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1. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1884 - Wiesbaden : Kunze
Yorwort. Nach dem am 20. Dez. 1882 erfolgten Tode des verdienten Verfassers hegte der Verleger den Wunsch, dals die Besorgung der ferneren Ausgaben dieser Hilfsbücher durch mich geschehe. Die Verantwortung, welche dieser Auftrag mir auferlegt, übernehme ich in dem Sinne, dafs die Bücher in ihrem wesentlichen Bestände, dem Ganzen ihrer Komposition, der Gliederung des Stoffes erhalten bleiben, die vorzunehmenden Änderungen sich also auf das Einzelne beziehen und auch bei diesen darauf Rücksicht genommen werden wird, dafs die spateren Auflagen dieser so weit verbreiteten Hilfsbücher, ohne allzugrofse Beschwerung für den Lehrer, im Unterrichte neben den früheren gebraucht werden können. Abgesehen von einigen notwendigen Berichtigungen ist so mein Hauptaugenmerk darauf gerichtet, weiterschreitend auf dem von dem verewigten Verfasser selbst in den letzten Auflagen betretenen Wege das Buch dem Schüler immer leichter verständlich und dadurch vertrauter zu machen: ich werde mich dabei auf vielfache fremde, wie auf eigene 18jährige Erfahrung geschichtlichen Unterrichts an der Hand dieser Bücher, denen ich von ihrem ersten Entwürfe an nahe gestanden habe, stützen können. Köln, März 1884. O. Jäger.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1884 - Wiesbaden : Kunze
44 schaft aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere Organisation des Reichs in Gaue, mit Grafen als Beamten des Königs an der Spitze, wird beibehalten mid noch allgemeiner durchgeführt; — comitatus = pagus. Zur Aufrechterhaltung der Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das Amt der (teils weltlichen, teils geistlichen) Königsboten {misst dominici) aus, als einer Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte, vor allem hinsichtlich der Rechtspflege. — Die Reichsversammlung der Beamten und Grofsen des Reiches (campus Martius schon seit Pippin), verbunden mit der alten Heerschau, befafst sich auch mit kirchlichen Dingen. — Durch die Beschlüsse des Reichstages (Capitularia) bildet sich die erste große Gesetzgebung für die Germanen. Steigende Macht des Beneficial - und Vasallitätswesens. Volksversammlungen in den Gauen. Iii. Pflege der Kultur unter Karl dem Or.: Das Hof leben in den meist aut deutschem Boden und am dichtesten in den Rheinlanden liegenden Königspfalzen (vor allen Aachen, dann Ingelheim und Nymvoegen) wird zu einem Mittelpunkt höherer Bildung; Karl selbst mit schöpferischem Geiste ist Haupt und Seele der dahin gerichteten Bestrebungen. Die Kirche, zumal in Italien und England war die Hüterin höherer Bildung in der vorhergegangenen Periode, in der Roheit und Korruption sich verbanden. Seine Haupthelfer bei diesen Kulturaufgaben sind der Angelsachse Alcuin (s. 781), der Langobarde Paulus Diaconus, Petrus von Pisa, Einhard, Angilbert u. a. Die Wirkungen sind: erwachender Einflufs antiker Litteratur; Gründung von Schulen und Bibliotheken; Aufblühen einer eigenen Geschichtschreibung. Daran schliefsen sichkarls Bemühungen um die deutsche Sprache, um die Sammlung alter Heldenlieder,um Kirchen-undpalastbau.— Fulda, Salzburg, Sangallen werden Hauptstätten höherer Bildung. Karl stirbt 814; liegt begraben in der Münsterkirche zu Aachen, deren ältester Teil (796—804) von dem Kaiser erbaut wurde; Grabschrift (Einh. Vit. 31): Sub hoc conditorio situm est corpus Karoli magni atque orthodoxi imperatoris. Qui regnum Francorum nobiliter ampliavit et per annos Xl Vii felicitcr rexit. Decessit septuagenarius anno domini Dggg0. X11ii0 indictione Vii. V. Kal. Febr. — Der Sagenkreis um Karls Person.

