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Das Bosporan Ische Reich
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und
Die Illyrischen Provinzen
des Römischen Reichs
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Dru^ t.l Kraat^Eerlm Berlin, Verlag Von Dietrich Reimer*. ' Sdhriftv. C. Bio cioff, Terrain -v. Xsillzer
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Wiiaw_■_Wpina Dietrich Reimer*
5
besitz eine Ausdehnung erhalten, wie kein früheres Kaiser-
geschlecht ihn aufzuweisen hatte, nicht nur, dass zu den
burgundischen Ländern auch noch das ehemalige Bisthum
Utrecht, Groningen und Westfriesland erworben worden sind,
auch Mailand, das der spanischen Linie des Hauses mit
überwiesen wird, und die Länder der böhmischen Krone
sind den Habsburgern zugefallen, während sie von Ungarn
vorläufig nur den nördlichen und nordwestlichen Theil be-'
sitzen. — Im Uebrigen ist der in Folge der Uebertragung
der sächsischen Kurwürde von der älteren ernestinischen
auf die jüngere albertinische Linie des Hauses Wettin ein-
getretene veränderte Besitzstand beider bemerkenswerth. In
Süddeutschland tritt auch schon das neue Herzogthum
Wirtemberg mehr und mehr hervor, während sich in
Norddeutschland das Kurfürstenthum Brandenburg unter
dem kräftigen Geschlechte der Hohenzollem bisher zwar
nur langsam aber stetig vergrössert hat. Die Verwandlung
des Ordenslandes Preussen in ein weltliches, freilich vor-
läufig noch als polnisches Lehen bestehendes Herzogthum
unter einem Hohenzollern aus der ansbachischen Linie sollte
später für Brandenburg von der allergrössten Bedeutung
werden.
Wie sich in Brandenburg allmählich im Norden der
Staat bildet, der von der Vorsehung bestimmt ist, der
Wiedereiniger und Wiederhersteller des zerfallenen Deutsch-
lands zu werden, so im Süden derjenige, welchem später
für Italien dieselbe Rolle zugefallen ist, Savoien
Die in so manchen Stücken so unheilvoll gewesene und
doch auch wieder in Folge der durch dieselbe bewirkte
Germanisierung Schleswigs so segensreich gewordene Ver-
bindung Holsteins mit Dänemark wird auf dieser und
den folgenden Karten durch die beiden Ländern gemeinsame
Farbe zum äussern Ausdruck gebracht.
Mittel-Europa nach dem westfälischen Frieden im
Jahre 1648.
Die sehr bedeutenden Veränderungen in den Besitz-
verhältnissen, welche dieses Blatt gegen die vorhergehenden
nachweist, sind grösstentheils die Ergebnisse des westfälischen
Friedens, Durch die Losreissung der Schweiz von Deutsch-
land ist die unmittelbare territoriale Verbindung desselben
mit den Reichsländern Italiens unterbrochen. Im Nordwesten
sind die vereinigten Niederlande, die sich in langem
Kampfe von Spanien losgerungen, auch aus dem deutschen
Reichsverbande ausgeschieden und durch die nun endgültig
an Frankreich vollzogene Abtretung der Bisthümer und
Städte Metz, Toul und Verdun, die der französische
König freilich bereits seit einem Jahrhundert als „Reichs-
vicar" im Besitze gehabt, und des oberen Elsasses er-
scheint das feindliche Nachbarland gleichsam wie mit der
Spitze eines Keiles in den Reichskörper hineingetrieben.
Auch über Italien hat die Reichsgewalt so gut wie auf-
gehört, wenn der Kaiser auch später noch gegen kleinere
italienische Dynasten, wie die Herzoge von Mantua und
Mirandola, die er während des spanischen Erbfolgekrieges
in die Reichsacht erklärte, kaiserliche Acte vollzogen hat.
Aber auch innerhalb des Reiches sind grosse Veränderungen
vor sich gegangen. Brandenburg, das schon vorher
durch das Aussterben der jülich-kleve-bergischen Herzoge
seine ersten westdeutschen Besitzungen erworben, erhält
jetzt Hinterpommern (mit Kammin), Magdeburg*), Halber-
*) Brandenburg erhielt im westfälischen Frieden bekanntlich nur
die Anwartschaft auf Magdeburg, zum vollen Besitz des Landes ge-
langt es erst 1680 nach dem Tode des letzten Administrators, des
Herzogs August von Sachsen-Weissenfeis. Da die Stände aber in
Folge der westfälischen Friedensbestimmungen dem Kurfürsten die
Eventualhuldigung leisteten, so ist für das Herzogthum auf dieser
Karte bereits die brandenburgische Farbe gewählt worden.
