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1. Die neuere Zeit - S. 105

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg in Deutschland. Friede zu Preßlurg. 105 in England, welche er in Boulogne traf, und seine ferneren Gewalt- schritte in Italien, namentlich die Verwandlung der cisalpinischen Republik in ein Königreich Italien, welches er seinem Stief- sohne Eugen Beauharnais als Vicekönig gab, veranlaßten die dritte Coalition zwischen England, Rußland, Oesterreich und Schweden. 1. Der Krieg in Deutschland 1805. Von Oesterreich (wo weder die vom Erzherzoge Karl betriebene neue Heeresbildung zur Reife gelangt war, noch die vom Erzherzog Johann angeregte Idee eines großartigen Landwehrsystems Anklang gefunden hatte) wurden zwei Heere aufgestellt: das eine (120,000 M.) unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzog Karl, ging nach Italien, wo man Napoleon erwartete, das andere (80,000 M.) unter dem unfähigen Mack zog durch das mit Frankreich verbündete Baiern nach Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes. Napo- leou schickte den Massena nach Italien und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz in Deutschland. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack's in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab in völliger Besinnungslosigkeit Festung und Heer (von 30,000 M.). Napoleon rückte nun fast ohne Widerstand in Oesterreich ein und Murat besetzte Wien, während die vereinzelten Reste der österreichischen Armee sich einen Weg zu den Russen zu bahnen suchten. Zwar vereinigten sich die Oester- reicher mit den Russen in Mähren, allein Napoleon schlug dieses vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am Jahrestage seiner Krönung (2. Dec. 1805) so entscheidend, daß Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstär- kungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dec.) den nachtheiligen Frieden zu Preßburg schloß, wonach er das vene- tianische Gebiet, welches er im Frieden zu Campo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Be- sitzungen in Schwaben an die mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Würtemberg und Baden, welche auch für souverain erklärt wurden, abtrat. Baiern und Würtemberg wurden zu König- reichen erhoben. Preußen, welches dem österreichisch-russischen Bünd- nisse bedingungsweise beigetreten war und mit einer Kriegserklärung

2. Die neuere Zeit - S. 116

1855 - Koblenz : Baedeker
116 Völkerschlacht bet Leipzig. den, damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und vereinte sein Heer bei Leipzig, wo er in der großen Völkerschlacht am 16. und 18. Oct. an der Tapferkeit und zuletzt auch der Ueber- macht der Verbündeten (zu denen auch die Sachsen und Würtem- berger gegen Ende des Kampfes übergegangen waren) vergebens seine Streitkräfte erschöpfte. An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpfte Napoleon gegen die Hauptmacht der Verbündeten .unter Schwarzenberg im Süden Leipzigs (bei Wachau) ohne Entscheidung, während Blücher im Norden Leipzigs (bei Möckern) über Marmont siegte; der 17. verging ohne Kampf der Hauptmassen, weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der Verbündeten an Kaiser Franz sandte (worin er sich erbot, auf die Herrschaft über Warschau, Jllyrien und den Rheinbund zu verzichten und sich nach Abschluß eines Waffenstillstandes sofort über den Rhein zurückzuziehen). Inzwischen trafen wett über 100,000 M. Verstär- kung bei den Verbündeten ein, so daß diese am 18. Oct. Napoleon's 130,000 M. mehr als 300,000 M. entgegenstellen konnten; doch reichte ein Theil derselben hin, um in Verbindung mit dem Uebergange der Sachsen und Würtemberger die Schlacht zu entscheiden. Nach einem Verluste von mehr als 30,000 M., unter denen der Fürst Poniatowski seinen Tod in den Wellen der Elster fand, trat die geschlagene Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug au und bahnte sich durch neue Kämpfe (wie bei Hanau) mit den in- zwischen auch abgefallenen Baiern (unter Wrede) und von Streif- schaaren der Kosaken stets beunruhigt, den Weg nach dem Rheine, den sie (70,000 M. am 2. Nov.) bei Mainz überschritt. Die nächsten Folgen dieses Ausganges waren: 1) die Auflösung des Rheinbundes, 2) die Auflösung des Königreichs Westphalen, so wie der Großherzogthümer Frankfurt und Berg, 3) die Räumung der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, am längsten blieb Davoust in Hamburg (bis 26. Mai 1814), 5) die Wiedereroberung Hollands durch Bülow, wo das;nach Erlösung vom Continentalsystem mehr als anderswo schmachtende Volk den Prinzen von Oranien zum sou- verainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Jllyrien und das süd- liche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich zurück. Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Verbündeten ab und vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Versprechen, daß er seine Staaten behalten sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien.

3. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

4. Teil 3 - S. 114

1895 - Leipzig : Wunderlich
I — 114 — <5 Elsaß-Lothringen. Jitl: Wir reden heute von dem Lande, welches die Frau- zosen gern wieder vom deutschen Reiche losreißen möchten. Wir betrachten das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Zeigen!) Nachdem die Kinder ans Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, 1. auf welche Weise dieses Land an Teutschland gekommen ist (Ruhmreicher Krieg 1879/71 — Friede zu Frankfurt) und 2. welche Stellung es gegenwärtig innerhalb des Reiches einnimmt (Reichsland, d. h. es steht unmittelbar unter dem Kaiser und wird in dessen Namen durch einen Statthalter verwaltet), schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen: I Welche Gebiete umfaßt das Reichsland? Mit Hilse der Karte setzen wir feft: Tas Reichsland zerfällt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 1. Der östliche Teil des Reichslandes, das Elsaß, breitet sich aus zwischen dem Wasgenwald und dem Oberrheine. Er ist ein Teil der oberrheinischen Tiefebene und wird vou der Jlt durchströmt. 2. Ter westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-Lothringen, reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins Gebiet der Mosel. Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des Lothringer Stufen- landes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes ausbreitet. Zur sachlichen Besprechung. a. Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der beiden Flüsse Jll und Mosel! b. Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Großherzogtum Baden!) Il Warnm können denn die Franzosen den Verlust von Elsaß-Lothringen so schwer verschmerzen? Auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit eine vierfache Antwort gewonnen: 1. Elsaß-Lothringen ist ein schönes Land. a. Schön ist zunächst das Land zwischen Wasgenwald und Rhein. Hier schaut der Wanderer blumige Auen, schmucke Dörfer und von Wein- bergen umkränzte saubere Städte. In manchen dieser Städte erheben sich alte, prachtvolle Gotteshäuser, so z. B. in Straßburg, der alten, wunder- schönen Stadt. (Vergl. S. 164, 1. Abt.) b. Schön ist auch der Wasgenwald. Tie unteren Abhänge des Gebirges sind mit Wein bepflanzt und Pfirsich-, Aprikosen- und Mandel- bäume rageu aus den Weingeländen hervor. Höher hinauf rauschen Buchen, Eicheu und Tannen und auf den höchsten Punkten breiten sich prächtige Grasflächen aus, auf denen der Hirt seine Herde weidet. Weit