3. Das Mittelalter - S. 76

1881 - Paderborn : Schöningh
— 76 — an Karl die Schlüssel des Grabes Petri und die Fahnen der Stadt Rom. Und als er von einer Gegenpartei bedrängt aus Rom vertrieben wurde, flüchtete er zu Karl, der gerade zu Paderborn einen Reichstag hielt.1) Dieser liess ihn unter sicherem Schutze nach Rom zurückführen und begab sich im J. 800 selbst dorthin. Als er hier am Weihnachtstage die Peterskirche besuchte und betend am Altare kniete, setzte ihm der Papst unter dem Zujauchzen des Volkes die Kaiserkrone auf.2) Durch die Kaiserkrönung gingen die alten Rechte der römischen Imperatoren auf Karl über. Er übernahm damit a) das Imperium mundi, eine wenn auch nicht faktisch, so doch der Idee nach übertragene Weltherrschaft und den Vorrang unter allen Regenten der Christenheit, b) die Schirmherrschaft der Kirche (advocatia ecclesiae) oder die Pflicht, die Kirche zu beschützen und ihren Verordnungen und Gesetzen in seinem Reiche Geltung zu verschaffen. — Die Rechte des oströmischen Kaisers auf Rom wurden jetzt förmlich ausgeschlossen, und der Kaiser trat in die Ansprüche ein, die sich an den Namen des alten Römerreichs anschlossen. Daher rechnete auch Karl Rom unter die Metropolen seines Reiches (v. Einhardi Vita Karoli c. 33) und krönte später selbst seinen Sohn Ludwig als Kaiser (Einh. Ann. ad a. 813).3) Karl war sich wohl bewusst, wie sehr der Glanz seiner Würde durch die Kaiserkrönung erhöht sei. Bald nach der Krönung liess er alle männlichen Einwohner seines Reiches den Eid als kaiserliche Unterthanen leisten. Auch schärfte er den Gläubigen nachdrücklich ein, dass jeder die Kirche ehren solle, und gebot den Geistlichen der Kirchenordnung gemäss zu leben. Von jetzt an überwachte er alle kirchlichen Einrichtungen und teilte im 1) Über die Verhältnisse in Rom s. Papencordt, Gesch. der Stadt Rom im Mittelalter. 1857. — Ferd. Gregorovius, Gesch. der St. Rom im M.-A. 1859 ff. — Reumont, Gesch. der Stadt Rom. 1867 ff. Über den Vorgang selbst vergl. Einhardi Ann. ad a. 800. Dazu Waitz Iii, S. 175 ff. Gieseler, Kirchengesch. Ii, 1, 8. 34. Walter a. a. 0. § 228. 2) Einhardi Ann. ad a. 801: Leo papa coronam capiti eius imposuit cuncto Romanorum populo adclamante: Karolo Augusto, a Deo coronato magno et pacifico imperatori Romanorum vita et victoria. Post quas laudes ab eodem pontifice more antiquorum principum adoratus est. s) Kampschulte, Die Kaiserkrönung Karls d. Gr. und das christl. Universalreich des Mittelalters. Ein Vortrag. 1864. — Niehues, Kaisertum und Papsttum. I. 1863. — D öllinger, Kirchengesch. I, 8. 411. — Alzog, Kirchengesch. I, 8. 421. — Waitz a. a. 0. Iii, 177 ff.

4. Das Mittelalter - S. 70

1881 - Paderborn : Schöningh