Stadt, Minden und einen Theil der Grafschaft Hohnstein zu-
gewiesen. Schweden behält im Frieden Vorpommern (mit
Rügen), Bremen, Verden, die Stadt Wismar und das bisher
mecklenburgische Amt Neukloster, alles als Lehen des Reiches,
es gelangt dadurch zu bedeutendem Einfluss auf die inneren
Angelegenheiten desselben. Sachsen wird mit den beiden
Lausitzen als böhmischen Lehen und das nunmehrige Kur-
fürstenthum Baiern mit der Oberpfalz abgefunden, Hessen-
Kassel erwirbt die Abtei Hersfeld. Es sind also zum gros-
sen Theil frühere während der Reformationszeit protestantisch
gewordene geistliche Lande, welche jetzt endgültig in welt-
lichen Besitz übergehen. Die sonstigen traurigen Bestim-
mungen des westfälischen Friedens, soweit sie das innere
Verhältniss der Reichsstände zu Kaiser und Reich und
gegeneinander änderten, konnten selbstverständlich äusser-
lich nicht kartographisch zur Darstellung gelangen.
Im Gegensatz zu dem auf das äusserste zerrissenen
Deutschland ist die äussere Staatseinheit des Königreichs
Frankreich jetzt vollständig durchgeführt; das Land ist
in Gouvernements eingetheilt. In welcher Weise es sein
durch diese Einheit erlangtes Uebergewicht besonders über
Deutschland benutzt, hat sich bereits in dem eben voll-
endeten dreissigjährigen Kriege gezeigt und sollte bald noch
offenbarer werden.
Das polnische Lehnsherzogthum Preussen ist jetzt (seit
1618) nach dem Aussterben des herzoglichen Hauses im
Besitze der kurfürstlichen Linie des Hauses Hohenzollem,
eine Erwerbung, die sehr bald von der weitreichendsten Be-
deutung werden sollte. — Im Südosten zeigt uns die Karte
die grösste Ausdehnung des osmanischen Reiches in-
nerhalb Ungarns, von welchem Königreiche den Habsburgern
nur ein schmaler Grenzstrich verblieben ist. Die Türken
haben den Höhepunkt ihrer Machtstellung erreicht.
No. 12. i
Europa im Jahre 1721.
Die Raubkriege Ludwigs Xiv., die Österreich-türkischen
Kriege, der spanische Erbfolgekrieg und der nordische
Krieg haben die politische Gestaltung Europa's abermals
sehr wesentlich verändert. Im Westen zeigt sich ein aber-
maliges Zurückweichen der Reichsgrenze: Artois, ein Theil
Flanderns, die Franche Comté und ganz Elsass sind Frank-
reich zum Opfer gefallen. In Folge der Zersplitterung der
grossen spanischen Monarchie ist Spanien jetzt auf sich
selbst beschränkt, die Niederlande, Mailand, Neapel und
Sicilien sind Oesterreich, Sardinien (seit 1720, wo es diese
Insel nebst der Königswürde gegen das im Frieden er-
worbene Sicilien von Oesterreich eintauschte) dem Hause
Savoien, ein Theil Gelderns Preussen zugefallen, dessen im
Jahre 1701 angenommene königliche Würde nun allseitig
anerkannt wird. — Der nordische Krieg hat das Ueber-
gewicht Schwedens gebrochen, von den Besitzungen die-
ses Reiches sind Bremen und Verden an das neue Kur-
fürstenthum Hannover, Vorpommern südlich der Peene an
Preussen, Livland, Esthland und Ingermanland (und damit
der Zutritt zum Meere) an Russland gefallen. Letzteres
hat im Laufe des vergangenen Jahrhunderts auch grosse
Eroberungen gegen Polen und gegen das Chanat der Krim
gemacht, das Chanat Astrachan erworben und seine Herr-
schaft bereits beinahe bis an das schwarze Meer ausgedehnt.
Grosse Einbusse hat die Türkei erlitten, ganz Ungarn
und Siebenbürgen sind ihr bis 1699 verloren gegangen, dazu
aber noch im Jahre 1718 ein Theil von Serbien und die
kleine Walachei, Gebiete, in deren Besitz Oesterreich freilich
nur einige Jahrzehnde verblieben ist.
England und Schottland, seit dem Jahre 1603 unter
demselben Herrscherhause vereinigt, erscheinen jetzt (seit
1707) unter dem Namen Grossbritannien völlig zu einem
einheitlichen Königreiche verschmolzen.
