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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 22

1902 - Leipzig : Hirt
22 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. der das Sonderstreben der Stmme, das Knigtum der das Herzog-tum gesiegt. Welche Bedeutung hatte das Pfalzgrafenamt ursprnglich ( 39, 2, b)? b) Die Wenden, die den Zins verweigerten, zwang Otto zum Gehorsam und stiftete, um ihre Bekehrung vorzubereiten, die Bistmer Havelberg, Meien und Brandenburg. Im Sden erweiterte Heinrich von Bayern sein Gebiet. Auch die Bhmen, die Polen und die Dnen, in deren Lnder die Deutschen siegreich vordrangen, wurden zur Anerkennung der deutschen Oberherrschaft gezwungen. 3. Adelheid. Von Lothars I. Shnen hatte einer Italien erhalten (vergl. die Stammtafel der Karolinger). Seit dessen Tode herrschten dort bei hufigen Thronwechseln und Parteikmpfen ungeordnete Zu-stnde. Zu Ottos Zeit warf sich Gras Berengar von Jvrea zum König von Italien auf und suchte die junge Witwe des vorigen Knigs, Adelheid, zu bewegen, seinen Sohn zu heiraten. Sie weigerte sich standhaft, auch als sie von Berengar gefangen gehalten wurde. Aus ihrem Kerker am Gardasee entkam sie unter mancherlei Abenteuern auf die Burg Canossa. Von hier aus bot sie dem deutschen König, dessen erste Gemahlin, die fromme Angelschsin Editha, gestorben war, ihre Hand und ihr Erbe an. Otto zgerte nicht, nahm Oberitalien ohne Widerstand in Besitz und vermhlte sich mit Adelheid. In ihrer neuen Heimat gewann sie schnell die Herzen der Sachsen und stand ihrem Gemahl treu und durch ihre Bildung einflureich zur Seite. Berengar erhielt Italien als Lehen. Neue Kmpfe. Ottos Sohn Ludolf von Schwaben, dem die Wiedervermhlung feines Vaters ungelegen war, erregte im Verein mit anderen unzufriedenen Fürsten einen gefhrlichen Aufstand. Die Ord-nnng wurde erst wiederhergestellt, als die Ungarn die deutschen Wirren zu einem groartigen Raubzuge benutzten. In der Schlacht aus dem 955. Lechselde erlitten sie 955 eine solche Niederlage, da sie nun endlich ihre Einflle aufgaben. In dieser Zeit erhoben sich auch die Wenden und zertrmmerten 965. die Kirchen. Otto unterwarf sie von neuem und teilte 965 die erkmpften Elblnder in drei Marken (Markgrafschaften): die Nordmark (spter Altmark), die schsische Ostmark (Lausitz) und die Mark Meien. 5. Die Aaiserkrnung. Vom Papste aufgefordert, den Gewalttaten 962. Berengars ein Ende zu machen, zog Otto*) 962 mit seiner Gemahlin und groer Heeresmacht der die Alpen. In Rom empfing er aus den *) Bei diesem Zuge wurde zum ersten Male amtlich die Bezeichnung Deutsche" gebraucht.

