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braten und süßes Gebäck bei jeder Mahlzeit verzehren, begnügen sie sich
im Felde mit einer Hand voll roher Hirse und frischem Quellwasser. Auf-
fallend ist es, daß sie auf die muhamedanischen Feiertage weniger Gewicht
legen, als auf die alten heidnischen, welche noch bis zur Stunde mit großen
Thieropfern, Schmausereien und Kampfspielen begangen werden.
Merkwürdig ist die Gegend von Baku und Abscheron, einer kleinen
Halbinsel des kaspischen Meeres. Hier sind Naphtha- oder Bergölquellen
und das ewige Feuer anzutreffen. Aus den Spalten des muschelartigen
Bodens steigt Kohlenwasserstoffgas empor, welches sich bei Berührung mit
einer Flamme rasch entzündet und fortbrennt. Zu diesen Feuern sind früh-
zeitig die Parsen und Ghuebern gewallfahrt, und noch jetzt hat dieser Brauch
nicht aufgehört. Der Boden ist mit diesem Gase so erfüllt, daß man es
zum Kochen und zur Beleuchtung der Hütten gebrauchen kann. Man steckt
eine Röhre in den Boden, entzündet das Gas und kann es löschen, wenn
man die Oeffnung der Röhre wieder verschließt.
Ortsbeschreibung: Stawropol, 7000 E. .Tiflis am Kür in der
Provinz Georgien, 60,000 E. Bedeutender Handel. Deutsche Colonien
liegen in der Nähe. Eriwan, 15,000 E., am Fuße des Ararat im russischen
Armenien. Westlich davon liegt das reiche Kloster Etschmiadzin, die Resi-
denz des Katholikos (Patriarchen) der armenisch-christlichen Kirche. Am
kaspischen Meere sind Derbent wegen seiner Bergöl- und Naphthagruben
und Baku aus Abscheron wegen des ewigen Feuers zu merken.
§ 91.
Die Staaten von Arabien.
(50,000 Q.-M., 4 Mill. Einwohner.)
Schon im Alterthume lebte das Volk von Arabien wie noch jetzt von
Ackerbau, Viehzucht und Raub. Die Araber sind von mittlerer Größe,
starkem Knochenbau, aber mager; in höheren Gegenden ist ihre Gesichts-
farbe weiß, in der Ebene braungelb. Schwarze, feurige Augen, eine fein-
gebildete Nase, ein sorgsam gepstegter Bart und eine würdevolle Haltung
zeichnen die Araber Vortheilhaft aus. Sie leben noch jetzt meist als No-
maden, lieben Abenteuer, Märchen und Lieder und haben ihre angeborene
Tapferkeit, ihr Gefühl für Freiheit und Unabhängigkeit und ihre alten
Staatsformen beibehalten. Ihr Charakter ist edel und menschenfreundlich;
ihre Sitten sind einfach und altherkömmlich. So leicht sie aufbrausen, so
leicht lassen sie sich auch wieder besänftigen. Gastfreiheit gehört zu den
ersten Tugenden der Araber; wer einmal Salz und Brot mit ihnen gegessen
oder die Wohnung betreten, ist ihr Gastfreund. Sie sind noch sehr aber-
gläubisch; überall vermuthen sie Geister und Zauberei. Ihre Nahrung ist
einfach. Nothwendig zu dem Leben ist den Arabern die Dattel; sie be-
greifen nicht, wie z. B. die Engländer ohne diese Frucht leben können;
ihre Kleidung ist ganz orientalisch: weite Beinkleider, Gürtel, Jacke, gewählte
Kopfbedeckung rc. Die ansässigen Araber treiben Ackerbau und Handel; die
Beduinen, d. h. die Söhne der Wüste, ziehen als Nomaden und Räuber
umher. ' Diese zerfallen in viele Stämme, welche in fortwährender Fehde
mit einander leben. Ihr Reichthum besteht in Heerden und Pferden. Den
Cassian, Geographie. 4. Aufl. in
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Baku Stawropol Georgien Baku
207
Die Hautfarbe der Chinesen ist hellbraun, das Gesicht breit und viereckig
mit hervorstehenden Backenknochen, offener Stirn und kleinen, schräg geschlitz-
ten Augen. Die Vornehmen lassen sich die Nägel an den Händen wachsen
und hüten sie sorgfältig in Futteralen, zum Zeichen, daß sie nicht arbeiten
müssen. Ihre Kopfbedeckung ist ein kegelfömiger Deckel oder eine pelzver-
brämte Mütze. Ihre Wohnungen sind in der Regel einfach^ und für viele
Menschen berechnet; in einem Zimmer von 20 Quadratfuß leben, arbeiten,
essen und schlafen oft 12 Menschen. An den Wohnungen bringen die Chi-
nesen allerlei Sprüche, Glocken-Thürmchen, Malereien rc. an.
