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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 336

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 336 — F. Die deutschen Schutzgebiete. Allgemeines. Deutschland ist erst spät in die Reihe der Kolonialmächte ein- getreten. Zur Zeit der großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit und in den darauf folgenden Jahrhunderten, als Portugiesen, Spanier, Holländer, Franzosen und Engländer weite Kolonialgebiete erwarben, war unser Vaterland im Innern zerrissen und nach außen ohnmächtig, so daß an überseeische Unternehmungen nicht gedacht werden konnte. Ein Versuch des großen Augsburger Kausmannshanses der Wels er, sich in Venezuela festzu- setzen (1526), scheiterte. Der erste unter den deulschen Fürsten, der weitschauend die Be- deutung einer See- und Kolonialmacht erkannte, war Friedrich Wilhelm von Branden- bürg, der Große Kurfürst. Er ließ 1681 an der Goldküste von Guinea die branden- burgische Flagge hissen, gründete dort das Fort Großfriedrichsburg (1687) und brachte einen großen Teil der Guineaküste unter seine Herrschast. Aber sein Enkel, der sparsame König Friedrich Wilhelm I., der kein Freund von kostspieligen und unsicheren Unter- nehmungen war, verkaufte den ganzen Besitz für.7260 Dukaten und 12 Mohren an die Holländer. Erst Jahrhunderte später, nnch der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, wachte der Gedanke an die Erwerbung überseeischer Länder wieder auf. „Nur in dem Boden des geeinten Deutschlands konnte der Kolonialgedanke Wurzel fassen; erst erstand das Reich in seiner ungeahnten Machtfülle; dann folgte der glänzende Aufschwung der Industrie und des überseeischen Handels, und die Kolonisation bildete nur den not- wendigen Schlußstein dieses Gebäudes." Die Erwerbungen folgten rasch hintereinander, die meisten in den Jahren 1884 und 85. Die heutigen Grenzen wurden z. T. erst später in Verträgen mit andern Mächten festgesetzt. 1884 wurden Togo, Kamerun und Deutsch-Südw estafrika erworben, 1885 Deutsch-Ostasrika, Deutsch-Guiuea und die Marschallinseln, 1898 Kiautschou, 1899 Samoa, die Karolinen-, die Pal au- und die Marianeninseln. Vorbereitet wurden diese Erwerbungen durch die Unternehmungen deutscher Großkaufleute, die des Reichsschutzes bedurften und diesen an- riefen, um nicht durch Angriffe und Übergriffe andrer Mächte, namentlich Englands, behindert und zurückgedrängt zu werden. 1. Togo. (87 000 qkm, etwas größer als Bayern, 1 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Lage und Grenzen. Togo erstreckt sich als ein schmaler Landstreifen von der Guineaküste in n. Richtung ins Innere hinein. Seine Längenausdehnung, 650 km, entspricht der Entfernung von München bis Hamburg, seine größte Breite, 200 km, der von Hannover bis Berlin. Im S. aber wird es durch englisches Gebiet so eingeschnürt, daß es den Atlantischen Ozean nur mit einem Landstreifen von 50 km Länge berührt. Im N. und O. wird Togo von fran- zösischem Besitz, Dahome, im W. von der englischen Kolonie Goldküste (Aschanti) eingeschlossen. Gegen diese bildet der schiffbare Volta eine natürliche Grenze. Aber die Scheidelinie zieht nicht durch die Mitte des Flußbettes, sondern am linken Ufer entlang, und auch das Mündungsgebiet des Flusses ist englisch, so daß die wertvolle Wasserstraße für uns nicht in Betracht kommt. Ähnlich ungünstig liegen die Verhältnisse an der Ostseite, wo der schiffbare Grenzfluß Monu auf französischem Gebiete mündet.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. IV

