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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 34

1902 - Leipzig : Hirt
34 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 1138 von Bayern und Sachsen, sondern Konrad von Hohenstaufen*) gewhlt dis Stammtafel). Heinrich, der sich weigerte, das Herzogtum Sachsen herauszugeben, wurde gechtet. Damit begann der mehr als hundert-jhrige Kampf zwischen Staufern oder Waiblingern und Welfen. Nach Heinrichs Tode setzte sein Bruder Welf den Krieg fort, wurde aber 1140. 1140 bei Weinsberg besiegt (Sage von der Weibertreue). Heinrichs des Stolzen junger Sohn Heinrich der Lwe erhielt Sachsen zurck, mute aber auf Bayern verzichten. 1147. b) Den zweiten Kreuzzug, 11471149, unternahm Konrad Hl im Verein mit dem König Ludwig Vii. von Frankreich. Der grte Teil der Kreuzfahrer wurde in Kleinasien aufgerieben. Die Könige kehrten, ohne etwas auszurichten, nach Europa zurck. 1152 2. Friedrich Rotbart (Barbarossa), 11521190, Konrads Neffe, bis war erfllt von dem Streben, die Kaisergewalt in ihrer alten Herrlich-119* fett wiederherzustellen. a) Kmpfe in Italien. Zuerst richtete er sein Augenmerk daraus, der die lombardischen Städte, die durch Handel reich und mchtig geworden waren und sich als selbstndige Freistaaten der deutschen Ober-hoheit entzogen, die unbeschrnkte Herrschaft herzustellen. Zu dem Zwecke unternahm er fnf Kriegszge nach Italien. Das bermtige Mailand wurde von Friedrich zweimal bezwungen und das zweite Mal zerstrt; die Städte verloren alle ihre bisherigen Freiheiten. Die Ungerechtigkeiten der kaiserlichen Statthalter indessen erbitterten die Städte so, da sie einen Bund schlssen, dessen Hauptsttze der Papst Alexand er Iii. war (Festung Alemndria), und Friedrich verlor die Frchte seiner mehr als zwanzigjhrigen Mhen durch die Niederlage bei Leg- 1176. natto, 1176. Er hielt jetzt bei der papstfreundlichen Haltung der deut-schen Kirchenfrsten und Heinrichs des Lwen die Fortsetzung des 1177.Kampfes fr aussichtslos und schlo daher 1177 mit dem Papste und den Stdten Frieden. Die Städte erhielten ihre Freiheiten zurck, muten aber die kaiserliche Oberhoheit anerkennen. b) Heinrich der Lwe, der von Kaiser Rotbart auch Bayern zurckerhalten hatte, gebot als Herzog von den Alpen bis zur Ostsee. Mnchen und Lbeck verdanken ihm ihre Bedeutung. In den von ihm bezwungenen slavischen Gebieten in Holstein, Mecklenburg und Pommern siedelte er deutsche Kolonisten an und fhrte das Christentum ein. Aber seine Herrschsucht machte ihn bei den Sachsen verhat. Auch den Kaiser *) Genannt nach der Stammburg auf dem schwbischen Jura. Im zwlften Jahrhundert kamen beim Adel, spter bei den Brgern und zuletzt bei den Juden Geschlechtsnamen auf.

