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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 28

1902 - Leipzig : Hirt
28 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Heinrich Iii. war neben Otto I. der mchtigste der deutschen Kaiser. Ein frher Tod entri ihn seiner Laufbahn und dem Reiche seine starke Hand, die zur Befestigung der Einheit und Ordnung noch lange notwendig gewesen wre. 46. Die beiden letzten frnkischen Mischen) Kaiser, 10561125. 1056 V Heinrich Iv., 10561106. a) Jugend. Die vormundschaft- 1106 kche Regierung fr den bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre ' alten König fhrte seine Mutter Agnes. Die Fürsten aber hielten die Gelegenheit fr gnstig, die knigliche Macht zu brechen. Es bildete sich zu diesem Zwecke eine frmliche Verschwrung, an deren Spitze der ehrgeizige Erzbischof Hanno von Kln stand. Er entfhrte bei einem Feste in Kaiserswerth den zwlfjhrigen König seiner Mutter und fhrte nun als sein Vormund die Regierung. Aber schon nach einem Jahre gefiel sein Regiment nicht mehr, und er mute es au den mchtigen Erzbischof Adalbert von Bremen abgeben. Dieser hoffte mit Hilfe des Knigs seine geistliche Macht im Norden zu erweitern und lehrte ihn, die Fürsten, besonders die schsischen, als widerspenstige Unter-tanen zu behandeln. Mit fnfzehn Jahren wurde Heinrich auf Be-treiben Adalberts fr mndig erklrt und fhrte nun auf seiner Pfalz zu Goslar unter der Leitung seines vertrauten Ratgebers die Regierung. Bald aber zwangen ihn die Fürsten, die mit Absetzung drohten, Adalbert vom Hofe zu entfernen und sich mit Bertha von Snsa, die er der-schmhte, zu vermhlen. b) Kampf mit den Sachsen. Durch die Zwingburgen, deren Besatzungen manche Gewalttat verbten, wurde die Herrschaft des Kaisers bei den Sachsen so verhat, da sie 60000 Mann stark gegen die Harzburg, wo er sich aufhielt, anrckten. Der flchtige König fand Aufnahme bei den Brgern von Worms; aber erst nach zwei Jahren konnte er ein gengendes Reichsheer gegen die Sachsen aufstellen. 1075.Bei Hohenburg au der Unftrut wurden sie 1075 besiegt. c) Kampf mit Gregor Vii. und den deutschen Fürsten. Gre-gor Vii., einer der gewaltigsten Ppste, ausgebildet im Kloster Cluny, suchte die Kirche von inneren Schden zu heilen und ihre Stellung der weltlichen Macht gegenber zu heben. (Papsttum und Kaisertum verglich er mit Sonne und Mond.) Auf sein Betreiben war schon während Heinrichs Iv. Minderjhrigkeit durch eine Kirchenversammlung in Rom die Papst-whl, welche bisher vom rmischen Volke und der Geistlichkeit vollzogen war, den Kardinlen bertragen, wobei von einer Besttigung durch den Kaiser nicht mehr die Rede war. Nach seiner Thronbesteigung (1073) erneuerte er das alte Gebot des Zlibats (Ehelosigkeit der

