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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 96

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 96 — eine neue Heimat gründeten und beutsche Sitte verbreiteten. Da durch die Auswanberung die Zahl der Bauern immer geringer mürbe und die Bemirtschaftung der ßänbereien nicht mehr in der bisherigen Weise erfolgen sonnte, sahen sich schon beswegen manche Grundherren genötigt, die Lage ihrer Leibeigenen zu bessern. Durch die Einführung neuer Mturgemächfe, durch Verbreitung des Wein-') und Obstbaues, durch umfangreiche Robungen und durch die Einführung der 2) reife Iber * wirtschaft (Brache, Winterfrucht, Sommerfrucht) suchten die Bauern reichere Erträge aus ihren ßänbereien zu erzielen, und ba der Wert des Gelbes bebeutenb stieg, kam biefer Aufschwung auch der ßanbmirtfchaft zugute. Das ß e b e n bot das Bilb ehrmürbiger Sitten und eifriger Arbeitsamkeit, aber babei fehlte es nicht an ßebensluft und fröhlichen Festen. Am Herbfeuer und in der Spinnftube würden alte Sagen und Geschichten erzählt und fröhliche ßieber gesungen, unter der Dorflinbe schwangen sich Jüngling und Jungfrau in munteren Reigen, und am Jahrmarktstage gab sich jung und alt einer oft ausgelassenen Freube hin. Wissenschaft und Kunst. Wie früher, so lag auch jetzt noch der Unterricht der Hauptsache nach in den Hänben der Kloster-geistlichen; in den Stäbten gab es Schreibschulen und ßateinfchulen. Durch die Kreuzzüge und den Aufenthalt der ftaufifchen Kaiser in Italien erhielten Wissenschaft und Kunst eine mächtige Anregung. Die Kenntnisse der Araber in der Mathematik, Astronomie, Mebizin und den Naturwissenschaften wirkten förbernb auf biefe Wissenszweige in Europa. Die ßehre von der Kugelgestalt der Erbe beschäftigte die Gelehrten. Europäische Mönche zogen in kühnem Glaubensmut aus, um den Völkern Inner - Asiens das Christentum zu oerfünbigen; bereits zu Ansang des vierzehnten Jahr-hunberts war die Hauptstabt des chinesischen Reiches der Sitz eines Erzbischofs. Der Venetianer Marco Polo bereiste das östliche Asien und veröffentlichte seine Erlebnisse in einem Werke, das eine geschätzte Quelle für die Kenntnis biefes ßanbes würde. — Die G e -fchichtfchreibung fanb ihren vornehmsten Vertreter in dem Bifchof Otto von Fr eifing, der eine ßebensbefchreibung des grotzen Kaisers Friedrich I. abfaßte. Seit dem 13. Jahrhundert bewahrten namentlich die Stäbtechroniken der Nachwelt wichtige geschichtliche Nachrichten auf. *) Der Weinbau drang bis an den Schweriner See und die Nogat vor.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 79

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 79 — er mit einem großen Teil des Heeres einer ansteckenden Krankheit. Im Jahre 1291 fiel die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, die Festung Akkon, in die Hände des Sultans von Ägypten. Folgen der Kreuzzüge. Wenn auch die nächste Ausgabe, das heilige Land den Türken zu entreißen, nicht gelöst wurde, so haben die Kreuzzüge doch für die verschiedensten mittelalterlichen Verhältnisse die weitgehendsten Folgen gehabt. Durch den Verkehr mit dem Auslande wurde das National-bewußtsein gestärkt, durch die Teilnahme an den Zügen der Gesichtskreis erweitert. Die Frömmigkeit vertiefte sich, religiöse Begeisterung und Unternehmungslust erhielten eine mächtige Anregung. Das Leben und der Lebensgenuß wurden verfeinert. Das Papsttum erhob sich über die weltlichen Gewalten und nahm die höchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Güter, die die Ritter verkauften und verpfändeten, um die Kosten der Ausrüstung und der Teilnahme an den Kreuzzügen bestreiten zu können, wurden von der Kirche und den Klöstern erworben. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurückkehrten, bedeutend vergrößert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzüge zur höchsten Blüte. Vorzüglich wurden die Städte durch die Kreuzzüge gehoben. Die großen Seestädte des Mittelmeeres, welche die Überführung der Kreuzfahrer nach dem heiligen Lande übernommen hatten, füllten bei der Rückfahrt ihre Schiffe mit den Erzeugnissen des Morgenlandes, die sie auf den abendländischen Markt brachten. Der seitherige Hausier- und Tauschhandel entwickelte sich zum Großhandel, der Geldverkehr wurde weiter ausgebildet, und die Schiffahrt nahm einen ungeahnten Aufschwung. Durch den aufblühenden Handel wuchs das Kapitalvermögen in den Städten, durch den Ankauf adeliger Güter ihr Grundbesitz, und der Bürgerstand gewann neben dem Adel und der Geistlichkeit eine hohe Bedeutung. Durch die Teilnahme an den Kreuzzügen wurden viele unfreie Bauern freie Leute, andere erhielten durch die lange Abwesenheit oder den Tod ihrer Herren ihre ehemalige Unabhängigkeit zurück. Neue Kulturpflanzen kamen nach Europa, so die Aprikose, das Johannisbrot und das Zuckerrohr, das zuerst in Sizilien angebaut wurde und später seinen Weg nach Amerika fand. Einen nachhaltigen Einfluß haben die Kreuzzüge auf Kunst und

