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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 212

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
212 Stifter und einer Kultur, die sich bereits zu einer bedeutsamen Hhe , entwickelt hatte. 4. Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien bten auf den Handel einen ganz gewaltigen Einflu aus. Das Mittelmeer verlor seine bisherige Bedeutung fr den ^kehr; denn die Handelswege fhrten von jetzt ab der deu Indischen und Atlantischen Ozean zu den Kstenstdten des westlichen Europas. Der Laudhaudel wandelte sich in Seehandel um. Die groen Seestdte der sdlichen Halbinseln gingen immer mehr zurck, und auch die sd-deutschen Handelsstdte, ebenso die deutsche Hansa hatten infolge der gnzlichen Verschiebung der Verkehrswege zu leiden. Spanien, Holland und England wurden die herrschenden Handelsstaaten. Der Schwerpunkt der Geschichte, der im Mittelalter im Reiche lag, wurde in die westlichen Staaten gelegt; die Idee des europischen Gleichgewichtes trat immer schrfer hervor. Der Welthandel wurde das Band, das die Nationen verknpfte. Durch die reiche Einfuhr an Edelmetallen gewann die Geld-Wirtschaft (Kapitalwirtschaft) der die Naturalwirtschaft einen entscheidenden Sieg, und ein bedeutendes Kapitalvermgen sammelte sich in den Hnden reicher Kaufherren an. Da der Wert des Geldes sank, wurden die Lebensmittel zum Teil um das Zehnfache verteuert. Eine Metige frher in Europa unbekannter Erzeugnifse wnrde ein-gefhrt, Kartoffeln und Tabak, Kakao und Mais, Holzarten und Farbstoffe; manche Gewrze, die bisher nur die reicheren Leute bezahlen konnten, kamen jetzt in solchen Mengen ins Land, da sie all-mhlich Gemeingut aller wurden. Nebst den europischen Haustieren wurden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee nach den neuen Lndern verpflanzt, wo sie in ganz vortrefflicher Weise gediehen.1) 2bie die Deutschen in den vergangenen Jahrhunderten zur Be-siedelng des Ostens beigetragen hatten, so zogen sie jetzt nach dem Westen, der mit seinen reichen Bodenschtzen, seiner Freiheit und Unabhngigkeit in staatlicher Hinsicht zur Auswanderung reizte. Die Wissenschaften, besonders Vlkerkunde, Erdkunde und Naturbeschreibung erhielten durch die gemachten Entdeckungen eine groe Anregung. Die neu entdeckten Lnder, kannten noch nicht das Christentum; die Bewohner Amerikas waren Heiden, und der Indien hatte sich die 0 Vergleiche die reichen Kornschtze und die immer mchtiger emporblhende Industrie Amerikas und deren Einflu auf die wirtschaftlichen Ver-Hltnisse in Europa in neuerer Zeit.

