Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1902 - Leipzig : Hirt
40 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. und Bischofssitze ( 38, 3), teils um Burgen und Frstenhfe ( 41, 4). Die Brger" waren anfangs zum grten Teil freie Ackerbauer; daneben gab es leibeigene Handwerker, die nur fr ihren geistlichen oder weltlichen Herrn arbeiteten; Kaufleute lieen sich nieder wegen des Marktrechts,*) welches den wesentlichsten Vorzug der Städte vor den Drfern bildete. Seit Heinrich Ii., der die Geistlichkeit begnstigte, gehorchten die meisten Städte Bischfen. In dem Kampfe zwischen Kaisertum und Papsttum stellten sich die Brger, denen mit dem Wohlstande der Frei-heitsdrang gewachsen war, auf die Seite der Kaiser, die ihnen Befreiung von bischflicher Herrschaft verliehen. Nun wurde die bischfliche Ratsversammlung zum Stadtrate, der aus den altfreien Geschlech-tern, den Patriziern", gewhlt wurde und unter dem Vorsitze eines Brgermeisters die stdtischen Angelegenheiten verwaltete. Erhielten die Städte auch Befreiung von Abgaben und das Recht, ihre Gerichts-beamten selbst einzusetzen, so hieen sie Freistdte, spter Freie und Reichsstdte. Welche Städte führen noch heute den Titel Freie Städte? Die frei gewordenen Handwerker bildeten seit dem 12. Jahrhundert Znfte, deren Satzungen der das Ansehen der Genossenschaft und den gemeinsamen Vorteil wachten. Bei solcher Hebung des Standes war es nur natrlich, da die Handwerker auch Anteil an der Regierung verlangten. Nach harten, zum Teil sehr blutigen Kmpfen im 14. Jahr-hundert muten ihnen die Patrizier die verlangte Vertretung im Rate bewilligen. Vgl. die Kmpfe zwischen Patriziern und Plebejern im alten Rom. 2. Die.hansa, a) Entstehung. Benachbarte Städte in Norddeutsch-fand, zuerst Lbeck und Hamburg, schlssen im 13. Jahrhundert Verbindungen (Hansen) zum Schutze des Handels zu Lande und zu Wasser, da sie von Kaiser und Reich nichts zu hoffen hatten. Aus den Einzelbud-nissen erwuchs im 14. Jahrhundert der allgemeine Bund der Deutschen Hansa, der etwa 90 Städte von Amsterdam bis Riga umfate. b) Einrichtung. Auf die Einladungen Lbecks, welches fr das Einigungswerk am ttigsten gewesen war und allgemein als Vorort anerkannt wurde, versammelten sich dort die Abgeordneten der Städte, um der ihre gemeinsamen Angelegenheiten, besonders den auswrtigen Handel, zu beraten und zu beschlieen. Ungehorsame Bundesmitglieder *) Der Markt wurde ursprnglich im Anschlu an den Gottesdienst abgehalten; daher die Bezeichnung Messe".

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
51. Die Städte. 41 wurden verhauset" (ausgestoen); gegen auswrtige Mchte erreichte die Hansa ihre Zwecke durch Unterhandlung und Waffengewalt. c) Macht. Die Hansa war die bedeutendste Seemacht Europas; ihre Kriegsschiffe schtzten den deutschen Handel im Auslande, vernichteten die Seeruber aus der Nord- und Ostsee und fhrten glckliche Kriege gegen Dnemark und die skandinavischen Reiche. d) Handel. Whrend die hansischen Binnenstdte die Verbindung zwischen Sddeutschland und den Seestdten vermittelten, beherrschten diese den Handel auf den nordischen Meeren und den Zwischenhandel zwischen dem Osten und dem Westen des nrdlichen Europas. Die auswrtigen Niederlassungen (Kontore), die schon in frherer Zeit durch Verbindungen deutscher Kaufleute (Hansen) gegrndet worden waren und sich dann unter den Schutz des Bundes gestellt hatten, gelangten durch Vorrechte, die ihnen eingerumt wurden, zu hoher Blte; Wisby ausgotlaud war der Sammelplatz des Ostseehandels; in Brgge wurden hauptschlich franzsische und italienische Gewerbserzeugnisse und Wein eingehandelt, in London Wolle, in Bergen Fische, Holz und Metalle, in Gro-Nowgorod Pelzwerk und Leder, und das Fischer-lager in Schonen betrieb den ergiebigsten