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1. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1901 - München [u.a.] : Franz
o2 Kämpft mit Polen und Ii. Zug Konrads Ii. nach Italien. ihm Schwaben, das Herzogtum seines Vaters, wieder unter der Bedingung, daß Ernst gegen seinen Freund Werner von Kiburg, der den Landfrieden gebrochen, einschreite. Da sich Ernst dessen weigerte, sprach endlich Konrad Ii. die Acht, der Bischof 0on Konstanz den Bann über ihn aus; auch seine Mutter gab den rebellischen Sohn jetzt auf. Ernst flüchtete mit Werner in den Schwarzwald, wo beide von Raub und Plünderung lebten, bis sie eine Schar kaiserlicher Vasallen aufspürte und in einem erbitterten Kampfe niedermachte.') Kämpfe mit Polen ttnd Ii. Zug Konrads Ii. nach Italien. Im Osten des Reiches führte Konrad glückliche Kriege gegen die Polen. Er zwang deren Herzog, nicht nur alle Beute und die Gefangenen, die er auf seinem Plünderungszug zur Saale gemacht hatte, sondern auch die Lausitz wieder herauszugeben und die deutsche Leheushoheit über das verkleinerte Herzogtum Polen anzuerkennen. Lehensgesetz Zehu Jahre nach seiner Kaiserkrönung war Konrad Ii. aber- Konrads Il mals in Italien. Zn diesem Znge wurde er durch die tiefgehende Un zu friede u heit der kleinen Lehensträger gegen die großen Vasallen des Reiches veranlaßt. Er nahm sich der kleinen Vasallen an und erließ ein wichtiges Lehensgesetz für Italien, wodurch ihnen die Erblichkeit ihrer Lehen gewährt wurde. Dafür stellten sie sich auf die Seite des Kaisers in seinen Kämpfen gegen die großen Lehensträger des Reiches in der Lombardei. Als das südliche Klima Seuchen in seinem Heere hervorries, kehrte Konrad Ii. nach Deutschland zurück. Er starb zu Utrecht 1039 und wurde im Spei er er Dom beigesetzt als erster von den acht Kaisern, die dort begraben liegen. Das Lehenswesen. Das Lehens- Das Lehenswesen ist eine der eigenartigsten Kultnrerscheinungen mefen. ^e§ Mittelalters; es entwickelte sich, wie es scheint, hauptsächlich aus dem altgermanischen Gefolgswefen. Wenn ein germanisches Volk sich in Teilen des römischen Reiches niederließ, so wurde in der Regel ein Drittel des ©rundes und Bodens von den Eingeborenen an die Einwanderer abgetreten und unter die letzteren verteilt. Was jeder Freie hiebei angewiesen erhielt, war sein Allob ober Eigengut. Den größten Besitz und besten Anteil erhielt der König, bent ohrtebies alles zufiel, was bisher Staats- ober Kaisergut gewesen. Die Köuige biefer neu entftanbenen germanischen Reiche verliehen Teile ihres ausgebauten und weit zerstreuten Besitzes Verbienten *) Seine Freundestreue machte Herzog Ernst zu einem Helden der deutschen Sage und Dichtung (Uhland).

