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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 127

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 127 Stämme, wie die der Sueven oder Schwaben, der Katten (Hessen), der Cherusker u. a., ist wahrscheinlich der Name Germanen, d. h. Wehr- mannschaften, entstanden. — Was man gewöhnlich die große Völkerwan- derung nennt und als ein räthselhaftes sich vorwärts und übereinander Wälzen der Völker betrachtet, ist im Grunde nichts Anderes, als das sieg- reiche Ende des Jahrhunderte lang fortgesetzten Kampfes der Deutschen gegen die Römer und ihres Bestrebens nach Ansiedelung in fremden Ländern, bei Ueberfüllung des eigenen Vaterlandes oder beim Drange nomadischer mongolischer Völkerzüge gegen Westen. So treten zuerst, schon 100 Jahre v. Chr. Geb., die Cimbern und Teutonen, aus deni nördlichen Deutschland oder der dänischen Halbinsel, Ansiedelung gegen treue Dienste im Kriege begehrend, ans und unterliegen der überlegenen römischen Kriegskunst des Marius, weil sie den Römern gerade in dem höchsten Punkte ihrer kriege- rischen Macht begegneten. So brechen die Helvetier aus ihrem Lande her- vor und tverden von Cäsar nach großem Verluste zurückgewiesen, und auch Ariovist (Ehrenvest?), ein Oberhaupt der Sueven, wird von Cäsar über den Rhein zurückgeworfen. Von nun an beginnt der beinahe ununter- brochene endlich M9 V w 9 * * » • » w nach vier Jahrhunderten den vollständigsten Sieg erringen. Cäsar hatte nur versuchsweise und ohne bleibenden Erfolg den Rhein, wahrscheinlich in tw Gegend von Neuwied, überschritten. Unter Augustus hoffte man eine Zeit lang, die Germanen zu unterjochen, wie es mit so manchen anderen kriegerischen Völkern gelungen war. Drusus, der tapfere Stiefsohn Augusts, drang in 4 Feldzügen, 12—9 Jahre v. Chr., bis an die Elbe, doch ohne bleibende Eroberungen zu machen; sein Bruder Tiberius kämpfte nicht allein mit Glück, sondern es gelang ihm auch, mehrere deutsche Völker- schaften zu gewinnen und als Hülsstruppen in Sold zu nehmen. Schon glaubten die Römer, das Land bis an die Weser das ihre nennen zu können, und der kurzsichtige Varuö unternahm es sogar, römische Sitten und Gerichtsordnung einzuführen, als er mit 3 Legionen von den Deutschen, unter Hermanns (Arminius), eines Fürsten der Cherusker, Anführung im Teutoburger Walde, wahrscheinlich beim heutigen Feldrom (unweit Pader- born), völlig vernichtet tvard. Germaniens, der edle Sohn des Drusus, unternahm vergeblich 4 Feldzüge, um die Erschlagenen zu rächen; frucht- lose, unentschiedene Siege waren Alles, was er gewann, und kaum nur entging ein Theil seines Heeres dem Schicksal des Barus. Hermann aber, der mit Recht jetzt allgemein gefeierte Retter der deutschen Freiheit, von seinen eigenen Zeitgenossen wenig erkannt, von seinem Schwiegervater Segest, dem er die Tochter Thusnelda entführt hatte, zeitlebens angefeindet, dessen eigener Bruder unter dem Namen Flavius im Römerheere diente, fiel durch Meuchelmord, als ein Opfer der kleinlichen Eifersucht seiner Ver- wandten und anderer Oberhäupter. Doch lebte zu Tacitus' Zeiten sein Andenken in den Liedern, die das Volk zu seiner Ehre sang. Von der Zeit an ward es Grundsatz der Römer, sich aus den Besitz des Rhein- und Donauufers zu beschränken, und lange genug gelang es ihnen, diese wohlbefestigten Grenzen unter harten Kämpfen zu behaupten. Siegreich führte noch Trajan den Krieg im heutigen Ungarn und überschritt die

