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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 489

1889 - München : Franz
Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. 489 den russischen und englischen Drohungen gegenber miglckt. fter- reich, das nach berwltigung der Aufstnde in seinem eigenen Staats- gebiet die Niederwerfung der Revolution als seine Hauptaufgabe be- trachtete und Preußen in den Verhandlungen zu Olmtz ganz fr sich gewann, schickte unter Preuens Zustimmung 1850 sogar Truppen nach Holstein und lieferte die Elbherzogtmer gegen das allgemeine Versprechen, deren Rechte zu wahren", wieder an Dnemark aus. Zugleich erklrten die fnf Gromchte Europas auf einer Konferenz zu London 1852 die Londoner Pro- Unteilbarkeit der dnischen Gesamtmonarchie, innerhalb deren die Sonder- totou 05 ' stellnng Schleswig-Holsteins und Laueuburgs brigens fortbestehen sollte, und die Thronfolge des Hauses Glcksburg fr den Fall, da der Mannesstamm des in Dnemark regierenden Hauses aussterbe. Durch dieses Londoner Protokoll" war die bisher in den Elbherzogtmern geltende Erbfolgeordnung umgestoen und die Linie Augustenburg, die Augusten- sich im 16. Jahrhundert vom dnischen Knigshaus abgezweigt hatte burser Umc' und Schleswig-Holstein fr den im Londoner Protokoll vorgesehenen Fall nach stilischem Erbrecht fr sich beanspruchte, von der Thronfolge in den Elbherzogtmern ausgeschlossen. Der Erbprinz (Friedrich) von Augustenburg und der deutsche Bund verwarfen deshalb das Londoner Protokoll, während die deutschen Gromchte Preußen und sterreich dasselbe anerkannt hatten. Seitdem die Elbherzogtmer an Dnemark ausgeliefert waren (1852), Dnisierungs-versuchte die dort herrschende eiderdnische" Partei das nrdliche Herzog- Schleswig" tum Schleswig mglichst rasch zu dnisieren, um es dann Dnemark auch politisch vollstndig einzuverleiben. Um die deutsche Nationalitt daselbst leichter unterdrcken zu knnen, wurde jede Verbindung mit Holstein (auch das gemeinsame Oberappellationsgericht in Kiel) beseitigt, sogar eine Zollgrenze an der Eider errichtet, dnische Beamte, Prediger und Lehrer sowie dnische Truppen in das deutsche Land geschickt, während die deutschen Soldaten und Offiziere in dnische Garnisonen kamen, und endlich sogar das Dnische zur Kirchen- und Schulsprache in Schleswig gemacht. Als nun 1863 (mit Friedrich Vii.) der Mannes-stamm des seit 1460 der Dnemark und Schleswig-Holstein gemeinsam herrschenden Hauses (Oldenburg) ausstarb, folgte nach den Bestimmungen Christian ix. des Londoner Protokolls Christian von Glcksburg, der einzige Prinz, der in den Kriegsjahren um 1850 gegen die Elbherzogtmer die Waffen getragen. Aber kaum hatte Christian Ix.*) den dnischen Thron be- 1) Unter drei Knigen dieses Namens greifen die deutsche und die dnische Geschichte in einander: Christian I. (Gras von Oldenburg) wurde 1448 in Dnemark, 1450 auch in Norwegen zum König und 1460 in Schleswig-Holstein zum Herzog ge-whlt. Christian Iv. mischte sich 1626 in den dreiigjhrigen Krieg. Christian Ix. verlor Schleswig-Holstein und Lauenburg. Friedrich V. f 1766. Christianen, 1808. Friedrich f 1803. I--- Friedrich Vi. Christian Viii. f 1848. Charlotte. Wilhelm v. Hessen-Kassel, t 1839. | '-j-' Friedrich Vii. f 1863. Luise. Christian Ix. von Glcksburg. Albert Prinz von Wales. Alexandra. Friedrich. Wilh. Georg. Maria. Alexander Iii. ----Kg.v.griechenld. 'V.ruland.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 493

1889 - München : Franz
