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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 86

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 86 — B. Asien. (44,2 M.ll. qkm, 910 Will. E., 21 auf 1 qkm). I. Aöerlicht. Lage, Größe, Grenzen. Asien, der größte unter den fünf Erdteilen, liegt mit dem Festlande ganz ans der Nordhälfte der ö. Halbkugel. Nur mit der großen Gruppe der Ostindischen Inseln greift es über den Gleicher hinaus. Vom nördlichsten Punkte, dem Vorgebirge Tscheljuskin (771/2°)l bis zur südlichsten der Sundainseln (Ii1/*0 s. Br.) erstreckt es sich über nahezu 90 Breitengrade, 10000 km, 1/4 des Erdumfangs. In wo. Richtung umspannt es fast die Hälfte der n. Halbkugel; denn die Entfernung vom Vorgebirge Baba an der Westküste Kleinasiens (26°) bis zum Ostkap an der Beringstraße (190° ö. L.) belrägt 164°, was einem Zeitunterschiede von rund 11 Stunden entspricht. Die größte wö. Ausdehnung, ebenfalls 10000 km, hat der Erdteil in der Breite Kleinasiens und Japans. An Fläche umfaßt Asien den 11. Teil der Gesamtoberfläche der Erde, fast 1/s ihrer Landmasse. Es ist 41/2 mal so groß wie Europa, größer als Afrika und Europa zusammengenommen und beherbergt mehr als die Hälfte aller Bewohner der Erde. Die Grenzen sind im N. das Nördliche Eismeer, im O. der Große, im S. der Indische Ozean. Im N.-O. nähert sich Asien in der Bering- straße Amerika bis auf 92 km, im S.-O. steht es durch die Ostindischen Inseln, die Reste einer früheren Landbrücke, mit Australien in Verbindung. Im W. hängt Asien dnrch die Landenge von Sues mit Afrika und in größerer Breite mit Europa zusammen. Von Afrika ist es durch das Rote Meer getrennt, und auf der Landenge bildet jetzt der Sneskanal eine gute Scheidelinie. Eiuen sehr unregelmäßigen und nicht überall leicht bestimmbaren Verlauf hat dagegen die Grenze gegen Europa, das mit Asien fest verwachsen ist und diesem nur als eine große Halbiusel augehängt erscheint. Weder die geologischen Verhältnisse, noch auch die Pflauzen- und Tierwelt ermöglichen es, hier eine scharfe Scheidelinie zu ziehen. Als natürliche Grenzen bieten sich dar: das Mittelmeer, das Ägäische und das Schwarze Meer und die beide verbindenden Meeresstraßen, der Kaukasus, das Kaspische Meer und das Uralgebirge. Doch wird der Kaukasus jetzt ganz zu Asien gerechnet, während man das Uralgebirge als zu Europa gehörend betrachtet. Zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspischen Meere aber liegt eine weite, offene Ebene ohne natürliche Schranke. Vielfach wird der Uralflnß als solche angenommen. Gliederung. Asien hat eine reiche Küstengliederung und wird darin nur von Europa Übertrossen. Etwa V4 seiner Fläche entfällt auf die Halbinseln und Juseln. Gleichwohl hat der Erdteil das Gepräge des Massigen; denn auch uach Abzug der Glieder bleibt ein Rumpf von mehr als der Größe Afrikas, und bei keinem andern Erdteile liegen die innersten Gebiete so weit von der

