Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1902 - Leipzig : Hirt
32 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. halten, die Bedrngten zu beschtzen und gegen die Frauen hflich und bescheiden zu sein; dann empfing er den Ritterschlag. Auch die Mdchen wurden, wenn sie nicht im Kloster erzogen wurden, gewhnlich an den Hof des Lehnsherrn geschickt, wo sie unter der Obhut der Burgfrau standen und von einer Meisterin" in der Anstandslehre und in Haus- und Handarbeiten, namentlich im Spinnen, Schneidern und Sticken*) unterwiesen wurden. Daneben lernten sie von dem Geistlichen des Hofes lesen und schreiben und von fahrenden Sngern singen und sagen". Auch eine erweiterte Bildung war bei vornehmen Frauen hufig: viele kannten das Lateinische und Franzsische, waren in der Dichtkunst wohl bewandert, spielten die Fiedel und die Harfe, verstanden eine anregende Unterhaltung zu führen und im Schachspiel den Gegner matt zu setzen. Im allgemeinen besaen die Frauen eine hhere Bildung als die Männer. 3. Turniere waren im Frieden die liebste Beschftigung der Ritter. Der weite Turnierplatz war von Schranken umgeben, hinter denen auf erhhten Sitzen die Damen und die Preisrichter saen. Eine groe Menschenmenge versammelte sich auerhalb der Schranken, um das glnzende Schauspiel zu verfolgen. Auf den Ruf des Herolds ritten die schwer gersteten Teilnehmer (Fig. 83 und 118) mit eingelegter Lanze paarweise oder haufenweise gegeneinander, um die Gegner aus dem Sattel zu heben und gefangen zu nehmen. Nach Beendigung der Kmpfe, die ganze Tage, auch wohl mehrere Tage dauern konnten, erhielten die Sieger nach dem Urteil der Preisrichter die vom Veranstalter des Turniers ausgesetzten Preise. Vergleiche die Turniere mit den Kampfspielen des Altertums. % Die Burg. Die Ritter- und Frstenburgeu wurden gern auf Berghhen angelegt. Manche sind aus frheren rmischen Befestigungen erwachsen (z. B. Steinsberg, Fig. 78). Eine groe Burg war von einer weiten Ringmauer mit Zinnen und Trmchen umgeben, die den ueren Hof umschlo (vgl. Fig. 86). In die eigentliche Burg fhrte, falls sie wieder von einer Mauer umgeben war, der den Burg graben die Zugbrcke. Der wichtigste Bestandteil war der Turm. der dem Rittersaal arbeiteten in der Kemenate die Frauen und Mdchen (Fig. 81) oder sahen den Waffenbungen zu, die auf dem Hofe ange- *) Die deutschen Frauen waren berhmt als Stickerinnen, und die kunstvoll gestickten Kleider ihrer Männer wurden viel bewundert. In Museen ist manches von diesen Arbeiten erhalten. Im Nibelungenliede (Str. 352 ff.) verfertigt Kriemhild mit dreiig ihrer Jungfrauen kostbare Kleider fr Gunther und dessen Genossen.

