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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 71

1879 - Berlin : Reimer
Koelesyrien. Phoenikien. 71 Bewässerungs-Canäle ausbreiten, haben nach den Jahreszeiten sehr verschiedenen Umfang, im Spätherbst trocknen sie fast völlig aus. 3) Dieser kurzen Blütezeit gehören die colossalen Prachtbauten an, welche in ihren Ruinen bei den jetzigen arabischen Bewohnern noch den alten Namen Tedmur führen. 96. Phoenike, &oivix.rj, griechisch -europäischer Name (unerklärter Bedeutung) für den mittleren Teil des syrischen Küstenstriches, welcher nach den Eroberungen der Israeliten in Süden, der Aramäer in Norden noch im Besitze kana’anitischer, oder, wie sie sich hier speciell genannt zu haben scheinen, sidoirischer1) Stämme geblieben war. Es begreift in diesem engeren Sinne nur die westliche Abdachung der höchsten Bergkette Syriens, des Lebanon, yiißccrog, arab. Djebel-Lubnän) d. i. des weissen, nach der Farbe der bis 3000m hohen die Region der Tannen- und Cedernwälder überragenden Kalkstein-Felsenwände. Die von vielen engen felsigen Querschluchten mit reissenden Bergströmen durchfurchten, dazwischen in zahllosen künstlichen Terrassen seit uralter Zeit hoch hinauf, besonders mit Wein, Oliveh, Fruchtbäumen angebauten Vorstufen des Gebirges fallen stellenweise mit felsigen Caps schroff ins Meer ab, lassen dazwischen nur kurze und schmale (’i—}{ M.) aber reich bewässerte und daher überaus fruchtbare Küstenebenen (namentlich bei Ako, Tyros, Sidon, Arados). Als abhängige Landschaften, besonders im Besitze der grössten Städte Sidön und Tyros, gehörten zeitweise zu Phoenikien auch binnenländische Striche jenseits des Libanon, im späteren Koelesyria und Palaestina. 1) Der Name Sidonim scheint zunächst „Fischer“ bedeutet zu haben und erst vom Volksstamme auf die Stadt Sidön übergegangen zu sein. 97. Pho enikische Städte oder Staten von N. nach S. Ara dos, phoen. Arväd, j. Ruäd, kleine dicht bebaute Küsteninsel von kaum 2000 Schritt Umfang, später erweitert durch die von Griechen Antarados (j. Tartus) genannte Vorstadt auf dem Festlande, daneben die ältere Stadt Marathos (Ruinen von Amrit); zu ihrem Gebiete gehörten wahrscheinlich die kleinen Hafenstädte des nördlichen Syriens bis Myriandos. Tripolis (einheim. Name nicht überliefert) griech. Name der am Nw.-Fusse des Libanon im älteren Gebiete der Arkiter (Stadt Erek oder Ar/ca) von den drei phöenikischen Hauptstaten Arados, Sidön, Tyros angelegten Bundesstadt, j. arab. Taräbulus. Byblos, phoen. Gebdl (j. arab. Djebel), angeblich die älteste der phöenikischen Städte; zu ihrem oder dem sidonischen Gebiete gehörte B er y tos (j. Beirut), erst unter römischer Herrschaft als nächstgelegene halbgriechische Hafenstadt für Damaskos blühend.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 81

