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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 155

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der verschiedene Erleichterungen int Handel und Verkehr. Auf den Hansa-tagen wurde ferner, wenn friedliche Vorstellungen und ernste Drohungen nicht zum Ziele fhrten, der Krieg b eschlo ssen. Mitglieder, die sich den ge-faten Beschlssen nicht fgten, wurden ans dem Bnnde ausgeschlossen oder berhmifet". Al)re Wedentimg. Bis zum Ausgange des Mittelalters lag der gesamte Welthandel in den Hnden der Hanseaten, und gerade iu der Zeit, als Deutschlaud. durch Parteien im Innern zerissen, fast ohnmchtig darnieder-lag, hat die Hansa gezeigt, was deutsche Einigkeit, Kraft und Tchtigkeit zu leisten imstnde sind. Wohin die hanseatischen Kaufleute mit ihren Schiffen kamen, dorthin brachten sie deutsche Gesit-t u n g it 11 b Bildung; dem geschftigen Kaufmann folgte der o p f e r mutige Priester, um den heidnischen Bewohnern in den neu erschlossenen Gegenden den christlichen Glauben zu verknden; fleiige und geschickte Hand-werker halfen die Kontore einrichten, und durch Eifer und Tchtig-feit brachten es manche in der Fremde, die ihnen zur zweiten Heimat wurde, zu Reichtum und Ansehen. Das deutsche Brgertum erstarkte, die ffentliche Ordnung und der Verkehr auf den Straen wurde gesichert, ans Stadt recht und Verwaltung bte die Hansa einen vorteilhaften Einflu aus. Zeugen des groen Reichtums der Hansastdte sind noch heute tue prchtigen Kirchen und stolze Rathuser. Ayr Wcrfal!'. Allmhlich begann aber auch die Macht der Hansa zu sinken. Ihre Mitglieder wrben untereinander nneins, die Macht der deutschen Lan d es fr steit, die einen politischen Bund wie die Hansa nicht neben sich dulden konnten, wurde grer, und die nrdlichen Staaten Europas entwickelten sich zu grerer S elbst u d igke it und Kraft. Nowgorod wurde von den Russen erobert, der Stahlhos in London geschlossen, und eingegangene Vertrge galten nicht mehr fr binbeiib. Die reichen Herings-' zge wandten sich von der Kste Schonens nach andern Meeresteilen, Eng-land und Holland rissen den Handel ans der Nord- und Ostsee au sich, und als infolge der Eroberung Eon stantin opels der venetianische Zwischenhandel verfiel und nach der Entdeckung Amerikas der Handel neue Wege einschlug, trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde / Zu den genannten Ursachen kam noch der Kampf mit Iben Fürsten, sowie Unruhen im Reiche, besonders infolge des Dreiigjhrigen Krieges. Auf dem letzten Hansatage zu Lbeck im Jahre 1630, an dem sich nur noch sechs Städte beteiligten, erneuerten Hamburg, Lbeck und Bremen den alten Bund. In diesen Stdten haben sich bis auf unsere Tage am lebendigsten die alten berlieferungen an die Macht und den Ruhm des mchtigsten der deutschen Stdtebnduisse erhalten, und bei dem Aufschwnge des deutschen Auenhandels in der neuen Zeit blhen die alten Hansastdte zu neuem Glnze empor.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 154 Aus Bergen brachten ihre reichbeladenen Schiffe Holz und Metalle, aus Rußland Pelze und Leder, aus London hauptschlich Wolle, und auch der ganze Heringsfang bei Schonen lag in ihren Hnden. Auf den groen Mrkten in Flandern kauften sie franzsische Weine, die herrlichen Kunsterzeugnisse der gewerbreichen Städte Italiens und die feinen Gewebe und kostbaren Schmucksachen des Orients. Ihre Wacht nach auen. Eine Hauptaufgabe erblickte die Hansa darin, ihre Mitglieder und deren Warensendungen gegen freche Ruber zu schtzen. Den Wegelagerern und Raubrittern trat sie mit bewaffneter Hand erfolgreich entgegen, das Meer suberte sie von khnen Seerubern und legte besonders auf der Ostsee deu Vitalienbrdern, die unter dem Wahlspruche: Gottes Freund und aller Welt Feind!" frchterlich gegen die Hanseaten wteten, ihr unsauberes Handwerk. Als diese in die Nordsee flohen und auch hier wie frher in der Ostsee ihre Rubereien trieben, zog der Hamburger Brger Simon von Utrecht gegen sie, berfiel ihre Flotte bei Helgoland und nahm ihren Anfhrer Klaus Strtebecker gefangen; mit 70 Genossen wurde er zu Hamburg auf dem Grasbrook enthauptet. Mit auswrtigen Staaten schloffen die Hanseaten Bndnisse und Handelsvertrge, und wenn die eingegangenen Verpflichtungen nicht ge-halten wurden, dann wuten sie selbst Könige durch Gewalt zu zwingen, die vertragsmigen Freiheiten anzuerkennen. Den König von Norwegen brachten sie dadurch, da sie die Einfuhr von Getreide abschnitten, wodnrch im Lande eine Hungersnot auszubrechen drohte, zur Anerkennung der ver-brieften Rechte; gegen den König Waldemar von Dnemark schickte die Hansa eine mchtige Flotte, eroberte und zerstrte Kopenhagen, und die dnischen Stnde muten fnfzehn Jahre auf deu Besitz der Kste von Schonen verzichten, sich auerdem verpflichten, ohne Einwilligung der Hansa keinen König zu whlen. Auch England und Frankreich muten fhlen, zu welch gewaltiger Macht die Hansa sich entwickelt hatte Die G el d Wirtschaft nahm einen groartigen Aufschwung, und im Verkehr mit den italienischen Kaufleuten wurden die Hanseaten mit dem Wechselgeschft bekannt. Zkre Mackt nach innen. Ein so lockerer Bund die Hansa anfangs war, so fest waren spter all ihre Glieder miteinander verknpft. Sie bildete einen Staat im Staate, und das weite Gebiet, das sie umsate, war in vier Qnar-tiere eingeteilt, das westflische mit dem Vorort Cln, das wendische mit Lbeck, das schsische mit Braunschweig, das im 15. Jahrhundert ftatt des g otlndischen mit Wisbh eingerichtet wurde, und das preuische mit Dan zig. Alle Glieder waren zur Beobachtung einer besonderen Ver-sassuug verpflichtet, und auf den groen Hansatagen, die unter dem Vor-sitze des Brgermeisters zu Lbeck alle drei Jahre stattfanden, wurden die Angelegenheiten des Bundes besprochen und geordnet. Hier erschienen die Abgesandten fremder Fürsten und Staaten, um Bndnisse zu schlieen und Handelsvertrge zu vereinbaren, hier wurde der Gleichheit in Mn-zen und Maen verhandelt, hier wurden die Beitrge der Städte frdie gemeinsame Kasse fest gesetzt, hier wurde auch beraten, wie sich die Besitzer eines gestrandeten Schiffes oder eines auf schlechtem Wegen versunkeneu Wagens gegen das Strand- und Grundrecht schtzen knnten, endlich

3. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1887 - Leipzig : Teubner
168 Mongolen 1241. Interregnum 1250—1273. wundert und geehrt von allen, die ihm nahe standen, und ein milder, edler Charakter. (■ Im I. 1241 war Deutschland von einer großen Gefahr durch die Mongolen bedroht gewesen. Temudschiu, < v-f: '' Dschingiskhan (der Großkhan), hatte sich im Anfang dieses Jahrhunderts mit seinen tapfern Mongolenhorden in Asien ein ungeheures Reich erobert von dem Hoango - an bis zu dem kaspischen Meere. Sein Enkel Batn besiegte die Russen und überschwemmte Polen und Ungarn. Ein Teil seines Heeres kam bis nach Schlesien und schlug - ' ^ den Herzog von Schlesien, Heinrich Ii. den Frommen, in der Nähe von Liegnitz bei dem Kloster Wahlstadt. Doch verfolgten die Mongolen ihren Sieg nicht weiter; sie füllten neun Säcke mit Ohren der Erschlagenen und zogen mit diesen Trophäen gen Mähren und Ungarn. Rujlattd blieb v - , noch 200 Jahre unter ihrer Herrschaft. ' »'i., rz,f t« _______ Xiii. Dns Irrtervrsrrrrrrr irr Deutschland. 1250—1273. Tie letzten Hohenstaufen: Mit Friedrichs Ii. Tod kamen neue Verwirrungen und neues Unglück über seine Länder, und die Macht und v der Glanz des deutschen Reiches ging zu Grunde. Der Papst Innocenz Iv. jubelte bei der Nachricht von dem Tode seines Feindes und suchte nun sein Haus vollends verderben. In Deutschland verbot er unter schweren Strafen, Friedrichs Sohn, Konrad Iv., als König an-* zuerkennen, Neapel und Sicilien wollte er als ein er- ledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles einziehen. Konrad Iv. A, gab, nachdem er bei Oppenheim durch seinen Gegenkönig Wilhelm von Holland eine Niederlage erlitten hatte, Deutschland auf (125l)wmtd zog nach Italien, um seine Erblande in Besitz zu nehmen, welche sein Halbbruder Manfred gegen den nach Rom zurückgekehrten Papst

