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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 nach Madeira, das Grne Vorgebirge und das Vorgebirge der guten 1498. Hoffnung, bis sie endlich 1498 in Ostindien landeten. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, gelang durch die erste 1519. Erdumsegelung, die 1519 von Spaniern unter Magalhaens (spr. Magaljaengs) unternommen wurde. Um dieselbe Zeit wurde Mexiko und bald auch das goldreiche Peru von den Spaniern in Besitz genommen; allmhlich dehnte sich ihre Herrschaft der den ganzen Westen und Sden Sdamerikas aus, während die Portugiesen Brasilien besetzten. 4. Folgen. Die Verbindung mit der Neuen Welt machte sich in der Alten in mannigfacher Weise fhlbar. Der Handel schlug neue Bahnen ein; während die Bedeutung der italienischen Seestdte und der Hansa sank, wurden die westlichen Lnder Europas Hauptsitze des Seehandels. Neue Bodenerzeugnisse fanden ihren Weg nach Europa und beeinfluten die Lebensweise und die Erwerbsttigkeit: Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao; feine Holzarten und Farbestoffe. Fr andere, bisher wenig verbreitete, war Amerika ein ergiebiger Boden: Baumwolle, Zucker, Kaffee. Aus den amerikanischen Minen wurden groe Massen von Gold und Silber herausgeholt und kamen jhrlich in ganzen Schiffs-ladungen nach Spanien; dadurch verlor das Edelmetall an Wert, während die brigen Waren im Preise stiegen. Der Natur-, Erd- und Vlkerkunde erffneten sich neue For-schungsgebiete. Wie ist die jetzige Bevlkerung Amerikas entstanden? 61. Wissenschaft und allgemeine Bildung. Die Buchdruckerkunst. Am meisten wurde die Bildung gefrdert Um durch die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann Gutenberg aus 1440. Mainz hat um 1440 (in Straburg?) zuerst mit beweglichen Lettern gedruckt. In Mainz grndete er mit dem reichen Fust und dem Schn-schreibet Schffer eine Druckerei. Als das erste grere Werk, eine lateinische Bibel, in Angriff genommen war, wurde er von dem eigen-ntzigen Fust beiseite gedrngt. Die neue Kunst, die sich schnell verbreitete, wurde ein mchtiges Hilfsmittel fr die wieder erwachte Beschftigung mit der Literatur der Rmer und Griechen, den Humanismus. 2. Der Humanismus in Italien. In Italien war die Kenntnis des klassischen Altertums nie ganz verloren gegangen. Nach den Kreuz-

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
37. Zustnde und Einrichtungen. 11 deutsche Frstentchter, in der Snfte getragen oder hoch zu Rosse sitzend, blonde Franken mit ihrer Streitaxt, der Frnkisfa", an der Seite, Kelten und semitische Handelsleute. 4. Die Bildung. Wo die Germanen in alte Kultursitze kamen, muten sie, die der einheimischen Bevlkerung gegenber sehr in der Minderzahl waren, in die neuen Verhltnisse sich einleben und mit den fremden Gttern sich abfinden. Eifrig waren sie bedacht, die berlegene rmische Bildung sich anzueignen, und lernten dabei leider auch, auf rmische Art das Leben zu genieen. In welchen Dingen die Rmer unsere Lehrmeister gewesen sind, erkennen wir noch deutlich an den aus dem Lateinischen stammenden Lehnwrtern unserer Sprache. Dahin gehren: Mnze; Strae; Wein; Mauer, Fenster, Pfeiler, Pforte; Tisch, Schrein; Stiefel; Kche; Senf, Pfeffer; Kohl, Kirsche, Birne, Pflaume. Von den Rmern wurden auch die Schriftzeichen und viele auf die geistige Bildung bezgliche Ausdrcke entlehnt, z. B.: schreiben, Tinte, Vers, Schule. 