Der Krieg des Jahres 1866. 493 Winnen hofft-,') Nun stellt- Preuei (?. April 1866) am unbetage |6w zu Frankfurt am Main den Antrag, ba eine aus direkten Wahlen und ^d7-r-sr,n, allaemeiuem Stimmrechte der ganzen Nation hervorgehende Versammlung einberufen werde, um die Reform der Bundesverfassung zu beraten. Indem der Bundestag diesen Antrag an einen Ausschu berwies, war er so gut wie abgelehnt. Jetzt drngten drei brennend gewordene Fragen mv Entscheidung: die deutsche Bundesreform, der schleswig-holsteinische Streit und das Schicksal Venetieus. Wie sterreich und Preußen hatte auch Italien seine Armee auf Kriegsfu gebracht. Es bedurfte nur noch eines Anstoes, um den Krieg nrdlich und sdlich der Alpen entbrennen zu lassen. Der Krieg des Jahres 1866. Am 1. Juni 1866 brachte sterreich die schleswig-holsteinische An- A^b?e gelegenheit vor den Bundestag, obwohl Preußen erklrt hatte, da es schlesw.-holst. dessen Entscheidung in dieser Angelegenheit nicht gelten lassen knne, Frage vor den und befahl dem in Holstein stehenden Feldmarschalllieutenant v. Gablenz Bund, die Stnde dieses Landes zusammenzuberuseu. Beides erklrte Preußen sterreich be-fr einen Bruch der Gasteiner Konvention, worin die beiden Gromchte ^ni/chen sich allein die Entscheidung der die Herzogtmer vorbehalten hatten, Stnde ein. und lie nun seine in Schleswig unter Mantenffel stehenden Truppen in Holstein einrcken, um die Stndeversammlung zu verhindern, stellte Preußen besetzt aber auch dem sterreichischen Statthalter einen Einmarsch in Schles- 50'em' wig frei. Diefer zog sich jedoch unter Protest nach Hannover und spter nach Sddeutschland zurck. Die Besetzung Holsteins durch preuische Bundes-Truppen erklrte nun sterreich fr einen Bruch des Bundesfriedens Mobilmachung, und beantragte am Bundestag, smtliche Bnndesarmeecorps mit Aus-nhme der preuischen in Kriegsbereitschaft zu bringen. Vergebens pro-testierte der preuische Bundestagsgesandte gegen eine solche Bedrohung eines Bundesmitgliedes, die sein Herr als Kriegserklrung betrachten msse. Am 14. Juni 1866 wurde der Antrag sterreichs in einer auerordentlichen Sitzung mit einfacher Stimmenmehrheit angenommen, worauf Preußen erklrte, da durch diese verfassungswidrige Abstimmung P^uen er-das Bundesverhltnis gebrochen und der Bund aufgelst sei. Nachdem fil " der gleichzeitig vorgelegte Plan einer Umgestaltung des Bundes unter dem Vorsitze Preuens sowie dessen Angebot der Neutralitt von Hannover, Neutralitt^ Kurhessen und Sachsen zurckgewiesen worden, mute der Krieg ganz "norbbeuttoen Deutschland ergreifen, obwohl er im Grunde nichts anderes als ein Streit Mittelstaaten, der beiden Gromchte der die Fhrerschaft in Deutschland war.2) Auf !) Dabei versicherte die Regierung Viktor Emanuels Preußen ihrer freudigen Untersttzung, wenn bieses, sich an die Spitze der deutschen Nationalpartei stellenb, jenes Parlament einberufe, das seit so vielen Jahren Gegenstand der Wnsche der Nation sei, und fr Deutschland, so wie es in Italien geschah, den Fortschritt der freisinnigen Institutionen mittels Ausschlieung sterreichs sichere. Vgl. die Erhebung Preuens (1701) und Piemonts (Savoyens 1720) zu Knigreichen, die Hoffnungen Italiens (1848) und Deutschland (1849) auf biefe Staaten, die Einigung Italiens durch Piemont (1861) und die Deutschland durch Preußen (1871). 2) Die Rivalitt zwischen Preußen und sterreich um die Hegemonie in Dentsch-lanb beginnt schon 1740 und endigt 1866.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 494

1889 - München : Franz
