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1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 25

1918 - Leipzig : Hirt
— 25 — setzten, so wurden sie in Ungarn und Siebenbürgen von den erbitterten Bewohnern wie Räuber erschlagen. Im August 1096 erfolgte der Aufbruch des eigentlichen Kreuzheeres. An der Spitze stand Gottfried von Bouillon (spr. Bujong), Herzog von Niederlothringen. Er gelangte ohne Unfall durch Deutschland, Ungarn und die Türkei nach Kleinasien. Allein das Kreuzheer wurde durch Hunger, Krankheit und Schwert der Türken beträchtlich vermindert. Von 400000 ausgezogenen ' Streitern erreichten kaum 20000 nach dreijähriger Wanderung das ersehnte Ziel. 4. Inwiefern die Kreuzzüge dauernden Erfolg nicht hatten. Nachdem 1099 Jerusalem erobert worden war, befleckten die Sieger ihren 1099. Ruhm, indem sie unter den Überwundenen ein fürchterliches Blutbad anrichteten. Gottfried wies die ihm angebotene Königswürde in christlicher Demut zurück und nannte sich nur „Beschützer des Heiligen Grabes". Im nächsten Jahre erlag er dem Klima und der Anstrengung. Sein Bruder Balduin folgte ihm als „König von Jerusalem". Da nun das neue Reich von den Mohammedanern hart bedrängt wurde, machten sich zu seinem Schutze immer neue Kreuzzüge nötig. Im ganzen .sind deren sieben unternommen worden, der letzte 1270. Trotz aller 1270. Anstrengungen ist das erstrebte Ziel nicht erreicht worden; denn 1291 1291. fiel die letzte christliche Besitzung wieder in die Hände der Türken zurück. 5. Welchen Nutzen die Kreuzzüge trotzdem für das Abendland brachten. Und doch sind die Opfer nicht umsonst gebracht worden. Die Kreuzzüge haben das Ritterwesen veredelt, indem die Ritter in der Befreiung des Heiligen Grabes ein höheres und edleres Ziel ihrer Tätigkeit fanden. Es bildeten sich in Palästina drei Ritterorden: die Johanniter, die Tempelherren und die Deutschen Ritter. Die Kreuzzüge haben das Ansehen des Papstes gehoben und Begeisterung für die Religion geweckt, sowie Bildung, Wissenschaft und Dichtkunst gefördert. Die Verbindung mit dem Osten erzeugte lebhaften Handel zu Wasser und zu Lande; Seidenbau und Kunstfärberei wurden nach Europa verpflanzt. Handel und Gewerbe führten die Städte zu Reichtum und Macht; mit der größeren Wohlhabenheit wuchs das Streben nach Bildung und Freiheit. Ja, selbst auf die leibeigenen Bauern siel ein Segensstrahl der großen Bewegung, indem jeder, der das Kreuz nahm, frei wurde. Viii. Die Koßenjlauftnzcit (1138—1254). (Vergl. Kursus I, Seite 17—19.) l. Mit wem der erste Hohenstanfe lange kämpfen nutzte. Nach dem Allssterben des fränkischen Kaiserhauses folgte Kaiser ßothar. Nach seinem Tode ging die Kaiserwürde auf das Geschlecht der Hohenstaufen über. Dasselbe hat seinen Namen von der Stammburg Hohenstaufen in Schwaben (im jetzigen Württemberg, östlich von Stuttgart). -Lcr cistc hohenstaufische Kaiser war Konrad Iii. (1138—1152). Des 1138 1152 verstorbenen Lothar Schwiegersohn, Heinrich der Stolze, aus dem Kunze, Lernstoff für Kinder, ü. Heft 2. 4

2. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 92

1918 - Leipzig : Hirt
— 92 — Gefechte Witbois Banden; auch andere deutsche Truppenführer schlugen einzelne Hottentöttsnhaufen; aber immer wieder tauchten neue auf und gingen zum Angriff über. Erst nach Hendrik Witbois Tode, verursacht durch eine im Treffen am 29. Oktober 1905 erhaltene Wunde, unterwarfen sich die Witbois, gaben ihre Waffen ab und erkannten zum ersten Male bedingungslos die Herrschaft des Deutschen Reiches an. Aber noch bis März 1907 währte es, ehe die einzelnen Bandenführer in die Kalahariwüste vertrieben oder unterworfen worden waren und mit der vollständigen Unterwerfung der Bondelzwarts für das gesamte Schutzgebiet die Aufhebung des Kriegszustandes erfolgen konnte. Durch die vielen deutschen Söhne, die dort gefallen und begraben sind, ist Deutsch-Südwestafrika kein fremdes Land mehr, sondern ein Stück Heimatland, für das zu sorgen unser aller heilige Pflicht ist. Geschichtstabelle. 10‘2 vor Chr. Schlacht bei Aquä Sextiä 101 vor Chr. Schlacht bei Vercellä. 9 nach Chr. Hermannsschlacht im Teutoburger Walde. 375 Beginn der Völkerwanderung. 378 Schlacht bei Adrianopel. 380 Ulfilas, Bischof der Goten. 395 Teilung des römischen Reichs durch Theodosius den Großen. 410 Eroberung Roms durch Alarich. 415 Gründung des Westgotenreichs in Südgallien und Nordspanien. 429 Gründung des Vandalenreichs in Nordafrika. 449 Zug der Angeln, Sachsen und Jüten nach Britannien. 451 Schlacht bei Chalons. 453 Tod Attilas. 455 Plünderung Roms durch Geiserich. 476 Untergang des weströmischen Reichs durch Odoaker 481 Gründung des Frankenreichs durch Chlodwig. 486 Schlacht bei Soissons. 489 Theodorich der Große führt die Ostgoten nach Italien. 496 Schlacht bei Zülpich. 534 Untergang des Vandalenreichs durch Belisar. 554 Untergang des Ostgotenreichs durch Narses. 568 Gründung des Langobardenreichs durch Alboin. Ende der Völkerwanderung. 622 Flucht Mohammeds (Hedschra). Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung. 632 Tod Mohammeds. 711 Schlacht bei Leres de la Frontera. Untergang des Westgotenreichs. 732 Schlacht bei Tours und Poitiers. Karl Martell. 752 Pipin macht sich zum König der Franken. 755 Tod des Bonifatius. 768—814 Karl der Große. 774 Untergang des Langobardenreichs. 800 Krönung Karls des Großen zum römischen Kaiser. 813 Vertrag zu Verdun. Entstehung eines Deutschen Reichs. 919—936 Heinrich 1. 928 Gründung der Mark Meißen. 933 Schlacht bei Merseburg. 936—973 Otto I. 955 Schlacht auf dem Lechfelde. 1056—1106 Heinrich Iv. 1066 Zug der Normannen nach England. Ende des angelsächsischen Königreichs. 1077 Demütigung Heinrichs in Canossa. 1080 Schlacht bei Mölsen. 1094 Peter von Amiens. 1095 Kirchenversammlung zu Clermout. 1096—1099 Erster Kreuzzug. 1099 Eroberung Jerusalems. 1152—1190 Friedrich Barbarossa. 1170 Petrus Waldus. 1176 Schlacht bei Legnano. 1254—1273 Das Interregnum. 1268 Toddesletztenhohenstaufenkonradin. 1270 Letzter Kreuzzug. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Schlacht auf dem Marchfelde. 1291 Zurückfallen der letzten christlichen Besitzung in die Hände der Tünen.

3. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 33

1918 - Leipzig : Hirt
— 33 — 2. Durch welche Einrichtung das Volk den rechtlosen Zustand im Reiche zu bessern suchte. Die allgemeine Unsicherheit und die geringe Achtung, welche die eigentlichen Gerichte besaßen, riefen die Femgerichte ins Dasein. Ihr Name stammt von dem altdeutschen Worte verfemen (= verbannen, verfluchen). Ursprünglich entstanden sie in Westfalen, ihr Hauptsitz war Dortmund; von dort breiteten sie sich über ganz Deutschland aus. Eigentlich waren sie nur die Fortsetzung der alten, von Karl dem Großen eingeführten Gaugerichte. Zu Femrichtern durften nur freie Männer gewählt werden; darum hießen die Gerichte selbst Freigerichte, der Vorsitzende Freigraf, die Richter Freischöffen, der Ort der Sitzung Freistuhl. Die Schöffen mußten bei ihrer Aufnahme geloben, die Geheimnisse und Beschlüsse des Gerichts niemandem zu offenbaren. Denjenigen, welcher diefen Eid brach, traf furchtbare Strafe. Der bei der Feme Angeklagte wurde durch einen Brief mit sieben Siegeln vorgeladen. Gestand er das Verbrechen, oder wurde er desselben überführt, so wurde sofort das Urteil gesprochen und vollzogen. Folgte der Angeklagte dreimaliger Ladung nicht, fo verfiel er der Feine (= Acht des Freigerichts). Zur Zeit des Faustrechts haben die Femgerichte segensreich gewirkt. Da sie später ausarteten, wurden sie um 1500 aufgehoben. 3. Wer in Deutschland Ruhe, Ordnung und Sicherheit herstellte. Dem Interregnum wurde ein Ende gemacht durch die Wahl des Grafen Rudolf von Habsburg. Sein Stammschloß, die Habichtsoder Habsburg, stand in der Schweiz. Rudolf regierte von 1273—1291.1273-1291. Gleich am Anfang versagte ihm König Ottokar von Böhmen und Mähren die Anerkennung. Rudolf zog gegen ihn; in der Schlacht auf dem Marchfelde — 1278 — verlor Ottokar Sieg und Leben. 1278. Sein Sohn behielt Böhmen und Mähren; Österreich, Steiermark und Krain gab Rudolf feinen eigenen Söhnen und legte so den Grund zu der Macht und Größe des ha6sfrnrgischen Hauses. Weise mied Rudolf jede Einmischung in die Angelegenheiten Italiens. Um so mehr konnte er feine Zeit und Kraft Deutschland widmen. Mit fester Hand stellte er Ruhe, Ordnung und Sicherheit wieder her. Sa hielt er mit eiserner Strenge die von ihm erlassenen Landfriedensgefetze aufrecht. Dankbar nannte ihn das Volk, bei dem er um seiner Einfachheit und Anspruchslosigkeit, feiner Freundlichkeit und Herzensgüte willen allgemein beliebt war, den Wiederherstellet: Deutschlands. Er liegt in Speier begraben. 4. Wie Rudolfs Nachfolger sich widerrechtlich bereichern wollten. Nach Rudolfs Tode fürchteten die deutschen Fürsten die Macht Habs-burgs und den harten, habgierigen Sinn feines Sohnes Albrecht. Darum wählten sie den armen, aber tapferen Grafen Adolf von Nassau zum König. Aber auch Adolf (1291—1298) strebte nach Erweiterung 1291-1298. feines Gebiets. Von dem Markgrafen Albrecht von Meißen, der mit den eigenen Söhnen in Streit lag, kaufte er die Wettiner Lande. Zweimal zog er nach Thüringen und trug verheerenden Krieg in das Land. Solch unkönigliches Verfahren rief heftigen Unwillen in Deutschland hervor. Deshalb erklärten ihn die Kurfürsten für abgefetzt und wählten nun Rudolfs Sohn Albrecht doch noch zum König. Adolf, welcher zum Schwerte griff, erlag bei Göllheim (in der Pfalz) dem Gegner. Albrecht I. (1298—1308) war ein kluger 5>ürft, aber finster und 1298-i3us Kunze, Lernstoff für Kinder, It. Heft 2. 5

4. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 5

1896 - Leipzig : Voigtländer
I. Ausgang des Mittel alters. 1. Das Interregnum; — König Rudolf I. von Habsburg. Der Könige Buch oder Sächsische Weltchronik, von Repgow *). Das Interregnum. Nach seines Vaters (Kaiser Friedrichs Ii.) Tode zog König Konrad (Iv.) nach Apulien. Da starb er und wurde begraben bei seinem Vater in der Stadt Fungia. Danach gewann König Wilhelm von Holland die Herrschaft in Deutschland. Als er aber nach den Niederlanden zog, traten ihm die Friesen entgegen und erschlugen ihn in einem Kampfe. — Der Kaiser Friedrich hatte einen Sohn hinterlassen, der hieß Manfred. Der bezwang in Apulien viele Festen, die sein Vater bezwungen hatte. — Der Papst verlieh dem Grafen Karl von Provenz (Anjou) das Reich ©teilten. Da dies der Herr Manfred vernahm, sammelte er ein Heer von Christen und von Heiden; da begegnete ihm der Herr Karl mit großer Macht in dem Lande Apulien. Da wurde Herr Manfred mit vielen der Seinen erschlagen. Das wollte derjungekonrad (Konradin), König Konrads Sohn, rächen. — Er zog mit Heeresmacht über das Gebirge (die Alpen) und kam durch die Lombardei nach Toscana. Endlich nahm ihn der Herr Karl gefangen, führte ihn nach Apulien und ließ ihn in Neapel enthaupten. Damit erlosch Kaiser Friedrichs Geschlecht. Zu der Zeit erhoben sich große Wirren und dauerten viele Jahre danach. Das römische Reich ward so krank und unwert, wie nie zuvor; ja es wurde so verschmäht, daß weder ein Herr noch ein Lehensmann sein begehrten. Davon erhob sich großer Jammer und Unfriede im römischen Reich, und jeder konnte nur so weit der Sicherheit genießen, als ein jeder Herr sich und seine Leute zu beschirmen vermochte. Rudolf I. von Habsburg. Im Jahre 1273 seit Gottes *) Monumenta Germaniae, deutsche Chroniken. — Ob die Repgow'sche Chronik (— die erste in deutscher Sprache geschriebene) von Eike von Repgow, dem Verfasser des „Sachsenspiegels", herrührt, ist fraglich.

5. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 6

1896 - Leipzig : Voigtländer
6 Ausgang des Mittelalters. Geburt kam der erste Rudolf, der Graf von Habsburg, an das Reich, der 99. feit Augustus, und war daran 17 Jahre und einige Monate. Er wurde einmütiglich von allen Fürsten gekoren, wie es Gottes Wille war, da seiner in der Christenheit Not war. Als ihn die Fürsten zu Frankfurt erkoren, lag er gerade vor der Stadt Basel, die dem Bischof von Basel gehörte; mit diesem stand er zu der Zeit in Fehde. Der Bischof erschrak darüber (über die Wahl Rudolfs zum Könige) sehr, aber ohne Not, denn der König versöhnte sich gütlich mit ihm. Der König war ein guter Beschützer des Landfriedens: er brach alle Raubburgen, die das Land schädigten. — Er führte auch Krieg mit dem König Ottokar von Böhmen; diesen tötete er im Kampfe, da er sich gegen ihn empört hatte und seine Lehen nicht von ihm (dem König) empfangen wollte. — Davon wurde er so mächtig, daß die Herren ihm dringend rieten, er solle nach Rom ziehen und Kaiser werden. Der König war ein weiser und erfahrener Mann; er antwortete den Herren auf ihre Rede mit der Fabel: „Es wurden viele Tiere in eine Bergeshöhle geladen, und der Fuchs kam auch dahin. Die Tiere gingen alle in die Höhle; nur der Fuchs blieb allein draußen stehen und wartete, bis die Tiere wieder herauskämen. Es kam aber ihrer keines wieder heraus, darum wollte der Fuchs nicht in die Höhle." Mit dieser Fabel gab der König den Herren zu verstehen, daß vor ihm schon mancher König über das Gebirge nach Welschland gefahren, daß sie aber alle darin geblieben waren; darum wollte er nicht nach dem Welschlande noch nach Rom. — So blieb er im deutschen Lande, und das war dem Lande gut; denn er schuf so gutes Gericht und so guten Frieden, daß an vielen Orten im Lande die Kaufleute ihre Karren und Wagen stehen ließen, wo sie übernachteten, und niemand getraute sich, sie zu schädigen. Der König hatte von seiner ersten Gemahlin zwei Söhne, denen verlieh er die Herzogtümer Österreich und Schwaben; der eine hieß Otto, der andere Albrecht; derselbe ward etliche Jahre später römischer König. Der König kam zu gutem Alter, da kam ihn das Siechtum an. Als er kränker wurde, reiste er zuletzt nach Speier. Da empfing er die christlichen Segnungen und starb und wurde in dem Dom neben anderen Königen begraben. 2. Adolf von Nassau und Albrecht L Der Könige Buch (Repgow'sche Chronik). Im Jahre 1291 seit Gottes Geburt kam Adolf der Erste, Grasvonnassau,zur Regierung, der 100. von Augustus an, und wurde einmütig von allen Fürsten erwählt. Er blieb an der Regierung 7 Jahre und 10 Monate. — König Adolf war ein

6. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 8

1896 - Leipzig : Voigtländer
8 Ausgang des Mittelalters. Brescia gefangen und legte ihn zu Pisa in einen Kerker, worin er starb. 3. Heinrich Vii. von Luxemburg. Der Könige Buch (Repgow'sche Chronik). In dem 1308. Jahre von Gottes Geburt wurde Graf Heinrich von Lützelnburg von allen Fürsten einmütig zum König des römischen Reiches erwählt, der 102. von Augustus; er war an der Regierung 5 Jahre und 2 Monate. König Heinrich war ein auserwählter Mann und ein glücklicher Herrscher in allen seinen Thaten. Er hatte eine herrliche Gestalt und ein anmutiges Benehmen. Er brachte in wenigen Jahren das römische Reich in einen so guten Zustand, daß man ihn billig zu den besten Kaisern rechnen muß. — Der König sagte einen Reichstag nach Speyer an; dahin kamen die Fürsten alle. Auch kam dahin des Königs Wenzeslaus von Böhmen Tochter; die war eine Jungfrau, Elsbeth geheißen, und hatte das Königreich geerbt. Der König Heinrich gab ihr feinen Sohn zur Ehe und machte ihn zum König von Böhmen. Die Hochzeit und der Hof war groß, dazu kamen Ritter und Knechte. Es kam auch dahin Herr Tibalt, der Kapitän von Brescia; der wurde vom König zum Ritter geschlagen und lud ihn ein, daß er nach Welschland ziehe. Der König ging mit den Fürsten zu Rate und zog einige Zeit danach in die Lombardei. So kam er nach Mailand; da hatten die Seinen viele Arbeit, bis er die Stadt bezwang. Er zog dann weiter und machte sich die Städte und Länder Unterthan, die zu dem Reich gehört hatten. Er kam auch gen Brescia und verlangte, daß sie ihn einließen und ihm huldigten. Das wollten sie aber nicht thun; dies kam daher, daß Herr Tibalt, ihr Kapitän, der den König dahin eingeladen hatte, sich wider ihn erhob. Der König legte sich mit Heeresmacht davor und bedrängte die Stadt ein halbes Jahr. Endlich wurde Herr Tibalt gefangen und dem König überantwortet; der ließ ihn zu Tode schleifen und vierteilen und die 4 Teile an 4 Enden der Stadt aus 4 Rädern auspflanzen. Als die Bürger dies sahen, nahmen ihrer viele Stricke um den Hals und kamen so vor den König und ergaben sich und die Stadt. So bezwang er die Lombardei und Toscana. Darauf zog er nach Rom und gewann es mit großer Mühe. Es gab einen Kampf aus der Tiberbrücke; da thaten sich Herzog Rudolf von Bayern und Graf Ludewig von Dttingen hervor, so daß sie den Sieg gewannen. Eines anderen Tages erhob sich nochmals ein Kampf zwischen den Römern und des Königs Gefolge; doch erlagen die Römer, indem der König sie mit Gewalt bezwang. Danach wurde er zum Kaiser geweihet und gekrönt von einem Kardinal, der aus der Familie Eolonna stammte.

7. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 14

1896 - Leipzig : Voigtländer
14 Ausgang des Mittelalters. König Karl von Ungarn, sein Oheim, zu Hilfe geliehen hatte. König Ludwig von Bayern hatte mit König Johann von Böhmen Helfer aus allen Landen zusammengebracht und auch solche, die um des Abenteuers und der Heiden willen dahin gekommen waren, ein großes Heer, und hatte das alles bei Anzing liegen. Das kam da alles zu einander in kaum vier Tagen. Als sie sich dort nahe aneinander bei dem Wasser lagerten, so daß die Heere einander wohl sehen konnten, erwogen die weisen Herren von Österreich, daß sie überladen seien mit Heeresmacht, und gaben dem König Friedrich manchen weisen Rat. Denen wollte er aber mit Nichten folgen; er wollte nur streiten und sagte: er habe so viele Witwen und Waisen gemacht und so viele Unbilden an der Christenheit begangen, daß er nicht länger den Streit aufschieben wollte, wie es auch erginge. In derselben Nacht ritt König Friedrich mit Dietrich von Pilichdors unter sein Heer von Hütte zu Hütte zu allen seinen Herren und mahnte sie an ihre Treue und sprach: „Ihr Herren, ich traue euch wohl, daß jedermann morgen mit den Seinen ein Biedermann sei, als ich und mein Bruder, Herzog Heinrich, sich dessen getrauen und ihr dessen gebunden seid." Die sprachen, sie wollten es gerne thun, was leider nicht geschah. Des Morgens früh waren sie bereit mit vier Rotten, König Friedrich unter des Reiches Banner, Herzog Heinrich, sein Bruder, unter dem Banner Österreichs, welches der Marschall Dietrich von Pilichdors führte. Die dritte Rotte führten Herr Ulrich und Herr Heinrich, die Brüder von Walsee, und ihre Söhne, die vierte stand unter des Erzbischofs von Salzburg Banner. Alle die Herren, die da waren, die fochten männlich, so auch die Ungarn und die Heiden. Da zog entgegen der König von Böhmen mit des von Bayern Heere; denn der von Bayern kam nicht in den Streit, sondern hielt sich in der Nahe auf einem leichten Rosse in feinem blauen Wappenrocke. Als nun die Heere auf einander eindrangen, sah man Heldenwerk. Da stritt König Friedrich so ritterlich, daß man ihm den Preis gab, daß in allem dem Streite nie ein besserer Ritter gewesen wäre. Da hat er den Streit in allen Dingen bis auf Frühessenszeit behauptet, daß sie wohl 500 der Besten auf die Erde gesetzt hatten, sodann noch mehr, die sich alle ergeben hatten. Und war auch König Johann von Böhmen aus die Erde gebracht, daß er dem Rosse des vorgenannten Marschalls von Pilichdors unter den Füßen lag. Dem ward aufgeholfen von einem namenlosen Herren von Österreich. Davon wurde der Streit verloren. Während sich dies zutrug, kam der Burggras von Nürnberg mit einem großen Heere guter Ritterschaft frischer Leute über das Wasser gezogen, so daß man meinte, es sei Herzog Leopold, und ritten die gegen das Heer an. Und alle, die sich ergeben hatten, die brachen alle ihr Gelübde. Da

8. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 18

1896 - Leipzig : Voigtländer
18 Ausgang des Mittelalters. ungefähr um die siebente Stunde selbigen Tages, im vierten Jahre des Pontifikats Papst Benedikts Xii. im Baumgarten, der beim Dorfe Rense am Ufer des Rheines liegt, wo die Kurfürsten des heiligen römischen Reiches zu Verhandlungen über die Wahlen und andere Angelegenheiten selbigen Reiches häufig zusammenzukommen pflegen, die ehrwürdigen Väter in Christo und Herren, die Herren Erzbischöfe Heinrich von Mainz, Walram von Köln und Balduin von Trier, sowie die erlauchten Fürsten und Herren, die Herren Rudols, Ruprecht und Ruprecht nebst Stephan, welche den Psalz-grafen des Reiches vertreten, da es nicht entschieden war, wer von ihnen^der stimmberechtigte Gras sein solle, sowie Rudolf, Herzog von Sachsen, und Ludwig, Markgraf von Brandenburg, sich mit einander versammelt und persönlich eingefunden haben, um über die Rechte und Gewohnheiten des Reiches zu verhandeln. Dieselben haben auch Verhandlungen gepflogen mit den zahlreichen Getreuen des oftgenannten Reiches, Geistlichen und Laien, die daselbst gleichfalls anwesend waren, und haben uns drei öffentliche Notare deswegen berufen, und nachdem sie unter sich selbst der Reihe nach unter Ableistung von Eiden Umfrage gehalten hatten, wie es Brauch selbiger Fürsten ist, haben sie einhellig und eines Sinnes endgültig ausgesprochen, entschieden und als Urteil verkündet: das sei Rechtens und altbewährte Gewohnheit im Reiche, daß, wenn von den Kurfürsten des Reiches oder auch von dem an Zahl überwiegenden Teile selbiger Fürsten in Zwiespalt einer zum Könige der Römer gewählt worden ist, er nicht der Ernennung, Genehmigung, Bestätigung, Zustimmung oder Gutheißung des päpstlichen Stuhles bedarf, um die Verwaltung der Güter und Rechte des Reiches oder den Königstitel zu übernehmen, und daß betreffs dieser Dinge ein solcher Erwählter mit Recht nicht an selbigen Stuhl sich zu wenden hat, sondern daß es so gehalten und Sitte und Brauch seit undenklicher Zeit gewesen ist, daß die von den Kurfürsten des Reiches einmütig oder von der Mehrheit, wie oben, Erwählten den Königstitel angenommen und die Güter und Rechte des Reiches verwaltet haben, und daß sie nach dem Rechte und der Gewohnheit dieses rechtmäßig thun konnten und in Zukunft thun können, ohne eine Genehmigung oder Erlaubnis des genannten apostolischen Stuhles hierüber zu haben und nachzusuchen. Nachdem dies verkündigt und solcherweise entschieden worden war, haben die vorgenannten Herren Kurfürsten alle und jegliche Getreue und Vasallen des Reiches, die damals bei deren Verhandlungen und Rat dort zugegen waren, unter deren dem Reiche schuldigen oder schon geleisteten Eiden einzeln über ihre Ansicht betreffs der verhandelten und bestimmten und verkündigten Rechte und Gewohnheiten des Reiches befragt. Diese alle und jegliche haben in denselben oder

9. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 81

1896 - Leipzig : Voigtländer
Anhang. Gedichte geschichtlichen Inhalts. Der Graf von Habsburg, von Schiller. Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe, von Kerner. Wilhelm Tell, von Schiller. Deutsche Treue, von Schiller. Ludwig der Bayer, von Uhland. Graf Eberhard der Rauschebart, von Uhland. Gras Eberhard der Greiner, von Schiller. Der reichste Fürst, von Kerner. Belehnung des Burggrafen von Nürnberg, von Wild eubruch. Das Mahl zu Heidelberg, von Schwab. Lied der Städte, 1 0 • Di- F-m-, J oon Sin99. Berthold Schwarz, von Schnetzler. Wer kennt die schöne Freiburg nicht Mit ihrem hehren Sonte, Der mit ernstheiterem Gesicht Ragt in der Wolken Strome? An gläubig're Vergangenheit Für uns die beste Mahnung, Doch vorwärts blickend in die Zeit Voll sorgentrüber Ahnung. Sevin, Geschichtliches Quellenbuch. Vi. 6

10. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 13

1896 - Leipzig : Voigtländer
Ludwig der Bayer und Friedrich von Österreich. 13 Feinden mit so stürmischer Tapferkeit niedergehauen würden, gaben sie alles auf und machten sich auf die Flucht, nur um ihr Leben zu retten. Aus den einzelnen Städten, Burgen und Flecken waren viele getötet worden; darum schwieg allenthalben die Stimme der Freude und des Jubels, und hörte man allein den Laut der Klage und des Jammers. Von der Stadt Winterthur aber kam niemand ums Leben, mit Ausnahme eines einzigen Bürgers, der sich von den andern trennte und zu seinem Verderben mit den Edlen verband; alle übrigen kehrten unverletzt an Leib und ungeschädigt an ihrer Habe in ihre Heimat zurück. Unter ihnen kehrte auch Herzog Leopold heim; halbtot erschien er im Übermaße seines Leids. Ich habe dies mit eigenen Augen gesehen, denn ich war damals noch als Schüler zusammen mit andern Schülern meinem Vater mit nicht geringer Freude ein großes Stück Weges vor dem Thor entgegengelaufen. Mit Recht aber erschien Herzog Leopolds Miene düster und verwirrt, denn er hatte die Stärke und den Kern seines Heeres fast ctanz eingebüßt. Dies geschah, während sein Bruder Friedrich in Österreich war, im Jahre des Herrn 1315 am 15. November, am Feste des heiligen Othmar. Als der Kampf vorüber war, zogen die Schweizer den Erschlagenen und den Ertrunkenen die Waffen ab, plünderten ihre Habe, und sie trugen reiche Beute davon an Waffen und Geld. Und sie beschlossen an jenem Tage, um des von Gott verliehenen Sieges willen auf ewig, Jahr für Jahr, einen Festtag zu begehen. Die Schlacht bei Mühldorf. Da ließ man alle Leute wissen, daß des hohen Fürsten König Albrechts Sohn, der römische König Friedrich, da in Zwiespalt erwählt wurde, er an einem Teile und sein Oheim von der Pfalz, König Ludwig, an dem andern Teile von dem ungetreuen Bischof von Mainz. Dies war zum Kriege zwischen beiden der Anfang. Davon verdarb eine große Menge in den oberen Landen, Land und Leute, Witwen und Waisen ; denn mancher Heereszug, stark und groß, geschah darum von Österreich und Steier her gegen Bayern hin und Schwaben und nach dem Rhein. Und es währte dies wohl bis ins sechste Jahr, daß sie oft und viel große Heeresmacht auf das Feld brachten und König Ludwig zu allen Zeiten das Feld flüchtig räumen mußte, und Johann von Lützelburg, der König von Böhmen, der fein Helfer war, mit ihm. Darum waren die Könige beiderseits so lange im Kriege, bis 1322 Jahre von Christi Geburt verflossen waren. Eines Dienstages, am Tage vor dem St. Michaelistage, stritten sie mit einander in Bayern oberhalb Landshut auf der Gickelfehen-wiefe bei einem kleinen Wasser, welches die Isen heißet. Dorthin war König Friedrich von Österreich gekommen mit den Landherren von Österreich und von Steier, mit Heiden und Ungarn, die ihm
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