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Extrahierte Personennamen: August Ludwigs_Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: Groningen Mailand Ungarn Wettin Süddeutschland Norddeutschland Brandenburg Preussen Brandenburg Brandenburg Italien Schleswigs Mittel-Europa Italiens Niederlande Spanien Frankreich Verdun Elsasses Italien Mantua Brandenburg Hinterpommern Brandenburg Magdeburg Sachsen-Weissenfeis Minden Bremen Wismar Sachsen Baiern Hessen-
Kassel Deutschland Frankreich Deutschland Preussen Ungarns Europa Elsass Spanien Niederlande Mailand Neapel Sicilien Oesterreich Sardinien Sicilien Oesterreich Preussen Hannover Preussen Livland Esthland Russland Astrachan Ungarn Serbien Oesterreich England Schottland Grossbritannien
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Xt
No. 13.
/
Das Königreich Polen nebst dem westlichen Russ-
land im Jahre 1772, mit Angabe der Theilungslinien
der Jahre 1772, 1793 und 1795.
Die unglückseligen inneren Zustände des einst so mäch-
tigen und von seinen Nachbarn gefürchteten Königreichs
Polen führen im Jahre 1772 zu seiner ersten Theilung
zwischen den benachbarten Reichen Russland, Oesterreich
und Preussen. Die darauf folgenden Theilungen vom Jahre
1793 zwischen Russland und Preussen und vom Jahre 1795
zwischen eben diesen Staaten und Oesterreich vollendete den
Untergang der „Republik". Von den drei Theilungsmächten
hat Russland den grössten, Oesterreich den bevölkertsten,
Preussen aber vielleicht den für dasselbe unentbehrlich-
sten Theil davongetragen, da durch das neuerworbene
Westpreussen die so wünschenswerthe territoriale Verbindung
Ostpreussens mit der westlichen Hauptmasse der Monarchie
hergestellt ist.
No. 14
Deutschland beim Ausbruch de
ij* französischen
volution im Jahre 1789.
Re-
Die Karte zeigt uns den territorialen Zustand Deutsch-
lands, wie er sich durch die vielen Jahrhunderte des spä-
teren Mittelalters und der neueren Zeit hindurch heraus-
gebildet hat und wie er bald darauf durch die in Folge der
französischen Revolution hereinbrechenden Stürme in einer
Weise umgestaltet werden sollte, wie dies durchgreifender
seit der Auflösung der Gauverfassung nicht geschehen war.
Die Vergrösserung des preussischen Staates inner-
halb Deutschlands ist nach der Erwerbung von Lingen,
Tecklenburg und Moers zu Anfang des Jahrhunderts auch
unter Friedrich Ii. durch diejenige Ostfrieslands und eines
Theiles der Grafschaft Mansfeld stetig fortgeschritten. Von
viel grösserer Bedeutung freilich und Preussen zur Gross-
machtstellung verhelfend ist — abgesehen von der schon
erwähnten Erwerbung polnischer Landestheile — die Er-
oberung Schlesiens. Durch den Breslauer Friedensschluss
vom Jahre 1742 geht Schlesien als souveränes Herzog-
thum in den Besitz Friedrichs des Grossen über; indem
es aufhört, ein böhmisches Kronland zu sein, scheidet es
auch aus der bisherigen mittelbaren Verbindung mit dem
deutschen Reiche aus und nimmt fortan zu demselben die-
selbe Stellung ein, die schon vorher das souveräne Herzog-
thum und spätere Königreich (Ost-) Preussen inne hatte. —
Im Uebrigen ist besonders der grosse vereinigte Länder-
besitz des wittelsbachischen Hauses bemerkenswerth,
indem durch das Aussterben der bairischen Linie desselben
Baiern, dessen Kurwürde nach den Bestimmungen des west-
fälischen Friedens nun wieder auf die Pfalz übergeht, frei-
lich ohne das an Oesterreich abgetretene Innviertel, dem
Kurfürsten von der Pfalz zufällt. Die wittelsbachische Linie
Pfalz-Zweibrücken sollte bald darauf, nach dem Abgehen
auch der kurpfalzischen Linie, das gesammte Erbe in ihre
Hand vereinigen.
No. 15.
Deutschland nach der Auflösung des deutschen
Reiches im Jahre 1806.
Der politische Zustand Deutschlands und der an-
grenzenden Länder, wie er auf diesem Blatte dargestellt
wird, ist das Ergebniss zahlreicher seit dem Beginn der
französischen Revolution eingetretener Veränderungen, be-
sonders derjenigen, die sich durch den Vollzug des Friedens
von Lunéville im Jahre 1801 den Reichsdeputationshaupt-
schluss vom Jahre 1803 und die Stiftung des Rheinbundes
im Jahre 1806 ergaben.