494 Der Krieg des Jahres 1866. 8es9t Uermchischer Seite standen die vier Knigreiche (Bayern, Wrtemberg, genoffen. Sachsen u"b Hannover) die beiden Hessen, das Groherzogtum Baden und das Herzogtum Nassau. Auf preuischer die norddeutschen Klein-staaten und Italien. ta6miler" < r-i,3?,'96 bcm 9cscn Preußen gerichteten Buudestags- Kurhessen und ,(16- ruckten preuische Truppen in Hannover und bald Sachsen, oaraus m Kurhehen em, von wo der Kurfürst (Friedrich Wilhelm 23. Juni) als Gefangener nach Stettin abgefhrt wurde. Die Streit-krfte dieser beiden Staaten zogen sich nach Sden zurck, um sich mit den sddeutschen Bundestruppen zu vereinigen. Nachdem (18. Juni) auch cn Sachsen mit Dresden von den Preußen besetzt worden, war aam Nord- See i" deutlchland in preuischen Hnden, Nun erlie König Wilhelm I. zwei Proklamationen (18. Juni) an die deutsche Nation und an das preuische Kriegsschau- Darauf begann erst der eigentliche Krieg, der einen Monat platze. (22. Junt bis 22. Juli) dauerte und auf drei Schaupltzen gefhrt Bhmischer wurde: in Bhmen, um den Main und in Oberitalien. Die Entscheidung Feldzug. erfolgte aus dem bhmischen Kriegsschauplatz, wo eine preuische Streit- ') Die erste begann mit den Worten: Nachdem der deutsche Bund ein halbes Jahrhundert lang nicht die Einheit, sondern die Zerrissenheit Deutschlands dargestellt und gefrdert, dadurch lngst das Vertrauen der Nation verloren hatte und dem Aus-lande als Brgschaft der Fortdauer deutscher Schwche und Ohnmacht galt, hat er in den letzten Tagen dazu gemibraucht werden sollen, Deutschland gegen ein Bundesglied m die Waffen zu rufen, welches durch den Vorschlag der Berufung eines deutschen Parlaments den ersten und entscheidenden Schritt zur Befriedigung der nationalen Forderungen gethan hat. Fr den von sterreich erstrebten Krieg gegen Preußen fehlte jeder Anhalt in der Bundesverfassung, wie jeder Grund oder auch nur schein-bare Vorwand. . . Indem die preuischen Truppen die Grenze berschreiten, kommen sie nicht als Feinde der Bevlkerung, deren Unabhngigkeit Preußen achtet, und mit Deren Vertretern es in der deutschen Nationalversammlung gemeinsam die knftigen Geschicke des deutschen Vaterlandes zu beraten hofft. Mge das deutsche Volk im Hin-blick auf dies hohe Ziel, Preußen mit Vertrauen entgegenkommen und die friedliche Entwicklung des gemeinsamen Vaterlandes frdern und entwickeln helfen!" In dem Aufrufe an sein Volk rief der König diesem zu: Das Vaterland ist in Gefahr' Osterreich und ein groer Teil Deutschlands steht gegen dasselbe in Waffen! Nur wenige Jahre find es her, seit..Ich aus freiem Entschlsse und ohne frherer Unbill zu gedenken, dem Kaiser von Ofterreich die Bundeshand reichte, als es galt, ein deutsches Land von fremder Herrschaft zu befreien. Aus dem gemeinschaftlich ver-gossenen Blute, hoffte ich, wrde eine Waffenbrderschaft erblhen, die zu fester, auf gegenseitiger Achtung und Anerkennung beruhender Bundesgenossenschaft und mit ihr zu all dem gemeinsamen Wirken führen wrde, aus welchem Deutschlands innere Wohlfahrt und uere Bedeutung als Frucht hervorgehen sollte. Aber meine Hoffnung ist getuscht worden. sterreich will nicht vergessen, da seine Fürsten einst Deutsch-land beherrschten; in dem jngeren, aber krftig sich entwickelnden Preußen will es keinen natrlichen Bundesgenossen, sondern nur einen feindlichen Nebenbuhler erkennen . . Die alte unselige Eifersucht ist in hellen Flammen wieder aufgelodert: Preußen soll geschwcht, vernichtet, entehrt werden .... Aber in meinem Volke lebt der Geist von 1813 .... Es ist uns keine Wahl mehr geblieben! Wir mssen fechten um unsere Existenz, wir mssen in einen Kampf auf Leben und Tod gehen gegen diejenigen, die das Preußen des groen Kurfrsten, des groen Friedrich, das Preußen, wie es aus den Freiheitskriegen hervorgegangen ist, von der Stufe herabstoen wollen, auf die feiner Fürsten Geist und Kraft, feines Volkes Tapferkeit, Hingebung und Gesittung es emporgehoben haben .... Verleiht uns Gott den Sieg, dann werden wir auch stark genug sein, das lose Band, welches die deutschen Lande mehr dem Namen als der That nach zusammenhielt, und welches jetzt durch diejenigen zerrissen ist, die das Recht und die Macht des nationalen Geistes frchten, in anderer Gestalt fester und heilvoller zu erneuen. Gott mit uns!"