2. Das Mittelalter - S. 93

1913 - Leipzig : Voigtländer
67. Entdeckungen. 93 aber auf einer der Philippineninseln im Kampfe mit den Eingeborenen den Tod. Der Rest seiner Mannschaft umsegelte das Kap der Guten Hoffnung und erreichte nach vielen Beschwerden den Hasen von Sevilla, von dem sie ausgesegelt war. In dreijhriger Fahrt war die erste Heise um die Welt 15191522 vollbracht. Iv. Folgen der Entdeckungen. Eine unablssige Einwanderung von Europern fand in Folgen pu den neuentdeckten Lndern statt; meist fhrte Gewinnsucht die An-Kmmlinge herbei. Sie raubten den Eingeborenen ihre Besitztmer und legten ihnen Knechtesdienste auf. Die Indianer wurden von den Hab-gierigen Spaniern in den Bergwerken und Pflanzungen zu so harter Hrfceit gezwungen, da sie massenhaft der ungewohnten Mhe erlagen. Der menschenfreundliche Priester Las Easas riet deshalb, fr jene Arbeiten die krftigeren afrikanischen Neger zu verwenden. Doch nun entstand ein schndlicher Handel mit Negersklaven, der bis in das neunzehnte Jahrhundert betrieben wurde. Ruch fr Europa hatten die Entdeckungen wichtige Folgen. Die Soigen fr massenhafte (Einfhrung von Gold und Silber bewirkte eine preis- <Europa steigerung aller Gebrauchsgegenstnde. Die Kolonialwaren, wie Zucker, Kaffee, Tee, Tabak fhrten eine Vernderung der Lebensweise herbei. Der Handelsverkehr steigerte sich gewaltig. Durch seine vllig vernderte Richtung verloren aber die Städte Italiens und Deutsch-lands sehr an Bedeutung. Dagegen blhten die unmittelbar am atlantischen Ozean gelegenen Staaten empor, zunchst Portugal und Spanien; die portugiesische Hauptstadt Lissabon wurde der Mittelpunkt des Welthandels. Die Wissenschaften, vor allem die Erdkunde und die Natur-Bereicherung Wissenschaften, wurden durch die Entdeckungsfahrten bereichert und be- wmn-richtigt. Der weitgereiste Geograph Martin Behaim aus Nrnberg ,dlqften fertigte den ersten Erdglobus an.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
2. Im Sunde fingen die Hansen den Hering, bei Bergen und Droutheim schlugen sie die Robbe; aus Rußland holten sie über Wisby Pelzwerk, Korn und Wachs, über Riga Flachs und Hanf, Felle und Fette; aus Preußen brachten sie Weizen und Holz, aus Schweden führten sie Eisen und Kupfer, aus Dänemark Rinder und Pferde aus; Bier und Hopfen führten sie ein. Bei Skanör und Falsterbo an der Südwestküste Schonens kauften sie den Hering, den die dänischen Fischer zwischen Jakobi und Michaelis (Juli bis September) dort fingen. In dem Welthafen Brügge, wo hansische Schiffe mit italienischen zusammentrafen, verhandelte man flandrische, englische, morgenländische Tuche, italienische und niederländische Goldschmied-Arbeiten. Das berühmteste der hansischen „Kontore" war die „Deutsche Brücke" in Bergen: Holzhäuser, die sich in langer Reihe an dem geschützten Hafen hinzogen; sie enthielten Vorratsräume und Wohnungen für deutsche Kaufleute und Handwerker. Die Einfuhr bestand in Mehl und Bier, die Ausfuhr in getrockneten Fischen. Um den Walfischfang und Robbenschlag bei Island gerieten die Hamburger und Bremer Hansen öfter mit den Engländern in Streit. Am Golf von Viscaya nahmen die Hanseschiffe Weine, südwärts von der fioiremündung, in der „Baie", Seesalz an Bord, das sie nach Norwegen und Schweden brachten; selbst Danzig sandte seine Baienflotte. . 3. Nachdrücklich schützten die Städte ihre Angehörigen, die auch in fremdem Lande deutsch blieben; aber sie hielten auch streng auf Rechtlichkeit: wer falsches Matz und Gewicht gebrauchte, erlitt nach Schweriner Recht die Todesstrafe. * *Es war kein Bund, sondern nur eine Genossenschaft. Sie hatte keine feste Umgrenzung, keine gemeinsame Flagge, keine Hauptstadt. Man unterschied mehrere Quartiere mit den Vororten Köln, Braunschweig, Lübeck, Thorn, das später durch Danzig, Wisby, das durch Riga abgelöst wurde. Südwärts reichte die Verbindung bis tief ins Binnenland: Paderborn und Osnabrück waren Hansestädte. 4. Die Geschäfte der Hanse führte Lübeck, dessen Tore, Kirchen, öffentliche und Vereinshäuser noch heute Zeugen sind der herrlichen Seit, wo die Seefahrt nötiger erschien als das Leben des einzelnen. Es wurde der Ausgangspunkt der Handelswege nach Ost- und Nord-see, das nordische Venedig, das wunderbar rasch aufblühte. Es schrieb

4. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
134 Anbruch der neuen Zeit. andre: Kopemikus berechnete ihre Bahn, Newton fand die Gesetze, nach denen die Weltkörper sich bewegen. Ein Jahrhundert später erreichte ein holländischer Seefahrer die Südspitze des Feuerlandes und benannte sie nach seiner Vaterstadt am □ Zuider See Kap Hoorn. □ Die Tier- und Pflanzenwelt Europas wurde bereichert: wie aus Asien der China-Apfel, die Apfelsine, kam aus Amerika der Truthahn und der Mais, später auch der Tabak und die Kartoffel; dafür erhielt es die Haustiere, das Zuckerrohr und den Kaffeebaum, auch den Wein. Portugiesen und Spanier teilten sich in die neu erschlossene Erdhälfte. Portugal nahm die Westküste Vorderindiens und Brasilien, das der Ostindienfahrer Cabral entdeckt hatte, und für Spanien eroberte Hernan Cortes das Kaiserreich Meriko, Franz Pizarro das Goldland Peru mit seinen Inkastraßen. * * 8. Die Eroberung Amerikas. 1. Die spanischen „Conquistadoren" (Eroberer) begingen ungeheure Heldentaten und Verbrechen. Sie suchten das Goldland (Dorado) und zwangen die schwächlichen Indianer zur Arbeit in den Bergwerken, die sie in Massen hinraffte. Voll Erbarmens riet der Dominikaner Las Casas, die kräftigeren Neger Afrikas herbeizuholen; so entstand der Sklavenfang und der Sklavenhandel. 2. Die amerikanische Kultur stand noch auf der Stufe der Stein-und Kupferzeit; das Gold gebrauchte man nur zum Schmuck. Die Azteken in Mexiko, deren Reich sich von Meer zu Meer dehnte, wohnten in Steinhäusern; ihr wohlangebautes Land trug Mais, Baumwolle, Pfeffer, Aloe, aus deren Blattfasern sie Papier, Kakao, woraus sie „Schokolatl" („heißes Wasser") bereiteten, Vanille, Bananen, Tabak. Sie trieben auch Bergbau, ohne jedoch das Eisen zu kennen, und besaßen Poststraßen und Landkarten. In hochragenden Tempeln brachten sie ihrem Kriegsgott Huitzilo-pochtl („Vitzlibutzli") Tausende von Menschen zum Opfer dar; ihr wohleingeübtes Heer führte Krieg, nur um Gefangene zu erbeuten, die in Käfigen für die Opferung 'gemästet wurden: mit Obsidianmessern öffnete man ihnen die Brust, um das Herz auszureißen. Die früher eingewanderten Tolteken waren von den nachrückenden Azteken nach Süden gedrängt worden; ihr schöner weißer Kriegsgott Quetzalkoatl war auf einem aus Schlangenhaut gemachten

5. Geschichte des Mittelalters - S. 135

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Mexiko und Peru. Vii 74—85. Zauberschiff nach Osten gefahren und sollte einst wiederkommen: sie glaubten ihn in Cortez zu erblicken. 3. Die Peruaner beteten die Sonne an, aber mit selteneren Menschenopfern. Alles Land gehörte der Sonne und dem ^snfa; der einzelne hatte kein Eigentum, aber die Pflicht der Arbeit; dafür versorgte ihn der Staat dann mit allen Bedürfnissen. Die Häuser waren aus Stein, hatten aber keine Fenster. Der Ackerbau war hoch entwickelt: man benützte künstlichen Dünger (Guano) und künstliche Bewässerung; auch die Hauptstadt ftuzfo besaß eine Wasserleitung. Man baute Hirse, Mais, Kartoffeln, Bananen, Agave, Baumwolle, Tabak, den man indes nur schnupfte; man fertigte Töpfe aus farbigem Ton, auch Gobelins. Das gut gegliederte Heer war mit Kupferkeulen und ehernen Streitäxten, mit Pfeilen und Bogen bewaffnet. Die Inkastratzen, auf denen sich uniformierte Königsboten hin und her bewegten, waren aus Quadern gebaut und leiteten auf mächtigen Stufen über die Bergketten. Denn man kannte keine Fuhrwerke: den Warenverkehr besorgten die Lamas auf dem Rücken. 4. Cortez unternahm die Eroberung Mexikos mit 400 Soldaten, 16 Reitern und ein paar Kanonen. Die Schiffe ließ er mit Zustimmung der ganzen Mannschaft auf den Strand laufen. Unter heißen Kämpfen zog er auf schnurgerader Straße, die auf Hängebrücken mit Trägern aus Lianen Flüsse und Abgründe überschritt, nach der Hauptstadt Tenochtitlan, die in einer Seenlandschaft auf Pfählen erbaut war. Während er ein Heer, das der eifersüchtige Statthalter von Kuba gegen ihn sandte, für sich gewann, empörten sich die Eingebornen, und trotz seiner schnellen Rückkehr mußten die Spanier unter großen Verlusten, da die Brücken abgebrochen waren, die Stadt räumen, Aber der unverzagte Held baute Schiffe und eroberte nach monatelangem Ringen Mexiko (Tenochtitlan) zurück. An der Stelle des Huitzilipochtl-Tempels baute er eine Kirche; er führte europäische Gewächse ein, legte Eeschützgießereien und Pulverfabriken an und untersuchte sein ungeheures Reich „Neu-Spanien" bis nach Honduras und Kalifornien, um eine Meerstraße zum Stillen Ozean zu finden. 5. Cortez war ein gebildeter, ritterlicher Mann; Pizarr0 und sein Nebenbuhler Almagro, der in unglaublich verwegenem Marsch über die Schneehänge der Anden hinweg zuerst Chile betrat, waren rohe Abenteurer. Als der Inka einer Einladung Pizarros folgte, forderte

6. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Städte; die Hansa. Vi 4 252. 51 leuten, die vom Deutschen und vom Baltischen Meer Honig und Fische, Pelzwaren und Bernstein brachten. Allmhlich schlssen sich die norddeutschen Städte Lbeck, Ham-brg und Rostock, 5tln und Magdeburg, Thorn und Danzig zu emem Bunde zusammen, fr den der Name Deutsche Hanse auf-kam; Hmts" bedeutet: der Genosse. Die auswrtigen Kaufhfe zogen sich von Bergen an der Fjordenkste bis in die Champagne und bis Nowgorod (Neugarten") am Ilmensee in Rußland. Nachdrcklich schtzten die Städte ihre Angehrigen, die auch in fremdem Lande deutsch blieben; aber sie hielten auch streng auf Rechtlichkeit: wer falsches Ma und Gewicht gebrauchte, erlitt nach Schweriner Recht die Todesstrafe. 5. Im Sunde fingen die Hansen den Hering, bei Bergen und Drontheim schlugen sie die Robbe; in Preußen holten sie Weizen und Holz, in Neugarten Korn und Pelze, in Schweden Eisen und Kupfer, in dem Welthafen Brgge, wo hansische Schiffe mit ita-lienischen zusammentrafen, flandrische, englische, morgenlndische Tuche, italienische und niederlndische Eoldschmied-Arbeiten. Von den Kaisern kmmerte sich nur Karl Iv. um das Seewesen. Aus eigener Kraft hat damals der gemeine deutsche Kaufmann", der berall seine Geschfte persnlich besorgte, eine Macht und einen Reichtum entfaltet, wie nie seither. Wer kann wider Gott und Gro-Nowgorod?" hie ein deutsches Sprichwort. 5. Die gotische Baukunst. 1. Der zunehmende Verkehr zwang den Brger, Lesen, Schreiben, Rechnen zu lernen; das Deutsche ward Schriftsprache. Die Kenntnis fremder Völker und Sprachen verbreitete sich. Der Wohlstand wuchs und mit ihm die Freude am Schnen. Davon zeugen die Rat- und Kaufhuser, auch manches Brgerhaus mit seiner altdeutschen" Vau-ort und Einrichtung und vor allem die Kirchen. Der Rundbogen gengte nicht mehr: von den Franzosen holte man die Kunst des himmelanstrebenden Spitzbogengewlbes. 2. Zur Zeit des Zwischenreichs erneuerte ein Knstler, der soeben aus Paris heimgekehrt war, dem Dechanten Richard seine Kirche zu Wimpfen am Neckar; er scheint auch der Schpfer des unver-gleichlichen Turmes am Mnster zu Freiburg im Breisgau ge- wesen zu sein. Von Freiburg mag man den Meister mit seinen Gesellen 4*