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1902 - Leipzig : Hirt
56. Brandenburg. 51 Eine wertvolle Erwerbung aber machten die Habsburger durch die Vermhlung Maximilians, des Sohnes Kaiser Friedrichs Iii., mit Maria von Burgund. Das franzsische Herzogtum Burgund hatte sich allmhlich so vergrert, da es von der Nordsee bis an die Alpen reichte. Karl der Khne hatte den Plan, sein Land zu einem selb-stndigen Knigreich zu machen. Aber nach einem unglcklichen Feld-zuge gegen die Schweizer verlor er in der Schlacht bei Nancy gegen die Schweizer und Lothringer 1477 das Leben. Seine Erbtochter Maria 1477. reichte trotz der Bemhungen des franzsischen Knigs nicht dem Sohne desselben, sondern dem ritterlichen Maximilian die Hand.*) In einem Kriege gegen Frankreich behauptete Maximilian die Franche-Comte und die Niederlande, mute aber das eigentliche Burgund aufgeben. 56- Brandenburg. V Die Askanier (Anhaltiner), 11341320. Whrend das Haus 1134 Habsburg rasch zu weltgebietender Stellung emporstieg, -aber seine ^|0 deutsche Aufgabe allmhlich aus den Augen verlor, erstarkte im rauhen Nordosten das Deutschtum langsam, in harter Arbeit. Die Nordmark ( 42, 4) wurde ein wirklich deutsches Land erst durch Alb recht den Bren37) von Aschersleben (Askanien), der 1134 (von welchem Kaiser?) damit belehnt wurde. Er fgte im Kampfe gegen wendische Fürsten die Priegnitz und einen Teil der Mittelmark hinzu und nannte sich zuerst Markgraf von Brandenburg. Zahlreiche deutsche Ansiedler und Glaubensboten rief er ins Land, legte Städte und Drfer an, stellte die Bistmer wieder her und befestigte dadurch fr immer das Deutschtum und das Christentum. Otto I. untersttzte Friedrich Rotbart im Kampfe gegen Heinrich den Lwen und besiegte die Pommern, die dieser gegen ihn aufrief. Er erhielt dafr vom Kaiser die Lehnshoheit der Pommern, ein Recht, welches seine Nachfolger, Otto Ii. und Albrecht Ii., gegen die begehr-lichen Dnen verteidigen muten. Albrechts Shne Johann I. und Otto Iii. regierten eintrchtig zusammen. Sie erwarben teils durch Kauf, teils im Kampfe gegen die Slaven die Ukermark, die Neumark, das Land Lelms und die Oberlausitz. Sie zogen deutsche Bauern in die Wlder und Wsten, deutsche Brger in die Ortschaften; sie grndeten Frankfurt an der Oder und verliehen dem Dorfe Berlin 1242 Stadtrecht; sie verstanden es, in der Zeit des Faustrechts in ihrem Lande die Ordnung zu erhalten. *) Daher der Hexameter: Krieg mgen andere führen, du, glckliches fterreich, freie!" Nach Kaiser Friedrichs Iii. Meinung war die Bedeutung der fnf Selbst-lauter a, e, i, o, u: Alles Erdreich ist Oesterreich Untertan.

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 71

1902 - Leipzig : Hirt
66. Brandenburg zur Zeit der Reformation. 71 feilte streng einheitliche Verfassung wurde der weitverbreitete, von einem General in Rom geleitete Orden eine furchtbare Macht. Die Mitglieder bearbeiteten durch Schriften, durch Umgang und Predigt, vor allem aber durch Schulen Volk und Fürsten. Die Frchte ihrer Ttigkeit zeigten sich am deutlichsten in Bayern und sterreich, wo der Protestantismus allmhlich verdrngt wurde. Nachdem der Orden um die Mitte des 18. Jahrhunderts seine grte Aus-breitung erreicht hatte, wurde er aus mehreren katholischen Staaten ausgewiesen, 1773 vom Papste als aufgehoben erklrt, aber 1814 wiederhergestellt. In unserer Zeit hat er aus mehreren Lndern abermals weichen mssen, aus dem Deutschen Reiche 1872. \2. Karls V. Ende. Der Kaiser, der weder gegen die Protestanten noch gegen die Frstengewalt, weder gegen die Trken noch gegen die Franzosen Befriedigendes erreicht hatte, legte 1556 krank und mimutig 1556. die Krone nieder. Spanien, Neapel, Mailand und die Niederlande er-hielt sein Sohn Philipp Ii; in der Kaiserwrde folgte ihm sein Bruder Ferdinand I. In einem Landhause bei dem spanischen Kloster S. Auste beobachtete Karl noch zwei Jahre den Gang der Geschichte und, wie erzhlt wird, den Gang seiner Uhren. 66. Brandenburg )ur Zeit der Deformation. \. Joachim L, Johann Ciceros Sohn, war erst fnfzehn Jahre alt, als er die Regierung antrat. Die bermtigen Adligen*) glaubten daher wieder ihrem alten Raubgewerbe nachgehen zu knnen und machten Die ersten hohenzolleruschen Kurfrsten. Friedrich I., 141540. Friedrich Ii. Eisenzahn, 144070. ^Albrecht Achilles, 147086. Johann Cicero, 148699. Friedrich, Markgras v. Ansbach-Baireuth' 3asoo Li?Qejt0r' 1 '^brechtirzblschos Albrecht,Hochmeisterdesdeutschenordens, 1499-1535. von Mamz. ^ ^5 Herzog von Preußen, t 1568. ^oachtm Il Hef tor, 71. Albrecht Friedrich, Hzg. v. Preußen, f 1618, Johann Georg, 157198. verm- mit Maria Eleonore, Erbin von Jlich-Kleve. Joachim Friedrich, 15981608. Johann Siegmund, 160819, verm. mit Anna. Eleonore, 2. Gemahlin Joachim Friedrichs. Georg Wilhelm. 161940. Maria Eleonore, verm. mit Gustav Adolf von Schweden. *) Jochimke, Jochimke, hbe di, Wo wi di kriegen, hangen wi di.