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 12

1902 - Leipzig : Hirt
12 Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. Zweite Periode. Die Aeit des Hrankenreiches. 38. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. Die ^ausmeier. Im Reiche der verkommenen Merowinger waren die Hausmeier die hchsten Beamten. Sie hatten ursprnglich die Aufsicht der das knigliche Haus- und Hofwesen, dann auch die Vertretung des Knigs im Frieden und Kriege und die Vormundschaft der minderjhrige Könige. Zuletzt wurde dieses Amt in der kraftvollen niederlndischen Familie der Pippiniden erblich. Herzog und Fürst der Franken" nannte sich der Hausmeier, während der König nur noch dem Namen nach regierte. Der Hausmeier Karl vernichtete in der 732. Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732 die Streitmacht der Araber. Er erhielt bah er beit Beinamen Martell (== Hammer). Die Araber. (Abstammung 1, 1.) Mohammed aus Mekka glaubte sich zum Propheten berufen, fand aber anfangs wenig Anhnger und floh vor den 622. Nachstellungen seiner Mitbrger nach Medina, 622 (Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung). Seine Nachfolger, diekalifen, verbreiteten seine Lehre, denjslam, und ihre Herrschaft bis an den Indus und den Atlantischen Ozean. In Asien wurde Bagdad der Hauptsitz der Kalifenmacht, die unter Harun al Raschid um 800 ihren hchsten Glanz erreichte (Tausend und eine Nacht), während in Spanien nach der Vernichtung des Westgotenreiches ( 36, 3) sich ein unabhngiges Kalifat mit der Hauptstadt Cordova behauptete. Von hier aus drangen die Araber 732 nach Norden vor, um auch die brigen europischen Lnder dem Halb-mond zu unterwerfen. 2. Pippin der Kieme, Karls Sohn, zeigte sich als Fremtb und Beschtzer der Glaubensboten und des ppstlichen Ansehens. Aus Dank-barkeit half ihm der Papst zum Sturze der Merowinger: auf die An-frage, wer König fein solle, erhielt Pippin eine gnstige Antwort; er 752. wurde daraufhin von einer Reichsversammlung zu Soissons 752 als König auf den Schild erhoben. Einige Jahre darauf wurde er vom Papste in Paris gesalbt (König von Gottes Gnaden") und zum Schutz-Herrn von Rom ernannt. Als solcher trat er auf gegen die Lango-barden, welche den Papst bedrngten. Die ihnen entrisseneu Gebiete 755. bergab Pippin 755 dem Papste und legte dadurch den Gruud zum Kirchenstaate, der bis 1870 bestanden hat. 3. Bonifatius. Zur Zeit Pippins machte das Christentum itt Deutschland die grten Fortschritte. Nachdem schon im 7. Jahrhundert irische Glaubensbten unter den Alemannen und Bayern das Evan-gelium geprebigt hatten, wrbe im 8. Jahrhundert der Angelsachse Win-frieb, genannt Bonifatius, der eigentliche Apostel der Deutschen". Von Missionseiser getrieben, ging er ans seiner englischen Heimat zu den

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 15

1902 - Leipzig : Hirt
39. Karl der Groe. 15 daher in Italien eilt, nahm den Desiderius in seiner Hauptstadt Pavia gefangen, setzte sich die eiserne" Krone (Fig. 71) der Langobarden auf und vereinigte ihr Reich mit dem frnkischen. In Rom erneuerte er den Bund seines Vaters mit dem Papste. c) Zug nach Spanien, 778. Auf dem Maifelde zu Paderborn wurde Karl von dem arabischen Statthalter von Saragossa gegen den Kalifen von Cordova um Hilfe gebeten. Er ging auf den Antrag ein und zog der die Pyrenen, ohne jedoch viel auszurichten. 778. Auf dem Rckwege fiel Roland, der die Nachhut fhrte, im Tal Ronce-valles im Kampfe gegen die ruberischen Basken. Cr wurde spter ein berhmter Sagenheld. Das Rolandslied. Die Rolandsbresche in den Pyrenen. Rolandseck am Rhein. Die Rolandssulen in norddeutschen Stdten als Wahr-zeichen stdtischer Freiheit. Spter wurde zwischen Pyrenen und Ebro die Spanische Mark errichtet. Welchen religisen Beweggrund hatte Karl, sich in die spanischen Angelegen-heiten einzumischen? d) Erweiterung des Reiches im Osten. Ter Herzog Tassilo von Bayern, der sich nicht unterwerfen wollte, wurde von Karl ab-gesetzt. Die mongolischen Avaren in Ungarn, von deren ruberischen Einfllen Deutschland viel zu leiden hatte, drngte er der die Donau zurck, grndete die Ostmark und besiedelte das Land mit Deutschen. Die stlich von der Elbe wohnenden Wenden kamen in grere oder geringere Abhngigkeit vom Frankenreiche. Zum Schutze gegen sie wurden an der Elbe Burgen erbaut (Magdeburg, Hamburg). Im Kriege gegen die Dnen wurde das Danewerk (Dnenwall) als Grenze festgesetzt. (Ausdehnung des Reiches nach Karte Nr. 6.) Welcher Staat hat sich aus der Ostmark entwickelt? 2, Verfassung, a) Wiederherstellung der abendlndischen Kaiserwrde. Papst Leo Iii., von Karl gegen rmische Aufrhrer beschtzt, krnte ihn am Weihnachtstage 800 in der Peterskirche zum 800. rmischen Kaiser. Von nun an erscheint, wie das Papsttum als hchste geistliche, so das Kaisertum als hchste weltliche Macht in der Christenheit. Wessen Nachfolger war Karl als rmischer Kaiser? b) Staatsverwaltung. Ohne den Freiheitssinn der Germanen zu verletzen und die besonderen Volksrechte aufzuheben, schuf Karl eine einheitliche Verwaltung. Denn neben den Volksrechten bestanden als gemeinsame Rechtsquelle kaiserliche Verordnungen (Kapitularien), in lateinischer Sprache geschrieben, die der Kaiser nach Beratung mit den Groen des Reiches auf den mit den Maifeldern verbundenen Reichs-tagen erlie.

