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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 24

1902 - Leipzig : Hirt
24 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. 43. Die letzten schsischen Kaiser, 973-1024. 973 (Dtto Ii., 973983. a) Bei der Unerfahrenheit des jungen 9g| Kaisers hielt der König von Frankreich die Gelegenheit fr gnstig. Lothringen zu erobern, und berfiel den Kaiser in Aachen. Schnell sammelte Otto ein Heer und verfolgte den franzsischen König bis nach Paris. Dieser entsagte daher seinen Ansprchen auf Lothringen. b) Als Gemahl der griechischen Prinzessin Theophano machte Otto Anspruch auf Apulien und Kalabrien, und als Schirmherr der Christenheit hielt er es fr seine Pflicht, dem Vordringen der Araber zu wehren, die von Sizilien aus sich schon der die unteritalischen Landschaften verbreiteten. Er unternahm daher einen Kriegszug gegen die verbndeten Griechen und Araber. Nach anfnglichen Erfolgen wurde sein Heer an der kalabrischen Kste durch einen berfall der Araber vernichtet; er selbst entkam auf abenteuerliche Weise (auf einem griechischen Schiffe). In Rom mit neuen Rstungen beschftigt, starb er am Fieber, nachdem er die Bot-schaft von verheerenden Einfllen der Wenden und Dnen erhalten hatte. 983 2. (Dtto Iii., 9831002. Der dreijhrige Knabe wurde unter die 1002 Vormundschaft seiner Mutter Theophauo gestellt, die krftig und um-'sichtig von ihrem Quedlinburger Schlosse aus die Regierung fhrte. Die Angriffe der Wenden wurden zurckgewiesen, die Ruhe im Innern wurde aufrecht erhalten. Nach ihrem Tode bernahm Ottos Gro-mutter Adelheid die Regierung, während der kaiserliche Knabe durch die ersten wissenschaftlichen Gren (darunter Gerbert, 42, 6) eine so gelehrte Bildung erhielt, da man ihn das Wunder der Welt" nannte. Spter erhob der Kaiser seinen Freund Gerbert zum Papst (Syl-tieftet: Ii.) und fate mit ihm den Plan, eine Weltmonarchie mit der Hauptstadt Rom zu errichten. Aber weder die Deutschen noch die Rmer wollten davon etwas wissen. Diese verschlossen dem Kaiser ihre Tore, und er starb im Angesichte der undankbaren Stadt am Fieber. 1002 3. Heinrich Ii., 10021024, ein Vetter Ottos Iii., mute drei bis Kriegszge nach Italien machen, gegen die Polen kmpfen und in 1024' Deutschland ruhelos gegen ungehorsame Fürsten zu Felde ziehen. In Deutschland waren zwei neue Herzogtmer hinzugekommen (Karte!), und Lothringen war in zwei Teile geteilt worden. Die Ein-teilung der Herzogtmer in Gaue bestand noch, aber sie war ohne Bedeutung, da die Grafschaften, die an Gre sehr verschieden waren, sich nicht mehr mit den Gauen deckten. Den gewhnlichen Grafschaften an Umfang weit berlegen und von den Herzgen unabhngig waren die Markgrafschaften. Herzge, Markgrafen und Grafen waren Vasallen des Knigs, aber die Erblichkeit ihrer Lehen konnte ihnen kaum