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 128

1869 - Braunschweig : Schwetschke
128 A. Europa. Donau; aber nur mit der äußersten Anstrengung gelang es Marc Aurel, 166—180 n. Chr., die Angriffe der Quaden und Markomannen, im heutigen Oesterreich, Böhmen und Mähren, zurückzuhalten. Immer sicht- barer ward nun der Verfall und die Erschöpfung der Römer; schwach nur vermögen sie noch dem Andringen der Germanen zu widerstehen. Schon hatten verschiedene deutsche Stämme Ansiedelung im S. der Donau erhalten; schon bestanden die Heere der Römer größtentheils ans angeworbenen oder ihnen verbündeten Barbaren; schon sehen wir Deutsche an der Spitze römischer Heere, im Senat, in der Nähe des Throns: als endlich im Anfange des 5. Jahrh, das längst nur noch dem Namen nach vorhandene römische Reich eine leichte Beute der Germanen ward, welche von allen Seiten in die erschöpften, verödeten Provinzen eindrangen und zum Theil von den unglücklichen römischen Unterthanen mit Freuden aufgenommen wurden. Man kann zur leichteren Uebersicht -1 Haupteinbrüche germanischer Völkerschaften unterscheiden. Von O. her drangen aus dem heutigen Ungarn die verschiedenen gothischen Völkerschaften erst in Griechenland und dann in Italien ein, wo, nachdem Rom schon einige Mal von ihnen erobert, Odoacer, Anführer der Heruler und Rugier, dem römischen Reiche 476 ein Ende machte. Sie waren unstreitig die mildesten aller Germanen und durch das Christenthum den Römern näher verwandt; ihr Reich aber war nur von kurzer Dauer, sie unterlagen den Longobarden, wie diese später den Franken. Ein zweiter Zug, aus einem Theile der Gothen, West- gothen, den Sueven, Vandalen und Alanen bestehend, drang über den Rhein und eroberte Spanien, später auch für einige Zeit die Nordküste von Afrika. Die Burgunder, welche die nämliche Richtung nahmen und ebenfalls zu den edelsten germanischen Stämmen gehörten, ließen sich an der Rhone und im südlichen Frankreich nieder, bis auch sie den Franken unterlagen. Die fränkischen Stämme, die zu den weniger gebildeten gehörten, drangen anfänglich nur über den nördlichen Rhein und eroberten die jetzigen Niederlande; später ward ihr Reich das ausgedehnteste von allen. Von den nördlichsten und wahrscheinlich ungebildetsten aller ger- manischen Völker gingen die Sachsen und Angeln (Angelsachsen) nach Britannien über und eroberten den größten Theil des heutigen England. Zu gleicher Zeit finden wir im äußersten No. von Deutschland slavische Völker, unter dem allgemeinen Namen der Wenden bekannt, von welchen es ungewiß bleibt, ob sie schon längst dort unter den Germanen gemischt Wohnsitze gehabt oder ob sie in die nun minder bevölkerten Gegenden fried- lich oder als Sieger eingerückt. Verworrener und zerstörender wurde die Völkerwanderung durch das Hinzukommen eines jener seltenen Menschen, welche das innere Asien zu Zeiten hervorgebracht, des Attila (deutsch Etzel), „Gottes Geißel", welcher an der Spitze der Hunnen seine unermeßlichen Streifzüge aus der Großen Tatarei bis in die Gegend der Marne und an die Thore von Rom ausbreitete. Viele deutsche Stämme waren von ihm unterjocht oder mit ihm verbündet, und andere Deutsche waren es, Franken und Westgothen, welche in den Ebenen von Chalous-sur-Marne, auf den sogenannten Catalaunischen Feldern (451), seinen Alles verwüstenden Zügen ein Ziel setzten. Er wendete sich hierauf nach Italien und starb glücklicher Weise im Jahre 453.

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 129

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. Die Besitznahme der römischen Provinzen durch die Germanen war im Ganzen genommen von geringen Verheerungen und Blutvergießen begleitet gewesen: desto blutiger aber waren die Kämpfe, welche nunmehr unter den Eroberern selbst entstanden, als besonders die Franken unter Chlodwich von 491 bis 511 die Westgothen und Burgunder, im heutigen Frankreich, die Allemannen im südlichen und die Thüringer im östlichen Deutschland besiegten und sich unterwarfen. Das dadurch entstandene große Frankreich kam nach langen inneren Zerrüttungen endlich in die kräftigen ände Karl Martell's, seines Sohnes Pipin und endlich dessen Sohnes arls des Großen, 771—814, welcher die Grenzen seines Reiches durch Umerjochung achsen schwachen er mit Waffengewalt zum Christenthum bekehrte, und eines T Spanien bis an den Ebro bedeutend erweiterte. Als aber nach der Regierung seines Sohnes Ludwigs des Frommen dessen Söhne erst mit dem Vater um die Theilung, dann unter sich um den Besitz der Erbschaft seines Reiches in blutigen Kämpfen stritten, kam endlich 843 zu Verdun jener berühmte Theilungsvettrag zu Stande, wodurch die unabhängige Existenz der drei Reiche Deutschland, Frankreich und Italien begründet ward. Von Ludwigs Söhnen erhielt Lothar Italien und das sogenannte lotharingische Reich; Karl der Kahle das eigentliche Frankreich, und Ludwig der Baier oder der Deutsche Deutschland, und mit ihm beginnt (876) im engeren Sinne die Geschichte des deutschen Reiches. Welche Veränderungen bis auf diesen Zeitpunkt in der ursprünglichen Ver- fassung der deutschen Völker entstanden, das Entstehen großer Vasallen, das Emporkommen der Geistlichkeit und ihre Theilnahme an der Regie- rung der Völker, das Alles haben wir bei Frankreich entwickelt. Hier bleibt nur noch zu erinnern übrig, daß das Christenthum theils durch die Bemühungen ftommer Mönche, zuerst von Gallien und später vorzüglich aus England, unter welchen Winfried oder Bonifacius der bedeutendste gewesen, im Lause des 7. und 8. Jahrh., theils aber auch durch die siegreichen Waffen Karls des Großen in Deutschland einge- führt ward. So groß war die Ehrfurcht vor dem Andenken Karls des Großen, daß man, so lange Nachkommen von ihm vorhanden waren, der alten deutschen Sitte der Wahl zu vergessen schien, bis sie endlich mit dem unmündigen Ludwig dem Kinde 911 ansgestorben. Deutschland befand sich damals in einem traurigen Zustande der inneren und äußeren Schwäche. Die vier großen Vasallen, die Herzöge von Sachsen, Franken, Baiern und Schwaben, waren der königlichen Macht weit überlegen, und unaufhörlich wiederholte Einfälle raubgieriger Barbaren zerrütteten das unglückliche Land. Im Norden streiften die heidnischen Normänner (allgemeiner Name der Dänen, Norweger und Schweden); im O. drohten die Wenden; von So. brachen die Alles verwüstenden Schwärme der Ungarn hervor, die mit ihrer leichten Reiterei Alles überschwemmten und jede Gegenwehr unmöglich machten, und einst sogar durch Deutschland nach Frankreich vor- drangen und ihren Rücktveg durch Italien nahmen. Noch Konrad der Lalier (Herzog von Franken), der erste deutsche Wahlkönig, vermochte wenig zur Wiederherstellung der Ordnung. Dies gelang erst den Regenten Bkanc's Handbuch 11. 8te Aust. 9 /