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— Iv — Die Darstellung ist nicht überall gleich eingehend. Ich hoffe, man wird es billigen, daß ich die wichtigsten Kulturländer, insbesondere Indien, China, Japan und die Vereinigten Staaten von Nord- amerika, ausführlicher behandelt habe als andre Erdräume, denen eine viel geringere Bedeutung für die Kultur zukommt. Auch da, wo sich Gelegenheit bot, wichtige Fragen der allgemeinen Erdkunde zu erörtern, z. B. die Wüstenbildung bei der Sahara (S. 21), die Entstehung der Korallenbauten bei den Südseeinseln (S. 234), habe ich die Darstellung ausführlicher gestaltet. Die Mitteilungen über die Kulturpflanzen, ihren Anbau und ihre Verwertung ersparen dem Leser das Nachschlagen in naturkundlichen Werken. Besondere Aufmerksamkeit habe ich dem Deutschtum im Auslande zugewandt. (Man vergl. uamentlich S. 216, 270, 316.) Die Behandlung der deutscheu Schuhgebiete ist einem besonderen Abschnitte zugewiesen worden. Die allgemeine Erdkunde, die den Schluß des Bandes bildet, ist nur eine kurze, zusammen- fassende, z. T. ergänzende Darstellung der Lehren, die bereits an andern Stelleu des Werkes, wo sich besondere Gelegenheit dazu bot, behandelt worden sind. Bei der sprachlichen Darstellung habe ich nach Einfachheit, Klarheit und Reinheit gestrebt. Außer einer Anzahl von Fachausdrücken, für die es, bis jetzt wenigstens, an vollwertigen deutschen Ersatzworten fehlt, wird man in dem Buche nur selten einem Fremdworte begegnen, gewöhnlich nur in Stellen, die andern Büchern entlehnt sind. Von der Bezeichnung der Aussprache fremder Namen habe ich nur sparsam Gebrauch gemacht. Ich bin der Ansicht, die auch iu der „Zeitschrift des Allgemeinen deutschen Sprachvereins" mehrfach vertreten worden ist, daß wir die fremden Namen, soweit es der Lautbestand zuläßt, deutsch aussprechen, wie Franzosen und Engländer diese Namen ja anch auf ihre Weise sprechen und schreiben. Denn einmal sind die Aussprachebezeichnungen ja doch sehr ungenau, und zum andern werden sie außerhalb der Schule kaum beachtet. Wer spricht denn, um nur einige Beispiele anzuführen, Neiägere (Niagara), Mechiko (Mexiko), Ssaung Pa-rilu (Sav Paulo), Schaul (Söul)? Man beschränke die landesübliche Aussprache auf die erdkuudlicheu Namen der uns nahestehenden Kulturländer Frankreich, England und Italien, und selbst von solchen Namen sollte man die, deren lautliche Zusammensetzung es gestattet, deutsch aussprechen. Wie wir London und Paris sagen, nicht Lond'n und Pari, so spreche man auch St. Paul, Minneapolis, Cincinnati, Cleveland, Karolina, Georgia (besser noch Georgien), Erie- und Ontariosee, nicht Ssent Poal, Minipolis, Ssinßinnöti, Kliwländ, Karoleinä, Dschordschiä, Jri- und Ontsriosee. Ebenso sollte man die fremde, uusrer Sprache widerstrebende Betonung fallen lassen. Man spreche Amazonas, Bagdad, Balkan, Pg-ra, Pent, Panama, nicht Amazonas, Bagdad, Balkan, Parä, Perü, Panama. Man braucht nur einmal zusammengesetzte Wörter wie Bagdadbahn, Balkanhalbinsel, Paranüsse,

