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1. Das Mittelalter - S. 19

1913 - Leipzig : Voigtländer
17. Das Lehnswesen. 18. Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum. 19 dritten gab er seinen Getreuen als Rllod, d. h. als freies, erbliches Eigen- Kllod tum. Um einzelne noch fester an sich zu binden, teilte er ihnen auch Stcke des Krongutes zur Nutznieung zu. Ein solches Stck hie Lehnsgut ober 5eob (Treugut), der Verleiher Lehnsherr, der (Empfnger Lehnsmann c-hnsgut (Dienstmann, Vasall). Die Belehnung begrnbete ein gegenseitiges Schutz* und Treuverhltnis: der Lehnsmann mar fr die Nutznieung des Lehns- Langgutes dem Lehnsherrn zu Hof- und Kriegsbienft verpflichtet; der Lehns- pfudlte" Herr gemhrte dem Vasallen Beiftanb im Halle der Hot. 2. Erweiterung des Lehnswesens. Die Besitzer kleinerer twer-Rllobe bertrugen bcshalb nicht selten ihr erbliches Besitztum einem tra9un9en mchtigen Herrn und nahmen es von ihm als Lehen zurck, um durch diese bertragung fr Notflle einen krftigen Schutz zu erlangen. Die reichen Grunbbesitzer aber folgten dem Beispiel des Knigs und suchten Untrs sich durch Verleihung von Rllob und spter auch durch teiterverleihung Baiaiten von Lehnsgut ebenfalls Vasallen zu schaffen, die dem König dann nur mittelbar durch ihre Lehnsherren unterstanben (Untervasallen). 3. Der Lehnsadel. Rn die Stelle des altgermanischen Geburtsabels trat nun ein Dienst- ober Lehnsabel; die unmittelbaren Vasallen ce^nsaei mrben als hherer Abel, die Untervasallen als nieberer Rbel betrachtet. 4. Verbreitung und Bedeutung des Lehnswesens. Das Lehnsroesen verbreitete sich von Frankreich her auch der anbere Lnber, besonbers der Deutschland auf ihm beruhte im Mittelalter die ganze Staatsverfassung. Die Macht der Fürsten rouchs baburch; aus der ursprnglich bemokratischen Verfassung der Deutschen mrbe eine monarchischaristokratische. 18 Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum. 1. Ansnge. Schon mhrenb der vlfcermanberung mrben viele anfange deutsche Völker zum Christentum bekehrt. Durch rmische Kriegsgefangene und die Bemhungen des Bischofs Wulfila mrbe zuerst bei den Westgoten der christliche Glaube verbreitet; auch die vanbalen, Burgunder, jtgoten und Langobarben manbten sich balb dem Christentum zu. Rue diese Völker nahmen zunchst das arianische Bekenntnis an; dem katholischen Glauben traten zuerst die Franken nach (Ehiobmigs Sieg der die Ria- Bekehrung mannen bei. 6er 5ran6e" Die Bekehrung der stlich vom Rheine mohnenden Germanen ging Mission der zunchst nicht vom Frankenreich, sondern von Irland und England aus. Die asn 3ren maren schon im fnften Jahrhundert durch den gallischen Missionar Patrick fr das Christentum gemonnen und zeigten dann regen (Blaubens- 2*