5. Das Papsttum. Whrend das Christentum unter den Germanen an Boden gewann, erstarkte die Einheit der Kirche durch das Papsttum. Unter den Patriarchen (Kirchenhuptern), welche in Rom, Anttochla, Alexandra, Konstantinopel und Jerusalem ihren Sitz hatten, nahmen die rmischen den ersten Rang ein und begrndeten die geistliche Weltherrschaft des rmischen Stuhles. Allmhlich wurde ihnen ausschlielich der Titel Papa (d. h. Vater), deutsch Papst, beigelegt. Sie bewahrten ihre Unabhngigkeit von weltlicher Macht, während die Geistlichkeit des Morgenlandes vielfach vom byzantinischen Hofe beeinflut wurde. Unter den Ppsten dieser Pe-riode ragen besonders Leo l. der Groe (um 450) und Gregor I. der Groe (um 600) hervor, unter dessen Leitung auer bei den Langobarden auch bei den Angelsachsen das rmische Christentum eingefhrt wurde. Vergleiche die Bedeutung Roms im Altertum mit der, die es im Mittelalter gewann. 6. Weltgeschichtliche Bedeutung der Vlkerwandrung. Die Zeit der groen Wandrungen ist nicht blo eine Zeit der Zerstrung. Zwar fiel das rmische Reich, nachdem es seinen Zweck erfllt hatte (welchen?), auseinander, aber von seiner Kultur ging vieles auf die germanischen Sieger der. Die Germanen verloren dadurch ein gut Teil ihrer Ursprnglichkeit, wurden aber fr die Aufnahme des Christentums empfnglich. Da hierzu eine Volkerwandrung notwendig war, beweist der hartnckige Widerstand, den das Christentum bei den in ihren Wohnsitzen gebliebenen Stmmen, namentlich bei den Friesen und Sachsen, fand. Auf die entarteten Völker im Westen und Sden Europas wirkten die Germanen wie ein Sauerteig: sie vermischten sich mit ihnen und erfllten sie dadurch mit neuer Kraft.

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 12

1902 - Leipzig : Hirt
12 Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. Zweite Periode. Die Aeit des Hrankenreiches. 38. Das Frankenreich unter den Hausmeiern und König Pippin. Die ^ausmeier. Im Reiche der verkommenen Merowinger waren die Hausmeier die hchsten Beamten. Sie hatten ursprnglich die Aufsicht der das knigliche Haus- und Hofwesen, dann auch die Vertretung des Knigs im Frieden und Kriege und die Vormundschaft der minderjhrige Könige. Zuletzt wurde dieses Amt in der kraftvollen niederlndischen Familie der Pippiniden erblich. Herzog und Fürst der Franken" nannte sich der Hausmeier, während der König nur noch dem Namen nach regierte. Der Hausmeier Karl vernichtete in der 732. Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732 die Streitmacht der Araber. Er erhielt bah er beit Beinamen Martell (== Hammer). Die Araber. (Abstammung 1, 1.) Mohammed aus Mekka glaubte sich zum Propheten berufen, fand aber anfangs wenig Anhnger und floh vor den 622. Nachstellungen seiner Mitbrger nach Medina, 622 (Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung). Seine Nachfolger, diekalifen, verbreiteten seine Lehre, denjslam, und ihre Herrschaft bis an den Indus und den Atlantischen Ozean. In Asien wurde Bagdad der Hauptsitz der Kalifenmacht, die unter Harun al Raschid um 800 ihren hchsten Glanz erreichte (Tausend und eine Nacht), während in Spanien nach der Vernichtung des Westgotenreiches ( 36, 3) sich ein unabhngiges Kalifat mit der Hauptstadt Cordova behauptete. Von hier aus drangen die Araber 732 nach Norden vor, um auch die brigen europischen Lnder dem Halb-mond zu unterwerfen. 2. Pippin der Kieme, Karls Sohn, zeigte sich als Fremtb und Beschtzer der Glaubensboten und des ppstlichen Ansehens. Aus Dank-barkeit half ihm der Papst zum Sturze der Merowinger: auf die An-frage, wer König fein solle, erhielt Pippin eine gnstige Antwort; er 752. wurde daraufhin von einer Reichsversammlung zu Soissons 752 als König auf den Schild erhoben. Einige Jahre darauf wurde er vom Papste in Paris gesalbt (König von Gottes Gnaden") und zum Schutz-Herrn von Rom ernannt. Als solcher trat er auf gegen die Lango-barden, welche den Papst bedrngten. Die ihnen entrisseneu Gebiete 755. bergab Pippin 755 dem Papste und legte dadurch den Gruud zum Kirchenstaate, der bis 1870 bestanden hat. 3. Bonifatius. Zur Zeit Pippins machte das Christentum itt Deutschland die grten Fortschritte. Nachdem schon im 7. Jahrhundert irische Glaubensbten unter den Alemannen und Bayern das Evan-gelium geprebigt hatten, wrbe im 8. Jahrhundert der Angelsachse Win-frieb, genannt Bonifatius, der eigentliche Apostel der Deutschen". Von Missionseiser getrieben, ging er ans seiner englischen Heimat zu den