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 26

1902 - Leipzig : Hirt
26 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. auf die Kirchenwnde brachte, arbeiteten Goldschmiede mit Ausdauer und Geschick kunstvolle Kirchengerte (Fig. 74): Kreuze, Leuchter, Kelche, Weihrauchfsser und Reliquienschreine. Als Wandschmuck dienten Tep-piche, in Byzanz gewebt oder durch die emsigen Nadeln deutscher Nonnen mit kirchlichen Bildern geziert. Elfenbeinreliefs kommen an Kirchen-geraten und an Buchdeckeln vor. Das ganze Mittelalter hindurch wurde in den Klstern die Miniaturmalerei in wertvollen Handschriften gepflegt. Mit groer Sorgfalt wurden Anfangsbuchstaben, Randzeichnungen, Schrifteinfassnn-gen und selbstndige Bilder, auch von Frauen, gezeichnet. (Vgl. 38, 4.) 45. Die beiden ersten frnkischen Mischen) Kaiser, 10241056. 1024 Konrab Ii., 10241039. a) Nach dem Aussterben des sch- 1039 Men Hauses whlte die glnzende Versammlung deutscher Fürsten auf ' der Ebene zwischen Worms und Mainz, nachdem lange die Wahl zwischen Konrad dem Jngeren von Franken und seinem Vetter Konrad dem lteren geschwankt hatte, diesen zum König.32) b) Um im Norden Ruhe und gegen die Polen freie Hand zu haben, trat Konrad die Mark Schleswig an den mchtigen Dnen-knig Knut den Groen ab. c) Die bermtigen Polen, welche ruberische Einflle machten, demtigte er und stellte im Osten die deutsche Herrschaft wieder her. d) Nach dem Tode des kinderlosen Knigs Rudolf von Burgund, der schon Heinrich Ii. zum Erben seines Reiches eingesetzt hatte, und mit dem er.durch seine Gemahlin Gisela verwandt war,*) vereinigte Konrad dies Land mit dem deutschen Reiche. Spter zerfiel Burgund in verschiedeneteile, die grtenteils an Frankreich kamen. *) Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Burgund. Konrad, König von Burgund, t 993. Rudolf Iii., König v. Burgund, t 1032 kinderlos. Gisela, verm. mit Heinrich, Herzog v. Bayern. Gerberga, verm. mit Hermann, Herzog v. Schwaben. König Heinrich Ii. Gisela. 1. Gem. Ernst I., 2. Gem. Graf Herzog v. Konrad von Fran-Schwaben. ken, König 1024. Ernst Il, König Heinrich Hi. Herzog bis 1030.

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 27

1902 - Leipzig : Hirt
45. Die beiden ersten frnkischen (salischen) Kaiser. 27 e) Wegen Burgunds geriet der Kaiser in Zwist mit seinem Stiefsohne, Herzog Ernst Ii. von Schwaben, der sich mehrmals emprte und, als er von seinem Freunde Werner von Kiburg nicht lassen wollte, gechtet wurde.33) Bei einem Ausfall aus der Burg Falkenstein im Schwarzwald fand Ernst mit seinem Freunde und seinen Mannen den Tod. Er wurde ein gefeierter Held der Volkssage. f) Nach solchen ueren Erfolgen konnte Konrad mit grerem Gewicht im Innern auftreten. Wie sein Vorgnger in der Geistlichkeit, so fand er einen Rckhalt gegen die Reichsfrsten in dem niederen Adel, ihren Vasallen, indem er die Anerkennung der Erblichkeit aller Lehen durchsetzte. 2. Heinrich Iii., 10391056. a) Unter Heinrich Iii. erreichte das 1039 Reich seine grte Ausdehnung, indem auch die Ungarn, durch 10l|6 mehrere Kriegszge bezwungen, die deutsche Oberhoheit, wenn auch nur vorbergehend, anerkannten. Sein Plan, das Reich Karls des Groen wiederherzustellen, schien sich um so leichter verwirklichen zu knnen, da er in Frankreich durch seine Gemahlin Agnes von Poitiers mchtige Verwandte und groen Einflu besa. b) Als seine heilige Pflicht erkannte es der fromme Kaiser, fr die Verbesserung des kirchlichen Lebens und der ffentlichen Sittlichkeit nach Krften zu wirken. Groe und kleine Vasallen bekmpften einander in wilden Fehden; das bel der Simonie (Verkauf geistlicher mter) hatte arg um sich gegriffen; die Klster waren durch Ansamm-tung von Reichtmern vielfach verweltlicht; in Rom traten gleichzeitig drei von verschiedenen Parteien eingesetzte Ppste auf. Heinrich schlo sich den auf Reinigung des Lebens gerichteten Bestrebungen des burgundischen Klosters Cluny an; wie durch die Bemhungen dieses Klosters und franzsischer Bischfe in Frankreich der Gottesfriede (Waffen-ruhe von Mittwoch Abend bis Montag Morgen) zu stnde kam, so gebot er in Deutschland, da jedermann Frieden halten solle. Simonie gestattete er nirgends. Auf einer Romfahrt lie er durch die Kirchenver-sammlung zu Sutri die drei Ppste beseitigen und bewirkte die Wahl eines deutschen Bischofs zum Papst. Noch dreimal besetzte er auf den Wunsch der Rmer den ppstlichen Stuhl mit deutschen Bischfen, die mit ihm einig waren in seinen Reformbestrebungen. c) Durch sein kraftvolles Auftreten erregte Heinrich die Unzufriedenheit der Reichsfrsten; aber glcklich unterdrckte er ihre zahlreichen Emprungen. War Ruhe, so hielt er sich am liebsten in Goslar auf, mitten unter den grollenden Sachsen, die ohnehin die frnkische Herr-schast ungern ertrugen und nun mit Argwohn auf die stolze Kaiserpfalz Heinrichs sahen. (Fig. 79.)

