§ 26. Die Syrien- und die Atlasländer.
51
3. Pflanzen- und Tierwelt. Infolge des nächtlichen Taues
scheiden sich Salzteile aus dem Boden, so daß das dürftige Dorngestrüpp
und die wenigen Kräuter den für das Kamel so nötigen Salzgehalt haben.
Sonst ist die Landschaft öde, eintönig und ganz kahl, für den Reisenden
gefährlich durch die Glut des Tages und die Kälte der Nacht, am ge-
fährlichsten, wenn sich der heiße Wüstenwind Samum erhebt, große
Sandwolken in den Tälern entlang fegt und selbst das Wasser in den
Schläuchen austrocknet. Um so herrlicher der Anblick einer Oase, deren
Wasser, noch künstlich überall hingeleitet, auf dem tonhaltigen Boden
große Fruchtbarkeit erzeugt. Außer Getreide gedeihen vorzüglich Dattel-
palmen — die Oase Siwe liefert jährlich 11/2 Mill. kg Datteln nach
Unterägypten —, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Die
charakteristischen Tiere sind die schlanken Gazellen und der Strauß, welche
schnellfüßig die Wüste durchfliegen, während der Löwe auf Raub ausgeht
und mit seinem Gebrüll die Bewohner der Oase erschreckt.
4. Bevölkerung. Die wenig zahlreichen Bewohner gehören
dem hamitischen Zweig der kaukasischen Rasse an, in der w. Sahara
die Tuarek, doch sind auch viele arabische Stämme seit dem Mittelalter
eingewandert, die Beduinen der ö. Sahara. Entweder leben sie in
Dörfern und Städten am Rand der Wüste und in den Oasen, bauen Ge-
treide an und züchten Kamele und Strauße, oder sie führen die Karawanen
durch die Wüste. Von stolzem, kriegerischem Charakter, neigen die einzelnen
Stämme dazu, sich gegenseitig zu befehden oder die Fremden räuberisch
zu überfallen. Daher sind alle Oasenplätze mit Schutzmauern umgeben.
Die W.-Hälfte der Sahara betrachten die Franzosen als französisches
Gebiet zur Verbindung von Algerien und Senegambien, so daß sie sogar
den Plan verfolgen, eine Eisenbahn dort anzulegen. — In dem mittleren
quellenreichen Streifen ist das Oasenland Fessan dem Pascha von
Tripolis Untertan; Hauptort Mursuk, eine der größten Städte der
Sahara mit 8000 Einw. — Die ö. Oasen gehören zum ägyptischen Reich.
§26.
Die Syrien- und die Atlasländer.
1. Bodengestaltung. Im W. der fruchtbaren Hochfläche von
Barka schneidet das Mittelmeer ein einziges Mal tiefer in die n.-
afrikanische Küste durch den Doppelbusen der Großen und Kleinen Syrte
ein. Darauf folgt das Atlasgebirge, das einzige Kettengebirge
Afrikas. Es besteht 1. aus dem n. Gebirgslande, dem Kleinen Atlas,
dessen Rand, das Tell, infolge reicher Niederschläge sehr fruchtbar an
4*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften.
165
Wein, das Gedeihen der Edelkastanie und der Mandel zu ermöglichen.
Besonders herrlich sind die nach der Ebene sich öffnenden Seitentäler
(Freiburg, Baden, Heidelberg).
Im N. zwischen Odenwald und Hart nimmt sie an Breite zu, um
schließlich an der Mainmündung sich in den weiten, gesegneten Rhein-
gau zu öffnen, an den sich nach O. die von Nidda und Wetter durch-
strömte Wetterau anschließt.
5. Wasgenwald und Hart (Lothringisches Hügelland).
Sie haben in ihrer Formation große Ähnlichkeit mit Schwarzwald
und Odenwald. Auch der Wasgenwald hat seine höchste Erhebung im S.,
den Sulzer Belchen (1.500 m), auch er fällt zur Rheinebene steil ab,
während er nach W. in das Lothringische Hügelland übergeht,
auch er ist wie der Schwarzwald mit ausgedehnten Waldungen bedeckt.
Im S. ist er von dem N.-Abhänge des Jura durch die Burgun-
dische Pforte getrennt, durch die sich der bei Straßburg beginnende
Rhein—rhone-Kanal zieht. Von hier erstreckt sich der an bequemen
Übergängen arme Gebirgszug nach N. bis zur Lauter. Von Bedeutung
ist der Paß von Zabern, durch den sich der Rhein—marne-Kanal
(Eisenbahn Paris—straßburg) hinzieht. Der n. Teil (Weißenburg,
Wörth) ist reich an Ruinen (Wasigenstein).