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 232

1869 - Braunschweig : Schwetschke
232 A. Europa. welchem die Waaren nach Lübeck geschafft werden. Hier wird ein wichtiger Zoll von den Elbschiffen erhoben. Das Herzogthum wurde im Wiener Frieden (30. October 1864) an Oesterreich und Preußen abgetreten, und ging durch den Vertrag von Gastein (14. August 1865) gegen eine Ab- findungssumme an die Krone von Preußen über; am 15. September 1865 nahm der König von Preußen als Herzog von Lauenburg das Land in Besitz. Geschichte. Die Geschichte der Herzogthiimer Schleswig und Holstein dreht sich fast ausschließlich um den Kampf, welchen die nördlich der Elbe seßhaften deutschen Volksstämme gegen die von Skandinavien her vordringenden Dänen um den unabhängigen Besitz des von ihnen bewohnten Landes geführt haben. Es scheint außer Zweifel, daß ursprünglich die cimbrische Halbinsel ganz von deutschen Volksstämmen (Angelsachsen, Friesen) bewohnt gewesen ist, und diese von hieraus England (449) eroberten. Die Aus- wanderungen dahin erleichterten den vordringenden skandinavischen Dänen die Einnahme der zum Theil verlassenen Wohnsitze. Der nördliche und östliche Theil des jetzigen Herzogthums Schleswig bis zur Schlei erhielt so eine aus deutschen und dänischen Volksstämmen gemischte Bevölkerung und gerieth unter dänische Botmäßigkeit unter dem Namen Südjütland. Dem weiteren Vordringen der Dänen gegen Süden setzte darauf Karl der Große vorläufig ein Ziel; er eroberte das von sächsischen Stämmen noch behauptete Land nordwärts der Elbe bis zur Schlei und Treene, und verleibte es unter der Benennung Nordalbingien dem fränkischen Reiche ein. Die frie- sischen Völkerschaften aber an der Westküste Schleswigs, damals Nord- friesland genannt, mußten die dänische Oberhoheit anerkennen. Nach Karls des Großen Tode erneuerten sich die Kämpfe zwischen Deutschen und Dänen, bald drangen diese bald jene siegreich vor. Kaiser Heinrich I. (der Finkler) gründete die schleswigsche Mark, das Land zwischen Eider, Treene und Schlei, auch seine Nachfolger, die Ottonen, mußten Kriegszüge wider die Dänen unternehmen. Durch freiwillige Abtretung von Seiten des deutschen Kaisers Konrad 1!. erwarben diese jedoch schon 1036 die schles- wigsche Mark, und es ward die Eider als die Grenze zwischen dem deutschen und dem dänischen Reiche festgesetzt, Holstein verblieb dem deutschen Reiche, gehörte zum Herzogthum Sachsen lind kam als Grafschaft an die Grafen von Schauenburg, doch mit Ausnahme der freien Republik D ithmarscheu. Am Ende deö 12. und int Anfang des 13. Jahrh, erreichte die dänische Macht unter Waldemar 1-—Ii. ihren Höhepunkt. Der König Waldemar Ii. eroberte ganz Holstein, Meklenbnrg u. s. w., aber nach mehr als 20jäh- riger Unterjochung Nordalbingiens gelang es dem holsteinischen Grafen Adolf Iv. durch die siegreiche Schlacht bei Bornhövt, ganz Holstein von der Herrschaft der Dänen wieder zu befreien. Von da an ward es die Politik der holsteinischen Grafen, in dem Herzogthum Schleswig eine Bor inaner gegen neue überwältigende Angriffe Dänemarks aufzustellen, indem sie demselben eine selbstständigere Stellung zu verschaffen suchten.' Mit ihrer

