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1. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 163

1899 - Leipzig : Teubner
39. Versuch der Aufrichtung eines deutschen Bundesstaates. Maximilian I. 163 Einkommen- und einer Kopfsteuer. Auch ein Reichsheer sollte aufgestellt Reichsheer, werden. Im Jahre 1500 wurde ein Reichsregiment" (Reichsrat) Das geschaffen; er bestand aus 20 Mitgliedern, von denen die Reichsstdte 9tet^8restment-zwei ernannten; sein Sitz war Nrnberg. Aber die drei letztgenannten Maregeln kamen nur fr kurze Zeit und auch da nur unvollstndig zur Ausfhrung. Um die einzelnen Stnde durch organische Verbnde zusammenzufassen, die wieder mit dem Reiche in Verbindung zu bringen seien, wurde zuletzt noch Deutschland in zehn Kreises zerlegt; ihre Die zehn Kreise Aufgabe bestand vor allem in der Aufrechterhaltung des Landfriedens. (l0l2) Tchtiges leistete Max in der Verwaltung seiner Erblande. Zugleich war er der Begrnder des Postwesens, indem er einem Italiener, dem Postwesen. Marquis von Taxis, das Vorrecht bergab, eine Postverbindung zwischen Brssel und Wien herzustellen. 3. Seine uere Politik. Im Jahre 1499 fhrte Max einen Der Schweizerunglcklichen Krieg mit den Eidgenossen. Seit dieser Zeit hielten sich !ne01499' diese, durch den Zutritt von Graubnden, Basel und Schaffhausen auf 1) Die zehn Kreise und.ihre hauptschlichsten Bestandteile waren: 1. Der sterreichische Kreis: sterreich, Steiermark, Krnten, Kram, Tirol; dazu Bordersterreich: Sundgau (Sdelsa), Breisgau, Burgau (w. von Augsburg), Vor-arlberg u. a. alles habsburgisches Hausgebiet. Die Bistmer Trient und Brixen, 2. Der bayerische Kreis: Das Herzogtum Bayern, die Oberpfalz; das Erzbistum Salzburg, die Bistmer Passau, Regensburg, Freising; die Abtei Berchtes-gaden; die Reichsstadt Regensburg. 3. Der schwbische Kreis: Wrttemberg, von Max unter die Herzogtmer erhoben, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaften Hohenzollern und Frstenberg; die Bistmer Augsburg, Konstanz; die Abteien Kempten, Ellwangen und 32 Reichsstdte, darunter Augsburg, Ulm, Lindau, Kempten, Memmingen, Biberach, Konstanz, Heilbronn, Elingen, Reutlingen, Nrdlingen; serner viele unmittelbare Reichsritter. 4. Der frnkische Kreis: Die hohenzollersche Markgrafschaft Ansbach und Bayreuth, die Grafschaften Henneberg, Hohenlohe, Pappen-heim; die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Eichstdt; die Reichsstdte Nrnberg, Schweinsurt, Rothenburg a. d. Tauber u. a.; ferner viele unmittelbare Reichsritter. 5. Der oberrheinische Kreis: Die Herzogtmer Lothringen (mit der Hauptstadt Nanzig Nancy) und Savoyen; die Landgraffchaft Hessen, die Grafschaft Nassau; die Bistmer Speyer, Worms, Metz, Tull (Toul), Birten (Verdun), Straburg, Basel, Besan^on; die Abtei Fulda. 6. Der niederrheinische Kreis: Die Kurpfalz, die Erzbistmer Mainz, Kln, Trier. 7. Der westflifche Kreis: Die Herzog-tmer Jlich, Kleve, Berg, die Grafschaften Mark und Ravensberg, alle fnf gehrten seit 1511 einem Landesherrn die Grafschaften Oldenburg, Ostfriesland, Lippe; die Erzbistmer Mnster, Paderborn, Osnabrck, Minden, Verden, Lttich, Utrecht, Eambrai; die Reichsstdte Kln, Aachen und Dortmund. 8. Der oberschsische Kreis: Kursachsen, die Markgrafschaften Brandenburg und Meien, das Herzog-tum Pommern, die Landgrafschaft Thringen; das Frstentum Anhalt; die Bistmer Havelberg, Brandenburg, Lebus, Kammin, Naumburg, Merseburg, Meien. 9. Der niederschsische Kreis: Die Herzogtmer Mecklenburg, Braunschweig, Limburg, Holstein; die Erzbistmer Magdeburg und Bremen, die Bistmer Lbeck, Ratzeburg, Schwerin, Hildesheim, Halberstadt; die Reichsstdte Goslar, Nordhausen, Lbeck, Ham-brg, Bremen. 10. Der burgundische Kreis: Brabant, Luxemburg mit Lim-brg, Holland mit Seeland und Westfriesland, Flandern, Hennegau, Namur und die Freigrafschaft. Auerhalb des Kreisverbandes standen die bhmischen Lande, (das Gebiet des Deutschordens), Livland und die Schweiz. (Es waren gegen 260 Reichsstnde.) 11*