Heringsfang. An deutschen Erzeugnissen wurden namentlich Getreide, Bier, Tuchwaren und Gerte in den Handel gebracht. e) Verfall. Im 16. Jahrhundert verfiel die Hansa durch Uneinigkeit und durch die gesteigerte Handelsttigkeit der Niederlnder und Eng-lnder. Nur Hamburg, Lbeck und Bremen erneuerten den Bund 1630. Welchen Segen brachte die Hansa den fremden Vlkern? (Vgl. Schiller: Gter zu suchen geht er, doch an sein Schiff knpfet das Gute sich an.") 3. Der Rheinische und der Schwbische Stbtebunb waren hnliche Vereinigungen. Dieser hatte im 14. Jahrhundert blutige Kriege zu führen gegen den Ritterbund der Schlegler und gegen den Grafen Eberhard den Greiner von Wrttemberg. Nach der Schlacht bei Dffingen (1388), in der die Stdter geschlagen wurden, mute der Bund sich auflsen. % Aussehen einer mittelalterlichen 5tabt. Umgeben war die statt-liehe Husermasse von einer Mauer mit Toren und Trmchen und einem Graben. Die Tore waren durch eine Brcke mit dem jen-seitigen Ufer verbunden. Nur die Hauptstraen waren gepflastert und hatten oft an den Seiten besondere Steinwege. Die Huser, bis zu den Kreuzzgen aus Fachwerk (Holz und Lehm) gebaut und mit Stroh gedeckt, hatten vielfach berragende Stockwerke, die dem Sonnen-schein wenig Raum lieen (vgl. Fig. 87). Brunnen (vgl. 52, 1, d)

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 21

1902 - Leipzig : Hirt
21 Winter eroberte, und andere wendische Stmme. Er zwang sie zu jhrlichen Abgaben. Noch jahrhundertelang haben die Kmpfe zwischen Sachsen und Slaven gedauert, allmhlich aber wurden diese nach Osten zurckgedrngt. 5. Sieg der die Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes verweigerte Heinrich den Ungarn die Abgabe. Sie fielen daher mit un-geheurer Streitmacht in Thringen ein.30) Heinrich aber vernichtete dieselbe 933 durch den glnzenden Sieg auf dem Riade" (bei Merseburg). 933 6. Heinrichs Gemahlin. Eine treue Gehilfin und kluge Ratgeberin war dem König seine Gemahlin, die fromme Mathilde. Sie wurde im Kloster Herford erzogen, als Heinrich kam und sie zur Gemahlin begehrte. Besonders wird von ihr gerhmt, wie sie sich der Unterdrckten und Notleidenden annahm. Sie vollbrachte wie ihr Gemahl Groes ohne ueren Glanz. Das von ihr gestiftete Kloster in Quedlinburg wurde eine Hauptsttte der Bildung im Sachsenlande. Die Begriffe Wahlreich und Erbreich, auf das frnkische und das deutsche Reich angewendet. Mit welchem Rechte kann man Heinrich I. den eigentlichen Begrnder des deutschen Reiches nennen? 42. (Otto I. der Groe, 936973. V Die Anigskrnung. Heinrichs Sohn Otto fgte der Macht 936 den Glanz hinzu. Das zeigte sich gleich bei der feierlichen Krnung ^ in Aachen, die durch den Erzbischof von Mainz vorgenommen wurde. Beim Krnungsmahle bten die Herzge zum ersten Male die Erzmter" aus als Kmmerer, Truchse, Schenk und Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reiches, a) Den Reichsfrsten zeigte Otto, da er sie nicht als erbliche und in ihrer Regierung selbstndige Nebenfrsten, sondern nur als knigliche Beamte betrachtete, indem er sie nach seinem Ermessen bestrafte, ein- und absetzte. Daher emprten sich Herzog Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und der Erzbischof von Mainz. Sogar Ottos jngerer Bruder Heinrich schlo sich ihnen an. Eberhard und Giselbert fanden ihren Tod im Kampfe; Heinrich erhielt nach wiederholter Emprung und einem milungenen Anschlage auf des Knigs Leben auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde Verzeihung und blieb von nun an seinem Bruder treu ergeben. Er erhielt das Herzogtum Bayern. In allen Herzogtmern setzte Otto Pfalzgrafen ein, die fr den König die hchste Gerichtsbarkeit ausbten, die Krongter ver-walteten und die Herzge beaufsichtigten. So hatte die Reichseinheit

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