4. Geschichte des Mittelalters - S. III

1901 - München [u.a.] : Franz
Vorwort. Der schöne Erfolg von Stöckcls „Lehrbuch der Geschichte sür Mittelschulen (d. i. für Kn aben-Mittelschnlen), wie er sich in der Zahl (6) der Auslagen im ersten Jahrzeheilt ausdrückt, veranlaßte den Herrn Verleger, den beiden Verfassern gegenüber den lebhaften Wnnsch nach Herausgabe eines ähnlichen „ L e h r b n ch e s f ü r h ö h e r e Mädchenschulen" zu äußern, das nach den gleichen, vom hohen Kgl. Staatsministerium bereits gebilligten ^ Grundsätzen zu bearbeiten sei. Wenn nun anch Zweck und Ausgaben des Geschichtsunterrichts in Bezug auf Geistes- und Herzensbildung für die männliche und weibliche Jugend durchaus dieselben sind, so ist doch andrerseits allseitig anerkannt, daß die Stofsauswahl, die Methode, der Weg zu jenem herrlichen Ziele sich nach der psychischen Beschaffenheit und Veranlagung des weiblichen Geschlechtes zu richten hat. Diese verlangt nun vor allem eine Einschränkung der rein politischen Geschichte, der äußeren wie der inneren, dafür aber eine schärfere Betonung der Kulturgeschichte, also der Literatur und Kunst, des Handels und der Gewerbe, der Sitten und Anschauungen, der Gebräuche und Trachten, namentlich aber auch des Familienlebens, der Arbeit und der sozialen Stellung der Frau iu den verschiedenen Zeitabschnitten und zwar besonders der deutschen Geschichte. Hiertach haben wir uns ernstlich bemüht, aus der erdrückenden Masse des geschichtlichen Stoffes eine, wie wir hoffen, geeignete Auswahl zu treffen; ebenso ist eine klare und übersichtliche Darstellung der Kulturzustände und Begebenheiten, wie auch der Charaktere hervorragender Persönlichkeiten augestrebt worden. x) 'Stef) die Ministerialentschließungen vom 19. und 24. Juni 189", vom 13. Juni 1896 und vom 6. September 1898.

5. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 88

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
Trost und Mut ein, und im Gebet für ihre Brüder und die Feinde harrten sie dem Tage entgegen, wo sie gewürdigt werden sollten, gleich den Märtyrern der ersten Christenheit ihren Glauben durch den Tod zu besiegeln. Freilich kamen auch Stunden, in denen die Liebe zum Leben neu in ihnen erwachte, und dann baten sie Wohl im inbrünstigen Gebet Gott und seine Heiligen, sie zu erlösen aus ihren Banden und wieder zu den Ihrigen zu führen. Aber keine Nachricht drang durch die Mauern ihres Kerkers; sie wußten nicht, ob ihre Brüder zu ihrer Rettung herbeieilten oder ob der Feind auch im Felde siegreich gegen dieselben gewesen und sie verhinderte, ihre Bande zu lösen. So zwischen Furcht und Hoffnung verstrichen die Tage; bei der steten Finsternis in ihrem Gefängnis entging ihnen die Zeiteinteilung, so daß sie weder wußten, ob es Tag oder Nacht war, noch wie lange sie schon von den Ihrigen getrennt waren. Lenzen war inzwischen, ehe die Deutschen heranrückten, von den Wenden zu einer nahezu uneinnehmbaren Festung umgeschaffen worden. Hohe Wälle und tiefe Gräben umgaben den Ort, der an der einen Seite an einen See grenzte und so gleicherweise durch die Natur und durch die Hand der Menschen befestigt war. Darum glaubte auch Jaczo, daß er mit den Seinen hier völlig sicher sei, bis ein Heer zu seinem Entsatz heranrückte, und er zagte nicht, als nun die Sachsen den Ort einschlössen; denn er wußte, daß ein großes Heer der Seinen bereits auf dem Marsche begriffen sei, das durch die Menge seiner Krieger die Sachsen vernichten sollte. Durch die Späher, welche von den hohen Wällen ins Land hineinschauten, erfuhr Jaczo endlich, daß ein wendischer Heerhaufe zu seinem Entsätze nahe. Das war ihm eine erwünschte Botschaft; denn was hinderte ihn, wenn es gelang, hier die Deutschen zu vernichten, mit seinen siegreichen Wenden alsdann auch gegen Brannibor zu ziehen und auch dort feine Herrschaft wieder aufzurichten ? So erging er sich in stolzen Zukunftsplänen; schon sah er sich als den König aller wendischen Stämme

6. Geschichte des Mittelalters - S. 491

1854 - Weimar : Böhlau
491 vertheidigen, namentlich gegen Graf Eberhard von Würtemberg, der sie auf alle mögliche Weise bedrängte. Der schwäbische Bund bestand 1379 aus 34 Städten und einige Male war es nahe daran, daß ganz Schwaben in einen großen Bund vereinigt wurde. Die Städte im Elsaß erneuerten alte Verbindungen zur Aufrechthaltung des Landfriedens, und viele von den mittelrheinischen Städten tha- ten dasselbe, so daß der große rheinische Städtebund des 13. Jahr- hunderts wieder aufzuleben schien. Diese Verbindungen der Städte veranlaßten auch die Fürsten und Herren und besonders die Ritter ebenfalls zu Verbindungen zusammenzutreten. So ent- standen um diese Zeit die Ritterbünde, welche sich nach ihren Abzeichen vom Löwen, vom Schlägel, vom Falken u. s. w. nann- ten und sich nördlich bis an den Niederrhein und nach Westphalen über Schwaben, Baiern, Franken bis nach Thüringen erstreckten. Jedes Mitglied verzichtete gegen die andern auf sein Fehderecht; die Streitigkeiten wurden durch erwählte Richter geschlichtet. Je- der Bund war in Bezirke, Kreise und Reviere eingetheilt und stand unter Hauptleuten und Räthen. Auf jährlichen Versammlungen wurden die Bundesangelegenheiten berathen, die Beute getheilt und über die Lösung der Gefangenen verhandelt. Der Bund der schwäbischen und fränkischen Städte leistete den Verbindungen der Ritter kräftigen Widerstand. Es geschah aber auch, daß zuweilen Fürsten, Grafen und Herren zu Städtebündnissen, und zuweilen wieder Städte zu Rittergesellschaften traten. Diese Verbindungen kämpften unaufhörlich gegen einander; ihre Friedensverträge waren nur Waffenstillstände. Wenzel schlug auf dem Reichstage zunürn- berg (1383) den Ständen vor, nach Aufhebung aller dieser ein- zelnen Verbindungen einen großen, das ganze Reich umfassenden Bund zu stiften, der, in vier Kreise getheilt, unter eben so vie- len Hauptleuten und der Oberleitung des Kaisers die Erhaltung des Friedens und der öffentlichen Sicherheit bewirken solle. Allein die Städte sahen in dem Plane nur die Absicht sie zu trennen und ver- weigerten den Beitritt. Die schweizerischen, fränkischen und schwäbischen Städte waren zu Konstanz (1385) in einen großen Bund, der über 60 Mit- glieder zählte, zusammengetreten. Herzog Leopold von Oestreich, der Landgraf in Schwaben war, gewahrte die drohende Gefahr die- ser Verbindung. Durch geschickte Unterhandlungen suchte er die Ei- nigung zu trennen, und es gelang ihm auch, daß die deutschen Städte und Bern die Verbindung mit den Waldstädten wieder aufgaben, da diese sich weigerten, an Kriegen außerhalb ihrer Berge Theil zu nehmen. Nun beschloß Leopold die Schweizer „das verhaßte Bauern- volk" zu demüthigen. Da die Schweizer in beständiger Fehde mit den Rittern waren, so schlossen sich viele Ritter und Herren Ober- deutschlands dem Zuge Leopold's an. Mit einem prächtig gerüste- ten Heere zog Leopold gegen Sempach im Aargau heran (am 9. Juli 1386). Die Schweizer, nur 1300 Mann stark, hielten am waldigen Abhange eines Berges. Die Ritter stiegen ab von den Pferden, weil die Gegend für Reiterei nicht bequem war, oder weil sie es nicht für ritterlich hielten, nicht mit gleichen Waffen zu streiten. Das Fußvolk, dem sie die Ehre des Sieges nicht gönn-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 495