Die Chinesen können überall im Reiche ein Gewerbe, ein Handwerk,
überhaupt eine Beschäftigung treiben, welche sie wollen, und bedürfen hierzu
keines Erlaubnißscheines. Eigentlich ist es ihnen gesetzlich verboten, in fremde
Länder zu gehen, barmt sie da nicht schlechte Lebensart lernen und ihre gute
Erziehung einbüßen. Aber dies Gesetz ist nur auf den: Papier vorhanden,
und in Wirklichkeit wandern die Chinesen jetzt ebenso zahlreich aus, wie die
Europäer. In Ost- und Westindien, Californien und Australien, Afrika
und Europa trifft man sie; sie sind geborene Handelsleute, listig und abge-
feimt, pfiffig und thätig. Europäer, welche mit großen chinesischen Handels-
häusern in Verbindung stehen, rühmen jedoch die Zuverlässigkeit derselben in
hohem Grade. Eigenthümlich ist das chinesische Geld. Man hat nämlich
kleine runde Süicke von Kupfer und Zinn, Sapeken genannt. In der Mitte
haben sie ein viereckiges Loch, damit man sie auf eine Schnur ziehen kann.
Ein Strang von 1000 Sapeken hat den Werth von einer chinesischen Unze
Silber. Münzen von Gold und Silber werden nicht geprägt; größere
Summen zahlt man mit Gold und Silber, indem inan es vorwiegt. Darum
trägt jeder Chinese eine Waage bei sich. Auch Bankscheine werden ausge-
stellt und in den Städten angenommen. Die Sapeke ist für den Verkehr
von großem Vortheil, und macht es möglich, daß auch mit dem winzigsten
Gegenstände Handel getrieben wird. Der Chinese, welcher keine ganze
Orange kaufen kann, kauft eine halbe. Man erhält um eine Sapeke ein
Schnittchen von einer Birne oder einer Ruß, oder ein Dutzend gerösteter
Bohnen, oder einen Becher Melonenkörner, oder eine Tasse Thee, oder einige
Pfeifen Tabak.
Man erzählt von den Chinesen und ihren Einrichtungen, Sitten und
Gebräuchen viel Unwahres. So behauptet man, sie thäten in alle Speisen
Ricinusöl; Haistschflossen, Gänse- und Schwanenfüße, Kämme von Pfauen-
hähnen rc. seien allgemein übliche Leckerbissen. Das ist nicht so; allein ein
chinesisches Gastmahl hat dennoch für uns viel Seltsames. Die Chinesen
essen z. B. nicht an einer gemeinschaftlichen, großen Tafel, sondern gruppiren
sich stets an kleinen Tischen, fangen die Mahlzeit mit dem Nachtisch an und
h.ören mit der Suppe auf, trinken den Wein warm aus kugelrunden Por-
zellanbechern, bedienen sich stets statt der Gabel zweier Stäbchen, und statt
der Servietten viereckiger Stückchen bunten Seidenpapiers, wovon jeder Gast
ein ganzes Päckchen auf seinem Platze findet. In den Pausen zwischen den
einzelnen Gängen steht man auf, raucht oder zerstreut sich, wie man will.
Zwei seltsame Gerichte lieben die Chinesen; das eine besteht aus gebratenen
Seidenwürmern mit Froschkompot, das andere ist gebackenes Eis. Man
taucht nämlich Eis in einen zienllich flüssigen, scharfen Teig und bringt Bei-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Ortsnamen: Westindien Californien Australien Afrika Europa
158
B. Zur Länderkunde,
Dunkeln unsichtbar. Fortwährend läuft man in sie hinein und reißt sich die Beine
blutig. An flottes Ausschreiten ist nicht zu denken.
