Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 39

1912 - Langensalza : Beltz
— 39 — die ihm bk Heimaterde verleidet hatten. Dann nahm alle der Bergwald auf. Mühsam war die Fahrt auf steinigen Wegen, in die das Schneewasser tiefe Furchen gerissen hatte, ©ft mußten die Männer von den Rossen steigen und mit haue und Spaten die Bahn fahrbar machen, Wilb erscholl Ruf und peitschenschlag der Treiber,- die Knaben sprangen hinter den Idagen und hemmten den Rücklauf durch Steine, und doch zerrten die Zugtiere machtlos, bis ein Gespann dem andern half oder Männer und Frauen die starken Schultern an die Räder stemmten. War die Reise wegsamer, dann umritten die Männer spähend den 3ug mit gehobener Waffe, bereit zum Kampfe gegen Raubtiere ober rechtlose Waldläufer. Ris die Wanderer aber nach der ersten Tagfahrt das einsame Waldtal erreichten, das zur Versammlung bestimmt war, da wurde die Mühe des Tages über der Freude vergessen, Landsleute in der Wildnis vor sich zu sehen, hell jauchzten die Kommenden von der höhe, und die Lagernden antworteten mit gleichem Ruf; auch solche, die sich sonst wenig gekannt, begrüßten einander wie Brüder. Die Männer traten zuhauf, und Baldhard, ein meßkundiger Mann, bezeichnete den Lagerraum mit Stäben. Dort wurden die Zugtiere abgeschirrt, die Wagen zu einer Burg zusammengestoßen und im Ringe herum die Nachtfeuer auf zusammengetragenen Steinen entzündet. Während die Haustiere weideten, von bewaffneten Jünglingen und von den Hunden gehütet, bereiteten die Frauen die Rbenbfcost. Die Männer aber schlugen aus Stangenholz den nächtlichen Pferch für die Herde, verteilten die Wachen und holten aus den Wagen, was sie von kräftigem Trunk mitgebracht hatten. Dann lagerten sie und sprachen bedächtig von dem guten Weideland, das sie am Ibisbache zu finden hofften, und von dem endlosen Walde im Süden der Berge, wie steinig der Baugrund, wie steil die Gelände, und wie darum dieses Bergland spärlich bewohnt sei. Ris das Mahl beendet war, wurden die wertvollsten Rosse und Rinder im Wagenringe gesammelt und die schlaftrunkenen Kinder unter dem Lederdach geborgen. Nach ihnen stiegen die Frauen in das enge Gemach; nur die Männer saßen noch eine Weile beim Trinkhorn gesellt, bis auch ihnen die Rügen schwer wurden und die kalte Nachtluft ihre Fröhlichkeit hemmte. Da hüllten sie sich in Pelze und Decken und legten sich an die Feuer oder unter die Wagen. (Es wurde stiller, nur der Wind blies von den Bergen. Die Wächter umschritten den Wagenring und den Pferch und warfen zuweilen Holzscheite in die lodernden Feuer. Rber unablässig bellten die Hunde; denn aus der Ferne klang heiseres Geheul, und um den Flammenring trabten gleich Schatten im aufsteigenden Nebel die begehrlichen Raubtiere. 3n solcher Weise zogen die Wanderer drei Tage langsam durch den Bergwald; der Regen rann auf sie nieder, und der Wind trocknete ihnen die durchnäßten Kleiber. Rm vierten Morgen zogen sie bei dem hölzernen Turmgerüst vorüber, das an der Lanbesmark der Thüringe gezimmert war. (Erstaunt sah der Wächter, der im Hofe daneben wohnte und sonst wenig um reisenbe Haufen zu sorgen hatte, auf die Fahrenden; diese aber riefen ihm laute Grüße zu, denn er war, obgleich nur ein einsamer Walbmann, der Letzte ihres Volkes. Don ba burchfuhren sie eine Stunbe die Grenzwilbnis, unfruchtbare Kieshöhen mit knorrigen Kiefern, wo niemals ein Siebter einen Hof gebaut hatte und selten der Schlag einer Rxt erklungen war. Unheimlich lag der Strich, und schäbliche Geister fuhren,

2. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 40

1912 - Langensalza : Beltz
— 40 — wie man sagte, die Grenze entlang, weil sie ausgeschlossen waren von dem Boden, den gute Volksgötter für die seßhaften Männer behüteten. Hb er jenseits des Kiefernwaldes sahen die Siebter von der höhe freudig in ein weites Tal, das mit artsehnlichen Hügeln und dichtem Laubwald eingefaßt war. Dort zog sich in gewundenem Lause der Idisbach durch die Wiesen, und am Fuße der Rnhöhen lagen Höfe und geteiltes Ackerland. Lustig schien die Sonne über das Helle Grün und das sprossende Laub; die Rosse schnoben, als sie die frische Talluft witterten, und die Rinder brüllten der Weide entgegen. Die Wanderer aber hoben die Arme flehend zu der Göttin auf, die über dem Tale waltete, und die das Leben der Männer wohl zu behüten vermochte, wenn sie ihr lieb wurden. Gustav Freitag, Die Ahnen. I. Leipzig 1899. 15. Altdeutsche Gastfreundschaft. Ruf der Berghöhe stand an dem Verhau, das die Wälder der Thüringe von den Hatten schied, der junge Wächter und hütete den steilen Pfad, welcher aus den Gründen der Hatten nach der höhe führte. Über ihm ragte der Wipfel einer mächtigen Buche. Nach beiden Zeiten lief der Grenzzaun den Hamm der Berge entlang. 3n dem dichten Gestrüpp blühten die Brombeeren und die wilde Rose. Der Jüngling trug den Wurfspeer in der Hand und auf dem Rücken am Riemen ein langes Horn. Nachlässig lehnte er an dem Baum und horchte auf die Stimme des Waldes, den pickenden Specht oder das leise Rasseln in den Zweigen, wenn sich ein Waldtier durch das Dickicht wand. Zuweilen sah er ungeduldig nach der Sonne und wandte den Blick zurück, wo hinter ihm in ferner Tallichtung Blockhäuser und Gehege für herdenvieh lagen. plötzlich bog er sich vor und lauschte. Ruf dem Pfad vor ihm klang leiser Fußtritt. Durch das Baumlaub wurde die Gestalt eines Mannes sichtbar, der mit schnellem Schritt zu ihm heraufstieg. Der Wächter drehte den Riemen des Hornes und faßte den Speer zum Wurfe. Rls der Mann aus dem Gehölz auf den freien Grenzrand trat, rief er ihn an, die Spitze des Wurfspeers entgegenhaltend: ,,Steh, Waldgänger, und singe den Spruch, der dich von meinem Eisen löst!" Der Fremde schwang sich hinter den letzten Baum einer Seite, streckte die geöffnete Rechte vor sich und sprach hinüber: ,,3ch grüße dich friedlich. (Ein Landfremder bin ich, unkundig der Losung." Mißtrauisch rief der Wächter ihm entgegen: ,,Du kommst nicht wie ein Häuptling mit Roß und Gesinde, du trägst nicht den Heerschild eines Kriegers, auch scheinst du nicht ein wandernder Krämer mit pack und Karren." Und der Fremde rief zurück: ,,Weit komme ich her über Berg und Tal, mein Roß verlor ich im Wirbel des Stromes, ich suche das Gastrecht in deinen Höfen." ,,Bist du ein wildfremder Mann, so mußt du harren, bis meine Genossen dir das Land öffnen. Unterdes gib mir Frieden und nimm ihn von mir!" Die Männer hatten einander mit scharfen Rügen beobachtet, jetzt lehnten sie ihre Speere an die (Brenzbäume, traten in den freien Raum und boten die Hände. Beim Handschlag prüfte einer des andern Rntlitz und Gebärde. Der Wächter blickte mit ehrlicher Bewunderung auf den
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 5
6 0
7 10
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 1
34 0
35 0
36 1
37 34
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 6
44 0
45 4
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 7
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 1
46 0
47 0
48 1
49 1
50 1
51 0
52 0
53 0
54 7
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 2
77 8
78 0
79 0
80 0
81 0
82 3
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 2
92 4
93 0
94 3
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 1
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 2
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 1
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 1
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 1
196 0
197 0
198 0
199 0