2. Das Mittelalter - S. 184

1881 - Paderborn : Schöningh
— 184 — Metz, Toul und Verdun ab. Das Herzogtum Niederlothringen kam unter Heinrich V. an Gottfried von Löwen als Herzogtum Brabant. Abgetrennte Teile waren die Grafschaften: Holland, Seeland und Friesland, ein Teil von Flandern, Geldern - Zütphen, Lützelburg oder Luxemburg, ein Teil des Herzogtums Jülich, Cleve, Berg und die Bistümer Utrecht und Lüttich. Das Herzogtum Franken hörte mit dem Tode König Konrads Iii., welcher es von seinem Oheim Kaiser Heinrich V. ererbt hatte, auf, und das Gebiet desselben wurde teils dem Erzbistum Mainz und anderen benachbarten Bistümern zugeteilt, teils in die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die Grafschaft Nassau und andere Gebiete aufgelöst. Gleichfalls hörte beim Aussterben des staufischen Hauses das Herzogtum Schwaben auf und zerfiel in viele reichsunmittelbare Gebiete, in die Grafschaft Würtemberg, die Markgrafschaft Baden und die Besitzungen der Grafen von Habsburg In Baiern begann 1180 die Regierung des Wittels-bachischen Hauses, und 1215 wurde damit durch Friedrich Ii. die Pfalzgrafschaft bei Rhein verbunden, doch schieden sich die Wittelsbacher 1255 in eine ältere Linie, welche Oberbaiern und die Eheinpfalz nebst der Kurwürde besass, und eine jüngere, welche Niederbaiern erhielt. Auch das frühere Herzogtum Sachsen zerfiel in mehrere einzelne Teile, in die Erzbistümer Magdeburg und Bremen, in die Bistümer Halberstadt, Hildesheim, Münster, Paderborn und mehrere kleinere Bistümer, in die Fürstentümer Anhalt, die Herzogtümer Mecklenburg, Pommern und die fast selbständig gewordene Grafschaft Holstein, während die Herzogswürde von Sachsen die Besitzer von Wittenberg und Lauenburg aus dem Hause Anhalt behielten. Die Beherrscher der östlichen Gebiete mit vorwiegend slavischer Bevölkerung wurden die mächtigsten Fürsten. Brandenburg, wo seit 1134 Albrecht der Bär und seine Nachkommen aus dem Hause Anhalt regierten, und Österreich, wo 1246 mit Friedrich dem Streitbaren der Baben-bergische Stamm ausstarb, waren die bedeutendsten Fürstentümer. 3. Der Bürgerstand.1) Die deutschen Städte. Schon vor dem 10. Jahrhundert fanden sich in den deutschen Ländern zahlreiche Burgen. Heinrich I. x) Hiillm ann, Städtewesen des Mittelalters. 4 Bde. 1826 ff. — Barthold, Gesch. der deutschen Städte und des deutschen Bürgertums.