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 18

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 18 — gemeinschaftliche Herrschaft zusicherte; aber schon bald wurde er von seinem Mitregenten ermordet (493). Den dritten Teil aller Ländereien nahm Theodorich für seine Goten in Besitz, ließ den Römern aber ihre eigenen Sitten und Gesetze, besetzte die öffentlichen Ämter mit Römern und schützte, obgleich Arianer, die Religion seiner katholischen Untertanen. Aus seinen Goten bildete er Theodorichs Palast in Ravenna. sich ein kriegstüchtiges Heer. Italien erfreute sich unter seiner Herrschaft einer längeren Ruhe, der Wohlstand besserte sich, Handel und Verkehr lebten wieder aus, und Kunst und Wissenschaft erhielten neue Anregung. Die beiden Hauptstädte Veronas und Ravenna erhoben sich aus ihren Trümmern; letztere Stadt schmückte Theodorich mit Kirchen,-) mit einem herrlichen Palast und seinem eigenen riesigen *) Bern in der Sage. 2) San Apollinare und San Vitale in Ravenna.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 119

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 119 — sondere. Neben den Rechtsständen bildeten sich in den einzelnen Territorien Landstände. Manche F ü r st e n erlangten im 15. Jahrhundert ihre landesherrliche Macht, so die Habsburger in Österreich, die Hohen-zollern in Brandenurg, die Wittelsbacher in Bayern, die W e t t i n er in Sachsen. Wie die Kaiser von den Reichsfürsten, so waren die Fürsten wieder von ihren Land ständen abhängig, den Prälaten, dem Adel und den Landstädten, denen jeder neue Fürst ihre „verbrieften" Rechte bestätigen mußte. Der Adel bildete die militärische Macht, die Prälaten und Städte besaßen das Geld. Um ihre Einnahmen zu erhöhen und besonders die Söldnerheere, die ihnen eine zuverlässige Stütze waren, unterhalten zu können, erhoben die Fürsten Steuern; den Adel und die Städte suchten sie ihrer Hoheit zu unterwerfen. Inmitten ihres Hofstaates wohnten die Fürsten auf ihren stattlich eingerichteten Schlossern in einer größeren Stadt, die zur Landeshauptstadt wurde. Diese Residenzen wurden die Mittelpunkte des staatlichen Lebens, z. B. Prag, München, Berlin, Wien. Auch bei der Ritterschaft begann mit dem Sinken der Kaiser-macht der Verfall. Durch den zunehmenden Gebrauch des Geldes und durch die erhöhte Getreidezufuhr sanken die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Statt den veränderten Zeitverhältnissen sich anzupassen und bei eigener Arbeit von den Erträgnissen ihrer Güter zu leben, gingen sie als Hofbeamte an die Höfe der Fürsten oder widmeten sich dem geistlichen Stande, der ihnen oft gute Pfründe eintrug. Nicht die Ritterschaft, sondern das deutsche Bürgertum wurde der Träger des wirtschaftlichen Aufschwunges und des Aufblühens von Wiffenfchaft und Kunst. Die Städte gelangten durch die Gewerbetätigkeit und den Handel zu immer größerer Blüte. Das Handwerk entwickelte sich zum Kunsthandwerk und zur Kunst, das Zunftwesen erreichte seine größte Ausgestaltung; die Zünfte beeinflußten das wirtschaftliche Leben und beanspruchten Anteil an der Verwaltung der Stadt, was im 14. Jahrhundert zu blutigen Zunftkämpfen führte, so in Straßburg, Augsburg, Nürnberg und Cöln. Der Binnen- und Außenhandel Deutschlands hat im 14. und zu Anfang des 15. Jahrhunderts feine größte Ausdehnung und Bedeutung erreicht. Die größten Flüsse Deutschlands, besonders der Rhein, waren belebt von zahlreichen Handelsschiffen; Nürnberg und Frankfurt a. M. zählten zu den bedeutendsten Handelsplätzen Europas;