88 Quellenstze. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, ver-standen werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Menschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, vermge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden." 40) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Ant-wort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben dieser-maen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes: derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen." 41) Ferdinand Ii. an Wallenstein:*) Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygfeeligen Succe und de fchweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen Umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl zue E. L. abzufertigen und zuegleich mir unbt E. L. zu congratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehres verobligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freund! Ferdinand. *) M. Schilling, Quellenbuch. Druck von August Pries in Leipzig.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 45

1902 - Leipzig : Hirt
53. Das deutsche Reich in den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. 45 Natur zu beobachten, trieb man Magie und Alchimie und suchte den Stein der Weisen. Nicht besser war es im allgemeinen mit der Erd-knde bestellt; Jerusalem galt als Mittelpunkt der Erdscheibe. Zwar waren schon im 10. Jahrhundert von Island aus Teile von Amerika (Grnland und Winland) entdeckt und besiedelt worden, aber die Kunde davon ging wieder verloren. Die Krenzzge gaben neue Anregung zu Forschungsreisen, durch welche die fernen asiatischen Lnder erschlossen wurden. Nenne franzsische Einflsse im Mittelalter. fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. 53. Das deutsche Reich in den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. \. Rudolf von Habsburg, 12731291. a) Wahl und Krnung. 1273 Schon zur Zeit der Hohenstaufen waren unter den Groen des Reiches allmhlich sieben Fürsten in den Vordergrund getreten, denen nach dem Tode Konrads Iv. die Knigswahl ganz berlassen wurde. Diese Kur-frften waren drei geistliche: die Erzbifchfe von Mainz, Trier und Kln, und vier weltliche, die Inhaber der vier Erzmter ( 42, 1): der Pfalzgraf vom Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Bhmen. Um die allgemeine Sehn-sucht der Bevlkerung nach einem Reichsoberhaupte zu befriedigen, whlten sie auf die Empfehlung des Erzbischoss von Mainz und auf Be-treiben des hohenzollernschen Burggrafen Friedrich von Nrnberg den tapferen und frommen Grafen Rudolf von Habsburg. Die Wahl geschah, wie es blich war, in Frankfurt, die Krnung in Aachen. b) Verhltnis zum Papste und zu Italien. Rudolf besttigte dem Papste alle Besitzungen und Rechte der Kirche und verzichtete auf alle Einmischung in die italienischen Angelegenheiten. Italien zerfiel, seitdem die Hohenstaufen vergeblich um dessen Unterwerfung gekmpft hatten, in unabhngige Herrschaften. c) Kampf mit Ottokar von Bhmen. Der mchtige König von Bhmen hatte auch Mhren, sterreich, Steiermark, Krnten und Kram in seine Gewalt gebracht und verweigerte dem armen Grafen Rudolf die Anerkennung. Er fiel 1278 in der Schlacht auf dem Marchfelde. 1278. Bhmen und Mhren erhielt Ottokars Sohn; mit den brigen Lndern belehnte Rudolf seine eigenen Shne und wurde dadurch der Grnder der habsburgisch-sterreichischeu Hausmacht.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 47

1902 - Leipzig : Hirt