3. Das Mittelalter - S. 233

1881 - Paderborn : Schöningh
— 233 - Einführung einer Reichssteuer drang. Kaiser Friedrich, welcher nicht mit Unrecht von diesen Neuerungen eine Schmälerung des kaiserlichen Ansehens befürchtete, ging auf die Reformen nicht ein. Aber sein Sohn Maximilian, welcher die Ruhe in Deutschland herzustellen wünschte, um sich mit grösserem Nachdrucke in die Verhältnisse Italiens einmischen zu können, verstand sich zu mehreren Zugeständnissen. Als auf dem Reichstage zu Worms 1495 die Stände nicht eher die vom Kaiser erbetene Reichssteuer zu einem Römerzuge und zum Türkenkriege bewilligen wollten, bis der Friede im Reiche hergestellt wäre, liess er einen ewigen Landfrieden verkünden. Zur besseren Aufrechthaltung desselben wurden dann noch drei andere Einrichtungen getroffen: a) Ein Reichskammergericht aus 17 Beisitzern wurde eingesetzt, welches als höchster Gerichtshof für die Reichsstände und als Appellationsgericht für die mittelbaren Stände dienen sollte. Dasselbe hatte seinen Sitz anfangs in Frankfurt, dann zu Spei er und zuletzt (1693—1806) zu Wetzlar. b) Die Reichsmatrikel oder das Verzeichnis der zu stellenden Kontingente an Mannschaften (später Kriegssteuern) wurde aufgestellt. c) Das Reich wurde in 10 Kreise eingeteilt. Diese waren: 1. der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische (Würtemberg, Baden), 4. der fränkische (am Main), 5. der oberrheinische (Lothringen, Hessen), 6. der kurrheinische (die Bistümer Mainz, Trier, Köln), 7. der burgundische (die Niederlande, Franche Comte), 8. der westfälische (zwischen Maas und Weser), 9. der niedersächsische (zwischen Weser und Elbe), 10. der obersächsische (Sachsen, Brandenburg, Pommern). Böhmen, Mähren, Schlesien und die Schweiz wurden in die Kreiseinteilung nicht aufgenommen. Durch die neue Einrichtung wurde die Macht und der Einfluss des Kaisers nicht wenig beschränkt; die Reichslehnsverfassung löste sich immer mehr in einen Fürstenbund auf. Zu den Reichstagen gehörten jetzt etwa drittehalbhundert Stände (Kurfürsten, Fürsten, Reichsstädte), welche insgesamt 500 Stimmen hatten.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 172

1880 - Braunschweig : Bruhn
- — 172 — d. Fränkischer Kreis — Bamberg, Würzburg, Eichstädt, Ansbach, Baireuth, Henneberg, Nürnberg u. a.!) 6. Kurrheinischer Kreis — Kurpfalz, Trier, Mainz, Köln, Nassau u. a. f. Oberrheinischer Kreis — Bistümer Worms, Speier, Straß- burg, Basel und die Reichsstädte, Herzogtum Pfalz-Zwei- brücken, Simmern, Landgrafschaften Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel mit Fulda, Reichsstädte: Metz,'Toul, Verdun, Besanyon u. a. g. Niederrheinisch-Westfäliscber Kreis — Jülich, Cleve, Berg, Münster, Osnabrück, Paderborn, Grafschaft Oldenburg mit Ostfrisland, Lippe, Waldeck, Reichsstädte: Aachen, Köln, Dortmund.2) h. Obersächstscher Kreis — Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Pommern. i. Niedersächsischer Kreis — Braunschweig, Mecklenburg, Lauen- burg, Holstein, Bistümer Magdeburg, Bremen, Halberstadt, Hildesheim, Reichsstädte: Lübeck, Goslar, Mühlhausen, Nordhausen, Hamburg, Bremen, k. Burgundischer Kreis — Niederlande, Lurenburg, Freigrafschaft. Wie im Reich Reichstage, so in jedem Kreis Kreis-Landtage. Ausgeschlossen waren: 1. Böhmen mit Schlesien, Lausitz, Mähren. 2. Das Ordensland Preußen. 3. Die Schweiz. 5. Der „gemeine Pfennig" wird eine ernstlich gemeinte, allgemeine Reichsauflage („Matrikular-Anschlag"). _ , . 6. Bestimmung der Befugnisse des Reichstages — (seit 1663 ständig zu Regensburg, vorher vom Kaiser nach verschiedenen Städten berufen). a. Entscheidung über Auflagen. b. Kriegserklärung, c. Erekution der vom Reichs-Kammergericht (oft vom Kaiser) ausgesprochenen Reichsacht. 7. Einrichtung der Reichspost. In diesen Einrichtungen lag nur der Keim zu besseren Zuständen, diese traten erst unter den folgenden Regirungen wirklich ein, als sich der Kampf zwischen Mittel-Alter und Neuzeit mehr ausgetobt hatte. Am Ende von Marimilian's Regirung herrschte allgemeine Gährung der Gemüter: , Unzufriedenheit der Stände mit dem Kaiser und des Kaisers mit den Ständen. 1) 29 Gebiete auf 484 mm. 2) Auf 1200 lum. 52 Gebiete.

5. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 71

1918 - Leipzig : Hirt
— 71 — Sache. Im Frühling des Jahres 1813 begann der große Entscheidungs- 1813. kämpf. Bei Lützen behauptete Napoleon das Schlachtfeld. Auch in der zweiten Schlacht bei Bautzen trug Napoleon den Sieg davon. Die während des nun folgenden Waffenstillstandes angeknüpften Friedensunterhandlungen scheiterten an seinem Stolze und Übermute. 2. Wie Napoleon in blutigem Ringen überwunden und abgesetzt wurde. Da stellten sich auch Österreich, England und Schweden auf Rußlands und Preußens Seite. Drei große Armeen bedrohten Napoleon, der sein Quartier in Dresden aufgeschlagen hatte. Hier siegte derselbe zwar noch einmal über die böhmische Hauptarmee, drei Tage zuvor aber hatte Bülow einen französischen General bei Groß beeren geschlagen, während Blücher am Tage von Dresden an der Katzbach siegte und Kleist bei Nollendors (nordöstlich von Teplitz) ein französisches Korps vernichtete. Bei Bennewitz (südlich von Berlin) errang Bülow einen neuen glänzenden Sieg. Napoleon, dem jetzt auch Bayern den Rücken kehrte, gab seine Stellung bei Dresden auf und vereinigte alle seine Armeekorps in der Ebene von Leipzig. Die dreitägige Völkerschlacht (16., 18., 19. Oktober) brach seine Macht in Deutschland. Nun führte er den Rest seiner Truppen, ohne daß ihn der bayrische General Wrede bei Hanau aufzuhalten vermochte, über den Rhein nach Frankreich zurück. Die Verbündeten überschritten den Rhein, nach mannigfach wechselndem Kriegsglück zogen dieselben am 31. März 1814 als Sieger in Paris ein. Napoleon mußte in 1814. feine Absetzung willigen; man ließ ihm den Kaisertitel und wies ihm die kleine Insel Elba zum Wohnsitze an. Frankreich, das wieder zum Königreich umgewandelt wurde, erhielt an Ludwig Xviii., dem Bruder des hingerichteten Ludwig, einen neuen Regenten. Mit ihm schlossen die Sieger einen großmütigen Frieden. Iv. Napoleons Ende. 1. Wodurch die staatlichen Verhältnisse Europas neu geregelt wurde». Am Ende des Jahres 1814 traten die europäischen Fürsten in Wien zu einem Kongreß zusammen, um die gestörten politischen Verhältnisse neu zu ordnen. Spanien und Portugal wurden ihren rechtmäßigen Herrschern zurückgegeben, auch in Italien erhielten die von Napoleon vertriebenen Fürsten ihre ehemaligen Besitzungen zurück. Das Herzogtum Warschau wurde als Königreich Polen mit Rußland verbunden. Österreich verlor zwar seine früheren niederländischen Provinzen (— Belgien), empfing aber von Bayern Tirol und Salzburg zurück und wurde außerdem durch Oberitalien bis zum Po und Tessino (—das lombardisch-venetianische Königreich), sowie durch Jllyrien und Dalmatien entschädigt, Belgien und Holland wurden zu einem Königreich der Niederlande vereinigt und demselben das zu Deutschland gehörige Großherzogtum Luxemburg hinzugefügt. Preußen nahm die im Tilsiter Frieden abgetretenen deutschen Landesteile zurück und er--hielt außerdem Westfalen und die Rheinprovinz. Sachsen wurde 1815 ifilo. geteilt; die größere Hälfte siel ebenfalls an Preußen; nur die kleinere blieb unter dem alten Namen Königreich Sachsen bestehen. Bayern erhielt die Rheinpfalz. Hannover wurde ein Königreich; Weimar,