1879 - Berlin : Reimer
Arabien. 81 Negrana (Nedjrän) und die vielbesuchten Hafenstädte Muza (j. Ruinen Mauza'a bei Mochä) innerhalb und Adäna (Aden) ausserhalb der Meerenge1). Neben ihnen wurden seit dem 1. Jahrh. n. Chr. die Home-riten (arab. Himjar) mächtig, im 4. Jahrh. aber den Herschern von Axome im gegenüberliegenden africanischen Küstenlande unterworfen. 1) Dieses Land, das südlichste welches jemals römische Heere betreten haben, war 24 v. Chr. das Ziel des fruchtlosen Feldzugs des Aelius Gallus, Statthalters von Aegypten. 109. Süd- und Ostküsten Arabiens. Der Südrand des inneren arabischen Hochlandes gegen die Küstenlandschaft des sog. roten (erythräischen) Meeres, d. i. des indischen Oceans erhebt sich stellenweise bis zu 2400m hohen Bergketten, mit relativ wasserreichen Tälern auch in den Yorhöhen, daher altes Culturland mit ansehnlichen Städten. Dies gilt namentlich von der Landschaft Chatramötitis (hebr. Ha$armaivth, arab. Hadramaut), deren Hauptstadt Sabattha (j. Sabwa) das alte Hauptemporium des Weihrauchhandels bildete. Diese Gegend gehörte wahrscheinlich schon zu den dem altpersischen Reiche Tribut, namentlich an Weihrauch entrichtenden arabischen Landschaften, ebenso wie sie später den Sassaniden unterworfen war und dasselbe gilt für die weiter östlich sich anschliessenden Küstenländer. Von diesen wird das am weitesten gegen Osten vortretende, das heutige ‘Oman, dessen isolirte Berglandschaft durch weite absolut wüste Sandstrecken vom übrigen Arabien geschieden ist, im Altertum als Land der Maken neben der arabischen Provinz des Perserreiches genannt, scheint also damals noch nicht von arabischer, vielleicht überhaupt semitischer Bevölkerung besetzt gewesen zu sein.1) Der westliche Küstenstrich des Meerbusens, oder die Landschaft el-Achsa der Araber ist grösstenteils sandig, sehr trocken, nur wenige anbaufähige Striche enthaltend, in deren einem Gerra (arab. Djerda d. i. Wüste) der viel Handel treibende Hauptort des Stammes der Gerräer, einer angeblich aus Babylonien her angesiedelten Colonie. Ihre Bedeutung verdankt sie besonders dem Reichtum der flachen, zahlreiche Riffe und Inselchen enthaltenden Südhälfte des Meerbusens an den seit sehr alter Zeit hier ausgebeuteten Perlen und Korallen. !) Ebenso wird der Haupthandelsplatz an der südlichen Küste des persischen Golfes Prjy/j,a, Bdema, im A. T. den Wohnsitzen der Kuschiten, also einer dunkeln, von den Semiten verschiedenen Kace (§ 9) zugerechnet. Ii. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. 6

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 176

1879 - Berlin : Reimer
176 Sicilien. Mess ana, j. Messina) an, der nur vorübergehend zur Zeit der Besetzung durch campanische Soldtruppen des Agathokles von Syrakusae, welche 281 die griechische Einwohnerschaft vernichteten, durch den Namen Mamertina verdrängt wurde. Zu ihrem Gebiete gehörte das durch zwei römische Seesiege (260 u. 36 v. Chr.) berühmte Hafenstädtchen Mylae (Milazzo). An der Nordküste Himera, um 650 von Ioniern aus Zankle am Flusse Himera erbaut, nach 476 durch dorische, namentlich syra-kusische Colonisten verstärkt, wurde 408 von den Karthagern zerstört und nahe westlich von der Altstadt unter dem Namen Thermae (0£Qfjbal 'Ifjbeoatcuj j. Termini) wiedererbaut. An der Ostküste wurde von Naxos aus sehr bald die Fruchtebene im Süden des Aetna (vgl. § 236) durch die ionischen Städte Katane (lat. Catäna oder Catina, j. Catania) und Leontinoi (j. Lentini) besetzt, von denen die zweite seit 476 dem syrakusischen State angehörte und der Sprache nach dorisch wurde. 238. Dorische Colonien der Ostküste und des Innern. Syrakusae (dor. 2iiqctxööai). Die Altstadt auf der Insel Ortygia (auch bloss väöog „die Insel“ genannt) wurde nur ein Jahr nach der Gründung von Naxos 734 v. Chr. durch korinthische Auswanderer, welche die früheren phoenikischen Ansiedler verdrängten, begründet. Der durch die Insel geschützte sehr geräumige Hafen bewirkte das schnelle Anwachsen der Stadt, in deren Mauer unter Gelon um 480 die grössere nördliche hochgelegene Vorstadt Achradtna und unter Dio-nysios I. um 400 die (zur Zeit des athenischen Angriffs erst stellenweise angebauten) westlichen noch höheren Felsenplateaus von 7'ycha, Temenites oder Neapolis und Epipolae, bis zu einem Gesammtumfange von 3 d. M. eingeschlossen wurden. In jener Zeit, vor der Erbauung der grossen hellenistischen Hauptstädte des Orients (Alexandreia, Antiocheia, Seleukeia) war Syrakusae die grösste, volkreichste und glänzendste aller von Hellenen bewohnten Städte; auch nach der römischen Eroberung (212 v. Chr.), auf die östliche Hälfte am Meere beschränkt, blieb sie noch als grösste Stadt der Insel Sitz des Praetors. Zum syrakusischen Gebiete gehörten die kleineren am Südrande der Insel von Doriern bewohnten Städte Akrae seit 664, Kasmenae 644 und Kamarina 599, letzteres seit 485 von Gela aus mit neuen Colonisten verstärkt und selbständig, aber unbedeutend. Dann N. von der Hauptstadt die früher selbständige, von peloponnesischen Megareern gegründete Stadt Megara, zubenannt Hyblaea oder Geleatis, sowie seit 476 das ursprünglich ionische Leontinoi (§ 237) und im Binnenlande