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 80

1902 - Leipzig : Hirt
so Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. Bauern ihre Kostbarkeiten und flohen, wenn sie es nicht vorzogen, Soldat zu werden, gern in benachbarte Wlder oder Smpfe. Dort wurden sie leicht zu Rubern, wie berhaupt die Bauern von den Gewohnheiten und Lastern der Soldaten angesteckt wurden. Das Elend stieg auf den hchsten Gipfel durch die Pest 163536. Zahlreiche Drfer verschwanden vom Erdboden, andere wurden nur noch von Wlfen bewohnt. 5. Die Städte, a) Am Anfang des Krieges herrschte in den Stdten Wohlstand und Bildung. Sie hatten starke Befestigungen, gepflasterte Straen, Wasserleitungen, Badehuser, Wein- und Bierkeller; viel Luxus wurde getrieben in Wohnung, Kleidung und Nahrung. b) Whrend des Krieges hatten die Städte nicht weniger zu leiden als die Drfer. Verweigerte eine Stadt einem Heere seine Forderungen, so gab es Belagerung, Hungersnot, Erstrmung und Plnderung. Die Zahl der Einwohner Deutschlands sank von etwa 18 Millionen auf 89 Millionen. Zwei Jahrhunderte dauerte es, bis die durch den Krieg verursachten Schden ausgeglichen waren. Vergl. den Dreiigjhrigen Krieg mit dem Peloponnesischen, und zwar a) die Streitkrfte, b) die Dauer, c) die Pest, d) die Einmischung des Erbfeindes, e) die Folgen des Krieges. 71. Rckblick. Im Mittelalter mute die Kultur von einem neuen Volke anf neuer Grundlage begonnen werden; der Charakter der Neuzeit wird durch groe Fortschritte und Umwlzungen auf verschiedenen Gebieten bestimmt. Diese Ereignisse stehen miteinander in deutlichem Zusammenhange und zeigen teils eine Folge von Ursache und Wirkung, teils ein planvolles Arbeiten voneinander unabhngiger Krfte nach einem Ziele hin. A. Die Entdeckungen, deren Ursachen auf die Zeit der Kreuzzge und die Eroberungszge der Trken zurckgehen, gaben dem Handel einen ungeahnten'aufschwung, der am meisten den westlichen Vlkern Europas zu gute kam, und wirkten befruchtend auf die Wissenschaft. B. Die Wissenschaft, welche zum groen Teil in der Form des Humanismus auftrat, wurde auerdem gefrdert durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und die Eroberung Konstantinopels. C. Wie in der Wissenschaft, so fhrte auch in den bildenden Knsten die Beschftigung mit dem klassischen Altertum zu neuen Schpfungen von unvergnglichem Werte. D. Durch den Humanismus wurde der Reformation vorgearbeitet, welche das Christentum in seiner Reinheit wiederherstellte.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
88 Quellenstze. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, ver-standen werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden." 40) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Ant-wort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben dieser-maen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes: derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen." 41) Ferdinand Ii. an Wallenstein:*) Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygfeeligen Succe und de fchweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen Umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl zue E. L. abzufertigen und zuegleich mir unbt E. L. zu congratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehres verobligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freund! Ferdinand. *) M. Schilling, Quellenbuch. Druck von August Pries in Leipzig.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 5