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 192

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 192 — andern Erdteile. Mit Europa und Asien hängt es unmittelbar zusammen. Nach Australien leitet die Brücke der Indischen Inseln hinüber. Nordamerika nähert es sich in der nur 92 km breiten, im Winter fest zngesrornen Bering- straße, über die leicht eine Einwanderung nach der neuen Welt stattfinden konnte. So stellten sich der Ausbreitung der Menschheit, die in Asien ihre Wiege hat, nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen. Von keinem andern Erdteile aus hätte eine Besiedlung der Erde mit solcher Leichtigkeit erfolgen können. Vorteilhaft ist auch Asiens Küstengliederung, die fünf große Halbinseln, zahlreiche Buchten und eine kaum übersehbare Menge von Inseln aufweist. Nur von Europa wird es darin übertroffen, bei dem das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe wie 1:2 gegenüber 1:4 bei Asien ist. Die durch die Gliederung bewirkte Zugänglichkeit des Erdteils wird noch erhöht durch die zahlreichen großen schiffbaren Flüsse, die von fast allen Seiten her ein Ein- dringen ins Innere des Erdteils ermöglichen. Die Bodengestaltung ist zwar insofern ungünstig, als das zur Kultur wenig geeignete Hochland überwiegt, das ungefähr 2/8 der Gesamtfläche des Erdteils einnimmt, und außerdem gewaltige Hochgebirge vielfach den Verkehr im Innern erschweren. Aber die Wüsten und Steppen nehmen doch einen ver- hältnismäßig viel geringeren Raum ein als in Afrika und Australien, und zudem stehen ihnen große, durch Klima und Erzeugnisse außerordentlich begünstigte Randlandschasten gegenüber (Vorder- und Hinterindien, China, die Inseln), denen in Australien nichts, in Afrika höchstens Ägypten an die Seite gestellt werden kann. Ein weiterer Vorzug Asiens besteht darin, daß es sich durch die ganze Breite der gemäßigten und über die Hälfte der heißen Zone erstreckt, während Europa fast ganz der gemäßigten, Afrika und Australien nur der heißen und der halb- tropischen Zone angehören. Daher zeigt es einen Wechsel des Klimas und eine Mannigfaltigkeit und Fülle der Pflanzen- und Tierwelt, wie sie in ähnlicher Weise nur Amerika aufzuweisen hat. Aus dem Angeführten ergibt sich, daß Asien unter den fünf Erdteilen eine hervor- ragende Stellung einnimmt und auf die Kulturentwicklung von großem Einfluß gewesen ist. Seme Bedeutung ergibt sich aus folgenden Tatsachen: 1. Asien ist höchstwahrscheinlich die Wiege des Menschengeschlechts. Von ihm aus ist die ganze Erde besiedelt worden. Es beherbergt auch heute noch weit mehr als die Hälfte der gesamten Bewohner der Erde und wird an Dichte der Bevölkerung nur von Europa übertroffen. 2. Asien ist die Heimat der ältesten Kulturvölker: der Chinesen, Inder, Assyrer und Babylonier, Perser, Araber, Juden, Phönizier und Griechen (Kleinasien), deren Geschichte z. T. bis viele Jahrtausende v. Chr. zurückreicht. „Die ganze alte Geschichte hat in Asien ihren Angelpunkt; von Asien aus sind die Böller vorgedrungen über Nordafrika und Europa und haben die Bildung westwärts getragen bis nach Amerika; wie die Kultur

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 140

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 140 — die Zucht der Kokospalme, die überall die Küstenebenen bedeckt (A. 16,4 Mill. Mk.x Andere wichtige Erzeugnisse sind Kakao (13 Mill. Mk.), Zimt. Arekanüsse, Kautschuk, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr usw. Von Bodenschätzen enthält die Insel besonders Graphit, wofür Ceylon jetzt die erste Bezugsquelle der Erde ist (A. 14 Mill. Mk.), und Edelsteine. Die wichtigsten Städte sind Kolombo (160000 E.), ein Hauptanlegeplatz für die nach Ostasien und Australien fahrenden Dampfer, und Point de Galle (peunt b'gef, 40000 E.). b) W. von Vorderindien liegen die Inselgruppen der Lakkadiven und Malediven, 14000 Koralleneilande, die aber zusammen nur 7700 qkm einnehmen. Nnr 500 sind be- wohnt. Die Haupterzeugnisse sind Kokosnüsse und Kaurimuscheln, die in großen Mengen nach Ostasrika ausgeführt werden, wo sie als Münzen dienen. 2. Hinterindien. (2*/g Mill. qkm, 4 mal so groß wie das D. R., 45 Mill. E., 20 auf 1 qkm.) Das Land. Hinterindien wird vom Bengalischen und Südchinesischen Meere begrenzt, die durch die Straße von Malaka miteinander in Verbin- dung stehen, und gehört sast ganz der heißen Zone an. Die Küstenentwicklung und Gliederung ist bedeutend reicher als bei Vorderindien. Ähnlich der Balkan- Halbinsel, besteht Hinterindien aus einem n. breiten und einem s. schmalen Teile, der keulenförmigen Halbinsel Malaka. An der Westseite befindet sich der Busen von Martaban, von O. her greifen die großen Busen von Siam und von Tonking tief ins Land ein. Auch die Bodengestaltung ist von der Vorderindiens gänzlich verschieden. Kein dem Himalaja ähnliches Hochgebirge scheidet das Land vom Rumpfe des Erdteils. Vielmehr wird die Halbinsel in ns. Richtung von fünf mächtigen Gebirgsketten durchzogen, die als Ausläufer der Gebirge Mittelasiens anzusehen sind. Im N. eng aneinandergedrängt, treten sie nach S. hin fächerförmig auseinander. Sie erheben sich bis zu Höhen von 3990—4500 m, tragen aber keinen ewigen Schnee. Die mittlere H^uptkette, die mau auch wohl als das Rückgrat der Halbinsel bezeichnet hat, durchzieht auch Malaka und erreicht eine Länge von 3000 km. Sie wird mehrfach von tiefen Senken durchsetzt, deren niedrigste aus der nur 70 km breiten Landenge von Kra bis auf 76 in herabgeht. Zwischen den Gebirgszügen verlausen große Längstäler, die sich nach dem Meere hin zu ausgedehnten Ebenen weiten und von wasserreichen Flüssen dnrch- strömt werden: vom Zr^wadi, Saluen, Menam und Mekong, zu denen dann noch der in den Busen von Tonking mündende Songka kommt. Trotz ihrer Größe — der Mekong hat die dreifache Länge des Rheins — sind sie aber bis auf den Jrawadi und den Unterlauf des Menams wegen ihres starken Ge- fälles wenig zur Schiffahrt geeignet. Mit Ausnahme des Saluen bildet jeder