Das Lager gerät bei der Ankunft unserer Freunde in Bewegung. Die Säcke
werden abgelegt und entleert. Da kommt nun die Ernte des Tages zum Vorschein:
Wurzeln, Knollen, Früchte, Raupen, Ochsenfrösche, Schildkröten, Heuschrecken, selbst
Schlangen und Leguane.
Holz und Wasser sowie zahlreiche Knollen und Früchte haben die Fraueu besorgt.
Das Wasser stammt aus einer zwei Stunden entfernten Vley. Man holt es in Siran-
ßeneierschalen, die auf einer Seite ein Loch haben, so groß, daß man eineil Finger
hineinstecken kann. Diese Eier trägt man in ledernen Tüchern, die zwei Tragriemen
haben. Ein Tragriemen ruht auf der rechten Schulter, der andre ist an einem Zipfel
des Tuches fest angebracht, wird von hinten her über den Kopf gelegt und vorn an
einem andern Zipfel des Tuches befestigt. Man trägt also mit der rechten Schulter,
mit dem Kopf und außerdem mit der linken Hüfte, aus der der Sack ruht. Mit der
linken Hand hält man beim Tragen das über den Kopf gezogene Tragband, mit der
rechten greift man in den Sack hinein über der rechten Brust und verhindert ein Schwan-
ken desselben beim Gehen. Häufig sieht man auch tierische Blasen, z. B. den Magen
vom Gemsbock, Gnu usw., als Wasserbehälter, die etwa acht Liter fassen. Da diese
Blasen so gut wie nichts wiegen, hat man kein totes Gewicht zu schleppen, aber sie
sind leicht zerreißlich. Man trägt sie an Stöcken über der Schulter.
Die Beute ist verteilt, man geht an die Zubereitung des Mahles. Kochen ist
ungewöhnlich, da es meist an Töpfen fehlt, Kohlen und heiße Asche werden zum Bra-
ten benutzt. Hier wird ein Ochsenfrosch mit der Haut auf heißen Kohlen geröstet.
Er schmeckt wirklich delikat, wie Hühnerfleisch. Daneben liegen in heißer Asche, die
man unter den Kohlen herausgeholt hat, die Raupen zusammen mit Heuschrecken,
verschiedenen Knollen und Wurzeln. Alle werden geröstet und dann verzehrt oder erst
noch im Mörser zerstoßen und mit Wasser angerührt genossen. Saftiges Fleisch wird aber
teils auch auf glühenden Kohlen, teils am Spieß über der lodernden Flamme gebraten.
Diese Art der Kochkunst ist sicher die ältste gewesen; gebratenes Fleisch und ge-
röstetes Mehl opferten die Griechen ihren Göttern. Später erst kam das Kochen
mit Wasser, allgemein wohl erst nach Erfindung feuerfester Gefäße. Interessant ist
es zu sehen, daß die Neger und Buschmänner unbewußt das Kochen als eine höhere
Kuust einschätzen. Wenn irgend möglich, selbst auf Durststrecken gegen unser Verbot,
kochten sie das Fleisch lieber, als daß sie es rösteten. Es war die „vornehmere" Art
der Zubereitung.
Das Mahl ist fertig. Schmatzend, die Finger leckend wie Affen, sitzen sie um das
Feuer hemm, gierig schlingend, und was für Quantitäten! Nach dem Essen bleiben
die Houoratioren noch beisammen, sich von den Erlebnissen des Tages unterhaltend,
während das junge Volk singend und tanzend, lachend und mit den Händen klatschend
einen betäubenden Lärm verübt. Zur Vergrößerung desselben dienen Tanzrasseln
aus Jnsektenkokons. Bis spät in die Nacht hinein dauert die Lustbarkeit. Unermüd-
lich ist der Buschmann, trotz der Strapazen des heutigen Tages, und über dem Gesang
und Tanz vergißt er alle Leiden. Aber ein wilder Tumult, lautes Schreien, Lachen,
Schimpfen uuterbricht plötzlich das Vergnügen. Ein Buschmannweib in höheren
Semestern hat einen Buschmaunjüngling am Arm gepackt und sucht ihn fortzureißen.