2. Das Mittelalter - S. 77

1918 - Leipzig : Voigtländer
56. Fürsten und Ritter. 57. Brger und Bauern. 77 Husgange und mit dem Sinken der Kaisermacht begann auch der ver- v-rfand fall des Rittertums, ^se mehr die Macht der Landessrsten wuchs, um so mehr verminderte sich das Rnsehen der Ritter. Ruch der mit dem Rufblhen der Städte zunehmende Gebrauch des (Beides drckte den Ritterstand herab. Die Rbligen mutzten nun ihre Landgter sorgsamer bewirtschaften oder Hofbeamte der Fürsten werden oder sich dem geist-liehen Stande widmen, der ihnen oft gute Pfrnden eintrug. Nicht wenige (Ebelleute, besonders solche, deren Burgen an verkehrsreichen Handelsstraen ober Flssen lagen, wrben Raubritter; sie schmten Raubritter sich nicht, den Kaufleuten ober anberen Reisenben aufzulauern: Rauben ist keine Schanbe; das tun die Besten im Lande." Erst als die Schietzwaffen so vervollkommnet waren, batz die Raubburgen den Wegelagerern keine Sicherheit mehr boten, wrbe das anb durch die Fürsten und Stbte von dieser Plage befreit. Die Rbeubnbnisse, z. B. der b?nbbe^e Schleglerbunb" in Schwaben, vermochten nicht bers Rnsehen des Rittertums wieber zu heben ( 53, 2). 57. Brget und Bauern. 1. Die freien Reichsstdte. Die Stbte gelangten durch Gelverb- Rc,|"jlte ttigheit und fjanbel zu immer grerer Blte; boch Hatten nur wenige Stbte mehr als 10000 (Einwohner. Mit Hilfe ihres Reichtums erwarben sich die Brgerschaften von ihren (Brunbherren viele Rechte und Freiheiten. (Etwa 60 Stbte machten sich von der Herrschaft der Lanbes-frften ganz frei und blieben nur noch dem Kaiser Untertan; man nannte sie freie Reichsstbte". Bejonbere Bebeutung erlangten die freien Reichsstbte Rugsburg, Ulm, Regensburg, Nrnberg, Rotenburg a. b. Tauber, Stratzburg, Frankfurt a. M., Kln, Bremen und Lbeck. 2- Patrizier und Znfte. Noch immer stanben die p atrizier, Parier b. h. die in der Stadt wohnenden Rdligen und (Brotzkaufleute, in hohem Rnsehen; zu den berhmtesten deutschen Kaufmannsfamilien gehrten die Fugger und die welser in Rugsburg. Rber auch die Znfte kamen sanfte empor und beanspruchten nun Rnteil am Stabtregiment. So entstauben in vielen Stbten zwischen den Patriziern und Znften erbitterte Kmpfe, die oft mit dem Siege der Znfte enbeten. Der Reichtum und das Selbstgefhl der Brger traten an festlichen Tagen in prunkvollen Rufzgen hervor, besonbers bei den Schtzenfesten (Bzk 11). 3. Kussehen der Städte. Die Stbte hatten starke Befesti - Bej gungen; so mar Nrnberg mit einer hoppelten Mauer und einem feflt9un9cn breiten und tiefen Graben umgeben. Die Mauern waren so bick, batz