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 141

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 141 — dieser Ströme ein gewaltiges Delta, das beim Jrawadi 30 000, beim Mekong gar 70 000 qkm umfaßt. Klima, Pflanzen- und Tierwelt stimmen im wesentlichen mit Vorderindien überein. Nnr ist das Land feuchter, regenreicher, namentlich im W., wo Regenmengen bis zu 5 m vorkommcn. Der Pflanzenwuchs zeigt darum eine noch größere Üppigkeit, und insbesondere nehmen feuchte Urwälder einen viel größeren Raum ein als auf der Nachbar- Halbinsel. Die Bevölkerung Hinterindiens ist stark gemischt, da sich hier Angehörige dreier Rassen berühren: Inder, Chinesen und Malaien. Die letzteren be- wohnen ziemlich unvermischt Malaka, das nach ihnen auch als Malaische Halb- insel bezeichnet wird. Im N.-W. zeigen die Bewohner vorherrschend indisches, im N.-O. chinesisches Gepräge. Während in den wenig zugänglichen Gebirgs- landschasten noch wilde Stämme hausen, haben es die Bewohner der großen Täler und Ebenen zu einer Halbknltur gebracht. Die vorherrschende Religion ist der Buddhismus; die Malaien Malakas sind meist Mohammedaner. Staatliche und wirtschaftliche Verhältnisse. Während Vorderindien und die Sundainseln schon früh von europäischen Mächten besetzt wurden, blieb Hinterindien lange Zeit unbeachtet. Zwar hatten schon im 16. Jahr- hundert Portugiesen, im 17. Niederländer auf Malaka Niederlassungen gegründet, aber sie gelangten zu keiner Bedeutung. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen die Engländer mit dem Erwerb von Besitzungen an der Westküste, die sie dann nach und nach erweiterten, bis sie 1909 den heutigen Umfang erreichten. 1862 faßten die Franzosen an der Ostküste, in Kochinchina, festen Fuß und eroberten dann bis 1904 Kambodscha, Tonking und Annam. 1. Britisch-Hinterindien (750 000 qkm, 12 Mill. E.) umfaßt das Gebiet vom Tiefland Vorderindiens und dem Bengalischen Busen bis über den Salnen hinaus, die Landschaften Ober- und Niederbarma, ferner Süd-Malaka. Barma oder Birma gehört zum Kaiserreich Indien (S. 135), auf Malaka gibt es mehrere Schutzstaaten und eine Anzahl unmittelbarer Besitzungen, die unter dem Namen Straits fettlemeuts (strehts fettelments), „Niederlasfungen an den Straßen", eine eigne Kronkolonie bilden. Das Haupterzeugnis ist Reis, für dessen Anban die breite, wasserreiche Talebene und das Delta des Jrawadi die günstigsten Bedingungen aufweisen. Die jährliche Ausfuhr beläuft sich aus 180—200 Mill. Mk. Die Wälder sind reich an Tiekbäumen. Außerdem werden Baumwolle, Kautschuk, Indigo n. a. tropische Gewächse gewonnen. Malaka ist das an Zinn reichste Land der Erde und liefert gegenwärtig trotz Rückgangs in den letzten Jahren noch mehr als die Hälfte (51,72 °/0) der Welt- erzeugung (1910: 57 000 t). Andre Erzeugnisse des Bergbaus sind Erdöl im Jrawaditale und Edelsteine, besonders Rubine, in Oberbarma. Die Hauptstadt Rangnn (300000 E.), an einem Mündungsarme des Jrawadi, ist einer der ersten Reishäfen der Erde und führt auch viel Tiekholz aus. Die große Fahr- straße des Jrawadi, der 1600 km weit schiffbar ist, sowie zwei weit ins Innere reichende