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 61

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 61 — bertbe Macht und Selbstänbigkeit der weltlichen Fürsten vollstänbig zu brechen, wie sie es auch nicht Hinbern konnten, daß bieselben ihr Besitztum nicht als Lehen, fonbern als erbliches Eigentum betrachteten. Um eine Stütze gegen den hohen Abel zu haben, sprach Konrab Ii. dem nieberen Abel die Lehen als erbliches Eigentum zu. Das Königtum war nicht erblich, obschon das Streben der sächsischen und fränkischen Könige stets baraus gerichtet gewesen war, die Königskrone an ihre Familie zu knüpfen. Der König würde gewählt. Nach der Wahl leistete der Gewählte den Eib, worauf ihm von den anwesenben Fürsten gehulbigt würde. Die Hulbigung der ctnbern Fürsten, des Abels und des Volkes nahm der König aus dem Königsritt entgegen. Die Salbung und Krönung würde gewöhnlich vorn Erzbischof von Eöln, in besten Sprengel Aachen lag, im Dom zu Aachen vorgenommen. Der König war der höchste Herr und Gebieter im Reiche. Seit Otto I. betrachteten sich die Könige nicht bloß als Schirmherren, fonbern sogar als die Oberherren der Kirche. Erst durch das entfchiebene Vorgehen Gregors Vii. würde die frühere Machtstellung der Kaiser dem Papsttum gegenüber ein für alle Mal gebrochen. Die Macht des Kaisers war um so größer, je größer seine persönliche Tüchtigkeit und seine Hausmacht war, und je mehr er sich auf das immer mehr erstart’enbe Bürgertum stützen konnte. Geistige Bildung. Die allgemeine Schul-bilbung, wie sie Karl der Große angestrebt hatte, war nicht burchgeführt worben. Selbst die Fürsten und die Mitgüeber des Abels waren des Schreibens und Lesens nicht funbig. In den bekannten Klosterfchulen zu St. Gallen, Fulba, Corvey und an den Höfen der geistlichen Fürsten fanben Kunst und Wissenschaft jeboch eine liebevolle Pflege; die Gelehrten bebienten sich nur der lateinischen Sprache. — Währenb die Männer der besseren Stänbe die geistige Bilbung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Stubien. Schon als Mäbchen hatte die Herzogin Heb-w i g von Schwaben das Griechische Grundriß des Domes zu Worms.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 30

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 30 — Lebensordnung ober Regel: die Mönche waren zur Armut, Ehelosigkeit und zum Gehorsam verpflichtet; die Zeit sollten sie in Gebet urtb Arbeit verbringen. Mit dem Christentum fartb auch das Klosterwesen in Deutschland Eingang. Besonbers wichtig würden die Klöster zu St. Gallen, Fulba, Corvey an der Weser und zu Cluny in Frankreich. Die Klöster waren Städte im kleinen. Den Mittelpunkt bitbete die Kirche nebst bemkloftergebäu-be, in dem sich die Zellen der Mönche der Speisesaal, die Bibliothek und die Schule befanben. Anwerbern gab es bei größeren Klöstern noch eine Wohnung für den Abt und Häuser für Kranke, Fremde und Kloster-Handwerker. Die ganze klösterliche Anlage war durch hohe Mauern geschützt. Die vornehmste Aufgabebermön-che war zunächst, das Christen-tum a u s z u = Initiale aus der Bibel Karls des Kahlen. breiten; aber baneben haben bis Klöster für Deutschland noch unenblich viel Gutes gestiftet. Die emsigen Klosterleute lichteten die Wälber, trockneten die Sumpfe aus und schufen (Ein oben in fruchtbare ©esübe um. Sie richteten zur Hebung der Lanbwirtschaft Must erwirtschaften ein, holten aus {üblichen ßänbern eblere Gemüse-, Obst- und (Betreibeforten, zogen in (Bärten heilbringenbe Kräuter und trieben verfchiebene Hanbwerke.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 86

