Kappadokien. Pontos.
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von Pontos nannten. Nach Mithradates Vi. Besiegung durch Pompejus wurde 62 v. Chr. der westliche Teil des Küstenlandes der neuen Pro-vincia Jbithynia-Pontus einverleibt, der Rest mehrfach unter kleinere Dynastien geteilt (daher Pontus Galaticus, Polemontacus), seit 63 n. Chr. wieder zu einer Provinz Pontus vereinigt.
Ihre Hauptstadt, wie früher Residenz der Könige (deren colossale Felsengrabmäler hier erhalten) war das noch j. als Amasia blühende Am as eia im warmen fruchtbaren Engtale des Iris; in demselben höher die durch ihre Priesterherrschaft halb unabhängige Tempelstadt Komana, zubenannt Pontica zum Unterschiede von der gleichartigen im südlichen Kappadokien (vgl. § 56); im Binnenlande das durch Caesars schnellen Sieg über Pharnakes berühmt gewordene Zela (j. Zile) und am Oberlaufe des Halys die Augustus zu Ehren benannte Stadt Sebasteia, j. Siwäs.
58. Gebirgsvölker. Die Küstenlandschaft selbst besteht nur im W. um die Mündungen der grossen Flüsse Halys, Iris und des kleineren Thermödön aus alluvialen (durch die Flüsse selbst gebildeten) Ackerebenen1), weiterhin aus einemwecksel schöner obst-und weinreicher Täler, kleinerer Küstenflüsse und Hügel mit dicht bewaldeten höheren Bergvor-sprüngen, im östlichen Teile bis zur kolchischen Grenze aus wilden unwegsamen, mit schroffen Felsrändern ins Meer abstürzenden Gebirgen, den Vorhöhen der mächtigen Bergkette Paryadres2), mit 3—4000m hohen Gipfeln. Sie bildet gleichwohl noch nicht die Hauptwasserscheide zum Euphrat, sondern nur eine parallele Yorkette derselben, da zwischen beiden die oberen, schon den höheren Plateaustufen angehörigen Täler des Akampsis (j. Djoroch, vgl. § 49) und Lyhos (j. Kelkit, Zufluss des Iris) liegen. Dieses ganze Gebirge ist reich an Metallen, namentlich Silber, Kupfer und Eisen, die schon in ältester geschichtlich bekannter Zeit ausgebeutet wurden und damals durch phoenikische Vermittelung in den Weltverkehr kamen. Daher ist schon dem A. T. bekannt das stets neben Meschech, den Mos’chern (§ 50) genannte erzreiche nördliche Land Tübal, die Landschaft der Tibar (Tißaooi, T^ßaqrjvoi) im westlichen weniger hohen Gebirge; neben ihnen das durch seine Schmiedearbeiten berühmte Volk der Clialyber, von denen der Stahl seinen griechischen Namen %dlvip erhielt.
*) Auf diesen flacheren westlichen Landesteil sind die in den älteren griechischen Zeugnissen angedeuteten Sitze der (Leuko-) Syrer, somit auch die Zugehörigkeit zu Kappadokien beschränkt; die östlichen Gebirgslandschaften kamen erst durch Mittradates’ Yi. Eroberung zum politischen Reiche.
2) Wahrscheinlich medo-persischer Name, Nebenform von Parachoathras (vgl. § 31), die höchsten Kämme armen. Parchar, j. Barchal, Balchar genannt.
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Extrahierte Personennamen: Pontus_Galaticus Komana Augustus
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der; jedem gehört das Land wo er jagt, jedem der Strom
oder das Küstenwasser, wo er sischt Sicherer ist der Un-
terhalt der Völker, welche vom Ertrage ihrer Heerden leben;
dadurch haben sic Muße gewinnen können, sich Fertigkeiten
zu erwerben, die auf den Lebensunterhalt nicht unmittelbar
Bezug haben; aber Fertigkeiten und Kenntnisse sind bei ih-
nen von engen Gränzen eingeschlossen, veranlaßt durch das
umherirrende Leben, welches sie führen müssen, um Weide-
plätze für ihr Vieh zu suchen. Dieses Umherstreichcns we-
gen nennen wir sie Wan der- oder Nomaden,Völ,
ker, oder nach ihrer Beschäftigung Hirten,Völker; sie
haben den Begriff des Eigenthums, das sie gegenseitig aus-
tauschen, sie kennen Reichthum und Armuth und die Un-
gleichheit des Standes. Das Mitglied eines nomadisirenden
(Beduinen,) Volks ist ein Halbwilder. — Der Acker-
bau fesselt den Menschen an einen vcsten Wohnsitz; mit
ihm beginnt die Morgenröthe der Civilisation oder Gesit-
tung. Neben dem Ackerbau beschäftigt sich der Mensch
mit der Viehzucht, der Jagd und der Fischerei, er benutzet
die Produkte des Waldes und schließt die Erzeugnisse.des
Innern der Erde auf und verarbeitet sie zum Nutzen und
zur Bequemlichkeit der Uebrigcn in der Gesellschaft. Durch
diese mannichfaltige Betriebsamkeit entsteht ein gegenseitiger
Austausch der Produktionen, ein Handelsverkehr; es ent-
steht durch Ungleichheit der Beschäftigung Ungleichheit des
Standes, des Vermögens und in ihrem Gefolge Weichlich-
keit und Ehrgeiz, die Schattenseiten der Gesittung. Ver-
binden die ackerbauenden Völker mit der, auf das erste Le-
bensbedürfniß berechneten Beschäftigung den Anbau der
Künste und Wissenschaften, um auch dem geistigen Men-
schen Nahrung zu verschaffen und das Leben zu verschö-
nern und zu versüßen, so haben sie die höchste Stufe der
Gesittung und Aufklärung erreicht, sic werden zu den auf-
geklärten, jene zu den halbaufgeklärten Natio-
nen gezahlt.
Z. 209. Religion.
Das wirksamste Mittel zur Aufklärung, d. i. zur höch-
sten Stufe der Gesittung zu gelangen, gewähret die Relir
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