2. Geschichte des Mittelalters - S. 54

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrichs Iii. Romfahrt. — Das mittelalterliche Kaisertum. Zum Geschenk erhielt und nachmals von der Kirche heilig gesprochen wurde. Auf Stephau den Heiligen war sein Neffe gefolgt, der durch Ausstände vertrieben wurde und Heinrich Iii. um Hilfe anflehte, die dieser dem Ungarkönige auch gewährte. Letzterer erkannte zum Danke für seine Wiedereinsetzung Heinrich Iii. als seinen Herrn au, wodurch auch Ungarn zu Deutschland in das Verhältnis eines Vas allen reiches trat. Heinrichs Iii. Romsahrt 1046. Papsttum 3m Jahre 1046 wurde Heinrich Iii. nach Rom gerufen, wo 1046. damals drei Päpste sich um die päpstliche Würde stritten. Er veranlaßte auf zwei Synoden die Beseitigung der drei Gegner und die Wahl eines deutschen Bischoss (Snidger von Bamberg), der als Papst') Clemens Ii. Heinrich Iii. zum Kaiser krönte 1046. Damals versprachen die Römer (was sie schon Otto d. Gr. gelobt hatten), es solle kein Papst mehr ohne Einwilligung des Kaisers gewählt werden. In der Folge erhob Heinrich Iii. noch drei deutsche Bischöfe nacheinander zu Päpsten. Griechische ®er bedeutendste von ihnen war Leo Ix., unter welchem sich Kirche 1054. (1054) die endgültige Trennung der griechischen von der römisch-katholischen Kirche vollzog?) Von Rom aus zog Heinrich 111. nach Unteritalien, wo Normannen, unterdessen die schon von seinem Vater belehnten Normannen Fortschritte gegen die Griechen gemackt und diesen Apulien größtenteils abgenommen hatten. Er belehnte sie ebenfalls mit den eroberten Gebieten und erweiterte dadurch die Grenzen des Reiches auch nach Süden. Das mittelalterliche Kaisertum um 1050. Unter Heinrich Iii. schien die mittelalterliche Kaisern acht Hemnche Iii. jhren Höhepunkt erreicht zu haben. Als Reichsoberhaupt und ^Herzogtum'" Herzog von Franken, Schwaben, Bayern und Kärnten gebot Heinrich Iii. wenigstens in den ersten Jahren seiner Regierung über den größten Teil Deutschlands unmittelbar. Aber auch ^Vcrkiälmi^ *u ^er Wellung zum Ausland schien die kaiserliche Gewalt zum Ausland.ul^er Heinrich Iii. erhöhte Bedeutung zu erlangen. Nicht nur daß die politische Abhängigkeit der slavischen Herzogtümer in J) Die berühmte Stephanskrone. Nach der Anschauung des Mittel-alters konnte die königliche Würde nur vom Kaiser oder vom Papste erteilt werden. Bild: Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 13. „Stephan der Heilige." 2) Der einzige in Deutschland (Bamberg) begrabene Papst, wie Otto Ii. der einzige in Rom beigesetzte Kaiser. S) Unter Leo X. teilte sich später die westliche Hälfte der Christenheit noch einmal in eine südliche (römisch-katholische) und eine nördliche (protestantische).

3. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iv. — Bormundschastliche Regierung. Heinrich It. 1056—1106. Bormundschastliche Regierung 1056—1065. Heinrich It. folgte seinem Vater als sechsjähriges Kind. Es war beuhctlb eine vormunbschaftliche Regierung nötig Kaiserin welche die Kaiserin-Witwe Agnes übernahm. Weichen Gemütes 9necv und mehr zu srommer Entsagung als zu gebieterischer Festigkeit neigend, suchte sie für sich und ihren Sohn treue Stützen zu gewinnen, indem sie die erledigten süddeutschen Herzogtümer vergab. — Bei der Schwäche der Kaiserin beschloß der Erz bisch os Anno von Köln, die Regierung an sich zu bringen. Als die Kaiserin 1062 mtt tf]rem Sohne (1062) in der Pfalz zu Kaiserswert (uörbüch