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 91

1879 - Berlin : Reimer
Libyen. Kyrenaika. Punisches Africa. 91 122. Kyrenaika (Griechisches Libyen). Zwischen den Steppenländern der Marmarika in Osten und der grossen Syrte in Westen tritt gegen Norden ins Mittelmeer mit steilem Küstenabfall ein durchschnittlich 5 — 700m hohes Tafelland vor, ohne perennirende Flüsse, aber reich an Quellen und ausreichendem Winterregen, daher schon von den libyschen Bewohnern, den Stämmen der Auschisen, Asbysten, Kabalier angebaut. Seit dem 7. Jahrh. wurde es von dorischen Griechen aus der Peloponnesos und den Inseln (namentlich Thera) besetzt, die hier ausser mehreren Küstenstädten: Euhesperidae, Taucheira, Apollonia, auf dem Hochlande selbst die Stadt Kyrene (dor. Kyrüna, j. Ruinen Krenna) gründeten; nach ihr, als Sitz der noch unter persischer Oberhoheit regierenden Dynastie der Battos und Arkesilas, wurde gewöhnlich die ganze Landschaft Kvqrjvaicc oder Rvqijva'cxtf benannt. Die Westhälfte derselben bildete seit etwa 540 v. Chr. eine besondere Herschaft mit der von griechisch-libyscher Mischbevölkerung bewohnten Hauptstadt B ark a, deren Name im Mittelalter auf die ganze Landschaft übergegangen ist. Unter Oberhoheit der aegyptischen Ptolemäer bildeten später diese Griechenstädte einen Bund von fünf Freistaten (Pentapolis), davon Taucheira und Euhesperidae unter den neuen, von Fürstinnen des ptolemäischen Hauses entlehnten Namen Arsinoe und Berenike (j. Tökra und Benghazi); als fünfte trat die Hafenstadt des zerstörten Barka unter dem Namen Ptolemais (j. Ruinen Dolmeta) ein. Von einer ptolemäischen Nebenlinie (117—96), kam das Land 67 v. Chr. unter römische Herschaft und wurde mit Kreta zu einer Provinz vereinigt. Phoenikisclies (punisches) Africa. 123. Syrten-Landschaft (Tripolis). Der grösste gegen Süden einschneidende Busen des Mittelmeeres, bekannt unter dem Namen der grossen Syrte (fj ^sydlri 2vqtiq), bespült eine zumeist öde wasserlose Küstenstrecke, in der im Altertum, wie heut, meist, nomadische Stämme wohnten, darunter der bedeutendste der der Nasamonen. Sie wurden Untertanen Karthago’s zur Zeit seiner grössten Macht, dessen Handelsverkehr nach Inner-Africa von hier aus die kürzeste und zugleich bequemste Verbindungslinie gewann, wie sie im wesentlichen noch heut vom Karawanenhandel benutzt wird. In dem vom libyschen Stamme der Maken bewohnten nordwestlichen Teile dieses Küstengebietes, der am Abhange einer zu 6—800m Höhe ansteigenden Berglandschaft fruchtbares Ackerland enthält, hatten die Phoenikier von Sidon in sehr alter Zeit mehrere Pflanz-