Das tausendjährige deutsche Reich ist in Trümmer ge-
gangen, dafür haben sich Frankreich und Oesterreich
zu erblichen Kaiserreichen erklärt. Die Republik Venedig
ist verschwunden und der grössere Theil ihres Gebietes
nach kurzer Zugehörigkeit zu Oesterreich in dem neuen
napoleonischen Königreiche Italien aufgegangen. Die um
Genf, Wallis und das Veltlin verkürzte Bundesrepublik der
Schweiz ist zur einheitlichen helvetischen Republik um-
geschaffen und die ehemalige Republik der vereinigten
Niederlande zeigt sich uns verkleinert als napoleonisches
Königreich Holland. Frankreich, die Urheberin aller
dieser Veränderungen, ist seit dem Frieden von Lunéville
im Besitze der lang ersehnten Rheingrenze, aber schon hat
es seinen Einfluss durch Gründung des Rheinbundes auf
einen grossen Theil des südlichen und westlichen Deutsch-
lands ausgedehnt. Den Staaten dieses Rheinbundes, beson-
ders den süddeutschen, sind zahlreiche vorher selbständige
Territorien zum Opfer gefallen, und zwar auf keinem an-
dern Wege als auf dem der Anwendung nackter Gewalt.
Dagegen zeigen sich in Norddeutschland noch wesent-
lich dieselben Besitzverhältnisse, wie sie aus dem Reichs-
deputationshauptschluss von 1803 hervorgegangen sind, nur
dass das Kurfürstenthum Hannover jetzt zu Preussen ge-
hört. Die Ausdehnung dieses Staates, wie sie die Karte
zeigt, ist diejenige, welche die Monarchie Friedrich Wilhelms Iii.
unmittelbar vor dem grossen Zusammenbruch auf den
Schlachtfeldern von Jena und Auerstedt erreicht hat.
No. 16.
/
Mittel-Europa zur Zeit der höchsten Machtentfaltung
Frankreichs im Jahpe 1812.*)
Die „natürlichen" Grenzen Frankreichs bilden nicht
Rheinstrom und Alpen, sondern sie werden willkürlich nach
der jeweiligen französischen Machtentwickelung bestimmt;
das beweist die politische Gestaltung Europas im Jahre 1812.
Auf die grossartigste Weise hat Frankreich seine Macht ent-
faltet. Das französische Reich selbst erstreckt sich im
Norden bis an die Ostsee, im Süden bis zum Garigliano,
ausserdem ist es im Besitze der sogenannten illyrischen Provin-
zen ; durch Personalunion mit dem Kaiserreiche ist das König-
reich Italien verbunden. Dazu sitzen Napoleoniden auf
den Thronen von Spanien, Neapel, Westfalen und
Berg. Der Franzosenkaiser ist Protector der Schweiz
*) Das Gebiet der Republik Danzig wird auf den meisten histo-
rischen Karten fälschlich in der Form der polnischen Exclave von
1772 bis 1793 wiedergegeben. Nach Artikel 19 des Tilsiter Ver-
trages jedoch wurde dem Freistaate nur ein Gebiet von zwei Stunden
"Weges Halbmesser um die Ringmauer zugestanden, was später inso-
fern erweitert wurde, als man der Stadt ein Territorium von zwei
Stunden Weges Halbmesser von den äussersten Punkten
ihrer Festungswerke zulegte. Das Gebiet der Republik war
demnach, wie es hier auf der Karte angegeben ist, kreisrund.
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Extrahierte Personennamen: Moers Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Russland Oesterreich Preussen Russland Preussen Oesterreich Russland Oesterreich Ostpreussens Deutschlands Lingen Tecklenburg Ostfrieslands Schlesiens Baiern Oesterreich Deutschland Deutschlands Frankreich Oesterreich Venedig Oesterreich Italien Genf Niederlande Holland Frankreich Rheingrenze Rheinbundes Norddeutschland Hannover Jena Frankreichs Frankreichs Europas Frankreich Ostsee Garigliano Italien Spanien Neapel Westfalen Berg Schweiz Republik_Danzig
Und des Rheinbundes, der das ganze noch übrige
Deutschland ausser Oesterreich und Preussen umfasst. Die-
sem übermächtigen Frankreich gegenüber stehen ein durch
grosse Länderverluste geschwächtes Oesterreich und das
verkleinerte misshandelte durch den Rheinbund und das mit
Sachsen in Personalunion verknüpfte Herzogthum War-
schau eingeschnürte Preussen. — Die Befreiung Deutsch-
lands von französischer Knechtschaft im Jahre 1813 erfolgt
nicht durch Deutschland selbst, sondern sie wird gegen die
Heere Frankreichs und des Rheinbundes erkämpft vorzugs-
weise mit preussischem und russischem Blute und mit engli-
schem Gelde.