3. Mittel- und Norddeutschland - S. IV

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— Iv — von Dr. M. Eckert und dem Statistischen Jahrbuch des Deutschen Reiches vom Jahre 1905 entnommen. Von den vielen andern Büchern, die mir bei der Ausarbeitung wertvolle Dienste geleistet haben, erwähne ich insbesondere das vorzügliche Werk von I. Partsch, Mitteleuropa, und die sich durch frische, anschauliche Schilderungen auszeichnenden Bücher von K. Kollbach. (S. Vii.) Die Einwohnerzahl der Städte ist nach Hübners geographisch-statistischen Tabellen vom Jahre 1905 angegeben, wozu ich noch bemerke, daß diese Zahlen aus absolute Genauigkeit keinen Anspruch erheben können, da sie z. T. durch Berechnung nach der Bevölkerungszunahme von 1895—1900 ge- wonnen sind. Wie die zweite Auflage des ersten Teiles, so hat der Verleger anch den vor- liegenden zweiten Band mit einer größeren Anzahl von Bildern ausgestattet, die in erster Linie der Belehrung und Veranschaulichung dienen sollen, dem Buche aber auch zum Schmucke gereichen. Die Karte aus S. 263 enthält eine Dar- stelluug des Wasserstraßennetzes, wie es sich nach Ausführung der im ver- gangenen Frühjahre vom preußischen Landtage angenommenen Kanalvorlage gestalten wird. Die anerkennende Beurteilung, die dem I. Bande meines Werkes zuteil geworden ist, läßt mich hoffen, daß man auch dem Ii. eine freundliche Anf- nähme gewähren wird. Elberfeld, im Oktober 1905. Der Verfasser« Zur Beachtung. Da der I. Band bereits in zweiter Auflage vorliegt, sind im Texte des Buches bei Hinweisen auf jenen doppelte Seiten- zahlen angegeben, von denen sich die vor dem Semikolon stehenden ans die erste, die nach dem Semikolon auf die zweite Auflage beziehe».

4. Europa - S. 27

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
27 Gewinn und Genuß, allenfalls auf künstlerische Betätigung" gerichtet ist. auf der andern Seite eine große Armut der breiten Volksmassen. Und diese zwischen reich und arm gähnende Kluft wird noch erweitert durch die geringe Volksbildung, die zu der hohen materiellen Entwickelung Belgiens in einem so auffallenden Gegensatze steht. Mehr als 10 °/o der Bevölkerung sind des Lesens und Schreibens unkundig. Der Pflege der Wissen- schaft dienen vier Universitäten, zwei staatliche in Gent und Lüttich und zwei, die durch freiwillige Beiträge erhalten werden, eine „freie" in Brüssel und eine katholische in Löwen. Auf dem Gebiete der Kunst, namentlich der Baukunst und Malerei (Rubens), hat Belgien in früheren Jahrhunderten Großes geleistet, wovon die prächtigen alten Kirchen und Rathäuser und die wertvollen Gemäldesammlungen in Brüssel und anderen Städten beredtes Zeugnis ablegen. Staatliche Verhältnisse. Belgien besteht als selbständiger Staat erst seit dem Jahre 1830 (S. 15), ist ein verfassungsmäßiges Königreich mit zwei Kammern (Senatoren und Repräsentanten) und seit 1833 für neutral erklärt. Das Heer ist daher klein (43000 Mann) und nur zur Verteidigung des Landes gegen fremde Angriffe und zur Aufrechterhaltung der Neutralität bestimmt. Eine Kriegsflotte besitzt Belgien nicht. Auswärtige Besitzungen. Belgien hatte bisher keine Kolonien. Doch war sein König, Leopold Ii., zugleich Herrscher des Kongostaates in Mittelafrika (2*/* Mill. qkm, 19 Mill. E.), dessen reiche Erzeugnisse an Kautschuk (1906 für 39 Mill. Mk.), Elfenbein (4 Mill. Mk.), Palmöl usw. vorwiegend dem belgischen Volke zugute kamen. Anfang 1908 ist indessen das große afrikanische Reich in den Besitz des belgischen Staates übergegangen. Iii. Aas Kroßherzogtum Luxemburg. (2600 qkm, 246000 E., 95 auf 1 qkm). An der Südostseite Belgiens, außer diesem von der Rheinprovinz, Lothringen und Frankreich umschlossen, liegt das Großherzogtum Luxemburg. Our, Sauer und Mosel scheiden es von der Rheinprovinz, die anderen Grenzen sind ganz willkürlich gezogen. Mit seiner Nordhälfte erstreckt sich Luxemburg über die Ardennen, während der S. der Lothringischen Hochebene angehört. In diesem Teile sind bedeutende Eisenlager, aus denen in etwa 60 Gruben jährlich 3—4 Mill. t Erze gefördert werden, die meist nach Belgien und ins Industrie- gebiet an der Saar gehen (Ii, S. 5). Doch wird ein Teil auch an Ort und Stelle verhüttet. Das Ardennengebiet ist reich an Wald, und die Haupterwerbs- zweige sind hier Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft. Die Bevölkerung ist fast durchweg katholisch und deutschen Stammes, doch bedienen sich die Ge- bildeten mit Vorliebe der französischen Sprache, die auch Regierungssprache ist. Das heutige Luxemburg ist nur der Rest eines größeren Landgebietes, das von 1815 ab einen deutschen Bundesstaat unter der Regierung des Königs der Niederlande bildete. Nach der Trennung Belgiens von Holland wurde 1834 die ö. Hälfte mit Belgien vereinigt,