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 92

1879 - Berlin : Reimer
92 Westliches Libyen. Städte angelegt. Die reichste derselben, Leptis (zum Unterschiede von einer gleichnamigen westlicheren Stadt gew. „die grosse“ zubenannt, j. Ruinen Lebda), erhielt sich lange von Karthago unabhängig, ebenso ihre westlichen Nachbarstädte Oea und Sabratha (gr.'Aßgovovov). Diese drei Stadtgebiete wurden gemeinschaftlich von den sicilischen Griechen die Tripolis genannt, ein Name der auf die von K. Sept. Severus constituirte Provinz und später auch auf deren Hauptstadt, das alte Oea, heutige Tripoli der Europäer (Taräbulus der Araber) überging. Emporia „die Handelsplätze“ wurde von den Griechen die Uferlandschaft der kleinen Syrte genannt, welche mit ihren alt-phoenikischen Hafenstädten (die bedeutendsten darunter Takape, j. Gabes und die Insel Girba oder Meninx, j. Djerba) ebenfalls von Karthago unabhängig blieb und nach dessen Untergang dem numidischen Reiche, dann der römischen Provinz Africa nova einverleibt wurde.1) *) Im Binnenlande, vom Strande der kleinen Syrte nur durch einen schmalen niedrigen Hügelzug geschieden, dehnen sich 50 d. M. weit nach Westen frühere Seebecken aus, die jetzt grösstenteils ausgetrocknet und nur salzerfüllt, mit ihrer Oberfläche tief unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegen. Die in den älteren griechischen Berichten ebendahin gesetzten Seen Tritönis und Pallas wurden damals für schiffbar, sogar in Zusammenhang mit dem Mittelmeer stehend gehalten. 124. Karthagisches Gebiet (Byzakion und Zeugis). Der Name Afri für die Bewohner, Africa für das Land, bezeichnete zuerst, bevor er im italischen Sprachgebrauche auf den ganzen Continent ausgedehnt wurde, dessen Italien und Sicilien am nächsten gegenüberliegenden Küstenstrich mit seinem unmittelbaren Ilinterlande, ein von mässigen Bergreihen durchzogenes, grossenteils gut bewässertes, weite überaus fruchtbare Ebenen und Hügel einschliessendes Gebiet. Schon dessen ältere libysche Bewohner werden als Ackerbauer von den nomadischen Libyern der Syrten und Marmarika’s unterschieden; nach ihren Stammnamen der Zaueken im Norden und Gyzanten oder By-z an ten im Süden wurden die einzelnen Landschaften des später im engeren Sinne der karthagischen Herschaft unterworfenen Gebietes Bv^axiov oder Bv&xig und Zsvyig (lat. Zeugitana) benannt. Die Küste wurde seit dem 12. Jalirh. v. Chr. von Tyros aus mit einzelnen, durch die später verstärkte Auswanderung aus dem Mutterlande und ganz Syrien mit sehr zahlreichen Coloniestädten besetzt; allmälig verbreiteten sich die semitischen Einwanderer auch über das Binnenland und bildeten mit der von alters ansässigen Bevölkerung ein Mischvolk, welches die Griechen Aißv(fouvr/.eq nannten.1) Mit Ausnahme weniger selbständig gebliebener Städte das engere Stats-