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1902 - Leipzig : Hirt
20 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. 4l Heinrich L, 919936. I Heinrichs Wahl. Nach dem Aussterben der Karolinger hatten die Groen des Reiches dem Frankenherzog Konrad die Krone der-911 tragen. Er vermochte trotz tatkrftigen Einschreitens die Herzge nicht kjg zum Gehorsam zu zwingen, da seine Machtmittel gering waren. Lothringen ' schlo sich sogar an Frankreich an. Vor seinem Tode beauftragte er edelmtig seinen Bruder Eberhard, seinem kraft- und einsichtsvollen Gegner, dem Herzog Heinrich von Sachsen, die Reichskleinodien (Krone, 919 Mantel, Schwert und Lanze) zu berbringen. (Die Sage von der Be-936 gegnnng auf dem Vogelherde.) Ihn whlten an der Grenze beider Ge-' biete die Franken und Sachsen zum Könige. 2. Einigung der deutschen Stmme. Nach den vergeblichen Kmpfen seines Vorgngers verzichtete König Heinrich darauf, von den mchtigen Herzgen unbedingte Unterwerfung zu verlangen; er begngte sich, ihnen im Innern eine gewisse Freiheit des Handelns zu lassen und nur die allgemeine Oberhoheit im Frieden und den Oberbefehl im Kriege zu beanspruchen. Unter dieser Bedingung unterwarfen sich ohne Schwert-streich die anfangs widerspenstigen Herzge von Schwaben und Bayern. Als in Frankreich ein Brgerkrieg ausgebrochen war, gewann er auch Lothringen wieder und suchte dessen wankelmtigen Herzog Giselbert an sein Haus zu fesseln, indem er ihm seine Tochter Gerberga vermhlte. 924. 3. Erster Einfall der Ungarn. 924 fielen die Ungarn in Sachsen ein und. belagerten Heinrich in seiner Pfalz am Harz. Dabei wurde ein ungarischer Huptling von den Sachsen gefangen genommen. Gegen dessen Freilassung und eine jhrliche Abgabe erlangte Heinrich einen neunjhrigen Waffenstillstand. ^ Die Zeit des Waffenstillstandes benutzte der König zur Sicherung der Zukunft, a) Die in Sachsen schon bestehenden Burgen und greren Wohnpltze, namentlich Bischofssitze und Klster, lie er erweitern, mit Mauern und Grben befestigen und legte regelmige Besatzungen hinein. Die Mrkte und die grflichen Gerichtstage sollten vornehmlich in diesen befestigten Pltzen abgehalten werden. Welche Bedeutung hatte das Marktrecht fr die Städte? b) Das Heerwesen wurde geordnet und der bei anderen deutscheu Stmmen lngst gebruchliche Reiterdienst auch bei den Sachsen eingefhrt. c) Die neuen Einrichtungen erprobte Heinrich zunchst gegen die 928. Heveller, deren Burg Brennaburg oder Brendanbnrg er 928 mitten im