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1902 - Leipzig : Hirt
29 Geistlichen) und drang trotz heftigen Widerspruchs nachdrcklich aus dessen Durchfhrung. Er verbot die Investitur (Einsetzung der Geistlichen in ihr Amt) durch Laien, eine Maregel, welche die weltliche Macht be-sonders hart traf und den fnfzigjhrigen Jnvestiturstreit herbeifhrte. Auch der Kampf gegen die Simonie wurde fortgesetzt. Als er nun Heinrich Iv. aufforderte, diese Kirchengesetze in Anwendung zu bringen, berief dieser 1076 eine Versammlung deutscher Bischfe nach Worms 1076. und lie die Absetzung des Papstes aussprechen. Der Bannstrahl war die Antwort. Da versammelten sich die deutschen Fürsten zu Tribur, drohten den König abzusetzen, wenn er nicht binnen Jahresfrist vom Banne gelst wre, und bertrugen die Entscheidung ihres Streites mit ihm dem Papste. Um das Knigtum zu retten, entschlo sich Heinrich, sich vor dem Papste zu beugen. Im strengen Winter ging er unter unsglichen Schwierigkeiten der die Alpen, begleitet von seiner treuen Bertha, und erhielt nach dreitgiger Bue im Schlohofe zu Canossa im Januar 1077 die Lossprechung vom Banne. 1077. Bald aber erneuerte sich der Streit. Die Fürsten whlten Hein-richs Schwager Rudolf von Schwaben zum König, während die Städte, die unter dem starken Schutze der frnkischen Kaiser auf-geblht waren, und die zahlreichen geistlichen und weltlichen Gegner Gregors zu Heinrich hielten. Ein furchtbarer Brgerkrieg verwstete das Reich; Gregor erneuerte den Bann, aber Heinrich gewann 1080 das der- 1080. gewicht durch den Tod des Gegenknigs in der Schlacht bei Merseburg. Nun zog Heinrich mit Heeresmacht der die Alpen, eroberte 1084 Rom 1084. und lie sich nebst seiner Gemahlin durch einen Gegenpapst krnen. Gregor Vii. entfloh nach Unteritalien, wo er bald darauf starb. d) End e. Noch mehrfach hatte der durch das Unglck geluterte Kaiser gegen Emprungen zu kmpfen, die von der Gegenpartei an-gestiftet waren, und deren eine sogar von seinem ltesten Sohne, Konrad, geleitet wurde. Als endlich Ruhe herrschte, fhrte er, die Bestrebungen seines Vaters gegen das Fehdewesen aufnehmend, einen allgemeinen Reichsfrieden ein. Dadurch verfeindete er sich den Adel aufs neue, und nun trat sein zweiter Sohn, Heinrich, ebenfalls von der Gegenpartei verleitet, gegen ihn auf, nahm ihn auf hinterlistige Weise gefangen und zwang ihn zur Abdankung. Der alte Kaiser entfloh von Ingelheim nach Lttich, wo er starb. Die Leiche des uu- 1106. glcklichsten deutschen Kaisers fand auf einer einsamen Maasinsel eine Sttte, aber noch keine Ruhe. Fr welchen frheren unmndigen König fhrte ebenfalls die Mutter die Re-gierung? Warum war die Gefahr fr das Reich damals nicht so groß wie zur Zeit Heinrichs Iv.? Welchen Einflu mute der Wechsel der Erziehung auf den

