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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 152

1891 - Dresden : Höckner
— 152 — Kaiser 1247 nach Italien zurück. Bei der Belagerung der Stadt 1248 verlor er durch einen Ausfall seine Lagerstadt Vittoria 124-% und nur mühsam konnte er seitdem seine Stellung in Oberitalien, namentlich mit Hilfe des grausamen Ezzelino da Romano, behaupten. Aber auch nach der Gefangennahme Enzios durch die siegreichen Bolognesen (1249 bei Fossalta südlich von Modena) nicht entmutigt, sammelte er noch einmal in Apulien die letzten Kräfte seines erschöpften sicilischen Reiches zu einem entscheidenden Schlage gegen Rom: da überraschte ihn im Schloß Fiorentino 1250 bei Lnceria der Tod 1250. Er ruht im Dom zu Palermo. 4. Der Untergang der Hohenstaufen und das Interregnum 1250-1268 (1273). 1. Konrad Iv. (1250—1254) überließ Deutschland seiner Zerrissenheit und setzte die letzten Mittel seines Hauses sür die Sicherung seines sicilischen Erdreiches ein, das unterdessen sein Halbbruder Manfred mit Erfolg verteidigt hatte. Dort starb er 1254 bereits 1254 in Lavello und vererbte feine Ansprüche und Besitzungen seinem jungen Sohn Konrad (Conradino, geb. 1252). 2. Für diesen, der unter der Obhut seiner wittelsbachischen Verwandten aufwuchs, übernahm der ritterliche Manfred die Regentschaft; doch ließ er sich 1258 in Palermo selbst zum König krönen. Nochmals scharte er die Ghibellinen um sich in wilden Kümpfen gegen die Guelfen, verlor aber Krone und Leben in der 1266 Schlacht bei Benevent 1266 gegen den vom Papst Clemens Ivv erhobenen Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, Karl von Anjou,. Grafen von der Provence. 3. Kaum den Knabenjahren entwachsen, folgte der hochgemute Konradin an der Spitze eines aus dem Erlöse seiner Stammgüter gerüsteten Heeres dem Rufe der Ghibellinen und seiner eigenen Sehnsucht nach Italien: das päpstliche Rom begrüßte ihn jubelnd auf dem Kapitol als Imperator. Allein bei Tagliacozzo im Apennin von Karl besiegt und auf der Flucht ergriffen, endete er mit seinem Freunde Friedrich von Baden 1268 am 29. Okt. 1268 zu Neapel auf dem Blutgerüste. — Das Papsttum hatte das Geschlecht seiner gewaltigsten Feinde vernichtet, aber seinen Sieg erkauft mit der Zerstückelung Italiens^ der bald verhaßten französischen Fremdherrschaft und der Zerrüttung Deutschlands, das ihm selbst doch den einzigen Halt bieten konnte.

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 2

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1. Zu Speier, der alten Kaiserstadt, Da liegt auf goldener Lagerstatt, Mit mattem Aug' und matter Hand Der Kaiser Heinrich, der Fünfte genannt. 2. Die Diener laufen hin und her, Der Kaiser röchelt tief und schwer; Und als der Tod ans Herze kam, Da töut's auf einmal wundersam. 3. Die kleine Glocke, die lange verstummt, Die Armesünderglocke summt, Und keine Glocke stimmt mit ein, Sie summet fort und fort allein. 4. Da heißl's in Speier weit und breit: „Wer wird denn wohl gerichtet heut'? Wer mag der arme Sünder sein? Sagt an, wo ist der Rabenstein?" Cer. 2. Die Jugend Heinrichs Iv. Als der Vater Heinrichs, der gewaltige Heinrich Iii. starb, war der schon zum König gekrönte Knabe kaum 6 Jahre alt. Daher überuahm seine Mutter Agnes für ihn die Verwaltung des Reiches. Aber nun hoben die von der starken Hand des Vaters niedergedrückten Fürsten und Bischöfe ihr Haupt. Die schwache Kaiserin mußte sich ihnen fügen, so daß sie z. B. drei erledigte Herzogtümer deu Fürsten geben mußte, die sie verlangten. Aber damit war der herrschsüchtige Erzbischof Anno von Köln nicht zufrieden. Er verschwor sich mit einigen Fürsten und Bischöfen, den jungen Heinrich der Mutter zu rauben und so die Regierung