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 21

1902 - Leipzig : Hirt
21 Winter eroberte, und andere wendische Stmme. Er zwang sie zu jhrlichen Abgaben. Noch jahrhundertelang haben die Kmpfe zwischen Sachsen und Slaven gedauert, allmhlich aber wurden diese nach Osten zurckgedrngt. 5. Sieg der die Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes verweigerte Heinrich den Ungarn die Abgabe. Sie fielen daher mit un-geheurer Streitmacht in Thringen ein.30) Heinrich aber vernichtete dieselbe 933 durch den glnzenden Sieg auf dem Riade" (bei Merseburg). 933 6. Heinrichs Gemahlin. Eine treue Gehilfin und kluge Ratgeberin war dem König seine Gemahlin, die fromme Mathilde. Sie wurde im Kloster Herford erzogen, als Heinrich kam und sie zur Gemahlin begehrte. Besonders wird von ihr gerhmt, wie sie sich der Unterdrckten und Notleidenden annahm. Sie vollbrachte wie ihr Gemahl Groes ohne ueren Glanz. Das von ihr gestiftete Kloster in Quedlinburg wurde eine Hauptsttte der Bildung im Sachsenlande. Die Begriffe Wahlreich und Erbreich, auf das frnkische und das deutsche Reich angewendet. Mit welchem Rechte kann man Heinrich I. den eigentlichen Begrnder des deutschen Reiches nennen? 42. (Otto I. der Groe, 936973. V Die Anigskrnung. Heinrichs Sohn Otto fgte der Macht 936 den Glanz hinzu. Das zeigte sich gleich bei der feierlichen Krnung ^ in Aachen, die durch den Erzbischof von Mainz vorgenommen wurde. Beim Krnungsmahle bten die Herzge zum ersten Male die Erzmter" aus als Kmmerer, Truchse, Schenk und Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reiches, a) Den Reichsfrsten zeigte Otto, da er sie nicht als erbliche und in ihrer Regierung selbstndige Nebenfrsten, sondern nur als knigliche Beamte betrachtete, indem er sie nach seinem Ermessen bestrafte, ein- und absetzte. Daher emprten sich Herzog Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und der Erzbischof von Mainz. Sogar Ottos jngerer Bruder Heinrich schlo sich ihnen an. Eberhard und Giselbert fanden ihren Tod im Kampfe; Heinrich erhielt nach wiederholter Emprung und einem milungenen Anschlage auf des Knigs Leben auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde Verzeihung und blieb von nun an seinem Bruder treu ergeben. Er erhielt das Herzogtum Bayern. In allen Herzogtmern setzte Otto Pfalzgrafen ein, die fr den König die hchste Gerichtsbarkeit ausbten, die Krongter ver-walteten und die Herzge beaufsichtigten. So hatte die Reichseinheit

