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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 66

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 66 — sabrikanten zu thun haben. Aus den anderen Bildern sieht man ein Familienmahl dargestellt, ferner die Darbringung von Naturalabgaben durch die Pächter; was auch sonst auf Denkmälern jener Gegend, zu Arlou (Orolaunum) und Neumagen (Noviomagus) wiederholt vorkommt: die Leute bringen ein Schaf, einen Hahn, Fische, ein Körbchen voll Äpfel, Eier; mitunter kommt auch bares Geld vor. Daß der Moselwein schon in römischer Zeit Anklang fand, wissen wir durch den Dichter Ansonius und wird durch den Anblick der Monumente bestätigt: wir sehen Mädchen, die mit Fig. 27. Bon einem Monumente der Moselgegend. hochgehaltener Traube tanzen; Weinkrüge mit Stroh umwunden; Schiffe voll Weinfässer und Schiffsleute. Die Untersuchungen über diese interessanten Zustände, die F. Hettuer in ^rier anstellte, erstreckten sich auch aus die er-erhaltenen Wohngebäude, die mancherlei Abweichungen von dem italischen Häuserbau zeigten. Das rauhere Klima forderte eine stärkere Verwendung des Fensterglases und Vorsorge für die Erwärmung der Räume, wobei die Heizvorrichtuugen der Bäder sich als praktisch erwiesen. Der Hof, das Atrium, mußte gedeckt, größere Zimmer und Wirtschaftsränme mußten eingerichtet werden, da das Leben sich hier mehr in das Innere der Häuser verlegte; so daß der

2. Altertum und Mittelalter - S. 55

1914 - Meißen : Schlimpert
55 1460 Wahl Christians I. zum Herzog von Schleswig-Holstein: Personalunion Schleswig-Holsteins mit Dänemark. 1457 Matthias Korvinus, Sohn des bisherigen Reichsverwesers Johann Hunyadi, König von Ungarn (nach dem Tode Ladislaus' Posthumus, des Erben Albrechts Ii.). 1458 Georg Podiebrad, König von Böhmen. Kampf um die böhmische Krone zwischen Matthias Korvinus und Georg Podiebrad (f 1471). Dessen Nachfolger Wladislaw Jagello, Sohn Kasimirs Iv. von Polen, behält Böhmen, Matthias Korvinus Mähren, Schlesien, Lausitz. d) Die Türken auf der Valkanhalbinsel. 1354 Die osmanischen Türken besetzen Gallipoli. 1361 Murad I. macht Adrianopel zur Hauptstadt. 1396 Bajesid schlägt das ungarisch-deutsch-französische Kreuzheer Sigmunds bei Nikopolis. 1402 Niederlage Bajesids bei Angora durch die Mongolen (Timnr). 1444 Wladislaws Hl von Polen und Ungarn Niederlage und Tod in der Schlacht bei Varna. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Muhammed Ii. e) Die österreichische Hausmacht. Friedrich Iii. vereinigt die österreichischen Stammlande. 1477 Vermählung seines Sohnes Maximilian mit Maria v. Burgund. Dessen Käiupfe mit Ludwig Xi. von Frankreich und den niederländischen Ständen. Matthias Korvinus von Ungarn erobert Niederösterreich, Steiermark, Kärnten. Maximilian stellt die habsburgische Herrschaft in den Niederlanden und den österreichischen Erblanden wieder her. 1491 Erbvertrag von Preßbnrg mit Wladislaw von Böhmen-Ungarn. 1493 Friede von Senlis mit Karl Viii. von Frankreich (nur Bourgogne französisch). _____________ Xvi. Ausbildung der nationalen Monarchie in ‘Frankreich und Bnglanb. 1350—1500. a) Frankreich. 1339—1453 Englisch-französischer Erbfolgekrieg. 1340 Seesieg der Engländer bei Sluis.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 309