1902 - Leipzig : Hirt
Aas Mittelalter. Erste Periode. Die Aeit der Vlkerwandrung und Staatenbilfcmng. 36. Die Vlkerwandrung, 375568. V Ursache. Nach dem bergang vom Wanderleben zu sehaftem Ackerbau hatte sich die germanische Bevlkerung rasch vermehrt. War nun ein Stamm durch starke Nachbarn oder die Ungunst des Bodens verhindert, sein Gebiet zu erweitern, so muten in der Fremde neue Wohnsitze gesucht werden, und ein Teil oder der ganze Stamm begab sich aus die Wandrung. 2. Die Hunnen ^), ein mongolisches Wandervolk aus den Steppen Um von Hochasien, brachen um das Jahr 375 in Europa ein und gaben 375. dadurch den Ansto zu groen Umwlzungen. Sie unterwarfen die Ost-goten, vertrieben die Westgoten aus ihren Wohnsitzen und machten dann die ungarischen Steppen zu ihrem Haupttummelplatz. 3. Die Westgoten erhielten vom rmischen Kaiser Valens Wohn-sitze im heutigen Bulgarien. Aber die Habgier der rmischen Beamten reizte sie zur Emprung. Sie besiegten in der Schlacht bei Adrianopel 378 den Kaiser, der auf der Flucht ums Leben kam; sein Nachfolger 378. Theodosius ( 30, 4) fchlo Frieden mit ihnen, aber nach feinem Tode erneuerte sich der Zwist. Da erhoben die Goten den jungen Altrich auf den Schild und machten einen Plnderungszug durch Griechenland. Um Frieden zu haben, ernannte Arkadius den Alarich zum Statthalter von Jllyrien. Von hier aus fiel er in Italien ein, erschien 408 vor Rom 408. und hob nur gegen ein ungeheures Sfegelb24) die Belagerung auf. Da aber der Vertrag vom Kaiser, der sich in Ravenna aufhielt, verworfen wurde, kam er zum zweiten und zum dritten Male und verhngte 410 der 410. die Millionenstadt eine mehrtgige Plnderung. Dann wandte er sich nach Unteritalien, starb aber pltzlich zu Cosenza. Die Goten zogen dann nach dem sdlichen Gallien und breiteten spter ihre Herrschaft in Spanien aus (Karte Nr. 5); Sdgallien ging an die Franken verloren. Sie gewhnten sich mehr und mehr an friedliche Beschftigungen und befreundeten sich mit rmischer Bildung und rmischen Einrichtungen.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1902 - Leipzig : Hirt
Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwandrung und Staatenbildung. und in Zeiten der Bedrngnis geschah es hufig, da Eigentmer ihr Allod einem Mchtigen gaben, um es von ihm als Lehen zurck zu empfangen und dafr seinen Schutz zu genieen. So bildete sich ein weitverzweigtes, verwickeltes Lehnswesen, welches die Grundlage aller mittelalterlichen Staaten wurde. Wer war der oberste Lehnsherr? Beamte und Geistliche wurden fr ihre Dienste durch Land entschdigt; in welchem Verhltnis standen sie also zum König? An Stelle der alten Volksversammlung trat das Mrzfeld, spter das Maifeld; der König hielt eine allgemeine Heeresmusterung und beriet mit den Vornehmsten die Angelegenheiten des Reiches. Die Sklaverei wurde durch das Christentum allmhlich beseitigt; die Leibeigenschaft dagegen blieb bestehen. Der Leibeigene stand zu seinem Herrn in hnlichem Verhltnis wie dieser zu seinem Lehnsherrn, nur da er in seiner persnlichen Freiheit sehr beschrnkt war. 2. Das Gerichtswesen. Die Gerichtsversammlungen wurden noch unter freiem Himmel auf einem bestimmten Platze abgehalten, wo die freien Grundbesitzer unter Vorsitz des Grafen (Gauvorstehers) das Recht sprachen. Spter wurden bestimmte Personen, Schffen (von schaffen, d. h. Recht sprechen), zur regelmigen Anwesenheit und zur Findung des Urteils verpflichtet. Das Verfahren wurde eingeleitet durch die Anklage des Beschdigten, worauf der Verklagte seine Unschuld zu beweisen suchte. Als Beweismittel galten auer Zeugenaussagen der Eid, welcher geleistet wurde, nachdem Eideshelfer die Glaubwrdig-keit des Schwrenden bekrftigt hatten, und die Gottesurteile: Zwei-kmpf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kesselfang, Kreuzprobe, Bahrrecht. Die Strafen waren grtenteils Geldstrafen; selbst der Mord konnte durch ein Wergeld ( Manngeld) geshnt werden.26) Frauen wurden als Klgerinnen und Verklagte durch ihren Vor-munb, also die Ehefrau durch ihren Mann, vertreten, ebenso, wenn auf Zweikampf als Gottesurteil erkannt war. Fr Verletzungen des Rechts und der Ehre der Frauen waren schwere Buen festgesetzt, und fr eine gettete Frau wurde bei manchen Stmmen ein hheres Wergeld bezahlt als fr einen Mann. 3. Die Stbte. Viele ehemals blhende Städte am Rhein und an der Donau lagen in Trmmern; in anderen hatten germanische Huptlinge ihre Burgen aufgeschlagen. Eigentmlich war das Aussehen einer frnkischen oder langobardifchen Stadt: griechische Sulen und rmische Gewlbe, verfallende Amphitheater und Badeanstalten, christliche Kirchen und germanische Bauernhuser standen bunt durcheinander. Auf den Straen treffen wir rmische Geistliche, von Bewaffneten begleitet,

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 17

1902 - Leipzig : Hirt
39. Karl der Groe. Kleidung; er trug fast nur frnkische Kleidung (vergl. Fig. 115 und 116), die seine Tchter selbst gesponnen und gewebt hatten.' Die Gelehrten am Hofe bildeten mit der kaiserlichen Familie ein literarisches Krnzchen. Zu ihnen gehrte der Geschichtschreiber Ein-Haid, dessen Leben Karls des Groen" von seiner hohen Bildung und Sprachgewandtheit zeugt. (In welcher Sprache schrieben die damaligen Gelehrten?) Der Vorsteher des Krnzchens war der Angelsachse Alkuin, Karls Ratgeber in kirchlichen und weltlichen Dingen, Leiter des gesamten Schulwesens und besonders der Musterschule am kaiserlichen Hofe. (Die fleiigen und die faulen Schler vor dem Kaiser.) Auch der Kaiser selbst lie sich von Alkuin in den Wissenschaften unterrichten. Noch als Mann erlernte er, wenn auch mhsam, das Schreiben. Mit seinen Gelehrten unternahm Karl eine Reihe Wissenschaft-licher Arbeiten. Er lie eine (leider verloren gegangene) Sammlung der alten deutschen Heldenlieder veranstalten, er bestimmte die deutschen Namen der Monate29) und Winde und machte sogar den Versuch, eine deutsche Grammatik auszustellen. Die grte Aufmerksamkeit schenkte der Kaiser der Ausbreitung des Christentums und der kirchlichen Bildung. Klster, Kirchen und Bistmer wurden vermehrt. (Vgl. Fig. 72.) Nicht nur die Kenntnisse der Geistlichen suchte der Kaiser zu heben, sondern hielt auch strenge auf einen christlichen Lebenswandel. Er befahl, dem Volke die Glaubens-Wahrheiten in der Muttersprache vorzutragen, und lie zur Verbesserung des Gottesdienstes Snger und Orgelspieler*) aus Italien kommen. 5. Karls weltgeschichtliche Bedeutung. Als nach der Vlker-wandrung die germanischen Stmme feste Wohnsitze eingenommen hatten und die rmisch-christliche Kultur auf diesem Boden Wurzeln schlug, da war eine starke Hand notwendig, welche die junge Saat be-schtzte und welter verbreitete. Diese Aufgabe erfllte Karl der Groe m noch hherem Grade als seine beiden Vorgnger Karl Martell und Pippin der Kleine. t ^9 bemchtigte sich die Sage der Gestalt des Kaisers. Sie berichtet von tz wtplell Pi" bll ""Rudigen Spanien, von seinen zwlf Helden, unter denen Roland besonders hervorragt, und von Kaiser Karls Meerfahrt" (Uhland). Stelle Karls Charakterzge zusammen. Warum nennt man ihn den Groen? 40. Die Zeit der Karolinger. Ludwig der Fromme, 814840, der Sohn Karls, war vor 814 allen Dingen der Kirche und der Geistlichkeit zugetan, so da seine im bis erste $ermd?tni5 des Altertums. Nach Deutschland soll die e fp ft t Jr Pippins des Kleinen aus Byzanz gekommen sein. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Ii. A. 3. Aufl. 2
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