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 148

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 148 — 300 m ins Meer hinabgesunken. Der Einbruch erzeugte eine gewaltige, stellenweise bis 36 m hohe Flutwelle, die sich verheerend über die Nachbarinseln und die Westküste Javas ergoß, ganze Städte und 40000 Menschenleben vernichtete und sich abgeschwächt über den ganzen Indischen, den Großen und selbst einen Teil des Atlantischen Ozeans verbreitete. Zu gleicher Zeit rief die Explosion auch cine Luftwelle von solcher Gewalt hervor, daß sie fast auf der ganzen Erde rasche Schwankungen des Barometers verursachte. Vier- bis fünfmal hat sie die Erde umkreist und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1000 Km in der Stunde. 10 Stunden uach dem Ausbruche wurde sie in Berlin bemerkt, und 36 Stunden später erschien sie zum zweitenmale; sie hatte also in dieser Zeit den Weg um die Erde gemacht. Gewaltig waren auch die Auswurfstoffe. Man hat sie auf 18 edkm geschätzt, und sie verbreiteten sich über eine Fläche von der Größe der Provinz Westfalen. Steine von Kopfgröße sind 20, solche von Faustgröße 40 km weit geschleudert worden, und feine Aschenteilchen wurden bis zu einer Höhe von 40—60 km emporgerissen. In den auf den Ausbruch folgenden Monaten beobachtete man in Asien, Europa und Nordafrika eigentüm- liche Dämmeruugserscheinungen. „Nach Sonnenuntergang war das Firmament mit tiefer Purpurglut Übergossen, die außerordentlich lange anhielt und erst spät der vollen Finsternis Platz machte." Man führle diese Erscheinungen auf seine Staubmassen zurück, die beim Ausbruch des Krakatau in die Höhe getrieben und dann mit den Luftströmungen fort- geführt waren. Diese Ansicht wurde dadurch bestätigt, daß mau vielerorts den Schnee mit Staub bedeckt fand, der sich bei der Untersuchung als vulkanische Asche erwies. Berech- nungen ergaben, daß die die Dämmerungserscheinungen hervorrufenden Staubmassen 40—60 km hoch über der Erde schwebten. c) Börneo (758000 qkm, 2 Mill. E.) ist die drittgrößte Insel der Erde, fast so groß wie Skandinavien. Das noch größtenteils unbekannte Innere wird von einein alpenhohen Gebirge erfüllt, das strahlenförmig Äste nach den Küsten hin entsendet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Insel steht noch in den Anfängen. Außer Erzeugnissen der Pflanzenwelt scheinen auch reiche Bodenschätze vorhanden zu sein: Gold, Eisen, Kupfer, Stein- und Braunkohlen, Erdöl, Edelsteine. Den Bergbau betreiben hauptsächlich Chinesen. Die wichtigste Ansiedlung ans niederländischem Gebiet ist Bandschermasing (17000 E.), nahe der Südküste. Der englische Besitz im N. umsaßt etwa 13 der Insel. d) Zelvbes (179 000 qkm, l2 8 Mill. E.) wird durch drei tiefeindringende Meerbusen in vier langgestreckte Halbinseln gegliedert. Es ist ganz gebirgig und ebenfalls vulkanisch. Nur die Nordhalbinsel ist völlig unterworfen und gut angebaut. Sie liefert besonders große Mengen ausgezeichneten Kaffees. Die Hauptstadt ist Makassar (26000 E.). e) Die Kleinen Sundainseln bilden die ö. Fortsetzung von Java. Die wichtigsten sind Bali, Lombok, Snmbava, Flores (15400 qkm), Timor (31000 qkm) und Sumba. f) Die Molnkten oder Gewürzinseln, zwischen Zelebes, Neuguinea und den Kleinen Sundainseln, verdanken ihren Namen ihrem Reichtum an Gewürzen. Sie sind die Heimat der Muskatnuß und der Gewürznelken. Die beiden größten Inseln sind Halmahera und Ceram (zusammen 55 000 qkm).