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 309 - Archologen (unter ihnen besonders verdient Professor Fabricius in Freiburg i. B.), den Zug der Grenzwehr und seine historische Entwicklung feststellte. Mit Ende des Jahres 1903 galten die Arbeiten im wesentlichen fr abgeschlossen, und die genannte Kommission wurde aufgelst. Die Ergebnisse der Forschung liegen vor in dem 7 Bnde umfassenden Werk der genannten Kommission Der obergermanisch-rtische Limes des Rmerreiches" 1895 ff. J. Der Limeszug. Die germanische Linie, die die Ostgrenze der rmischen Provinz Germania superior bildete (372 km), setzte rechtsrheinisch ein gegen-ber der linksrheinischen Einmndung des Mnxtbachesx) in den Rhein, (bei dem Orte Rheinbrohl oder Hnningen, zwischen Andernach und Linz); dann fhrte sie der die Abhnge des Westerwedes und des Taunus um die Wetterau bis zum Main. Wo der lim es den Main erreicht (bei Krotzenburg), setzt er aus; von hier aus bildete der Main die Grenze (bis Miltenberg). Jenseits des Main fhrt der Wall der den Odenwald zum Neckar. Hier setzte etwa bei Cannstatt die rtische Linie an, durch die die Nordgrenze der rmischen Provinz Raetia geschtzt wurde (178 km). Diese Linie zog sich in weitem Bogen nrdlich der Donau bis Kehlheim oder Hienheim (unweit Regensburg). Die Gesamtlnge dieser Befestigungslinie, die etwa um das Jahr 100 ausgebaut war, betrug 550 km. 2. Die Art der Befestigung. a) Ursprnglich bestand diese Sperre, die unter Domitian (8196) in Angriff genommen wurde, nur aus hlzernen, durch breite und tiefe Spitzgrben geschtzten Wachttrrnen (ca. 1000 sind jetzt festgestellt), die an der zwischen dem freien Germanien und dem Rmerreich fhrenden Grenzstrae errichtet waren. Spter wurde ihr unteres Stockwerk aus Stein erbaut und die ganze Anlage durch einen von Pallisaden eingefaten kleinen Hof eingeschlossen. gebube mit zweistckiger Galerie, und bic sog. Igeler-Sule, das ist ein Ehren-benkmal der Trierer Familie der Sekunbiner in Igel bei Trier. Dazu kommen noch viele sehr kostbare Mosaiken, namentlich der berhmte Mosaikboben in Nennig (40 km von Trier). Derselbe ist 15 m lang, 10 m breit mit 7 lebensvollen Darstellungen: als Hauptbilb ein Glabiatorenkampf, umgeben von 6 Me-baillons mit Gruppen von Tieren und Fechtern und 1 Mebaillon mit einem Orgelspieler und einem Hornblser. Die (Einzelfunbe sinb z. T. in Lokalmuseen (bebeutenbe in Frankfurt a. M, Wiesbaben, Saalburg), z. T. in den Hauptmuseen in Mainz und in Nrnberg (Germanisches Museum) untergebracht. der die Fortschritte der Rmerforschung berichten die seit 1904 jhrlich erscheinenben Berichte der die Fortschritte der rmisch-germanischen Forschung, im Auftrage der Rmisch-Germanischen Kommission des Archologischen Instituts", Frankfurt a. M. Joseph Baer u. Co. *) Der Name Vinxtbach (Fiensbach) geht zurck auf das Iat. Wort flnis; also Grenzbach zwischen Ober- und Untergermanien.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 311

