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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 10

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1 — 10 — daß der König schon in Italien sei, begab er sich in das stark : befestigte Schloß Canossa, das seiner Freundin, der Markgräfin Mathilde gehörte. Hier wollte er verweilen, bis er den Zweck < von Heinrichs Ankunft genau kennen gelernt habe. Hierher kamen auch die übrigen Gebannten mit nackten Füßen und den bloßen Leib mit härenem Gewand bedeckt. Sie baten j den Papst flehentlich, daß er ihnen Verzeihung gewähre für ihre : Auflehnung und sie vorn Banne losspreche. Der Papst erklärte, daß denen, die ihre Sünde in Wahrheit einsähen und beklagten, j die Verzeihung nicht abgeschlagen werden dürfe, zuvor aber müffe der Rest ihrer Sünde durch das Feuer der Buße ausgeglüht werden, i Hierauf befahl er, die Bischöfe von einander zu trennen, mehrere Tage in abgesonderte Zellen einzuschließen und am Abend mit etwas Speise und Trank zu stärken. Als er sie so einige Tage ! geprüft hatte, lud er sie vor sich, tadelte und ermahnte sie und s sprach sie dann vom Banne los. Eine ähnliche Buße mußten die j Laien aus sich nehmen. Bald danach kam auch König Heinrich \ mit seinem Gefolge vor Canoffa an. Lambert, Jahrbücher. 7. Heinrich in Canossa. Kaum war Heinrich vor Canossa angekommen, so ließ er die \ Markgräfin Mathilde und den Abt Hugo, der ein Vertrauter des -Papstes und zugleich des Königs Pate war, zu sich herausbitten und verhandelte lange mit ihnen. Sie gelobten ihm Fürsprache und trugen dann Heinrichs Sache dem Papste vor. Er bekenne und bereue sein Unrecht gegen die Kirche, verspreche Besserung und Gehorsam und wünsche nur sehnlichst, wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen zu werden. Aber der Papst blieb diesen Fürsprechern gegenüber unerbittlich und unerschütterlich. Da erschien am Morgen des 25. Januar der König mit

2. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 72

1855 - Dresden : Meinhold
72 einkünfte erhalten, während sein dritter Sohn Friedrich (gcb. 1474 geht. 1510) als gewählter Hochmeister in Preußen (seit 1498) eben deswegen ganz leer ausging. Seine Gemahlin Sidonia (Zedena) zog sich auf ihren Wittwensitz Tharant zurück, wo sie in frommer, klöster- licher Ruhe im Jahre 1510 starb und bei ihrem Gatten im Dom zu Meißen beigesetzt ward. Heinrich, den seine Zeit den Frommen genannt hat, mochte jedoch mit den Friesen, deren Gesinnung er hinreichend kennen gelernt hatte, nichts zu schaffen haben, er trug daher dieses Land zuerst aus zwei Jahre seinem ältern Bruder zu gemeinschaftlicher Regierung an und nach Verlauf dieser Zeit trat er cs ihm ganz ab, wofür er die obgedach- tcn zwei Städte und eine Jahresrente (12,500 Gulden und 12 Fuder Wein) erhielt. Allein auch dieser vermochte sich des ruhigen Besitzes dieses von ewigen Partheikämpfen zerwühlten Landes nicht zu erfreuen, sondern war froh, als er dasselbe im Jahre 1514 an den nachherigen Kaiser Karl V. für die freilich ziemlich kleine Summe von 200,000 Gulden abtreten konnte. Georg der Bärtige war, nachdem er eine außergewöhnliche classische Bildung erhalten hatte, von seinem Vater frühzeitig zu den Staatsgeschäften gezogen worden, hatte auch bei dessen häufiger Ab- wesenheit von seinen Erblanden vielfach Gelegenheit gefunden, das von demselben irr ihn gesetzte Vertrauen zu bewähren. Er war ein wohlmeinender, einsichtsvoller und wahrhaft für das Beste seines Volkes besorgter Fürst, und darum war er auch, trotz feiner Anhänglichkeit an den alten Glauben, gegen die vielen in die Kirche cingeschlichenen Mißbräuche durchaus nicht blind, was schon aus seiner beim Wormser Reichstage (1521) eingereichten Beschwerdeschrift über das verderbte Kirchenwesen hervorgeht. Er wollte demnach auch eine Kirchenver- besserung, allein diese sollte vom Haupte der Kirche selbst ausgehen, jede Neuerung dagegen, die von unten begonnen würde, hielt er für gottlos und rebellisch. Dieß reizte natürlich den heftigen Luther nicht wenig, und dieser nannte ihn (1521) den wüthenden Herzog in Sachsen, was ihn freilich auch nicht günstiger für die neue Lehre stimmte. Da jedoch auch andere lutherische Geistliche von der Kanzel aus auf ihn schmähten, so wußten Dr. Emser und andere katholische Theologen den Herzog dergestalt gegen den Reformator einzunehmen, daß er die Reform für gleichbedeutend mit Revolution ansah und öffentlich erklärte, er wolle Leib und Gut an die Ausrottung jener ketzerischen Lehre setzen. Er verbot deshalb auch das Lesen des von

3. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 118

1855 - Dresden : Meinhold
118 Neigung des sächsischen Adels und Bürgerstandes zu fremdländischem Lurus und französischer Unsitte gesteuert zu haben. In Bezug auf seine religiösen Ansichten war er, wie sein Vater, ein eifriger Anhänger des evangelischen Glaubens, und darum fast unduldsam gegen die Bekenner des Katholicismus und der reformirten Kirche. Mit seiner Gemahlin, der edlen Anna Sophie von Dänemark, (4 1. Juli 1717) hatte er zwei Prinzen erzeugt, nämlich Johann Georg (geb. den 18. Oktober 1668) und Friedrich August (geb. den 12. Mai 1670) und es folgte ihm in der Regierung ersterer als Churfürst Johann Zeorg Iv., (1691—1694.) Große Hoffnungen hatte der mit den vorzüglichsten geistigen An- lagen begabte Fürst, der kurz nach seiner Geburt schon die Versicherung der Erbfolge in Dänemark, Norwegen und den übrigen damit verbundenen Ländern erhalten hatte (14. November 1668), schon als Prinz erregt. Sein tapferer Vater hatte ihn nicht blos an mehreren seiner Feldzüge Theil nehmen, sondern auch Reisen machen lassen (1685 und 1686), theils um sich auszubilden und nützliche Erfahrungen zu sammeln, theils um ihn von einer bedenklichen Neigung zu der fast noch dem Kindesalter an- gehörigen schönen Tochter des kurfürstlichen Leibgardeobersten Rudolph von Neitzschütz, Magdalena Sibylla (geb. den 8. Februar 1675), zu heilen. Letzteres gelang jedoch nicht, er spann nach seiner Rückkehr jenes Verhält- niß von Neuem an und setzte es auch nach seiner Verheirathung mit der verwittweten Markgräfin von Anspach, Eleonore Erdmuthe Louise (1692) fort und ließ sich von jener schlauen Circe und ihrer noch unwürdigern Mutter w einnehmen, daß er sie vom Kaiser zur Retchsgräfin von Rochlitz (4. Februar 1693) ernennen ließ und mit dem Plane umging, sich mit ihr, trotzoem daß er schon verehelicht war, nach dem Beispiele Philipps von Hessen in einer Doppelehe zu verbinden. Er konnte jedoch diesen Entschluß nicht ausführen, die Neitzschütz ward von den bösartigen Blattern befallen und starb schon am 4. April 1694, er selbst aber, der sich die Krankheit durch sein Verweilen an ihrem Sterbebette zugezogen, folgte ihr schon 20 Tage nachher (24 April) in's Grab, nicht ohne daß der Aberglaube seine allerdings kaum erklärliche Leidenschaft frevelhafter Bezauberung zugeschrieben hätte. Ein nach seinem Tode gegen die Mutter der Neitzschütz auf Verlangen der Landstände deshalb erhobener Proceß, im Laufe dessen allerdings die Folter den angeblichen Helfers-
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