3. Das Mittelalter - S. 19

1918 - Leipzig : Voigtländer
17. Das Lehnswesen. 18. Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum. 19 dritten gab er seinen Getreuen als Rllod, d. h. als freies, erbliches Eigen- ano tum. Um einzelne noch fester an sich zu binden, teilte er ihnen auch Stcke des Krongutes zur Nutznieung zu. (Ein solches Stck hie Lehnsgut ober 5eod (Treugut), der Verleiher Lehnsherr, der (Empfnger Lehnsmann c-hnsgut (Dienstmann, Vasall). Die Belehnung begrndete ein gegenseitiges Schutz und Treuverhltnis: der Lehnsmann war fr die Nutznieung des Lehns- c-hnz-gutes dem Lehnsherrn zu Hof- und Kriegsdienst verpflichtet; der Lehns- pfildlten Herr gewhrte dem Vasallen Beistand im Falle der Not. 2. Erweiterung des Lehnswesens. Die Besitzer kleinerer Rllode bertrugen deshalb nicht selten ihr erbliches Besitztum einem tta9un9" mchtigen Herrn und nahmen es von ihm als Lehen zurck, um durch diese bertragung fr Notflle einen krftigen Schutz zu erlangen. Die reichen Grundbesitzer aber folgten dem Beispiel des Knigs und suchten sich durch Verleihung von Rllod und spter auch durch tdeiterverleihung oa,alie11 von Lehnsgut ebenfalls Vasallen zu schaffen, die dem König dann nur mittelbar durch ihre Lehnsherren unterstanden (Untervasallen). 3. Der Lehnsadel. Rn die Stelle des altgermanischen Geburtsadels trat nun ein Dienst oder Lehnsabel; die unmittelbaren Vasallen c^nsabei wrben als hherer Rbel, die Untervasallen als niederer Rdel betrachtet. 4. Verbreitung und Bedeutung des Lehnswesens. Das Lehnswesen verbreitete sich von Frankreich her auch der andere Lnder, besonders der Deutschland; auf ihm beruhte im Mittelalter die ganze Staatsverfassung. Die Ittacht der Fürsten wuchs dadurch; aus der Ursprnge lich demokratischen Verfassung der Deutschen wurde eine monarchisch* aristokratische. 18. Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum 1. Anfnge. Schon während der Vlkerwanderung wrben viele Anfnge deutsche Völker zum Christentum bekehrt. Durch rmische Kriegsgefangene und die Bemhungen des Bischofs Edulfila wrbe zuerst bei den Westgoten der christliche Glaube verbreitet; auch die Danbaien, Burgunber, (Dstgoten und Langobarben wandten sich balb dem Christentum zu. Rlle biefe Völker nahmen zunchst das arianische Bekenntnis an; dem katholischen (Blauben traten zuerst die Franken nach Chlodwigs Sieg der die Ria- Bekehrung mannen bei. 6tr Franke Die Bekehrung der stlich vom Rheine wohnenden Germanen ging Mission er zunchst nicht vom Frankenreich, sondern von Irland und (England aus. Die alg^en Iren waren schon im fnften Jahrhundert durch den gallischen Missionar Patrick fr das Christentum gewonnen und zeigten dann regen Glaubens* l*

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 150

1910 - Leipzig : Voigtländer
150 Die Neuzeit. I 101. Friedrichs des Groen sptere Politik. zustnde L Die erste Teilung Polens 1772. Seit dem Ende des 16. Iahr-u an e Hunderts war Polen ein lv a h l r e i ch. Der Kdel whlte den jedesmaligen Thronbewerber nur gegen Zugestndnisse - dadurch wurde die Knigsmacht so beschrnkt, da der Staat mehr eine Adelsrepublik als ein Knigreich ward*). Da jeder Rdlige das Hecht des Einspruchs (veto) gegen Beschlsse des Reichstags besa, so herrschte die wildeste Unordnung. Dazu kam die Verschwendungssucht deskdeis, die Leibeigenschast und Hrmut der Bauern, der Mangel an einem gesunden Mittel st an de. So geriet das groe Reich in verfall. Ttach Hugusts Iii. Tode (1763) setzte Katharina Ii. von Rußland die Idahl des (Bnstlings Stanislaus poniatowsky durch. Es entstanden nun wilde Parteikmpfe. Die Verworrenheit der polnischen Zustnde fhrte 1772 zu einem Vertrag zwischen Preußen Rußland Teilung und Osterreich, nach welchem diese Mchte polnische Landesteile in Polens 1772 ne^men ^0iitert. Bei der Ausfhrung dieses Vertrages wurde Polen um ein Drittel vermindert. Nuland besetzte das Land bis zur Dna und zum Dnjepr, sterreich besonders (Balizien, Preußen West-preuen auer Danzig und Thorn und das Netze gebiet. Preuens Erwerbung war kleiner als die der beiden anderen Staaten; aber sie stellte die Verbindung zwischen Ostpreuen und Pommern her und umfate die Ideichselmndung. Friedrich nahm nun den Titel König von Preußen an. Bald wurde das durch die polnische Wirtschaft" herabgekommene Westpreuen durch Friedrichs Frsorge dem Wohl-stand und dem Deutschtum zurckgewonnen. Bayrischer 2. Der Bayrische Erbfolgekrieg (1778-1779). Hls in Bayern %brfieges das Haus Wittenbach ausstarb, versuchte sterreich das Land zu erlangen. Friedrich trat diesem Plane entgegen und begann den Bayrischen Erbfolgekrieg. Er lie zwei Heere in Bhmen einrcken; doch der Kampf uerte sich fast nur als ein Streit um die Nahrungsmittel und wurde Bm,en,an deshalb spttisch Kartoffelkrieg" genannt. sterreich berliefe Bayern Kurpfal3 dem rechtmigen Erben, nmlich dem wittelsbachischen Kurfrsten Karl Theodor von der Pfalz, und begngte sich mit dem sogenannten Innviertel Innviertel zwischen Donau, Inn und Salzach. Durch die Vereinigung an sterreich mit Xurpfalz erlosch eine der neun Kurwrden. 3. Der Nurfurstenbund 1785. Hls (sterreich spter versuchte, Bayern von Karl Theodor gegen die sterreichischen Niederlande ein* *) vgl. das deutsche Ivahlkmgtum im Mittelalter.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 152