53. Das deutsche Reich in den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. 47 Fr das Reich erlie er 1356 die Goldene Bulle, ein vorher von einem Reichstage beratenes Verfassungsgesetz. Die Kaiserwahl wurde darin dem Herkommen entsprechend ( 53, 1, a) geregelt. Die Kurfrsten wurden auerdem noch durch groe Zugestndnisse vor den brigen Reichsfrsten ausgezeichnet. Die bisherigen kniglichen Vorrechte wurden den Kurfrsten bertragen; dahin gehren die hchste Gerichtsbarkeit, das Mnzrecht und das Recht, Bergwerke anzulegen. Die Kurfrstentmer wurden als unteilbar erklrt. Zur Zeit Karls Iv. verbreitete sich von Oberitalien aus die indische Beulen-Pest, der schwarze Tod", der Deutschland und die meisten brigen Lnder Europas. Ungezhlte Tausende fielen der Krankheit zum Opfer- Das Entsetzen, das die Lebenden ergriff, artete bei manchen in wilde Genusucht aus, während andere in dem mittelalterlichen Glauben, den Zorn des Himmels durch Selbst-Peinigungen besnftigen zu knnen, Geilerfahrten^) veranstalteten. 5. Die drei folgenden Kaiser. Karls Iv. Sohn Wenzel von Bhmen, 13781400, wurde als unntzer und saumseliger Entgliederer 1378. des Heiligen Rmischen Reichs" abgesetzt. (Ermordung des Domherrn Nepomuk in Prag. Stdtekrieg 51, 3.) Auch Ruprecht von der 1400. Pfalz, 14001410, vermochte trotz redlichen Willens den Landfrieden nicht durchzusetzen. Wenzels Bruder Siegmund, 14101437, suchte 1410. die in der Kirche entstandene Verwirrung zu heben. 6. Die Airchenversarnmlung zu Aonstanz, 14141418, die grte 1414 des Mittelalters, versammelte sich auf Betreiben Siegmunds. Geistliche und weltliche Wrdentrger aus allen Lndern Europas mit stattlichem Gefolge, Gelehrte, Hndler und unzhlige fahrende Leute" fanden sich in den engen Mauern der Stadt und in der Umgebung zusammen. a) Johann Hns, Professor und Prediger in Prag, wollte durch tiefgreifende Reinigung nicht blo des Lebens, fondern auch der Lehre die Kirche reformieren. Da ein ppstlicher Bannstrahl ihn nicht hatte zum Schweigen bringen knnen, wurde er von Siegmund vor die Kirchen-Versammlung berufen. Trotz des kaiserlichen Geleitsbriefes wurde er ins Gefngnis geworfen und, da er sich standhaft weigerte, seine Lehre zu widerrufen, 1415 als Ketzer verbrannt. Ein Jahr darauf hatte sein 1415. Freund Hieronymus von Prag dasselbe Schicksal. b) Das Schisma. Nachdem die Ppste von 1309 bis 1377 zu Avignon in Abhngigkeit vom franzfichen Hofe ein unwrdiges Regt-ment gefhrt hatten, waren zwei, dann drei Nachfolger Petri gleich-zeitig aufgetreten. Dies Schisma wurde durch eine Neuwahl beseitigt. c) Die namentlich von den Deutschen erstrebte Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern" (Abstellung der eingerissenen bel-stnde: Mibrauch der ppstlichen Gewalt, Ablahandel, Entartung der

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1902 - Leipzig : Hirt
48 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. Geistlichkeit u. a.) kam nicht zu stnde; der neugewhlte Papst schlo mit den verschiedenen Nationen Einzelvertrge. 7. Der Hussitenkrieg, 14201433. Als nach dem Tode Wenzels die aufstndischen Hussiten den wortbrchigen" Siegmund nicht als 1420. König von Bhmen anerkannten, brach ein hartnckiger Krieg aus. Die Hussiten spalteten sich in eine gemigtere Partei, die Kalixtiner (Kelchner), und eine schroffere, dietaboriten; doch waren sie nach auen einig. Unter Volksfhrern (Ziska, Prokop) schlugen die begeisterten bhmischen Bauern, obgleich sie zum Teil nur mit Dreschflegeln und Sensen bewaffnet waren, nicht nur die Kreuzheere" in die Flucht, welche der Kaiser und die deutschen Fürsten gegen sie fhrten, sondern ver-wsteten auch die Nachbarlnder. Erst der Kirchenversammlung zu 1433. Basel gelang es 1433 nach langen Verhandlungen, die Kalixtiner zu befriedigen. Die Taboriten wurden mit Gewalt unterdrckt, und Sieg-mund wurde nun von den Bhmen als König anerkannt. 