von Köln) verweilte, lud der Erzbischof den jungen König zur Besichtigung seines ^Schiffes ein und entführte denselben nach •ft öl Ti. Aber bald wußte auch der Erzbischof Adalbert von Bremen sich Teilnahme an der Regierung zu verschaffen. Beibe Erz-bischöfe waren verschieben geartete Männer. Anno, eine nüchterne Köln'"" und miftc ?atur, erzog den Knaben mit Strenge und strebte ba= nach, _bttß sich in der Denkart des jungen Heinrich feine zu hohe Auffassung der königlichen Gewalt bilbe. Abalbert neigte in Adalbert von seiner Prachtliebe sehr zum Weltlichen und war ein entschiedener -öremen,. Anhänger jenes Kaisertums, das unbedingt über den Gewalten der Fürsten stand. In demselben Maße, in dem sich Heinrich von dem strengen Anno abgestoßen fühlte, zog es ihn zu dem geschmeidigen Adalbert, der seinerseits die Zuneigung des jungen Königs mit zu weit gehender Nachsicht gegen bessen jugendliche Launen erwiderte. Nach kurzer Zeit stand Heinrich völlig unter dem Einfluß Abalberts, der schon Heinrichs im Jahre 1065 dem König die Schwertleite erteilen ließ. Daburch achlöertteite war Heinrich für mündig erklärt; ba er aber erst 15 Jahre alt war, beburfte er immer noch einer Führung und stützte sich vorzugsweise aus Abalbert von Bremen. Aufstand der Sachsen 1073—1075. Ab albert hatte bei dem Streben nach Erweiterung seines Erzstifts sich vielfach in Streitigkeiten mit den sächsischen Großen verstrickt, in deren Stammesgebiet Bremen-Hamburg lag. Als trotzig und zu steter Empörung geneigt schilderte er die Sachsen dem jungen König. Um die ihm verdächtigen Sachsen im Notfall . mit Gewalt im Zaum halten zu können, baute er in ihrem Lande rich?et Bur7enunb Thüringen Burgen, unter denen die größte und prächtigste im Sachsen- Harzbnrg bei Goslar war. Durch die Erbauung dieser Zwing-land. bürgen und die Ausschreitungen der fränkischen Besatzungen

4. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1901 - München [u.a.] : Franz
Thronstreit. — Heinrichs Züge gegen Rom. 59 vor Canossa und erwirkte sich durch eine Buße nach dem Geiste jener Zeit vor den Augen des Papstes von diesem am 28. Januar 1077 die Lossprechung vom Kirchen banne gegen das Versprechen, sich mit den von ihm abgefallenen Fürsten auszusöhnen. Thronstreit 1077—1080. Obwohl Heinrich noch vor Jahresfrist vom Banne losgesprochen worden war, erklärten ihn die ihm feindlich gesinnten Fürsten auf einer Versammlung zu Forchheiin (1077) für abgesetzt und erhoben gegen ihn den Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden, wobei sie ausdrücklich ausspracheu, daß die Krone nicht erblich sei. Heinrich eilte aus Italien herbei und nahm den Kampf mit dem Gegenkönig auf. Dabei fand er einen größeren Anhang, als der fast allgemeine Abfall vom Jahre 1076 hätte vermuten lassen. Besonders in Schwaben und in Franken und da mehr beim nichtadeligen Volk, vor allem bei den Bürgern der Reichsstädte am Rhein gewann er Rückhalt und immer neue, opferwillige Verteidiger seiner Krone. Der Krieg wnrde mit großer Erbitterung geführt, bis Rudolf seinen Untergang fand. Heinrich traf mit ihm an der Grüne (nach andern bei Hohenmölfen) zusammen. Rudolf verlor im Kampfe die rechte Hand und wurde überdies tödlich verwundet?) Dadurch war Heinrich von dem Gegenkönig befreit; er konnte die Fortsetzung des Kampfes in Deutschland seinem Schwiegersöhne Friedrich von Hohenstaufen überlassen, den er 1079 mit dem Herzogtum Schwabens belehnt hatte, und brach