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 11

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — einigen anderen Gebannten, sämtlich barfuß und in härenen Büßerhemden vor dem Burgthor von Canossa, zwischen der dritten und zweiten Mauer, und begehrte Einlaß. Aber das Thor blieb trotz seines dringenden Flehens und trotz der bitteren Külte geschlossen. Und so stand denn der König barfuß, im Büßergewaud und saftend den ganzen Tag im Schnee vor dem Burgthor und wartete auf den Spruch des Papstes. Dasselbe geschah am folgenden Tage, aber das Thor blieb geschlossen, und Gregors Herz blieb unbewegt. Und so mußte Canossa auch noch den dritten Tag dies klägliche Schauspiel sehen. Aber schon war von allen Burgbewohnern der Papst der einzige, der ohne Mitleid den Kaiser in solcher Erniedrigung schauen konnte. Man bestürmte ihn mit Bitten und Thränen, sich durch Heinrichs Not erweichen zu lassen, man warf ihm unerhörte Hartherzigkeit vor, ja man schalt ihn einen grausamen Tyrannen. Endlich gab der Papst nach. Die beiderseitigen Freunde machten einen Vertrag, wodurch sich Heinrich verpflichtete, seinen Streit mit den Fürsten nach dem Rate des Papstes zu schlichten und ihm auch auf seinen Wunsch freies Geleit nach Deutschland zu gewähren; unter dieser Bedingung wollte Gregor den Bann lösen. Als die Freunde Heinrichs diesen Vertrag im Namen des Königs auf Reliquien beschworen hatten, ließ der Papst das Thor der Burg öffnen, und der König trat mit den anderen Gebannten ein. Bald standen sie vor den Augen des gewaltigen Priesters und warfen sich unter Thränen vor ihm zu Boden. Auch die Begleiter des Papstes weinten laut, und sogar dem eisernen Gregor wurden die Augen naß. Er hörte das Schuldbekenntnis des Königs und seiner Genossen und erteilte dann den Reuigen die Lossprechung und den apostolischen Segen. Dann erhob er sie und führte sie in die Burgkirche. Hier sprach er ein feierliches Dankgebet, reichte allen Losgesprochenen die Lippen zum Kuß und hielt

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 12

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1 dann selbst die Messe. Nach der Messe setzte sich der Papst mit dem König an bemselben Tisch zum Mahl. Beim Abschieb erinnerte er ihn noch einmal an seine Versprechungen und versprach hingegen ]ich so sehr als möglich des Königs gegen die Fürsten anzunehmen. Dann erteilte er ihm nochmals den Segen und verabschiebete ihn. Der König ritt weg von Canossa. Mit schwerem Herzen war er bahin gekommen, mit schwerem Herzen zog er wieber von bannen. Das geschah im Jahre 1077. S. Zweiter Bannspruch Gregors über Heinrich. „Heiliger Petrus, Du Fürst der Apostel, und Du heiliger Paulus, Lehrer der Heibert! Ich bitte (Such, neiget Eure Ohren zu mir und höret mich gnäbig an! Steht mir bei, daß ich die Wahrheit rcbe! Ihr wißt, daß ich nicht gern in den heiligen Stanb getreten und daß ich dann ganz gegen meinen Willen unter Seuszen und Klagen als ein Unwürbiger auf Euren Thron erhoben worben bin. So habe ich nicht Euch, soubern Ihr habt mich erwählt und die schwere Last Eurer Kirche aus meine Schultern gelegt. Ihr gebotet mir, auf beit hohen Berg zu steigen und dem Volke Gottes laut zu verküubigen seine Frevel und Sünben. Aber ba erhoben sich gegen mich die ©lieber des Satans und suchten ihre Haube au mich zu legen. Könige stanben auf und Fürsten der Welt und der Kirche, und die Leute ant Hof und auf den Gassen ratschlagten mit einanber wtber den Herrn und wiber Euch, seine Gesalbten; und sie sprachen: „Lasset uns zerreißen ihre Banbe und von uns werfen ihr Joch!" (Psalm 2,2 und 3). Besonbers aber erhob seine Haub gegen Eure Kirche jener Heinrich, den sie einen König nennen, der Sohn Kaiser Heinrichs. Er verschwor sich mit vielen Bischösen jenseits der Alpen und in