5. Die mittlere und neue Welt - S. 209

1873 - München : Lindauer
209 welche die bairischen Stifter und Klöster in Österreich hatten, von der österreichischen Regierung nach einem vorgeblichen Heim fallsrecht wie herrenloses Gut ohne alle Entschädigung eingezogen wurden. Äer Hrieg der dritten Hoalition gegen Frankreich, 1805. Nachdem Napoleon Bonaparte 1804 zum Kaiser der Franzosen erhoben worden war (s. das Ende des § 69), erlaubte er sich gegen das Ausland eine Reihe tief verletzender Schrite: er verwandelte die italienische Republik (s. S. 208) im Jahre 1805 in ein erbliches Königreich Italien für sich, setzte sich in Mailand die eiserne Krone der Longobarden auf und ernannte Eugen Beauharnais, den ihm seine Gemahlin Josephine in die Ehe gebracht, zum Vicekönig von Italien; zugleich gab er seinem Schwager Bacciocchi L u c c a und vereinigte die Herzogtümer Parma und Piaceuza sowie die ligurische Republik (s. S. 205) mit Frankreich. Da er gleichzeitig in B o u l o g n e einen Angriff auf England vorbereitete, vereinigte sich dieses mit Rußland und Österreich zur dritten Koalition gegen Frankreich (1805). Baiern geriet dabei in eine sehr mißliche Lage. Österreich beobachtete gegen den bairischen Kurfürsten Maximilian Iv tiefes Schweigen, während Napoleon Vertrag und Bündniß anbieten ließ. Nach langem Zuwarten stellte Maximilian Iv in Wien das Ansuchen, neutral bleiben zu dürfen, erhielt aber abschlägigen Bescheid, ja man drohte Baiern zu besetzen, wenn der Kurfürst den Anschluß an Österreich verweigere. Auf dies hin schloß sich der Kurfürst an Napoleon an und verlegte seine Residenz nach Würzburg. Das Anerbieten Österreichs, Baiern zum Königreiche zu erheben, kam zu spät und konnte schon darum keine Berücksichtigung finden, weil österreichische Truppen unmittelbar nach der Entfernung des Kurfürsten ans München in feindlicher Absicht den Inn überschritten und München besetzt hatten. Österreich schickte den Kern seiner Armee unter dem Erzherzoge Karl nach Italien, stellte ein kleines Heer unter dem Erzherzoge Johann in Tirol auf und ließ den General Mack mit 80,000 Mann an den Fuß des Schwarzwaldes ziehen. Napoleon dagegen entbot M ass e'n a nach Italien zur Defensive und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz an der oberen Donau. Gleichzeitig rückte der französische Marschall B ern a-dotte mit einem Korps von Hannover gegen Franken vor, vereinigte sich mit den von Deroy und Wrede befehligten Baiern und mit einem andern französischen Korps, das unter Marmont aus Holland kam, und drang mit Verletzung der Neutralität Preußens durch das Ansbachsche gegen Ingolstadt vor. Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab (am 20. Oktober 1805, fünf Sattler, Abriß Ii. 14

6. Die mittlere und neue Welt - S. 210

1873 - München : Lindauer
210 Tage vor der in der Kapitulation bezeichneten Frist) die Festnng. Als nun der Erzherzog Karl Italien aufgab, und der französische General Ney Tirol eroberte, rückte Napoleon gegen Wien vor. Das inzwischen am Inn eiitgetioffene erste russische Heer-unter Kutusow zog sich vor Napoleon nach Mähren zurück, wohin sich auch der Wieuer Hof und das zweite russische Heer mit dem Kaisee Alexander begaben. Die vereinigten Russen und Österreicher griffen das ihnen nach Mahlen gefolgte französische Heer an, wurden aber von Napoleon am 2. Dezember, dem Jahrestage seiner Krönung durch Papst Piusvii, bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht vollständig geschlagen. Zunächst vereinbarte Preußen, welches nach dem Durchzuge Bernadotte's durch das neutrale Ausbacher Gebiet dem öfter-reichisch-russischen Bündnisse bedingt beigetreten war, mit Napoleon zu Schönbrunn einen Separatvertrag (15. Dez. 1805), darauf schloß Franz Ii mit Napoleon den Frieden zu Preß bürg (2ß. Dezember 1805). Gemäß den Bestimmungen des Schönbrunner Vertrags sollte Preußen iu den Besitz Hannovers kommen, dafür aber Kleve und Neufchltel an Frankreich, und die Markgrafschaft Ansbach an Baiern abtreten; hingegen sollte Baiern das Herzogtum Berg an Napoleon, und die meisten seiner Herrschaften in Böhmen an den Erzherzog Ferdinand überlassen. Dem Frieden von Preßburg zufolge trat Österreich das veuetianische Gebiet, soweit es dies 1797 im Frieden zu Kampo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, ganz Tirol samt den Fürstbistümern Briren und Trient, viele Güter in Vorarlberg und Schwaben, sowie die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burgau (zwischen Donau und Lech) an Baiern ab; außerdem erhielt Baiern von dem Kurfürsten von Salzburg die von den vormaligen Bistümern Eichstädt und Pas sau gewonnenen Teile und dazu noch die Reichsstadt Augsburg, mußte aber dafür Würz bürg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Der Kurfürst Max Iv von Baiern, dem zu Preßburg gleich dem Kurfürsten von Württemberg der „König stitel" bewilligt wurde, ließ sich am 1. Januar 1806 zu München als König Max I Joseph ausrufen. Einige Tage später ernannte Napoleon den bisherigen Vicekönig von Italien, Eugen Beau-haruais, zu seinem Nachfolger in Italien und beging zu München am 14. Januar 1806 dessen Vermählung mit des Königs Max I Joseph ältester Tochter, Angusta Amalia. Den König von Neapel, der während des Krieges der Koalition beigetreten war, erklärte Napoleon für entsetzt und gab das Land seinem älteren Bruder, Joseph (31. Wärz 1806). Seinem jüngeren Brnder, Lndwig, gab er die batavische Republik als Königreich Holland (8. Juui 1806), seinem Schwager Joachim Mnrat*) *Vjoachimmurat erhielt 1808 für seine Thaten in Spanien (s. das Ende des 8 69) das Königreich Neapel, übernahm 1812das Kommando der von Napoleon Verlassenen Armee, kehrte aber 1813 von Hanau nach Neapel zurück, schloß am