Wie ein Wasserfall rauscht der Wortschwall, eiu Wort überstürzt das andre. Ist das
ein Klixen und Klaxen, Schmatzen und Schnalzen! An und für sich schon klingt die
Bnschmannsprache drollig, ein keifendes Buschmaunweib ist aber überwältigend komisch.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Charakter-Vögel Afrikas. 77
etwaige Späher nie beide zugleich zu sehen bekommt. Am Tage
verlassen sie das Nest wohl ganz und überlassen der Sonne das
Geschäft des Brütens. Sobald sie bemerken, daß ihr Nest ent-
deckt ist und daß ein Mensch oder ein Raubtier dabei gewesen,
die Lage der Eier verändert, oder wohl gar davon mitgenommen,
zerstören sie es augenblicklich selbst, zertreten alle Eier und
legen an einem andern Orte ihr Nest an. Ein Straußenei
wiegt gewöhnlich nahe an 3 Pfund und wird im Durchschnitte
24 Hühnereiern gleich geschätzt. Der Dotter ist sehr fchmack-
hast, doch muß man gestehen, daß er den feinen Geschmack des
Hühnereies nicht hat. Er ist dabei so nahrhaft und sättigend,
daß man nicht viel davon genießen kann. Es gehören schon 4
sehr hungrige Personen dazu, um ein ganzes Straußenei zu
verzehren. Es ist bekannt, daß nur das Männchen die schönen
weißen Federn liefert, die schon seit langer Zeit als Kopfputz
unserer Damen beliebt sind. Der Preis der Federn ist je nach
der verschiedenen Ortlichkeit großen Schwankungen unterworfen.
Im Norden Afrikas wurde ein Fell mit den Federn bis zu
hundert spanischen Thalern bezahlt; im Innern des Erdteiles
kann man es gelegentlich für wenige Thaler unseres Geldes
kaufen. Verhältnismäßig teuer sind die Federn überall, schon
weil sie von den verschiedenen Völkerschaften selbst vielfach zu
Schmuckgegenständen verwendet werden.
Die Eier werden von allen Süd- und Mittelafrikanern
ebenfalls vielfach gebraucht, hauptsächlich als Gefäße. Man
umgiebt sie mit einem leichten Flechtwerk, hängt sie gefüllt in
den Hütten auf oder nimmt sie auch auf Reisen mit. In
Kordosan benutzt man sie, um die Spitze der runden, kegel-
förmigen Strohütten zu schmücken; in den koptischen Kirchen
dienen sie zur Verzierung der Schnüre, welche die Lampen
tragen; Eier und Fleisch werden von allen Jnnerasrikanern
gegessen. Die erstereu stehen unseren Hühnereiern freilich an
Wohlgeschmack nach. Junge Strauße haben ein höchst zartes,
wohlschmeckendes Fleisch; das ältere ist härter, dem Rindfleisch
ähnlich.
3. Auf Mittel- und Süd-Afrika beschränkt ist der in seiner
Art einzige Rrllnichgtler (Grypogeranus serpentarius), auch
Schlangenfalke und Sekretär genannt. Halb Reiher, halb Falke,
der geschworene Feind und eifrige Vertilger alles Kriechenden
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10 Tuareg.
östliche Sahara liegt ebenso in ihren Händen, wie der durch die
westliche Wüste in den Händen der Tuareg, indem sie den
Handel teils auf eigene Rechnung betreiben, teils nur die Kara-
wanen führen und ihnen die Kamele vermieten. Hauptsächlich
vermitteln sie den Austausch der Waren des Südens gegen die
des Nordens und bringen vor allem Sklaven aus den Neger-
ländern uach Fessau und Ghat. Eine nicht unbedeutende Ein-
nahmequelle der Tebu bildet auch die Abgabe, die sie von den
Karawanen, die ihre Gebiete durchziehen, ost auf die unver-
fchämteste Weise erpressen. Was sie sonst noch brauchen, suchen
sie sich durch Plünderung und Raub zu verschaffen, die ihnen
viel eintragen mögen, ihren Ruf aber auch gründlich verdorben
haben. Doch lassen sich diese gewaltthätigen Plünderungszüge
zumteil wenigstens als Wiedervergeltungen entschuldigen, denn,
beständig von anderen überfallen, ausgeplündert, in die Sklaverei
geschleppt, suchen sie sich zu entschädigen und rächen sich, wo sie
die Übermacht haben.
b. Huareg.