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 378

1869 - Braunschweig : Schwetschke
378 A. Europa. züglich im 12. Jahrhundert eingewandert, haben sie besonders die nördlichen Gegenden besetzt, den Bergbau und die Gewerbe in Aufnahme gebracht und sich wenigstens persönlich frei behauptet. Außerdem leben noch verschiedene Völkerstämme in Ungarn, als: Rumänen (6 Proc.), wahrscheinlich Nach- kommen der alten Bewohner zur Zeit der Römer, sie sind meist Hirten und Fuhrleute; Juden iy2 Proc.; Zigeuner (*/> Proc.), ein räthselhaftes, heimathloses, meist nomadisirendes, vom Wahrsagen, Pferdehandel, kleinen Metallarbeiten lebendes Völkchen. Sie erschienen zuerst im 14. und 15. Jahrhundert in Europa und wurden anfänglich als aus Aegypten vertriebene Christen überall wohl aufgenommen, bis ihr unüberwindlicher Hang zum Müßiggang und zum Stehlen sie aus den meisten gebildeten Ländern ver- trieb. Die wahrscheinlichste Meinung ist die, daß sie aus Ostindien, von den in der Halbinsel noch jetzt vorkommenden Bhiljäs abstammen. In jedem Lande Europas bezeichnet man sie mit einem verschiedenen Namen: in Frankreich heißen sie Bohemiens; in Spanien Xitanos (chitanos); in Italien Zingari; in England Gipsies, d. i. Aegyptier. Endlich leben noch in Ungarn viele Armenier, meist Viehhändler. Die magyarische Sprache ist mit der finnischen verwandt und hat eine verhältnißmäßig ziemlich reiche Literatur. Sonst wurde im Lande sehr viel Latein gesprochen. In Hin- Bezüglich der Berfas sicht der Religion theilen sich die Einwohner in Katholiken, Griechen, Pro mir sung und Verwaltung steht Ungarn mit den übrigen Kronländern auf fast gleicher Stufe, und seit dadurch die Zollschranken fielen, haben auch die früheren Beschränkungen nach dieser Seite aufgehört. Trotzdem ist, der geringen Industrie entsprechend, auch der Handel nicht bedeutend, und bei einem vorzugsweise nur nach dieser Seite producirenden Lande vorherr- schend ein solcher, welcher die Erzeugnisse des Bodens dem Westen übermittelt. um sie von diesen Provinzen nicht selten in Jndustrieproducte verwandelt wieder zurückzukaufen. Geschickte. Der größte Theil des heutigen Ungarns war lange Zeit unter dem Namen Pannonien eine römische Provinz. Als das römische Reich dem Andränge barbarischer Völker erlag, ward Pannonien abwechselnd von vielen Völkerschaften durchzogen und besetzt, unter welchen die Gepiden und später die Avaren die bedeutendsten waren. Mit letzteren hatte noch Karl d. Gr. zu kämpfen, welcher sein Reich bis an die Raab ausdehnte und den Avaren das Christenthum aufdrang. Doch bald gingen die Schöpfungen des großen Kaisers für ein halbes Jahrhundert in den Donauländern zu Grunde. Der finnisch-uralische Stamm der Magyaren (spr. Madjaren) wurde schon im Anfange des 9. Jahrhunderts, wo derselbe an der Wolga unter der Bot- mäßigkeit des Chans der Chazaren seßhaft war, westwärts gedrängt. Ehe- mals in 7 Stämme getheilt, vereinigten sich dieselben um die Mitte des 9. Jahrhunderts unter einem Führer, unterjochten zunächst, nachdem sie selbst von der unteren Donau hinterlistig und grausam vertrieben worden waren (894), die zwischen Theiß und Donau Wohnenden lind unternahmen ver