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 93

1879 - Berlin : Reimer
Karthagisches Gebiet. 93 gebiet Karthago’s bildend, auf welches dessen Besitz nach dem zweiten punischen Kriege beschränkt wurde, ging jenes Land nach dem Untergange dieses letzten semitischen Grossstates in römischen Besitz über und führte nun als Proconsular-Provinz den speciellen Namen Africa (propria) weiter. 1) Die Römer brauchen dafür den Ausdruck Afri, für die Bewohner der Seestädte phoenikischen Stammes (auch in Sicilien, Sardinien, Hispanien) bekanntlich das aus dem griechischen <boiviy.ii; umgeformte Poeni, Punii. 125. Karthago, gr. Kccqxydoov, phoen. Karta-chadascha, d.i. Neustadt wurde im Gegensätze zu den älteren tyrischen Colonien dieser Küste, wie Utika und Hadrumetum, eine Anlage des 9. Jahrh. v. Chr. (Daten zwischen 878 und 793 schwankend) genannt, die durch ihre günstige Lage an einem sicheren Hafen zur volkreichsten und mächtigsten von allen aufblühte, sich seit dem 6. Jahrh: der Herschaft über die meisten der phoenikischen Städte Libyens bemächtigte und an der westlichen Küste, wie auf den Mittelmeerinseln und im Binnenlande neue abhängige Pflanzstädte anlegte. Die an die älteste Stadtanlage, die Akropolis Byrsa, nördlich sich anschliessende, auf flachem Vorgebirge gelegene, stark befestigte Stadt soll bei ihrem Untergange 700000 Bewohner enthalten haben; nach ihrer Herstellung durch Augustus als römische Colonie wurde sie wieder im 3. und 4. Jahrh. die volkreichste Stadt des römischen Africa.1) Utika, 287 Jahre vor Karthago gegründet, behauptete gegen dieses seine Unabhängigkeit und wurde nach dessen Fall römische Provincialhauptstadt bis auf Augustus.2) Die wichtigsten unter den übrigen Seeplätzen sind Hippo, zubenannt Zarytos (Jiccqqvtoi;, j. Benzerta, Bizerta) und Hadrumetum in spätrömisch- christlicher Zeit 2o6£ovöct, daher j. Süza); bis 300 aber stieg in dieser ganzen römischen Provinz die Zahl der mittleren und kleineren, von Acker-, Frucht- und Weinbau lebenden Landstädte und überaus gross ist die Menge der von ihnen aus der späteren Periode römischer Herschaft erhaltenen, meist den corrupten alten Namen bewahrenden Trümmerstätten.3) x) Sehr gering sind durch die zerstörende Nähe der neuen Hauptstadt Tunes (im Altertum gleichnamig, aber unbedeutend) die Reste dieses römischen Karthago, von den Arabern noch Kartadjina genannt. 2) Durch das den Hafen ausfüllende Alluvium des Bagradas (j. Medjerda), des grössten Flusses der Landschaft untergegangen, daher die Trümmerstätte jetzt 1 d. M. vom Meere entfernt. 3) Die^ erheblichsten sind mit altem und heutigem Namen an der Küste: Clypea Kelibia, Curubis Kurba, Neapolis Nebel, Leptis Lamta, Insel Cercina Kerkena, im Binnenlande Vag a Bedja, Thubursicum Tebursuk, Tuburbum [minus) Teburba, Sufes febiba, Sufetula Sbitla, Tliysdrus el-Djemm, Capsa Gafsa.

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 94

1879 - Berlin : Reimer
94 Westliches Libyen. 126. Numidia. Die westlich vom engeren karthagischen Gebiete gelegene Küstenlandschaft enthält zwischen höheren Gebirgszügen (bis über 2000m) nur beschränktere fruchtbare ebene Täler, dagegen viel felsiges und im Altertum waldiges Hügelland und gegen Süden weit ausgedehnte Hochebenen, welche mehr zur Viehzucht als zum Anbau geeignet sind. Der Cultur gewonnen ist der grösste Teil dieses Landes erst unter der fast 8 Jahrhunderte dauernden römischen Herschaft; die zahlreichen ureinwolmenden libyschen Stämme, unter welchen die Massylier und Massaesyler als die bedeutendsten genannt werden, lebten weit überwiegend als Hirten und wurden deshalb auch von den sicilischen Griechen mit dem Gesammtnamen Nofiaösc, belegt, der lat. in Numidae überging und von dem der bei den Fremden gebräuchlich gewordene Landesname abgeleitet ist. Derselbe erhielt politische Bedeutung, als Gala, Fürst der Massylier und römischer Bundesgenosse gegen Karthago, nach dessen Fall die phoenikischen Küstenstädte und den Titel König der Numidier erhielt. Sein Sohn Massinissa erhob eine jener Städte, das westliche Ilippo (daher von den Römern Ii. Regius zubenannt, j. Bona), dessen Sohn Micipsa das im Binnenland neugegründete Cirta (phoen. Kartha „Stadt“, später und noch j. Constantino) zu seiner Residenz. Verkleinert wurde dieses ausgedehnte Land nach Jugurtha’s Besiegung 104 v. Chr. durch Abtretung der Westhälfte, 46 v. Chr. noch eines weiteren Landstriches bis zum Flusse Ampsaga an die Fürsten von Mauretanien; der kleine östliche Rest, dem im gewöhnlichen Sprachgebrauch der Name Numidia blieb, erhielt mit Einschluss der Syrtenlandschaft den officiellen Titel Nova Africa.1) !) Bedeutendste Städte des Innern mit ausgedehnten Resten römischer Bauwerke: Sicca, j. Kef, Theveste, j. Tebessa und Lambaesis, j. Tezzüt, neuerdings wieder angebaut und Lambese benannt. Die libyschen Bewohner des südlichen Hochgebirges Audus oder Aurasius (noch j. Aures) sind durch wiederholte Aufstände gegen die römische Herschaft bekannt. 127. Mauretania. Dieser von dem Volksnamen der Mauri (Maurusii) abgeleitete Landesnamen bezeichnete bis zum 1. Jahrh. v. Chr. den nordwestlichsten Teil des africanischen Küstenlandes in der Nähe der gaditanischen Meerenge und am atlantischen Ocean, im Binnenlande aufwärts bis zu den höchsten Ketten (Gipfel gegen 4500m) des Gebirges Atlas, wie die Griechen, oder Dy rin, wie die Einheimischen es nannten, also das heutige Reich von Marokko. Die Fürsten jenes Volkes erhielten für Hülfe gegen Jugurtha nach dessen Besiegung vom römischen State mit dem Königstitel die Westhälfte Numidiens; die darin gelegene phoenikische Hafenstandt Iöl wurde von Juba Ii., dem letzten Könige von Mauretanien zu seiner Residenz gewählt und Augustus zu Ehren