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. 33 stellt wurden. Kleinere Burgen bestanden oft nur aus dem Turme und den umgebenden Befestigungswerken. Die Einrichtung der Burgen, selbst der frstlichen, war eine nach unseren Begriffen drftige. (Fig. 80.) Glasfenster und fen waren noch wenig bekannt. 5. Das Leben in der Burg verlief fr gewhnlich einfrmig, namentlich im Winter. Die Herrin des Hauses war mit der Besorgung des Haushalts, der berwachung der zahlreichen Dienerschaft, mit Schnei-dern und Sticken, der Ritter mit Waffenbungen, mit der Bewirtschaf-tung und Instandhaltung seines Besitzes beschftigt. Eine geschtzte Unterhaltung war der Besuch eines fahrenden Ritters oder eines Wall-fahrers, der neue Mr brachte. Bei einer Festlichkeit in schner Jahres-zeit aber ging's hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falkenbeize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Auf die weigedeckte bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln die stark gewrzten Speisen aufgetragen; Lffel und Messer werden gebraucht, aber keine Gabeln, und Wrzwein wird aus Bechern getrunken. Snger und Gaukler drfen nicht fehlen. Nachher vergngt sich das junge Volk mit Tanzen, wobei eigentliche Tnze und Reigen unterschieden wurden. Die Kleidung der ritterlichen Gesellschaft zeigt Fig. 85. 6. Die geistlichen Ritterorden. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde in Jerusalem von Italienern der Johanniterorden und von Fran-zosen der Orden der Tempelherren'") gestiftet, denen sich spter ( 49, 2, d) der Deutsche Orden anreihte. Ihre Aufgaben waren die Be-kmpfuug der Unglubigen, die Pflege der Kranken und die Besorgung des Gottesdienstes. Die Mitglieder wurden daher in Ritter, Dienende Brder und Priester eingeteilt. An der Spitze jedes Ordens stand ein Hochmeister. Die Deutschen Ritter trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. 49. Die Zeit der ersten Hohenstaufen. \. Konrad Iii., 11381152. a) Hohenstaufen und Welfeu. Nach dem Tode Lothars von Sachsen (11251138), den die Fürsten als Gegner der frnkischen Kaiser und der mit ihnen verwandten und ver-bndeten Hohenstaufen gewhlt hatten, wurde nicht Lothars Schwieg er-shn Heinrich der Stolze aus dem Geschlechte der Welsen, Herzog *) Ihr Ordenshaus stand an der Stelle des ehemaligen Salomonischentempels. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Il A. 3. Aufl. 3

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. schmckten die Straen und Marktpltze, und ntigenfalls war durch Leitungen fr das unentbehrliche Wasser gesorgt. Von vielen Kirchen und Klstern tnte anmutiges Glockengelute, und seit dem 14. Jahr-hundert wurden auch die Stunden durch eine Rderturmuhr augegeben. Welcher Gefahr waren die mittelalterlichen Städte durch die enge Bauart und das viele Holz und Stroh ausgesetzt? 5. Wohnung und Aleiduug. Die stdtischen Wohnungen waren noch grtenteils fr landwirtschaftliche Zwecke eingerichtet. An den gerumigen Flur schlssen sich die Rume fr Mensch und Vieh. In den Zimmern bestand der Fuboden, der im Winter mit Stroh belegt wurde, aus Lehm, die Wnde waren nur in vornehmen Husern bemalt, die Fenster ohne Glas; die hauptschlichsten Mbel waren einfache Tische, Bnke und eisenbeschlagene Truhen (vgl. Fig. 80). Um so mehr hielt man auf die Kleidung, auf welche schon damals die franzsische Mode einzuwirken begann. Beliebt waren grelle Farben, oft in wunderlichen Zusammenstellungen. (Fig. 117.) 6. Bildung und geselliges Leben. Die frei gewordenen Brger suchten auch in der Schulbildung mit den Geistlichen zu wetteifern. Manche verstanden nicht nur das Deutsche, sondern auch das Lateinische zu lesen, neben den geistlichen Schulen werden besondere Stadtschulen erwhnt, und von den Handwerkern wurde die Dichtkunst gepflegt ( 52, 4). Daneben kam die Heiterkeit des Lebens nicht zu kurz: die Vornehmen ahmten in Turnieren den Rittern nach, das Volk hatte seine Fastnachtsaufzge, Maifeste und Freischieen. Fahrende Leute (welche rechtlos waren): Spielleute, Gaukler, Tierbndiger, zeigten geld-gierig ihre Knste. Und wohl war es ntig, ein Gegengewicht zu haben gegen die bittere Not, die in Seuchen, Feuersbrnsten, Teuerung, Raub und Mord zahlreiche Opfer forderte. 