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 429

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Íx. Italien. 429 drängt. Alarich, König dieses kriegerischen Volkes, drang zu verschiedenen Malen von Jllyrien ein; bald. von dem Vormunde des Kaisers, Stilicho, zurückgeschlagen, bald mit Geld befriedigt, kehrt er stets wieder zurück; Rom muß sich 409, zum ersten Male seit der Zeit der Gallier, an ihn ergeben, und weil der Schwache Honorius in Ravenna nicht Frieden schließen will, wird Rom von Alarich nochmals eingenommen und geplündert. Alarich stirbt, und sein Schwager Athanlf oder Adolph schließt einen Vergleich, ver- läßt Italien, und die Westgothen gründen im südlichen Frankreich ein mäch- tiges Reich, dessen Hauptstadt Toulouse, welches sich tief nach Spanien hin- ein erstreckt und erst 711 durch die Araber zerstört ward. Honorius stirbt 423, und sein Reffe Valentinian Iii. ist sein ebenso unwürdiger Nachfolger. Zn seiner Zeit waren die Hunnen, von vielen theils deutschen, theils sar- matischen Stämmen verstärkt, unter dem gewaltigen Attila vereinigt, welcher sich nichts Geringeres vorgenommen, als den römischen Namen zu vertilgen. Schon längst zitterte das oströmische Reich vor ihm und zahlte ihm Tribut; jetzt brach er mit seinen wilden Horden in Gallien ein, wo indeß der letzte bedeutende Feldherr der Römer, Aötius, mit Westgothen und Franken ver- einigt, ihn bei Chalons 4.91 zurückschlug. 9cun wandte er sich nach Italien, zerstörte und plünderte Aquileja, Mailand, Pavia und drang bis nach Ra- venna vor, wo die Bitten des Bischofs Leo des Großen und das Verspre- chen einer Tributzahlung ihn aushielten. Er starb im folgenden Jahre 453, und sein unerineßliches Reich verschwindet bald darauf ans der Ge- schichte. Valentinian hatte den tapferen Aötius ermorden lassen; er selbst ward von seinem Feldherrn Maximus 455 ermordet, welcher sich des Throns bemächtigte und die Wittwe seines Vorgängers, Eudoxia, ihn zu heirathen zwang. Diese wendete sich um Rache an den Vandalenkönig Genserich, welcher schon 439 von Spanien aus Afrika erobert und ein vandalischcs Reich daselbst gegründet hatte. Er kam, eroberte Rom und ließ es 14 Tage lang plündern, Maximus war schon von den Römern getödtet worden; die meisten der geraubten Kunstschätze verschlang das Meer. Schnell folgen nun auf einander Avitus, Majorianus und einige Andere, von dem in römischen Kriegsdiensten stehenden Sueven Ricimer gehoben und gestürzt, welcher selbst 2 Jahre lang ohne Titel die Regierung führte. Zuletzt als auch Anthemius, welchen der osttömische Hof ernannt hatte, wieder gefallen, ernannte Ricimer den Olybrius, starb aber mit diesem in demselben Jahre 473. Vergebens suchten sich Glycerins und Julius Ne- pos zu behaupten; sie müssen dem Orestes, Statthalter in Pannonien, weichen, welcher seinen Sohn Romulus Augnslulus zum Kaiser ernennt, 475. Die Heruler aber und Rugier (wahrscheinlich aus Pommern), Miethsvölker der Römer, nicht zufrieden mit ihrem Solde, verlangen den dritten Theil aller Ländereien Italiens; und ans die Weigerung des Orestes wird dieser von dem Anführer der Heruler, Odoacer, geschlagen und ge- tödtet, Romulus Augustulus aber seiner Jugend wegen verschont und in eine Festung gesperrt 476. Erst 480 mit dein Tode des in Salona (in Dalmatien) ermordeten Imperators Julius Nepos, hörte das weströmische Reich factisch auf, und Odoacer, sich mit dem Titel eines Patricius be- gnügend , herrschte nun über Italien. Sechs Jahre später ging mit Sya- grius, dem letzten Feldherrn der Römer in Gallien, welcher 486 von