8. Zwei habsburgische Kaiser. Mit Albrecht Ii., 14381439, 1439. dem Schwiegersohn und Erben Siegmunds, beginnt die ununterbrochene 1440 Reihe habsbnrgischer Kaiser. Friedrich Iii., 14401493, war wie bis geschaffen, um die Auflsung des Reiches zu vollenden. Er trieb 1493- Goldmacherei und Sterndeuterei und sah gleichmtig zu, wie die Trken, die allgemeinen Feinde der Christenheit, die von Kleinasien 1453. aus sich auf der Balkan Halbinsel festgesetzt und 1453 Konstantinopel erobert hatten, immer weitere Fortschritte machten und schon seine Erb-lnder bedrohten, wie in Bhmen und Ungarn, auf welche Lnder er Erbansprche hatte, einheimische Fürsten aufgestellt wurden, und wie in Deutschland Städte und Fürsten miteinander Krieg fhrten und berall das Faustrecht herrschte. Welche Kaiser waren aus dem Habsburgischen, welche aus dem luxemburgischen Hause und welche aus anderen Husern? 54. Zustnde und Einrichtungen. I Die Verfassung. Die Zahl der Gebiete, aus denen das deutsche Reich bestand, stieg durch die Vermehrung der Reichsstdte und die bliche Teilung der Lehen auf etwa 300.35) Seitdem die Kurfrsten unabhngig geworden waren (wodurch?), wollten die brigen Fürsten nicht zurckstehen und maten sich mehr oder weniger Hoheitsrechte an. So verwandelten sich die Reichslehen in selbstndige Staaten. Zu Kaisern whlten die Kurfrsten mit Vorliebe solche, die nur gengen Landbesitz hatten. Der Kaiser versammelte die Groen des Reiches zu Reichstagen, die sich schon zur Zeit der frnkischen Kaiser aus den

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 49

1902 - Leipzig : Hirt
54. Zustnde und Einrichtungen. 49 Hoftagen ( 42, 7) gebildet hatten. Seit dem 15. Jahrhundert zerfiel der Reichstag in drei Kollegien: Kurfrsten. Reichsfrsten und Reichs-ftdte, welche miteinander und mit dem Kaiser bereinstimmen mutzten, wenn ein gltiger Reichsschlu" zu stnde kommen sollte. Wie aber die Macht des Kaisers durch die Reichsstnde", so wurde die Macht der Fürsten eingeengt durch die Landstnde, d. h. die nicht reichsuumittel-baren hheren Geistlichen, Adligen und Städte, die sich auf Landtagen versammelten. Ihr vornehmstes Recht war die Bewilligung der Steuern. Stelle zusammen, was in frheren Abschnitten der die Verfassung des Reiches vorgekommen ist. Welches sind die Nachteile einer Wahlmonarchie? 2. Die Städte gelangten trotz aller Hindernisse zu immer grerer Blte. Die Straen gewannen ein reinlicheres Aussehen; die Feuers-brnste schufen Raum fr neue, bessere Anlagen; die neuen Huser wurden geschmackvoll und in festem Steinbau aufgefhrt; die Fenster er-hielten Glasscheiben. Im Innern war eine Patrizierwohnung mit sarbigen Teppichen, mit gedielten Fubden und mit geschnitzten Mbeln ver-sehen. (Fig. 97.) Neben dem Handel der Kaufleute trug die Gewerbttigkeit der Handwerker die schnsten Frchte. Deutsche Geschicklichkeit und deutscher Erfindungsgeist waren weltberhmt. So erfand Johann Gutenberg Um aus Mainz um 1440 die Buchdruckerkunst ( 61,1). Um 1500 erfand 1440. der Schlosser Peter Henlein (gewhnlich Hele genannt) in Nrnberg die Taschenuhren (Nrnberger Eier"). Doch hatte das stdtische Leben des 15. Jahrhunderts auch seine dunkeln Seiten. Ein groer Teil der Bevlkerung lebte in Unwissen-heit und Roheit36). Die hufigen Kleiderordnungen beweisen, da groer Kleiderluxus getrieben wurde. (Fig. 120.) 3. Die Bauern. Gedrckt, verachtet und verspottet war der Stand der armen Leute", der Bauern, die zum grten Teil in einer hrteren oder milderen Form der Leibeigenschaft lebten und vielfach der Will-kr der Gutsherren preisgegeben waren. Doch befferte sich ihre Lage im allgemeinen infolge der Kreuzzge und der Besiedlung des Ostens. Bei aller Mhe und Sorge aber fehlte des Lebens Lust und Freude nicht. In den Spinnstuben erzhlten und sangen im Winter die Frauen und Mdchen; im Frhjahr lockte die Dorflinde das junge Volk zum Tanze, bei dem es ungezwungener herging als in der ritterlichen Ge-sellschaft (Fig. 84); der Jahrmarkt, der sich an die Dorfkirchweih anschlo, gab Gelegenheit zu ausgelassenem Treiben; an bestimmten Tagen des Jahres pflanzten sich uralte festliche Gebruche fort. Weit besser als die leibeigenen lebten die freien Bauern. Sie fehlten in keiner Landschaft und waren am zahlreichsten im Gebiete der Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Ii. A. 3- Aufl. 4