Jenseits der Lauter beginnt die Hart,*) die im Donnersberg
(680 m) die höchsten Höhen des gegenüberliegenden Odenwaldes nur
wenig überragt. Die Abhänge der Hart sind die Heimat des Pfalzweines.
Das nach W. sich ausdehnende Lothringische Hügelland,
durchflössen von der im s. Wasgenwald entspringenden Mosel und
ihrem Nebenfluß der Saar, erstreckt sich bis zur Maas (Argonnen).
In seinem nö. Gebiet ist in den Buntsandstein das Saarbrücker Kohlen-
decken eingeschlossen.
b) Die mitteldeutschen Gebirge.
1. Das Rheinische Schicfergebirge
ist ein trapezförmiges, nach Nw. sich erstreckendes Plateau aus blauem
Tonschiefer. Die Hochflächen sind unwirtlich, zum Teil mit Mooren be-
deckt. Über die Hochfläche ragen einzelne Berge und Bergreihen.
Das Gebirge erhebt sich steil und schroff aus den Tälern der Nahe
und des Rheingaues, geht aber im N. allmählich in die Ebene über.
In diese wenig erfreuliche Hochfläche hat aber der Rhein mit
seinen Nebenflüssen eine Reihe tiefer Täler eingeschnitten, die im
schönsten Gegensatze zu den Hochflächen stehen.
*) Hart, Harz ^ Bergwald.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Landeskunde. 151
aebirge, dessen einförmige Hochflächen die Höhe von 400 — 500 m er-
reichen. Hie und da werden dieselben von einzelnen Kuppen nicht be-
deutend überragt. Die höchste Erhebung ist der F e l d b e r g im Taunus
(900 m). Ju den südlichen Teilen erheben sich die Felsmassen zu längern
Gebirgskämmen, welche in der Richtung des ganzen Massengebirges hin-
streichen.
Entwässert wird das Bodengebiet durch den R h e i n und seine
Nebenflüsse. Die bedeutendsten derselben sind l. Nahe und Mosel,
r. Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr. Da in früheren Zeiten der
Erdgeschichte die Höhenlage des Schiefergebirges eine noch niedrigere war
als heute, konnte es der Rhein durchnagen. Während nun im Laufe der
Zeiten die Gebirgsmasse allmählich stieg, grub der Rhein sein Bett tiefer
und tiefer in dieselbe ein. Nur das harte Quarzriff_ bei Bingen ver-
mochte er bis heute nicht zu brauchten, und so mußte die von der^Schiss-
fahrt benutzte Lücke durch dasselbe, das „Binger Loch", durch Spreng-
arbeit erweitert werden. — Auch die Thalsohle der meisten Nebenflüsse
ist tief in das Gebirgsgebiet eingegraben, so daß der steile, vielgestaltete
Abfall in die Flnßthäler durchaus gebirgsartig erscheint.
Das Klima der Hochflächen und Gebirgszüge ist rauh, uusreund-
lich und kalt. Kulturfähiger Boden ist hier bei der vorherrschenden Un-
frnchtbarkeit des Bodens nur in geringem Umfange anzutreffen. Selbst
Kartoffeln und Hafer geben oft nur dürftige Ernten. Die Gebirgsflächen
und Höhen sind von Wäldern, Heiden, Mooren und Hochwiesen bedeckt.
Der Hunsrück (Hünen-Rücken) erhebt sich zwischen Rhein, Mosel,
Saar und Nahe als eine von Quarzitknppen durchsetzte Thouschieferplatte
von 600 m mittlerer Seehöhe. Der ganzen Länge nach wird die Hochfläche
von Bergketten durchzogen. Unter ihnen der H o ch w a l d und der Idar-
w a l d mit dem E r b e s k o P f (815 m). Der Hunsrück ist auf den Scheitel-
flächen rauh und unfruchtbar, aber stark bewaldet. Mit steilen Rändern,
die in ihren niedrigeren Teilen von Weinpflanzungen und Obstgärteu über-
zogen sind, sällt er in die Flnßthäler ab.
Die Eiset. auch hohe Eisel genannt, ist eine einförmige, rauhe Hoch-
ebeue. Die vielen Kegelberge, kratersörmigen Vertiefungen und Vulkanfeen
(Laacher See), sowie das vulkanische Gestein (Basalt, Lavagestein, Bim-
stein, Trachit), womit die Schieferplatte durchsetzt oder überlagert ist, lassen
eine frühere V u l k a u t h ä t i g k e i t dieses Gebiets erkeuueu. Die rauhe
S chn ei sel (Schneeeifelj und das an Hochmooren reiche hohe Venn
(= Moor) gehören zu deu unwirtlichsten Strecken deutschen Landes.