selbst zum Kampfe gegen Gregor in Italien auf, der ihn auf Dräugen von Rudolfs Anhängern zum zweitenmale in den Bann gethan hatte. Heinrichs Iv. Züge gegen Rom 1081—1084. Heinrich hatte seine zweite Bannnng damit beantwortet, daß er durch eine S y n o d e Gregor Vii. für abgesetzt erklären und den Erzbischos von Ravenna zum Papst wählen ließ. Um diesen nach Rom zu führen und von seiner Hand die Kaiserkrone zu empfangen, zog Heinrich nach Italien, ließ 1084 in St. Peter den neuen Papst weihen und sich nebst seiner Gemahlin von ihm krönen. Jetzt zog dem in der Engelsburg eingeschlossenen Gregor Vii. der Normannenherzog Robert Guiscard aus dem Süden zu Hilfe und brachte ihn nach Unteritalien, wo er aber fchon 1085 zu Salerno starb. Seine letzten Worte lauteten: „Ich habe ‘) Auf Heinrichs Seite kämpfte auch Gottfried von Bouillon, der nachmalige Führer des 1. Kreuzzuges. -— Gedicht: „Heinrich Iv. und Herzog Rudolf von Schwaben" von G. Dreves. -) 1070 erhalten die Welfen das Herzogtum Bayern. 1079 erhallen die Hohenstaufen das Herzogtum Schwabeu. Gegenkönig Rudolf 1077. Schlacht a. d. Grüne 1080. Die Hohenstaufen Herzoge von Schwaben 1079. Heinrich Iv. in Rom 1084.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 11

1901 - München [u.a.] : Franz
Armin 9 n. Chr. und Marbod. 11 kochen. Neben Bier und Met genießt man Wein und Most, neben Trinkhorn und -Schale gebraucht man Becher und Humpen und Flasche. Der Weinbau nimmt seinen Anfang. Die Häuser werden nicht mehr bloß aus Holz und Lehm, sondern nun auch aus Steinen mit Ziegel- oder Schindeldächern und mit zahlreicheren Räumen (Stube, Kammer, Keller, Speicher) erbaut. Im Innern der Wohnungen macht man sich es bequemer: man lernt den Schemel, den Pfühl, die Schüsseln, den Spiegel, die Kerzen und Fackeln kennen. Neue Haustiere, Katze und Esel, gesellen sich zu den alten. Die römischen Heerstraßen werden Handelsstraßen; Münzen und Gewichte verdrängen den Tauschhandel. Die römischen Buchstaben dringen ein und werden zur Runenschrift umgestaltet, die zunächst zum Zauber und später erst zum Schreiben gebraucht wird. Neben und aus den Märkten entstehen Städte, zumeist Landstädte mit Ackerban und Gewerbe treibender Bevölkerung. (l) Armin 9 it. Chr. und Marbod. Um die Herrschaft der Römer noch weiter über Deutschland auszubreiten, unternahm Drnsns 12—9 v. Chr. vier im ganzen glückliche Züge gegen die nordwestdeutschen Völkerschaften und gelangte bis zur Elbe. Auf dem eiligen Rückzüge von da starb er infolge eines Sturzes vom Pferde, ehe er noch Mainz erreicht hatte (9 v. Chr.). Die Sage erzählt, daß ihm an der Elbe ein riesiges Weib, eine Seherin, erschienen sei, die ihm zugerufen habe: „Wohin, Unersättlicher? Nicht alles zu sehen ist dir vom Schicksal beschieden! Kehre um! denn schon bist du am Ziel deiner Thaten und Tage!"1) An seine Stelle trat Tiberius. Im Gegensatze zu seinem Bruder suchte dieser mehr durch berechnete Freundlichkeit die nordwestdeutschen Völkerschaften zu gewinnen. Später ernannte Kaiser Augustus den Var ns zum Statthalter, der jedoch durch die Einführung des römischen Rechts- und Gerichtswesens, namentlich durch Auferlegung entehrender Strafen (Rutenhiebe, Gefängnis, Hinrichtung), _ allgemeine Entrüstung hervorrief. Diese benutzte ein Cheruskerfürst Namens Armin, um die römische Herrschaft in feiner Heimat zu stürzen. Armin war in seiner Jugend als Geisel nach Rom gegeben worden, wo er die Römer, besonders ihre Kriegskunst kennen gelernt und den Rang eines römischen Ritters erhalten hatte. In seine Heimat zurückgekehrt, stiftete er einen Bund mehrerer nord-westdeutscher Völkerschaften, dessen Kern die Cherusker waren, lockte den eitlen und hochmütigen Varns mit seiner Streitmacht in den ^ Lies: Znnrocks Gedicht „Drusns' Tod". Drnsns. Tiberius. Varus. Armin.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 66