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
86 Musterwirtschaften an und schufen wste Gegenden in Mhende Gefilde um; besonders haben sie sich um die Christianisierung und Germanisierung des Landes der Wenden groe Verdienste erworben. - Die Franziskaner und Dominikaner widmeten sich dem geistigen Wohle der Menschheit, besonders auch dem Unterrricht der rmeren Jugend. Ihre Klster waren Pflanzsttten der Bildung, Wissenschaft und Kunst. Znittelattertiche Ztttter in voller Wstung. Die Dominikaner wandten sich in besonderen Predigten gegen die Sekten der Waldenser und Albigenser') im sdlichen Frankreich, welche die kirchlichen und brgerlichen Gesetze unbeachtet lieen, und so eine Gefahr fr Staat und Kirche bildeten. Rittertum. Seit Heinrich I. bestand der Kern des deutschen Heeres aus der Reiterei. Aus den berittenen Kriegern ging J) Sie nannten sich die Katharer, d. i. die Reinen, davon bo Wort Ketzer.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 99

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
Kaiser verfiel, haben deutsche Bauern ein Gebiet, das einen groen Teil des preuischen Staates bildet, im Kampf mit den vordringenden Slaven dem Deutschtum erhalten. Die Christianisierung und Germanisierung des Ostens darf mit Recht als eine Grotat des deutschen Volkes im Mittelalter" bezeichnet werden. Missenschast und Kunst. Wie frher, so lag auch jetzt noch der Unterricht der Hauptfache nach in den Hnden der Klostergeistlichen; in den Stdten gab es Schreibschalen und Lateinschulen. Durch die Kreuz;ge und den Aufenthalt der stanfischeu Kaiser in Italien erhielten Wiffen-schaft und Kunst eine mchtige Anregung. Die Kenutmffe der Araber in der Mathematik, Astronomie, Medizin und den Naturwissenschaften wirkten frdernd auf diese Wissenszweige in Europa. Die Lehre von der Kugelgestalt der Erde beschftigte die Gelehrten. Europische Mnche zogen in khnem Glaubensmute aus, um den Vlkern Innermiens das Christen-tum zu verkndigen; bereits zu Aufaug des vierzehnten Jahrhunderts war die Hauptstadt des chinesischen Reiches der Sitz eines Erzbischoses. Der Venetianer Marco Polo bereiste das stliche Asien und verffentlichte seine Erlebnisse in einem Werke, das eine ge-schtzte Quelle fr die Kenntnis dieses Landes wurde. Die Ge-schichtschreibung fand ihren vornehmsten Vertreter in dem Bischof Otto von Freising, der eine Lebensbeschreibung des groen Kaisers Friedrich I. abfate. Im 13. Jahrhundert sind es namentlich die Stdtechroniken, die der Nachwelt wichtige geschichtliche Nachrichten ausbewahren. Aus den alten Kloster- und Domschulen entwickelten sich mit der Zeit die Hochschulen oder Universitten.]) die im Vergleich zu heute insofern eine andere Einrichtung zeigten, als sie gewhnlich nur eine Fakultt hatten. In Bologna wurde besonders das Studium des rmischen und kanonischen Rechtes gepflegt, zu Salerno das der Medizin. Ludwig der Heilige stiftete zu Paris eiue theologische Schule, die Sorbonne; die erste vollstndig ausgestaltete Universitt grndete Friedrich Ii. zu Neapel; die erste deutsche Universitt verdankt ihre Entstehung dem Kaiser Karl Iv.; sie wurde im Jahre 3) Universitt von universitas = Gesamtheit. Das Wort bedeutete an-fangs soviel wie Krperschaft der Lehrer und Schler, spter die Gesamtheit der Wissenschaften (universitas literarum).