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
88 Quellenstze. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, ver-standen werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden." 40) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Ant-wort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben dieser-maen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes: derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen." 41) Ferdinand Ii. an Wallenstein:*) Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygfeeligen Succe und de fchweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen Umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl zue E. L. abzufertigen und zuegleich mir unbt E. L. zu congratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehres verobligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freund! Ferdinand. *) M. Schilling, Quellenbuch. Druck von August Pries in Leipzig.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 52

1902 - Leipzig : Hirt
52 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. Durch ihre Shne wurde auch die Niederlausitz kuflich erworben. Der bekannteste von ihnen ist der khne Otto Iv. mit dem Pfeile, dem es nach langer Fehde gegen das Erzbistum Magdeburg gelang, seinen Bruder Erich auf den erzbischflichen Stuhl zu setzen. Die salzwedelsche und die stendalsche Linie, in welche die Mark da-mals geteilt war, wurden wieder vereinigt durch Waldemar, der im Kriege wie im Frieden noch einmal die ganze Gre seines Geschlechtes zeigte. Als bald nach seinem Tode auch sein unmndiger Vetter, der letzte Askanier, gestorben war, schien der durch Jahrhunderte mhsam aufgefhrte Bau ein Raub der Nachbarn zu werden. 2. Die wittelsbacher. Nach vier Jahren der Verwirrung verlieh 1324. der Kaiser die Mark 1324 als erledigtes Reichslehen seinem Sohne Ludwig, dessen Regierung keine glckliche war. Er wurde in den Streit seines Vaters mit dem Papste hineingezogen, in den Bann ge-tan, und die Städte Berlin und Klln wurden mit dem Interdikte be-legt. Sein hoffrtiges Auftreten machte ihn unbeliebt, und da er hufig auer Landes war, nahm die Unordnung berhand, und die Unter-tanen dachten mit Sehnsucht an die frhere gute Zeit zurck. So wurde es mglich, da ein falscher Waldemar auftreten konnte, der den grten Teil des Landes in Besitz nahm und sich lange behauptete. Nicht besser als Ludwig regierten nach ihm seine beiden Brder. 1373. 3. Die Luxemburger. 1373 fiel Karl Iv. mit Heeresmacht in ' Brandenburg ein und erwarb durch einen erzwungenen Vertrag das Land, dem er durch die Goldene Bulle die Kurwrde gesichert hatte, fr sein Haus. Nach seinem Tode (wann?) kam die Mark an seinen zehnjhrigen Sohn Siegmund, dem durch die Hand seiner Braut bald auch die ungarische Krone zufiel. Siegmund lebte in Ungarn und km-merte sich nicht um die Mark, die er durch Statthalter verwalten lie. Er war in ewiger Geldnot und verpfndete daher die Mark an seinen Vetter Jobst von Mhren. Auch diesem war seine Wiirt)e nur ein Mittel, Geld zu erpressen. Und durch die Unordnung in der Verwaltung gedieh auch die Raubsucht des Adels aufs beste. Von ihren Burgen aus berfielen die Ritter friedliche Kaufleute, mihandelten die Bauern, und selbst die greren Städte hatten Mhe, sich gegen ihre Uberflle zu schtzen. Die allgemeine Not war grer als je zuvor. 1411 4. Die ersten yohenzollern. a) Als 1411 nach Jobsts Tode das Land trieber an Kaiser Siegmunb gefallen war, ernannte er den Burg-grafen Friedrich Vi. von Nrnberg, dem er seine Wahl zum Kaiser verbankte, zum gemeinen Verweser und Hauptmann der Mark . Die Burggrafen von Nrnberg, deren Wrde erblich war, waren Reichs-frsten und besaen eine nicht unbedeutende Hausmacht (Ansbach, Baireuth). Sie