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
311 5. Die Zerstrung des Limes. Dem wiederholten kraftvollen Andringen der Germanen gegenber erwies sich die Grenzsperre doch als zu schwach. Nach dem Untergange der Kaiser Alexander Severus und Julius Mamma in Mainz (235) wurden viele Kastelle von den Rmern aufgegeben, z. B. die Saalburg, wo der groe Mnzfund (550 Stck) bis auf Alexander Severus geht-Schlielich wurden unter Gallienus die ganzen Anlagen des Limes fr immer durch die Germanen zerstrt. der 260 hinaus lt sich sein Bestand nicht nachweisen. Jedenfalls war aber diese Grenzsperre fr die Germanen von dem grten Werte gewesen, weil sie so 2 Jahrhunderte lang an die Scholle gebunden, durch den Verkehr mit den Rmern po-litisch und kulturell erst heranreiften fr die ihnen von der Weltordnung bestimmte Aufgabe, das Erbe der antiken Kulturwelt anzutreten. *) Tv J Das Kaftell Saalburg bei Homburg v. d. V). (seit 1853). {. Zur Geschichte der Saalburg. Die Saalburg ist das bedeutendste Kastell, das durch die Aus-grabungen am Limes aufgedeckt ist (das grte ist Haltern bezw. Kessel-stadt in der Wetterau; die Saalburg kommt erst an 16. Stelle). Es ist wohl errichtet gegen die Chatten in Hessen und an der Lahn, welche durch fortwhrende Angriffe die Rmer im Besitze des eroberten Landes be-unruhigten. Die Zeit der Errichtung ist nicht nher zu bestimmen, da die Baureste aus dem 1., 2. und 3. Jahrhundert stammen. Einige Forscher hielten das Kastell fr das von Tacitus (ann. I, 56) erwhnte praesidium in monte Tauno, das Drusus im Jahre 11 v. Chr. anlegte und Ger-manikus erneuerte2), andere fr das von dem Geographen Ptolemus um 150 n. Chr.) zusammen mit Mattiacum (Wiesbaden) genannte Artaunon. Der Name Saalburg" begegnet uns zuerst 1747, obschon bereits aus dem 15. Jahrhundert Bezeichnungen wie Salne und Sahalgraben in jener Gegend festgestellt sind. Nach den Funden zu schlieen, ist das Kastell wohl in der Zeit des Kaisers Claudius Gothicus (268-270) von den strmenden Alemannen vollstndig zerstrt worden. der seine Trmmer breitete sich schtzend der Heidewald aus. Im Mittelalter bot die berwachsene Trmmersttte den Bewohnern 1) (Ein treues Spiegelbild des rmischen Einflusses auf die Kultur der Ger-manen ergibt sich aus einer Gruppierung der alten Lehnwrter (vgl. F. Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnwortes". Halle 1895). , ^ ^ 2) Neuerdings glaubt (E. Schulze (Die rmischen Grenzanlagen m Deutsch-land und das Limeskastell Saalburg, Gtersloh 1903), day das praesidium in monte Tauno des Tacitus zu erkennen sei in der Erdschanze auf dem Kapellen-berge bei Hofheim. Dem stimmt F. Eramer zu (Monatsschr. f. hh. Schulen Iii, S. 626).