1910 - Leipzig : Voigtländer
152 Die Neuzeit. erobert", konnte der König von diesen Landstrichen sagen. Nach langem Widerstnde der Landleute setzte Friedrich den Kartoffelbau durch; er sorgte fr die Verbesserung des Obstbaues und der Viehzucht und pflegte den Seidenb au. Die kniglichen Domnengter wurden in allen Stcken, z. B. durch zweckmigen Fruchtwechsel, als Mustergter ausgebildet. Fr die Aufforstung sandiger Landstrecken wurde Sorge getragen und in den Wldern eine regelmige Schlagwirt-schaft eingefhrt. Ruch Friedrich gelang es noch nicht, die Leibeigenschaft der Bauern abzuschaffen, da der Hbel durch die pltzliche nderung der Arbeitsverhltnisse zu schwer geschdigt worden wre; aber er lie sich den Schutz der Bauern gegen willkrliche Plackerei" angelegen sein und beschrnkte die Hand- und Gespanndienste. Fr den Hbel, dessen Gter im Kriege sehr gelitten hatten, wurden Kreditanstalten eingerichtet, die gegen geringe Zinsen Darlehen gaben. E-werbe Nicht weniger ttig war der König fr das (Bewerbe. So richtete er nach dem Muster der Meiener Porzellanfabrik die porzellan-verkchr Manufaktur in Berlin ein. Zur Hebung des Verkehres legte er den plaueschen Kanal zwischen Havel und (Elbe, den Finowkanal zwischen Havel undgder und den Bromberger Kanal zwischen der Brahe, einem Nebenflu der Weichsel, und der Netze, dem Nebenflu der Gder, an. Um die (Einnahmen der Staatskasse zu vermehren, beschlo der König steuermeftn dieerhhungderakzise, jener vom Groen Kurfrsten eingerichteten Steuer auf Nahrungsmittel; Tabaks- und Kaffeehandel aber wurden wie der Salzhandel Staatsmonopole, d.h. ausschlielich dem Staate vorbehalten. Die Bevlkerung war mit diesen Maregeln sehr unzufrieden, um so mehr als Friedrich zur Verwaltung der Steuern franzsische Beamte verwandte, die sich durch lstige Amtsfhrung (Kaffeeriecher") und leichtfertiges Leben miliebig machten. 5. Geistiges Leben. Der König gewhrte seinen Untertanen volle Religises Religionsfreiheit. Der falsche Glaubenseifer ist ein Tyrann, der e e" die Lande entvlkert", so schrieb er; die Duldung ist eine zarte Mutter, welche sie hegt und blhen macht". Doch unterschtzte er als ein Anhnger der damaligen Aufklrungsideen" den Wert der kirchlichen Ein-richtungen. Zu spt bereute er feinen Irrtum, als nach franzsischem Vorbild religise Gleichgltigkeit, Genusucht und Sittenlosigkeit berhandnahm. Ich gbe einen Finger meiner rechten Hand darum," rief er aus, wenn ich die Sitten wieder so rein machen knnte, wie sie unter meinem Vater gewesen sind." Kunftunb Fr Kunst und Wissenschaft war Friedrich eifrig bemht. Durch Bauten Wissenschaft Der|^yner^e er Verlin (Dom, Opernhaus, Bibliothek) und Potsdam (Neues