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 500

1889 - München : Franz
500 Vorgeschichte des deutsch-franzsischen Krieges. des Krieges erhielt) das die Durchfhrung des Konstitutionalismus voll-enden sollte. Zugleich suchte Napoleon durch neue Erfolge seiner ueren Politik die Schlappe, die er in Mexiko erlitten, vergessen zu machen und die franzsische Nation durch Gebietserweiterungen wieder zu vershnen. In diesem Sinne hatte er schon bei einem Feste (in Auxerre am 6. Mai) Rheiygelste. 1866 mit Anspielung auf die von den Franzosen begehrte Rheingrenze erklrt, er verabscheue die Vertrge von 1815 und hatte den Ausbruch des Krieges zwischen den beiden deutschen Gromchten nicht ungern gesehen, da er hoffte, beide wrden sich gegenseitig so schwchen, da er sich ihnen als Vermittler aufdrngen und dabei linksrheinische Gebiete erhalten knne. Der Wider alles Erwarten rasche und siegreiche Kamps Preuens und dessen nationale Haltung nach dem Kriege zerstrten diese Hoffnung. Napoleon hatte nmlich geglaubt, von Preußen hnliche Kompensationen" ertrotzen zu knnen, wie er sie von Sardinien 1859 Pfalz und (in Nizza und Savoyen) verlangt und erhalten hatte. Demgem Rheinhessen forderte er noch 1866 gleich nach Beendigung des Krieges durch seinen mii866m? Botschafter Beuedetti, da Preußen ihm pflzische und hessische Gebiete, besonders die wichtige Festung Mainz berlasse, widrigenfalls Frankreich Krieg erklären msse. Auf die entschlossene Antwort Bismarcks, Gut, dann ist Krieg!" wich zwar Napoleon, da er nicht gerstet war, noch einmal zurck, allein er gab seine Plne auf eine Vergrerung Frank-reichs nicht auf. Da Preußen sich 1866 der sddeutschen Staaten, die eben noch gegen dasselbe gekmpft, energisch angenommen und dadurch gezeigt hatte, da es zu einer streng nationalen Politik entschlossen war/) da jeder Zollbreit deutschen Bodens in gemeinsamer Anstrengung mit dem letzten Blutstropsen zu verteidigen sei", strebte Napoleon nun die Belgien. Erwerbung Belgiens und Luxemburgs fr Frankreich an. Um diesen Preis, erklrte er dem Berliner Kabinett, wollte er sogar den Eintritt der sddeutschen Staaten in den Nordbund befrdern. Allein Bismarck erwartete dies Ergebnis von der Kraft des nationalen Gedankens, in der berzeugung, da, wenn die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit die Einheit wolle, keine deutsche Regierung und kein Staatsmann stark genug sei, es hindern zu knnen, keiner mutig oder kleinmtig genug, es hindern zu wollen",2) und wies die Antrge Napoleons konsequent zurck. Nun suchte dieser auch ohne Preußen sein Ziel zu erreichen. Er knpfte 1867 mit dem König der Niederlande (Wilhelm -Iii. seit Luxemburg. 1849) Unterhandlungen an, um diesem das Groherzogtum Luxemburg abzukaufen. Derselbe war bereit, darauf einzugehen, gab jedoch vorher noch der preuischen Regierung davon Kenntnis, die aus den Zeiten des deutschen Bundes her noch eine Besatzung in der einstigen Bundesfestung Luxemburg hielt. Preußen legte Verwahrung gegen eine Vereinigung i) Die franzsischen Anschlge auf Rheinbayern und Rheinhessen, von denen Bismarck den sddeutschen Regierungen Mitteilung machen konnte, befrderten nur den Abschlu des Schutz- und Trutzbndnisses zwischen diesen und Preußen. Der bayrische Minister von der Pfordten bezeugte damals dem Grafen Bismarck mit tiefer Bewegung seinen Dank und seine Anerkennung fr die deutschpatriotische Gesinnung des preuischen Kabinetts. *) Rede vom 24. September 1864.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 501

1889 - München : Franz