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 53

1902 - Leipzig : Hirt
56. Brandenburg. 53 standen stets dem Kaiser treu zur Seite und genossen groes Ansehen im Reiche. Der erste, der neben seinem Burggrafentitel den eines Grasen von Zollern fhrt, ist Friedrich I. (t um 1200). Seit dieser Zeit sind eine schwbische Linie des Hauses Zollern (Hohenzollern), welche auf derstammburg im schwbischen Jura ihren Sitz hatte, und eine frnkische in Nrnberg zu unterscheiden. Was haben die Hohenstaufen, die Habsburger und die Hohenzollern in ihrem Ursprnge geographisch Gemeinsames? Da der Ruf eines besonnenen und tapferen Mannes dem neuen Herrn vorausging, weigerte sich der bermtige brandenburgische Adel, voran die Familie der Qnitzow, ihm zu huldigen, und wenn es auch ein ganzes Jahr lang Burggrafen regnen sollte". Aber Friedrich brach die Raubschlsser und damit den Mut der Emprer, wobei ihm die neuen Feuerwaffen ( 63, 1), die Donnerbchsen",^) vorzgliche Dienste leisteten. 1415 in Konstanz bertrug der Kaiser an Friedrich die 1415. Mark Brandenburg mit der Kur- und Erzkmmererwrde als erblicheseigentum; 1417 fand die feierliche Belehnung statt. (Fig. 102.) Friedrich I., 141540, der die Reihe der zwlf hohenzollernschen Kurfrsten erffnet, mute einen Teil seiner mrkischen Lnder erst mit dem Schwerte gewinnen. Er entri die Priegnitz den Mecklenburgern, die Ukermark den Pommern. Auerdem hatte er in seinen frnkischen Besitzungen gegen feindliche Nachbarn und als Reichsfeldherr gegen die Hussiten zu kmpfen. Sein Aufenthalt in der Mark beschrnkte sich daher immer nur auf kurze Zeit. In seiner Abwesenheit vertrat ihn teils in Brandenburg, teils in Franken seine Gemahlin, die schne Else" von Bayern. b) Sein Sohn Friedrich Ii., der Eiserne, 1440 70, erwarb durch Kauf die Neumark zurck, die Siegmund an den Deutschen Orden verkauft hatte. Erzwang die Doppelstadt Berlin-Klln, welche schon damals als Handelsplatz von Bedeutung war (erklre die Bedeutung aus der Lage) und etwa 12 000 Einwohner hatte, zum Gehorsam und erbaute sich dort an der Spree eine Frstenburg. c) Sein Bruder, der tapfere, kriegstchtige Albrecht Achilles, 147086, machte in vielen Turnieren und in siegreichen Kmpfen gegen Nrnberg und gegen Pommern seinem Beinamen Ehre. Die Pommern zwang er zur Anerkennung seiner Lehnshoheit. Als Landesfrst zeigte er sich ebenso kraftvoll, wie er als Reichsfrst dem Kaiser Friedrich Iii. *) Ein besonders groes Geschtz, das Friedrich vom Landgrafen von Thrin-gen geliehen hatte, sollen die Bauern, die es mit ihren Pferden fortschaffen muten, die faule Grete genannt haben. (Fig. 103.)