7. Die mittlere und neue Welt - S. 213

1873 - München : Lindauer
213 Hxieg Österreichs gegen Frankreich, 1809. Die allgemeine Entrüstung, welche Napoleon nach dem Frieden zu Tilsit durch eine Reihe von Gewaltschritten hervorrtef, alanbte das von England aufgereizte Wiener Kabtnet zu einem neuen Kampfe für die deutsche Freiheit und zur Herstellung seines politischen Ansehens benutzen zu sollen. 3wei Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, sollten nach Baiern und Italien vorrücken, aus beiden Ländern Verstärkungen an sich ziehen und Napoleon zur Schlacht zwmgen, bevor er seine Macht gesammelt hätte. Allein Napoleon warf dem Erzherzoge Karl schon an der Isar ein größtenteils aus Truppen des Rheinbundes zusammengesetztes Heer entgegen und siegte in den Gefechten bei Abensberg (wo sich der bairtfche Kronprinz Ludwig als Kommandierender der ersten Division Napoleons durch persönliche Tapferkeit auszeichnete), Lands Hut, Eckmühl und Regensburg (April 1809). Hierauf rückte Napoleon durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Der Errberroq Karl sammelte die Reste der Österreicher und erfocht bet den Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai 1809) einen herrlichen Sieg. Allein durch die Niederlage, welche dte Österreicher durch Napoleons Übermacht bald nachher (5- und 6. <Mi) beiwagram erlitten, sah sich der Kaiser zudemwteuer Frieden genötigt (14. Oktober 1809), der ihm neue Opfer (Abtretung von 2000 Quadratmeilen) auferlegte. Während dies an der Donau vorging, hatte der Sandwtrt Andre as Hofer von Passeyr in Vereinigung mit dem Wirte Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger die mit der bairischen Regierung unzufriedenen Tiroler zu den Waffen ge-rnfeu und die Franzosen und Bai ern dreimal aus dem Lande getrieben. Nach Abschluß des Wiener Friedens ließ Hofer seine Unterwerfung anmelden. Aber verleitet durch falsche Berichte, als habe Österreich die Feindseligkeit gegen die Fr anrosen erneuert, rief Hofer (15. November) seine Landsleute neuerdings zu den Waffen. Da wurde die verheißene Amnestte für verwirkt und Andreas Hofer für geachtet erklärt. Er flüchtete sich in eine Sennhütte des Passeyr-Thales, wurde aber ausgespürt und auf Befehl Napoleons zu Mantua erschossen (20. Februar 1810). Tirol wurde von Napoleon an Italien, Jllyrien und Baiern verteilt (1. Mai 1810). König Max I von Baiern erhielt für das, was er von Tirol verlor und sonst noch an Württemberg und Würzburg abgeben mußte Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel, den größeren Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und dre Stadt Regens-bura mit dem fürstbischöflichen Gebrete. (Gebletsvermehrung 175 Quadratmeilen). Fürst Primas Karl Theodor von Dalberg bekam das neugebildete Großherzogtum Frankfurt nnt der Klausel, daß Eugen Beauharnais sein Nachfolger werden solle.