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 52

1902 - Leipzig : Hirt
52 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. Durch ihre Shne wurde auch die Niederlausitz kuflich erworben. Der bekannteste von ihnen ist der khne Otto Iv. mit dem Pfeile, dem es nach langer Fehde gegen das Erzbistum Magdeburg gelang, seinen Bruder Erich auf den erzbischflichen Stuhl zu setzen. Die salzwedelsche und die stendalsche Linie, in welche die Mark da-mals geteilt war, wurden wieder vereinigt durch Waldemar, der im Kriege wie im Frieden noch einmal die ganze Gre seines Geschlechtes zeigte. Als bald nach seinem Tode auch sein unmndiger Vetter, der letzte Askanier, gestorben war, schien der durch Jahrhunderte mhsam aufgefhrte Bau ein Raub der Nachbarn zu werden. 2. Die wittelsbacher. Nach vier Jahren der Verwirrung verlieh 1324. der Kaiser die Mark 1324 als erledigtes Reichslehen seinem Sohne Ludwig, dessen Regierung keine glckliche war. Er wurde in den Streit seines Vaters mit dem Papste hineingezogen, in den Bann ge-tan, und die Städte Berlin und Klln wurden mit dem Interdikte be-legt. Sein hoffrtiges Auftreten machte ihn unbeliebt, und da er hufig auer Landes war, nahm die Unordnung berhand, und die Unter-tanen dachten mit Sehnsucht an die frhere gute Zeit zurck. So wurde es mglich, da ein falscher Waldemar auftreten konnte, der den grten Teil des Landes in Besitz nahm und sich lange behauptete. Nicht besser als Ludwig regierten nach ihm seine beiden Brder. 1373. 3. Die Luxemburger. 1373 fiel Karl Iv. mit Heeresmacht in ' Brandenburg ein und erwarb durch einen erzwungenen Vertrag das Land, dem er durch die Goldene Bulle die Kurwrde gesichert hatte, fr sein Haus. Nach seinem Tode (wann?) kam die Mark an seinen zehnjhrigen Sohn Siegmund, dem durch die Hand seiner Braut bald auch die ungarische Krone zufiel. Siegmund lebte in Ungarn und km-merte sich nicht um die Mark, die er durch Statthalter verwalten lie. Er war in ewiger Geldnot und verpfndete daher die Mark an seinen Vetter Jobst von Mhren. Auch diesem war seine Wiirt)e nur ein Mittel, Geld zu erpressen. Und durch die Unordnung in der Verwaltung gedieh auch die Raubsucht des Adels aufs beste. Von ihren Burgen aus berfielen die Ritter friedliche Kaufleute, mihandelten die Bauern, und selbst die greren Städte hatten Mhe, sich gegen ihre Uberflle zu schtzen. Die allgemeine Not war grer als je zuvor. 1411 4. Die ersten yohenzollern. a) Als 1411 nach Jobsts Tode das Land trieber an Kaiser Siegmunb gefallen war, ernannte er den Burg-grafen Friedrich Vi. von Nrnberg, dem er seine Wahl zum Kaiser verbankte, zum gemeinen Verweser und Hauptmann der Mark . Die Burggrafen von Nrnberg, deren Wrde erblich war, waren Reichs-frsten und besaen eine nicht unbedeutende Hausmacht (Ansbach, Baireuth). Sie

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1902 - Leipzig : Hirt
64 (Srfte Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. 