7. Geschichte des Mittelalters - S. 142

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
142 Zur Erweiterung: Der Anbruch der neuen Zeit. um ein Schiff zu holen. Als inzwischen die Eingeborenen leine Nahrungsmittel mehr bringen wollten, schreckte sie der Admiral durch eine Mondfinsternis, die er ihnen angekndigt hatte. 5. Als Kolumbus starb, war er vergessen. Der von ihm entdeckte Erdteil trgt den Namen eines andern. Amerigo Vespucci hatte eine portugiesische Entdeckungsfahrt an der Ostkste Sdamerikas mitgemacht, wobei die Buchten, Flsse, Vorgebirge gewhnlich nach dem Kalenderheiligen des Entdeckungstages benannt wurden: die Bai von Rio de Janeiro ist am 1. Januar 1502 entdeckt worden. Nach einem Brief, worin Vespucci einem der Mediceer der die Neue Welt" berichtete, die er gefunden, schlug Martin Walzemller in seiner Erdbeschreibung, die im Todesjahr des Kolumbus erschien, fr den vierten Erdteil den Namen Amerika vor: Land des Amerigo". 7. Die erste Erdumseglung. Ferdinand Magalhzes. 1. Einige Jahre vor der Fahrt des Magalhaes hatte B a l b o a unter unsglicher Mhsal den Urwald der Landenge von Panama durch-zogen. Von einer Vergspitze aus erblickten die Reisenden das westliche Meer. Da dankten sie auf den Knien Gott fr seine Gonade und errichteten zum Andenken einen Altar aus Steinen. Mit Degen und Fahne in der Hand schritt Balboa ins Meer hinein und nahm es fr seinen Rntg in Besitz. Magalhes hat die grte Seemannstat aller Zeiten vollbracht. Jetzt war die Erde nicht mehr Mittelpunkt und Zweck des Weltalls, sondern ein Stern wie Millionen andre: Kopernikus berechnete ihre Bahn, Newton fand die Gesetze, nach denen die Weltkrper sich bewegen. Ein Jahrhundert spter erreichte ein hollndischer Seefahrer die Sdspitze des Feuerlandes und benannte sie nach seiner Vaterstadt am Zuider See Kap Hoom. 3a. Die amerikanische Kultur stand noch auf der Stufe der Stein-und Kupferzeit; das Gold gebrauchte man nur zum Schmuck. Die Azteken in Mexiko, deren Reich sich von Meer zu Meer dehnte, wohnten in Steinhusern; ihr wohlangebautes Land trug Mais, Baumwolle, Pfeffer, Aloe, aus deren Blattfasern sie Papier, Kakao, woraus sie Schokolatl" bereiteten, Vanille, Bananen, Tabak. Sie trieben auch Bergbau, ohne jedoch das Eisen zu kennen, und besaen Poststraen und Landkarten. In hochragenden Tempeln Brachten sie ihrem Kriegsgott Tausende von Menschen zum Opfer dar; ihr wohleingebtes Heer fhrte Krieg, nur um Gefangene zu erbeuten, die in Kfigen fr die Opferung ge-

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 nach Madeira, das Grne Vorgebirge und das Vorgebirge der guten 1498. Hoffnung, bis sie endlich 1498 in Ostindien landeten. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, gelang durch die erste 1519. Erdumsegelung, die 1519 von Spaniern unter Magalhaens (spr. Magaljaengs) unternommen wurde. Um dieselbe Zeit wurde Mexiko und bald auch das goldreiche Peru von den Spaniern in Besitz genommen; allmhlich dehnte sich ihre Herrschaft der den ganzen Westen und Sden Sdamerikas aus, während die Portugiesen Brasilien besetzten. 4. Folgen. Die Verbindung mit der Neuen Welt machte sich in der Alten in mannigfacher Weise fhlbar. Der Handel schlug neue Bahnen ein; während die Bedeutung der italienischen Seestdte und der Hansa sank, wurden die westlichen Lnder Europas Hauptsitze des Seehandels. Neue Bodenerzeugnisse fanden ihren Weg nach Europa und beeinfluten die Lebensweise und die Erwerbsttigkeit: Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao; feine Holzarten und Farbestoffe. Fr andere, bisher wenig verbreitete, war Amerika ein ergiebiger Boden: Baumwolle, Zucker, Kaffee. Aus den amerikanischen Minen wurden groe Massen von Gold und Silber herausgeholt und kamen jhrlich in ganzen Schiffs-ladungen nach Spanien; dadurch verlor das Edelmetall an Wert, während die brigen Waren im Preise stiegen. Der Natur-, Erd- und Vlkerkunde erffneten sich neue For-schungsgebiete. Wie ist die jetzige Bevlkerung Amerikas entstanden? 61. Wissenschaft und allgemeine Bildung. Die Buchdruckerkunst. Am meisten wurde die Bildung gefrdert Um durch die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann Gutenberg aus 1440. Mainz hat um 1440 (in Straburg?) zuerst mit beweglichen Lettern gedruckt. In Mainz grndete er mit dem reichen Fust und dem Schn-schreibet Schffer eine Druckerei. Als das erste grere Werk, eine lateinische Bibel, in Angriff genommen war, wurde er von dem eigen-ntzigen Fust beiseite gedrngt. Die neue Kunst, die sich schnell verbreitete, wurde ein mchtiges Hilfsmittel fr die wieder erwachte Beschftigung mit der Literatur der Rmer und Griechen, den Humanismus. 2. Der Humanismus in Italien. In Italien war die Kenntnis des klassischen Altertums nie ganz verloren gegangen. Nach den Kreuz-

9. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 169

1899 - Leipzig : Teubner
41. Zeitalter der Entdeckungen und Erfindungen. 169 von Mittel- und Sdeuropa, wo nun Portugiesen und Spanier, spter Verschiebung des Hollnder und Englnder die Fhrung unter den Handelsvlkern erlangten. Europa und Amerika tauschten einander ihre Erzeugnisse aus. Tabak, Vanille, Kartoffel und Mais kamen herber, Kaffee, Reis, Rohrzucker, Wirtschaftlich. Baumwolle und europische Getreidearten wurden in die neue Welt gebracht, wozu noch die Rinder- und Pferdezucht trat. Von den amerikanischen Gaben aber am heiesten begehrt waren Gold und Silber. Seit der Auf-schlieung reicher Bergschtze, zumal der von Potosi^), strmten solche Massen von Edelmetall nach Europa, da seit der zweiten Hlfte des 16. Jahrhunderts der Wert desselben sich auerordentlich, der des Silbers Steigender z. B. auf % herabminderte, und umgekehrt alle Erzeugnisse und jegliche Arbeits- P^se und Lhne, leistung teurer wurden. Insofern hierbei die stdtischen Waren eine grere Preissteigerung erlitten als die lndlichen, wurde das platte Land den Stdtern gegenber benachteiligt. 4. Erfindungen. Auer der Anwendung des Schiffskompasses waren Anteil der Deut-noch andere wichtige Erfindungen gemacht worden, welche zum Teil eine ^Adungen ^ Umwandlung der Verhltnisse herbeifhren halfen. Unter den schaffenden Geistern befanden sich auch deutsche Männer. Ein Mnch aus Freiburg i. Br. Namens Berthold Schwarz hat das Schiepulver verbessert.^) Dasselbe Schiepulver, war lngst bei den Chinesen zusammengestellt, die es in der Feuerwerks-kunst verwandten, und auch den Arabern bekannt. Dadurch, da man es zum Forttreiben von Geschossen, erst aus Donnerbchsen, die nach einer Umwandlung des Mitteilung der Genter Jahrbcher im Jahre 1313 in Deutschland erfunden Kriegswesens, wurden, dann aus Musketen, benutzte, gestaltete es nach und nach das ganze Kriegswesen um; die trotzigste Burg war keine sichere Zufluchtssttte mehr, der gepanzerte Ritter leicht zu fllen; damit war das Totenlied des Rittertums erklungen. Artillerie und Musketiere, in Diensten der Fürsten und Städte, wurden des Lehnswesens Herr. Von unermelicher Be-deutuug war die Erfindung des Buchdrucks durch Johann Gutenberg Buchdruckerei, aus Mainz (um 1440).3) Durch sie wurde die Bildung derart verbreitet, da sie nun aus den Stuben weniger hinaustrat unter die Menge. Der Nrnberger Peter Hele soll die erste Taschenuhr hergestellt haben (1510); Taschenuhr, eine Rderturmuhr besa Augsburg schon seit dem Jahre 1364. Ferner Turmuhr, geschah auf deutschem Boden die Erfindung der Kupferstechkunst (um 1440), Kupferstechkunst. der Bau der ersten Orgel mit Pedalen (1444), die Verbesserung des Orgel mit Prgstocks, und Martin Behaimb aus Nrnberg, der in portugiesischen ^ebaicn-Diensten stand, schuf den ersten Globus (1491). Globus l) Die Entwertung des Edelmetalls hatte auerdem eine Vergrerung der Silber-mnzen sowie noch fr Deutschland zwei neue Mnzordnungen (1551 und 1559) zur Folge. Nach der ersten hatte die Klnische Mark (233 g) 6 Lot 1 Gran Feinsilber und zerfiel in 45 y6 Gulden zu je 12 Kreuzern oder 90 ys Gulden zu je 6 Kreuzern, der Gold-glden aber zhlte 72 Kreuzer (schwere Pfennige). Die zweite brachte den Gulden-thaler zu je 15 Batzen zu je 4 Kreuzern, während der zuerst im bhmischen Joachimsthal geprgte Thaler seit 1566 66 Kreuzer zhlte. Auerdem rechnete man im Westen nach dem rheinischen Zhlgulden = 60 Kreuzer. Der Kreuzer hatte 7 Heller. 2) Das Schiepulver war schon dem Predigermnch Albertus d. Gr. (f 1280 zu Kln) bekannt. 3) Die lateinische Bibel, Vulgata (im Jahre 1455), und der lateinische Psalter (1457) wurden zuerst gedruckt.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 123