6. Von der Gründung der Mark Brandenburg bis zum Wiener Kongreß - S. 66

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 66 — Iv. Die Erniedrigung Deutschlands"). 1. Die Demütigung Österreichs im dritten Koalitionskrieg. a) Die willkürliche Verletzung der Friedensschlüsse zu Lüneville und Amiens durch Napoleon (Verwandlung der italienischen Republik in ein Königreich, Vereinigung der ligurischen mit Frankreich) veranlaßte Pitt zur Gründung der dritten Koalition, die er mit Österreich, Rußland und Schweden abschloß (1805). b) Napoleon im Bunde mit Bayern, Württemberg und Baden zwang ein österreichisches Heer unter Mack bei Ulm zur Kapitulation, drang rasch entschlossen an der Donau entlang und besetzte Wien; in der gefährlichsten Lage (Erzherzog Johann im Rücken seiner Stellung, die drohende Haltung Preußens, Vernichtung seiner Flotte bei Trafalgar durch Nelson) rückte der Kaiser gegen Mähren vor und schlug Österreicher und Russen entscheidend in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805). c) Im Frieden zu Preßburg verlor Österreich Venetien an Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, den Breisgau an Baden; es erkannte die Herrscher Bayerns und Württembergs als Könige an und erhielt als Entschädigung Salzburg. 2. Der Fall Preußens (1806—1807)*). a) Die Ursachen der Katastrophe von 1806—1807. a) Die Politik (siehe Regierung Friedrich Wilhelms Ii.). aa) Preußen hatte durch die polnischen Teilungen einen bedeutenden Zuwachs an Land erhalten, aber ohne Anstrengung, ohne die Kräfte der Nation in Anspruch zu nehmen. ßß) Durch die seit dem Baseler Frieden eingeleitete Neutralitätspolitik verzichtete Preußen auf jede aktive Rolle, wodurch dem Volke der Antrieb genommen wurde, der die inneren Kräfte lebendig werden läßt. //) Daß Preußen die Besetzung Hannovers durch Napoleon zuließ, brachte es um das Vertrauen seiner Freunde und verriert dem Feinde die eigne Schwäche. ß) Die Heerführung. aa) Preußen trat ohne jede militärische Anstrengung in den Kampf ein; es erfolgte weder ein allgemeines Aufgebot der waffenfähigen Mannschaft, noch die sofortige Ausstellung der Reserve-Bataillone. ßß) Von den zahlreichen Festungen waren nur vier in Verteidigungszustand gesetzt, bei den übrigen es zu tun, scheute die Staatsverwaltung die Kosten. *) Lesebuch Ii S. 111-121. **) Lesebuch Ii S. 121—139.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 274

1896 - Hannover : Manz & Lange
Baden als Graherzagtum Im Jahr 1811 starb Groherzog Karl Friedrich im Alter von 82 Jahren. Sein ltester Sohn war schon vor mehreren Jahren bei einem Besuch in Schweden verunglckt. Darum folgte dessen einziger Sohn, der Groherzog Karl, dem Grovater in der Negierung. 1) Groherzog Karl 1811 bis 1818, Whrend der ersten Regierungsjahre des Groherzogs Karl fand Napoleons Zug nach Rußland statt. Daran nahm auch eine badische Brigade unter dem Oberbefehl des Grasen. Wilhelm von Hochberg (nachmaligen Markgrafen Wilhelm von Baden), eines Oheims des Groherzogs, teil. Sie zeichnete sich durch Tapferkeit auf dem Rckzug aus, wurde aber dabei groenteils aufgerieben. Auch im Jahr 1813 kmpften die badischen Truppen noch auf franzsischer Seite. Erst im November des Jahres verlie Groherzog Karl die Sache Napoleons, mit dessen Stieftochter Stephanie Beauharzrais er vermhlt war, und schlo sich den Verbndeten an. Auf dem Wiener Kongre wurde es nicht ohne Schwierigkeiten gegenber Baiern, das auf einen groen Teil der badifchen Pfalz Ansprche erhob, durchgesetzt, da dem Groherzogtum sein, während der letzten zwlf Jahre erworbener Gebietsumfang ei> halten blieb.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 307