1901 - München [u.a.] : Franz
66 Barbarossas Römerzüge. neu anbaue. Dieser Beschluß wurde 1162 ausgeführt?) Darauf setzte Barbarossa in den italienischen Städten Vögte ein und kehrte nach Deutschland zurück. Dritter Zug Barbarossas nach Italien 1166—1168. Roch während seines Streites mit den Lombarden war Friedrich mich mit dem Papste zersallen. Es hatte eine zwiespältige Papstwahl stattgefunden. Um nun den (Regner des Papstes Alexander Iii. nach Rom zu führen, unternahm Friedrich 1166 einen neuen Zug nach Italien. Alerander Iii. S'sebt1lß7inenlfioh nach Benevent, der Kaiser zog in Nom ein 1167. Jetzt _ *’ stand er auf dem Gipfel seiner Erfolge. Da vernichtete eine Seuche Erhebung der fein Heer, und alsbald brach ein Aufstand der Lombarden aus, "L111 nn en" dje das Regiment feiner Vögte mit steigendem Ingrimm ertragen hatten; sie vertrieben die kaiserlichen Gewaltboten und besetzten die Alpenpüsse, um den Kaiser von Deutschland abzuschneiden. Mit knapper Not gelang es Friedrich, über die burgundischen Alpen zu entkommen. Vierter Zug nach Italien 1174—1177. ^Fast sieben Jahre mußte Friedrich warten, bis die Lücken, die der ^.od in den Heerbann des Reiches gerissen, wieder soweit geschlossen waren, daß er zum viertemnale nach Italien ziehen konnte. Dort waren alle Städte der Lombardei bis in die Romagna in einen großen Bund getreten, hatten Mailand wieder ausgebaut und zu dessen Schutz eine Festung angelegt, die sie ihrem Friedrich I. Verbündeten Alerander Iii. zu Ehren Alefsandria nannten. Gegen 0ln bria,r'an' wendete sich Friedrich zunächst, nachdem er 1174 über den Mont Cenis in Italien eingedrungen war. Aber die Bürger von Alessandria verteidigten sich tapfer, und als ein großes Lom-bardenheer zu ihrem Entsätze herannahte, zog sich Barbarossa gegen die Alpen zurück, um neue Verstärkungen aus Deutschland zu erwarten. Jetzt bot er auch Heinrich den Löwen zur Heeresfolge auf, der sie jedoch versagte. So sah sich Barbarossa einem Lombardenheere gegenüber, das seinen Streitkräften weit überlegen war und ihn in der Schlacht bei Legnanoii76. Legnano 1176 besiegte. In Venedig kamen nun 1177 die beiden Häupter der abendländischen Christenheit zusammen: der Kaiser erkannte Alerander Iii. als rechtmäßigen Papst an, und dieser nahm den Bann von ihm.— Er bewilligte den lom-Politische Be-bardischen Städten die freie Wahl ihrer Obrigkeiten, beutung des während diese ihn neuerdings als Oberhaupt anerkannten urger unu. (1283). Damit trat neben Adel und Geistlichkeit ein neues Glied in die Reihe der mittelalterlichen Reichsstünde, das Bürgertum. ’) Gedicht: Hie Welf! von M. Gras v. Strachwik. ■— Lohmeyer, Wandbilder Iii, 11.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1901 - München [u.a.] : Franz