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1902 - Leipzig : Hirt
54 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. treu zur Seite stand. Durch ein Hausgesetz (die Achilleische Verord-nung) bestimmte er die Unteilbarkeit Brandenburgs. d) Johann Cicero, 148699, folgte seinem Vater in Brandenburg und war der erste Hohenzoller, der dort seinen bleibenden Wohnsitz nahm, während die frnkischen Gebiete an seine jngeren Brder fielen. Seine Regierung war der Anfang eines mehr als hundertjhrigen Friedens. Da durch die Kriege und die Prachtliebe seines Vaters die Kassen geleert waren, war er darauf bedacht, durch Sparsamkeit und Einfhrung von Steuern den Staatshaushalt zu ordnen; doch erlangte er nur mit Mhe von den Stdten die Bewilligung der Bierziese". 57.*) Andere Euyelherrschafteu. 1230 V Preufert. g.) Unterwerfung durch den Deutschen Orden, bis 123080. Die litauischen Porusseu oder Preußen hielten hart-1280. nckig an ihrer heidnischen Religion fest und duldeten bei sich keine Glaubensboten. Sie zu bekmpfen, schien daher dem Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, eine wrdige Aufgabe, als er von dem Herzog von Masovien gegen sie zu Hilfe gerufen wurde; er beauftragte einen Teil seiner Untergebenen, dem Rufe zu folgen. In erbitterten Kmpfen eroberten die Deutschen Ritter, denen sich mehr-fach grere Kreuzheere anschlssen, das Preuenland Schritt fr Schritt. Die heidnische Bevlkerung wurde grtenteils ausgerottet; deutsche Ritter, Bauern und Brger zogen ins Land und grndeten Burgen, Drfer und Städte. b) Herrschaft des Deutschen Ordens. Nach dem Falle von Accon (im Jahre ?) verlegte der Orden seinen Hauptsitz nach Venedig 1309.und 1309 nach Marienburg. Von dem dortigen Schlosse aus regierte der Hochmeister das Land. Der Zustand des jungen deutschen Landes hob sich von Jahr zu Jahr; die Smpfe an der Weichsel wurden in das fruchtbarste Ackerland verwandelt; die treffliche Regierung des Ordens hielt im Zeitalter der Raubritter die Ruhe und Sicherheit auf-recht; die Städte, die sich der Hansa anschlssen, wurden reich durch Handel. Aber als an den Hfen des Hochmeisters und seiner Beamten ppiges Leben Eingang fand, folgte die Unordnung und Uneinigkeit auf dem Fue. Die unglckliche Schlackt bei Tannenberg gegen die 1410. Polen im Jahre 1410 brach die Macht des Ordens. Die Verluste im Kampfe gegen diesen Feind huften sich; dazu kam die Auflehnung der deutschen Brger und Adligen, die eine milde Fremdherrschaft dem *) Mit Auswahl zu benutzen.

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
57. Andere Einzelherrschaften. 55 Leben unter den hochfahrenden Ordensrittern vorzogen. Im Frieden zu Thorn 1466 mute der Orden das westliche Preußen an Polen ab* 1466. treten und fr den stlichen Teil die polnische Lehnshoheit anerkennen. Der Hochmeister verlegte seinen Sitz nach Knigsberg. Woher stammen die preuischen Farben (vergl. 48, 6)? 2. Schlesien gehrte vom 10. bis ins 12. Jahrhundert zu Polen. Doch hatten von Westen vorgedrungene Ansiedler schon angefangen, das Land zu einem deutschen zu machen, und das Christentum hatte einen Mittelpunkt in dem im 11. Jahr-hundert gegrndeten Breslau (Wratislav). Regiert wurde das Land von Herzgen aus dem polnischen Geschlechte der Piasten, die sich im 12. Jahrhundert von der polnischen Krone unabhngig machten. Sie untersttzten das Deutschtum, dessen wohlttige Wirkungen sie erkannten, und heirateten mehrfach deutsche Prinzessinnen. Unter ihnen ragt die heilige Hedwig, Gemahlin des Herzogs Heinrich des Br-tigen (um 1200) hervor; sie zog viele Deutsche ins Land, so da in allen Stdten ihre Sprache die herrschende wurde. Ihr Sohn Heinrich der Fromme fiel 1241 1241. bei Liegnitz ( 50, 3, c). In der folgenden Zeit zerfiel das Land durch Teilungen in viele kleine Frstentmer. Johann von Bhmen und seinem Sohne Karl Iv. gelang es, die untereinander uneinigen und von Polen bedrohten Piasten zur An-erkennung ihrer Lehnshoheit zu bringen. So kam Schlesien um die Mitte des 14. Jahrhunderts unter bhmische Herrschaft. Karl Iv. sorgte fr das neuerworbene Land nicht weniger als fr Bhmen; er rief flmische Weber herbei, mit deren Ttigkeit die spter so berhmte schlesische Leinweberei ihren Anfang nahm. 3. Pommern hatte schon in der ersten Hlfte des Mittelalters, als noch die Pomorjonen (d. h. die bei dem Meere) und andere wendische Stmme an der Ostsee-kste saen, Handelsstdte, unter denen das im 12. Jahrhundert von den Dnen zerstrte Julin (auch Vineta genannt) auf Wollin weit bekannt war. Als erster Fürst von Pommern wird Swantibor (um 1100) genannt. Das Christentum wurde um 1125 von Bischof Otto von Bamberg gepredigt, und bald darauf entstand das Bistum Kammin. Zugleich begann durch schsische Ansiedler und Klster die Einfhrung des Deutschtums. Einflle der Dnen und Polen veran-laten 1181 die Herzge Bogislaw und Kasimir, sich unter die Lehnshoheit des 1181. deutschen Kaisers zu stellen. In den folgenden Jahrhunderten war Pommern meistens in zwei Herzogtmer, Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin, geteilt. Kmpfe mit benachbarten Fürsten und mchtigen Stdten (Stralsund) fllen die Geschichte der Herzge. Mecklenburg. Erst Heinrich dem Lwen gelang es, die heidnischen Obotriten ( 36, 4) zu bezwingen und dem Deutschtum den endgltigen Sieg zu verschaffen. Doch shnte er sich mit dem getauften Fürsten Przibislaw (dem Stammvater der jetzigen herzoglichen Familien) aus und lie ihm sein Land; 1170 wurde dieser von 1170. Friedrich Barbarossa zum deutschen Reichsfrsten ernannt. Bald darauf geriet das Land unter die Oberherrschaft der Dnen, welche bis zur Schlacht bei Bornhved im Jahre 1227 dauerte. Karl Iv. erhob Mecklenburg zum Herzogtum. Nach mancherlei 1227. Teilungen entstanden um 1700 die Linien Schwerin und Strelitz. 5. Schleswig-Holstein. Die kraftvollen holsteinischen Grafen aus dem Hause Schauenburg, welches seit Anfang des 12. Jahrhunderts regierte, machten sich verdient durch Einfhrung des Christentums im slavischen Osten (Wagrien), sowie