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1902 - Leipzig : Hirt
56. Brandenburg. 51 Eine wertvolle Erwerbung aber machten die Habsburger durch die Vermhlung Maximilians, des Sohnes Kaiser Friedrichs Iii., mit Maria von Burgund. Das franzsische Herzogtum Burgund hatte sich allmhlich so vergrert, da es von der Nordsee bis an die Alpen reichte. Karl der Khne hatte den Plan, sein Land zu einem selb-stndigen Knigreich zu machen. Aber nach einem unglcklichen Feld-zuge gegen die Schweizer verlor er in der Schlacht bei Nancy gegen die Schweizer und Lothringer 1477 das Leben. Seine Erbtochter Maria 1477. reichte trotz der Bemhungen des franzsischen Knigs nicht dem Sohne desselben, sondern dem ritterlichen Maximilian die Hand.*) In einem Kriege gegen Frankreich behauptete Maximilian die Franche-Comte und die Niederlande, mute aber das eigentliche Burgund aufgeben. 56- Brandenburg. V Die Askanier (Anhaltiner), 11341320. Whrend das Haus 1134 Habsburg rasch zu weltgebietender Stellung emporstieg, -aber seine ^|0 deutsche Aufgabe allmhlich aus den Augen verlor, erstarkte im rauhen Nordosten das Deutschtum langsam, in harter Arbeit. Die Nordmark ( 42, 4) wurde ein wirklich deutsches Land erst durch Alb recht den Bren37) von Aschersleben (Askanien), der 1134 (von welchem Kaiser?) damit belehnt wurde. Er fgte im Kampfe gegen wendische Fürsten die Priegnitz und einen Teil der Mittelmark hinzu und nannte sich zuerst Markgraf von Brandenburg. Zahlreiche deutsche Ansiedler und Glaubensboten rief er ins Land, legte Städte und Drfer an, stellte die Bistmer wieder her und befestigte dadurch fr immer das Deutschtum und das Christentum. Otto I. untersttzte Friedrich Rotbart im Kampfe gegen Heinrich den Lwen und besiegte die Pommern, die dieser gegen ihn aufrief. Er erhielt dafr vom Kaiser die Lehnshoheit der Pommern, ein Recht, welches seine Nachfolger, Otto Ii. und Albrecht Ii., gegen die begehr-lichen Dnen verteidigen muten. Albrechts Shne Johann I. und Otto Iii. regierten eintrchtig zusammen. Sie erwarben teils durch Kauf, teils im Kampfe gegen die Slaven die Ukermark, die Neumark, das Land Lelms und die Oberlausitz. Sie zogen deutsche Bauern in die Wlder und Wsten, deutsche Brger in die Ortschaften; sie grndeten Frankfurt an der Oder und verliehen dem Dorfe Berlin 1242 Stadtrecht; sie verstanden es, in der Zeit des Faustrechts in ihrem Lande die Ordnung zu erhalten. *) Daher der Hexameter: Krieg mgen andere führen, du, glckliches fterreich, freie!" Nach Kaiser Friedrichs Iii. Meinung war die Bedeutung der fnf Selbst-lauter a, e, i, o, u: Alles Erdreich ist Oesterreich Untertan.

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 86

1902 - Leipzig : Hirt
86 Quellenstze. Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Ver-zeichnis von all unserem Gute und Ertrage ... und zwar alles getrennt von-einander und wohl geordnet, da wir im stnde sind zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben." 29) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter er-tubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt." (Einhard.) 29a) In nhd. Form: Wintermonat, Hornung, Lenzmonat, Ostermonat, Wonne-monat (d. h. Weidemonat), Brachmonat, Heumonat, Erntemonat, Holzmonat, Wein-monat, Herbstmonat, Heiligmonat. 30) Da rief er das ganze Volk zusammen und sprach zu ihm folgendermaen: Von welchen Gefahren euer Reich, das frher in allen seinen Teilen in Ver-wirrung war, jetzt befreit ist, wit ihr alle recht gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kriege so ost geschdigt wurdet. Ihr seht es geeinigt, die Barbaren (Slaven) besiegt und der Knechtschaft unterworfen. Eins bleibt uns noch zu tun brig: da wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Avaren (Ungarn), wie ein Mann aufstehen. Bis hieher habe ich euch beraubt, um ihre Schatzkammer zu fllen. Nunmehr sehe ich mich vor der Notwendigkeit, die Kirchen und deren Diener zu plndern, da uns auer dem nackten Leben nichts an Geld (und Gut) geblieben ist. Erwgt daher, was wir in dieser Sache tun mssen. Soll ich den Schatz, der dem himmlischen Dienste geweiht ist, hinwegnehmen und den Feinben Gottes geben? Ober soll ich nicht lieber der Verehrung Gottes des irbischen Reich-tums Ehre zuwenben, bamit wir uns von dem erlsen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schpfer als Erlser ist? Auf diese Rede hin erhob das Volk feine Stimme zum Himmel und rief, sie begehrten auf alle Weise, von Gott, dem lebendigen und wahren, erlst zu werden. . . . Ihre Hilfe gegen das wilde Volk sagten sie dem Könige zu und bekrftigten den Vertrag, indem sie die rechte Hand zum Himmel aufhoben." (Widukind.) 31) Ein deutscher Bischof, Liutprand, erzhlt, er habe als Gesandter dem byzantinischen Kaiser folgendes ins Gesicht gesagt: Romulus hat Rom mit schlechtem Gesindel gegrndet und dieses Rmer genannt. Solcher edlen Abkunft sind die-jenigen, die ihr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunder, so tief verachten, da wir im Zorn gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer." 32) Uhlands Schilderung der Wahl im Herzog Ernst" schliet sich an den Bericht des Hofkaplans Wipo an, der das Leben Konrads Ii. beschrieben hat und bei der Wahl zugegen gewesen ist. 33) Die Achtformel hat Uhland in folgende Verse gebracht: Vom Frieden setz' ich dich in den Unfrieden, Dein Lehen teil' ich hin, woher es rhrt.