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 86

1902 - Leipzig : Hirt
86 Quellenstze. Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Ver-zeichnis von all unserem Gute und Ertrage ... und zwar alles getrennt von-einander und wohl geordnet, da wir im stnde sind zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben." 29) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter er-tubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt." (Einhard.) 29a) In nhd. Form: Wintermonat, Hornung, Lenzmonat, Ostermonat, Wonne-monat (d. h. Weidemonat), Brachmonat, Heumonat, Erntemonat, Holzmonat, Wein-monat, Herbstmonat, Heiligmonat. 30) Da rief er das ganze Volk zusammen und sprach zu ihm folgendermaen: Von welchen Gefahren euer Reich, das frher in allen seinen Teilen in Ver-wirrung war, jetzt befreit ist, wit ihr alle recht gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kriege so ost geschdigt wurdet. Ihr seht es geeinigt, die Barbaren (Slaven) besiegt und der Knechtschaft unterworfen. Eins bleibt uns noch zu tun brig: da wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Avaren (Ungarn), wie ein Mann aufstehen. Bis hieher habe ich euch beraubt, um ihre Schatzkammer zu fllen. Nunmehr sehe ich mich vor der Notwendigkeit, die Kirchen und deren Diener zu plndern, da uns auer dem nackten Leben nichts an Geld (und Gut) geblieben ist. Erwgt daher, was wir in dieser Sache tun mssen. Soll ich den Schatz, der dem himmlischen Dienste geweiht ist, hinwegnehmen und den Feinben Gottes geben? Ober soll ich nicht lieber der Verehrung Gottes des irbischen Reich-tums Ehre zuwenben, bamit wir uns von dem erlsen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schpfer als Erlser ist? Auf diese Rede hin erhob das Volk feine Stimme zum Himmel und rief, sie begehrten auf alle Weise, von Gott, dem lebendigen und wahren, erlst zu werden. . . . Ihre Hilfe gegen das wilde Volk sagten sie dem Könige zu und bekrftigten den Vertrag, indem sie die rechte Hand zum Himmel aufhoben." (Widukind.) 31) Ein deutscher Bischof, Liutprand, erzhlt, er habe als Gesandter dem byzantinischen Kaiser folgendes ins Gesicht gesagt: Romulus hat Rom mit schlechtem Gesindel gegrndet und dieses Rmer genannt. Solcher edlen Abkunft sind die-jenigen, die ihr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunder, so tief verachten, da wir im Zorn gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer." 32) Uhlands Schilderung der Wahl im Herzog Ernst" schliet sich an den Bericht des Hofkaplans Wipo an, der das Leben Konrads Ii. beschrieben hat und bei der Wahl zugegen gewesen ist. 33) Die Achtformel hat Uhland in folgende Verse gebracht: Vom Frieden setz' ich dich in den Unfrieden, Dein Lehen teil' ich hin, woher es rhrt.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
88 Quellenstze. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, ver-standen werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden." 40) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Ant-wort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben dieser-maen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes: derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen." 41) Ferdinand Ii. an Wallenstein:*) Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygfeeligen Succe und de fchweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen Umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl zue E. L. abzufertigen und zuegleich mir unbt E. L. zu congratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehres verobligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freund! Ferdinand. *) M. Schilling, Quellenbuch. Druck von August Pries in Leipzig.