8. Die mittlere und neue Welt - S. 217

1873 - München : Lindauer
217 eine der englischen nachgebildete Verfassung (Pairskammer und Deputiertenkammer) und schloß mit den Verbündeten am 30- Mai zu Paris Frieden (der erste Pariser Friede), worin Frankreich den Umfang erhielt, den es am'l. Januar 1792 hatte. Die übrigen Angelegenheiten wurden an einen Kongreß verwiesen, der in Wien am 1. November 1814 eröffnet wurde. Napoleons Nnckkehr und der fehle Hampf der Verbündeten gegen ihn, 1815. Während die deutschen Fürsten auf dem Kongresse zu Wien über die Verteilung und Verfassung der Länder berieten, erscholl die Kunde, Napoleon sei von der Insel Elba entflohen und habe mit bewaffneter Hand einen Einfall in Frankreich versucht (1. März 1815). Die versammelten Monarchen erklärten den Friedensstörer in die Acht (13. März) und ließen unverzüglich ihre Heere gegen ihn vorrücken. Der Kampf begann und endete in Belgien. Napoleon besiegte (am 16. Juni) das preußische Heer unter Blücher bei Ligny, konnte aber dessen Vereinigung mit dem englischen Heere nicht verhindern und wurde am 18. Juni bei Wa'terloo oder la belle Alliance oder Mont St. Jean von Blücher und Wellington entscheidend geschlagen. An demselben Tage löste sich der Kongreß zu Wien auf, nachdem er (am 8. Juni) für Deutschland eine Bundesakte zu Stand gebracht hatte. Gemäß dieser trat an die Stelle des deutschen Reiches der „deutsche Bund", den die deutschen souveränen Fürsten und die vier freien Städte zur Erhaltung der innern und äußern Sicherheit und der Unabhängigkeit und Un Verletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten bildeten. Ein immerwährender Bundestag zu Frankfurt a. M. sollte über die gemeinsamen Angelegenheiten entscheiden und die Mitglieder desselben teils einzelne, teils Gesamtstimmen führen; für Österreich ward der Vorsitz in dieser Versammlung bestimmt. Die Bundesakte enthielt nachstehende Bestimmungen:^Österrei ch erhält seine verlorenen Besitzungen zurück mit Ausnahme Belgiens und bekommt zur Entschädigung für dieses das Gebiet von Venedig; Preußen behält von seinen ehemaligen polnischen Besitzungen außer Westpreußen nur das Großherzogtum Posen, tauscht den Nest von Schwedisch-Pommern nebst der Insel Rügen von Dänemark gegen Lauenburg ein und erhält die meisten seiner früheren Besitzungen in Westfalen und ant Niederrhein, das Großherzogtum Berg, ein neues Gebiet zu beiden Seiten des Niederrheins, die Hälfte Sachsens und in der Schweiz Valangin und die Hoheit über Neufchltel; Holland wird mit Belgien wieder vereinigt, und dieses „Königreich der Niederlande" nebst dem zu Deutschland gehörigen Großherzogtum Luxemburg dem vormaligen Statthalter von Holland als Wilhelm I gegeben; Barern behält die Fürstentümer Ansbach und Baireuth und erlangt für seine an Österreich abgetretenen Länder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel) die Städte Würzburg und Aschaffen-burg und einen Strich Landes am linken Rheinufer (Rheinpfalz); Sachsen verliert außer dem Herzogtum Warschau noch die Hälfte seines Königreiches; Hannover wird zu einem Königreiche erhoben und erhält von Preußen die