Friedrich Ii. — Erster Streit mit dem Papst und Kreuzzug. Friedrich Ii. 1215—1250. Als sich Friedrichs Herrschaft in Deutschland befestigt hatte, strebte er danach, seinen schon für Sizilien gekrönten Sohn Heinrich auch zum deutschen König wühlen zu lassen. Durch v5ls (Eintreten bc§ fjo^cri 9^cid)§f(6rit§ tourbc bt6 tpcinrtcfjs durchgesetzt, und Friedrich bezahlte diesen Dienst, indem er 'sast alle königlichen Rechte in den geistlichen Staaten preisgab. Darauf Kaiserkrönungverlteß er Deutschland, um sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen, was 1220 geschah. Erster Streit mit dem Papst und Kreuzzug. Zu den Zusagen, die Friedrich den Päpsten gemacht hatte, gehörte auch das Versprechen eines Kreuzzuges. Während Deutschland vom Thronstreite zwischen Philipp und Otto zerrissen wurde, sammelte sich endlich ans die Mahnung des Vierter Papstes Innocenz Iii. ein Kreuzheer, das wie beim ersten Zuge "1202-1204 o etjt nu§. Franzosen und Italienern bestand. Da der Landweg sich ost so beschwerlich erwiesen, fuhren die Teilnehmer dieses vierten Kreuzzuges 1202-1204 ans einer Flotte von Venedig ab. ließen sich jtber durch Streitigkeiten im byzantinischen Kaiserhaus nach Kon st an tinopel ablenken, das sie 1204 er st ü r mten. Weiter kamen sie jedoch nicht. Der vierte Kreuzzug war also für das heilige Land ganz ohne Belang. Um sein Versprechen bezüglich eines Kreuzzuges endlich einzulöten, ging Friedrich im Sommer 1227 an der Spitze eines Kreuz-heeres in der That unter Segel, kehrte aber krankheitshalber bald zurück und wurde vom Papste Gregor Ix. (1227—1241) gebannt. Nach Wiederherstellung seiner Gesundheit sch isst e er Fünfter sich zum zweitenmal ein und gelaugte aus diesem fünften Krern-1-5)8-1229 m 1228—1229 glücklich nach Syrien. Ohne Waffengewalt an-' zuwenden, schloß er mit dem Sultan von Ägypten einen Vertrag, nach welchem Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit einem entsprechenden Küstengebiet an beit Kaiser abgetreten wurden. Nachdem Friedrich das Königreich Jerufalem erneuert, kehrte er nach Hause zurück, und nun wurde der Bann von ihm genommen. Abfall Heinrichs und Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Nachdem Friedrichs Ii. Sohn Heinrich in Deutschland herangewachsen war, strebte er danach, sich von seinem Vater unabhängig zu machen, und trat zu diesem Zwecke mit den Lo m barden, die sich gleichfalls der Unterordnung unter den Kaiser entziehen wollten, in ein Bündnis. Bald mußte er sich jedoch seinem Vater ergeben und starb im Gefängnis. Friedrich ließ an seiner Stelle von den Fürsten seinen zweiten Sohn Konrad zum König

8. Geschichte des Mittelalters - S. 75

1901 - München [u.a.] : Franz
Höhe der päpstlichen Gewalt. — Die Eroberung Preußens. 75 der Hohenstaufen suchte er Zu vernichten und regierte so tyrannisch, daß die Bevölkerung der Insel Sizilien sich gegen ihn erhob und Lizilianische alle Franzosen am Ostermontag 1282 ermordete. Vesper 1282. Höhe der päpstlichen Gewalt um 1212. Der Höhepunkt der päpstlichen Macht fällt zusammen mit dem Pontifikat Innocenz' Iii. 1198—1216. Dies mag aus Innocenz m. folgendem erkannt werden: um 1200- 1. Innocenz Iii. verfügte über die Kaiserkrone und vergab Königreiche des Abendlandes. 2. Innocenz Iii. schickte seine Legaten in alle Reiche, um die Ansprüche des päpstlichen Stuhles zu vertreten, dessen Einkünfte (Peterspfennig, Lehenzins k.) zu regeln und deren Ablieferung zu betreiben. 3. Seit Innocenz Iii. ward durch päpstliche Legaten und Mönche auch die Rechtgläubigkeit der abendländischen Völker überwacht. Inquisition, Interdikt, Folter, Scheiterhaufen, Auto da fe (d. i. Glaubeusgericht — Hinrichtung) wurden nach und nach angewendet. Die Inquisition bestand in Spanien bis 1820. 