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1. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 532

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
532 Bedeutsamkeit der Berge. grünet, vom ewigen Schnee und Eise begränzt, die Frühlingsflur der Alpen. Zwischen ihren Geklüften entspringen, aus Gletschern und aus den Niederschlägen der Atmosphäre, die le- bendigen Quellen, die, in zahlreichen Gießbächen hinabeilend, zu Strömen sich versammeln, um den fernen Ebenen den Segen von oben zu bringen und das Festland mit dem Meere zu verbinden. Eine reine und heitere Lust verbreitet sich auf ihren Höhen, welche dem Erden- bewohner freieres Athmen und regeres Leben gewährt. Wenn daher Gewölle und Nebel- schleier über die Niederungen sich lagern, ragen ihre Gipfel heiter über das Nebelmeer. Wenn die Gefilde der Tiefe schon in nächtliches Dunkel gehüllt sind, leuchten diese Gipfel noch im Gruße der Abendsonne, und wenn unten kaum die Dämmerung erst begonnen, sind sie ver- goldet schon vom nahenden Morgenroth. Hat unten die Sonnenglut im hohen Sommer die Fluren scholl versengt, so öffnen oben erst im milden Frühling die Blüten ihre Kelche. Wird unten zwischen Mauern und Zäunen, in Hohlwegen und Gestrüppen der Blick beschränkt und oft von kleinlichen Gegenständen eingeengt, so eröffnet sich oben ein freier, oft unermeß- licher Ausblick über ferne Länderstrecken und Meere hin. Und wenn hinwiederum in weiten Ebenen das Auge suchend umherirrt und an öden Feldern sich müdet, so breitet sich eine Reihe von Bergen wie eine große Gartenmauer vor uns aus, die unsere Gedanken anregt, jenseits neue Landschaften, neue Menschen und Begebnisse zu suchen, dem alten Spruche gemäß: daß drüben über den Bergen auch noch Leute wohnen. Sind aber die Gebirgszüge der Erde jene Werkftättell der Natur, in deren Tiefen die Metalle, auf deren Höhen die lebendigen Quellen sich bilden; sind sie ferner die ursprüngliche Heimat der Wälder und einer großen Fülle von Gewächsen und Thieren: so waren sie gleicher Maßen auch die uranfänglichen Wohnorte der Völker, die von da aus allinählich über die Ebenen sich verbreiteten. Ja, selbst jene ddm Geographen unbekannte Heimat des ersten Menschenpaares, in der Schrift der Garten Eden genannt, worin der Mensch vor dem ver hängnißvolleir Moment seiner freithätigen Entscheidung und Selbstbestininmng eine Zeit lang in der ihm anerschaffenen Unschuld und Glückseligkeit gelebt, scheint nach dem Zeugnisse der Schrift sowohl als aller Völkersagen die Höhe eines Urgebirges gewesen zu sein. Vier große Weltströme nahmen von Eden ihren Ursprung, und der Seher Ezechiel redet vom Paradiese unter dem Namen des heiligen Berges. — Es hat demnach die Sehnsucht nach oben, oder nach den Höhen der Berge, welche in jeder Menschenbrust zu wohnen pflegt, auch einen geschichtlichen, aus der Urzeit des Menschengeschlechts herüberwirkenden Grund: das Ver- langen des gesunkenen, aus der Höhe seines ursprünglichen großartigen Standes in eine öde Welt hinaus und hinab verwiesenen Menschen nach jener Fülle der geistigen Freiheit, des Lichtes und des Friedens, deren er verlustig wurde, als er durch eigene freie Wahl und selbstsüchtige Willensentscheidung in jene Erniedrigung und innere Entzweiung siel, die sein gegenwärtiges Leben verdüstert. Und so liegt denn auch drittens in der wesentlichen Bestimmung des Menschen selbst die Ursache unseres sehnsuchtsvollen Aufblickes nach oben. Aufrecht, gleich dem Leibe, soll auch der Geist des Menschen sein, und in Aufrichtigkeit des Willens und der Gesinnung seine Richtung zu Gott bewahren. Unten, unter unseren Füßen, ist nichts als starres, ödes Ge stein, und die verborgenen Wasserwirbel und die Feuerschlünde und Finsternisse der Tiefe, aus denen uns kein Trost, sondern unheimlicher Schauer anwehet- Und wandeln wir auch über grüne Tristen und zwischen blühenden Bäuinen, die mit ihren vielbelaubten Aeften und Zweigen hoch in die Lüfte emporstreben, und hüpfet und schwirret auch eine munter ge schäftige Thierwelt um uns her, so führen diese Geschöpfe doch alle nur ein schlafendes oder träumerisches Leben, das rein im Kreise der Naturwelt seine Entwicklung und Vollen düng findet, aus der allgemeinen Natur auftaucht und wieder in sie zurückkehrt, und im steten Werden, Wachsen, Vergehen und Verwesen seine Richtung nach unten bezeuget. Gleichwie
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