. Der Taunus (= die Höhe), durch Flnßthäler ähnlich abgeschlossen
wie der Hunsrück. erhebt sich zwischen Rhein, Main, Wetteran und Lahn.
Wie der Hunsrück zeigt auch er einen kammartigen Rücken, in welchem die
höchste Erhebung des Schiefergebirges, der große F e l d b e r g tgegen
900 m) liegt. Nach dem Rhein- und Mainthal fällt das Gebirge steil, nach
oer Icchn allmählich ab- Seiner Natur nach ist der Taunus das freund-
Uchste unter den rheinischen Schiefergebirgen- Seine Höhen sind mit Herr-
nchen Laub- und Nadelwäldern bestanden: in seinen sonnigen Thälern reift
die Jtebe; aus dem Innern der Erde quellen zahlreiche Gefnndheitsbrnnnen,
welche me Entstehung größerer und kleinerer Badeorte veranlaßt haben.
"Vir11! S/ Soden, Wiesbaden, Selters, Ems.) Der süd-
westliche Vorsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Nieder-
w a l d, denen Höhe das N a t i o n a l d e n k m a l schmückt. Das Fußgestell
der Germania trägt die Inschrift: ,Znm Andenken an die einmütige, sieg-
reiche Erhebung des deutschen Volkes und an die Wiederaufrichtung des
deutschen Reiches 1810—1871."
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Extrahierte Ortsnamen: Taunus Rhein Rhein Rhein Saar Taunus Rhein Main Wetteran Taunus Wiesbaden Selters Rhein
144 Das Deutsche Reich.
Die wichtigste Verkehrslinie ist die Schwarz w a l d b a h n.
Sie führt von O s s e n b n r g in s.-ö. Richtung über Donaueschiugen
nach Kon st a n z und wird wegen ihrer Kunstbauten und der laudschast-
lichen Schönheiten jenes Gebirgsgebietes von Reisenden viel befahren.
d) Der Odenwald erhebt sich n. vom fruchtbaren Neckarbergland,
senkt sich allmählich zum Mainthal und geht im 0. in die Hochflächen des
.. b a d i s ch e n Baulandes über Im 8. wird er von dem reizenden
Neckarthal durchbrochen. Der größte Teil des Gebirges liegt in Hessen.
Aus der Rheinebene steigt es in steilen Formen auf, besteht hier aus Granit
und weist langgestreckte fruchtbare Thäler auf. Von Darmstadt bis Heidel-
berg zieht sich die durch ihre Naturschöuheiten berühmte B e r g st r a ß e hin.
Ter w. Hauptteil des Gebirges besteht aus buntem Sandstein und ist hier
wenig fruchtbar. Hier findet sich als höchste Erhebung des ganzen Gebirges,
die Basaltkuvpe des Katzenbuckels (<330 m). Die Hälfte des Bodens
vom gesamten Odenwaldgebiet ist mit Wald bedeckt.
o) Der Spessart (Spechtswald), ein niedriges, vielkuppiges Massen-
gebirge im „Mainviereck", ist ausgezeichnet durch große Wälder mit Pracht-
vollen Eichen- und Bucheubestäudeu, kräftigen Fichten und Tannen. Daraus
beruht eine verbreitete Holzindustrie und ein lebhafter Handel mit Schiffs-
bauholz. Die rauhe Natur des Gebirges ermöglicht der ärmlichen Bevöl-
kerung nnr wenig Ackerbau.
:ugspitzc30
zmann
Siootn.
Mädelergäbe! 26!i0m.
Hochvogel/V^£
e n Ar
Dreitannen J_?30
^ Riege!
lohenzollern
Böhmer
Wald.
Bayrischehochebene.
Querschnitt durch Suddeutschland (in der Diagonale vom 48. zum 49° n, Br>).
d Der Wasgenwald, gleichsam das Spiegelbild des Schwarzwaldes,
ist das bedeutendste der linksrheinischen Gebirge. Wie dieser, besteht auch
er im 3. aus Granitmassen, im N. ans buntem Sandstein, steigt eben-
falls steil aus der Rheiuebene empor, weist im s. Teile seine höchsten Er-
Hebungen auf, darunter den S n l z e r B e l ch e n (1430 m), und wird im N.
niedriger. Zwischen seinem Südfuße und dem Jura die für den Verkehr
so wichtige, breite Senkung der b urg uu d i scheu Pforte. Durch den
Mittlern Wasgenwald zieht sich die breite Thalsenkung der Zaberner
Stiege, vom Rhein-Marne-Kanal durchschnitten. Der Wasgenwald ist
ein rechtes Wald-, Wild- und Wiesengebirge, auch reich an Thälern, die
aber an Schönheit den Schwarzwaldthälern nachstehen.
e) Die Haardt (== Waldhöhe) wird durch die Thalsenke bei Kaisers
lautern in die s. Rotsandsteingruppe der eigeutlichen Haardt mtb in das n.