Vorgeschichte des deutsch-franzsischen Krieges. 501 des deutsch sprechenden l) und zum deutschen Zollverein gehrenden Lndchens mit Frankreich ein und verffentlichte, als sich in Frankreich eine wachsende kriegerische Stimmung kundgab, das bis dahin geheim-gehaltene Schutz- und Trutzbndnis mit Sddeutschland. Nun lenkte Napoleon ein und gab zu, da die Streitfrage auf einer Konferenz der Londoner Kon-Gromchte zu London (Mai 1867) entschieden werde. Diese bestimmte, -eren* 1d'-da das mit dem Knigreich der Niederlande durch Personalunion ver-bnndene Groherzogtum Luxemburg ein selbstndiger Staat bleiben sollte, dessen Neutralitt unter den gemeinsamen Schutz der europischen Gro-mchte gestellt wurde. Dagegen gab Preußen sein Besatzungsrecht auf und willigte in die Schleifung der Festungswerke, da Frankreich erklrt hatte, es fhle sich durch die Anwesenheit einer preuischen Besatzung in Luxemburg und den Festungscharakter dieser Stadt bedroht. brigens blieb das Groherzogtum im deutschen Zollverein. Obwohl die von der Luxemburger Frage drohende Kriegsgefahr noch einmal vorbergegangen, gab man sich in Berlin darber keiner Tuschung mehr hin, da es der kinrz oder lang mit Frankreich zum Krieg kommen werde, und bereitete deshalb im Generalstab wie in der Armee') alles darauf vor. Man wute, da Napoleon nun selbst nicht mehr in der Lage war, den Krieg zu verhindern, selbst wenn er es ge- Jj'" wollt Htte. Ein groer Teil der franzsischen Nation war nmlich *rnnt ^ durch die Presse, durch Redner, Geschichtschreiber und Dichter gegen Preußen und Deutschland schon zu sehr in leidenschaftliche Erregung ver-M worden. Man hatte sich ^Frankreich zu sehr daran gewhnt, im Widerspruch mit den Jahrhunderte alten Sprachgrenzen^ den Rheni als 1) Die belgische Provinz Luxembourg spricht dagegen französisch (wallonisch). 2) Dem Vorschlage, die' Dienstzeit im Heere aus Grnden der Ersparung herab: zusetzen, begegnete daher Bismarck am 22. Mai 1869 folgendermaen: Ich mu doch wiederholt davor warnen, im Publikum die Meinung zu verbreiten, da die Ausgaben fr die Armee unproduktive Ausgaben seien.....Unproduktiv in demselben Mae wie die Armee find etwa Dmme, die eine Niederung vor berschwemmung schtzen. Die Kosten daran zu sparen, kann sehr teuer werden. Die Kosten, die wir an der Armee sparen. .... - der Herr Vorredner hat selbst zugegeben, es knnten dabei im Anfange Unflle vorkommen diese anfnglichen Unflle knnten allein schon viel mehr kosten, als langjhrige Ersparnisse einbringen. Fhrten diese Unflle aber gar zu der Erhebung von Kriegskontributionen, meine Herren, die mchten doch ganz anders ausfallen, als dieser unertrgliche Steuerdruck", der jetzt auf dem Volke lastet. Deshalb meine ich, da die Armee als etwas Unproduktives hier mit Unrecht betrachtet wird. Gerade wie ein Dach vor dem Wetter schtzt, ein Deich vor der berschwemmung, so schtzt auch unsere Armee unsere Produktivitt in ihrem ganzen Umfange." 3) Die deutsch-franzsische Sprachgrenze verluft, wenn man das Vlnnsche als plattdeutsche Mundart zum Deutschen, das Wallonische zum Franzsischen zhlt, von Dnkirchen bis Eupen in weststlicher Richtung (so da sie das Schlachtfeld von Waterloo schneidet), biegt dann nach Sden um und folgt im allgemeinen der West-grenze der preuischen Rheinprovinz und des Groherzogtums Luxemburg, zieht dann nach Sdosten, so da sie die Mosel zwischen Liebenhofen und Metz berschreitet und etwa bei bcn Quellen der Saar die Vogefen erreicht, mit beren Kamm sie dann nach den zieht. Nachbem sie der die urgunbische Pforte gezogen, bersteigt sie den Jura, geht zwischen dem Bieler und Reuchateier See nach Sden, lehnt sich an die Saane (Freiburg), schneidet die oberste Rhone und den Kanton Wallis und kommt am Monte Rosa an, dem sdlichsten Punkte des zusammenhngenden deutschen Sprach-gebietes. Da schon um Christi Geburt das linke Rheinufer von Germanen bewohnt war, bezeugen die rmischen Provinzialnamen Germania superior" und inferior*.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 453