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1902 - Leipzig : Hirt
8 Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwandrung und Staatenbildung. Baumeister schmckte er seine Hauptstadt Ravenna mit Kirchen, einem Palaste und einem Grabmale sr sich selbst. Unter dem Namen Dietrich von Bern*) ist er eine Lieblingsgestalt der deutschen Helden-sage geworden. Nach Theoderichs Tode regierte seine Tochter Amalaswintha in seinem Geiste. Angefeindet von den katholischen Rmern und trotzigen gotischen Edlen, suchte sie ihr Heil in Anlehnung an Byzanz zu ihrem und ihres Volkes Verderben. Sie wurde von Goten ermordet, und dies benutzte der ostrmische Kaiser Justini an als Vorwand zur Eroberung Italiens. In einem zwanzigjhrigen Heldenkampse gegen die Feldherren Belisar und Narses gingen die Ostgoten unter, und 555. Italien wurde wieder ein Teil des Kaiserreichs, 555. 7. Die Langobarden.**) Als Narses, der Statthalter von Italien, vom byzantinischen Hose abberufen war, kamen die Langobarden herbei, die sich an der Donau niedergelassen hatten. Sie eroberten 568. Italien 568 unter ihrem König Alb Sin und siedelten sich in der nach ihnen benannten Ebene an. Pavia machte Alboin zur Hauptstadt seines Reiches. Er starb durch Meuchelmord auf Veranlassung seiner Gemahlin Ros antun de.***) In den Wirren der folgenden Zeit verdient die von den Langobarden verehrte Knigin Theodelinde, eine bayrische Prinzessin, Beachtung. Sie trat mit dem Papste Gregor dem Groen in Ver-bindung und wirkte fr die Ausbreitung des katholischen Glaubens in ihrem Volke. Die wilden Langobarden gewhnten sich allmhlich an 774. friedliche Beschftigung. Ihr Reich bestand, bis es 774 durch Karl den Groen mit dem frnkischen vereint wurde. 8. Die Franken. Die kriegerischen Franken ( 35, 6) hatten sich allmhlich der das nrdliche Gallien ausgebreitet und lebten unter ver-schiedenen Knigen. Der eigentliche Grnder des frnkischen Reiches war Chlodwig aus dem Geschlechte der Merowinger, ein König der 486. Salier. Zunchst vernichtete er 486 den Rest der rmischen Herrschaft in Gallien durch den Sieg bei Soissons. Vergebens bemhte sich seine christliche Gemahlin Chlotilde, eine burgundische Knigstochter, den trotzigen Heiden zu bekehren. Als aber in der Schlacht gegen die 496. Alemannen i. I. 496 sich der Sieg auf die Seite der Feinde neigte, gelobte er dem Gotte der Christen zu folgen, wenn er siegen wrde. *) Dietrich ist die hochdeutsche Form von Theoderich; Bedeutung: Volksfrst. Bern ist Verona. **) Bedeutung des Namens: mit langen Barten. ***) Wie berichtet wird, hatte er sie bei einem Gastmahle gezwungen, aus dem Schdel ihres von ihm getteten Vaters zu trinken.

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 9

1902 - Leipzig : Hirt
9 Er siegte und lie sich mit 3000 seiner Edlen durch den rmischen Bischof Remigius in Reims taufen.*) Die Alemannen verloren einen Teil ihres Gebietes, und fpter wurde auch der Rest mit dem Frankenreiche ver-einigt. Als Vorkampfer des katholischen Glaubens zog der allerchristlichste König" auch gegen die arianischen Westgoten zu Felde und besiegte sie. Chlodwigs Stellung als König zeigt die Erzhlung von dem ge-raubten Kirchenfruge zu Soisfons.^) Hher stieg fein Ansehen, als der griechische Kaiser ihm den Ehrentitel eines Konsuls verlieh. Sein Hauptziel aber war, Alleinherrscher aller Franken zu werden. Um dies zu erreichen, beseitigte er durch List und Gewalt die mit ihm verwandten frnkischen Nebenfursten, die noch regierten.**) Durch das erfolgreiche Vordringen Chlodwigs wurde der Sieg des katholischen Glaubens, der im rmischen Reiche schon allgemein angenommen war, der den arianischen auch unter den Germanen ent-schieden. Chlodwigs Shne vergrerten das Reich durch das Land der Thringer (dessen sdlicher Teil den Namen Franken erhielt) und Burgund (Karte Nr. 5). Ihre Nachkommen, unter denen sich die Kniginnen Vrunhilde und Fredegunde durch besonders zahlreiche Verbrechen hervortaten, richteten sich durch greuelvolle Brgerkriege selbst zu Grunde. Nach welcher Hauptrichtung zogen die wandernden Völker? Stelle die germanischen Staaten zusammen nach Karte Nr. 5. Welche Völker haben dauernde Staaten gegrndet? Welche sind in anderen Vlkern aufgegangen? Beispiele von der Verwilderung der Sitten unter den Germanen. 37. Zustnde und Einrichtungen. V Die Verfassung. In den eroberten rmischen Provinzen lebten die Germanen unter der welschen" Bevlkerung als die Herren. Ihre Könige lieen sich von den Unterworfenen einen groen Teil des Grund-besitzes, gewhnlich ein Drittel, abtreten und verliehen ihren Getreuen Stcke davon zur Belohnung, teils als freies Eigentum (Allod), teils als Lehen. Der Lehnsmann (Vafall) war fr die Nutznieung seines Grundstckes dem Lehnsherrn zu Gegenleistungen (Abgaben, Kriegs- und anderen Diensten) verpflichtet. Wie der König, verliehen auch andere Freie Lehen von ihrem Eigentum oder von ihrem Lehen, *) Beuge deinen Nacken, wilder Sigamber! Bete an, was du zerstrt, zer-stre, was du angebetet hast." **) So verleitete er den Sohn des alten ripuarischen Knigs Siegbert in Kln zum Vatermorde, lie ihn dann selber meuchlings ermorden und vereinigte das Gebiet der Ripuarier mit seinem Reiche.