Pfälzer Bergland geteilt, welches in der Basalt- imd Porphyrgruppe
des Donnersberges gipfelt- Der höchste Punkt desselben ist der
Königsstuhl (630 w). Alls den f. Höhen erinnert der D r a ch e n s e l S
an die'siegfriedsage. Der ganze Gebirgszug ist waldreich, wohlangebaut
und dicht bevölkert. Besonders fruchtbar sind die weinreichen Ostabhänge
und das Pfälzer Bergland.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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— 38 —
ist die Molasse.*) Sie tritt so häufig auf, daß mau nach ihr
die gesamten Tertiärgesteine auch wohl das Molassegebirge nennt.
Unter den tertiären Konglomeraten herrscht in den Alpen die
feste Nagelfluh (Rigi) vor. In den vom Meere abgesetzten
Schichten der Tertiärzeit befinden sich Salz- und Gipslager: in
den Süßwasserbildungen liegen so ausgedehnte Flöze von Braun-
kohlen, daß man wohl das ganze Tertiärsystem als Braun-
kohlenformation bezeichnet hat.
Man pflegt das Tertiärsystem in das ältere und das
jüngere Tertiär einzuteilen. Die Bildungen der älteren
Zeit sind vornehmlich Meeresablagerungen (Nummulitenkalk,
Flysch, Molasse, Nagelfluh u. a.) und wurden noch vielfach zu
Gebirgen aufgefaltet. Die jüngere Tertiärzeit brachte Haupt-
sächlich Sedimente der Vinnenseen und Flüsse (Molasse, Ton,
Mergel, Sand) und süllte meistens nur schon vorhandene Becken
aus. Aus der älteren Periode stammt auch das uuter dem
Namen Bernstein bekannte Harz mehrerer Arten von Nadelhölzern.
Es wird an der damals vom Meere überschwemmten Küste
Ostpreußens gefunden und gibt uns in den zahlreichen Ein-
schlüssen Kunde von der Jnsekrenwelt der känozoischen Zeit.
Die fossilen Pflanzen des Tertiärsystems zeigen meist anderen
Charakter als die des vorhergehenden Zeitalters. Neben echten
Nadelhölzern treten sehr viele Laubbäume auf. In Mitteleuropa
wuchsen — wie die erhaltenen Reste beweisen — in der älteren
Tertiärperiode vorwiegend tropische Pflanzen, während später
die Bäume den jetzt in diesen Strichen vorhandenen entsprachen.
Auch näherten sich die Tiere der Tertiärzeit in ihren Formen
mehr denen der Gegenwart; namentlich waren Säugetiere und
Vögel in großer Zahl und vielen Arten vorhanden. Besonders
ausfällig sind die erhaltenen Reste gewaltiger Rüsseltiere (Ma-
stadon).
e. Quartäres oder anthropozoisches Zeitalter. Nach dem
Aufbau der größten Gebirge auf der Erde in dem tertiären
Zeitalter haben die Schichten der Erdoberfläche in der Quartärzeit
gewaltige Verwerfungen oder Faltungen nicht mehr erfahren.
In den Hauptzügen war die jetzige Oberflächenform beim Beginn
dieser Zeit bereits vorhanden; aber durch die andauernde Ab-
tragung der Gebirge einerseits und durch das massenhafte Absetzen
von neuen, quartären Schichten anderseits ist sie dennoch im
einzelnen ganz bedeutend ausgestaltet worden. Durch Ablagerungen
des Meeres wurden allerdings nur die Küstengebiete verändert;
dafür entstanden aber Seenabsätze an vielen Stellen der Kontinente,
und vor allem wurden durch den von Gletschern herbeigeführten
Gesteinsschutt und durch die von Flüssen oder vom Winde fort-
bewegten Erdmassen weite Gebiete überdeckt.