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 154

1910 - Leipzig : Voigtländer
154 Die Neuzeit. 103. Maria Theresia und die Kaiser Franz I., Joseph Ii. und Leopold Ii. Theresia 1. Maria Theresia 17401780. Maria Theresia von Osterreich 1740-1780roctr die letzte des Habsburgischen Geschlechtes. Durch ihre Tugenden als Frau und Frstin erwarb sie sich eine Beliebtheit, wie sie seit Maximilian I., dem letzten Ritter, kein habsburgischer Herrscher besessen hatte. Sie war schn, sittenrein, klug, von starkem Willen und leutseligem Wohlwollen. Sie erkannte die zahlreichen Schden des bunt zusammen-gesetzten, zurckgebliebenen sterreichischen Staates und begann sie tatkrftig, aber auch vorsichtig zu beseitigen, vor allem gab sie den verschiedenen Lndern ihres Staates mglichste Einheit. Xdie ihr groer Gegner Friedrich bewies sie eifrige Frsorge frgewerbe und Handel, Rechts-pflege und Heer. 5ranz I. 2. Franz I., Joseph Ii. und Leopold Ii. Ihr Gemahl Franz Stephan, Groherzog von Toskana, regierte als Kaiser Franz I. 1745 bis 1765. Joseph ii. 3hm folgte sein Sohn als Kaiser Joseph Ii. 17651790. Mit ihm kam das Haus Lothringen zur Regierung; nach dem Tode seiner Mutter Maria Theresia (1780) wurde er auch Herrscher in den sterreichi-schert Erblndern. Joseph Ii. war ein begabter Fürst und ein Be = wunderer Friedrichs des Groen. Er wollte durch Abschaffung drckender Lasten und Gewhrung grerer Freiheit sein Volk glcklich machen. Er suchte deshalb die Standesvorrechte, den Zunftzwang, die Leibeigenschaft zu beseitigen. Er hob die Klster auf und gewhrte allen Konfessionen religise Duldung und staatsbrgerliche Gleichberechtigung. Er ging aber bei seinen Neuerungen zu rasch und rcksichtslos vor; Friedrich der Groe sagte von ihm, er pflege den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Die Folge war allgemeine Unzufriedenheit, ja offene Emprung. Ruch milang sein wiederholter versuch, Bayern art sterreich zu bringen, weil Friedrich der Groe diesem Plane ent-gegentrat. So starb Joseph Ii. voll Gram der den Mierfolg seiner Absichten. Leopold ii. Sein Bruder und Nachfolger Leopold Ii. 17901792 hob fast alle 1790-1792 e^e Josephs wieder auf. 104. Der Nordamerikanische Befreiungskrieg 17761783. Ursache des ]. Ursache. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts besa England Kneses an der Gstkste Nordamerikas 13 Kolonialstaaten mit 3 Millionen Ein-