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. 33 stellt wurden. Kleinere Burgen bestanden oft nur aus dem Turme und den umgebenden Befestigungswerken. Die Einrichtung der Burgen, selbst der frstlichen, war eine nach unseren Begriffen drftige. (Fig. 80.) Glasfenster und fen waren noch wenig bekannt. 5. Das Leben in der Burg verlief fr gewhnlich einfrmig, namentlich im Winter. Die Herrin des Hauses war mit der Besorgung des Haushalts, der berwachung der zahlreichen Dienerschaft, mit Schnei-dern und Sticken, der Ritter mit Waffenbungen, mit der Bewirtschaf-tung und Instandhaltung seines Besitzes beschftigt. Eine geschtzte Unterhaltung war der Besuch eines fahrenden Ritters oder eines Wall-fahrers, der neue Mr brachte. Bei einer Festlichkeit in schner Jahres-zeit aber ging's hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falkenbeize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Auf die weigedeckte bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln die stark gewrzten Speisen aufgetragen; Lffel und Messer werden gebraucht, aber keine Gabeln, und Wrzwein wird aus Bechern getrunken. Snger und Gaukler drfen nicht fehlen. Nachher vergngt sich das junge Volk mit Tanzen, wobei eigentliche Tnze und Reigen unterschieden wurden. Die Kleidung der ritterlichen Gesellschaft zeigt Fig. 85. 6. Die geistlichen Ritterorden. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde in Jerusalem von Italienern der Johanniterorden und von Fran-zosen der Orden der Tempelherren'") gestiftet, denen sich spter ( 49, 2, d) der Deutsche Orden anreihte. Ihre Aufgaben waren die Be-kmpfuug der Unglubigen, die Pflege der Kranken und die Besorgung des Gottesdienstes. Die Mitglieder wurden daher in Ritter, Dienende Brder und Priester eingeteilt. An der Spitze jedes Ordens stand ein Hochmeister. Die Deutschen Ritter trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. 49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. \. Konrad Iii., 11381152. a) Hohenstaufen und Welfeu. Nach dem Tode Lothars von Sachsen (11251138), den die Fürsten als Gegner der frnkischen Kaiser und der mit ihnen verwandten und ver-bndeten Hohenstaufen gewhlt hatten, wurde nicht Lothars Schwieg er-shn Heinrich der Stolze aus dem Geschlechte der Welsen, Herzog *) Ihr Ordenshaus stand an der Stelle des ehemaligen Salomonischentempels. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Il A. 3. Aufl. 3

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 34

1902 - Leipzig : Hirt
34 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 1138 von Bayern und Sachsen, sondern Konrad von Hohenstaufen*) gewhlt dis Stammtafel). Heinrich, der sich weigerte, das Herzogtum Sachsen herauszugeben, wurde gechtet. Damit begann der mehr als hundert-jhrige Kampf zwischen Staufern oder Waiblingern und Welfen. Nach Heinrichs Tode setzte sein Bruder Welf den Krieg fort, wurde aber 1140. 1140 bei Weinsberg besiegt (Sage von der Weibertreue). Heinrichs des Stolzen junger Sohn Heinrich der Lwe erhielt Sachsen zurck, mute aber auf Bayern verzichten. 1147. b) Den zweiten Kreuzzug, 11471149, unternahm Konrad Hl im Verein mit dem König Ludwig Vii. von Frankreich. Der grte Teil der Kreuzfahrer wurde in Kleinasien aufgerieben. Die Könige kehrten, ohne etwas auszurichten, nach Europa zurck. 1152 2. Friedrich Rotbart (Barbarossa), 11521190, Konrads Neffe, bis war erfllt von dem Streben, die Kaisergewalt in ihrer alten Herrlich-119* fett wiederherzustellen. a) Kmpfe in Italien. Zuerst richtete er sein Augenmerk daraus, der die lombardischen Städte, die durch Handel reich und mchtig geworden waren und sich als selbstndige Freistaaten der deutschen Ober-hoheit entzogen, die unbeschrnkte Herrschaft herzustellen. Zu dem Zwecke unternahm er fnf Kriegszge nach Italien. Das bermtige Mailand wurde von Friedrich zweimal bezwungen und das zweite Mal zerstrt; die Städte verloren alle ihre bisherigen Freiheiten. Die Ungerechtigkeiten der kaiserlichen Statthalter indessen erbitterten die Städte so, da sie einen Bund schlssen, dessen Hauptsttze der Papst Alexand er Iii. war (Festung Alemndria), und Friedrich verlor die Frchte seiner mehr als zwanzigjhrigen Mhen durch die Niederlage bei Leg- 1176. natto, 1176. Er hielt jetzt bei der papstfreundlichen Haltung der deut-schen Kirchenfrsten und Heinrichs des Lwen die Fortsetzung des 1177.Kampfes fr aussichtslos und schlo daher 1177 mit dem Papste und den Stdten Frieden. Die Städte erhielten ihre Freiheiten zurck, muten aber die kaiserliche Oberhoheit anerkennen. b) Heinrich der Lwe, der von Kaiser Rotbart auch Bayern zurckerhalten hatte, gebot als Herzog von den Alpen bis zur Ostsee. Mnchen und Lbeck verdanken ihm ihre Bedeutung. In den von ihm bezwungenen slavischen Gebieten in Holstein, Mecklenburg und Pommern siedelte er deutsche Kolonisten an und fhrte das Christentum ein. Aber seine Herrschsucht machte ihn bei den Sachsen verhat. Auch den Kaiser *) Genannt nach der Stammburg auf dem schwbischen Jura. Im zwlften Jahrhundert kamen beim Adel, spter bei den Brgern und zuletzt bei den Juden Geschlechtsnamen auf.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 35