5. Europa - S. 255

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
255 Napoleonischen Kriegen fast alle wieder verloren gingen. 1830 begann es durch die Besitz- ergreifung Algeriens mit neuen Erwerbungen, und seitdem hat es seine auswärtigen Be- sitzungen so ausgedehnt, daß sie heute ein Gebiet von 6 Mill. qkm mit 49 Mill. E. umfassen und an Größe nur von den englischen und russischen übertroffen werden. Frankreich besitzt in Afrika: Algerien, Tunis, Gebiete in Senegambien und an der Guineaküste, Französisch Kongo, die Inseln Madagaskar, Reunion und die Komoren (5 Mill. qkm, 29 Mill. E.); in Asien: Französisch Hinterindien oder Indo-China (Kam- bodscha, Anam, Tonking) und kleine Niederlassungen an der Küste Vorderindiens (Pondi- cherry, Kerikal u. a.) (665000 qkm, 16 Mill. E.); in Amerika: Französisch-Guayana, einige der Kleinen Antillen (Martinique, Guadeloupe u. a.) und in Nordamerika die Inseln St. Pierre, Miquelon u. a. (82000 qkm, 420000 E.); in der Südsee: Neukaledonien, die Gesellschaftsinseln u. a. (28000 qkm, 90000 E.). X. Großbritannien und Irland?) (314000 qkm, 44,2 Mill. E., 140 auf 1 qkm). 1. Übersicht. Lage. Nw. von Frankreich, durch den an seiner engsten Stelle nur 33 km breiten Kanal von ihm geschieden, liegen die Britischen Inseln, der am weitesten in den Ozean vorgeschobene Teil Europas. Sie bestehen aus zwei größeren Inseln, Großbritannien und Irland, einigen Inselgruppen und einer Menge von einzelliegenden Inseln, zusammen etwa 900 an der Zahl. Groß- britannien, die Hauptinsel, gliedert sich wieder in zwei durch ihre natürliche Beschaffenheit und geschichtliche Entwicklung verschiedene Länder, England und Schottland. Alle diese Inseln bilden zusammen das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland. Doch gebraucht man statt dieses um- ständlichen Titels häufig die kürzeren Bezeichnungen Großbritannien oder England, da letzteres den weitaus wichtigsten Teil des Königreichs ausmacht. Der südlichste Punkt Großbritanniens, das Vorgebirge Landsend (ländsend), liegt auf dem 50. Breitenkreise, der auf dem Festlande die Städte Frankfurt, Prag, Krakau und Charkow berührt. London und die Südspitze Irlands haben dieselbe Breitenlage wie Ant- werpen, Düsseldorf, Kassel und Leipzig. England und Irland reichen fast genau so weit nach N. wie das Deutsche Reich, während die Nordspitze Schottlands (58l/2 °) die Polhöhe Stockholms hat. England und Irland liegen also unter gleicher Breite mit Norddeutschland, Schottland mit Dänemark und dem s. Skandinavien. Die ow. Ausdehnung reicht vom 2 ° ö. L. (Toulouse) bis zum 10 0 w. Länge, 10 weiter als die Pyrenäenhalbinsel. *) *) Die englische Aussprache läßt sich ebensowenig wie die französische durch deutsche Lautzeichen genau wiedergeben. Besondere Zeichen für die dem Deutschen fremden Laute sind indessen im folgenden nicht verwendet worden, da man sich in Schulen, die kein Eng- lisch lehren, wohl oder übel doch mit einer halbwegs richtigen, deutschen Kindern mund- gerechten Aussprache begnügen muß. Es würde vergebliche Mühe sein, Schülern, die kein Englisch lernen, die richtige Aussprache des th, die nur durch lange Übung erlernt werden kann, anzuquälen. Man lasse daher das th ruhig wie ß sprechen. Ähnliches gilt vom r und einigen Vokalen.