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 156

1910 - Leipzig : Voigtländer
156 Die Neuzeit. 105. ttulturzustnde im 17. und 18. Jahrhundert. srjten l. Stnde. Die Fürsten regierten wie Ludwig Xiv. als unumschrnkte Selbstherrscher, die meisten tyrannisch und selbstschtig, doch manche auch vterlich wohlwollend, z.b. diehohenzollern in Brandenburg-Preuen, flbei Die Adligen drngten sich noch mehr als frher an die frstlichen Hfe; auch sie lebten nach franzsischer Sitte, die sie auf Reisen nach Paris oder an anderen nach versailler Hrt eingerichteten Hofen kennen lernten, viele Ebelleute traten in das Heer ober den Staatsdienst ein; denn Offizier- und hhere Beamtenstellen wrben fast ausschlielich an den Rbel vergeben. Neben die abiigen Beamten traten allmhlich auch nichtablige, die auf den Universitten das rmische Recht stubiert hatten. Der Beamtenftanb hielt Brger sich tie der Rbel von den Brgern fern. Die Brger hatten ihr frheres Selbstbewutsein und ihre Nahrhaftigkeit fast vllig eingebt und lieen Bauern sich durch die Fürsten und Beamten bevormunben. Der Bauern staub hob sich langsam' wie in Branbenburg, wrbe in den meisten deutschen Staaten die Leibeigenschaft gemilbert ober ganz aufgehoben. Frauen 2. Die Frauen lieen sich von dem blenbenben franzsischen Wesen vielfach bestricken. Mit der franzsischen Sprache und Xttobe nahmen sie wohl auch franzsische Leichtfertigkeit an, besonbers in den Restbenzstbten Wien, Dresben und Berlin. Doch zur Seit $riebrichs des Groen und der groen deutschen Dichter wurde husliche Tchtigkeit wieder die schnste Zierde der deutschen Frauen. Dabei gingen sie nicht so sehr in ihrer huslichen Ttigkeit auf, da sie keinen Sinn fr edles Geistesleben und vater-lndische Ereignisse gehabt htten. 3. Lebensweise. Wohnung a) Die Wohnungen der Reichen zeichneten sich durch Stuckdecken und Wandteppiche (Gobelins) aus. Die brgerlichen Wohnungen waren sehr einfach; die Wnde wurden meist nur getncht oder hchstens mit Papiertapeten beklebt. Neben dem Schrank und der Truhe kam die Kommode auf. Die Hausfrau hatte Freude an Kupfer- und Zinnger t, an feinem Porzellan und Damasttischzeug. Kleidung b) Die Kleidung wurde immer mehr von der franzsischen Mode beeinflut. Die Männer trugen Hemden mit Spitzenbesatz, Kniehosen, seidene Strmpfe und Schnallenschuhe, lange Westen und farbige Rcke mit groen Metallknpfen. Die Haartracht bestand in einer mchtigen Perrcke oder spterhin in einem zierlichen Zopf, die Kopfbedeckung zuerst in breit-krmpigen hten mit wallenden Federn und spter in Dreimastern. Die Frauen liebten schwere Stoffe mit reichem Muster und kostbarer Stickerei. Der Unterkrper wurde durch den Reifrock verunziert, der Kopf durch hoch

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 162

1910 - Leipzig : Voigtländer
162 Die Neuzeit. Streit der die Rrt der Beratung und Abstimmung. Die Mehrheit des Adels und der Geistlichkeit verlangte gesonderte Beratung und Abstimmung nach Stnden. Dies wrde den hheren Stnden das bergewicht verschafft haben. Die Abgeordneten des dritten Standes nahmen sttwiande deshalb fr sich allein den Hamen Nationalversammlung in Rn= verlamm' fpruc*} und schwuren, nicht auseinanderzugehen, bevor sie dem Staate wng 1789 eine neue Verfassung (Konstitution) gegeben htten. Das war der Anfang der Revolution. Der König erhob anfnglich Einsprache, lie aber dann die Nationalversammlung gewhren, der sich nun auch ein Teil des Adels und der Geistlichkeit zugesellte. 107. Die Zeit der konstituierenden National-Versammlung 17891791. 1. Zerstrung der Bastille. Die Bildung der konstituierenden, d.h. verfassunggebenden Nationalversammlung fhrte eine groe Aufregung des Volkes herbei. Der I}of zog deshalb zu seinem Schutze Truppen in der Nhe von Versailles zusammen. Dies weckte die lvut des Haslie Pariser Pbels. Am 14. Juli 1789 zogen Volksmassen vor die Bastille, eine Feste inmitten der Hauptstadt, wo fter willkrlich verhaftete eingekerkert worden waren. Die kleine Besatzung ergab sich nach kurzem Widerstnde und wurde teilweise gettet; die Bastille fiel der Zerstrung anheim. Der Bastillesturm" war eine schwere Verletzung der ffentlichen Ordnung; heute wird sie in Frankreich als Anfang der Freiheit gefeiert. 2. Die Emigration. Nun erhoben sich auch in den Provinzen Aufstnde. Die Bauern versagten Zehnte und Frondienste, erstrmten die Schlsser des Adels und brannten sie nieder, viele Adlige flchteten des- Emigrantenhalb ms Ausland; unter den (Emigranten" war auch die Familie des Dichters Thamisso. 3. nderung der Verfassung. Jetzt wurden von der Nationalversammlung die Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf- verkllndi- gehoben und die Menschenrechte" verkndet, nach denen alle Menschen- Menschen frei und gleich seien und alle Kegierungsgetvalt nur vom Volke rd)te verliehen werde. Das ganze Land erhielt eine neue (Einteilung in 83 Departements. Gleichheit des Maes, Gewichtes und Geldes wurde eingefhrt, j Die Gerichte sollten mit Geschworenen aus allen Stnden besetzt, die Priester vom Volke gewhlt werden. Die geistlichen Orden wurden aufgehoben, die Kirchengter verstaatlicht und Anweisungen auf diese Gter unter dem Namen Assignaten" als Papiergeld ausgegeben. 4. Der Zug nach Versailles. Um den König ganz in die Gewalt \