3. Die Frauen. Die Ttigkeit der brgerlichen Frauen war in-folge des Wohlstandes mehr auf das Hauswesen und die geistigen In-tereffen gerichtet als frher ( 51, 7). Das Studium der Sprache Ciceros und Vergils wurde auch fr die Mdchen und Frauen ein wichtiges Bildungsmittel, und an den religisen Streitfragen nahmen sie in Schriften und Gesprchen lebhaften Anteil. Ein Muster an Bildung und Tugend war Philippine Welser. Mit ihr vermhlte sich trotz aller Schwierigkeiten, die der Standesunterschied bereitete, der Erzherzog Ferdinand, der Sohn des nachmaligen Kaisers Ferdinand. Aus edlem Brgergeschlechte stammte auch Barbara Uttmann, die Gemahlin eines Bergherrn in Annaberg. Sie wurde die Wohltterin der verarmten Bevlkerung des schsischen Erzgebirges, indem sie die Brabanter Spitzenklppelei lehrte und damit einen neuen, eintrglichen Erwerbszweig einfhrte. der den Einflu der Reformation auf die Stellung der Frauen 65, 3. Mistnde. Im brigen boten die Zustnde im deutschen Reiche wenig Erfreuliches: die Bauern in harter Leibeigenschaft; die Ritter adlige Wegelagerer; die Fürsten wenig geneigt, zum Heile des Ganzen Opfer zu bringen, und an der Spitze ein Kaiser, deffen einzige wirk-liche Macht in feinem Hausbesitze lag, und den dieser daher weit mehr beschftigte als das Wohl des Reiches. 5. Maximilian I., 14931519, Friedrichs Iii Sohn, nahm an den wissenschaftlichen und knstlerischen Bestrebungen seiner Zeit lebhaften Anteil, war ein khner Jger (das Abenteuer an der Martins-wand), ein gewandter Turnierkmpfer (der letzte Ritter") und ein fach-kundiger Kriegsherr (Schpfer einer neuen Futruppe, der Lands-knechte"; Fig. 121). Aber die allgemein ersehnte und auch von den Fürsten geforderte Reform der Reichsverfafsung kam nicht zu stnde. Nur einiges wurde nach langen Reichstagsverhandlungen ins Werk gesetzt: ein ewiger Landfriede wurde angeordnet; ein Reichskammergericht wurde eingefetzt, welches die Streitigkeiten der unmittelbaren Reichs-glieder zu entscheiden hatte; Deutschland wurde in zehn Kreise (Karte Nr. 8) eingeteilt, in deren jedem ein Hauptmann die Erhaltung des Land-friedens berwachen und die Urteile des Kammergerichts vollziehen sollte. Gegen die Schweizer, die sich diesen Anordnungen nicht fgten, unternahm Maximilian einen Feldzug, der durch den Mangel an Zu-sammenhang unter den Reichstrnppen milang. Damit hrte die Zu- gehrigkeit der Schweiz zum Reiche auf. Franz von Taxis richtete auf Maximilians Veranlassung eine reitende Post zwischen Wien und Brffel ein. Spter wurde seinem Hause (Thurn und Taxis) das erbliche Reichspostmeisteramt verliehen.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 7
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 3
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 4
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 4
5 0
6 0
7 5
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 3
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 2
69 1
70 0
71 2
72 2
73 1
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 3
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 0
2 0
3 0
4 4
5 2
6 0
7 0
8 2
9 1
10 10
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 5
17 0
18 9
19 16
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 14
30 4
31 1
32 0
33 5
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 9
41 1
42 0
43 5
44 3
45 1
46 0
47 5
48 2
49 3
50 0
51 0
52 3
53 1
54 17
55 5
56 0
57 3
58 6
59 6
60 0
61 1
62 3
63 0
64 2
65 2
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 2
75 0
76 0
77 6
78 0
79 0
80 9
81 1
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 22
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 5
98 0
99 2
100 2
101 1
102 0
103 2
104 0
105 15
106 2
107 0
108 0
109 0
110 0
111 4
112 4
113 0
114 2
115 1
116 0
117 0
118 6
119 0
120 0
121 0
122 2
123 4
124 0
125 1
126 3
127 6
128 2
129 0
130 0
131 1
132 10
133 0
134 0
135 1
136 2
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 2
144 2
145 10
146 0
147 7
148 12
149 0
150 1
151 0
152 1
153 0
154 1
155 2
156 1
157 1
158 6
159 0
160 0
161 4
162 0
163 0
164 0
165 4
166 2
167 0
168 2
169 3
170 0
171 16
172 4
173 10
174 1
175 1
176 0
177 1
178 0
179 2
180 0
181 0
182 2
183 9
184 2
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 6
192 5
193 0
194 5
195 0
196 1
197 0
198 0
199 1