sondern auch von den aufgeklärtesten und biedersten Män- nern begünstigt, welche, ohne eine Schreckensregieruug zu beabsich- tigen, die Herrschaft des Pöbels und seiner Wortführer beseitigen wollten. Die Bürger waren, weil sie wegen der Besetzung Deceleas durch die Spartaner stets unter den Waffen sein mußten, ermüdet und rathlos. Die Volkspartei aber war so eingeschüchtert und un- ter sich so von Mißtrauen erfüllt, daß kein Wortführer derselben öffentlich aufzutreten oder sich auch nur mit andern zu besprechen wagte. All die Stelle des Rathes traten vierhundert, und an die Stelle der Volksversammlung fünftausend Bürger. Die Vierhun- dert, welche keinen Gehalt vom Staate bezogen, sollten mit unbe- schränkter Vollmacht regieren und die Fünftausend nur versammeln, wenn es ihnen beliebe. Tie Vierhundert behielten möglichst die alten Formen bei, ihre Regierung war aber eine Oligarchie und wurde bald ein Schreckensregiment; sie versammelten die Fünftau- send nicht einmal; ließen einige Verdächtige umbringen, andere warfen sie in den Kerker oder verbannten sie; die Verbannten rie- fen sie nicht zurück, damit nicht auch Alcibiades nach Athen zurück- kehre; dagegen machten sie dem König Agis von Sparta Friedens- Vorschläge, weil sie meinten, die Spartaner würden mit einer Oli- garchie lieber als mit einer demokratischen Regierung unterhandeln. In dem athenischen Heere, welches sich auf der Flotte bei Sa- mos befand, hatte unterdessen die demokratische Partei wieder die Oberhand gewonnen und deshalb wurde von ihm die Nachricht von der in Athen stattgehabten Verfassungsveränderung sehr übel auf- genommen. In einer Versammlung des Heeres wurde der Beschluß gefaßt, die Oligarchie nicht anzuerkennen und die Demokratie zu be- haupten. Zwei junge Officiere, Thrasybulus und Thrasyllus, die Häupter der demokratischen Partei, wurden jetzt vom Heere zu Anführern gewählt und ließen sämmtliche Krieger die schwersten Eide schwören, daß sie bei der demokratischen Verfassung beharren, einträchtig sein, den Krieg gegen die Pelvponnesier fortsetzen und Gegner der Vierhundert bleiben wollten. Auch die Samier leisteten denselben Eid. So war nun Samos gleichsam die Hauptstadt der demokratischen Partei der Athener, welche sich, im Besitze der Flotte und eines bedeutenden Heeres, für das eigentliche Volk hielt. Die

3. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 212

1869 - Leipzig : Teubner
212 Der peloponnesische Krieg. Sofort bewirkte er nun bei Tissaphernes Verzögerung der den Spartanern zu- gesagten Hilfsleistung, obgleich jener durch einen neuen Vertrag den Schein warte *). Den Athenern aber in Samos machte er Anträge, ihnen Persiens Hülfe zu verschaffen, unter der Bedingung einer Verfaßuugsäudrung. Peifan- dros, von der Flotte deshalb nach der Stadt gesandt, bestärkte, Wärend er sich die Vollmacht zu Unterhandlungen erteilen ließ, seine Partei, die Oligarchen, im Entschluß zum Handeln, wobei ihnen jedoch Alkibiades' Zurückberufung nur hinderlich sein konnte^). 3. In Athen hatten der ungemein gewandte und fertige Redner Antiphon, der im Handeln, wo es galt, Alles leistende Phrynichos und der eben so im Reden gewandte wie einsichtsvolle, aber nie recht Farbe haltende Thera- menes^) Alles zu einer Revolution vorbereitet. Durch geheimen Mord der bedeutendsten Gegner, durch einschüchternde und ihre Macht übertreibende Gerüchte, welche die geheimen Klnbbs (haiqlcu) aufs thätigste verbreiteten, hatten sie es dahin gebracht, daß nur uoch ihr Wille galt^). Als uun Peisan- dros mit seinen Gefährten, nachdem er auch bei der Flotte und den Bundes- geuoßeu für den Plan vorgearbeitet hatte 5), zurückgekehrt war, gieug der Vorschlag 5 Männer zu ernennen (jcqosöqol') , welche 100 andre, wie diese wieder je 3 erwählen sollten, um dauu den 400 die ganze Staatsverwaltung in die Hände zu geben, die Entsetzung der Obrigkeiten und des Rats, somit die oligarchische Revolution ohne allen Widerspruch durch"). Die verheißne Einsetzung einer beratenden und stimmenden Bürgerschaft von 5000 unterblieb eben so, wie die Zurückberufung der Verbannten. Einige der ge- fährlichsten Gegner wurden getödtet, ins Gefängnis geworfen oder verbannt. Der Antrag auf Frieden, welcher dem in Dekeleia stehenden König Agis gemacht wurde, veraulaßte diesen, da er eine Erhebung des athenischen Volks ganz gewis voraussah, nur zur Herbeirufung von Verstärkungen r). 4. Durch Thrasylos und Thrasybulos war schon vorher die oli- garchische Revolution bei der Flotte und auf Samos trotz gewaltsamen Angriffs unterdrückt worden: als nun die Kunde von den Vorgängen in Athen mit Übertreibungen eintraf, erklärte sich das Heer als die eigentliche stimm- berechtigte Bürgerschaft, die Mehrzahl der Waffen tragenden, für die Demo- kratie, verjagte die Oligarchen, wählte sich nene Feldherrn und sprach die Zurückberufung des Alkibiades aus^). Indes kam auch in Athen die Gegen- revolution zun: Ausbruch. Der Umstand, daß mehrere Bundesgenoßeustädte, in denen die Oligarchie durchgegangen war, sofort sich an Sparta anschloßen, und der Verdacht von Unterhandlungen erregten das Volk um so leichter, als unter den Oligarchen selbst eine unzufriedne Partei unter Th er amen es sich bildete. Die Nachrichten von der Flotte, die jetzt offenbare Verbindung der Oligarchen mit Sparta, der von ihnen begonnene Bau einer Feste am Peiräeus, endlich das Erscheinen einer kreuzenden peloponnesischen Flotte in der Nähe der Stadt brachten den Sturm zum Ausbruchs). Noch war die Verändrung nicht entschieden, als die peloponnesische Flotte sich nach Euböa wandte, eine in der Eile nachgesandte Schiffsabteilung schlug und mit Ausnahme eines kleinen Teils sich der für Athen so wichtigen Insel bemächtigte: ein Verlust, den man für größer achtete, als selbst den der sicilischen Expedition^). In Athen aber ward die Oligarchie beseitigt (die 400 retteten sich nach Dekeleia), 1) Viii 53. Curtius Griech. Gesch. Ii 587. Viii 45 — 54. — 2) Viii 45. — 3) Viii 68. — 4) Viii 65 s. — 5) Viii 63 f. — 6) Viii 67 — 70. — 7) Viii 71. Curtius Griech. Gesch. Ii 588 — 603. — 8) Viii 72 — 82. — 9) Viii 89 — 94. — 10) Viii 94—96.

4. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 369

1884 - Leipzig : Weber
Der peloponnesische Krieg. 369 Situation. Zwar waren die Athener damals noch viel zu stolz, um auf die Forderung eiuer fremden Macht schmählich ihren Führer fallen zu lassen. Sie erteilten die bündige Antwort: Die Spartiaten sollten nnr ihren eigenen Frevel sühnen. Aber die Berechnung blieb nicht erfolglos; die Anklage hatte doch einen Stachel zurückgelassen; das Ansehn des Perikles war noch mehr erschüttert, und seinem Sturze, auf andern Wege, war vorgearbeitet. Inzwischen hatte nämlich die Koalition der drei ihm feindlichen Parteien schon festere Gestalt angenommen, und auch bereits begonnen, ihn von allen Seiten zu umgarnen. Indes wagten sie noch nicht, unmittelbar ihm selbst zuleibe zu gehen; vielmehr richteten sie zunächst ihre wütenden Angriffe aus seine Freunde und Anhänger. Tie Form dieser Angriffe war die gerichtliche Anklage und Prozedur, die Zeit derselben das Jahr 432 und die nächstangrenzenden Monate. Zuerst warf sich die Koalition, geführt von den Häuptern der orthodoxen Priesterpartei, denen die Führer der aristokratischen und der radikalen Partei (Thukydides der ältere und Kleon) als Sekundanten zurseite gingen, auf den Heros der religiösen Aufklärung, auf Anaxagoras. Auch die von Perikles durchgesetzte Aufhebung des Spottverbotes gegen die Komödie (437), wodurch der Bekämpfung des Aberglaubens und der priesterlichen Orthodoxie auf der Bühne wieder Thür und Thor geöffnet worden, hatte den Zorn der Priesterpartei in erster Linie auf Anaxagoras, als den ketzerischen Ratgeber des Perikles, leiten müssen. Es folgte ein Antrag: daß als Staatsverbrecher jeder belangt werde, der die Landesreligion Verleugne oder neue Lehren über die himmlischen Dinge vortrage. Das Volk, durch die Koalition bearbeitet, ging in seinen abergläubisch-orthodoxen Neigungen auf diese Umtriebe ein, und nahm den Antrag an. Auf Grund dieses allgemeinen Beschlusses wurde nun die Anklage aus Atheismus oder auf Göttertierachtung gegen Anaxagoras erhoben. Kleon machte ihm u. a. zum Verbrechen, daß er behauptet: die Sonne fei eine Feuermasse. Andere beschuldigten ihn des Medismus d. H. medischer oder persischer Gesinnung. Anaxagoras wurde tion gerichtswegen eingekerkert. Mit Mühe nur gelang feine Rettung dem Perikles: er ließ sich dann in Lampsakos nieder. Schlimmer noch erging es dem Phidias. Er wurde beschuldigt, bei dem Standbilde der Athene Unterschleife an Gold gemacht zu haben; allein Phidias wußte sich glänzend zu rechtfertigen. Aus den Rat des Perikles hatte er das Gold an der Statue dergestalt eingefügt, daß es, für den Notfall eines Krieges, ohne Schädigung derselben herausgenommen werden konnte; und die Wage erwies seine Unschuld. Um so erbitterter folgte die Anklage der Göttertierachtung. Phidias wurde gefänglich eingezogen. Vergeblich war alles Bemühen des Perikles, ihm die Freiheit wieder zu tierschaffen. Noch aber war der Tag der Untersuchung nicht herangekommen, als man ihn plötzlich tot in seinem Kerker fand. Einige sagen, daß er an einer Krankheit starb; Maurer, Geschichte. I. 24

5. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 551

1884 - Leipzig : Weber
Das Zeitalter Alexanders des Großen. 551 befiehlt sofort Dimnos festzunehmen. Der sieht die Verschwörung verraten, seinen Plan vereitelt, er entleibt sich. Dann wird Philotas zum Könige beschickn; er versichert, die Sache für eine Prahlerei des Dimnos und nicht der Rede wert gehalten zu haben; er gesteht, daß Dimnos' Selbstmord ihn überrasche, der König kenne seine Gesinnung. Alexander entläßt ihn ohne Zweifel an seiner Treue zu äußern, er ladet ihn ein, auch heute uicht bei Tafel zu fehlen. Er beruft einen geheimen Kriegsrat, teilt da das Geschehene mit. Die Besorgnis der treuen Freunde vermehrt des Königs Verdacht eines weitern Zusammenhanges und seine Unruhe über Philotas rätselhaftes Benehmen; er befiehlt das strengste Stillschweigen über diese Verhandlung; er bescheidet Hephästion und Krateros, Kontos und Erigyos, Perdikkas und Leonnatos zu Mitternacht zu sich, die weiteren Befehle zu empfangen. Zur Tafel versammeln sich die Getreuen bei dem Könige, auch Philotas fehlt nicht'; man trennt sich spät am Abend. Um Mitternacht kommen jene Generale, von wenigen Bewaffneten begleitet; der König läßt die Wachen im Schloß verstärken, läßt die Thore der Stadt, namentlich die nach Ekbatana führenden, besetzen, sendet einzelne Kommandos ab, diejenigen, die als Teilnehmer an der Verschwörung bezeichnet sind, in der Stille festzunehmen, schickt endlich 300 Mann zu Philotas' Quartier, mit dem Befehl, erst das Haus mit einer Postenreihe zu umstellen, dann einzudringen, den Hipparchen festzunehmen und ins Schloß zu bringen. So vergeht die Nacht. Am andern Morgen wird das Heer zur Versammlung berufen. Niemand ahnt, was geschehen; dann tritt der König selbst in den Kreis: er habe das Heer nach makedonischer Sitte zum Gericht berufen, ein hochverräterischer Plan gegen sein Leben sei an den Tag gekommen. Nikomachos, Kebalinos, Metron legen Zeugnis ab, der Leichnam des Dimnos ist die Bestätigung ihrer Aussage. Dann bezeichnet der König die Häupter der Verschwörung: an Philotas sei die erste Anzeige gebracht, daß am dritten Tage der Mord geschehen solle; obschon er täglich zweimal in das königliche Schloß komme, habe er den ersten, den zweiten Tag kein Wort geäußert; dann zeigt er Briefe des Parmenion, in denen der Vater seinen Söhnen Philotas und Nikanor rät: „sorgt erst für euch, dann für die euren, so werden wir erreichen, was wir bezwecken"; er fügt hinzu, daß diese Gesinnungen durch eine Reihe von Thatsachen und Äußerungen bestätigt und Zeugnis für das schnödeste Verbrechen seien; schon bei König Philipps Ermordung habe Philotas sich für den Prätendenten Amyntas entschieden; seine Schwester sei Gemahlin des Attalos gewesen, der ihn selbst und seine Mutter Olympias lange verfolgt, ihn von der Thronfolge zu verdrängen gesucht, sich endlich, mit Parmenion nach Asien vorausgesandt, empört habe; trotzdem sei diese Familie von ihm mit jeder Art von Auszeichnung und Vertrauen geehrt worden; schon in Ägypten habe er von den frechen und drohenden Äußerungen, die Philotas

6. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 104

1915 - Paderborn : Schöningh
104 Die Zeit der spartanischen Vorherrschaft. versetzte Kritias ihn in Anklagezustand und lie ihn trotz seiner wrdigen Verteidigung eigenmchtig hinrichten. Nach seinem Tode steigerte sich noch die Gewaltttigkeit der Schreckensherrschaft. Auch Alcibiades erregte den Argwohn der Oligarchen und zugleich der Spartaner, die seinen Einflu auf Pharnabazus frchteten, zu dem er sich nach der Schlacht bei Agospotamoi geflchtet hatte. Auf Lhsanders Ansuchen lie der treulose Satrap ihn meuchlings berfallen und um-bringen. b) Ter Brgerkrieg. Fr die dreiig Tyrannen schlug bald die Stunde der Vergeltung. Zahlreiche Verbannte und flchtige Demokraten hatten sich in Theben gesammelt, das trotz des Einspruches der Spartaner ihnen Aufnahme gewhrte. Von hier aus besetzten die Entschlossensten unter der Fhrung des Thrasy-bulus die verlassene attische Grenzfestung Phyle. Da sie sich hier gegen die Angriffe der Dreiig mit Erfolg behaupteten, wuchs ihre Schar auf 1000 Mann an. Mit diesen berrumpelte Thrashbulus den nicht mehr durch eine Mauer geschtzten Pirus und besetzte die den Hasen beherrschende Hhe von Munichia. Das Brgeraufgebot der Tyrannen wurde in einem heftigen Straenkampfe im Pirus besiegt, in dem auch der furchtbare Kritias fiel. Die meisten von den Dreiig und ihre entschiedensten Anhnger flchteten nun aus Athen nach Eleusis, das sie sich durch die Ermordung aller Demokraten des Stdtchens als sicheren Zufluchtsort eingerichtet hatten. Noch war damit der Friede zwischen der Brgerschaft in Athen und den Exulanten im Pirus nicht hergestellt. Denn die 3000 Vollbrger frchteten bei einer vlligen Wiederherstellung der Demokratie eine neue Reihe von Greueltaten zur blutigen Vergeltung. Sie setzten daher in Athen eine neue Regierung von zehn Mnnern der gemigten Richtung ihrer Partei ein. So waren die Athener jetzt in drei feindliche Lager gespalten. c) Die Wiederherstellung der Demokratie. Die Zehnmnner sowohl als die Dreiig wandten sich an Sparta, den Hort der Oligarchie, um Hilfe. Schon rckte Lhsander, um feine eigene Schpfung aufrechtzuerhalten, gegen den Pirus mit Truppen und Schiffen heran. Aber der König Paufanias war eiferschtig auf den bermchtigen Lhsander. vor allem aber gleich manchem Mitbrger voll Entrstung der die unter dem Schutze

7. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 103

1915 - Paderborn : Schöningh
Die Dreiig in Athen. 103 zusammengeschmolzen. Nunmehr blieb ein groer Teil als Har-mosten und Offiziere in der Fremde und gewhnte sich dort an Genu und Gewinn; nur wenige, wie Lysander selbst, frnten nicht schrankenloser Habgier. Zum Dienste im Heere und auf der Flotte mute schon mehr und mehr die unterworfene Bevlkerung heran-gezogen werden; aber an eine wirtschaftliche und politische Ent-sesselung des geknechteten Bauernstandes hat der starre Brgerstolz der herrschenden Klasse nicht gedacht. Eine von einem verarmten Spartiaten, Kinadon. ins Werk gesetzte Verschwrung zum Sturze der Staatsverfassung wurde rechtzeitig entdeckt und im Blute der Verschwrer erstickt (398). Ii. Die Zeit der spartanischen Vorherrschaft. 1. Die Herrschast der Dreiig in Athen (404-403). a) Die Schreckensherrschaft der Oligarchie. Auch in Achen wurden unter dem Drucke Lysanders dreiig Männer der oligarchischen Partei mit der Staatsregierung betraut. Nach dem Volksbeschlusse waren sie nur als auerordentliche einst-weilige Behrde zur Entwerfung einer neuen Verfassung einge-setzt, aber sie selbst wollten ihre Gewalt dauernd aufrichten. Sie behielten eine lacedmonische Besatzung, die Lysander auf ihren Wunsch nach Athen gesandt hatte, auf der Akropolis. Die Gerichts-barkeit wurde dem Areopag und den Volksgerichten genommen und dem willfhrigen Rate bertragen. Zahlreiche Hinrichtungen und Gtereinziehungen trafen die Angesehensten der demo-kratischen Partei, viele wurden verbannt oder flchteten, um Schlimmerem zu entgehen, aus der Stadt. Oft genug dienten aber auch die Todesurteile und Verbannungsdekrete allein zur Befrie-digung der Habsucht der neuen Herrscher. Gegen solche tyrannische Willkr der Dreiig bildete sich in ihrer eigenen Mitte eine Gegnerschaft, die (wie bei der oligarchischen Regierung des Jahres 411) der gemigtere Theramenes vertrat. Aber die An-Hnger der schrofferen Richtung, vor allem der leidenschaftliche und un-vershnliche Kr!tias, waren mchtiger. Theramenes verlangte, da alle Athener, die sich selbst bewaffnen knnten, gleiche brgerliche Rechte er-halten sollten; die Mehrheit der Dreiig schrnkte aber die Zahl der Voll-brger auf die 3000 wohlhabenderen Brger ein und lie allen anderen die Waffen nehmen. Als Theramenes in der Opposition verharrte.

8. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 63

1911 - Breslau : Hirt
Spartas Hegemonie und Zusammenbruch. 63 Vi. Die Zeit des Verfalls. 1. Spartas Hegemonie und Zusammenbruch. § 30. Zustände nach dem Kriege. Die Herrschaft der Dreißig. Die Übersicht. Hegemonie Spartas dauerte etwa ein Menschenalter (404—371). Sie hat den Hellenen nicht das geleistet, was das Attische Reich geleistet hatte. Noch gewaltsamer in die inneren Verhältnisse der einzelnen Staaten eingreifend als die Athener, konnte sie zuletzt nur mit Hilfe des Perserkönigs behauptet werden. Die Einigung Böotieus unter Thebens Führung und der Abschluß eines zweiten Seebundes meist ostgriechischer Inseln und Städte unter Führung Athens machten ihr ein Ende. Innerhalb der einzelnen Staaten griff die Abneigung gegen die Demokratie weiter um sich. Das Übergewicht, das der Großhandel im wirt- schaftlichen Leben gewann, kam oligarchischen Bestrebungen zugute. Der wachsende Gegensatz zwischen arm und reich brach gelegentlich in greuelvollen Unruhen aus. Die alten Wehrverfassungen verfielen, der Reichtum der Handelsstädte zog ein berufsmäßiges Söldnertum groß, das sich aus dem vorhandenen Überschuß an Menschen immer wieder ergänzte. Der Führer des Söldnerheeres einer Stadt wurde zuweilen ihr Herr und begründete, wenn ihn das Glück begünstigte, eine Alleinherrschaft. Es ist dies die Zeit der jüngeren Tyrannis. Die unaufhörlichen, aber ergebnislosen Kämpfe erwiesen die Unmöglichkeit, einen hellenischen Gesamtstaat zu gründen, und bedrohten schließlich die Fortdauer der griechischen Kultur. Die Früchte seines Sieges suchte Sparta allein zu ernten. Es hatte sich im Innern vollständig geändert; die Zahl der vollberechtigten Bürger war stark zusammengeschmolzen; diese Minderheit behauptete durch ein gewaltsames Regiment ihre Stellung, entfernte sich aber durch wachsenden Reichtum von der früheren Einfachheit. Die Unzufriedenheit der Zurückgesetzten saud in der — rasch unterdrückten — Verschwörung des Kinadon (397, ihren Ausdruck. Durch Einsetzung von Oligarchien und durch spartanische Besatzungen unter Harmosten (Kommissaren) sicherten die Spartaner ihre Herrschaft in den unterworfenen Städten, riefen aber dadurch auch unter ihren ehemaligen Verbündeten Unzufriedenheit wach. In Athen, das der Demokratie den Glanz seiner öffentlichen Bauten Herrschaft und seine größten Erinnerungen verdankte, konnte die Gewaltherrschaft Drepg. der „Dreißig" („dreißig Tyrannen"), unter denen Theramenes und Sokrates' Schüler Kritias die bedeutendsten waren, nicht heimisch werden. Weder die Beschränkung der vollberechtigten Bürgerschaft auf 3000 Mitglieder, noch die Entwaffnung aller übrigen, noch die Hinrichtung von 1500 und die Verbannung von etwa 5000 Athenern ließ sie zum Gefühl der Sicherheit kommen. Unter ihnen selbst gewann die Partei der Gewaltsamen unter Kritias das Übergewicht; Theramenes, der zur Mäßigkeit geraten hatte, wurde von ihm gezwungen, den Giftbecher zu trinken. Schließlich nahmen sie eine starke spartanische Besatzung in die Akropolis auf.

9. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 95

1878 - Leipzig : Teubner
7. Peisistratos von Athen und seine Söhne. 95 Fest der Panathenäen, das im Anfange des Juli 514 begangen wurde, ward zur Ausführung des Planes festgesetzt; bei dem Gedränge der Menschen, die alle an diesem Tage zu der prächtigen, durch die Stadt nach der Burg hinauf ziehenden Proeesfion zusammenströmten, hoffte man am leichtesten'sich den Tyrannen nähern zu köuueu, und war die That glücklich vollführt, so war man der Zustimmung des befreiten Volkes gewiß. Hipparchos hatte in der Nacht vor dem Feste einen seltsamen Traum. Ein großer schöner Mann trat zu ihm und sprach: „Dulde, o Löwe, Unduldbares auch mit geduldigem Herzen; Jeder der Menschen, der Unrecht gethan, muß büßen die Strafe." Sobald der Tag kam, befragte er beunruhigt die Tranmdenter; bald aber schlug er sich den Traum aus dem Sinne und eilte in die Stadt, um den Festzug ordnen zu helfen. Die Verschworenen, mit Dolchen unter den Myrtenzweigen, welche man bei dem Festzuge der volkeinenden Aphrodite zu Ehren trug, hatten sich draußen vor der Stadt im Kerameikos zusammengefunden, wo • Hippias bereits einen Theil des Zuges ordnete. Da sahen sie, wie einer ihrer Mitverschworenen vertraulich mit Hippias sprach, und glaubten, ihr Anschlag sei verrathen. Voll Wuth eilten sie in die Stadt, um wenigstens, ehe sie ergriffen würden, an Hipparchos, dem Urheber der Beschimpfung, Rache zu nehmen. Sie trafen ihn in der Nähe des Marktes, wie er mit der Ordnung des Zuges beschäftigt war, fielen über ihn her und stießen ihn nieder. Harmodios ward von den Leibwächtern des Hipparch sogleich zusammengehauen, Aristogeiton entkam für den Augenblick. Sobald Hippias von dem Angriff hörte, ergriff er rafche Maßregeln. Er eilte mit seinen Leibwächtern herbei, ließ die Abtheilung der Bürger, welche in voller Rüstung an dem Zuge theilzuuehmeu hatten, entwaffnen und die übrigen durchsuchen, wer ein Schwert verborgen trug oder sonst verdächtig war, wurde festgenommen. Auch Aristogeiton wurde ergriffen, wurde gefoltert und hingerichtet, wie viele andere. Er und feine Geliebte Leaina

10. Alte Geschichte - S. 13

1878 - Braunschweig : Bruhn
- 13 — §♦ 8. Verfaffungsumwälzungen in den griechischen Staten. Aelteste Regirungsform in den orientalischen Reichen Despotie, in Griechenland I. Das patriarchalische Königtum, z. B. Odysseus auf Jthaka. Erbliche Könige, zugleich die Reichsten, weil sie Hauptanteil an der Kriegsbeute hatten. Der König war: 1. Oberfeldherr. 2. Oberrichter, d. h. Vorsitzender in der Gerichts- und auch in der Ratsversammlung. 3. Oberpriester. , Den König umgab ein reichbegüterter Adel, den er in allen Dingen um Rat zu fragen hatte. Er war nur der Erste unter Gleichen (vgl. Heinrich I. deutscher König). Dieses Königtum bestand fast in allen griechischen Staten bis c. 800. Um diese Zeit hat sich entwickelt und besteht bis c. 600 Ii. Die Aristokratie. (Sparta durch Lykurgos nur dem Namen nach Königsherrschaft, m Wirklichkeit Aristokratie.) Königsgeschlechter starben aus, entarteten so, daß sich der Adel ihre terrschast nicht mehr gefallen lassen wollte, oder traten freiwillig in die eihe des Adels zurück, und der Adel führte die Regirung allein. Das Volk (der Demos) hatte gar keinen Anteil an der Regirung: a. Keine Zeit, weil sie für das tägliche Brod arbeiten mußten. b. Nicht die nöthige Bildung. Iii. Tyrannis im 6. Jahrhundert. Entstehung: a. Adel hochmütig und selbstsüchtig. b. Bürgerstand, durch Handel und Industrie wohlhabender und gebildeter, mit der Adelsherrschaft unzufrieden. c. Ehrgeizige Adelige erhoben an der Spitze des Demos Revolution gegen Adel und gewannen nach dem Siege Tyrannis z. B. Peisistratos in Athen. (Vgl. Medici in Florenz.) Zuweilen folgte auf die Aristokratie Politie, dann Ochlokratie, welche von der Anarchie nicht sehr verschieden war, und auö dieser ging die Tyrannis hervor. Gute Tyrannen, welche ihren Stat zu hoher Blüte erhoben: 1. Peisistratos von Athen. 2. Polykrates von Samos. 3. Periander von Korinth. 4. Pittakoö von Mytilene. Dieser legte Tyrannis nieder, nachdem er den Stat geordnet und die Parteien ausgesöhnt hatte. (Vgl. Sulla, römischer Diktator 79 v. Chr.)
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