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erwarb (die Landgrafschaft Hessen fiel an Heinrich das Kind von Brabant). Doch schon 1*265 teilte Heinrich seine Lande unter leine Söhne und gab dadurch mittelbar den Anlaß zu dem wüsten Bruderkriege, den Albrecht der „Entartete" 1268 durch Zuwendung seines Erbes an Albrecht (Apitz), den Sohn der Kunigunde von Eisenberg, hervorrief (Margarete von Hohenstaufen t 1-270).
7. Dagegen wußten die Assanier in Brandenburg ihren Besitz lange zu mehren und auch zusammenzuhalten, bis auch hier Teilungen die Macht des Hauses zerstörten. Die gemeinschaftlich regierenden Markgrafen Johann 1. und Otto Iii. (12:0 bis 1266/67) fügten ihrem Besitze (Altmark, Priegnitz, Havelland, Zauche) die Landschaften Teltow und Barnim, Stargard, Uckermark, das Land jenseits der Oder (später Neumark), Lebus zu beiden Seiten der Oder und die bisher böhmische Oberlausitz zu und nötigten die Herzöge von Pommern zur Lehnshuldigung.
8. Der wachsenden Bedeutnug des Territorialfürstentums gegenüber dem Einfluß der geistlichen Fürsten entspricht es, wenn gerade jetzt bei der Königswahl nach dem Tode Wilhelms von Holland (f 1256 im Kampfe mit den aufständischen Westfriesen) zum ersten Mal ein geschlossenes Kursürsteukollegium begegnet (die 3 rheinischen Erzbischöfe und die 4 Laienfürsten von Pfalz, Sachsen, Brandenburg. Böhmen als Inhaber der Erzämter), das sein thatsächliches Übergewicht bald in ein Vorrecht verwandelte.
9. Bei der neuen Königswahl gelang es dem Kölner Erzbischof im Einklang mit den Interessen und Überlieferungen feiner Hauptstadt, aber gegen den rheinischen Städtebund Mainz und Pfalz 1257 zur Wahl des reichen Plantagenet Richard von Eornwallis, des Bruders Heinrichs Iii. von England, zu erkaufen. Ihm stellte jedoch Trier im Einverständnis mit Sachsen und Brandenburg Alfons X. von Kastilien, den Enkel Philipps von Schwaben, gegenüber. Diese Doppelwahl fremder Fürsten entzündete zwar keinen Bürgerkrieg, da Alfons X. niemals nach Deutschland kam, aber der letzte Rest königlichen Ansehens ging verloren, und der rheinische Bund löste sich aus, nachdem er vergeblich versucht hatte an den großen Reichsgeschäften Anteil zu gewinnen.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht_(Apitz Albrecht Kunigunde_von_Eisenberg Margarete_von_Hohenstaufen Johann Otto Neumark Wilhelms Plantagenet_Richard_von_Eornwallis Heinrichs Heinrichs Alfons_X Philipps_von_Schwaben Philipps Alfons_X
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Brabant Brandenburg Altmark Barnim Stargard Uckermark Lebus Holland Sachsen Brandenburg Mainz England Sachsen Brandenburg Kastilien Deutschland
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1) Beseitigung des Schisma, indem das Concil all-
mählich alle 3 Päbste absetzt, ihre Wiederwahl für unzulässig und
jede Neuwahl von der Zustimmung des Cotteils abhängig erklärt.
Prozeß gegen den unwürdigen Johann Xxiii; seine Flucht mit
Hülfe Friedrichs von Oesterreich, der durch den Bann des Con-
cils und die Reichsacht des Königs zum Nachgeben genöthigt wird;
Gefangennehmüng und Entsetzung Johanns 1415; freiwilliger
und ehrenvoller Rücktritt Gregors, hartnäckige Weigerung Bene-
dicts, den man erst 1417 absetzt.
Vor der Neuwahl eines all gen: ein en Pabstes verlangte
Sigismund, auf die germanischen Nationen (die deutsche und
englische) gestützt, die kirchliche Reform. Die romanischen
(Italiener, Franzosen, Spanier) begehrten zuerst das neue
Kirchenoberhaupt. Sigismund gab nach unter Bedingung, daß
der zu wählende Pabst das Concil vor erreichter Reform nicht
auflöjen dürfe.
Einstimmige Wahl des Cardinals Otto von Colonna als
Martin V 1417. Unzulänglichkeit seines Reformationsent- 1417
Wurfes; Separatverträge des Pabstes mit den einzelnen Nationen;
sein Abzug von Kostnitz 1418; formelle Auflösung des Concils
1422. Die Reform blieb unerreicht. —
2) Erhebung der Hyh enzollern: Die arg verkommene
Mark Brandenburg hatte bereits 1411 König Sigismund dem
trefflichen Burggrafen von Nürnberg Fr i e d r i ch Vi v 0n Hohen-
zollern als einem „vollmächtigen gemeinen Verweser und obristen
Hauptmann" zur Verwaltung (mit Ausnahme der Kur) über-
tragen, nicht verpfändet. — Uebertragung auch der Kur- und
Erzkämmererwürde auf Friedrich auf dem Kostnitzer Concil 1415.