— 70 — Alpen und zwang ihn durch eine abermalige Belagerung Pavias zur Verzichtung auf die dem Papst überwiesenen Gebiete (756). — Die Sachsen, wegen ihrer häufigen Raubzüge lästige Grenznachbarn des fränkischen Reiches, zwang Pipin durch wiederholte Feldzüge zu einem jährlichen Tribute. Dann trieb er die Araber über die Pyrenäen zurück, unterwarf den Herzog (Waifer) von Aquitanien, welcher lange eine selbständige Stellung behauptet hatte, und übergab die Verwaltung des Landes an Grafen. Karl der Grosse,‘) 768—814. § 36. Pipins Söhne Karl und Karlmann folgten dem Vater in der Regierung und teilten sich in das Reich. Da aber Karlmann bald (771) starb, boten die Grossen seines Reiches, mit Übergehung seiner unmündigen Söhne, Karl die Krone an und erhoben ihn zum Alleinherrscher aller Franken. Mit ausgezeichneten Eigenschaften des Körpers und Geistes begabt (vgl. Einhardi Vita c. 22 ff.), hat er das Frankenreich zum ersten Reiche des Abendlandes erhoben, durch Erwerbung der römischen Kaiserwürde seinen Nachfolgern ein hohes Ziel des Strebens gewiesen und auf weite Folge die Richtung der Zeit bestimmt. I. Karls Kriege. Durch viele Kriege erweiterte er das Reich so, dass es den Charakter einer Universalmonarchie annahm. 1. Der Sachsenkrieg, 772—804.2) Dieser Krieg gegen einen mächtigen und tapferen deutschen Stamm füllt fast die ganze Regierungszeit Karls aus und war, da er nicht nur die Unterwerfung der Sachsen, welche schon oft durch ihre Einfälle das fränkische Reich beunruhigt hatten, sondern auch ihre Bekehrung zum Christentume bezweckte, ein National- und Religionskrieg zugleich. Im ersten Abschnitt des Krieges (772—780) wurden die Eresburg (j. Marsberg, R.-B. Arnsberg) und Sigburg (wahrscheinlich Hohen-Syburg am Zusammenfluss der Lenne und Ruhr) erobert und die Sachsen bei Bocholt an der Aa geschlagen. Der Krieg brach von neuem aus, als die Sachsen den fränkischen x) Einhardi Vita Caroli Magni. Ed. Ph. Jaffe. Ed. Ii. cur. Watten-bach. 1876. — Einhardi Annales ed. Pertz 1845. — Lorenz, Karls d. Gr. Privat- und Hofleben, in v. Räumers histor. Taschenbuche. 1832. — 8. Abel, Jahrbücher des fränkischen Reichs unter Karl d. Gr. 1866. x) Kentzler, Karls Sachsenzüge 776—785. In den Forsch, z. deutsch. Gesch. 1872.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 17

1889 - Leipzig : Freytag
17 Zeit traten die Völker aus dem dunkeln Zeitalter der Urgeschichte in das der Vorgeschichte und Geschichte ein. der die ltesten geschichtlichen Zeiten der germanischen Völker haben wir Nachrichten von rmischen Schrift- 8. Idealbild eines Pfahlbau-Dorfes im Laibacher Becken. snach einer Skizze von A.lg. Grosz.) stellern, namentlich Csar (j 44 b. Chr.) in seinen Denkwrdigkeiten vom Gallischen Krieg" und Tacitus tum 100 v. Chr.) in seiner Germania". 9. Hgelgrab (Turnulus) mit Steinsetzung bei Ubi, Dnemark. 2. Herkunst der deutschen. Die Deutschen sind ein Zweig der groen arischen oder indogermanischen Vlkerfamilie, zu welcher auch die alten Perser, Inder, Griechen, Jtaliker, Gelten und Slawen gehren, welche Holdermann-Setzepfandt, Geschichtsbilder I.r. 2

6. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. VIII

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Viii Vorwort. Schaffung und Sichtung unsere Zeit so groß ist, sehr vieles was sich unmittelbar für die Schule nutzbar machen lässt. Nur darf man nicht zu viel wollen, nicht ein eigentliches Quellenstudium verlangen. Sollte es denn wirklich unausführbar sein, eine brauchbare Auswahl in geeigneter Form der Schule darzubieten? Mit dem vorüegenden Buche ist ein solcher Versuch gemacht worden. Der Grundgedanke war, den Quellenstoff in einer ganz bestimmten Abgrenzung, Auswahl und Verdichtung zu geben, seine Bestandteile erklärend mit einander zu verknüpfen, endlich ihn durch Anlehnung an eine knapp gehaltene chronologische Tabelle gleich in die rechte Beziehung zu rücken, so dass Zeittafel und Quellenstoff sich durchgängig gegenseitig erläutern. Doch soll das Buch nicht das vollständige Material zu einem Kompendium der deutschen Geschichte enthalten, es setzt vielmehr die ergänzende Ausführung des Unterrichts oder das begleitende Studium einer zusammenhängenden Darstellung, wie der Giesebrechts, voraus. Dies bedarf nun einer näheren Darlegung. Zunächst die Abgrenzung und Auswahl. Ausgeschlossen blieben die Anfänge der deutschen Geschichte bis zur Gründung des ersten, wirklich lebensfähigen germa- nischen Staates, andrerseits die Zeit des seit dem Interregnum sich vollziehenden Verfalles der Reichsgewalt. Beiden Epochen fehlt der einigende Mittelpunkt und eine zusammenhängende Ueberlieferung, wie sie in gewissem Sinne für die mittlere Zeit doch vorhanden ist. Für die Auswahl innerhalb dieses Rahmens waren die Gesichtspunkte des Unterrichts bestimmend. Teilnahme und Verständnis will die Schule wecken für das Wesen unseres Volkes, wie es in den Hauptzügen seiner geschichtlichen Entwickelung hervortritt; es mussten also die ausschlaggebenden Thatsachen, die üchtgebenden Wendepunkte herausgehoben werden; doch durfte es auch nicht an individuellen Zügen fehlen, die uns das Volk und seine Helden, die Zeitstimmungen, den Pulsschlag gleichsam des Volkslebens in anschauliche Nähe rücken. Ein aufmerksamer Leser wird hier man- chen wichtigen Zug herausfinden und mit anderen vergleichen. Voller Bewunderung berichtet die Bischofs- chronik von Cambrai wie das deutsche Volk einmütig zur Abwehr fremder Schmach zu seinem Kaiser steht (omnes unanimiter quasi vir unus zu 978 auf S. 42); aber auch die Friedensliebe der Deutschen erhält einen gleichsam urkundlichen Ausdruck, wenn Ekkehard erzählt, wie das Reichsheer nur widerwillig dem Herrscher folgt zu einem in dynastischem Interesse unternommenen Zug nach Frankreich, quia Teutonici non facile gentes impugnant exteras; und welchen Einblick in die alte Abneigung des deutschen Volksgemüts gegen die politischen Ansprüche der römischen Kirche gewährt die Klage des Papstes, der in Deutschland eine Verständigung mit dem Kaiser suchen will, aber necdum humilitatem quam quae- sivit Germanicis in cordibus invenire se, satis conquestus — finibus Italicis se disponit referre (p. 71), oder wenn der päpstlich gesinnte Bruno seinem Aerger über die Zweideutigkeit und Habgier der aposto- lischen Unterhändler Luft macht: nunc nobis nunc hostibus nostris apost. favorem promittentes, ab utrisque pecuniam quantum poterant more Romano conquirere, secum detulerunt. Die Eigenart der Stämme wird beleuchtet durch manchen Zug: die schwäbische Treue (in historiis patrum semper Alamannos bonae fidei et stabilitatis in dominos testimonium habere p. 53), der sächsische Stolz (dedignabantur aliis servire nationibus zu 938), der nackensteife Trotz des Holsteiners (gens libera et cervicosa, gens agrestis et indomita p. 91 unten) u. a. Zur Charakteristik der großen Persönlichkeiten, der eigentlichen Helden der Geschichte in Staat und Kirche dient eine reiche Fülle prägnanter Züge und Urteile. Wie greifbar werden uns die wechselnden Kreuzzugsstimmungen im [deutschen Volk, wenn wir Ekkehards Notiz zu 1096, dann die Schilderung der Kreuzzugsbewegung bei Otto Fris. und die gegensätzlichen Anschauungen der Annales Herbip. (zu 1146 und zu 1147), wenn wir von den Verheifsungen der Kirche (zu 1145) und dem Treiben der Bettelmönche (1225) lesen und die Schicksale der Kreuzfahrer im gelobten Lande aus dem Munde von Teilnehmern erfahren. Hierzu gehört auch die anschauliche Schilderung bedeutender Vorgänge (ich erinnere nur an die beiden Königswahlen Ottos I. und Konrads Ii.). Solche und ähnliche, auch kulturgeschichtlich bedeutsame

7. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 2

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
2 I. Abschnitt. 492 Chlodovech vermählt sich mit der katholischen Prinzessin Chrotechildis von Burgund, besiegt und unterwirft 496 500 507 - 510 die Alamannen und tritt zum katholischen Christentum über. Sieg über den Burgundenkönig Gundobad bei Dijon. Krieg gegen die Westgothen, deren König Alarich bei Voullon unweit Poitiers Sieg und Leben verliert; das Westgothenreicli bis zur Garonne den Franken unterworfen. Vor völliger Vernichtung rettet dasselbe Theodorich d. Gr., K. der Ostgothen, dessen Feldherr Ibhas die Franken an der Durance besiegt und die Provence für das ostg. Keich erwirbt. 492 Greg. Ii, 28: Fuit autem et Gundeuchus, rex Burgundionum — Huic fuerunt Iy filii: Gundobadus, Gode- giselus, Cmlpericus et Godomarus. Igitur Gundobadus Chilpericum — interfecit gladio uxoremque eius aquis immersit. Huius duas filias exsilio condemnavit, quarum senior mutata veste Chrona, iunior Chrotechildis vocabatur. Porro Chlodovechus, dum legationem in Burgundiam saepius mittit, Chrotechildis puella reperitur a legatis eius. Qui cum eam vidissent elegantem atque sapientem et cognovissent quod de regio esset genere, nuntiaverunt haec Chlodo- vecho regi. Nec moratus ille ad Gundobadum legationem diligit eam sibi in matrimonio petens. Quod ille recusare metuens tradidit eam viris. — Qua visa rex — suo eam coniugio sociavit. Chrotechüdens Versuche, ihren Gemahl zum katholischen Christentum zu bekehren s. u. 496. 496 Greg. H, 30: Begina vero non cessabat praedicare regi, ut deum verum cognosceret —, sed nullo modo poterat commoveri, donec tandem aliquando bellum contra Alamannos commoveretur. — Pactum< est autem ut confligente utroque exercitu vehementer caederentur atque exercitus Chlodovechi valde ad internecionem ruere coepit. Quod ille videns elevatis ad caelum oculis — ait: ‘Iesu Christe — tuae opis gloriam devotus efflagito: ut si mihi victoriam super hos hostes indulseris — credam tibi et in nomine tuo baptizer — ’ Cumque haec diceret, Alamanni terga vertentes in fugam labi coeperunt. Cumque regem suum cernerent interemtum, Chlodovechi se ditionibus subdunt dicentes: ‘Ne amplius, quaesumus, pereat populus, iam tui sumus.’ At ille prohibito bello coartatoque populo cum pace regressus. Dass der Entscheidungskampf bei Zülpich stattgefunden, ist aus Greg. Ii, 37 (hic Sigibertus pugnans contra Alamannos apud Tulbiacense oppidum percussus in geniculo claudicabat) mit Unrecht geschlossen worden; nach andern Spuren scheint das Schlachtfeld am oberen Bhein gesucht werden zu müssen. Die Taufe wurde Weihnachten zu Beirns durch Erzb. Bemigius vollzogen (‘Mitis depone colla Sicamber: adora quod incendisti, incende quod adorasti.’ Greg. H, 31). 500 Für diese Ereignisse [wird der sagenhafte Bericht Gregors durch die Chronik des burgundischen Bischofs Marius von Avenches (Lausanne) ergänzt. Dieselbe erzählt: pugna facta est Divione inter Francos et Burgundiones Godegeselo hoc dolose contra fratrem suum Gundobagaudum machinante. In eo proelio Godegeselus cum suis adversus fratrem suum cum Francis dimicavit (nach Gregors irrigem Bericht geht er erst in der Schlacht zu Chlodovech über) et fugatum fratrem (für fugato fratre) suum Gundobagaudum, regnum ipsius paulisper obtinuit: et Gimdob. Avinione latebram dedit (verbarg sich). Greg. 32: Godegiselus vero obtenta victoria promissa Chlodovecho aliqua parte regni sui (dies ist gewiss Vertragsbedingung gewesen) cum pace discessit Viennamque triumphans — ingreditur. Unhistorisch ist Gregors weitere Erzählung, dass Chlod. den Gundobad in Avignon belagert, die Belagerung in Folge einer List des Aridius, des Batgebers Gundobads aufgehoben und dem letzteren nur einen jährlichen Tribut auferlegt habe. Chlod. ist jedenfalls bald nach der Schlacht bei Dijon in sein Beich zurückgekehrt. Marius a. a. 0.: Eo anno Gundob. resumptis viribus Viennam cum exercitu circumdedit captaque civitate fratrem suum interfecit pluresque seniores ac Burgundiones, qui cum ipso senserant, multis exquisitisque tormentis morte damnavit: regnumque quod perdiderat, cum, eo quod Godegeselus habuerat, receptum usque in diem mortis suae feliciter gubernavit. 507 Greg. H, 37: Igitur Chlodovechüs rex ait suis: valde moleste fero, quod hi Ariani partem teneant Galli arum. Eamus cum Dei adiutorio et superatis (sc. ilhs) redigamus terram in dicionem nostram. Cumque placuisset omnibus hic sermo, commoto exercitu Pictavis dirigit: ibi enim tunc Alaricus commorabatur. — Cum Alarico rege Gotthorum in campo Vogladense (Voullon südlich von Poitiers) decimo ab urbe Pictava milliario convenit — Cumque Gotthi terga vertissent, ipse rex Chlod. victoriam — obtinuit. Habebat autem in adiutorium suum filium Sigiberti (des Bipuarierkönigs) — nomine Chlodericum — Porro rex cum fugatis Gotthis Alaricum interfecisset, duo ex adverso subito advenientes cum contis utraque ei latera feriunt. Sed auxilio tam loricae, quam velocis equi, ne periret, exemtus est. In den nächsten Jahren drehte sich der Krieg um die Belagerung von Arles durch die Franken und die mit ihnen verbündeten Burgunder, doch schritt Theodorich d. G. zu Gunsten der West- gothen ein. Gregor verschweigt es, aber gothische und burgundische Nachrichten belehren uns darüber. Der westgoth. Bischof Isidor von Sevilla (f 636) in der hist. Wisigothorum: Theudericus autem, Italiae rex, dum interitum generi (Alarich war sein Schwiegersohn) comperisset, confestim ab Italia proficiscitur, Francos proterit, partem regni, quam manus hostium occupaverat, recepit (die Provence) Gothorumque iuri restituit. Doch zog nicht Theod. in Person zu Felde. Cassiodorius, der Geheimschreiber des grossen Königs, im Chronicon zu 508: contra Francos a domino nostro destinatur exercitus, qui Gallias Francorum depraedatione confusas victis hostibus ac fugatis suo adquisivit imperio (!). Und der Ostgothe Jordanis de rebus Geticis c. 58: non minus trophaeum de Francis per Ibbam suum comitem in

8. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 3

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das fränkische Reich unter der Herrschaft der Merovinger 481 — 687. 3 511 Nachdem Chlodovech durch List und Gewalt die Herrschaft über die ripuarischen und die noch unabhängigen Reiche der salischen Franken gewonnen und die erste fränkische Kirchen- versammlung nach Orleans berufen hat, stirbt er zu Paris; das Reich wird unter seine Söhne geteilt. 531 Das Reich der Thüringer durch Chlodovechs Sohn Theuderich mit Hülfe der Sachsen erobert (Schlacht an der Unstrut), den Sachsen wird das Gebiet zwischen Bode und Unstrut einge- räumt (Nordthüringen). Galliis adquisivit, plus triginta milibus (?) Francorum in proelio caesis. Vom Abschluss eines Friedens wird nichts berichtet, doch blieb jeder Theil im Besitz der eroberten Landstriche. 511 531 Greg. 40: Cum autem Chlod. rex apud Parisius moraretur, misit clam ad filium Sigiberti (des Ripuarier- königs), dicens: Ecce pater tuus senuit, et pede debili claudicat (s. 496). Si ille, inquit, moreretur, recte tibi cum amicitia nostra regnum illius redderetur. Darauf hin lässt Chloderich seinen Vater morden, wird dann aber selbst durch Chlodovechs Abgesandte hinterlistig erschlagen. Hierauf erscheint Chlodovech bei den Ripuariern, beteuert seine Unschuld und fügt hinzu: Sed quia haec evenerunt — convertimini ad me, ut sub mea sitis defensione. At illi ista audientes, plaudentes tam parmis quam vocibus eum clypeo evectum super se regem constituunt. Regnumque Sigiberti acceptum cum thesauris ipsos quoque suae ditioni adscivit. Prosternebat enim (hier nur Uebergangspartikel, wie autem) quotidie deus hostes eius sub manu ipsius et augebat regnum eius, eo quod ambularet recto corde coram eo et faceret quae placita erant in oculis eius. — König Chararich wird wegen seiner zweideutigen Haltung im Kriege gegen Syagrius von Chlod. nebst seinem Sohne erst gefangen gesetzt und geschoren, hernach getödtet. Der Chlod. blutsverwandte König Rachnachar von Cambray (Greg. 42) wird mit Waffengewalt angegriffen, gefangen und mit seinem Bruder Richar von Chlodovech selbst erschlagen. Ein dritter Bruder Rignomir fällt auf Chlodovechs Befehl. Interfectisque et aliis multis regibus vel parentibus suis primis, de quibus zelum habebat, ne ei regnum auferrent, regnum suum per totas Gallias dilatavit. Hernach klagt er arglistig über Vereinsamung. Gregors Bericht trägt deutlich die Spuren der poetisch ausgebildeten Volksüberlieferung, enthält aber gewiss die wesentlichsten Züge des historischen Hergangs. Zweifelhaft ist die Chronologie dieser Ereignisse, welche sicher nicht erst in Chlodovechs letzten Jahren stattgefunden haben. Ueber das Concil zu Orleans, dessen Bestimmungen erhalten sind, sagt die Vita des h. Melanius: idem rex in Aurelianensi civitate congregavit synodum xxxii episcoporum. Greg. H, 43: His ita transactis, apud Parisius obiit sepultusque in basilica s. apostolorum, quam cum Chrotechilde regina ipse construxerat. Migravit autem post Vocladense bellum anno quinto. Das natürliche Princip der Teilung ist die Stammesverschiedenheit der Bevölkerung. Dies deutet der byzantinische Geschichtschreiber Agathias an: Sievei/xavro rixgaya xi]v ßagixeiav, xccxd re Tiolti g xai f&vr] lg ooov oluai tojv igurv ¿xdoxw /uexetvcct. Alhnählig bildet sich ein scharfer Gegen- satz aus zwischen dem germanischen Osten (Auster, Mittelpunkte Metz und Cöln) und dem vorwiegend romanischen Westen (Neuster m. Paris u. Soissons), daneben steht der ganz romanische Süden (Aquitanien) und das in der Hauptsache romanische Burgund. — Greg, m, 4: Porro tunc apud Thoringos tres fratres regnum gentis illius retinebant, i. e. Badericus Her- menefridus atque Bertharius. Denique Hermen. Bertharium — vi opprimens interfecit. Is moriens Radegundem filiam orphanam dereliquit. Nach Gregor erhebt sich Hermanfrid hierauf, durch seine Gattin Amalaberga angestiftet, gegen Baderich ac per occultos nuntios Theudericum regem ad eum persequendum invitat dicens: ‘Si hunc interficis, regio- nem hanc pari sorte dividemus.’ Ule autem — cum exercitu ad eum dirigit. Coniunctique — egressi sunt ad bellum. Confligentesque cum Baderico exercitum eius adterunt ipsumque obtruncant gladio, et obtenta victoria Theud. ad propria est reversus. Protinus Hermenf. — quod regi Theud. indulgere pollicitus est implere despexit ortaque est inter eos grandis inimicitia. Diese Vorgänge gehören in eine frühere Zeit. Greg. Hi, 7: Post Theudericus non immemor periurii Hermenefridi regis Thoringorum Clothacharium fratrem suum in solarium suum evocat et adversum eum ire disponit promittens regi Chlothachario partem praedae — Convocatis igitur Francis dicit ad eos: ‘Indignamini, quaeso, tam meam iniuriam, quam interitum parentum vestrorum ac recolite Thoringos quondam super parentes nostros violenter advenisse ac multa iis intulisse mala--’ Quod illi audientes — uno animo — Thoringiam petiverunt. Theudericus autem Chlothacharium fratrem suum et Theudebertum filium in solarium (= auxilium) adsumens cum exercitu abiit. Thoringi — doloe praeparant — fossas effodiunt quarum ora operta denso caespite planum adsimulant campum. In has — multi Francorum equites conruerunt — sed post cognitum hunc dolum observare coeperunt. Denique cum se Thoringi caedi vehementer viderent, fugato Hermenefrido — terga vertunt et ad Onestrudem fluvium usque perveniunt. Ibique tanta caedes ex Thoringis facta est, ut alveus fluminis cadaverum congerie repleretur et Franci tamquam per pontem aliquem super eos in litus ulterius transirent. Patrata ergo victoria regionem illam capessunt, in suam redigunt potestatem. Chlothacharius vero rediens Radegundem filiam Bertharii regis secum captivam abduxit sibique eam in matrimonium sociavit. Cuius fratrem postea — occidit, worauf jene in ein von ihr zu Poitiers gegründetes Kloster sich zurückzieht und in den Ruf grosser Heiligkeit gelangt. Ebd. 8: Idem (Theuder.) vero regressus ad propria Hermenefridum ad se data fide securum venire praecepit quem et honorificis ditavit muneribus. Factum est autem, dum quadam die per murum civitatis Tulbiacensis confabularentur, a nescio quo impulsus de altitudine muri ad terram conruit ibique spiritum exhalavit. Sed quis eum exinde deiecerit, ignoramus: multi tamen adserunt Theuderici in hoc dolum mani- 1*

9. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 20

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Ii. Abschnitt. 806 807 808—810 809 810 Unterwerfung von Venetien und Dalmatien, Krieg mit Ostrom. Feldzug gegen die Sorben, Kämpfe in Böhmen. Gesandtschaft des Chalifen Harun al Raschid an den Kaiser. — Maurische Seeräuber verwüsten die Inseln des Mittelmeers. Krieg gegen den Dänenkönig Gotfrid. Gotfrid unterwirft die Abodriten und errichtet die große Dänenschanze an der Eider. Er greift die Friesen an und macht sie tributpflichtig. Karl zieht gegen ihn. Gotfrid wird ermordet. Sein Nachfolger schliefst Frieden. Seekrieg mit Ostrom um Yenetien und Dalmatien. Friede mit Ostrom: Karl, als Kaiser anerkannt, verzichtet auf den Besitz von Yenetien und Dalmatien. 806 Ann. Einh.: Statim post nat. Dom. venerunt — duces Venetiae necnon et — legati Dalmatarum — cum magnis donis. Et facta est ibi ordinatio ab imperatore de ducibus et populis tam Venetiae quam Dalmatiae. (Ebd. weiter unten: Classis a Niciforo imperatore, cui Niceta patricius praeerat, ad reciperandam Dalmatiam mittitur. Derselbe richtete jedoch nichts aus und kehrte 807 nach Abschluss eines Waffenstillstandes mit Pippin nach Con- stantinopel zurück. Ebd. 807). Illisque absolutis conventum habuit imp. — de pace — conservanda inter filios suos et divisione regni facienda in tres partes, ut sciret unusquisque illorum quam partem tueri et regere debuisset, si superstes illi deveniret.-------Et inde — Karlum filium in terram Sclavorum qui dicuntur So rabi et sedent super Albim fi., cum exercitu misit, in qua expeditione Miliduoch Sclavorum dux interfectus est duoque castella ab exercitu aedificata, unum super ripam fluminis Salae, alterum iuxta fi. Albim. — Missa est et manus de Baioaria et Alamannia atque Burgundia — in terram Beeheim vastatoque terrae non minima portione absque ullo gravi incom- modo regressa. — 807 Ebd.: Legatus regis Persarum, nomine Abdella, cum monachis de Hierusalem — ad imperatorem per- venerunt munera deferentes, darunter auch horologium ex auricalco arte mechanica mirifice compositum, in quo 12 horarum cursus ad clepsidram (Wasseruhr) vertebatur. — Eodemque anno Burchardum comitem stabuli sui cum classe misit ,in Corsicam, ut eam a Mauris — defenderet; qui iuxta consuetudinem suam de Hispania egressi primo Sardiniam adpulsi sunt ibique cum Sardis proelio commisso et multis suorum amissis — in Corsicam recto cursu pervenerunt. Ibi iterum in quodam portu eiusdeminsulae cum classe cui Burch. praeerat, proelio decertaverunt victique ac fugati sunt, amissis 13 navibus et plurimis suorum interfectis. Doch wiederholten sie ihre Raubzüge in den nächsten Jahren und unterwarfen den gröfsten Teil der Insel. 808 809 810 Ebd.: Et quia nuntiabatur, Godofridum regem Danorum in Abodritos cum exercitu traiecisse, Karlum filium ad Albiam cum valida Francorum et Saxonum manu misit, iubens vaesano regi resistere, si Saxoniae terminos ad- gredi temptaret. Sed ille stativis per aliquot dies in litore habitis, expugnatis etiam et manu captis aliquot Sclavorum castellis, cum magno copiarum suarum detrimento reversus est. Nam licet Drasconem, ducem Abodritorum, popularium fidei diffidentem, loco pepulisset, Godelaibum, alium ducem dolo captum patibulo suspendisset, Abodritorum duas partes sibi vectigales fecisset, optimos tamen militum suorum — amisit. — Karlus Albiam ponte iunxit et exercitum — in Linones et Smeldingos, qui et ipsi ad Godofredum regem defecerant, — transposuit populatisque circumquaque eorum agris transito iterum flumine, cum incolomi exercitu in Saxoniam se recepit. Erant cum Godofredo in expeditione prae- dicta — Wiltzi, qui propter antiquas inimicitias quas cum Abodritis habere solebant, sponte se copiis eius coniun- xerunt. (Dafür nahm Thrasco im nächsten Jahre mit sächsischer Hülfe Rache, fiel aber durch Meuchelmord. Ann. Einh. 809). Godofredus vero — destructo emporio, quod in oceani litore constitutum lingua Danorum Reric dicebatur — translatisque inde negotiatoribus, soluta classe ad portum qui Sliesthorp dicitur, cum omni exercitu venit. Ibi — limitem regni sui qui Saxoniam respicit, vallo munire constituit. — Verhandlungen, welche auf Godfrids Wunsch im nächsten Jahre zwischen beiderseitigen Bevollmächtigten an der Elbe stattfanden, führten zu keinem Ergebnis. Ann. Einh. 809. Karl liefs nun in dem überelbischen Gebiet als Stützpunkt der fränkischen Macht eine Festung erbauen. Est autem locus super ripam Sturiae (Stör) fl., vocabulo Esesfelth (Itzehoe) et occupatus est a — comitibus Saxonicis et muniri coeptus ebd. Weiteres s. zu 810. Ebd.: Classis de Constantinopoli missa primo Dalmatiam, deinde V e n e c i a m appulit cumque ibi hiemaret, pars eius Comiaclum (Comacchio) insulam accessit commissoque proelio — victa atque fugata Venetiam recessit. Der Flotten- befehlshaber Paulus sucht umsonst Friedensverhandlungen mit Pippin anzuknüpfen: Wilhareno et Beato Venetiae duci- bus omnes inchoatus eius impedientibus atque ipsi etiam insidiis parantibus cognita illorum fraude discessit. — In Tuscia Populonium, civitas maritima, a Graecis qui Orobiotae vocantur depraedata est. — Ebd.: Pippinus rex perfidia ducum Veneticorum incitatus, Veneciam bello terraque iussit appetere subiectoque Venecia (nur teilweise, wie anderweitig feststeht) ac ducibus eius in deditionem acceptis eandem classem ad Dalmaciae litora vastanda misit. Sed cum Paulus, Cefaleniae praefectus, cum orientali classi ad auxilium Dalmatis ferendum adventaret, regia classis ad propria regreditur. Ueber den Frieden s. weiter unten. Imperator vero Aquisgram

10. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 22

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Ii. Abschnitt. 814 — 841 815 u. 816 817 814 815 817 Ludwig der Fromme. Die Reichsgrenzen gegen Slaven, Dänen und Basken wirksam geschützt. Gesetz über die Reichsteilung: Lothar soll als Mitkaiser die Oberhoheit über die jüngeren Brüder ausüben, letztere sollen nach erfolgter Mündigkeit als Unterkönige besondere Reichsteile erhalten (Pippin Aquitanien, Ludwig Baiern). — Bernhard, Statthalter von Italien, empört sich, wird Legendi atque psallendi disciplinam diligentissime emendavit. — Karls Familie, c. 18 (Ueber Desiderata s. zu 770): et Hildigardam de gente Suavorum praecipuae nobilitatis feminam m matrimonium accepit (f 788), de qua tres filios, Karolum (f 811) videlicet et Pippinum (1810, über seinen Sohn Bernhard s. zu 813) et Hludoi- cum totidemque filias, Hrotrudem et Berbtam et Gislam, genuit. Habuit et alias 3 filias, Theoderadam et Hil- trudem ethruodhaidem, duas de Fastrada uxore, quas de orientalium Francorum genere erat — Defuncta Fastrada (794) Liutgardam (| 800) Alamannam duxit, de qua nihil liberorum tulit. — Erziehungsgrundsätze, Familien- leben c. 19: Liberos suos ita censuit instituendos, ut tam filii quam filiae primo liberalibus studiis — erudi- rentur. Tum filios — more Francorum equitare, armis ac venatibus exerceri fecit; filias vero lanificio adsuescere colo- que ac fuso, ne per otium torperent, operam impendere atque ad omnem honestatem erudiri iussit. — Filiorum ac filiarum tantam in educando curam habuit, ut numquam domi positus sine ipsis caenaret, numquam iter sine illis faceret. Adequitabant ei filii. Filiae vero pone sequebantur, quarum agmen extremum ex satellitum numero ad hoc ordinati tuebantur. Quae cum pulcherrimae essent et ab eo plurimum diligerentur, mirum dictu quod nullam earum cuiquam aut suorum aut exterorum nuptum dare voluit. Sed omnes secum usque ad obitum suum in domo sua retinuit, dicens se earum contubernio carere non posse. — Ludwigs d. Fr. Persönlichkeit und Charakter. Thegan Y. Eüudow. c. 19: Erat — statura mediocri, oculis magnis et claris, vultu lucido, naso longo et recto —, forti pectore —, brachiis fortissimis, ita ut nullus ei in arcu vel lancea sagittando aequiperare poterat. — Lingua graeca et latina valde eruditus. — Poetica carmina gentilia quae in iuventute didicerat, respuit, nec legere nec audire nec docere (andere La: discere ulterius) voluit. Erat — agilis et impiger, tardus ad irascendum et facilis ad miserandum (Astronomus: consueta et sibi semper amica utens mansuetudine). Quotiens mane — ad ecclesiam perrexerat causa orationis (Gebet s. o. 800), flexis genibus fronte tetigit pavimentum, humiliter diu orans, aliquando cum lacrimis. In der Einleitung zu einem Capitular 817 sagt Ludwig: desiderium divini cultus, quod ab ineunte aetate Christo inspirante conceperamus. Seine kirchliche Devotion verschaffte ihm den Beinamen Pius, der bald nach seinem Tode gebräuchlich war. Ludwig war erfahren in Staatsgeschäften und, wie die Capitularien zeigen, bis 830 ein eifriger Eegent und Gesetzgeber. Doch ohne kräftigen Willen und durchdringenden Verstand verlor er zuletzt alle Selbständigkeit des Handelns. Selbst Thegan sagt: quod consiliariis suis magis credidit quam opus esset, quod ei fecit occupatio psalmodiae et lectionum assiduitas. Derselbe bezeugt die Verschleuderung des Kronguts: in tantum largus ut antea nec — auditum est, ut villas regias — fidelibus suis tradidit in possessionem sempiternam. Und von einem Beamten Ludwigs sagt Nithard: pubüca in propriis usibus distribuere suasit, was die Urkunden bestätigen. Diese Abhängigkeit von seiner Umgebung hat ihn und das Reich ins Verderben gestürzt. Sachsen und Abodriten machen unter Führung der Königsboten einen Streifzug über die Eider. Ann. Einli. 813. Gegen die Sorben (Saxones et orientales Franci — in Sorabos Slavos Ebd.) und Basken 816 (ebd.: Vascones — duabus expeditionibus sunt edomiti). Ueberhaupt wurden die Reichsgrenzen anfangs wirksam geschützt. Vgl. Ann. Einh. 822. Mit dem J. 827 beginnen die Verluste nach aussen, imd das Ansehen der Krone sinkt. Chron. Moiss.: Tunc omni populo placuit, ut ipse se vivente constitueret unum ex filiis suis imperatorem, sicut Carolus pater eius fecerat ipsum. Einh. Ann.: Generalem populi sui conventum Aquisgrani more solito habuit, in quo filium suum primogenitum Lotharium coronavit, ceteros reges appellatos unum Aquitaniae, alterum Baioariae praefecit. Vgl. Divisio imp.: Hludowicus volumus ut habeat Baioariam et Carentanos et Beheimos et Avaros atque Sclavos qui ab orientali parte Baioariae sunt. Auch Pippin erhielt ausser Aquitanien noch mehrere Nachbargebiete (Wasconien, Toulouse, Carcasonne etc.) Beide werden Lothar untergeordnet, der als Mitinhaber und designierter Erbe der kaiserlichen Würde erscheint; das hegt auch darin, dass er kein besonderes Gebiet erhält. Ago- bard: ut unum regnum esset, non tria, praetulistis cum illis. — Bernhards Empörung (s. zu 814. Ludwig hatte ihn bestätigt. A. E. 813) wird gewöhnlich mit der Reichsteilung in Verbindung gebracht, obwol durch diese seine Stellung gar nicht berührt wurde; er wollte sich wol selbständig machen. Ann. Einh.: nuntiatum est ei, Bemhardum — Italiae regem, quorundam pravorum homi- num consilio tyrannidem (d. i. Souveränität) meditatum iam omnes aditus — i. e. elusas impositis firmasse praesidiis atque omnes Italiae civitates in illius verba iurasse: quod ex parte verum, ex parte falsum erat. Ad quos motus com- primendos cum — congregato summa celeritate magno exercitu imperator Italiam intrare festinasset, Bemhardus rebus suis diffidens, maxime quod se a suis cotidie deseri videbat, armis depositis apud Cavilhonem (Chälons s. Saone) im- peratori se tradidit.
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