Die von den Arabern und nach ihnen von den meisten
Geographen Tuareg genannten Berbern der Wüste gehören
der weißen Menschen-Rasse an; denn abgesehen von ihrer Ab-
stammnng, sind alle, gewöhnlich bedeckten, Teile ihres Körpers
fast so weiß wie bei den Europäern, während die Farbe des
Gesichts durch deu Einfluß des Klimas dunkelbraun geworden
ist. Ihre Figur ist groß und wohlgebildet, ja, die Tuareg
sind nach der übereinstimmenden Angabe aller afrikanischen
Reisenden der schönste Menschenschlag dieses Erdteils.
Ihre Kleidung ist mannigfaltig, je nachdem sie mit ver-
schiedenen benachbarten Stämmen in Berührung gekommen sind,
sodaß es schwer zu sagen ist, wie ihre ursprüngliche Kleidung
war. Das Auffallendste ist der blaue, baumwollene Gesichts-
shawl (Litham), der zweimal um das Gesicht gewunden wird,
sodaß er Augen, Mund und Kinn verhüllt und nur den Mittlern
Teil des Gesichtes mit der Nasenspitze frei läßt. Indem er
zugleich um den Kopf und die Schläfe gewunden und mit einer
Schleife hinten am Kopf befestigt wird, bildet er die ganze Kopf-
bedeckung, die das Gesicht gegen den Einfluß des heißen Wüsten-
Windes und die Augen vor dem Sande schützt. Ihre Waffen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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16 Hottentotte.
den man an einem Stiele befestigt, dient als Taschentuch,
Fliegenwedel und Spielzeug, dagegen zieren Elfenbeinringe den
Unterarm, Kupferringe die Ohren, und an dem Halse befestigt
man eine Schnur mit Zaubermuscheln. Ähnlich kleidet sich die
Frau. Den Kopf verhüllt sie mit einem Kattuntuch oder einer
Pelzmütze, an denen Glaskorallen und Muscheln, blanke Knöpfe
und andere blitzende Gegenstände hängen, und nie wagt sie es,
den Kopf entblößt zu zeigen. Die Glieder zieren Ringe von
Knochen und Metall oder von zusammengedrehten Eingeweiden
und Leder. Metallgehänge funkeln an den langgezogenen Ohren,
und das Gesicht ist mit sechs Streifen roten Ockers bemalt.
Erlauben es die Mittel, so behängt sie sich mit Stückchen von
Straußeneiern, Schalen der kleinen Landschildkröte und der un-
entbehrlichen Pomadenbüchse.
Gegenwärtig baut sich der vornehme Hottentotte ein viereckiges
Haus aus Flechtwerk, das er mit Lehm bewirft; doch errichtet er als
Villa daneben die nationale runde Binsenhütte von der Gestalt eines
Bienenkorbes oder Backofens. Jeder Kraal besteht aus solchen iu einen
Kreis gestellten Hütten; als gemeinsamer Schutzwall dieut eine Dornen-
hecke. Will der Stotterer sich eine solche Hütte errichten, so sucht er
sich im Walde ein Bündel Stangen aus, schält sie rein und biegt sie
am Feuer halbkreisrund. Dann mißt er die Baustelle ab und steckt die
Reifen derart mit den Enden in den Boden, daß sie in der Mitte
einander kreuzen, oder er bindet sie dort zusammen, legt Querreifen
darüber, um diesem leichten Stabwerk mehr Halt zu geben, sodaß das
fertige Gerüst wie das Gradnetz einer Halbkugel aussieht. Mit dieser
That endet für ihn die Arbeit, denn die Decke, mit der das Fachwerk
der Stäbe überkleidet wird, hat die Frau zu besorgen. Diese sammelt
Binsen, weicht sie ein, klopft sie, um sie geschmeidig zu machen, und
dann greift sie zur gewaltigen Heftnadel von einhalb bis dreiviertel
Meter Länge, in die sie Darmsaiten statt Bindfaden zieht, um die
Binsen mühsam aufzureihen und an einander zu befestigen. Sie ver-
fertigt soviele solcher Decken, als nötig sind, um die Hütte von 6—8 m
Durchmesser zu überziehen und durch quer gelegte Doppeldecken Wasser-
und windfest zu machen. Vorn wird ein Eingang von 1—Vu m Höhe
freigelassen, der als Thür, Fenster und Rauchfang dient und des Nachts
durch eine vorgestellte Hürde gesperrt wird. In der Mitte der Hütte,
deren Boden festgetreten wird, legt man mit Hilfe einiger Steine den
Feuerherd an, befestigt der Thür gegenüber ein Gestell aus Dorn-
zweigen, an denen man Geschirr, Waffen und Kleider aufhängt, breitet
Felle am Boden aus, und sieh, die Hütte ist nun bewohnbar. Hier
hockt die Familie tagelang am Herdfeuer, ißt, raucht und schläft. Um
die kalten Winde abzuhalten, legt man einen halben Meter von der
Hütte entfernt einen zweiten Dornenzauu an, und nun giebt es keine
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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I. Völker Afrikas.