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 215

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 215 — er begnadigt werden und dann als freier Mann einen Beruf treiben. Bald kamen auch freie Ansiedler, anfangs allerdings nur spärlich, namentlich Engländer, Iren und Deutsche. „So bildete sich aus ihnen, den im Lande zurückgebliebenen Beamten und Soldaten und den freigelassenen Sträflingen allmählich eine freie Bevölkerung". Diese erhob bald Ein- fpruch gegen die weitere Einfuhr von Verbrechern; die Regierung gab endlich nach, und seit 1640 hörte die Verschickung nach Neu-Südwales auf, nachdem im ganzen 82000 Sträf- linge dorthin befördert worden waren. Dann wurde Tasmanien (bis 1854) und zuletzt Westaustralien Verschickungsort, bis man 1868 auch hier die Zufuhr einstellte. Insgesamt hat England in Australien etwa 200000 Sträflinge angesiedelt. Viele von ihnen sind später zu ordentlichen Menschen geworden, manche zu Reichtum und Ansehen gelangt. Bei nicht wenigen allerdings gewann nach der Freilassung die alte Natur wieder die Oberhand, und die Bewohner haben oft schwer unter Diebes- und Räuberbanden zu leiden gehabt. Doch darf nicht vergessen werden, daß die Sträflinge durch die Arbeit, die sie leisten mußten, bedeutend zur Entwicklung des Landes beigetragen haben. Bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte die Bevölkerung nur langsam zugenommen. Als aber 1851 in Neu-Südwales und Viktoria ergiebige Goldfelder entdeckt wurden, strömten aus allen Erdteilen Abenteurer herbei, die in kurzer Zeit reich werden wollten. In 10 Jahren verdreifachte sich die Bevölkerung. Auch später noch wurden durch neue Goldsunde und die Entdeckung von Kupfer- und Silberlagern viele Menschen ange- zogen. Außerdem waren die Regierungen auch darauf bedacht, ländliche Ansiedler zu ge- Winnen. Sie unterstützten solche auf jede Weise, indem sie ihnen Land frei überließen, sie mit Korn zur Aussaat, mit dem nötigen Vieh und Ackergerät versorgten, sie 18 Monate lang ernährten und kleideten und ihnen Sträflinge als Arbeiter zur Verfügung stellten. So wurden immer neue Gebiete der Landwirtschaft dienstbar gemacht und durch Bewässerungs- anlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen selbst Gegenden sür den Anbau und die Viehzucht gewonnen, die anfänglich zur Besiedlung gänzlich ungeeignet erschienen. Die Einführung des Anbaus von Zuckerrohr u. a. tropischen Gewächsen brachte es mit sich, daß man auch Farbige, Malaien und Kanaken, als Arbeiter ins Land zog, da Europäer in den heißen Ländern keine Feldarbeit verrichten können. 1860 hatte die Bevölkerung die erste Million überschritten, 1875 die zweite, 1889 die dritte, 1904 die vierte. Seit etwa einem Jahrzehnt ist die Bevölkerungszunahme indes nur noch gering und beschränkt sich fast ganz ans den natürlichen Zuwachs. Die Einwanderung ist dermaßen zurückgegangen, daß sie die Auswanderung nur wenig mehr übertrifft, obwohl der Erdteil eine noch viel größere Zahl von Bewohnern zu ernähren vermöchte. Diese Stockung in der Volkszunahme ist das Werk der in Australien sehr einflußreichen Arbeiterpartei. Um sich vor jedem Mitbewerb zu schützen und überall ihre hochgehenden Forderungen durchdrücken zu können, hat sie es in den Volksvertretungen durchgesetzt, daß Einwandrer nur unter sehr erschwerenden Bedingungen zugelassen werden. Schon seit 1860 suchte man sich der Chinesen durch eine hohe Kopfsteuer zu erwehren, und seit 1901 wird von ihnen und den Japanern, die sich im Lande niederlassen wollen, die Niederschrift von 50 Worten in einer europäischen Sprache verlangt. Ferner ist die Heranziehung von farbigen Arbeitern jetzt gänzlich verboten, wodurch die Pflanzer tropischer Gewächse schweren Schaden erlitten haben. Auch die europäische Einwanderung hat sehr nachgelassen, da seit 1890 Unterstützungen an ländliche Ansiedler nicht mehr gewährt werden und Fabrik- und Bergarbeiter von den ein- heimischen Arbeitern als „Lohndrücker" gehaßt werden. Die Verteilung der Bevölkerung über den Erdteil ist der Natur des Landes und den verschiedenen Erwerbsverhältnissen entsprechend sehr ungleichmäßig. Am dichtesten bewohnt ist der begünstigtere O. und S.-O.; aber auch hier reicht die stärkere Besiedlung nicht über