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 78

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 78 — Vertrag zu stände: Der Sultan tritt an den Kaiser die Stadt Jerusalem (nicht das ganze Königreich) ab, dazu Bethlehem, Nazareth und alle an der Pilgerstraße von Akkon bis Jerusalem gelegenen Orte; nur die heilige Omarmoschee auf dem Tempelberg bleibt unverletzliches Eigentum der Muselmänner, und jeder unbewaffnete Muselmann hat das Recht, dort seine Andacht zu verrichten. Auch wird der Sultan alle christlichen Gefangenen herausgeben. Heller Jubel erhob sich bei den Christen, als dieser Vertrag bekannt wurde. Nur die Anhänger des Papstes waren unzufrieden damit und schalten den Kaiser, daß er mit den Ungläubigen friedlich verhandelt habe, statt sie totzuschlagen, und daß er ihnen in der heiligsten Christenstadt eine Moschee für ihren „Götzendienst" gelassen habe. Rasch zog Friedrich nun nach der Stadt Jerusalem, und jubelnd begrüßten einander die einziehenden und entgegen- ziehenden Christen. Am freudigsten erregt waren die Deutschen; sie fangen ihre Kriegslieder und erleuchteten abends die Häuser. Am nächsten Tag setzte sich Friedrich in der Kirche des h. Grabes, „zu Ehren des ewigen Königs," als ‘König von Jerusalem eine goldene Krone aus das Haupt. Aber schon am nächsten Tag ließ der Patriarch die heiligen Stätten mit dem Interdikt belegen. Da ergriff die Pilger grimmige Wut darüber, daß „die Stadt gebannet war, darinnen der Herr Jesus wurde gemartert und begraben." Der Kaiser gab rasch noch die nötigsten Befehle wegen Befestigung der h. Stadt und sprengte dann mit seinem Gefolge eiligst nach Joppe und Akkon, um sich von hier aus einzuschiffen; denn er hatte böse Nachrichten aus feinem Königreich Neapel gehört. Sein letztes Werk im H. Lande war, daß er in allen festen Plätzen treue Dienstleute einsetzte und den deutschen Ritterorden mit reichen Schenkungen an Geld und Gütern bedachte. Nach süns Wochen schon landete Friedrich in Italien, und als der Papst seine Bitte um Frieden mit einem neuen Bannflüche

6. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 58

1877 - Mainz : Kunze
58 Pand zerri, das den Christen an die Kirche knpfte; der Ge-bannte war vom Gottesdienste ausgeschlossen, kein Sakrament wurde ihm gespendet, seine Leiche wurde nicht eingesegnet. Der Kirchenbann hatte, weil er auch die Lehensleute von der Pflicht der Treue entband, fr den Kaiser auch schwere politische Folgen. Den Fürsten war ein Zeichen fr den Abfall gegeben. Sie versammelten sich zu Tribur und drohten, einen neuen König zu whlen, wenn in Jahresfrist der Bann nicht von ihm genommen sei; es wurde ferner bestimmt, da der Papst nach Augsburg kommen solle, um die Sache zu untersuchen. Heinrich, dessen Lage sehr bedenklich war, beschlo, sich vor dem Papste zu demthigen. Er ging in dem strengen Winter des Jahres 1077, nur von seiner Gemahlin und einigen Ge-treuen begleitet, unter den grten Gefahren und Beschwernissen der die Alpen. Gregor Vii. befand sich gerade in dem Schlosse von Canossa bei der Grfin Mathilde, Tochter des Herzogs von Toscana. Am 25. Januar 1077 fand sich Heinrich vor diesem mit dreifachen Mauern versehenen Schlosse ein. Er wurde in der Kleidung eines Bers, in hrenem Gewnde, mit nackten Fen in die Burg eingelassen, dann das Thor hinter ihm geschlossen. So stand er zwischen den beiden uern Ringmauern nchtern vom Morgen bis zum Abende. Am 26. und 27. wiederholte sich die Demthigung. Am 28. Januar wurde Heinrich in die Schlokirche gefhrt, wo der Papst die Lsung des Bannes aussprach. Heinrich sollte sich aber vor einer Reichs-Versammlung und vor Gregor verantworten, und bis das geschehen, sich jeglicher Ausbung kniglicher Gewalt enthalten. < Heinrich blieb den Winter der in Italien. In Deutsch-land fiel derjenige Schlag gegen ihn, den er durch die Dem-thigung vor dem Papste hatte abwenden wollen, indem seme Feinde (1077) seinen Schwager, den Herzog Rudolf von Schwaben, zum Könige whlten. Deutschland theilte sich in zwei Parteien. Auf Heinrichs Seite standen unter andern die Städte. Friedrich von Bren (der Stammvater der Hohen-staufen), dem er das Herzogthum Schwaben gab, und der
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