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 56

1902 - Leipzig : Hirt
56 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. 1227. durch mutigen Kamps gegen den dnischen Eroberer Waldemar Ii., der 1227 bei 1326. Bornhved eine entscheidende Niederlage erlitt. Als 1326 der mchtige Graf Gerhard Iii., der auch in Schleswig und Dnemark ausgedehnte Besitzungen hatte, seinem Neffen Waldemar V. von Schleswig die dnische Krone verschafft hatte, berlie ihm dieser das Herzogtum Schleswig (ergl. 45, l,b) als Lehen und bestimmte durch die Waldemarsche Verordnung", da Schleswig nie mit Dnemark vereinigt werden drfte. Waldemar konnte die Krone nicht lange be-haupten; aber die Vereinigung Schleswigs als erblichen dnischen Lehens mit Hol-1386. stein wurde 1386 von Dnemark durch einen Vertrag anerkannt. So entstand 1460. Schleswig-Holstein. 1460, nach dem Aussterben der schauenburgischen Grafen, whlten die schleswig-holsteinischen Stnde trotz der Waldemarschen Verordnung den mit den Schauenburgern verwandten Dnenknig Christian I. zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein, unter der Bedingung, da die beiden Lnder ihre Freiheiten behalten und ewig zusammenbleiben sollten ungeteilt". Kaiser Friedrich Iii. erhob Holstein zum Herzogtum. Nur die Ditmarscher Bauernrepublik behauptete noch ihre alte Unabhngigkeit, bis sie nach blutigen Kmpfen (bei Hemmingstedt und Heide) im 16. Jahrhundert von Dnemark unterworfen wurde. 6. Die wlfischen Lnder. Heinrich der Lwe rettete von feiner gewaltigen 1181. Herrschaft 1181 nur seine mtterlichen Erblande: Lneburg und Braunschweig nebst Kalenberg (Hannover), Gttingen und Grubenhagen. Nach und nach kamen die Erwerbungen hinzu, die mit ihnen zusammen die heutige Provinz Hannover und 1235. das Herzogtum Braunschweig bilden. Kaiser Friedrich Ii. erhob 1235 die welfischen Lande zum erblichen Herzogtum Braunschweig-Lneburg. ?. Sachsen und Thringen. Nach dem Sturze Heinrichs des Lwen erhielt von seinen Besitzungen ein Sohn Albrechts des Bren zwei getrennte Elblandschaften mit der schsischen Herzogswrde. Seine Nachkommen begrndeten durch Teilung die Herzogtmer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. 1423. Letzteres erhielt die Kurwrde. 1423 wurde es nach dem Aussterben des herzoglichen Geschlechts an Friedrich den Streitbaren aus dem Hause Wettin, Markgrafen von Meien und Landgrafen von Thringen, verliehen. Unter feinen Shnen Friedrich dem Sanftmtigen und Wilhelm entbrannte ein Bruderkrieg,infolgedessen der Ritter Kunz von Kauffungen den schsischen Prinzen raub" ver-bte, indem er Friedrichs Shne Ernst und Albrecht entfhrte. Sie wurden durch 1485. den Leipziger Teilungsvertrag 1485 die Begrnder von zwei herzoglichen Linien: die ?ernestini'fche erhielt Thringen und Wittenberg (Kurfrstentum Sachsen), die 1547. albertinische Meien (Herzogtum Sachsen mit Dresden und Leipzig). 1547 wurde Wittenberg mit der Kurwrde an die albertinische Linie abgetreten, whrend.die ernestinische im Besitz der sachsen-thringischen Lande blieb. 58. England und Frankreich. England. Die Angelsachsen ( 36, 4), im 7. Jahrhundert zum Christentum bekehrt ( 37, 5), bildeten sieben kleine Staaten, die im 9. Jahrhundert zu einem Knigreich England (Angelland) vereinigt wurden. Auch das geeinigte England hatte Mhe, sich vor den An-1066. griffen der ruberischen Dnen zu schtzen, und 1066 in der Schlacht bei Hastings erlag der angelschsische Adel den franzsischen Normannen.