7. Die Frauen. Noch war das Arbeitsfeld der meisten deutschen Frauen ein doppeltes: neben der verwaltenden und erhaltenden Ttig-keit im Hause teilten sie die Mhsal des Erwerbes, wenn auch die schwerere Arbeit sich mehr und mehr auf die Schultern der Männer abwlzte. (Vgl. das Leben der Frauen in der Urzeit, 33, 6.) In den Stdten half die Tochter dem Vater, die Hausfrau dem Gatten im Handwerk, und alleinstehende Frauen arbeiteten im Lohn oder als selbstndige Meisterinnen namentlich in den Gewerben, die zur Anfertigung der Kleidung gehrten: Spinnen, Weben, Schneidern, Krschnerei, Bortenwirkerei. Sie waren Zunftmitglieder, wenn ihr Ge-werbe znftig war, ja es gab Znfte, die nur aus Frauen bestanden. Fr diejenigen Alleinstehenden, die im Gewerbe keinen Platz fanden,

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 63

1902 - Leipzig : Hirt
63. Zustnde im deutschen Reiche. 63 5. Das Aunsthandwerk. Das Aufblhen der reinen Kunst zog das Streben der Handwerker nach sich, den Gegenstnden durch schne Formen und Verzierungen greren Wert zu verleihen und die Freude am Gebrauch zu erhhen. Die Wohnrume sind ausgestattet mit antiken Dekorationsformen, mit einfachen, eleganten Polstersthlen, mit einem behaglichen, farbigen Kachelofen und anderen kunstvoll ausgefhrten Erzeugnissen der Metallarbeiter, Tpfer und Schreiner. (Fig. 109; vgl. auch Fig. 110.) 63. Zustnde im deutschen Reiche. \. Die Feuerwaffen. Auch auf das staatliche Leben der Neuzeit hat eine Erfindung mchtig eingewirkt: die der Feuerwaffen. Obgleich das Schiepulver (t)er Sage nach von einem Franziskanermnch Berthold Schwarz erfunden) den Arabern lngst bekannt war, wurden Ge-schtze (Kanonen und Bchsen) doch erst im 14. Jahrhundert wahrscheinlich zuerst in Deutschland, verfertigt, und erst im 16. Jahrhundert kamen die Feuerwaffen iu berwiegeuder Anzahl in Gebrauch. Die Kriegfhrung wurde durch sie wesentlich verndert. Auch zur See erhielten die Kanonen steigende Bedeutung. (Fig. 125.) 2. Die Städte. Gegen die neuen Waffen muten die Stadtmauern verstrkt und durch Wlle gedeckt werden. (Fig. 112.) An den dazu ntigen Mitteln fehlte es nicht. Denn trotz des vernderten Weltver-kehrs nahmen Handel und Wohlstand nicht ab. Die Kaufleute be-eilten sich, an dem Verkehr mit der Neuen Welt teilzunehmen. Einer, Welser in Augsburg, grndete sogar eine deutsche Ansiedluug in Venezuela. Seine Familie und die der Fugger in Augsburg zhlten zu den reichsten des 16. Jahrhunderts, und viele Fürsten waren ihre Schuldner. Neben Augsburg gehrten Nrnberg (Fig. 111) und Ulm zu den reichsten Stdten. Behagliches Wohlleben und ppige Feste waren die Folgen des Wohlstandes. Die Huser waren wohnlich und gediegen eingerichtet ( 62, 5). Die Trachten waren sehr mannigfaltig; während in der ersten Hlfte des Jahrhunderts noch die franzsische Mode ihren Platz behauptete, wurde sie in der zweiten Hlfte von der spanischen besiegt. (Fig. 123.) Auf Speise und Trank wurde viel Sorgsalt verwandt, wie schon das Hufigerwerden von Kochbchern zeigt; die starkge-wrzten Speisen und Weine des Mittelalters erhielten sich. Unter den Festlichkeiten waren im mittleren Brgerstande die Schtzenfeste, bei denen auer der Armbrust auch das Feuerrohr gebraucht wurde, am meisten beliebt.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