*) Von lat. mollis, weich
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Moospolster von beträchtlicher Dicke. Jede Pflanze treibt zahl-
reiche Zweige, die schnell wachsen und sich wieder durch Seiten-
sprossen stark vermehren. Die dicken Moospolster saugen das at-
mosphärische Wasser ein und bilden unten eine breiartige, braune
Modermasse, die allmählich durch die Last der oben innner weiter
wachsenden Pflanzen ganz unter Wasser gedrückt wird und ver-
kohlt. In seinen mittleren Partien wächst ein Hochmoor rascher
als an den Rändern, wo nicht so viele Generationen abgestorbener
Moose die Unterlage bilden. Dadurch erhält das Hochmoor eine
Aufwölbung nach der Mitte zu und unterscheidet sich darin vont
Niederungsmoor, das stets eben oder in der Mitte etwas ein-
gesenkt ist. Ein weiterer Unterschied besteht in dem gänzlichen
Fehlen der sür das Niederungsmoor charakteristischen Grasnarbe.
Die Pflanzen des Hochmoores sind außer Moosen die Glocken-
Heide, die gewöhnliche Heide, der Sumpfporst, das Wollgras, der
Sonnentau, die Moosbeere und andere, die nur geringe An-
forderungen an Kalk, Kali und ähnliche Nährstoffe stellen ; auf
hochgelegenen Stellen des Moores kommen auch Zwergkiefern
und'birken vor. *)
Noch geringere Vegetation als Tundren und Moore haben
die Wüstensteppen und 'Wüsten. Wo in regenarmen Gebieten
der Boden eine dünne Humusdecke besitzt, kommen noch dürftige
Grassteppen vor. Ist die obere Erdschicht salzhaltig, so entsteht eine
Salzsteppe mit dickblättrigen oder blattlosen Salzpflanzen, die
eine lange Trockenzeit überstehen können. Wo dürrer Sandboden,
der die wenige ihm zukommende Feuchtigkeit schnell einsickern
läßt, sich ausdehnt, können nur Dornsträncher mit verkümmertem
Laube oder ganz blattlose Gewächse fortkommen, allenfalls noch
Zwiebel- oder Saftgewächfe (Kakteen). Das ist die Sand steppe,
die gleich der Salzsteppe den Übergang zur gänzlich pflanzen-
armen, jedoch selten vollkommen pflanzenlosen Wüste darstellt.
In der Sahara ist nur der bewegliche Dünensand ganz pflanzen-
leer; die Syrische Wüste hat Salzpflanzen und gleich der Arabischen
Wüste stellenweise spärlichen Graswuchs, der die Herden der
Beduinen ernährt. Armer an Pflanzen sind manche der Wüsten
auf dem Hochlande von Iran, während die innerasiatischen viel-
fach Steppencharakter haben.
Bei einzelnen der genannten Vegetationstypen hat der Mensch
seit langer Zeit ihre räumliche Ausdehnung an vielen Stellen
geregelt und im Kulturland einen eigenen Typus geschaffen.
Pamentlich ist das aus Kosten des Waldlandes geschehen, da im
allgemeinen überall, wo Wald gedeiht, auch sür den Ackerbau die
Verhältnisse günstig liegen, wie ja auch umgekehrt Kulturland
*) Nach denuntersuchungen der Moorversuchsstation in Bremen enthalten
in Norddeutschland im Durchschnitt: die Niederungsmoore: 2,5 °/g Stickstoff,
0,25 °/<> Phosphorsäure, 0,10°/« Kali, 4^ Kalk und lo«/0 andere Mineralien,
die Hochmoore: 1,3 °/«Stickstoff. 0,l0 °/y Phosphorsäure, 0,05 Kali, 0,35 °l0
Kalk und 3°/» andere Mineralien.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 75 —
welches die Schiffe aus dein Hauptkanal (der bei Herne endet) in den nach
Dortmund führenden Zweigkanal 14 vi hoch emporhebt.
Am Jadebusen, von oldenburgischem Gebiet umgeben, der
durch gewaltige Festungswerke geschützte Kriegshafen Wilhelms-
Häven O. An der Weser liegt die zweite der Freien Städte,
Bremen □ (247). Bremen liegt auf einer Dünenkette auf beiden
Ufern der Weser, etwa 60 km von deren Mündung. Durch die Anlage von
Bremerhaven sowie durch die Regulierung und Vertiefung der Weser-
mündung hat Bremen seinen Anteil am Welthandel sich bewahrt. Bremen
ist nächst Hamburg die bedeutendste Seehandelsstadt des Deutschen Reichs.
Der Hauptverkehr geht nach den Vereinigten Staaten. Die Reederei ist
der Hamburgs nahezu gleich, und der „Norddeutsche Lloyd" (leud) ist eine
der größten Schiffahrtsgesellschaften der Erde. Bremen ist Hauptplatz für
die Auswanderung und der erste Einfuhrplatz von Tabak und Reis. Von
seiner früheren Bedeutung zeugen schöne alte Gebäude der Stadt: der
Dom, das Rathaus mit dem berühmten Ratskeller, davor der mehr als
5 m hohe Roland, der Schütting (Gildehaus der Kaufleute) und einige
Privathäuser.