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
88 Quellenstze. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, ver-standen werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden." 40) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Ant-wort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben dieser-maen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes: derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen." 41) Ferdinand Ii. an Wallenstein:*) Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygfeeligen Succe und de fchweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen Umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl zue E. L. abzufertigen und zuegleich mir unbt E. L. zu congratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehres verobligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freund! Ferdinand. *) M. Schilling, Quellenbuch. Druck von August Pries in Leipzig.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 9

1902 - Leipzig : Hirt
9 Er siegte und lie sich mit 3000 seiner Edlen durch den rmischen Bischof Remigius in Reims taufen.*) Die Alemannen verloren einen Teil ihres Gebietes, und fpter wurde auch der Rest mit dem Frankenreiche ver-einigt. Als Vorkampfer des katholischen Glaubens zog der allerchristlichste König" auch gegen die arianischen Westgoten zu Felde und besiegte sie. Chlodwigs Stellung als König zeigt die Erzhlung von dem ge-raubten Kirchenfruge zu Soisfons.^) Hher stieg fein Ansehen, als der griechische Kaiser ihm den Ehrentitel eines Konsuls verlieh. Sein Hauptziel aber war, Alleinherrscher aller Franken zu werden. Um dies zu erreichen, beseitigte er durch List und Gewalt die mit ihm verwandten frnkischen Nebenfursten, die noch regierten.**) Durch das erfolgreiche Vordringen Chlodwigs wurde der Sieg des katholischen Glaubens, der im rmischen Reiche schon allgemein angenommen war, der den arianischen auch unter den Germanen ent-schieden. Chlodwigs Shne vergrerten das Reich durch das Land der Thringer (dessen sdlicher Teil den Namen Franken erhielt) und Burgund (Karte Nr. 5). Ihre Nachkommen, unter denen sich die Kniginnen Vrunhilde und Fredegunde durch besonders zahlreiche Verbrechen hervortaten, richteten sich durch greuelvolle Brgerkriege selbst zu Grunde. Nach welcher Hauptrichtung zogen die wandernden Völker? Stelle die germanischen Staaten zusammen nach Karte Nr. 5. Welche Völker haben dauernde Staaten gegrndet? Welche sind in anderen Vlkern aufgegangen? Beispiele von der Verwilderung der Sitten unter den Germanen. 37. Zustnde und Einrichtungen. V Die Verfassung. In den eroberten rmischen Provinzen lebten die Germanen unter der welschen" Bevlkerung als die Herren. Ihre Könige lieen sich von den Unterworfenen einen groen Teil des Grund-besitzes, gewhnlich ein Drittel, abtreten und verliehen ihren Getreuen Stcke davon zur Belohnung, teils als freies Eigentum (Allod), teils als Lehen. Der Lehnsmann (Vafall) war fr die Nutznieung seines Grundstckes dem Lehnsherrn zu Gegenleistungen (Abgaben, Kriegs- und anderen Diensten) verpflichtet. Wie der König, verliehen auch andere Freie Lehen von ihrem Eigentum oder von ihrem Lehen, *) Beuge deinen Nacken, wilder Sigamber! Bete an, was du zerstrt, zer-stre, was du angebetet hast." **) So verleitete er den Sohn des alten ripuarischen Knigs Siegbert in Kln zum Vatermorde, lie ihn dann selber meuchlings ermorden und vereinigte das Gebiet der Ripuarier mit seinem Reiche.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1902 - Leipzig : Hirt
Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwandrung und Staatenbildung. und in Zeiten der Bedrngnis geschah es hufig, da Eigentmer ihr Allod einem Mchtigen gaben, um es von ihm als Lehen zurck zu empfangen und dafr seinen Schutz zu genieen. So bildete sich ein weitverzweigtes, verwickeltes Lehnswesen, welches die Grundlage aller mittelalterlichen Staaten wurde. Wer war der oberste Lehnsherr? Beamte und Geistliche wurden fr ihre Dienste durch Land entschdigt; in welchem Verhltnis standen sie also zum König? An Stelle der alten Volksversammlung trat das Mrzfeld, spter das Maifeld; der König hielt eine allgemeine Heeresmusterung und beriet mit den Vornehmsten die Angelegenheiten des Reiches. Die Sklaverei wurde durch das Christentum allmhlich beseitigt; die Leibeigenschaft dagegen blieb bestehen. Der Leibeigene stand zu seinem Herrn in hnlichem Verhltnis wie dieser zu seinem Lehnsherrn, nur da er in seiner persnlichen Freiheit sehr beschrnkt war. 2. Das Gerichtswesen. Die Gerichtsversammlungen wurden noch unter freiem Himmel auf einem bestimmten Platze abgehalten, wo die freien Grundbesitzer unter Vorsitz des Grafen (Gauvorstehers) das Recht sprachen. Spter wurden bestimmte Personen, Schffen (von schaffen, d. h. Recht sprechen), zur regelmigen Anwesenheit und zur Findung des Urteils verpflichtet. Das Verfahren wurde eingeleitet durch die Anklage des Beschdigten, worauf der Verklagte seine Unschuld zu beweisen suchte. Als Beweismittel galten auer Zeugenaussagen der Eid, welcher geleistet wurde, nachdem Eideshelfer die Glaubwrdig-keit des Schwrenden bekrftigt hatten, und die Gottesurteile: Zwei-kmpf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kesselfang, Kreuzprobe, Bahrrecht. Die Strafen waren grtenteils Geldstrafen; selbst der Mord konnte durch ein Wergeld ( Manngeld) geshnt werden.26) Frauen wurden als Klgerinnen und Verklagte durch ihren Vor-munb, also die Ehefrau durch ihren Mann, vertreten, ebenso, wenn auf Zweikampf als Gottesurteil erkannt war. Fr Verletzungen des Rechts und der Ehre der Frauen waren schwere Buen festgesetzt, und fr eine gettete Frau wurde bei manchen Stmmen ein hheres Wergeld bezahlt als fr einen Mann. 3. Die Stbte. Viele ehemals blhende Städte am Rhein und an der Donau lagen in Trmmern; in anderen hatten germanische Huptlinge ihre Burgen aufgeschlagen. Eigentmlich war das Aussehen einer frnkischen oder langobardifchen Stadt: griechische Sulen und rmische Gewlbe, verfallende Amphitheater und Badeanstalten, christliche Kirchen und germanische Bauernhuser standen bunt durcheinander. Auf den Straen treffen wir rmische Geistliche, von Bewaffneten begleitet,