1. Neger.
Die Ureinwohner Afrikas gehören dem äthiopischen Stamme
an und wohnen vorzugsweise im Innern und an der Westküste
des Landes. Sie sind im allgemeinen ein starkes, kräftiges
Volk. Die Farbe der Neger durchläuft die mannigfachsten Ab-
stufungen, vom tiefsten Schwarz bis zum lichten Braun. Bei
der Geburt ist die Farbe der Negerkinder fast nicht von der der
Europäer zu unterscheiden; aber sie dunkelt bald, besonders auch
durch die in mehreren Gegenden übliche Sitte, die Kinder mit
Palmöl einzureiben und sie dann auf Steinen den Strahlen der
Sonne auszusetzen. Um das dreißigste Jahr hat die Dunkelheit
den höchsten Grad erreicht, im höheren Alter schwindet sie all-
mählich wieder, und bei Negern von siebzig bis achtzig Jahren
ist die Haut meist blaß, gelblich/''welk und schlaff geworden.
Eigentümlich ist es, daß weder die innere Seite der Hand, noch
die Fußsohle sich entsprechend dem übrigen Körper färben; sie
bleiben vielmehr immer weißlich.
Die Wohnungen der Neger bestehen zumeist aus zwie-
fachen Wänden von Flechtwerk, deren Zwischenraum mit Erde
ausgefüllt wird; anderwärts errichtet man Lehniwände, darauf
legt man Stämme, die das Dach aus Gras oder Palmenblättern
tragen. Sehr häufig überzieht mau die aus Flechtwerk her-
gestellte Mauer mit Lehm und drückt Zweige, Blumen und
andere erhabene Gegenstände hinein, worauf das Ganze wieder
übertüncht wird. Der festgestampfte Fußboden ist im Innern
erhöht und wird in manchen Gegenden täglich mit einem roten
Waffer Übergossen. Statt der Fenster braucht man höchstens
Bambusgitter, die oft auf das reichste verziert werden. Die
Buchholz, Völkerkunde. 1
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 40 —
des Kauoes. Endlich haben die Robben ihr Leben unter den wuchtigen
Streichen der Harpunierer ausgehaucht: mit großer Anstrengung werden
sie in die Boote gezogen, dann an Bord des Schooners gebracht. Hier
zieht man den Tieren die Felle ab, salzt diese ein und schafft sie später
nach England.
Ein überaus kostbares Pelzwerk liefert auch die in den Gewässern
des Großen Oceans heimische sammetschwarze oder kastanienbraune Meer-
otter, ein äußerst mißtrauisches Geschöpf, das schwer zu bekommen ist.
Die Indianer dieser Küstendistrikte und der vorliegenden Inselwelt
lernen wir als friedfertige, zu seßhaftem Leben geneigte Stämme kennen.