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1902 - Leipzig : Hirt
Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwandrung und Staatenbildung. und in Zeiten der Bedrngnis geschah es hufig, da Eigentmer ihr Allod einem Mchtigen gaben, um es von ihm als Lehen zurck zu empfangen und dafr seinen Schutz zu genieen. So bildete sich ein weitverzweigtes, verwickeltes Lehnswesen, welches die Grundlage aller mittelalterlichen Staaten wurde. Wer war der oberste Lehnsherr? Beamte und Geistliche wurden fr ihre Dienste durch Land entschdigt; in welchem Verhltnis standen sie also zum König? An Stelle der alten Volksversammlung trat das Mrzfeld, spter das Maifeld; der König hielt eine allgemeine Heeresmusterung und beriet mit den Vornehmsten die Angelegenheiten des Reiches. Die Sklaverei wurde durch das Christentum allmhlich beseitigt; die Leibeigenschaft dagegen blieb bestehen. Der Leibeigene stand zu seinem Herrn in hnlichem Verhltnis wie dieser zu seinem Lehnsherrn, nur da er in seiner persnlichen Freiheit sehr beschrnkt war. 2. Das Gerichtswesen. Die Gerichtsversammlungen wurden noch unter freiem Himmel auf einem bestimmten Platze abgehalten, wo die freien Grundbesitzer unter Vorsitz des Grafen (Gauvorstehers) das Recht sprachen. Spter wurden bestimmte Personen, Schffen (von schaffen, d. h. Recht sprechen), zur regelmigen Anwesenheit und zur Findung des Urteils verpflichtet. Das Verfahren wurde eingeleitet durch die Anklage des Beschdigten, worauf der Verklagte seine Unschuld zu beweisen suchte. Als Beweismittel galten auer Zeugenaussagen der Eid, welcher geleistet wurde, nachdem Eideshelfer die Glaubwrdig-keit des Schwrenden bekrftigt hatten, und die Gottesurteile: Zwei-kmpf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kesselfang, Kreuzprobe, Bahrrecht. Die Strafen waren grtenteils Geldstrafen; selbst der Mord konnte durch ein Wergeld ( Manngeld) geshnt werden.26) Frauen wurden als Klgerinnen und Verklagte durch ihren Vor-munb, also die Ehefrau durch ihren Mann, vertreten, ebenso, wenn auf Zweikampf als Gottesurteil erkannt war. Fr Verletzungen des Rechts und der Ehre der Frauen waren schwere Buen festgesetzt, und fr eine gettete Frau wurde bei manchen Stmmen ein hheres Wergeld bezahlt als fr einen Mann. 3. Die Stbte. Viele ehemals blhende Städte am Rhein und an der Donau lagen in Trmmern; in anderen hatten germanische Huptlinge ihre Burgen aufgeschlagen. Eigentmlich war das Aussehen einer frnkischen oder langobardifchen Stadt: griechische Sulen und rmische Gewlbe, verfallende Amphitheater und Badeanstalten, christliche Kirchen und germanische Bauernhuser standen bunt durcheinander. Auf den Straen treffen wir rmische Geistliche, von Bewaffneten begleitet,
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