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 217

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 217 — Adelaide, der Geologe Johannes Menge, den man als den „Vater der australischen Mineralogie" verehrt, Richard Semon, der Erforscher der Tierwelt Australiens, Rudolf von Lendenfeld, dem wir eine genauere Kenntnis der ostaustralischen Gebirge der- danken u. a. Auch die Sprachen der Eingeborenen sind nicht von Engländern, sondern fast ausschließlich von deutschen Gelehrten erforscht worden. Im öffenllichen und politischen Leben dagegen haben unsre Landsleute in Australien nie eine hervorragende Rolle gespielt. Dazu ist ihre Zahl zu gering. Als „ruhige, durch- weg in ihrer Tätigkeit aufgehende Bürger" halten sie sich meist vom Parteigetriebe fern und bereiten der Regierung keinerlei Schwierigkeiten. Trotzdem ist die öffentliche Meinung ihnen im allgemeinen keineswegs günstig. Wegen ihrer Arbeitsamkeit und Genügsamkeit werden sie meist scheel angesehen, und namentlich die deutschen Arbeiter gelten bei ihren anspruchsvolleren englischen Genossen als Lohndrücker. Wie anderwärts, so ist auch in Australien zu beklagen, daß viele unter den Deutschen leicht ihr Volkstum aufgeben. Das ist namentlich dort der Fall, wo sie stark zerstreut unter der englischen Bevölkerung leben. Kinder aus Ehen zwischen Deutschen und Engländern lernen gewöhnlich nur die englische Sprache. Besser steht es in solchen Bezirken, wo Deutsche in größerer Zahl zusammenleben. Hier gibt es deutsche Kirchen und Schulen, die sämtlich von den lutherischen Kirchengemeinden unterhalten werden, und Gesang-, Turner- und Schützenvereine, die die Pflege des Deutschtums als ihre Aufgabe betrachten. Zwei deutsche Seminare versorgen die Schulen mit Lehrern. Von großer Bedeutung für die Erhaltung des Deutschtums sind auch die vier, allerdings wöchentlich nur einmal erscheinenden deutschen Zeitungen. Gleichwohl steht zu befürchten, daß sich das Deutschtum in Australien auf die Dauer nicht wird halten können, um so weniger, als der Zuzug neuer Ansiedler aus der alten Heimat schon seit Jahren sehr gering ist und der alte Stamm allmählich ausstirbt. „So werden die Deutschen aller Wahrscheinlichkeit nach auch hier die Rolle des Kultur- düngers gespielt haben, wie in allen englisch redenden Ländern". 3. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Der Ackerbau ist in Australien wegen der Trockenheit des Innern auf die Randgebiete beschränkt und steht an wirtschaftlicher Bedeutung weit hinter der Viehzucht zurück. Selbst in dem regenreicheren O. und S.-O. reicht der Anbau nicht über 300 km weit ins Land hinein. Fast überall hat der Acker-- bau mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lang anhaltende Dürren, Glut- winde, Überschwemmungen (S. 207), Hagel, Heuschreckenschwärme richten oft ungeheuren Schaden an. Dazu kommt die Kaninchen- und Sperlingsplage (S. 211). Schwere Schädigungen bringt auch der Arbeitermcingel (S. 215), der für den Landmann unerschwinglich hohe Arbeitslohn und in den tropischen Gegenden das Verbot, farbige Arbeiter zu verwenden. In vielen Gegenden ist der Anbau nur bei künstlicher Bewässerung möglich, und um das nötige Naß zu erhalten, mußten kostspielige Wasserleitungen und große Staubecken an- gelegt werden, von denen eines in Südwales 945 Mill. cbm faßt (größte Tal- sperre Deutschlands an der Eder 230 Mill. cbm). Inmitten trockener Steppen- gebiete hat man durch Tiefbohrungen artesische Brunnen erschlossen und dadurch fruchtbare Oasen geschaffen. Der Betrieb des Ackerbaus steht auf der Höhe.

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 226

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 226 — des glühendheißen s. Australiens bildet. Die Urbewohner, ein den Australiern nah verwandter Stamm, sind von den europäischen Ansiedlern ganz ausgerottet worden. — Tasmanien ist wegen seines günstigen Klimas vorzüglich zum Acker- bau und zur Viehzucht geeignet. Bedeutend ist insbesondere der Weizen- und der Hopfenbau. In großem Umfange wird die Zucht edlen Obstes betrieben. Nicht nur Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen, auch Pfirsiche, Aprikosen, Feigen und Mandeln gedeihen in vorzüglicher Güte und werden in großen Mengen teils frisch, teils eingemacht oder als Mus nach dem Festlande, Äpfel auch nach Europa versandt. Die Wälder liefern viel Nutzholz und der Bergbau reiche Erträge an Kupfer, Silber, Blei, Zinn und Gold. Die Hauptstadt ist Hobart (42000 E.) an der Südküste. Ii. Ozeanien. Übersicht. Die zahlreichen Inseln, die man unter dem Namen Ozeanien zusammenfaßt, liegen weithin zerstreut im Großen Ozean und zwar, wenige Aus- nahmen abgerechnet, zwischen den beiden Wendekreisen. Die bei weitem größere Zahl gehört der s. Hälfte der heißen Zone an. Die Größe dieser Inseln ist außerordentlich verschieden. Neuguinea übertrifft an Flächeninhalt das Deutsche Reich um die Hälfte, viele haben etwa die Größe preußischer Provinzen, während die Mehrzahl aus noch viel kleineren, oft nur einige qkm umfassenden Eilanden besteht. Die meisten Inseln liegen in Reihen oder Gruppen zusammen, deren man ungefähr 20 unterscheiden kann. Sie gliedern sich in einen Binnen- gürtel, der in weitem Bogen den N. und O. des australischen Festlandes um- zieht und von Neuguinea bis Neuseeland reicht, und einen Außengürtel, dem alle weiter entfernt liegenden Inseln angehören. U Der Binnengürtel: Melanesien und Neuseeland. Übersicht. Die Inseln des Binnengürtels, auch wohl Australische Inseln genannt, haben manches Übereinstimmende. Sie sind fast durchweg größer als die des Außengürtels und sämtlich gebirgig. Fast alle haben eine längliche Ge- stalt und folgen der Richtung der gegenüberliegenden Küste. Wenn auch die geologischen Verhältnisse noch nicht genügend erforscht sind, so besteht doch wohl kaum ein Zweifel darüber, daß diese Inseln als die Reste eines zerbrochenen, z. T. eingesunkenen Faltengebirges anzusehen sind, das mit dem Ostaustralifchen Gebirge in gleicher Richtung verlief, vielleicht mit ihm ein Ganzes bildete. 1. Neuguinea (ginea, 785 000 qkm, 710000 E.), nächst Grönland die größte Insel der Erde, bedeckt einen Flächenraum von der anderthalbfachen Größe des Deutschen Reiches. In einer Länge von 2400 km erstreckt es sich von N.-W. nach S.--O., vom Äquator bis zum 10. Breitenkreise. Von Australien wird es durch die flache Arafurafee und die 200 km breite, wegen ihrer Korallenriffe