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 99

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
wrdigen heidnischen Tempel in christliche Kirchen verwandelt. Noch eine groe Umwlzung sollte die Akropolis erleben, als sie 1458 von den Trken erobert wurde und die christlichen Kirchen sich in trkische Moscheen verwandelten. Die herrlichen Propylaien wurden durch gewaltige Vefestigungswerke ganz verbaut. Das grte Un-glck aber brach der die Akropolis herein, als 1687 die Trken von den Venetianern belagert wurden. Der Parthenon, das stolzeste Ge-bude der ganzen Burg, das damals als Pulvermagazin diente, wurde durch eine Bombe in Trmmer gelegt. Von der einstigen Pracht und Herrlichkeit war auf diesem Trmmerfelde kaum noch etwas zu be-merken. 3. Aufrumungs- und Wiedelherstellungsarbeiten auf der Akropolis. Nachdem die Griechen das Joch der trkischen Fremdherrschaft 1828 abgeschttelt hatten, begannen sie unter der Regierung ihres ersten Knigs Otto im Jahre 1836 die Trmmersttte planmig aufzurumen und aus den Bruchstcken die berhmten Bauwerke, soweit es mglich war, wieder aufzubauen. Leider war schon unter den grten Kunst-werken von fremder Hand in anderem Sinne aufgerumt worden, namentlich von den siegreichen Venetianern 1687. Iu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte dann Lord (Elgin, der britische Botschafter in Konstantinopel, von der trkischen Regierung die Erlaubnis erhalten, an den alten Bau- und Kunstwerken Messungen vorzunehmen, Aus-grabungen zu veranstalten und einige Steinblcke und Figuren an sich zu nehmen. Dieser praktische (Englnder ntzte durch Bestechung der trkischen Beamten die ihm gewhrte Frist zu einem gewaltigen Raub-bau aus.1) Schon waren 200 Kisten mit wertvollen Bildwerken, In-schriften usw. nach (England in Sicherheit gebracht, als (Elgin 1803 ab- i) So charakterisierte man damals das Vorgehen Clgins (quod non fecerunt Gothi. fecerunt Scoti). Namentlich der bekannte Dichter Lord Byron konnte sich nicht genug tun in Schmhungen. Indes verdient Elgin eine mildere Beurteilung, wenn man die Zerstrungswut und die Gleichgltigkeit der Trken in Betracht zieht. Der Straburger Archologe A. Michaelis vertritt die Ansicht, da durch Lord (Elgins Vorgehen die Wissenschaft bedeutend gefrdert ist. Cr sagt in seinem Werke: Die archologischen Entdeckungen des 19. Jahrhunderts" (Leipzig 1906) darber folgendes: (Erst durch die Bergung der schwer gefhrdeten Reste und durch ihre Ausstellung an einem leicht zugnglichen Orte haben die Marmorwerke aus der Schule des Pheidias den Einflu auf die Entwickelung der Archologie, auf die Gewinnung eines festen Mittelpunktes und Mastabes fr die Betrachtung der griechischen Kunstgeschichte gewonnen, den sie in dem damals weltfremden Athen, in der unerreichbaren Hhe der Giebelfelder oder zerstreut der mehr oder weniger unzugngliche Schlupfwinkel niemals wrben Haben ausben knnen. Die griechische Kunstgeschichte wrbe noch ein halbes Iahrhunbert ober noch mehr der mchtigen Frberung entbehrt haben, die sie durch die Elgin marbles in Lonbon erhalten hat. So haben wir also allen ffirunb Lord (Elgin dankbar zu sein". Nheres der Lord (Elgins Unternehmungen in Athen s. b. Adolf Michaelis a. a. O.

6. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 373

1873 - Münster : Coppenrath
373 Jahre 1368 eroberte der Sultan Murad Adnanopel und machte dieses, zum Schrecken von Europa, zum Sitze feiner Herrschaft. Macedonien, Albanien und Servien wurden schnell nach einander erobert. Nach ihm drang Bajasid, welcher weaen der Schnellig-feit seiner Siege der Blitz" genannt wurde, in Thessalien ein und nherte sich selbst der Hauptstadt Konstantiuopel. Schon Bajasid wrde diese erobert haben, wre nicht der den mchtigen Eroberer ein noch mchtigerer gekommen. Dieser wartimur odertamer-lan, der Anfhrer mongolischer Horden, welcher dem Bajasid in der groen Schlacht bei Ancyra (Angora) in Kleinasien besiegte und gefangen nahm. Jedoch mit seinem Tode zerfiel sein Reich wieder, und die Macht der Trken erholte sich so schnell, da schon im Jahre 1422 Murad und Amurath Ii. mit einem groen Heere vor den Thoren Konstantinopels selbst erschien. Vergebens zog der junge Wladislav, König von Ungarn und Polen, mit seinen Bundesgenossen zur Hlfe herbei; er verlor Sieg und Leben. Huuyad, der eben so weise als tapfere ungarische Feldherr, und sein muthiger Kampfgenosse, Georg Kastriota, der Fürst Albaniens, von den Trken gewhnlich Scanderbeg, d. i. Alexander genannt, setzten zwar den Kamps rhmlich fort; allein ihre Siege konnten das Unglck der Hauptstadt nur verzgern, nicht abwenden. Unter dem Sultan Mo ho med Ii., Amurath's Nachfolger, kam endlich das schon lange drohendeungewitter zum verheerenden Ausbruche. Dieser jungeheld, der nach dem Ruhme strebte, ein zweiter Alexander zu werden, rckte im Frhlinge des Jahres 1453 mit einer furchtbaren Macht vor Konstantinopel und schlo die Stadt zu Wasser und zu Lande ein. Der damalige Kaiser Konstantin Ix. batte nur ein Huflein von achttausend Griechen, welche er gegen die trkischen Heeresmassen aufstellen konnte; dennoch verlor er den Muth nicht. Er ermunterte sie durch Wort uvidthat und rief auch die in der Vorstadt Pera wohnenden Gmueser zur V rtheidigung auf. Auf feinen Ruf ergriffen auch diese di;j Waffen; Iustiniani, ein ebeler Genueser, bernahm die Anfhrung. Mit Muth und Entschlossenheit fochten die Griechen und Genueser und schlugen alle Angriffe der Trken siegreich zurck. Der Sultan tobte vor Wuth und schwur, entweder den Thron von Konstantinopel zu besteiaen, oder sein Grab vor dessen Mauern zu finden. Am 29. Mai 1453, am drei und fnfziasten Tage nach dem Anfange der Belagerung, lie er feine ganze Land und Seemacht einen Haupistnrm auf die Festung unternehmen. Die Kanonen donnerten segen die Mauern, und in Dampf gehllt rckten die Schiffe und die Truppen heran. Allein die Belagerten fochten wie Lwen und schlugen zwei Stunden lang alle Angriffe zurck. Pltzlich fiel Iuftiniani und wurde tdtlich verwundet in die Stadt getragen. Da kam Bestrzung und Verwirrung der die Belagerten, und sie wichen in Unordnung Geor[j-i" -.art-lnstitut fr: "nationale Sch i iuchforschung Br,?vn schweig -Schuioiictiblbtiothek -

7. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 375

1873 - Münster : Coppenrath
375 Stillen politische Vereine, die sich weithin verzweigten und eine Nationalbefreiung vorbereiteten. Man rechnete auf die Untersttzung des mchtige, der Trkei stets feindlichen, Rulands, ja auf die Teilnahme aller europischen Machte an dem Kampfe gegen den alten Erbfeind der Christenheit. Jm Jahie 1821 brach entich derslurm los. Eben jetzt war in der tialachet ein Aufruhr ausgebrochen, und der Fürst Alexander Ups ilanli rief alle Griechen zum Kampfe fr die Unabhngigem auf. Bald entbrannte Der Krieg auf dem ganzen Festlands, auf allen Inseln, auf allen Meeren. Allein die Krfte waren zu ungleich. Der erwartete Beistand von Nuland blieb ans; auch die brigen Mchte zeigten sich dem Un-ternehmen der Griechen anfangs wenig geneigt. Aber auch von Allen verlassen und nur aus sich und ihre geringen Hlfsmiuel beschrnkt, fochten die Griechen mnihig den Kampf der Verzweiflung. Von Weib und Kind schied Jeder mnnlich entschlossen, Alles fr Alles zu wagen; und die Alten, welche nicht mitziehen konnten, waffneten und segneten ihre Shne. Am glcklichsten fochten sie zur See, weil sie von jeher groe Sclnfffahrt trieben. Mit ihien Brandern griffen sie die feindlichen Schiffe an und steckten sie in Brand. Canaris, Sachiuris, Miau Iis und andere Seehelden verrichteten Thaten, welche die der alten Griechen fast bertrafen. Im Landkriege zeichneten sich vorzglich Odysseus, Niketas, Marko und Noto Vozzaris, Guras, Kolokotroni und Maurokordato aus. Mehre Jahre hintereinander fochten sie, wenngleich nicht ohne harten Verlust, doch immer unverzagt, gegen die Niesenmacht der Trken an, und das Blut flo in Strmen. Jedoch mehr und mehr sank der Griechen Kraft in Dem grausigen Kampfe, und die letzten Hilfsquellen des Landes waren erschpft. Alle Völker zitterten voll inniger Theilnahme fr das endliche Schicksal eines ebelen Volkes, welchem Europa selbst noch fortwhrend feine geistige Ueberlegenbeit verdankt; berall bilbeten sich Vereine zur Untersttzung der Unglcklichen mit den nthigften Bedrfnissen des Lebens; berall sahen die Völker sehmuchtsvoll zu ihren Fürsten hinaus, ob sie nicht endlich dem schrecklichen Blut-vergieen em Ziel setzen und helfend fr ihre letbetiben christlichen Mitbrber einschreiten wrben. Nach sieben blutigen Jahren ward endlich diese Hoffnung erfllt. Zur Fteube der ganzen Christenheit traten bte europischen Gromchte auf dem Congresse zu Lonbon vermittelnd ein, zunchst, um die streitenden Parteien auseinander zu halten, dann, um das knftige Schicksal Griechenlands in Be-rathung zu ziehen. Als aber besimgeachlet die Trken mit verdoppelter Wuth die Feindseligkeiten fortntzten und das Land noch allen Seiten hin verheerend durchstreiften; ba ariff bte vereinte Flotte der Englnder, Franzosen und Russen bte türkisch ayviische Flotte am 20. Oktober 1828 bei Navartno an und zerstrte sie gnzlich.

8. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 374

1873 - Münster : Coppenrath
374 Zurck. Nun erstrmten diejanitscharen mit wildem Kriegesgeschrei die Mauern, schlugen die Thore auf, und unaufhaltsam drangen die Tul ken m die offene Stadt. Vergebens suchte der Kaiser an der Spitze seiner Getrennt dem hereinbrechenden Strome Einhalt zu thun; er selbst fand seinen Tod im Gearnge. Nun war das Schicksal der Stadt entschieden. Die wenigen Griechen, welche noch den inneren Theil bei selben vertheidigten, wurden niedergemacht, und Konstautinopel zur Haupistadt des trkischen Reiches erhoben! Griechenland warb nun eine Provinz besolden. Nur einzelne Inseln behielten noch ihre Freiheit, und ein kleiner Tye-l von Morea blieb einstweilen den Venettanern. Aber schon im Jahre 1522 wrbe den Johanniterr-iuern die Jasel Rhodus, so wie den Venetianern 1571 Cypern, und 1669 Kreta entrissen. Seitdem die Pio-te ihre Geiel der Griechenland schwang, sank das unglckliche Volk immer tiefer von seiner sittlichen und wissenschaftlichen Hhe. Einzelne Stmme, wie die Sulioten und M aino11en, verwilderten im offenen Kampfe gegen ihre Unterdrcker, andere vergeudeten ihr edelstes Blut in den Kmpfen. zu denen sie von ihren Zwing Herren genthigt wrben; manche Griechen auch erwarben sich durch die Maske der Kriecherei und Hinter-lift eine uerst glnzende Existenz, in welcher die innere Entwrdigung weniger zur Schau stand. Jahrhunderte vergingen unter dieser drckenden Knechtschaft; und das Elend stieg zu einer furcht-baren Hhe seit bem.frieben von Passarowitz, im Jahre 1718, in welchem die Venetianer, nach langen blutigen Kmpfen auf gan z Morea, das sie irrt Jahre 1687 noch einmal erobert hatten, verzichten muten. Nun begann das entsetzliche Verwaltungssystem der Pforte, dem zufolge einzelne Distrikte Griechenlanbs an die Beamten, als Paschas, Beys it. s. w., frmlich verhandelt wrben. Diese regierten qegen die Verpflichtung eines jhrlichen Tributs mit unumschrnkter Gewalt, und die Unterlhauen waren ihren Erpressungen nnb Grausamkeiten vllig preisgegeben. Nur der Handel, besonders auf den Inseln, blieb ein Eigenthum der Griechen ; und dadurch, ba sie ihre Religion und in dem Patriarchen zu Konstantinovel das Oberhaupt ihrer Kirche behielten, war we-nigstens ein Haltpunkt fr ein gemeinsames Volks Interesse ge-wonnen. Jeboch die gemeinsame Noch schlang ein immer festeres Banb um die unglckliche Nation, und die Sehnsucht nach Rettung wrbe immer lebendiger. In den Besseren der Nation lebte noch das ruhmwrdige Andenken der Vter fort. Das glorreiche Ziel, das diese im ungleichen Kampfe gegen die Riefenmacht der Perser glcklich errungen hatten, schien den Shnen auch gegen den neuen Feind erreichbar, und Muth lie alle Gefahr verachten. Auch die groartigen Freiheitskmpfe in Amerika und in Frankreich regten mchtig die Griechen auf; es bildeten sich auch unter ihnen im