1902 - Leipzig : Hirt
49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. 35 Verfeindete er sich, indem er ihm vor dem letzten italienischen Feldzuge die Heeresfolge verweigerte. Als nun ein offener Kampf der schsischen Fürsten gegen ihren Herzog ausbrach, stellte sich der Kaiser auf ihre Seite. Heinrich wurde besiegt und mute sich 1181 auf dem Reichs-1181. tage in Erfurt unterwerfen; er behielt nur seine mtterlichen Erblande Braunschweig und Lneburg; die brigen Gebiete wurden geteilt. Wo regieren jetzt die Nachkommen Heinrichs des Lwen? c) Kaiserherrlichkeit. Nachdem in Italien und Deutschland die Ruhe hergestellt war, stand Barbarossa in hohem Ansehen. Pfingsten 1184 feierte er in Mainz ein ritterliches Fest, bei dem seine Shne 1184. Heinrich und Friedrich den Ritterschlag erhielten. Viele Tausende von vornehmen Gsten strmten aus Deutschland und anderen Lndern her- bei. Bald darauf feierte Friedrich in Mailand mit hnlicher Pracht die Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Constantia, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien. d) Dritter Kreuzzug, 11891192. Der alte Kaiser stellte sich 1189. an die Spitze einer groen Unternehmung gegen den Sultan Saladiu von gypten, der Jerusalem eingenommen und dem christlichen Knig-reich ein Ende gemacht hatte, mute aber seine Heldenlaufbahn in den reienden Fluten des Salephs beschlieen, eines Bergstromes in Cilicien. 1190. Die Trauerkunde rief allgemeine Bestrzung hervor. Im Andenken des Die Wetfen und die Hohenstaufen. Heinrich d. Schwarze, Herzog v. Bayern. Friedrich, Herzog von Schwaben, verm. m. Agnes, Tochter Heinrichs Iv. Heinrich d. Stolze, H. v. Bayern und Sachsen, verm. mit Gertrud, Tochter Lothars von Sachsen. Wels Vi. Judith, verm. mit Friedrich, Konrad Iii., Herzog v. Schwaben. 113852. , Friedrich I. Rotbart, 115290. Heinrich d. Lwe, Herzog v. Sachsen u. Bayern. Otto Iv., 11981215. Heinrich Vi., 119097, Friedrich, H. verm. mit Constantia v. v. Schwaben, Sizilien. f 1191 vor Accon. Friedrich Ii., 121550. Heinrich. Konrad Iv., 125054. Manfred. Philipp v. Schwaben, 11981208, verm. mit der byzantinischen Kaisertochter Irene.' Konradin, f 1268. 3*