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 245

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 245 — Geologisches. Erdgeschichtlich betrachtet besteht Nordamerika aus einer älteren Ost- und einer jüngeren Westhälfte. In jener bilden archäische Gesteine, Granit, Gneis und kristallinische Schiefer, das Grundgerüst, dem hier und da Ablagerungen aus der Silur- und Devonzeit aufliegen. N. von den Kanadischen Seen, im Gebiete der sog. Lauren- tischen Platte, sind die oberen Schichten gänzlich abgetragen und das Grundgerüst durch die Gletscher der Eiszeit zu einer fast völligen Ebene abgeschliffen worden. In den Appalachen dagegen wurden sie samt der Unterlage in der paläozoischen Zeit zu einem mächtigen Gebirge aufgefallen, von dem das heutige Bergland nur noch einen kümmerlichen Rest bildet. Die Kordilleren sind ein viel jüngeres Gebirge, das darum auch von der Zerstörung viel weniger gelitten hat. Ihre letzte und Hauptfaltung fällt erst in die mittlere Tertiär- zeit. Gleichzeitig mit der Aufrichtung entstanden große Brüche, aus denen damals und in späterer Zeit gewaltige Massen von vulkanischem Gestein emporquollen, wie denn die vul- kanische Tätigkeit auch heute noch nicht erloschen ist. Deutliche Spuren hat die Eiszeit hinterlassen, in der das Gebirge größtenteils vergletschert war. Am Fuße der Kordilleren entlang zieht vom Mexikanischen Busen bis zum Eismeer ein bald schmalerer, bald breiterer Landstreifen, der noch zur Kreidezeit vom Meere über- flutet war, so daß also damals Nordamerika aus zwei großen Inseln bestand. Dieser Meeresarm ist dann allmählich zu Land geworden. Zur Tertiärzeit endlich entstand ö. von den Appalachen durch das Zurücktreten des Meeres die Atlantische Ebene, wodurch Nordamerika im wesentlichen seine heutige Gestalt erhielt. Staatliche Gliederung. Nordamerika umfaßt drei Staatsgebiete: Britisch- Nordamerika oder Kanada im N., die Vereinigten Staaten in der Mitte und Mexiko im S. Ii. Mntisch-Mordamerika (und Alaska). (9,8 Mill. qkm, fo groß wie Europa, 7,3 Mill. E., 0,7 auf 1 qkm). Überblick. Britisch-Nordamerika umfaßt die ganze Nordhälste des Erdteils mit Ausnahme des Gebietes von Alaska, das zu den Vereinigten Staaten gehört. Die Grenze gegen diese wird in der Westhälfte des Erdteils durch den 49. Breitenkreis, weiterhin durch die Kanadischen Seen und den St. Lorenzstrom gebildet, von dem sie dann unter dem 45. Breitenkreise nach O. abbiegt und in einem großen nordwärts ausweichenden Bogen den Atlantischen Ozean erreicht. 1. Die natürlichen Landschaften. Die Nordische Inselwelt oder der Arktische Archipel wird von Grön- land durch die bis über 500 km breiten Meeresarme der Davis (dewis)- Straße und der Bassin(bäsfin)-Bai und den schmalen Smith(smiß)-snnd getrennt. Sie besteht aus etwa einem Dutzend größerer und vielen kleinen Inseln, die zusammen ein Gebiet von der 2^ fachen Größe des Deutschen Reiches einnehmen (1,3 Mill. qkm). Die größte, Baffinland, kommt an Fläche fast der Pyrenäenhalbinsel gleich. Die Inseln sind teils flach, teils gebirgig, im Innern meist von Hochebenen erfüllt, die Küsten hoch und steil und von