1889 - München : Franz
Deutschland nach den Befreiungskriegen. 453 (wie der mecklenburgische Dialektdichter Fritz Reuters oft bis zu 10 Jahren in Festungshaft gehalten, weil sie Freiheitslieder gesungen und schwarz- rot-goldene Bnder getragen. f Wie die Hoffnungen und Wnsche deutscher Patrioten auf Her-Verlangen nach stellung einer starken nationalen Einheit und einer Gesamtvertretung der onitttuttonen. ganzen Nation durch die Grndung des deutschen Bundes und die Leitung desselben durch Metternich enttuscht worden, so blieb auch die Gewhrung einer verfassungsmigen Teilnahme des Volkes an der Gesetzgebung und Verwaltung der Einzelstaaten weit hinter den Ver-sprechngen und Erwartungen zurck und zwar wiederum durch den Einflu Metternichs. Schon die Wiener Bundesakte gab den Wnschen des Volkes nichts als die allgemeine Prophezeiung: In allen Bundes-staaten wird eine landstndische Verfassung stattfinden (während die Privilegien des Adels in einem laugen Artikel mglichst bestimmt aus-gesprochen waren). Aber gerade die beiden grten Staaten, Preußen und sterreich, in der hl. Allianz enge mit dem antokratischen Rußland verbunden, zgerten immer lnger mit der Gewhrung einer Konstitution, und nur einige kleine und mittlere Staaten erhielten durch aufgeklrte oder wohlwollende Monarchen bald nach den Befreiungskriegen Ver-fafsungeu, so das Groherzogtum Weimar durch Karl August 1816, Weimar, das Knigreich Bayern durch Max I. 1818 und in gleichem Jahre das Bayern. Groherzogtum Baden, das Knigreich Wrtemberg 1819. In anderen Baden, Staaten wurden die mittelalterlichen stndischen Ordnungen wieder ein- Wrtemberg. gefhrt, die schon wegen der bermigen Begnstigung des Adels dem Zeitgeist nicht mehr entsprachen, andere ahmten das Beispiel der beiden Grostaaten nach, indem sie die Dinge mglichst beim alten lieen oder darauf zurckfhrten. Am eifrigsten zeigte sich in dieser Hinsicht der Kurfürst Wilhelm von Hessen-Kassel, der als ihm der Wiener Kon- Kurhessen, gre den Titel König der Chatten" verweigerte nicht nur den Titel Kurfürst" beibehielt (obwohl nach Aufhebung des Wahlkaisertums nichts mehr zu kren war), sondern die ganze Zwischenzeit des Jermeschen Regiments so gnzlich ungeschehen machen wollte, da er nach seiner Rckkehr den vorrevolutionren Zopf im Militr wieder einfhrte, 2) smtliche unter Jerome vorgerckten Staatsdiener wieder zu der Stellung degradierte, die sie 1806 eingenommen, und sogar alle, die während des franzsischen Regiments Domnen gekauft hatten, zwang, dieselben ohne Entschdigung zurckzugeben. Ein hnliches, auf Gewaltthat und Willkr Braunschweig, fuendes und dazu noch uerst verschwenderisches Regiment fhrte in Braunschweig Herzog Karl, der Sohn des bei Quatrebras gefallenen tapferen Friedrich Wilhelm. Seine Regierung wurde so drckend, da die Nachricht von der Pariser Julirevolution einen Aufstand in Braun-schweig hervorrief, in welchem das Residenzschlo gestrmt und in Brand gesteckt, der Herzog vertrieben und sein Bruder Wilhelm zur bernahme der Regierung berufen wurde 1830. Die Stellung des Herzogs Karl war so unhaltbar geworden, da selbst der Frankfurter Bundestag dem *) Ut mine Festungstid" (Aus meiner Festungszeit). 2) Er selbst hatte seinen Einzug in Kassel am 21. November 1813 in einer mchtigen Zopsperrcke gehalten und erklrte ausdrcklich, er habe nur sieben Jahre geschlafen.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 469