No. 17.
Deutschland zur Zeit des deutschen Bundes
1815—1866.
Der lose deutsche Bund von 1815, das Werk des
Wiener Congresses, dem man eine lange Lebensdauer zu
geben geglaubt hatte, führt doch nur ein halbes Jahrhundert
ein sieches Leben. Preussen, für den Verlust des gröss-
ten Theiles seiner polnischen Provinzen zwar durch die
Hälfte von Sachsen und die Rheinlande entschädigt, aber
in zwei ungleiche Hälften auseinandergerissen und mit für
die Dauer unmöglichen Grenzen ausgestattet, erstrebt eine
festere Gestaltung des Bundes; der Gegensatz der beiden
Grossmächte Oesterreich und Preussen innerhalb des
selben führt 1866 aus Veranlassung der schleswig-holsteini-
schen Ereignisse zum Kriege und zur Sprengung des Bundes.
— Auch die das übrige Europa betreifenden Beschlüsse und
Abmachungen des Wiener Congresses sind bereits nach
wenigen Jahrzehnden durchbrochen, so zerfällt schon im
Anfange der dreissiger Jahre das Königreich der Nieder-
lande, von dem sich Belgien absondert, während Polen
in Folge des Aufstandes von 1830 dem russischen Kaiser-
reiche vollständig einverleibt wird. In Italien gehen Ende
der fünfziger und Anfang der sechziger Jchre die grossen
Veränderungen vor sich, die die Abtretung Savoiens an
Frankreich, diejenige der Lombardei an Sardinien und die
Gründung des neuen Königreichs Italien zur Folge haben.
No. 18.
Mittel-Europa nach der Wiederaufrichtung des deut-
schen Kaiserreiches im Jahre 1871.
Mittel-Europa und besonders Deutschland sind bei der
Darstellung, wie sie der Atlas giebt, vorzugsweise berück-
sichtigt worden. Dieses Blatt zeigt den vorläufigen Abschluss
einer funfzehnhundertjährigen und für Deutschland so ehren-
voll endenden Entwicklung ; obwohl den territorialen Besitz-
stand der Gegenwart zur Darstellung bringend, konnte doch
von diesem Gesichtspunkte aus die Karte principiell nicht
fehlen.
Zur Aussprache der Fremdnamen:
Magyarisch......... z sz zs s Cs (ts) cz — gy y V — —
Siidslavisch........ z s i « . V s V C c r c — — V — —
Polnisch (auch für Westrussland) . z s t z sz cz c — — — w a * e 6
Im Deutschen zu sprechen wie . . s sz sh(') sch tsch tz « ts dj j w on en
(') bezeichnet den weichen sch-Laut des französischen j (ebenso zu sprechen im polnischen rz).
c bezeichnet den arabischen leisen Kehlhauch Ain.
dj = dsch.
A. Abtei.
B. Bisthum.
Erzb. Erzbisthum.
Erzhz. Erzherzogthum.
F. Fürstenthum.
Freigr. Freigrafschaft.
Gef. Gr. Gefürstete Grafschaft.
G Vt. Gouvernement.
Gr. Grafschaft.
Abkürzungen.
Grf. Grossfürstenthum.
Tjrosshz. Grossherzogthum.
H. Herrschaft.
Hz. Herzogthum.
Kgr. Königreich.
Kurf. Kurfürstenthum.
Ld. Land.
Ldv. Landvogtei.
Lgr. Landgrafschaft.
Mgr. Markgrafschaft.
Pfalzgr. Pfalzgrafschaft.
Pr. Probstei.
Prov. Provinz.
Rep. Republik.
Vgr. Vicegrafschaft (Vicomté).
Wdsch. Woiwodschaft.
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Extrahierte Personennamen: H.
Extrahierte Ortsnamen: Rheinbundes Deutschland Oesterreich Preussen Frankreich Oesterreich Rheinbund Sachsen Preussen Deutschland Frankreichs Deutschland Sachsen Rheinlande Oesterreich Preussen Europa Belgien Italien Frankreich Sardinien Italien Mittel-Europa Deutschland Deutschland