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 370

1842 - Dresden : Schmidt
370 Europa. zu Jahr mächtig zu. Der Handel ist im Ausblühen. Großbritannien hat 18-10 Neuseeland für eine bris. Kolonie erklärt und brit. Behörden daselbst eingesetzt. Wangeroa, Hasen, Kolonie und Sitz der ersten Mission. Die europäi- sche Bevölkerung ist in der Umgegend schon stärker als die einheimische. Waimate, Mission. Wellington, 1,500 E- Sitz der brit. Regirung. 8. In Nordamerika. Die ungeheure Ländermasse, welche fast den ganzen nördlichen Theil von Nordamerika, mit Ausnahme der dä- nischen und russischen Besitzungen, umfaßt, kann als brit. Besitzung betrachtet werden. Giebt man ihr 150,000 Ihm., so ist dieß nicht zu viel und 2 Miu. E. nicht zu wenig. Nur die östlichen Küstenländer und Inseln sind wirtlich kolonifirt, der übrige Theil ist keineswegs hinlänglich bekannt und wird von wilden Jndianerstammen bewohnt, die von der engl. Herrschaft nichts wissen und welche zu unterwerfen nian sich nicht die Mühe nimmt. Die bekannten Nordpol- eroedinonen der Capitaine Parry und Roß haben über den äutzelsten Norden nianches Licht verbreitet. An allen Kü- sten haben die Briten Stationen und von da, so wie von Kanada aus, dringt man immer tiefer in das Innere. Grenzen sind: Im N. das Eismeer, im O. das atlant. Meer, im S. die vereinigten Staaten, die fünf kanadischen Seen und das Felsengebirge, im W. der große Ocean und das russische Amerika. Der Boden ist großentheils nicht urbar zu machen, in Kanada aber sehr kulturfähig. In den kultivirten Be- sitzungen bestehen die Bewohner aus Engländern, Franzo- sen und Deutschen. Nur wenige Ureinwohner finden sich noch hier. Die Urbewohner sind theils mongolischer Nace, wie die Es qu im eaux, oder amerikanischer Klasse, wie die Schippiwäer und Knistinos. Die kleinern Stämme sind theilweise bis aus wenige hundert Köpfe geschmolzen oder gänzlich ausgestorben. Die Amerikaner sind ein schö- ner Menschenschlag, nicht ohne geistiges Talents freiheit- liebend und kriegerisch. Jagd ist ihre Hauptbeschäftigung; so ist ihr Körper eisenfest und sie lachen der qualvollsten Martern, welche ihnen ein erbitterter Feind bereitet. Ihre