1896 - Hannover : Manz & Lange
307 1799 bis 1804 1799 bis 1801 1800 1801 1803 1804 1805 1806 1806 1786 bis 1797 1797 bis 1840 1806 14. Oktbr. 1806 Napoleon strzt das Direktorium und fhrt die Konsularregierung ein; er selber macht sich zum ersten Konsul mit monarchischer Gewalt. Zweiter Koalitiouskrieg (Frankreich gegen sterreich, Rußland, England und Neapel). Napoleons Sieg der die sterreicher bei Marengo. Moreaus Sieg der den Erzherzog Johann bei Hohenlinden. Friede zwischen Frankreich und dem Kaiser, abge-schlssen zu Luneville: Abtretung de-s linken Rheinufers an Frank-reich. Reichsdeputationshauptschlu: Skularisation der geist-lichen Frstentmer, Mediatisation der meisten kleineren Reichsfrsten und fast smtlicher Reichs-stdte. Wrttemberg, Baden und Hessen-Kassel werden Kurfrstentmer. Napoleon, der sich die Wrde des ersten Konsuls schon 1802 auf Lebenszeit hatte bertragen lassen, wird Kaiser der Franzosen. Dritter Koalitionskrieg (Napoleon gegen Franz Ii. und Alexander I. von Rußland). Der sterreichische General Mack mu sich in Ulm . ergeben. Sieg Nelsons der die franzsische Flotte beim Kap Xrafalgr. Entscheidender Sieg Napoleons in der Dreikaiser-schlacht bei Austerlitz. Friede von Preburg zwischen Frankreich und sterreich: Franz Ii. mu Tirol und Vorarlberg an Baiern, den stlichen Schwarzwald an Wrttemberg, den Breisgau und Konstanz an Baden abtreten. Das Knigreich Neapel kommt an Napoleons lteren Bruder Josef, das Knigreich Holland an seinen jngeren Bruder Ludwig. Eine groe Anzahl deutscher Fürsten schliet unter Napoleons Protektorat den Rheinbund. Kaiser Franz Ii. legt am 6. August die Krone des deutschen Reiches nieder. Der Krieg Napoleons gegen Preußen und Rußland. König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Gemahlin: die Prinzessin Luise von Mecklenburg. Anla zum Krieg: Krnkungen Preuens durch Napoleon, der durch Rckgabe Hannovers, das er unlngst Preußen berlassen hatte, von England den Frieden erkaufen will. Sieg Napoleons und Davonts in den Schlachten bei Jena und Auerstedt der die Preußen. Schmh- 20*

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 219

1896 - Hannover : Manz & Lange
Napoleon I. wird Kaiser der Franzose. Der dritte Koalitionskrieg. 219 Dagegen wurden die drei Kurfrsten von Baden, Wrttemberg und Baiern veranlat, sich Frankreich anzuschlieen. Mit gewaltigen Heeresmassen erschien Napoleon im Herbst 1805 auf dem rechten Rheinuser. Er schlo den sterreichischen General Mack in Ulm ein und zwang ihn, sich mit 24000 Mann kriegsgefangen zu geben. Zwar erfocht wenige Tage nachher die englische Flotte unter Nelson einen glnzenden Seesieg der die Franzosen beim Kap Trafalgar; aber dieser Erfolg hatte keine Einwirkung auf den Gang des Krieges. Durch den Sieg in der Dreikaiser-fchtacht1) bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, am Jahrestag seiner Kaiserkrnung, entschied Napoleon den Feldzug. Am zweiten Weihnachtstag 1805 schlo Franz Ii. zu Pre-brg seinen Frieden mit dem Sieger. Er mute Venetien an das Knigreich Italien abtreten. Tirol und Vorarlberg fielen an Baiern, dessen Kurfürst zum König erhoben ward. An Wrttemberg, dessen Kurfürst gleichfalls den Knigs-titel erhielt, kamen sterreichische Besitzungen im stlichen Schwarzwald. Baden erhielt von der sterreichischen Beute den westlichen Teil des Breisgaues mit Freiburg und die Stadt Konstanz. Der König von Neapel wurde von seinen festlndischen Be-sitznngen verjagt, und diese wurden von Napoleon seinem lteien Bruder Josef als selbstndiges Knigreich bertragen. Einige Wochen spter setzte Napoleon seinen jngeren Bruder Ludwig in der batavischen Republik als König von Holland ein. 3) Der Rheinbund 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten, deren Beispiel spter fast alle brigen folgten, von Kaiser und Reich i) Sie heit so, weil drei Kaiser, nmlich Napoleon, Alexander I. und Franz Ii., zugegen waren.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 193