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 95

1879 - Berlin : Reimer
Numidien. Mauretanien, West-Aethiopien. 95 Caesarea benannt (j. Scherschel). Sie blieb die Hauptstadt der seit der Einverleibung in das römische Reich 42 n. Chr. wieder gesonderten Osthälfte der neuen Provinz (des früheren numidischen Anteils), welche davon den Namen Mauretania Caesariensis erhielt, wie die Westhälfte, das ursprüngliche Maurenland Maur. Tingitana genannt wurde nach ihrer Hauptstadt Tingis (j. Tandja, vulg. geschr, Tanger), ebenfalls einer altphoenikischen Hafenstadt,1) 1) Andere bedeutende, noch bestehende Städte Mauretaniens in M. Caes. Sitifi, j. Setif, Igilgili Djidjeli, Saldae Budjaja (vulg. Bougie), Icosium Alger, Cartenna (phoen. Karthaim „Doppelstadt“) Tenez; in M. Ting.: Russaddir Mlila, Zilis Arzilla, Lixus Ruinen am Fl. Lukküs. Die zahlreichen mit Büs- beginnenden phoenikischen Seestädte sind benannt von ihrer Lage an Vorgebirgen (hebr. rösch „Kopf“). Westliches Aethiopia. 128. Küste. Ueber die weitere, von den Römern nur vorübergehend überschrittene, von ihren Ansiedelungen aber nie erreichte Südgrenze Mauretaniens am Atlas hinaus ist nur die Küste von den Karthagern erforscht und nur an einzelnen Stellen zu Handelszwecken besiedelt worden.1) So erreichten sie über den an Krokodilen und Flusspferden reichen Fluss Chremetes oder Stachir (j. Senegal) die von einer dichten Negerbevölkerung2) bewohnten Tiefländer.3) Durch diese Fahrten wurden auch die mit ihren hohen Berggipfeln selbst von der Continentalküste aus sichtbaren Inseln bekannt, welchen das Altertum wegen ihres herlichen Klima’s und der Ueppigkeit der Vegetation den Namen der „glücklichen“ (Mcckuqwv vijgov, Insulae fortunatae) gab; phoenikische Niederlassungen auf ihnen sind höchst wahrscheinlich, obwohl nicht bezeugt; spätere römische Colonisations-pläne kamen nicht zur Ausführung, dass aber zwischen ihnen und dem römischen Hispanien lebhafter Verkehr bestand, bewiesen die ausschliesslich in lateinischer Form uns überlieferten Namen der einzelnen Inseln, unter denen Canaria seit der neuen Entdeckung im 14. Jahrh. wieder angewendet und auf die ganze Gruppe übertragen worden ist, J) Namentlich das Inselchen Kerne (phoen. Keren „Horn“, j. Agadir) am Vorgebirge des grossen Atlas. 2) Als Mischvölker auf der Grenze der schwarzen (aethiopischen) und der libyschen Race sind die in den alten Berichten in diese Gegend gesetzten sogen, „hellen und roten Aethiopen“ (Asvxcu&ionsg, Äid-.nvoqcuou), als Vorfahren des jetzt als Pulo, Fulbe oder Felläta bekannten Volkes von braunroter Hautfarbe anzusehen. 3) Der Berg ©fwj/ o/rj^a (Götterwagen), letzter von der karthagischen Flotte unter Hanno (um 500?) erreichter Punkt, über den auch die Kenntnisse der römischen Periode nicht hinausreichen.