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 23) Die Hunnen bertreffen alle Völker an barbarischer Wildheit. . . . Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh be-hauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. ... An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde sind sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen. Dort kaufen und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und trumen sie, indem sie sich vornber auf den Hals des Rosses beugen. . . . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmutzigen Weiber; dort weben die Weiber die groben Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf, bis sie erwachsen sind. . . . Was ehrbar oder unehrbar ist, wissen sie so wenig zu unterscheiden wie die Tiere des Waldes. Voll Lge und Tcke sind sie und ohne alle Religion. Das ist das Wesen dieses wilden Menschenschlages." (Ammianus Marcellinus.)*) 24) Als die Gesandten der Rmer, die in Alarichs Lager gekommen waren, drohten, da das Volk bewaffnet und zum Kampfe entschlossen sei, lachte Alarich hhnend und rief aus: Je dichter das Gras, um so leichter das Mhen! Und er erklrte, unter keiner anderen Bedingung von dem Kampfe abstehen zu wollen, als wenn er alles Gold, das in der Stadt sei, erhalte, desgleichen was in der Stadt an kostbarem Hausrat sich finde, und alle Sklaven deutscher Abkunft. Da fragte einer der Gesandten, was er ihnen denn lassen wolle. Das Leben, gab der Gote zur Antwort." (Zosimus.) 25) ..Die Franken hatten aus einer Kirche einen Krug von wunderbarer Gre und Schnheit genommen. Der Bischof jener Kirche schickte zum Könige und lie ihn bitten, den Krug zurckzugeben. ... In Soissons wurde die ganze Masse der Beute aufgehuft. Da sagte der König: Ich bitte euch, tapfere Krieger, um die Gunst, mir das Gef dort neben meinem Beuteanteile zu berlassen. . . . Da rief ein neidischer und unbedachtsamer Mensch mit lauter Stimme: Nichts sollst du hiervon nehmen, als was das Los dir rechtmig zuerteilt, und hieb mit dem Streitbeil in den Krug. Alle erstaunten darber; der König ertrug die Be-leidigung mit Sanftmut und Geduld, bewahrte aber in feiner- Brust den ihm angetanen Schimpf. . . . König Chlodwig lie das ganze Heer in Waffenrstung zusammenkommen, damit es auf dem Mrzfelde den Glanz seiner Waffen zeige. Als et hier an allen *) 23. 24. 26. 28. 29. 38 nach A. Richter, Quellenbuch.
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