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 36

1902 - Leipzig : Hirt
36 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. Volkes lebte der geliebte Kaiser fort als Hauptvertreter des alten deut-schen Kaisertums. Vergleiche Friedrich Rotbart und Heinrich den Lwen in Bezug auf Wirksam-feit und Charakter. Friedrichs I. Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, fhrte die Kreuzfahrer, soweit sie nicht die Umkehr vorzogen, vor Accon. Nachdem er während der Belagerung den Deutschen Orden (48,6) gestiftet hatte, wurde er nebst einem groen Teile des Heeres von einer Seuche dahingerafft. Da kamen die Englnder und Franzosen zu Schiffe an. Den vereinten Anstrengungen gelang die Eroberung der Stadt. Die Deutschen aber und bald darauf auch die Franzosen, durch das hochfahrende und bermtige Auftreten des englischen Knigs Richard Lwenherz (Heinrichs des Lwen Schwager) gereizt, kehrten nach Hause zurck. 1192. Richard Lwenherz mute sich damit begngen, mit Saladin einen Ver-trag zu schlieen, demzufolge den Christen der ungestrte Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. 50. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 1190 Heinrich Vi., 11901197. Nach Barbarossas Tode erhoben sich bis unter Fhrung des alten Lwen von Braunschweig alle Feinde einer 11 starken Reichsgewalt. Sie schloffen ein Bndnis gegen den jungen Kaiser und hofften auf tatkrftige Untersttzung von Richard Lwenherz. Aus dieser bedrohten Lage wurde Heinrich Vi. dadurch gerettet, da Richard, der auf der Rckkehr vom Heiligen Lande vom Sturme ver-schlagen war und als Pilger verkleidet durch Deutschland nach England zurckkehren wollte, in sterreich ausgegriffen und dem Kaiser ausge-liefert wurde. Die Fürsten wagten jetzt nichts zu unternehmen, der englische König erhielt nach einjhriger Gefangenschaft auf Schlo Trifels seine Freiheit (Sage vom Snger Blondel), und der Kaiser vershnte sich mit Heinrich dem Lwen und stellte dadurch seine Macht in Deutschland wieder her. 2. Philipp von Schwaben, (Dtto von Braunschweig und 3nn0= cenj Iii. a) Fr Heinrichs dreijhrigen Sohn Friedrich bernahm Philipp von Schwaben (Stammtafel!) die Regierung und lie sich 1^8 im folgenden Jahre, um seinem Hause die Krone zu erhalten, von seinen 1208. Anhngern zum König (11981208) whlen, während die welfische 1198 Partei Otto von Braunschweig als Gegenknig (1198 1215) auf-bis stellte. Philipp wurde von Papst Innocenz Iii. in den Bann getan, erlangte aber trotzdem immer mehr das bergewicht in dem zehnjhrigen Brgerkriege, der das Reich durchtobte und die Gemter verwilderte,

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 38

1902 - Leipzig : Hirt
38 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. b) Kampf gegen die lombardischen Städte und das Papst-1236. tum. 1236 zog er gegen die lombardischen Städte, die ihre Rechte berschritten hatten, und bekmpfte sie mit gutem Erfolge. Als nun auch der Papst (Gregor Ix.) auf ihre Seite trat und den Kaiser wieder in den Bann tat, entstand ein verzweifelter Kampf zwischen Papsttum und Kaisertum, der mit der Fever nicht weniger heftig als mit dem Schwerte gefhrt wurde. Der Papst (Innocenz Iv.) lie durch die 245.Kirchenversammlung zu Lyon 1245 den Kaiser als abgesetzt erklären und forderte die Untertanen zur Emprung auf. Aber trotz seiner zahl-reichen Widersacher kmpfte Friedrich in Italien ungebrochenen Mutes, bis der Tod ihn abrief. c) Um Deutschland kmmerte sich der Kaiser wenig. Gegen seinen Sohn Konrad, der an seiner Stelle ohne Macht und Ansehen die Regierung fhrte, erhoben sich nacheinander mehrere Gegenknige. berall herrschten Fehden und Unordnung. Dazu kam ein gefhrlicher uerer Feind: die mit den Hunnen verwandten Mongolen hatten einen groen Teil von Asien erobert, Rußland, Ungarn und Polen 1241. unter Sengen und Morden durchzogen und fielen 1241 in Schlesien ein. Herzog Heinrich von Schlesien starb mit seinem Heere den Heldentod in der Schlacht bei Liegnitz; aber die deutsche Tapferkeit flte den Barbaren solche Achtung ein, da sie es vorzogen um-zukehren. Rußland blieb noch 200 Jahre in ihrer Gewalt. 1250 Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv., 12501254, bis Friedrichs Sohn und Nachfolger, starb in Italien. Im sizilischen Reiche fhrte sein Bruder Manfred die Regierung fr Konrads Sohn, den unmndigen Kouradin, der bei seinem Oheim, dem Herzog von Bayern, erzogen wurde. Allein der Papst rief Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs Ludwig Ix., zum Sturze des ihm verhaten Hohenstaufen herbei. Dieser fiel im Kampfe gegen den Thronruber. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches den sechzehnjhrigen Konradin aufforderten, sein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, verlor die Schlacht bei 1268. Tagliacozzo, wurde gefangen genommen und zu Neapel enthauptet, 1268. Wodurch ging das Geschlecht der Staufer unter? 1254 5. Das Zwischenreich, 12541273. Nach Konrads Iv. Tode bis whlte in Deutschland ein Teil der Fürsten fr Geld einen englischen 1^^'Prinzen, ein anderer einen spanischen zum König. Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unter-zuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 50