4. Unter Innocenz Iii. kam endlich auch die landesherrliche Stellung der Päpste in Mittelitalien zum Abschluß und erlangte urkundliche Bestätigung, indem Otto Iv. den Papst als Landesherrn aller Gebiete von der Romagna und einigen Teilen Toscauas bis an die Grenze des Königreichs Neapel anerkannte, was Friedrich Ii. bestätigte. Die Eroberung Preußens^) und die Albigenserkriege. Die Begeisterung für die Kreuzzüge hatte mit der Zeit merklich Unterwerfung nachgelassen, zumal man auch in Europa Gelegenheit fand, feinen Preußens Eifer für die Ausbreitung des Christentums zu bethätigen. An der 1230—1283. Ostsee, im Mündungsgebiet der Weichsel, saß das Volk der Preußen, das immer noch am Heidentunte festhielt. Gegen dieses wendete sich der kampfbereite Glaubenseifer vor allem der Deutschen: die Päpste erkannten auch die Fahrten ins Preußen land als Kreuzzüge an. Der Vorteil davon fiel zunächst dem geistlichen Ritterorden der Deutsch Herren zu, welcher, durch Zuzüge aus dem ganzen Reiche unterstützt, in einem 53 jährigen Kriege (1230 bis 1283) das Volk der Preußen ausrottete, deutsche Ansiedler ins Land ries und dadurch einen mächtigen geistlichen Staat an der Ostsee schuf. ') Gedicht: „Aufruf an die Deutschritter" von F. Dahn.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1901 - München [u.a.] : Franz
Karls Hof-Familienleben. Karls weltgeschichtliche Bedeutung. 66 Karls Reichsverwaltung und Sorge für die Kultur. Verordiiungen beziehen sich auf die Handwerke und Gewerbe (z. B. schmiede, Drechsler, Seifensieder, Bäcker, Bierbrauer) und auf den Handel und Verkehr (Herstellung von Wegen und Brücken, Verbesserung der alten römischen Handelsstraßen, Versuch eines Kanals zwischen Donau und Rhein, Erleichterung und Aushebung der Zollabgaben, Anknüpfung von Handelsverbindungen sogar mit dem Morgenlande, Einführung von einheitlichen Münzen, Maßen und Gewichten). Karl liebte eine gläuzeude Hofhaltung, die er abwechselnd in die von ihm erbauten Pfalzen (Ingelheim, Nimwegen) oder in wichtige Städte (Paris, Soiffous, Orleans) verlegte. Gegen das Ende seines Lebens hatte er Aachen zum ständigen Aufenthalte gewählt. Umgeben von Künstlern, Gelehrten und seinem ganzen Hofstaat, empfing er die Gesandtschaften fremder Völker. Oströmische Kaiser und arabische Kalifen, awarifche Chane und spanische Emire suchten feine Gunst. Der Kalif Harun al Raschid sandte ihm als Geschenke einen weißen Elefanten und eine kunstreiche Wasseruhr, ©eilte hohe Gestalt und würdevolle Haltung flößte allen Achtung und Ehrfurcht ein. Bei feierlichen Gelegenheiten erschien er in einem golddurchwirkten Gewände und in Schuhen, die mit Edelsteinen besetzt waren; eine goldene Spange hielt den Purpur-mantel zusammen; auch schmückte ihn ein Diadem aus Gold und Edelsteinen. An andern Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der üblichen fränkischen: ein leinenes Hemd, leinene Binden um die Oberschenkel, Strümpfe, ein mit seidenem Streifen eingefaßter Rock, Schuhe; im Winter ein Wams aus Otter- und Marderfell; als Überwurf diente ein Jügermantel, ein Schwert mit goldenem oder silbernem Griff und Gehens hing stets an feiner Seite. In Speise und Trank war er sehr mäßig; am meisten liebte er Wildbret, am Spieße gebraten; Trunkenheit verabscheute er. Zur Einfachheit erzog er auch feine Kinder, drei Söhne: Karl, Pippin und Ludwig, und drei Töchter: Rotrud, Bertha und Gisela, die ihm eine feiner Gemahlinnen, Hildegard, eine