1854 - Weimar : Böhlau
495 ser konnten die Städte, welche nicht schon die Reichsunmittelbarkeit erlangt hatten, nichts erwarten. Somit ganz auf sich selbst verwie- sen suchten und fanden sie in dem Hansebund das Mittel und den Weg zur.freiheit. Dieser Bund hat einen dunkeln und kleinen Anfang gehabt; er ist im Anfange des 13. Jahrhunderts ans der Vereinigung einiger Seestädte zum Schutzbund zur Ausbreitung ih- res Handels hervorgegangen. Im 13. Jahrhundert umfaßte die Verbindung nur 10 bis 12 meistens an der Ostsee gelegene Städte; aber im 14. Jahrhundert wuchs die Zahl der Theilnehmenden rasch, die Verfassung des Bundes bildete sich aus und derselbe nannte sich nun deutsche Hanse. (Das Wort Hanse oder Hansa bedeutet kaufmännische Verbindung.) Die ersten Mitglieder des Bundes wa- ren die Ostseestädte, Lübek an der Spitze; bald folgten die Städte in Holstein, Hamburg und Bremen und immer weiter westlich reihte sich Stadt an Stadt. Von dem Ausflusse der Schelde bis nach Esthland- erstreckte sich der Bund und zählte mehr als siebzig Mit- glieder. Nicht bloß Seestädte, sondern auch viele im Innern Nord- deutschlands liegende Städte gehörten dazu, wie Köln, Osnabrück, Braunschweig, Magdeburg, Hildesheim, Berlin, Kulm, Thorn u. s. w. Schutz und Ausbreitung des Handels, vorzüglich des auswärtigen, die Behauptung bereits erworbener und die Erwerbung neuer Han- delsprivilegien und Rechte, gemeinschaftliche Vertheidigung gegen Angriffe, Sicherheit der Wasser- und Landstraßen und schiedsrichter- liche Vermittelung in allen Streitigkeiten der Bundesglieder waren die Hauptzwecke der Verbindung. Die höchste Bundesgewalt stand den städtischen Deputirlen zu, welche sich auf einem Hansetag (einer Tagfahrl) rechtskräftig versammelt hatten. Obgleich der Ört der Versammlung gesetzlich auf keine bestimmte Stadt beschränkt war, so hatte man sich doch allmälig gewöhnt, das alte und mächtige Lübek als das Haupt der Hanse anzusehen und vorzugsweise inner- halb seiner Mauern die Bundesangelegenheiten zu berathschlagen. Nach den Statuten sollten die Tagfahrten von drei zu drei Jahren berufen werden, aber während der Blüthezeit des Bundes ging sel- ten ein Jahr vorüber, daß nicht eine außerordentliche Sitzung ge- halten wurde. Zu diesen Tagfahrten schickten nicht selten die größ- ten Fürsten, der Kaiser, die Könige von England und Frankreich, Schweden und Dänemark außerordentliche Gesandte, um ihre An- liegen bei der Hanse vorzubringen. Die Gesandten wurden mit großen Ehren empfangen, aber zu den Sitzungen hatten sie keinen Zutritt. Bei dem wachsenden Umfang der Hanse und ihrer Aus- dehnung bis tief in das Binnenland stellte sich bald als zweckmäßig heraus, die Bundesstädte in mehrere Kreise oder Quartiere abzu- theilen, welche unter Vorsitz einer Haupt- oder Quartierstadt alle ihren Bezirk betreffenden Angelegenheiten verhandelten, den Bedräng- ten Hülfe leisteten und sich über die auf dem allgemeinen Hansetag zu stellenden Anträge beriethen. Anfangs waren es drei, später vier Quartiere. An der Spitze des wendischen Kreises stand Lübeck, an der Spitze des preußisch-livländischen Danzig; Köln war die Haupt- stadt des westfälischen, Braunschweig die des sächsischen Kreises. Der Hauptschauplatz des hanseatischen Handels war der Norden Europa's, Rußland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Die

8. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 162

1899 - Leipzig : Teubner
102 Das Mittelalter. im Tournier wie auf der Jagd der erste, war er, der letzte Ritter", ganz dazu angethau, die Menschen zu blenden und zu fesseln. Nicht weniger als sieben Sprachen beherrschte er; ein eifriger Freund der Kunst und Wissenschaft, nahm er an allen humanistischen Bewegungen regen Anteil, untersttzte er Knstler und die Wiener Universitt. Er war der Schpfer der Landsknechte und ebenso geschickt in der Handhabung wie in der Ver-bessernng der Geschtze. Ein tchtiger Verwaltungsmann, begann er mit Erfolg die so verschiedenartigen Habsburgischen Lnder zu einem Gesamtstaat nmzuschaffeu. Doch verstand er nicht mit Geld umzugehen; seine groe Beweglichkeit verhinderte oft stetes, zuverlssiges Handeln. So sehr er auch in seinen Reden die deutschnationale Seite anklingen lie, weit hher als Deutschland stand ihm der Vorteil seines Hauses. Die Erfolge seines Waltens im Reiche waren nicht ohne seine Schuld recht gering. 3. Seine innere Politik. Die Zerfahrenheit innerhalb des Reiches war so schlimm geworden, da selbst die Fürsten in den letzten Jahren Die Reichs- Friedrichs Iii. eine Reichsreform fr unabweisbar erachteten. Das refom' Haupt dieser Bewegung war Kurfürst Berthold von Mainz, aus dem Hause der Henneberger Grafen. Max wre persnlich einer Zu-sammenfassung der Krfte Deutschlands keineswegs abgeneigt gewesen, Max' Stellung htte et von ihr lediglich eine Erhhung der kniglichen Macht und zu derselben. eim Untersttzung seiner Plne erwarten knnen. Allein die meisten Fürsten trachteten gerade danach, da sie, vor allem die Kurfrsten, an der Gerichtsbarkeit, Verwaltung und an der ueren Politik teilnhmen. Da der König dringend Steuern und Hilfstruppen zu seinen zahlreichen Kriegen bedurfte, ging er auf die Reform ein, die auf eine Zusammen-fassung der bislang aus einander fallenden Teile Deutschlands zu einem Bundesstaate, der von dem König und einem Reichsrat gemeinsam regiert wrde, hinausging, suchte aber dabei die Ausfhrung derjenigen Be-schlsse, die seine Macht einschrnkten, mglichst zu hemmen und zu hindern. Der Wormser Die Reichserneuerung hob auf dem Reichstage zu Worms m Reichstag 1495. Jahre 1495 an. Zuerst wurde ein allgemeiner Landfrieden fest-Standiges gesetzt. Ferner beschlo man ein stndiges Reichskammergericht, Reichskammer, hgs einen von dem Reichstage bestimmten festen Sitz habe, einzurichten. 9erw' Dasselbe sollte der den Bruch des Landfriedens aburteilen und sonst nur noch dann berufen werden, wenn eine Rechtsverweigerung vorkam, oder ein Urteil fr nichtig zu erklären war. Dieses Reichskammer-gericht tagte zuerst in Frankfurt am Main, spter in Speyer und wurde schlielich nach Wetzlar verlegt. Um die zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Bekmpfung der Feinde ntigen Gelder zusammen-Der allgemeine zubringen, wurde eine dauernde Reichssteuer, der allgemeine Psennig. Psennig", bewilligt. Derselbe bestand aus einer Vermgens- oder 1) S. Krmer S. 480f.

9. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 186

1899 - Leipzig : Teubner
186 Die Neuzeit. zogen. Dann war er Pfarrer an der Wallfahrtskirche zu Einsiedeln. Im Jahre 1519 wurde er als Leutpriester an das groe Mnster zu Zrich berufen. Als der italienische Ablahndler Samson in der Schweiz erschien, griff er ihn an und setzte durch, da ihm der Kanton Zrich verschlossen wurde. Ausbildung der Seit 1522 wandte er sich, vom Rate untersttzt, gegen einige alt-Reformation kirchliche Gebruche. Nach mehreren Religionsgesprchen, die er mit den Gegnern abhielt, fhrte er die Reformation durch; weit weniger rck-sichtsvoll vorgehend als Luther, schaffte er die Bilder, die Altre, ja, selbst die Orgeln aus den Gotteshusern. Eine Reihe Schweizer Kan-tone nahm die Zwinglische Lehre an; so Bern, Basel, Appenzell, Glarns, Graubnden und St. Gallen. Dagegen blieben die um den Vierwald-sttter See gelegenen Kantone nebst Zug der alten Kirche treu. Aber auch einige sddeutsche Städte schlssen sich jener an, darunter Stra-brg und Lindau. Landgraf Philipp von Hessen bemhte sich, eine Vereinigung beider reformatorischen Richtungen herbeizufhren. Aber Religions- das von ihm bewerkstelligte Religionsgesprch zu Marburg, an dem fie'burtmt" sich Luther und Zwingli persnlich beteiligten, brachte die gehoffte Ver-stndignng nicht. 7. Die Reichstage zu Speyer und Augsburg. Die Trken vor Wien. Der zweite Krieg mit Franz I. hatte Karl schlielich groe Erfolge gebracht (1529). Der Rckschlag auf die deutschen Verhltnisse blieb Zweiter Reichs- nicht aus. Die katholische Partei setzte auf dem zweiten Reichstage zu tag zu Speyer Speyer einen Reichsabschied durch, der jede weitere Neuerung in machen der Religion verbot. Hiergegen legten mehrere evangelische Fürsten und Städte Verwahrung (Protest) ein. Danach wurden sie Protestanten genannt.1) .... (Erste) Belager- Vorbergehend zeigte sich Einhelligkeit in Deutschland. xstt dem-un0 llwmm selben Jahre fiel nmlich der Sultan Soliman mit einem gewaltigen Heere in sterreich ein und belagerte Wien. Als aber ein deutsches Heer, das aus protestantischen und katholischen Truppen bestand, heran-zog, ging der Türke, ohne eine Schlacht zu wagen, zurck. Karl zum Kaiser Karl V. war entschlossen, die lutherische Ketzerei" auszurotten, gekrnt imo. er sich von Papst Klemens Vii. zu Bologna hatte krnen lassen (1530), kam er nach neunjhriger Abwesenheit vom Sden her Der Reichstag nach Augsburg, tvcchin er einen Reichstag berufen hatte. Die Versuche, su Augsburg durch persnliche Verhandlungen die deutschen Fürsten gefgig zu machen, scheiterten. Auf die Aufforderung hin, ein jeglicher solle ihm seine Meinung, Gutdnken und Opimon" schriftlich vortragen, bergaben ihm Augsburgerkon- die Protestanten die Augsburger Konfession, an deren Abfassung fession 1530. Melanchthon^) den hauptschlichsten Anteil gehabt hatte. Euie von 1) S. Krmer S. 76. r, , 2) Luther war, weil in der Reichsacht, in Koburg zurckgeblieben.