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1902 - Leipzig : Hirt
Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwandrung und Staatenbildung. und in Zeiten der Bedrngnis geschah es hufig, da Eigentmer ihr Allod einem Mchtigen gaben, um es von ihm als Lehen zurck zu empfangen und dafr seinen Schutz zu genieen. So bildete sich ein weitverzweigtes, verwickeltes Lehnswesen, welches die Grundlage aller mittelalterlichen Staaten wurde. Wer war der oberste Lehnsherr? Beamte und Geistliche wurden fr ihre Dienste durch Land entschdigt; in welchem Verhltnis standen sie also zum König? An Stelle der alten Volksversammlung trat das Mrzfeld, spter das Maifeld; der König hielt eine allgemeine Heeresmusterung und beriet mit den Vornehmsten die Angelegenheiten des Reiches. Die Sklaverei wurde durch das Christentum allmhlich beseitigt; die Leibeigenschaft dagegen blieb bestehen. Der Leibeigene stand zu seinem Herrn in hnlichem Verhltnis wie dieser zu seinem Lehnsherrn, nur da er in seiner persnlichen Freiheit sehr beschrnkt war. 2. Das Gerichtswesen. Die Gerichtsversammlungen wurden noch unter freiem Himmel auf einem bestimmten Platze abgehalten, wo die freien Grundbesitzer unter Vorsitz des Grafen (Gauvorstehers) das Recht sprachen. Spter wurden bestimmte Personen, Schffen (von schaffen, d. h. Recht sprechen), zur regelmigen Anwesenheit und zur Findung des Urteils verpflichtet. Das Verfahren wurde eingeleitet durch die Anklage des Beschdigten, worauf der Verklagte seine Unschuld zu beweisen suchte. Als Beweismittel galten auer Zeugenaussagen der Eid, welcher geleistet wurde, nachdem Eideshelfer die Glaubwrdig-keit des Schwrenden bekrftigt hatten, und die Gottesurteile: Zwei-kmpf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kesselfang, Kreuzprobe, Bahrrecht. Die Strafen waren grtenteils Geldstrafen; selbst der Mord konnte durch ein Wergeld ( Manngeld) geshnt werden.26) Frauen wurden als Klgerinnen und Verklagte durch ihren Vor-munb, also die Ehefrau durch ihren Mann, vertreten, ebenso, wenn auf Zweikampf als Gottesurteil erkannt war. Fr Verletzungen des Rechts und der Ehre der Frauen waren schwere Buen festgesetzt, und fr eine gettete Frau wurde bei manchen Stmmen ein hheres Wergeld bezahlt als fr einen Mann. 3. Die Stbte. Viele ehemals blhende Städte am Rhein und an der Donau lagen in Trmmern; in anderen hatten germanische Huptlinge ihre Burgen aufgeschlagen. Eigentmlich war das Aussehen einer frnkischen oder langobardifchen Stadt: griechische Sulen und rmische Gewlbe, verfallende Amphitheater und Badeanstalten, christliche Kirchen und germanische Bauernhuser standen bunt durcheinander. Auf den Straen treffen wir rmische Geistliche, von Bewaffneten begleitet,
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