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 60

1869 - Braunschweig : Schwetschke
60 A. Europa. erben seit 20 Jahren von Engländern bedeutende Knpfergruben be trieben; es ist das nördlichste große Bergwerk auf der Erde. — Auf der Insel Mageröe, wo die Fischer in Erdhütten leben und das Meer nie zu- friert, liegt die nördlichste Spitze Europas, das 940' hohe Nordcap. Auf der östlichsten dieser Inseln, Varclö, unter 70 >0», befindet sich eben falls ein kleiner Handelsplatz gleiches Namens. Die kleine Festung auf dieser Insel, Varclöehuus, die nördlichste in der Welt, ist in neuerer Zeit aufgegeben worden. — Uebrigens wird die ganze Nordwestküste von S. nach N. noch eingetheilt in die Vogteien Helgeland, Salten, Loffoden, Sen jen und Tromsö, und West- und Ost-Finmarken. Geschichte und Literatur. Auf der ältesten Geschichte der flandinavischen Reiche ruht tiefes Dunkel, welches sich erst völlig mit der Einführung des Christenthums im Anfange des 11. Jahrh, erhellt. Unausgemacht muß es bis jetzt bleiben, ob die noch im äußersten Norden vorhandenen finnischen Stämme (die Jotunen von den Normannen genannt) die ältesten Bewohner der ganzen Halbinsel gewesen und nur von den germanischen Einwanderern zurückge- trieben worden, oder ob sie selbst, was jedoch minder wahrscheinlich, erst später von O. her eingewandert sind; ebenso ungewiß ist der Zeitpunkt, wann die Germanen (Gothen) sich hier niedergelassen. Ziemlich allgemein werden die Cimbern, wahrscheinlich ein celtischer und den Bewohnern Britan- niens verwandter Stamm, welcher etwa 100 Jahre v. Chr. in Verbindung mit den Teutonen einen Einfall in Gallien und Italien versuchte, für Ein- wohner des jetzigen Schleswig und Jütland, bei den Alten der cimbrische Chersonesus genannt, gehalten. Dieselben wurden von einem gothischen Volksstamme verdrängt, welcher zuerst auf den Inseln und später in Jüt land festen Fuß faßte; ein deutsch-gothischer und den Sachsen verwandter Zweig desselben, die Angeln und Jüten, hatten schon vor dem 5. Jahrh, den W. und S. der Halbinsel im Besitz; aber als die Reste des celtischen Stammes gänzlich zu Grunde gegangen und Auswanderungen nach dem auch die späteren Einwanderer im S. gelichtet hatten, gewann der dänisch-gothische Zweig immer mehr die Oberhand und im 5. Jahrh, war der Name Däne schon allgemein angenommen. Später, und zwar vor- züglich seit 520, erscheinen die Einwohner Skandinaviens als kühne Aben teurer, welche in kleinen Schiffen die Küsten Deutschlands, Frankreichs, Englands, ja selbst Spaniens und Italiens in verheerenden Raubzügen heim- suchen; eine Lebensweise, wozu sie ebenso sehr der angestammte Heldensinn, als ihr rauhes, unfruchtbares Land antrieb. So erscheinen sie als die Geißel vieler Länder unter verschiedenen Namen, als Normannen oder Normänner in Frankreich seit dem 8. Jahrh., wo sie später unter Karls d. Gr. schwachen Nachfolgern die Normandie eroberten; als Dänen oder East erlin ge seit 787 in England, welches sie selbst längere Zeit be- herrschten; als Waragi, Waräger oder Wäringer im heutigen Ruß- land, als Madschu in dem arabischen Spanien; wobei es gänzlich unaus- gemacht bleiben muß, welchem der 3 skandinavischen Völker diese Thaten

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 426

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Stii ds™? Sí '.Dnuni?! te i!' ilt**,* f I | i . sl • v v u-!. . a-mi &r fkf \ l'-ftfti1 f !> i , : Wir gl; ■ ■ p Ui timt !ls* ili Uh?: ’*T v ’»L, Sf'irt*! «Ir fm J Mj ■! ' ' I *«f - ' i Jö I . [»-¿I fci Kl '! í 1 >,r f V * ftf Hu' : -'?! ' -5« -■ \ y- A Ä • , M4 Europa. Große Unglücksfälle, Pest, Hungersnoth, Überschwemmungen und unauf- hörliche Angriffe der Barbaren beunruhigten das Leben Al. Aurels. Wi- der seine Neigung mußte er viele Feldzüge gegen die Markomannen im südlichen Deutschland, die Quaden im heutigen Mähren und die Jazygen in Pannonien, im Ganzen siegreich, führen. Seine dadurch erschütterte Ge- sundheit unterlag bei einem neuen Ausbruch des Kriegs; er starb zu Sir- mium in Pannonien, an der Donau. Die Regierungen der beiden Antonine bezeichnen die letzten glücklichen Tage des römischen Reichs, welches von nun an, an seinen Grenzen immer stürmischer angegriffen, in seinem Innern von unaufhörlichem und blutigem'regentenwecksel aufs Furchtbarste erschüttert, entvölkert und zerrüttet, zwar noch einige Male durch die kriegeriscben Ta- lente einiger Kaiser im alten Glanze sich zeigt, im Ganzen aber seinem Un- tergänge sichtbar und unaufhaltsam entgegeneilt. M. Aurels Sohn, Com- modus, 180—192, nachdem er den Frieden schimpflich erkauft, überließ sich ganz seinen Ausschweifungen und seiner Grausamkeit, bis er durch eine Ver- schwörung umkam. Von nun an ward lange Zeit hindurch der Kaisertitel von den übermüthigen Prätorianern, bald auch von den Legionen in den Provinzen feilgeboten. Zuerst erhielt ihn Helvidius Pertinax, der noch im selben Jahre seiner Sparsamkeit wegen ermordet ward; als Meistbietender bekam ihn nun Didius Julianus und fiel im nämlichen Jahre, 193. Unter inehreren Mitbewerbern behauptete sich der tapfere, aber grausame Septi- mius Severus. Glücklich gegen die Parther, starb er 211 zu Jork, wo- hin ihn die Einfälle der wilden Caledonier gerufen. Von seinen beiden Söhnen Caracalla und Geta ermordete der Erstere den Anderen in den Armen der Mutter, durchzog plündernd und mordend alle Provinzen, bis er von seinen eigenen Soldaten 217 getödtet ward. Makrin, kaum auf den Thron erhoben, wird wieder ermordet, und der rasende Weichling He- liogabalus, früher Priester der Sonne zu Enwsa, wüthet bis 222. Sein 'Nachfolger Alexander Severus, ein Knabe von 14 Jahren, versprach viel unter der Leitung seiner trefflichen Mutter Mammäa; aber die Zügellosig- keit der Soldaten wollte keine Schranken dulden, sie ermordeten ihn 235. Zu seiner Zeit entstand die neupersische Monarchie, den Römern nicht min- der furchtbar, als früher die Parther. Gegen den nur durch körperliche Größe und Stärke ausgezeichneten Maximinus Thrax erhoben sich in Afrika Gordianus, Vater lind Sohn, und als diese gefallen, auch der Enkel des Aelteren, und dieser selbst wird von Philippus Arabs, früher Räuberhaupt- mann, ermordet. Philippus feierte die tausendjährige Dauer des römischen Reichs und kam bald nachher um. Immer wilder wird nun die Verwir- rung; Decius, bekannt durch eine blutige Verfolgung der Christen, Valeria», der in der Gefangenschaft der Perser starb, und viele ihrer Gegner ver- schwinden in wenigen Jahren. Unter Gallienus, des Valerian Sohn, er- reicht die Zwietracht den höchsten Gipfel; in allen Provinzen stehen Kaiser auf, so daß man diese Zeit die der 30 Tyrannen zu nennen pflegt, obgleich die Zahl derselben nicht völlig so groß war, bis endlich Aurelian, der Wi- derhersteller des Reichs, 270 von der Armee in Pannonien zum Kaiser er- wählt wird. Von allen Seiten hatten die Barbaren die Grenzen über- schritten und verwüstet, die Perser hatten Syrien erobert, und obgleich von Odenatus, aus Palmyra, zurückgeschlagen, >var daraus nur ein den Römern