Sie führen sehr verschiedene Namen, und auch die Sprachen, die sie
reden, weichen stark voneinander ab. Ihr Äußeres, ihre Sitten und Ge-
wohnheiten stellen sie den Nordostasiaten nah, und ein hervorragender
Gelehrter faßt sie deswegen mit diesen unter dem gemeinsamen Namen
Behringsvölker zusammen. Sie sind mittelgroß, ja, zuweilen sogar sehr
hoch und haben gute Gestalt. Die Gesichtszüge sind markiert, die Haut
ist so hell wie bei südeuropäischen Völkern; das Haar ist straff und schwarz,
der Bartwuchs spärlich, doch ist derselbe bei einigen Stämmen stärker
entwickelt. Meist sind die Backenknochen stark ausgebildet wie bei den
Mongolenvölkern, die Nasen fleischig und ausgestülpt. Auch schiefgeschlitzte
Augen, wie sie jenen Völkern eigen sind, finden sich, doch nicht bei allen
Völkerschaften. Auf der Insel Vaneouver treffen wir Leute, denen, einer
alten Sitte gemäß, der Schädel in der Jugend flach oder lang gedrückt
worden ist. Viele gehen bereits in europäischer Gewandung, der Haupt-
teil der Kleidung ist aber immer eine wollene Decke. Die aus Fellen
verschiedener Tiere zusammengenähte Pelzdecke ist längst außer Gebrauch
gekommen. Bei Festlichkeiten bemalen diese Leute den Körper mit Zinnober,
Ocker und Kienruß. Die Frauen schmücken sich gern mit Ohrgehängen
aus Steinen und Haifischzähnen, sie bohren Silberringe dnrch die Nasen-
scheidewand, legen Perlenschnüre um den Hals und vervollständigen ihren
Pntz dnrch silberne Armbänder aus amerikanischen Dollars. Ein ganz
besonders eigentümliches Schmuckstück aber ist der Holzpflock, den sie sich
durch die Unterlippe stecken. Dem 12—13 Jahre alten Mädchen wird
die Lippe durchstochen; in die entstandene Öffnung schiebt mau einen
Stift aus Knochen, Holz oder Silber. Nach der Verheiratung wird ein
Holz- oder Knochenpflock an Stelle jenes Stiftes gesetzt: man vergrößert
Länge und Durchmesser desselben allmählich, sodaß Pflöcke von 3—4 cm
Breite und 5—8 cm Länge nicht selten sind. Doch kommt die häßliche
Sitte neuerdings mehr und mehr in Abnahme.
Die Dörser bestehen aus nur 4—12 Häusern, die aus Cedern-
planken an der Meeresküste erbant sind. Nach der Wasserseite hin befindet
sich an fast allen eine Plattform, die 1—2 Meter über den Hochwasser-
stand hinausragt. Dort können wir die Männer jeden Tag mehrere
Stunden träge hocken sehen, und hier werden auch die Mahlzeiten ein-
genommen. Neben den meisten Häusern stehen Wappenpsähle von 8—20
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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mit den Kleinen, daß man meinen könnte, sie seien selber zu Kindern
geworden. Die Mädchen des Stammes, bunt bemalt an Gesicht, Armen
und Beinen, befinden sich indes gleichfalls in eifriger Thätigkeit; sie fertigen
Teppiche aus Guauacohaut.
Welch' fremdartiges, buntes Bild um uns her! Wie eigentümlich
sind schon die Toldos (Hütten) aus denen das Lager besteht! Dort
wird eben eine solche eigentümliche Behausung errichtet; sehen wir den
Frauen, deueu die Herstellung. Einrichtung und Abbrechuug der Hütte
obliegt, einmal bei diesem wichtigen Geschäfte zu! Sie treiben zunächst eine
Reihe von Pfählen, die oben in Gabeln endigen, in den Boden; die nach
vorn befindlichen find etwa 2 m hoch, die weiter zurückstehenden niedriger.
Diese Träger werden durch Querstangen fest miteinander verbunden, doch
so, daß die nach Osten gelegene Seite als Eingang srei bleibt. Üeber das
so hergestellte Gerüst ziehen die Frauen nun eine schwere, ans Gnanaeo-
fellen bestehende Decke; diese Hülle ist selbstverständlich ziemlich schwer;
damit sie widerstandsfähiger werde, hat man sie rot gefärbt und mit Fett
beschmiert. Der Junenraum wird dadurch noch besser geschützt, daß mau
das Gepäck wie eine Mauer au deu Wänden aufstapelt. Die Vorderseite
läßt man offen; nur bei schlechtem Wetter wird sie gleichfalls geschlossen
Der Toldo wird nunmehr im Innern durch Fellvorhäuge in einzelne Ab-
teilnngen zerlegt, die den verschiedenen Familiengliedern als Schlafräume
dienen.