schwäbische Herzogstochter, geschenkt hatte. Die Söhne mußten sich nach Franken-sitte im Reiten, Waffendienst und Jageu üben; die Töchter aber sollten zu Wollarbeiten angehalten werden und fleißig mit Rocken und Spindel umgehen lernen. Die Mädchen waren sehr schön und wurden zärtlich von ihm geliebt, darum wollte er sie auch keinem der vielen hohen Bewerber zur Ehe geben. An seiner einzigen Schwester, der frommen Gisela, hing er mit inniger Liebe, und feine hochbetagte Mutter Berthrada behandelte er mit der größten Ehrfurcht. Karl wurde von feinen Zeitgenossen als der mächtigste und angesehenste Herrscher verehrt und gefürchtet. Bei den slavischen Völkern wurde fein Name zum Königstitel (Kral). (Vgl. Cäsar

10. Geschichte des Mittelalters - S. 102

1901 - München [u.a.] : Franz
102 Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. gebildetste und hochgeachtetste Land in Europa war, so 'verdankte es diese ruhmvolle Stellung in nicht geringem Maße seinen Städten. Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. Die wegen ihres Reichtums vom hohen und niederen Adel ^vielfach bedrohten R e i ch s st ä d t e hatten früher an den Trägern der -Krone (des. Albrecht J. und Ludwig dem Bayern) oft kräftigen Rückhalt gefunden. Seitdem das Königtum aber in Ohnmacht gesunken war, griffen die Städte wie die übrigen Reichsstünde zum Mittel der Selbsthilfe und schloffen Bündnisse zur Ausrecht: erhaltuug ihrer Selbständigkeit. Die Anfänge solcher Vereinigungen reichert bis ins Interregnum zurück, die größte Bedeutung erlangten sie jedoch in der Zeit der böhmisch-lützelbnrgischen Kaiser. Von den Stüdtebünden wurde weitaus der mächtigste die Die Hansa Raufst.1) Hervorgegangen aus Verträgen, durch welche sich deutsche Kaufleute im Ausland und niederdeutsche Städte untereinander seit dem 13. Jahrhundert zusammenschlossen, breitete sie sich schließlich über alle wichtigeren Städte Norddeut schland s aus. Ihr Oberhaupt war Lübeck, dessen Bürgermeister die Angelegenheiten des Bundes leitete, bei den H a n s a t a g e n, d. i. den Versammlungen ihrer Abgeordneten, den Vorsitz führte, in ihrem Namen mit Fürsten und fremden Staaten unterhandelte, Krieg erklärte und die Streitkräfte befehligte, Bündnisse und Frieden schloß. Denn wie die Hansa Heere rüstete, um die Straßen zu Land gegen Raubritter wie seiudliche Fürsten zu sichern, so war sie auch eine gefürchtete Seemacht, die skandinavische Könige bekriegte, ein- und absetzte. Durch solche Machtentfaltung trat die Hansa barbarischen Gebräuchen, wie dem Strandrecht, mit Erfolg entgegen, gründete Faktoreien, erwarb ihren Mitgliedern im ganzen Norden Europas die wichtigsten Vorrechte und beherrschte schließlich den gesamten Handel Rußlands, Skandinaviens und Englands. Sie hatte z. B. Niederlassungen in Brügge, London, Bergen, Nowgorod. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte die Hansa um 1370; im 16. Jahrhundert verfiel sie, der dreißigjährige Krieg führte ihre Auflösung herbei. Der rheinische Von ähnlicher Einrichtung, wenn auch uicht von ^europäischer Städtebund Bedeutung, wie die Hansa, waren die binnenländischen Städtebünd-12ö4. msse, der rheinische Ttädtebnnd, der zur Aufrechterhaltung des Landfriedens im Todesjahr Konrads I V. 1254 geschlossen und dessen ‘) Bild : Gefangennahme des Seeräubers Klaus Störtebeker (— Sturzenbecher) durch die Hamburger. Lohmeyer Iii, 10.
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