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 266

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 266 — Sprache. Neben den Engländern sind die Deutschen, etwa 10 Mill., am stärksten vertreten. Sie wohnen teils zerstreut unter der übrigen Bevölkerung, teils auch mehr geschlossen in einzelnen Gebieten und Städten, namentlich in den Staaten an den großen Seen. Außerdem findet man in den Vereinigten Staaten Angehörige aller andern Völker Europas. Kein anderes Land der Erde hat ein gleiches Völkergemisch aufzuweisen. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten wächst rasch, aber weniger durch natürliche Vermehrung als durch Einwanderung. Im Jahre 1800 betrug sie erst 5 Mill., 1850 13 Mill., 1880 50, 1900 76 Mill. Die Einwanderung, die 1820 nur etwa 8000 Köpfe ausmachte, stieg 1850 auf 370000, 1900 auf 449 000, erreichte 1907 die Höchstzahl von 1285 000 und ging dann wieder zurück auf 879000 im I. 1911. Am stärksten ist zur Zeit die Einwanderung aus Italien (1911: 183000), Österreich-Ungarn (159000), Rußland (159 000) und Großbritannien (102000). Im ganzen sind eingewandert in dem Zeitraum von 1821—1911 aus: Großbritannien 9,0 Mill. Rußland 2,7 Mill. Deutschland 5,4 „ Skandinavien 1,7 „ Österreich-Ungarn 3,3 „ Frankreich 0,5 „ Italien 3,3 „ dem übr. Europa 1,4 „ Die Indianer, die Urbewohner Amerikas, verdanken ihren Namen bekanntlich dem Irrtum des Kolumbus, daß die von ihm aufgefundenen Länder zu Indien gehörten. Sie bewohnten zur Zeit der Entdeckung den ganzen Erdteil mit Ausnahme des äußersten Nordens, den die ihnen allerdings nah verwandten Eskimo in Besitz hatten. Bei der Zerstreuung über einen so gewaltigen Erdraum war es natürlich, daß sie in zahlreiche, durch körperliche Merkmale, Sprache, Sitten und Gebräuche unterschiedene Stämme zerfielen. Allein in Nordamerika hat man 70 Hauplsprachen festgestellt. Gleichwohl bilden die In- dianer eine einheitliche Rasse, die sich durch gemeinsame Merkmale deutlich von andern Bölkerrassen unterscheidet (Abb 52). Von einigen Stämmen abgesehen, die sich durch ungewöhnliche Körperlänge aus- zeichnen, sind die Indianer von mittlerer Größe und untersetztem Wuchs. Sie haben ein breites Gesicht mit einer niedrigen, zurückweichenden Stirn und vorstehenden Backenknochen. Die Nase ist häufig hakig gekrümmt, das Haupthaar grob, straff und schwarz, der Bart- wuchs spärlich. Die Hautfarbe schwankt zwischen hell- und dunkelbraun und geht bei einigen nordamerikanischen Stämmen ins Kupferrote über. Der Bezeichnung „Rothäute" für die ganze Rasse ist also wenig zutreffend. Die geistige Beanlagung der Indianer wird von den Forschern durchweg als gut bezeichnet. Doch hatten es bis zur Entdeckung Amerikas nur wenige Völker, wie die Peruaner in Südamerika (S. 300), die Azteken in Mexiko (S. 286) und einige Stämme im S.-W. der heutigen Vereinigten Staaten, zu einer höheren Kultur gebracht. Die übrigen führten ein umherschweifendes Leben und erwarben ihren Unterhalt durch Jagd und Fischfang. Viehzucht war gänzlich unbekannt, und nur bei einigen Stämmen des untern Mississippibeckens wurden Mais u. a. Feldfrüchte gebaut. Seit der Berührung mit den Weißen ist die Zahl der Indianer sehr zusammen- geschmolzen. Vor der immer weiter vordringenden europäischen Kultur mußten sie in die unwirtlichen Gegenden zurückweichen. Ganze Stämme sind in den unaufhörlichen Kriegen mit den Weißen vernichtet worden. Fürchterlich haben auch Krankheiten, die mit den An- siedlern ins Land kamen, namentlich die Pocken, unter ihnen aufgeräumt, und ein schlimmer Feind, der Tausende zugrunde gerichtet hat, ist ihnen der Branntwein, das „Feuerwasser", geworden. In den Vereinigten Staaten gab es 1910 nur noch 266000 Indianer, lim
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