1911 - Leipzig : Hirt
Wiederholende Übersicht. 123 Eingeborenen. Nur eins seiner Schiffe kehrte nach 3 Jahren nach Lissabon zurück. Erst durch die Fahrt des Magalhaens wurde festgestellt, daß Kolumbus einen neuen Erdteil entdeckt hatte, und daß zwischen diesem und Asien der größte Ozean sich befinde. Franz Pizarro entdeckte und eroberte das goldreiche Peru in Südamerika im Jahre 1532. Cortez und Pizarro haben ihren Ruhm durch Grausamkeiten befleckt, die sie gegen Fürsten und Volk der entdeckten Länder begangen haben. Mexiko und Peru wurden für Spanien, Brasilien für Portugal gewonnen. Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung der Neuen Welt eröffnete dem Handel neue Wege. Venedig und Genua, die seit den Kreuzzügen den Handel der Mittelmeerländer beherrschten, verloren ihre Machtstellung, desgleichen die Hansa, die den Handel der Ostseeländer beherrscht hatte. Die westlichen Länder Europas, Spanien, Frankreich und namentlich England, vermittelten den Handel nach Amerika. Die Bodenerzeugnisse Amerikas, Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao, ferner feine Farbstoffe und Holzarten wurden in Europa eingeführt. Die Baumwollstaude, das Zuckerrohr und den Kaffee pflanzte man in Amerika mit Erfolg an. Große Massen Gold und Silber fand man in Amerika, und reiche Schiffsladungen gingen nach Spanien. Die Kenntnisse in der Natur-, Erd- und Völkerkunde wurden durch die Entdeckungsfahrten bedeutend erweitert. Die Begründung einer neuen Zeit. Die Stiftung so vieler Universitäten, die zum Mittelpunkte geistigen Lebens und Strebens in Deutschland wurden, die Erfindung des Kompasses, die dem Seefahrer das Weltmeer öffnete, die Erfindung des Schießpulvers, die das Kriegswesen umgestaltete, der Uhren, die mehr Ordnung und Pünktlichkeit in den Verkehr brachte, der Buchdrucker-kunst, die die göttlichen und weltlichen Wissenschaften dem Volke zugänglich machte, die Einrichtung des Postwesens, die dem geschäftlichen Verkehr zugute kam, die Entdeckung Amerikas, die dem Handel neue Bahnen wies, bewirkten eine Umgestaltung der mittelalterlichen Staaten. Zu diesen äußern Neuordnungen kam zu Anfang des 16. Jahrhunderts eine religiöse durch die Kirchentrennung. Wiederholende Übersicht über die deutsche Geschichte bis zum Jahre 1517. (Zu verbinden mit einer Wiederholung der Zeittafeln am Ende der einzelnen Abschnitte.) Ungefähr um das Jahr 400 v. Ehr. erreichten unsre Vorfahren, aus Asien kommend, die Ostsee und besiedelten das Land zwischen Weichsel und Rhein, Donau, Nord- und Ostsee. Römer und Germanen. Einzelne Stämme waren zur Zeit der Geburt Christi schon mit den Römern, die damals die Herren des bekannten
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