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 428

1869 - Braunschweig : Schwetschke
428 A. Europa. 'ökumenische (allgemeine) Kirchenversammlung zu Nicäa in Bithynien, 325, gegen Arms, welcher die Göttlichkeit Christi leugnete, gehalten. Zwar theilten sich seine 3 Söhne: Constantin Ii-, Constans und Constantius nach seinem Tode in das Reich; die beiden ersteren aber kamen bald um, mehrere Ge- genkaiser standen ans, und Constantius hatte genug zu thun, die Perser in Schranken zu halten. Da ward endlich Julian, ein Brudersohn Constan- tins, der sich schon als Beschützer Galliens gegen die Deutschen ausgezeich- net, in Paris von seinem Heere zum Kaiser ausgerufen; Constantius starb 361, als er im Begriff war, gegen Julian zu ziehen. Dieser, obwohl man ihm Talente und manche glänzende Eigenschaften nickt absprechen kann, entehrte dennock den Namen eines Philosophen, wonach er strebte, durch ungerechte Verfolgung der Christen; vergebens suchte er, der selbst aber- gläubisch im höchsten Grade war, das Heidenthum wieder einzuführen und neu zu beleben; er hat damit nichts Anderes als den Namen des Abtrün- nigen (Apostàta) erworben. In einem großen Kriege gegen die Perser, den er anfangs glücklich, doch nicht ohne Grausamkeit führte, ward er durch einen Pseilschuß tödtlich verwundet und starb 363. Sein vom Heere er- nannter Nachfolger Jovianus schloß Frieden und starb schon im folgenden Jahre. Valentinian I., der auch seinen Bruder Valens zum Mitkaiser er- nannt, hatte zeitlebens gegen die Deutschen zu kämpfen, während Valenö den Orient behauptete. Dem 375 gestorbenen Valentinian folgten seine beiden Söhne Gratianns und Valentinian Ii., für welche der tapfere Theo- dosius glücklich gegen die Barbaren focht. Nie war der Andrang östlicher und nordischer Völker stärker gewesen, und die Erscheinung eines bis dahin unbekannten Volkes mongolischen Geschlechts, der Hunnen, welche das In- nere Asiens bis nach China beunruhigt hatten, an der Wolga 374, trieb andere Völker, besonders die Gothen, von dem Don an und über die Do- nau. Valens, der sie hinterlisttg behandelt, als sie Schutz bei ihm gesucht, ward von ihnen in der Schlacht bei Adrianopel 378 erschlagen und ganz Thracier: bis an die Mauern von Constantinopel verwüstet. Theodosius ward nun von Gratian zum Kaiser ernannt und gegen sie geschickt : er en- dete auch diesen Krieg glücklich; die Gothen ließen sich in Thracier: und Phrygien nieder. Gratian war indeß in: Kampfe gegen Maximus, der sich in Britannien erhoben, getödtet; auch diesen vernichtete Theodosius und blieb nach Valentinians Tode und der Besiegung eines anderen Gegners, des Eugenins, alleiniger Beherrscher des römischen Reichs. Er suchte die letzten Ueberbleibsel des Heidenthums auszurotten, verfolgte die Heiden und nöthigte viele, ihrer Sicherheit wegen sich ans die Dörfer zurückzuziehen, daher der Name Pagan:, von pagus, ein Dorf. Theodosius hatte kurz vor seinem Tode 395 das Reich unter seine beiden Söhne Arcadius und Honorins getheilt, so daß ersterer den Orient, letzterer die Abendländer erhielt: eine Theilung, welche wohl gegen den Willen ihres Urhebers zu einer inuner- währenden Trennung ward. Schon unter den: schwachen Honorins ging der größte Theil des abendländischen Reichs verloren. Sueven, Bandale::, Burgunder, Alanen drangen nnanfhaltsan: in Gallien ein, wovon mir ein kleiner Theil noch römisch blieb, und eroberten ganz Spanien; Britannien ward seit 426 gänzlich aufgegeben und fiel den Picten und Scoten, später den Sachsen anheim. Italien selbst ward von den Westgothen hart be-