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 175

1910 - Leipzig : Voigtländer
114. Preuens Neugestaltung. 175 Guten Grundstein, desbseneckstein, der Deutschen Edel-stein". 2. Hardenberg. Die Reform des Staates wurde in Steins Sinne fortgesetzt. Friedrich Wilhelm ernannte 1810 den Freiherrn von Warden- Hardenberg berg zum Ersten Minister. Er stammte aus Hannover, stand aber schon lnger in preuischen Diensten und war ein geistvoller, gewandter Staats- mann. Mit seiner Hilfe verordnete der König die Kufhebung der Vorrechte desadelsund der Znfte, die Aufhebung der Fron-dienste, die Verleihung freien Eigentums an die Bauern, die Gewhrung staatsbrgerlicher Rechte an die Juden. 3. Scharnhorst. Kuch eine Neugestaltung des preuischen Heeres wurde in Hngriff genommen - denn die Heereseinrichtungen waren seit Friedrich dem Groen nicht fortgeschritten und hatten sich im Kriege den franzsischen gegenber als minderwertig erwiesen. Der König betraute mit der Reform des Heerwesens den Kriegsminister von Scharm Scharnhorst Horst. Er war der Sohn eines hannverischen Bauern und hatte sich seit 1801 im preuischen Heeresdienste hervorgetan. Scharnhorst mar von schlichter Erscheinung, aber von klarem verstand, edlem Gefhl und be-sonnenem handeln. Sein Ziel war, an die Stelle des geworbenen Sldner-Heeres ein Volksheer zu setzen, das ganze preuische Volk zu einem Volk in Waffen zu machen. Er stellte deshalb die allgemeine Wehr- ungemeine Pflicht als Grundsatz auf; weil aber die Geldnot des Staates und das roei,rpfiidlt Gebot Napoleons, das preuische Heer solle nicht der 42000 Mann Zhlen, die Durchfhrung jenes Grundsatzes zunchst nicht gestatteten, so wurde wenigstens die Anwerbung Fremder aufgegeben und das Heer fortan nur durch Landeskinder ergnzt. Um fr einen neuen Krieg die ntige Anzahl gebter Soldaten bereit zu haben und doch nicht gegen Napoleons Gebot zu verstoen, gebrauchte Scharnhorst das Krmper- Kramp, si) jtem": Die (Eingezogenen wurden mglichst rasch ausgebildet und dann ,Wem durch neue Rekruten ersetzt. Die Einbung wie die Ausrstung, Wohnung ver-und Bekstigung der Soldaten wurden verbessert, die Prgelstrafe abge-6efferun,tn schafft. Das Vorrecht des Adels auf die Gffizierstellen wurde aufgehoben ; nur Tchtigkeit und Wrdigkeit sollten bei der (Ernennung der Offiziere magebend sein. 4. Die sittliche Wiedergeburt des preuischen Volkes. Die Not der Zeit fhrte die Leichtsinnigen und Trgen zur Selbsterkenntnis zu wahrer Frmmigkeit und zu selbstlosem Wirken fr die Hebung des Vater-landes. hervorragende Männer trugen durch Wort und Tat zu dieser Luterung bei. (Ernst Moritz Arndt aus Rgen weckte durch sein Werk amt Geist der Zeit" die Gewissen? auch er mute vor Napoleon fliehen und