Neben Bremerhaven ist der hannoversche Hafenort Geeste-
münde G rasch aufgeblüht. An der äußersten Spitze der Halb-
insel zwischen Weser- und Elbmündung Cuxhaven, der Vor- und
Winterhasen Hamburgs. An der Westküste Schleswig-Holsteins ist
Husum der einzige Hasen von einiger Bedeutung.
Das Innere des westdeutschen Tieflandes.
Das Innere des westdeutschen Tieflandes ist fast durchweg
flach und weist zwei Bodenarten auf: die Geest und das Moor.
Mit dem Ausdruck Geest bezeichnet man das höhere, magere
Sandland im Gegensatze zur fruchtbaren Marsch. W der Elbe
ist die ausgedehnteste Geestlandschaft die Lüneburger Heiden
Sie liegt zwischen Aller und Elbe und ist das w-e Ende des
Südlichen Landrückens.
Allmählich steigt sie aus den flachen, moorigen Niederungen des Aller-
tales zu langgestreckten, niedrigen Hügelrücken empor, die „wie ungeheure
Meereswogen in gleichmäßiger Folge einander ablösen. Kümmerliche
Föhrenwaldungen, hier und da von einem Gürtel silberglänzender Birken
umzogen, streiten mit der braunen Heide, aus deren niedrigen Hörsten sich
feierlich-ernft die gedrungenen Gestalten des Wacholders erheben, um die
Herrschaft über den dürren Sandboden, der mit Feuersteinen untermischt
ist" (Guthe). Hie und da finden sich sogen. Hünengräber, Steinbauten
aus vorgeschichtlicher Zeit, aufgeführt aus erratischen Blöcken.
Freundliche Bilder bieten die nach allen Seiten sich öffnenden Fluß-
täler. Zwischen Eichengehölz schimmert ein grüner Anger, ringsum freund-
liche Felder und um den Kirchturm mit rotem Dache die einfachen, weiß-
getünchten Häuser: das sind die Heidedörfer, die freundlichen Oasen der
stillen Heide. Neben dem Buchweizen ist es das überall den Boden be-
deckende Heidekraut, das bisher für den Heidebewohner von hoher Be-
deutung war. Und wenn im Hochsommer „die Kräuter blühn, der Heide-
dust steigt in die blaue Sommerluft," dann stellt der Bienenvater seinen
Immen zäun mitten in die Heide und kümmert sich nicht eher wieder um
seine Bienen, bis die Stöcke mit Honig gefüllt sind.
Neuerdings gewinnt die Lüneburger Heide ein verändertes Aussehen,
indem die Kultur mit Macht vordringt: große Strecken werden aufgeforstet,
1 Lehmannsches Bild: Die Lüneburger Heide.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
— 92 —
der Seen. Die Kehrichtmagazine der Alpen und die
Läuterungsdecken der Flüsse hat man darum mit Recht diese
Seebecken genannt. Wegen ihrer tiefen, geschützten Lage und der
Eigenschaft des Wassers, die Wärme länger festzuhalten als das
Land, erfreuen sich die Ufer einer milden Luft. Au ihnen „sproßt
und grünet zuerst der Frühling, und von ihnen aus beginnt er
alljährlich seinen Triumphzug weiter hiuauf und hinein in das
Alpenland." Uber die untere Schnee- und Almenregion zerstreut
liegen die Hochseen, kleine ovale Wassermulden, die, meist von
dem trüben Schnee- und Gletscherwasser erfüllt, den größten Teil
des Jahres zugefroren sind und auch wohl Eisseen genannt werden.
Einen besonderen Reiz besitzen die Seen der mittleren Region.
Zwischen hohen, doch auf allen Seiten zurücktretenden Fels- und
Eisriesen eingebettet, sind sie meist von dunklen Tannen- und
Buchenwaldungen oder duftigen Matten umsäumt. Ihre Färbung
ist oft tiefblau, zuweilen dunkel- oder hellgrün. Einige Hirten-
und Fischerhütten sowie Dörfer und kleine Städte haben sich an
ihren Gestaden angesiedelt (Ober-Engadin, Toblacher Feld).