1889 - München : Franz
Kreiseinteilung und Ursachen der politischen Zersetzung des Reichs. 193 Die Landfriedenskreise waren: 1. der sterreichische, vornehmlich ans habsburgischem Hausgut bestehend; 2. der bayrische, zu dem besonders wittelsbachische Besitzungen und das Erzstift Salzburg gehrten; 3. der schwbische Landfriedenskreis, aus den Stammlndern der Herzoge von Wirtenbergl), der Markgrafen von Baden und vielen kleineren Herrschaften und Reichsstdten zusammen-gesetzt; 4. der frnkische, hauptschlich aus den hohenzollerischen Mark-grafschasten Ansbach und Baireut, der Reichsstadt Nrnberg und den Stiftern von Bamberg und Wrzburg bestehend; 5. der oberrheinische, der sich vom Herzogtum Lothringen quer der den Rhein nach Hessen erstreckte; 6. der nieder- oder kurrheinische, der die Lnder der drei geistlichen Kurfrsten und wittelsbachisch-pslzische Besitzungen umspannte; 7. der westflische, der von der Reichsstadt Aachen und den Jlichisch-Kleveschen Landen am Rhein bis nach Ostftiesland und Oldenburg an der Wesermndung reichte; 8. der burgundische, der aus den habsburgischeu Niederlanden (Holland mit Belgien) und der Freigrafschaft Burgund bestand; 9. der oberschsische, der sich vom thringer Wald der die Besitzungen des Hauses Wettin, d. i. das Herzogtum und das Kurfrstentum Sachsen, die Mark Brandenburg und Pommern legte; 10. der niederschsische, von der Reichsstadt Goslar am Harz der die welfischen Lande Brauuschweig und Lneburg, die Erzstister Magdeburg und Bremen bis zu den Herzogtmern Holstein und Mecklenburg und der Hansastadt Lbeck. So suchte man wenigstens einige Ordnung und bersicht in die Politische Menge von Reichsstnden zu bringen, deren Zahl schon der 250 be-Zersplitterung trug; denn so hoch war die politische Zersplitterung Deutschlands ge- Deutschlands, stiegen, das unter Karl dem Groen eine Einheit, unter Otto dem Groen ein in 5 Stammesgebiete gegliedertes Reich, nun aber ein lockerer Bund von fast 300 Staaten und Sttchen mit geistlicher, laienfrstlicher21 oder stdtischer Hoheit unter einem selbstgewhlten Kaiser geworden war, dem fast niemand mehr gehorchte. Denn die Kaisergewalt oder die Ein-hett Deutschlands war durch diese Reichsreformatwn Maximilians I. nicht gekrftigt, der politische Zersetzungsproze, dem unser Vaterland eit dem Interregnum verfallen war, also nicht gehoben worden. Die ?Ean r'rbie eme s" unglaubliche Zersplitterung Deutschlands herbei-gefuhrt haben, waren: J das Wiederaufkommen der Volksherzogtmer unter Ludwig dem tnd, die sich dem Knigtum gegenber mehr feindlich als _ freundlich verhielten; ,i5, ') hatte Maximilian dem trefflichen Eberhard im Barte und damit dem bisher grflichen Hause Wirtenberg (jetzt Wrtemberg) die Herzogswrde verliehen. ) Laienfursten, mittelalterlicher Ausdruck fr weltliche Fürsten. 13
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