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 227

1910 - Leipzig : Voigtländer
140. Deutsche Kulturzustnde im 19. Jahrhundert. 227 140. Deutsche Naturzustnde im 19. Jahrhundert. 1. Nationalbewutsein und Sprache. Durch die Grotaten der national. Befreiungskriege und des Zeitalters Wilhelms I. wurde das National- 9efw bewutsein der Deutschen belebt und gekrftigt. Dies zeigt sich u. a. in der zunehmenden Wertschtzung der deutschen Sprache. Zur Zeit Friedrichs des Groen sprach man nicht nur bei Hose, sondern auch in den vornehmeren Familien des Kdels und der Brgerschaft mit Vorliebe französisch die Gelehrtensprache blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Deutsche hinein das Lateinische. Jetzt spricht man sogar mit fremden Gesandten anm-is-n deutsch; in allen Stnden herrscht die deutsche Sprache, und eifrig bemht man sich, unntige Fremdwrter aus dem Sprachgebrauch zu oerbannen. 2. Stnde. Der Unterschied der Stnde ist fast vllig ge- stnde schwunden. Niemand verwundert sich, wenn Brgerliche zu den hchsten Beamtenstellen gelangen, ft werden tchtige Kaufleute und Gewerbetreibende oder hervorragende Gelehrte von den deutschen Fürsten geadelt, und andererseits beteiligen sich adlige am Handel und an gewerblichen Unternehmungen. Fr alle Stnde bestehen gleiche Hechte und Pflichten. Ruch der Arbeiter stand wird durch die soziale Gesetzgebung in gnstigere Lebensverhltnisse emporgehoben. 3. Lebensweise. Die Wohnungen sind durch gemeinntzige Ein- wohnung richtungen, wie Wasserleitung, Kanalisation und abfuhr, gesnder geworden. Die K1 e i b u n g ist bei allen Stnden einfach und zweckmig. Die stdtische Kieibtmg Tracht herrscht vor; doch haben sich hier und da noch Volkstrachten erhalten. Die (Ernhrung der unteren Klassen ist besser geworden. Nahrung 4. Erwerbttigkeit. a) Handel und Verkehr haben sich im Laufe des 19. Jahrhunderts Handel und berraschend vermehrt. Schon der Bau zahlreicher Kunst strafe en, Der6ei,r die Vervollkommnung des Postwesens und die Beseitigung vieler Zollschranken trugen hierzu bei, am meisten jedoch die Einrichtung des Eisenbahnwesens und der Dampfschiffahrt und die Verwendung des Telegraphen und Telephons (Bild 16: Die erste Eisenbahn). b) Gewerbe und Landwirtschaft, auch das Gewerbe hob sich (Bewerbe seit anwendung der Maschine gewaltig, als die Begrndung des Zoll-Vereins in den deutschen Staaten einen regeren Verkehr und Handel hervor- rief, wurde auch Deutschland ein Industriestaat. Jetzt wetteifert Deutschland es auf dem Welkmarkte mit (England; bei den Weltausstellungen, z. B. in 3nfftie' Paris 1900, erregten die deutschen Leistungen lebhafte Bewunderung. Die Kanonen von Krupp in Essen, die Lokomotiven von Borsig, die elektrischen 15*
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