Bei der Zugänglichkeit der Alpen und der Möglichkeit einer
starken Besiedlung ist die Bevölkerung zahlreicher als in anderen
Hochgebirgen Europas (11,5 Mill.) und gehört den drei Haupt-
sächlichsten Völkerstämmen des Festlandes an. Deutsche, etwa
4,5 Mill., bewohnen die ganze n-e Abdachung der Alpen, das
Eisack- und Etschtal, das obere Drautal und s von der Drau
einzelne Sprachinseln. Die Romanen, ca. 6 Mill., zerfallen
in Alt- und Neuromanen. Die Altromanen sind aus der
Verwelschung der keltischen Rätier durch Überreste römischer
Niederlassungen entstanden und bewohnen einige Täler des oberen
Etschgebiets, das Engadin und Täler des oberen Rheingebiets.
Neuromanen, Italiener und Franzosen, bewohnen den ganzen
S und W. Slaven, etwas über 1 Mill., bevölkern den
gesamten So.
Von den Alpenbewohnern gehören an:
dem Deutschen Reich 0,3 Mill.,
Osterreich nebst Liechtenstein 5,0 „
der Schweiz 1,2 „
Frankreich nebst Monaco 2,0 „
Italien 3,0 „
Der Alpennatur entsprechend besteht die Beschäftigung
der Bewohner zumeist in Viehwirtschaft. Die Matten mit
ihrem zwar kurzem, aber dichten und würzigen Grase sind
von der Natur selbst zur Viehweide bestimmt und können nur
als solche verwendet werden (Sennenwirtschaft). Ackerbau wird
bei der mühsamen Bestellung der Felder nur^ in geringem Um-
fange betrieben. Bergbau auf Bausteine, Eisen, Blei, Queck-
silber und Salz beschäftigt die Bewohner im N imt> O; das
Salz wird nicht bergmännisch gewonnen; man erhält die Sohle
durch Auslaugen großer, von Menschenhand^ geschaffener Hohl-
räume. Der 'Waldreichtum weist auf Forstwirtschaft und Holz-
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Rheingebiets Deutschen_Reich Osterreich Liechtenstein Frankreich Monaco Italien
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Die an den Subapennin sich anschließende Tiefebene weitet
sich an dein Unterlaufe von Arno. Tiber und Voltürno zu größeren
Ebenen, a) Am Arno die bergumschlossene Blumenebene von
Toskana mit Florenz ^(223), der nächst Rom an Prachtbauten
und Kunstschätzen berühmtesten Stadt Italiens, heute außerdem
durch Seidenindustrie und Strohhutflechterei von Bedeutung. Die
einstige Hafenstadt Pisa O ist 10 km von der Käste entfernt.
Bedeutender als Hasen- und Industriestadt ist Livo rno □ (105).
b) Die römische Ebene an dem Tiber ist ein fast kultur-
loser, meist ungesunder Landstrich, baumlos, mit Ruinen bedeckt
und von böser Luft überlagert; erst wenn nach den Herbstregen
mit dem Brande der Sonne auch die Fieberdünste verschwinden,
schießt schnell das üppige Gras hervor, und vom Hochlande kommen
die Hirten mit ihren Herden in das Weideland der Ebene.
An dem Tiber da, bis wohin noch kleine Schiffe gelangen
konnten und wo sich die letzten Hügel an seinen Ufern erheben,
enstand Rom □ (539), die Hauptstadt Italiens, Residenz des
Königs und Sitz des Päpstlichen Stuhls.
Als „Siebenhügelstadt" lag es im Altertum fast nur auf der l. Seite
des Tibers auf 7 Hügeln; heute breitet es sich auf 12 Hügeln zu beiden
Seiten des Flusses aus. Im N, S und O umfaßt es ein weites Trümmer-
feld, mit Gärten und Weinbergen bedeckt und durch die Reste der Wasser-
leitungen und Bäder des alten Roms geschmückt. Vor den Toren Roms
ausgedehnte unterirdische Grabstätten, die Katakomben. Reich an hervor-
ragenden Bauwerken aus alter und neuerer Zeit sowie an den seltensten
Kunstschätzen, ist Rom alljährlich das ersehnte Ziel einer großen Anzahl
von Fremden.
Den s-en Teil der römischen Ebene nehmen die Pontinischen 1
Sümpfe ein, die zum Teil trocken gelegt und an solchen Stellen
entweder mit dem schönsten Rasen bekleidet sind, oder 12—15sache
Ernten geben und die auserlesensten Fruchtbäume des S tragen;
wegen der noch nicht vollständigen Entsumpfung sind siejedoch immer
noch die Heimat todbringender Fieber und darum spärlich bevölkert.
Ihnen gleichen die von der römischen Grenze bis zum Arno
reichenden Maremmen, Landschaften, welche durch Vernach-
lässigung verwildert, durch Überschwemmung der Flüsse und
Überflutung des Meeres versumpft sind, darum fast gauz des
Anbaus und der Bewohner ermangeln.