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 63

1879 - Berlin : Reimer
Babylonien. Chaldaea. 63 chaldaeische Dynastie, besonders durch K. Nabu-kudur-ugur (604—561) wieder aufgebaut, mit einem doppelten Mauerumfang -von 360 und 480 Stadien (9 und 12 d. M.), der allerdings nur teilweise mit Gebäuden ausgefüllt war, immer aber in der Blütezeit, noch als politisches Centrum des persischen Reiches, Millionen von überaus gewerbefleissigen Bewohnern enthalten haben muss.1) Ihr Verfall, der im 2. Jahrb. n. Chr. vollständig geworden war, begann mit der Teilung des makedonischen Grossreiches und der Verlegung der Hauptstadt nach der von Seleukos I. neugegründeten halbgriechischen Stadt Seleukeia am Tigris, die zwar nur kurze Zeit Residenz bieb, aber zu einer sehr bedeutenden Handelsstadt erwuchs und zur Zeit ihrer Zerstörung durch ein römisches Heer, 165 n. Chr., eine halbe Million Bewohner zählte. Ihr gegenüber östlich vom Tigris lag die Vorstadt Ktesiphön, von den parthischen Königen seit der Eroberung Babyloniens um 130 v. Chr. zu ihrer Residenz erhoben und als solche auch von den neupersischen (sassanidischen) Königen benutzt, bis auch sie seit der Erbauung von Baghdad im 8. Jahrh. in Ruinen verfiel. Im Mündungslande der vereinigten Ströme die unter den chal-daeischen Königen für den Seeverkehr mit Indien erbaute Hafenstadt Teredön; daneben eine der von Alexander angelegten und Alexandria benannten Städte, später umgenannt in Antiocheia, endlich seit der parthischen Eroberung Babyloniens (nach 130 v. Chr.) unter dem Namen X(xqcc% 2naaivov „Stadt (syr. Karka) des Spasines“, Sitz eines einheimischen Fürstentums, welchem mehrere Uferstrecken des persischen Meerbusens unterworfen waren und welches unter den Namen Charakene und Mesene (nach einer anderen Hafenstadt, syr. Maisän, Vorgängerin des späteren Basra) bis zum Beginn der Sassanidenherschaft ca. 230 n. Chr. bestand. -'j Von dem noch von Alexander bewohnten Königspalast am Euphrat wird der Umfang der äusseren Maner auf 60 Stadien = 1% d. M. angegeben; der imter Nabu-kudur-ut?ur vollendete, in 7 Stufen zu dem Tempel des Bel sich 600 Fuss hoch erhebende Prachtbau muss das hüihste aller jemals auf der Erdoberfläche entstandenen Bauwerke gewesen sein. Die ganze Landschaft aber war in der Blütezeit der einheimischen semitischen Reiche und noch des persischen bedeckt mit hunderten von zum Teil sehr grossen Städten, von denen ungeheure Backstein-Trümmerhaufen (namentlich künstlich aufgeführte oben als Unterbauten von Tempeln) noch vorhanden sind; einzelne darunter besonders im südlichen Teile, dem Chaldäerlande im engeren Sinne, wie Uru und Uruku (Onyov, Erek des A. T., j. Warka) galten für älter, als Babylon selbst. 8/. Assyria. Der einheimische Name Asstir oder Aschür (so auch hebr.,^ dagegen in dem seit dem Untergang des assyrischen Reiches auch am Tigris verbreiteten aramäischen Dialekte Athur, daher auch
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