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 430

1869 - Braunschweig : Schwetschke
430 Herrschaft A. Europa. geschlagen ward, auch der letzte Schatten ll. Neuere Geschichte Italiens, vom Untergange römischen Reichs bis auf die jetzige Zeit. Mit dem Untergange des weströmischen Reiches waren die Drangsale des unglücklichen Italiens noch lange nicht beendigt. Das Reich der He- ruler war von kurzer Dauer; mit Odoacer hatte es 480 begonnen und verschwand mit ihm 493. Theodorich oder Dietrich, König der Ostgothen in Ungarn, an der Donau und Save, war alö Knabe in Constantinopel erzogen worden und ergriff begierig den Wunsch des Kaisers Zeno, Italien von den Herulern zu befteien. An der Spitze seines ganzen Voltes zog er 489 nach Italien, siegte und belagerte Odoacer 3 Jahre in Ravenna; der Tod seines Feindes gab ihm die Herrschaft über Italien. Ohne selbst ge- lehrte Kenntnisse zu besitzen, schätzte Theodorich die Gelehrsamkeit; mit Weisheit und Mäßigung herrschte er über Sieger und Besiegte, und be- hauptete ein großes Ansehen unter allen Fürsten germanischen Stammes, welche damals die verschiedenen Theile des ehemaligen römischen Reiches besaßen. Er ward allgemein bewundert und geehrt*), und Italien hatte lange nicht so glückliche Zeiten gesehen, als unter ihm. Aber mit seinem Herrschaft der Gothen bald wieder verloren. Der oströmische Kaiser Justinian benutzte Zwietracht nach Theodorichs unter den Gothen entstanden war, und sein Feldherr Belisarius, welcher schon den Vandalen Afrika wieder entrissen hatte, griff nun auch Italien mit großem Erfolge 535 an. Eine Zeit lang widerstand zwar noch der letzte gothische König Totila und eroberte selbst Rom wieder; allein als Belisarius zurückgerufen und der Verschnittene Narses seine Stelle einge- nommen, unterlag auch Totila 552, und ganz Italien ward, nicht zu seinem Glücke, wieder römisch. Doch auch dieser Besitz war von kurzer Dauer. Narses, bei seinem Herrn in Ungnade gefallen, soll selbst die Veranlassung gegeben haben, daß Albuin, König der Langobarden oder Longobarden in Pannonien, 568 in Italien einbrach und binnen kurzer Zeit das ganze obere Italien eroberte, welches von den Siegern den Namen der Lombardei erhielt. So war nun Italien getheilt: der ganze nördliche Theil, sowie mehrere südwestliche Gegenden waren longobardisch, Ravenna und der süd- östliche Theil blieb noch eine Zeit lang kaiserlich und wurde das Exarchat genannt. Der Exarch oder Statthatter wohnte zu Ravenna. Rom war zwar nicht den Longobarden unterworfen, aber doch in einer nur sehr- schwachen Abhängigkeit von Constantinopel; ein Umstand, welcher viel dazu beitrug, das Ansehen der Bischöfe dieser Stadt (Päpste), welche oft Ge- legenheit hatten, als Vermittler und Beschützer der Stadt aufzutreten, außer- *) Sehr wahrscheinlich ist Theodorich im Nibelungenliede unter dem Namen Dietrich von Bern (Verona) gemeint.
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