Vorgelagert ist die eisenreiche Insel Elba.
c) Ein Gartenland von paradiesischer Fruchtbarkeit und
Schönheit, dabei dicht bevölkert (195 Bew. aus das qkm), ist die
kampanische Ebene. Vom Meer bis an die Vorhöhen des
Apennin sich hinziehend, übertrifft sie alle übrigen Ebenen an
köstlichen Gaben und wird darum mit Recht die cainpagna felice
(kampanja felidsche). das glückliche Gefilde, genannt. Weizen,
Mais und Gartenfrüchte bedecken die Gelände; an den Pappel
bäumen auf den Feldern rankt die Rede bis in die Wipfel und
schlingt sich von einem Baum zum andern. Kaktus umzäunt die
1 Nach der Stadt Pometia genannt.
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Extrahierte Personennamen: Arno Arno Arno
Extrahierte Ortsnamen: Toskana Florenz Rom Italiens Rom Italiens Altertum Roms Rom Elba
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in der Hudsonbai weit nach S dringende Nördliche Eismeer so-
wie die die Küste begleitende kalte Strömung (s. Karte der Meeres-
strömungen!) die Wärme tief herab.1 Darum gehört mit Aus-
nähme der die Küste des Eismeeres begleitenden Tundrenzone der
ganze O dem nordischen Waldgebiete an, in dem zahlreiche
Pelztiere hausen: brauner und schwarzer Bär, Opossum, Wasch-
bär; Biber und Moschusratte an Flüssen und Seen. Der sö-e
Abschnitt, Kanada, ist infolge der Sommerwärme das Gebiet des
Bodenanbaus; Weizen gedeiht in reicher Fülle, außerdem Hopfen
und Flachs, Tabak, Obst und Wein. Haupthandelsplatz für die
Erzeugnisse des Landbaus wie für die Hölzer und das Pelzwerk
des Waldgebiets ist Montreal (montriol) üi (466), die erste
Handelsstadt Kanadas, durch Wasserstraße mit New Jork ver-
bunden. Von Quebeck zieht die Kanadische Pacificbahn nach
Vancouver am Stillen Ozean.
Der Mineralreichtum des ganzen Gebiets ist groß. Reiche
Funde von Gold sind an verschiedenen Stellen, besonders im
hohen Norden bei Klondike (—deik) am Jukon gemacht worden.
Auch Silber, Eisen, Kupfer, Blei und Nickel und vor allem
Steinkohlen birgt die Erde.
Die Inseln im N Nordamerikas werden durch die „nord-
westliche Durchfahrt" in zwei Gruppen geschieden. Wegen ihres
unwirtlichen Charakters sind nur die dem Festlande zunächst
liegenden bewohnt.
Grönland, jenseit der Davisstraße (devis—) und der Basfin-
bai (bäffin—), umfaßt über 2 Mill. qkm, wovon noch nicht
100000 qkm gletscherloses Gebiet sind, mit 10000 Menschen (auf
10 qkm 1 Bew.). Das Innere ist bedeckt von Inlandeis, das
sich als zusammenhängende Decke von dem höheren O über das
ganze Land in solcher Mächtigkeit erstreckt, daß nur wenige
Gipfel von dem Felsboden des Innern hindurchragen. In der
Nähe der O-Küste steigen zahlreiche Gipfel bis 2000 m empor,
t)ie Petermannspitze fast bis Glocknerhöhe. Das Inlandeis
endet mit Gletscherströmen in den Fjorden, von wo die abge-
brochenen Gletscherzungen als Eisberge ihre Reise nach S antreten.
Im Sommer wird der Küstensaum eisfrei; dann zeigt sich Pflanzen-
wuchs: Gras, Blumen, Flechten und Moose.
Die Hauptbevölkerung auf dem Festlande bilden die Weißen,
die zu 70°/» der englischen, zu 28 °/0 der französischen Sprache
sich bedienen. Die meisten Indianer wohnen im W und ge-
hören verschiedenen Völkerstämmen an. Sie werden durch die
Fürsorge der Regierung allmählich zu einer gesitteten Lebensweise,
1 Die Einwirkung der kalten Strömung reicht über New Aork hinaus,
das einen um kälteren Winter hat als das in ungefähr derselben Breite
gelegene Neapel. Wo im So Neufundlands der kalte Strom mit dem
warmen Golfstrom zusammentrifft, stauen sich die von den Polarwassern
mitgeführten Fischfcharen; daher hier der große Fischreichtum.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Opossum Kanada Montreal Kanadas Vancouver Stillen_Ozean Nordamerikas Neapel Neufundlands