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 101

1909 - Bamberg : Buchner
Albrecht I. 101 König aus. Nun zog Adolf gegen Albrecht, sich zu rchen. Aber er fand im Handgemenge mit seinem Gegner bei Gllheim am Donnersberg am 2. Juli 1298 den Reitertod. Kapitel 69. Albrecht I. (12981308.) 1. So war nun der Habsburger, wenn auch auf Umwegen doch noch rmischer König geworden, und er trat denn auch auf dem Reichstag 1298 zu Nrnberg (November 1298) ganz als Herr des Reiches im alten Sinne auf. Eine Schar von Fürsten, eine Wolke von Grafen und Rittern um-gab ihn, die Kurfrsten versahen in alter Weise ihre Erzrnter^, selbst der König von Bhmen diente dem Herzog von sterreich persnlich. Unverhohlen zeigte Albrecht auch sonst stolzen kniglichen Mut. Schon in dem Wahlausschreiben der Kurfrsten hatte er sich als aus kniglichem Blute stammend bezeichnen lassen, und er betrachtete sich als den eigeut-lichen Nachfolger seines Vaters, Adolf von Naffau aber als einen gewesenen Thronruber. Albrecht war ein stattlicher Fnfziger, aber von schreckhaftem Aussehen. Er hatte ein Auge verloren. Den Wert des Geldes wute er zu schtzen. Seine Schatzkammer war stets gefllt. Darum galt er fr geizig. Seine nchsten Plne waren auf die Vermehrung und Ver-strkung der Habsburgischen Hausmacht gerichtet. 2. So wollte er sich Hollands bemchtigen, auch auf die Schweiz hatte er sein Augenmerk geworfen. Die rheinischen Kurfrsten, die zu murren anfingen, demtigte er rasch. Damit, da er ihnen ihre unsinnigen Zoll-erhebuugeu am Rhein ^ untersagte, waren sie mit ihm in offenen Kampf geraten, aber von ihm besiegt worden (1301/1302). Allerdings behandelte er die Aufrhrer uerst glimpflich. Nur wenige Zlle wurden aufgehoben, und bald herrschte wieder der alte Zustand. Albrecht nahm neue Plne auf. Gleich seinem Vorgnger Adolf wollte nun auch er Thringen und 1 Vergl. hiezu den Eingang von Schillers Gedicht: Der Graf von Habsburg" wo beim Dichter eine bewute Verwechslung vorliegt. 2 Nachdem Friedrich Ii. den Landesherren auch das Recht Zlle zu erheben berlassen hatte, machten sich vor allem die rheinischen Kurfrsten ein Geschft daraus, die Zollsttten am Rhein in ausgedehntem Mae zu vermehren. Namentlich hatten sie den Mittellauf von Mainz bis Coblenz, wo es dem Handel fast unmglich war, Nebenstraen bers Gebirge einzuschlagen, mit fast unglaublichen Zollerhebungen (bis zu 66/o und darber) belastet. Daher diese Rheinstrecke auch die goldene Pfaffen-gasse" genannt wurde. 209

10. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 126

1909 - Bamberg : Buchner
126 Mittlere Geschichte. land, nach dem Rhein. Und um hier desto ungestrter zu Werke gehen zu knnen, mute man rckenfrei sein d. h. Oberitalien oder wenigstens die wichtigsten Alpenpsse als die Schlssel zu Italien im Besitze haben. Durch fortgesetzte Verbindungen mit deutschen Frstenhfen bekam Frankreich einen Einflu auf die inneren Verhltnisse Deutschlands und mit der Zeit (1490) auch den Besitz von Mailand. 5. Obwohl nun die Reichsstnde dem Kaiser ob dieses Franzosen-einfalls bittere Vorwrfe gemacht hatten, hatten sie ihm doch die ntigen Kriegsgelder versagt. Dies verleidete ihm die Reichsangelegenheiten der-maen, da er es volle 27 Jahre nicht der sich gewann, persnlich wieder einer deutschen Reichsversammlung anzuwohnen, ein sprechender Beweis fr den begonnenen. Verfall des deutschen Kaisertums. Selbst als die 1453 Kunde von der Eroberung Konstantinopels durch die Trken (1453) einen tiefgewaltigen Eindruck auf ganz Europa machte,1 rhrte der Schirmvogt der Kirche keinen Finger. Weder zog er selbst ins Feld, noch rief er die Fürsten des Reichs zum Kreuzzug auf. Im Reiche aber ging es mit der Zeit drunter und drber". Die Zeiten des Interregnums schienen wieder gekommen zu sein. Allerorten nahmen die Fehden berhand. An die Stelle des Landfriedens trat wiederum das Faustrecht. Alle Stnde griffen zur Selbsthilfe, da die oberste Reichsgewalt den Dingen ruhig ihren Lauf lie.^ Von da ab tauchte wiederholt der beliebte Plan auf, den Kaiser abzusetzen. Doch jedesmal scheiterte die Ausfhrung dieses Planes an der' Uneinigkeit der Fürsten. Aber die Schwche Friedrichs zeigte sich nicht blo in den Reichs-, sondern auch in seinen eigenen Landesangelegenheiten. Die Adeligen sterreichs, mit ihrem Landesherrn unzufrieden, riefen den Ungarnknig Matthias Corviuus ins Land, der sterreich bis auf Ober-sterreich (Linz) besetzte (1477). Und als die Trken Krnten und Steiermark wiederholt verwsteten, und Friedrich seinen dortigen Untertanen keinen Schutz bot, huldigten auch sie dem Ungarnknig, so da dieser seit 1487 Untersterreich, Krnten und Steiermark in seiner Hand vereinigte, in Wien seinen Wohnsitz aufschlug und sich mit dem Gedanken tragen konnte, aus 1 Daher das Zwlfeluten. Es ist die Trkenglocke", die tglich um die Mittagszeit alle Christen mahnt, sich zum Gebet gegen die Trken zu vereinigen. So bestimmte es Papst Calixtus Ii. 2 Hieher gehrt z. B. der Krieg zwischen dem Kurfrsten von Brandenburg, dem Markgrafen von Baden und dem Grafen (Ulrich) von Wirtenberg einerseits, und dem Pfalzgrafen Friedrich (Pflzer Fritz) andrerseits (1462) wegen der Reichshauptmannschaft der drei ersteren. Der Pfalzgraf siegt bei Seckenheim und nimmt seine Gegner gefangen (vergl. das Mahl zu Heidelberg"). 234
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