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 118

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
118 wandte er sich (1476) gegen die Schweizer, doch bei Granson verlor er das Gut, bei Murten den Mut und Bei Nancy das Blut". Nach Karls Tode vermhlte sich Maximilian mit Maria von Burgund. Durch diese Heirat fielen Burgund und die Nieder-lande an sterreich. Im Alter von 78 Jahren starb Kaiser Friedrich zu Linz a. d. Donau. Er ist der letzte Herrscher Deutschlands gewesen, der in Rom gekrnt wurde. Seine Nachfolger fhrten Blo dm Titel: Erwhlter rmischer Kaiser. Maximilian I. (14931519.) Seine Person. Maximilian war hochbegabt, sehr gebildet und ein Freund un Gnner von Kunst und Wissenschaft. Er verstand die meisten damals in Europa gebruchlichen Sprachen und konnte seinen Soldaten in fieben Sprachen seine Befehle erteilen. Wegen seiner ritter-lichen Tugenden hat man ihn den letzten Ritter" genannt. Er lie eine Sammlung von Liedern des Mittelalters anlegen, die nach dem Schlosse Ambras in Tirol die Ambraser Handschrift genannt wird. Ihm verdanken wir anch die Erhaltung des Volksepos Gudrun, und er selbst ist der Verfasser einer erzhlenden Dichtung, die unter dem Namen Teuerdauk" Bekannt ist und eigene Erlebnisse wiedergibt. Maximilian war ferner ein Fürst von hoher staatsmnnischer Be-gabung und ein trefflicher Kenner des Kriegswesens, das er wesentlich verbessert hat; doch fehlte ihm die Beharrlichkeit, und Bei seiner zu groen Freigebigkeit kam er fter in Geldverlegenheiten. Anordnungen zur Sicherung der inneren Wohlfahrt. Um dem Fehdewesen im Reiche ein Ende zu machen und die Unsicherheit im Lande zu Beseitigen, wurde auf dem Reichstage zu Worms der ewige Land friede verkndet (1495). _ Zur Verbefferung der Rechtspflege errichtete der Kaiser das Reichs-kammergericht, das anfangs seinen Sitz zu Frankfurt a. M. (1495), spter zu Speier (1527) und zuletzt zu Wetzlar (1693 1806) hatte.') Es sollte dazu dienen, die Bestimmungen des ewigen Landfriedens durchzufhren und aufrecht zu erhalten. Zur Besseren Durchfhrung des Landfriedens und zur Vollstreckung der Urteile des Reichskammergerichts teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. Durch diese Einteilung wurde die Macht des Kaisers 0 Der erste Vorsitzende war der Graf Eitel Fritz von Hohen zollern.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 81

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
- 81 hielten eine mchtige Anregung. Das Leben und der Lebensgenu wurden verfeinert, Kunst und Wissenschaft blhten krftig empor. Das Papsttum erhob sich der die weltlichen Gewalten und nahm die hchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Gter, die die Ritter verkauften und verpfndeten, um die Kosten der Ausrstung und der Teilnahme an den Kreuzzgen bestreiten zu knnen, wurden von der Kirche und den Klstern erworben. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurckkehrten, be-beutend vergrert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzge zur hchsten Blte. Vorzglich wurden die tdte durch die Kreuzzge gehoben. Die groen Leestdte des Mittelmeeres, welche die berfhrung der Kreuzfahrer nach dem heiligen Lande bernommen hatten, fllten bei der Rckfahrt ihre Schiffe mit den Erzeugnissen des Morgenlandes, die sie aus den abendlndischen Markt brachten. Der seitherige Hausier- und Tauschhandel entwickelte sich zum Welthandel, der Geldvcrkehr wurde weiter ausgebildet, und die Schiffahrt nahm einen ungeahnten Auf-fchwuug. Durch den aufblhenden Handel wnchs das Kapitalvermgen in den Stdten, durch den Ankauf adliger Gter ihr Grundbesitz, und der Brgerstand gewann neben dem Adel und der Geistlichkeit eine hohe Bedeutung. Durch die Teilnahme an den Kreuzzgen wurden viele unfreie Bauern freie Leute, andere erhielten durch die lange Abwesenheit oder den Tod ihrer Herren ihre ehemalige Unabhngigkeit zurck. Neue Kulturpflanzen kamen nach Europa, so die Aprikosen, das Johannisbrot und das Zuckerrohr, das zuerst in Sizilien angebaut wurde und spter seinen Weg nach Amerika fand. Einen nachhaltigen Einflu haben die Kreuzzge auf Kunst und Wissenschaft ausgebt. Durch die Fahrten in das Morgenland wurden neue Lnder bekannt und erschlossen, und zu Reisen in die noch unerforschten Gegenden des Orients wurde ein mchtiger Ansto gegeben. Das Studium der Mathematik, Astronomie, Medizin und der Naturwissenschaften, in denen die Araber Erhebliches ge-leistet hatten, wurde mit neuem Eifer betrieben. Die Heldentaten der Ritter, die Abenteuer der Kreuzfahrer, das Morgenland mit feinen zauberhaften Sagen, die glnzenden Scharen der Ritter und Reisige in ihren blendenden Rstungen gaben den Dichtern eine,solche Flle an geeignetem Stoff und eine solch gewaltige Anregung, da in Deutschland eine neue Blteperiode der Lite- 23c. u, K Leitfaden der Geschichte. Ii. g
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