88 Quellenstze. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, ver-standen werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden." 40) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Ant-wort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben dieser-maen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes: derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen." 41) Ferdinand Ii. an Wallenstein:*) Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygfeeligen Succe und de fchweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen Umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl zue E. L. abzufertigen und zuegleich mir unbt E. L. zu congratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehres verobligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freund! Ferdinand. *) M. Schilling, Quellenbuch. Druck von August Pries in Leipzig.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 49

1902 - Leipzig : Hirt
54. Zustnde und Einrichtungen. 49 Hoftagen ( 42, 7) gebildet hatten. Seit dem 15. Jahrhundert zerfiel der Reichstag in drei Kollegien: Kurfrsten. Reichsfrsten und Reichs-ftdte, welche miteinander und mit dem Kaiser bereinstimmen mutzten, wenn ein gltiger Reichsschlu" zu stnde kommen sollte. Wie aber die Macht des Kaisers durch die Reichsstnde", so wurde die Macht der Fürsten eingeengt durch die Landstnde, d. h. die nicht reichsuumittel-baren hheren Geistlichen, Adligen und Städte, die sich auf Landtagen versammelten. Ihr vornehmstes Recht war die Bewilligung der Steuern. Stelle zusammen, was in frheren Abschnitten der die Verfassung des Reiches vorgekommen ist. Welches sind die Nachteile einer Wahlmonarchie? 2. Die Städte gelangten trotz aller Hindernisse zu immer grerer Blte. Die Straen gewannen ein reinlicheres Aussehen; die Feuers-brnste schufen Raum fr neue, bessere Anlagen; die neuen Huser wurden geschmackvoll und in festem Steinbau aufgefhrt; die Fenster er-hielten Glasscheiben. Im Innern war eine Patrizierwohnung mit sarbigen Teppichen, mit gedielten Fubden und mit geschnitzten Mbeln ver-sehen. (Fig. 97.) Neben dem Handel der Kaufleute trug die Gewerbttigkeit der Handwerker die schnsten Frchte. Deutsche Geschicklichkeit und deutscher Erfindungsgeist waren weltberhmt. So erfand Johann Gutenberg Um aus Mainz um 1440 die Buchdruckerkunst ( 61,1). Um 1500 erfand 1440. der Schlosser Peter Henlein (gewhnlich Hele genannt) in Nrnberg die Taschenuhren (Nrnberger Eier"). Doch hatte das stdtische Leben des 15. Jahrhunderts auch seine dunkeln Seiten. Ein groer Teil der Bevlkerung lebte in Unwissen-heit und Roheit36). Die hufigen Kleiderordnungen beweisen, da groer Kleiderluxus getrieben wurde. (Fig. 120.) 3. Die Bauern. Gedrckt, verachtet und verspottet war der Stand der armen Leute", der Bauern, die zum grten Teil in einer hrteren oder milderen Form der Leibeigenschaft lebten und vielfach der Will-kr der Gutsherren preisgegeben waren. Doch befferte sich ihre Lage im allgemeinen infolge der Kreuzzge und der Besiedlung des Ostens. Bei aller Mhe und Sorge aber fehlte des Lebens Lust und Freude nicht. In den Spinnstuben erzhlten und sangen im Winter die Frauen und Mdchen; im Frhjahr lockte die Dorflinde das junge Volk zum Tanze, bei dem es ungezwungener herging als in der ritterlichen Ge-sellschaft (Fig. 84); der Jahrmarkt, der sich an die Dorfkirchweih anschlo, gab Gelegenheit zu ausgelassenem Treiben; an bestimmten Tagen des Jahres pflanzten sich uralte festliche Gebruche fort. Weit besser als die leibeigenen lebten die freien Bauern. Sie fehlten in keiner Landschaft und waren am zahlreichsten im Gebiete der Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Ii. A. 3- Aufl. 4

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1902 - Leipzig : Hirt
Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwandrung und Staatenbildung. und in Zeiten der Bedrngnis geschah es hufig, da Eigentmer ihr Allod einem Mchtigen gaben, um es von ihm als Lehen zurck zu empfangen und dafr seinen Schutz zu genieen. So bildete sich ein weitverzweigtes, verwickeltes Lehnswesen, welches die Grundlage aller mittelalterlichen Staaten wurde. Wer war der oberste Lehnsherr? Beamte und Geistliche wurden fr ihre Dienste durch Land entschdigt; in welchem Verhltnis standen sie also zum König? An Stelle der alten Volksversammlung trat das Mrzfeld, spter das Maifeld; der König hielt eine allgemeine Heeresmusterung und beriet mit den Vornehmsten die Angelegenheiten des Reiches. Die Sklaverei wurde durch das Christentum allmhlich beseitigt; die Leibeigenschaft dagegen blieb bestehen. Der Leibeigene stand zu seinem Herrn in hnlichem Verhltnis wie dieser zu seinem Lehnsherrn, nur da er in seiner persnlichen Freiheit sehr beschrnkt war. 2. Das Gerichtswesen. Die Gerichtsversammlungen wurden noch unter freiem Himmel auf einem bestimmten Platze abgehalten, wo die freien Grundbesitzer unter Vorsitz des Grafen (Gauvorstehers) das Recht sprachen. Spter wurden bestimmte Personen, Schffen (von schaffen, d. h. Recht sprechen), zur regelmigen Anwesenheit und zur Findung des Urteils verpflichtet. Das Verfahren wurde eingeleitet durch die Anklage des Beschdigten, worauf der Verklagte seine Unschuld zu beweisen suchte. Als Beweismittel galten auer Zeugenaussagen der Eid, welcher geleistet wurde, nachdem Eideshelfer die Glaubwrdig-keit des Schwrenden bekrftigt hatten, und die Gottesurteile: Zwei-kmpf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kesselfang, Kreuzprobe, Bahrrecht. Die Strafen waren grtenteils Geldstrafen; selbst der Mord konnte durch ein Wergeld ( Manngeld) geshnt werden.26) Frauen wurden als Klgerinnen und Verklagte durch ihren Vor-munb, also die Ehefrau durch ihren Mann, vertreten, ebenso, wenn auf Zweikampf als Gottesurteil erkannt war. Fr Verletzungen des Rechts und der Ehre der Frauen waren schwere Buen festgesetzt, und fr eine gettete Frau wurde bei manchen Stmmen ein hheres Wergeld bezahlt als fr einen Mann. 3. Die Stbte. Viele ehemals blhende Städte am Rhein und an der Donau lagen in Trmmern; in anderen hatten germanische Huptlinge ihre Burgen aufgeschlagen. Eigentmlich war das Aussehen einer frnkischen oder langobardifchen Stadt: griechische Sulen und rmische Gewlbe, verfallende Amphitheater und Badeanstalten, christliche Kirchen und germanische Bauernhuser standen bunt durcheinander. Auf den Straen treffen wir rmische Geistliche, von Bewaffneten begleitet,
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 3
5 2
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 1
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 1
70 0
71 3
72 1
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 5
88 0
89 0
90 1
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 0
2 0
3 0
4 4
5 2
6 0
7 0
8 2
9 1
10 10
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 5
17 0
18 9
19 16
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 14
30 4
31 1
32 0
33 5
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 9
41 1
42 0
43 5
44 3
45 1
46 0
47 5
48 2
49 3
50 0
51 0
52 3
53 1
54 17
55 5
56 0
57 3
58 6
59 6
60 0
61 1
62 3
63 0
64 2
65 2
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 2
75 0
76 0
77 6
78 0
79 0
80 9
81 1
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 22
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 5
98 0
99 2
100 2
101 1
102 0
103 2
104 0
105 15
106 2
107 0
108 0
109 0
110 0
111 4
112 4
113 0
114 2
115 1
116 0
117 0
118 6
119 0
120 0
121 0
122 2
123 4
124 0
125 1
126 3
127 6
128 2
129 0
130 0
131 1
132 10
133 0
134 0
135 1
136 2
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 2
144 2
145 10
146 0
147 7
148 12
149 0
150 1
151 0
152 1
153 0
154 1
155 2
156 1
157 1
158 6
159 0
160 0
161 4
162 0
163 0
164 0
165 4
166 2
167 0
168 2
169 3
170 0
171 16
172 4
173 10
174 1
175 1
176 0
177 1
178 0
179 2
180 0
181 0
182 2
183 9
184 2
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 6
192 5
193 0
194 5
195 0
196 1
197 0
198 0
199 1