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 52

1842 - Dresden : Schmidt
52 Physikalische Erdkunde. Eine Gruppe zusammenhangender Hügel heißt ein Ge- hügel und eine Gruppe zusammenhangender Berge wird Gebirge genannt. Die Gebirge sind theils ursprünglich, theils spä- ter entstanden. Deutlich kann man dieß wahrnehmen aus ihrer Lage und ihren Bestandtheilen. Im Bezug auf die letzter» theilt man nicht bloß die Gebirge, sondern oas Land überhaupt in mehrere Gebirgsarten. Gebirgsart ist also Alles, woraus die feste Erdoberfläche besteht. ,,Die Erde war wüste und leer, und der Geist Got- tes schwebte auf den Wassern," erzählt die Schrift, und die ^Geognosten (Erdkundige, welche die Bestandtheile der Erde genau untersucht haben) bestätigen es, daß vor un- denklichen Zeiten die Erde mit einer schlammigen Masse (Primordialfluidum) überzogen war, daß dieselbe durch chemische Riede,schlüge (Pracipitirung) sich schied, daß die fester» Theile sich zu Boden senkten und die jetzige Erdrinde bildeten. Durch die Wirkung des innern Feuers geschah es nun wahrscheinlich, daß ausgebrannte Stellen einsanken und große Höhlen bildeten, wohin sich das Was- ser sammelte, wahrend andre Theile des Wassers in die Höhe getrieben wurden. Roch hatte aber das Wasser keine Grenzen; denn die durch Stürme empörten Fluthen dran- gen wieder in den lockern Boden, zerrissen ihn auf's neue, vermengten sich mit demselben und setzten ihren Raub, ver- mischt mit den Thieren, die schon im Wasser leben konn- ten, in Lagen ab. Durch das innere Feuer wurden diese Massen gelautert uitd nach und nach in feste, unerschütter- liche Felsen verwandelt, welche nun dem Wüthen des Mee- res widerstehen konnten. Diese Felsen bilden noch jetzt gleich- saur das Gerippe der ganzen Erde und wir nennen sie Ur- gebirge. Ein zweiter Niederschlag geschah und lagerte sich auf die Urgebirgsarten, von denen er mit Gewalt Stücke losriß und in die Thonschiefermasse, welche durch den zwei- ten chemischen Proceß entstanden war, einmischte. Dieß sind die Uebergangsgebirge, auch Ganggebirge genannt, welche aus einer Menge parallel-laufender Schich- ten, deren jede einerlei Gebirgsart enthalt, bestehen. Eben durch ihre Lage wird es klar, daß der erste Niederschlag den später gebildeten Gebirgen und Erdschichten zur Unterlage dient, zwischen welchen er auch hin und wieder, zumal in

8. Bilder-Geographie für die Jugend - S. 98

1850 - Dresden : Türk
98 den Prinz Otto von Bayern zu ihrem König; dieser regiert noch. Das jetzige Griechenland ist viel kleiner, als das alte, und die Be- völkerung durch den Krieg sehr geschwächt. 4. Die Griechen sind schöne, gewandte Leute, klug und zum Handel tüchtig; auch tapfer in der Schlacht und ausgezeichnete Seeleute. Aber sie sind auch häufig treulos, hinterlistig und be- trügerisch, treiben auch gerne Straßen- und Seeräuberei. Die Schulen sind noch in schlechtem Zustande. Die griechische Kirche hat die meisten Anhänger. 5. Griechenland ist durch die Natur in 3 Theile getheilt, Nord- griechenland oder Livadien, die große Halbinsel Morea, welche ihren Namen von der Aehnlichkeit ihrer Gestalt mit einem Maulbeerblatte hat und durch die schmale Landenge von Ko- rinth oder den Isthmus mit Nordgriechenland verbunden ist, und die Inseln. Die jetzige Sprache der Griechen ist der der alten Griechen sehr ähnlich. 6. Große Städte hat Griechenland nicht, aber viele Ruinen der alten herrlichen Gebäude aus der Borzeit. Die größte Stadt des Landes und zugleich Hauptstadt ist Ath en, eine uralte Stadt eine Meile vom Meerbusen von Aegina: die Stadt hat sehr schöne Ueberreste alter Tempel, namentlich sind auf der Burg noch Reste zweier großen Tempel. In dem Meerbusen von Aegina bei der kleinen Insel wurde Lerres, König der Perser, 480 vor Chr., von den Griechen unter Themistocles geschlagen. Missolunghi, eine starke Festung, wurde nach heldenmü- thiger Vertheidigung der Griechen 1826 von den Türken erobert. Fragen: Was ist von dem Charakter der Griechen gesagt? Wodurch waren sie in alten Zeiten so mächtig? Welches stnd die be- deutendsten Städte?