1902 - Leipzig : Hirt
50 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. niederdeutschen Sprache. In weiten Landstrichen der Sachsen und Friesen war der freie Bauer neben der Kirche der einzige Herr des Bodens und bewahrte auf seinem Einzelhofe (schsisches Bauernhaus), unbehelligt durch Rittertum und franzsische Einflsse, am treuesten alt-deutsches Geprge. % Das Gerichtswesen. Bis in das 13. Jahrhundert waren die Rechtssatzungen rtlich sehr verschieden. Da wurde fr Norddeutsch-leint) der zuerst in lateinischer Sprache geschriebene, dann ins Schsische bersetzte Sachsenspiegel, dem ein sddeutscher Schwabenspiegel" folgte, das allgemein gltige Gesetzbuch. Als die Fürsten fast berall die oberste Gerichtsbarkeit in die Hand nahmen, erhielten sich in Westfalen, wo das Selbstbewutsein der freien Bauern der Ausbildung der Frstengewalt zhen Widerstand entgegensetzte, die alten Kaiserlichen Landgerichte: Femgerichte. An der Spitze stand der Freigraf; die Richter hieen Freischffen, die Gerichtssttte Freistuhl. Der Einflu der Feme ging weit der die Grenzen Westfalens hinaus; gerichtet wurde aber nur auf roter Erde". Die letzten Jahrhunderte des Mittelalters waren die Bltezeit der Feme; als spter ihre Ttigkeit in Willkr ausgeartet war, wurden viele Frei-stichle aufgehoben. 55. Osterreich, die Schweiz und Burgund. Das Reich war verfallen, dagegen gelang es manchen deutschen Fürsten, ihr Gebiet und ihre Macht zu erweitern. In dieser glck-liehen Lage war vor allen das Haus Habsburg. Zu den ursprng-liehen habsbnrgisch-sterreichischen Lndern ( 53, 1) waren Tirol und zeitweilig auch Ungarn und die bhmischen Lande hinzugekommen. Vergebens aber bemhten sich die Habsburger, die Schweiz zu unterwerfen. Schon Rudolf von Habsburg suchte seine Hausmacht auch sdlich von seiner Stammburg auszudehnen und die freien Bauern der Waldkantone Schwyz, Uri und Unterwalden, die reichsunmittelbar sein wollten, unter sterreichische Herrschaft zu bringen. Nach seinem Tode 1291. schlssen sie daher 1291 zum Schutze ihrer Freiheit einen ewigen Bund". Das war der Anfang der schweizerischen Eidgenossenschaft. Albrecht I. machte wieder die habsbnrgischen Ansprche geltend (die Tellsage, 53,2); Heinrich Vii. dagegen und Ludwig von Bayern besttigten die Freiheit der Schweizer. Bald schlssen sich andere Orte der Eidgenossenschaft an. Ihre kriegerische Tchtigkeit bewhrte sich in ruhmvollen Kmpfen gegen 1386. Habsburgische Ritterheere, so 1386 in der Schlacht bei Sempa ch (wo nach der Sage Arnold von Winkelried den Eidgenossen eine Gasse machte"). Wozu gehrte die Schweiz zur Bltezeit des deutschen Reiches (Karte Nr. 7)?
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