Im Zelte unseres Gastfrenndes können wir uns die einfache Ein-
richtuug einmal genan ansehen. Vorn, im „Munde" des Toldo, brennt
das belebende, speisebereitende Feuer, sorglich geschürt vou einer der Frauen
des Kazikeu (Häuptlings). Da das Wetter eben freundlich ist, hat man
die Eingangsseite offen gelaffen. In den Schlafränmen befinden sich nur
einige Roßhäute und ein oder zwei Polster; letztere sind aus wollenen
Decken, die man von den Arancanern kauft, hergestellt; ihre Füllung besteht
aus Guauacowolle. Später sehen wir sie noch zu anderem Zwecke benutzt;
auf dem Marsche der Horde fiudeu sie nämlich als Frauensättel Ver-
Wendung. Sehr angenehm fällt es uns auf, daß die einfachen Behausungen
so außerordentlich sauber gehalten werden. Das Kochgerät ist ungemein
einfach; es besteht aus dem eisernen Bratspieß und einem oder mehreren
Töpsen, die man jetzt zum Kochen, dann zum Auslassen des Fettes, dann
wieder zur Herstellung der Farbe verwendet, womit Männer wie Frauen,
Knaben wie Mädchen sich rot bemalen.
Doch nun zu den Bewohnern dieser eigentümlichen Behausungen!
Im Eingange steht seitwärts an der Fellwand der Kazike, wie alle seine
Stammesgenossen ein ungemein kräftiger, hochgewachsener Mann, der die
übrigen Krieger allerdings fast noch um Haupteslänge überragt. Ist er
doch fast so hoch wie das stattliche Roß, das mit hochaufgerichtetem Kopfe
vor ihm steht. Indem wir ihn betrachten, wird uns begreiflich, daß die
Zahlenangaben der Reifenden über die Größe dieser Indianer richtig sind.
Unser Kazike ist sicher 2 Meter hoch, und dieser außerordentlichen Körper-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
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5. Was die Kleidung allein nicht zu ersetzen vermag, das lei-
stet die Wohnung: der Palast, das Hans, die Hütte oder Höhle.
Sie schützen gegen Nässe, halten die brennende» Sonnenstrahlen
und die frostigen Winter-Stürme ab. Beide, Kleidung und Woh-
nung, machen es dem Menschen möglich, sich vor jeglichen schäd-
lichen Witterungs-Einflüssen zu jeder Jahreszeit und in jedem
Klima zu verwahren. Wohnt der Süd a m c r i k a n er in seinen
feuchten, schwülen Urwäldern auf Bäumen und wiegt sich am
kühlen Abend in seiner Hängematte; sucht der Nubier und Abys-
sinier in Felshöhlen Kühlung und Ruhe, so gräbt sich der Es-
kimo und Grönländer dagegen Erdhöhlen, um sich darin wäh-
rend der langen Winternacht gegen die schreckliche Kälte zu schützen.
In denjenigen Gegenden, wo auch jene Schutzmittel nicht in allen
Fällen ausreichen, da wird eingeheizt. In wärmern Erdstrichen
wärmt man sich in kühlen Nächten am offenen Holzseuer, oder
brennt aus Wüstenreisen gedörrten Kameelmist; in den geniäßigten
und kalten Zonen wird 6—9 Monate lang anhaltend eingeheizt,
wozu Holz, Torf, Braunkohlen und Steinkohlen das Brennmate-
rial hergeben.
6. Will der Mensch aber zu diesem Allem gelangen / will er
bequeme Kleider, eine gesunde Wohnung haben, so kann er sich
diese nicht selbst machen ; er bedarf seiner Mitmenschen dazu, welche
sich gegenseitig dabei behnlflich sind. Ein jeder erlernt ein Geschäft,
Gewerb, Handwerk, oder ergreift einen Stand, wodurch er An-
dern nützen und so viel Geld verdienen kann, daß er auch wieder
Dienste von Andern erhalten kann. Der Schuster macht ihm die
Schuhe und Stiefel; der Nagelschmied liefert die Nägel, der
Eisengießer das Eisen, der Bergmann das Erz dazu; der Gerber
bereitet das Leder, der Lohschäler schält die Lohe, der Lohmahler
mahlt sie zu Staube; der Strumpfwirker oder die Strickerin ma-
chen die Strümpfe, die Spinnerin spinnt das Garn, der Schaf,
scherer besorgt die Wolle, der Wollwäscher wäscht, der Plüstcrer
reinigt dieselbe; der Schneider näht die Beinkleider, Röcke und
Westen, die Näherin die Hemden, Schürzen und Hauben; der Wol-
lenweber webt das Tuch, der Walker walkt, der Rauher rauht
und der Färber färbt es. Der Leinweber webt das Leinen, der
Bleicher bleicht dasselbe, der Landmann baut den Flachs dazu,
der gepflückt, gerefft^ gedörrt, gebrochen, gehechelt und gesponnen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]