9. Bilder-Geographie für die Jugend - S. 42

1850 - Dresden : Türk
42 28. Stunde. Deutsche Stamme und Sprachen. 1. Nicht alle Bewohner Deutschlands sind deutschen Stam- mes und sprechen die deutsche Sprache. Auch sprechen nicht alle Deutsche dasselbe Deutsch. 2. Außer den ächten Deutschen wohnen in Deutschland auch Völker, die anderen Stammes sind, andre Sitten haben und eine andre Sprache reden, die wir nicht verstehen. Diese Leute nennt man Slaven insgesammt; einzelne Stämme dieser Slaven sind die P olen, dechss viele in den preußischen Staaten wohnen, die Czechen in Böhmen, die Wenden in der Lausitz, die Winden in Jllyrien. Außer diesen Slaven wohnen im Süden von Tyrol vielei t al ie ner, welche italienisch reden, und durch ganz Deutsch- land zerstreut leben viele Juden, welche deutsch und jüdisch oder hebräisch reden. 3. Sonst theilte man Deutschland in Stämme oder Völker- schaften ein. Die bekanntesten waren: die Sachsen, welche zwischen Elbe und Rhein wohnten; die Friesen an den Küsten des deutschen Meeres; die Franken am Maine und Rheine; die Baiern südlich von der Donau; die S chwaben zwischenrhein und Neckar. Deshalb heißen die Gegenden, welche Jene bewohn- ten, noch jetzt Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben. 4. In ganz Deutschland schreibt man alle Worte auf gleiche Weise, und in den Schulen lehrt man dieselbe Sprache zu reden. Man nennt die Schriftsprache: die Hochdeutsche. Kommst Fragen: Welche Völker wohnen außer den Deutschen in Deutschland? Welches waren die wichtigsten Völkerstamme der Deut- schen ? Wo waren ihre Wohnsitze? Welches ist die Schriftsprache und die der Gebildeten?

10. Bilder-Geographie für die Jugend - S. 81

1850 - Dresden : Türk
81 gebildeten Steindämmen, die in einer Höhe von 400 Fuß gegen 900fuß weit ins Meer ragen; diesedamme bestehen aus schwar- zem Basaltsteine und enthalten große fünfeckige Säulen. 4. Große Flüsse hat das Land nicht, aber die meisten sind schiffbar. Die wichtigsten sind die Themse und Humber, in Irland der S h an non. Aber dieser Mangel an Flüssen ist ersetzt durch eine große Anzahl von Kanälen, deren man gegen 100 gegraben hat und von denen einige sogar Kriegsschiffe tragen. Die Küste des Landes hat sehr viele Buchten, so daß kein Land so viele schöne Häsen besitzt. 5. Die Größe beträgt 5500 Geviertmeilen; also ist das Land der Ausdehnung nach etwas größer als Preußen und etwa so groß wie Italien. Die Bevölkerung ist sehr dicht; sie be- trägt 28 Millionen Menschen. Diese Menschenzahl zu ernähren, bedarf man fremden Getreides. 6. Der wichtigste Theil des Reiches ist England. Dieser Name rührt von den Angelsachsen, einem deutschen Volke her, welches vor 1400 Jahren das Land eroberte und dem Lande den Namen Angelland oder England gab. Später eroberten die Normannen, welche französisch sprachen, das Land; aus der sächsischen und französischen Sprache entstand die eng- lische Sprache, welche mit der plattdeutschen große Aehnlichkeit hat. An der Spitze des Staates steht ein König oder eine Königin; die jetzige Königin heißt Victoria. 6. England ist das reichste Land der Welt. Der Boden lie- fert außer Getreide die schönsten Wiesen; die englischen Gärten Fragen: Wodurch ist der Handel in England so sehr erleich- tert? Woher rührt der Name England? Wie ist die englische Sprache entstanden? 6
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