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 68

1898 - Schwabach : Schreyer
— 68 — bestiegen, um vom Aussichtsturm Ausschau zu halten. Tief zu unfern Füßen liegt die Stadt; der Blick schweift weiter; er folgt dem Lauf der Flüsse, die sich durch herrliche Thäler winden. Im Süden blauen die Alpen herüber. Wenden wir uns gegen Norden, so liegt in langgestreckter Reihe der bayerische Wald vor uns; der Arber, der Rachel, der Lüsen und der Dreisesselberg lugen herüber. Wir können uns kaum trennen von dem herrlichen Stückchen Erde. Zusammenfassung: Aussichtspunkte. Kein Besucher Passaus versäumt, die Mariahilfkirche und den Georgsberg zu besteigen. Beide sind herrliche Aussichtspunkte. Der Georgsberg trägt die Feste Oberhaus. d. Durch ein in den Georgsberg gehauenes Felsenthor gelangen wir an die Jlz und über diese auf einer langen Brücke zur dorfähn- lichen Ilzstadt, deren freundliche Häuser friedlich das linke User des Flüßchens umkränzen. Aus stillem Thal kommt der Fluß „des Waldes", und sein dunkler Spiegel verleiht diesem Teil Passaus im Verein mit den niedrigen Häusern, der einfachen Brücke und dem großen Holzlager- platz ein echt ländliches Aussehen. Hier sehen wir ein Stück von dem großen Handel Passaus. Die 17 000 Seelen zählende Stadt ist der Hauptstapelplatz für die gewaltigen Holzmengen, die aus der Jlz dem bayerischen Wald entführt werden. Ungefähr 2000 Schiffe und fast 300 Flöße berühren jährlich Passau, wo ein bedeutender Teil des aus Ungarn kommenden Getreides umgesetzt wird. Auch die Gewerbe- thätigkeit der Stadt ist nicht unbedeutend. Die Schätze des Waldes an Graphit und Porzellanerde begünstigen die Herstellung von Schmelz- tiegeln und Porzellau. Zusammenfassung: Beschäftigung der Bewohner. Die Ilzstadt zeigt uns Passaus großeu Handel mit Holz und Getreide. In Passäu werden Schmelztiegel und Porzellanwaren hergestellt. e. Unterhalb Passau verläßt die Donau unser Vaterland. Sie strömt durch Österreich-Ungarn und durch die Türkei, um schließlich in den Wellen des schwarzen Meeres ihr Grab zu finden. Zusammenfassung: Ende der Donau. Die Donau verläßt bei Passau unser Vaterland und mündet in das schwarze Meer. 8. Die Donau: Zusammenfassung. (Siehe Schüleraufsatz: Die Douau!) Merksätze: a. Die Donau entsteht auf dem Schwarzwald aus 2 Ouell- flüfseu. Sie fließt bis Regensburg nach Nordosten, dann nach Südosten. Sie mündet ins schwarze Meer.

10. Die neuere Zeit - S. 102

1882 - Leipzig : Baedeker
102 Wiener Friede. Aufstand der Tiroler. . 41. eines Treffens bei Znaim wartete Kaiser Franz nicht ab, sondern schlo mit Napoleon Waffenstillstand, dem der Wiener Friede (14. Okt.) folgte. sterreich trat ab: Salzburg, das Jnnviertel u. s. w. an Bayern, West-galizien an das Herzogtum Warschau (Sachsen), einen kleinen Teil von Ost-galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseit der Sau nebst dem Villacher Kreis an Napoleon, als König von Italien; aus jenem Kreise, aus Dalmatien, Jstrien, Ragusa sowie den griechischen Inseln bildete er den neuen Staat der illyrischen Provinzen als ein franzsisches Gouvernement. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, waren die mit der bayerischen Regierung wegen Erpressungen, Einfhrung der Konskription, Entfernung der Bischfe und Klstereinziehung uu-zufriedenen Tiroler unter Anfhrung des Sandwirts" Andreas Hofer aus dem Pafseyrthale sowie des Paters Haspinger und Speckbachers fr sterreich aufgestanden. Sie hatten mit der-zweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Franzosen und Bayern befreit. Nach dem Wiener Frieden unterwarfen diese durch ihre bermacht Tirol, wo Einheit und um-sichtige Leitung der Kriegsfhrung fehlten. Hofer wurde in einer Sennhtte im Pafseyrthale aufgesprt und in Mantna erschossen (1810). Doch behielt Bayern nur ein Drittel von Tirol, dessen sdlicher Teil mit dem Knigreiche Italien, ein stlicher Teil mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu brechen. Fr den abgetretenen Teil von Tirol erhielt Bayern Bayreut und Regensburg, fr den ehemaligen Kurerzkanzler zu Regensburg wurde das neue Groherzogtum Frankfurt gebildet. Verschiedene Versuche, den Nationalha der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu entflammen (1809), scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preuische Major von Schill, schon frher (1806) Befehlshaber einer von ihm gebildeten Frei-schar und einer der heldenmtigen Verteidiger Kolbergs, fhrte ein Husaren-regiment von etwa 600 M. aus Berlin wie zum Exercieren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen. Da gleichzeitig die Nachrichten von Napoleons Siegen an der Donau eintrafen, fand er aus dem Zuge nirgend den erwarteten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem grten Teile seiner Mannschaft in Stralsund, die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. Auch der Herzog Friedrich Wil-Helm von Braunschweig konnte mit seiner schwarzen Legion" in Sachsen keine Erfolge erzielen, doch entkam er der Bremen nach England.
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