3) Johann Hus: Böhmen ward besonders stark ergriffen
von dem Verlangen nach kirchlichen Reformen. Beispiel und Be-
deutung der reformatorisch gesinnten Prager Universität. Einfluß
der Wicliffscheu (John Wicliffe 1324—1384) Lehren auf
Böhmen und vor allen auf die Prager Universitätslehrer Johann
Hus und seinen Freund Hieronymus v0n Prag. Haupt-
es ntro Versen Wicliffs: die Stellung des Pabstthums, Fegfeuer,
Mönchthum, Ohrenbeichtc, Ablaß, Abendmahlslehre u. s. w.
Johann Hus, geb. 1369 zuhusinec, aus niederm Stande,
böhmisch-czechischen Stammes, seit 1391 Prediger an der Bethle-
hemskapelle, seit 1398 Lehrer an der Hochschule zu Prag, 1402
Rector, Beichtvater der Königin. Anhänger der Wicliffschen
Ii
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Extrahierte Personennamen: Johann_Xxiii Johann Friedrichs Johanns Johanns Gregors Sigismund Sigismund Cardinals_Otto_von_Colonna Otto Martin_V Sigismund Friedrich Friedrich Johann_Hus Johann John_Wicliffe Johann Wicliffs Johann_Hus Johann
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Hessen trotz des Wunsches des Kaisers erschienen waren. Jetzt schien
es Herzog Moritz an der Zeit, sich dem Kaiser noch mehr zu nähern,
damit das Gewitter, welches seinen Vetter und dadurch das ganze
sächsische Land und Volk bedrohte, unschädlich bei ihm vorübergehen
möge. Er sandte daher seinen erfahrungsreichen Rath, den weisen
Christoph von Carlowitz, nach Regensburg, um die Gesinnung des
Kaisers gegen sich zu erforschen, und begab sich dann selbst, nachdem
ihn der Cardinal Gravella der Gnade desselben hatte versichern lassen,
auf den Reichstag.
Der Kaiser versicherte fortwährend, daß seine großen Kriegsrüst-
ungen nicht der Unterdrückung der evangelischen Lehre gälten, sondern
nur der Aufrechthaltung dessen, was des Kaisers sei, gegen die unge-
horsamen Fürsten. Moritz war in einer sehr gefährlichen Lage, und
wenn schon der Kaiser in keiner Weise sich deutlich darüber aussprach,
welches sein endlicher Plan sei, so war doch so viel gewiß, daß eine
Achtserklärung der schmalkaldischen Bundesfürsten schwerlich ausblei-
den würde. Geschah dies, so standen die Lande in Gefahr, auf welche
Moritz ein gutes Recht vor jedem Fremden hatte. Bald aber ließen gar
die Räthe des Kaisers deutlich merken, es könne dahin kommen, daß
die sächsischen Lande an ein fremdes Fürstenhaus vergeben würden,
und auf eine Anfrage Moritzens sagte Karl zwar ausweichend, aber
bezeichnend genug, wer die Lande einnehme, der werde sie dann be-
halten.
Der edle Moritz unterließ gleichwohl es nicht, bei einem in Folge
dieser Besprechung mit dem Kaiser und König Ferdinand stattfindenden
zweiten vertrauten Gespräche für seine Freunde, unter denen nur sein
Schwiegervater und Vetter gemeint sein konnten, ein gutes Wort einzu-
legen, der Kaiser aber antwortete wiederum ausweichend, er wolle nicht die
Lande und Unschuldigen, sondern nur die verbrecherischen und schuldigen
Personen strafen. Er ließ ihm dabei abermals nicht undeutlich merken,
wie er gesonnen sei, seinem hartnäckigen Vetter sein Land zu nehmen,
und daß cs nur von des Herzogs Treue und Anhänglichkeit abhängen
werde, wie er weiter verfügen solle.
Nachdem Herzog Moritz nun noch mehrmals vergeblich auf seinen
Schwiegervater und durch diesen und Andere auf seinen Vetter zu
wirken versucht hatte, blieb ihm nichts weiter übrig, als seinen Ent-
schlußzufassen. Er versammelte also seine Stände zu Chemnitz(13. Juli
1546), um sich von ihnen für den Fall der Noch das zum Kriege
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Extrahierte Personennamen: Moritz Christoph_von_Carlowitz Cardinal_Gravella Moritz Moritz Karl Karl Moritz Ferdinand Moritz