10. Das Mittelalter - S. 220

1877 - Leipzig : Brandstetter
220 »«stärkt war, bei dem Städtchen M ü h ld o r f am Inn und schickte Eilboten an seinen Bruder Leopold, so schnell wie möglich mit seinen Truppen 6er» be,zukommen, Gelang's beiden Brüdern, ihre Streitkräfte zu vereiniaen so war Ludwig verloren. Doch Leopold säumte zur Unzeit, indem er aus Rache tue Guter des Grafen von Montfort verwüstete, und zu Ludwig's (>)luck singen die Mönche von Fürstenfelde die Boten auf, die zwischen den oerden Brütern hin und wieder gingen, so daß keiner vom andern etwas erfuhr. Rasch zog jetzt Ludwig seinem Feinde entgegen und stellte seine Heeresmacht bei Ampfing (nicht weit von Mühldorf) auf; mit ihm waren tue meisten Bürger nebst Kriegsvölkern des Kurfürsten von Trier und des Königs Johann von Böhmen. Er übergab die Leitung der Schlacht und den Oberbefehl einem wohlerfahrenen Ritter, Seifried Schwepper-mann. Als dieser, ein gebeugter Greis, herangeritten kam, schlotterten tyw frte Fiiße in den Steigbügeln, daß ihn alle jungen Herren verlachten: er ließ sie lachen und bestellte still die Schlachtordnung. Den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, legte er mit 400 Rittern, welche aus Kriegslist österreichische Farben und Fahnen angenommen hatten, in einen Hinterhalt. König Ludwig trug einen einfachen Waffenrock, wie em gemeiner Mann, aus Vorsicht, da seinem Leben schon öfters meuchlings nachgestellt worden war. Friedrich ritt, als König gerüstet, in leuch-» tcnt ent goldenem Harnisch, den Reichsadler darauf, die Krone auf dem Helm, stolzfreudig den Seinen voran; nie schien er schöner, als an diesem Tage.' Am frühen Morgen des 18. September 1322 brach die Schlacht los. Die Schlachthörner ertönten, dieheerpauken schmetterten drein; mitgeheuljagten Friedrich s Hülfsvölker aus Ungarn, die wilden Kumanen und Bulgaren, gegen den linken Flügel von Ludwig's Schlachtordnung heran. Dort standen die Böhmen unter ihrem König Johann und vertheidigten sich heldenmütig. Dennoch mußten sie und die Bayern über den Jnnfluß zurückweichen. Schon stand Ludwig selbst in Gefahr, gefangen zu werden; da brachen die Münchener Bäcker zu ihm heran und machten mit tüchtigen Hieben freie Bahn. Bayrische Ritter hielten die Flucht ihres Fußvolks auf, und nun konnten sich auch die Böhmen wieder sammeln. Indessen wandte der kluge Schweppermann plötzlich den linken Flügel, so daß die Feinde Sonnenschein, Wind und Staub in's Gesicht bekamen. Begeistert focht Friedrich mit ritterlichem Heldenmuthe um die Krone; Siegesjubel erscholl in seinem Heere. Doch unerschrocken schlug und wehrte sich Ludwig's Heer zehn Stunden lang. Horch, da erscholl vom rechten Flügel des österreichischen Heeres helles Freudengeschrei, aus einem Waldthal an der Isar rückten frische Schlachthaufen mit österreichischen Farben und Fahnen heran. Das ist gewiß Herzog Leopold! Die Schaaren eilten dicht in Seiten und Rücken der Oesterreicher heran. Jetzt erst, Stirn an Stirn, erkennen d^iese die Kriegslist; nicht Leopold, sondern ihr Feind, der Burggraf von Nürnberg, ist es. Da bricht Entsetzen in die österreichischen Reihen. Von allen Seiten umstellt, drängen sie sich zur Flucht. Nur Friedrich kämpft noch mit drei edlen Genossen wie rasend auf einer Wiese. Endlich stürzt
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# Name Treffer  
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