1889 - München : Franz
Erhebung Schleswig-Holsteins gegen Dnemark 18481851. 469 der Rechte König Friedrichs Vii. und bertrug Preußen die Leitung des Krieges gegen Dnemark. Dieser nahm einen glckverheienden Mangel m Anfang, indem Wrangel ein dnisches Heer bei Schleswig (23. April 1848) schlug und bis nach Jtland vordrang. Aber bald zeigte sich, da Deutschland (mit seinen 40 Millionen Einwohnern) mit dem kleinen Dnemark (einem Staate von 2 Millionen Seelen) nicht fertig werden konnte, da es keine Flotte besa. Dnemark blockierte die deutschen Ksten und fgte dem deutschen Handel groen Schaden zu. Deshalb Deutscheflotte, bewilligte das unterdessen in Frankfurt zusammengetretene National- Parlament eine Summe (von 6 Millionen Gulden) zur Errichtung einer deutschen Flotte, während gleichzeitig Privatbeitrge zu dem gleichen Zweck in ganz Deutschland gesammelt wurden. Die drohende Haltung Migunst Ru- Rulands und Englands, deren Frstenhuser mit dem dnischen ver- "ands und wandt waren, sowie Schwedens fhrte zwar einen mehrmonatlichen Schwedens. Waffenstillstand (von Malm) herbei, aber als Dnemark im Vertrauen auf jene Mchte ihn selbst wieder kndigte, begann der Krieg im Jahre 1849 aufs neue. Wieder rckten Reichstruppen und Freiwillige aus allen Gegenden Deutschlands (darunter der Herzog Ernst von Kobnrg und der bayerische Oberstlieutenant von der Tann) in Schleswig ein und erffneten den Feldzug mit zwei Erfolgen, die in ganz Deutschland strmischen Jubel hervorriefen. Als nmlich die Dnen von der See her einen Anschlag auf Eckernfrde unternahmen, wurde von deutsche:: Eckernfrde Strandbatterien (bei denen sich auch der Herzog von Koburg befand), 84j' eines ihrer Linienschiffe (Christian Viii.) in den Grund geschossen, die Fregatte Gefion" aber durch Vernichtung ihres Steuerruders zur Er- gebuug gezwungen und der sich bildenden deutschen Flotte zugeteilt.') Bald darauf wurden die von den Dnen (1848) erbauten Dppeler Dppel 1849. Schanzen (der Insel Alsen gegenber) von bayrischen und schsischen Truppen erstrmt, wobei sich besonders von der Tann rhmlich hervor- that. Aber die drohende Haltung Rulands und Englands, wie die Drohung Ru- Besorgnisse vor revolutionren Erhebungen im eigenen Gebiet wie in Englands Deutschland lhmten die Kriegfhrung Preuens und bestimmte diesen Staat zum Abschlu eines Waffenstillstandes (Juli 1849), wonach Waffenstill- Schleswig von schwedischen und preuischen Truppen besetzt und von 18 einer dnisch-preuischen Kommission verwaltet werden sollte. Obwohl dieser Vertrag im ganzen deutschen Volk mit Unwillen und Schmerz aufgenommen ward, wurde er doch nach Jahresfrist in einen endgiltigen Friedensschlu Frieden auch im Namen des deutschen Bundes umgewandelt. Die von 1850, Deutschland ausgegebenen Schleswig-Holsteiner suchten nun allein ihre Selbstndigkeit zu behaupten, wurden aber in einem zweitgigen Kampfe bei Jdstedt (24. und 25. Juli 1850) von den Dnen besiegt. Nun ver-Ostedt 1850. laugte der unter sterreichs Einflu wieder erstandene deutsche Bund Einstellung der Feindseligkeiten, sterreichische Truppen rckten in Hol- Auslieferung stein ein und berlieferten gegen das allgemeine Versprechen die Rechte der Herzogtmer zu wahren" dieselben wieder an Dnemark (1852). *) Die Bugzierde der Gefion" wird heute noch als Trophe auf dem Schlosse zu Koburg aufbewahrt.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 399

1889 - München : Franz
Napoleons Krieg mit Preußen und Rußland 1806 und 1807. 399 einen geschickten Schachzug Preußen auch mit England verfeindet hatte.') Nachdem der preuische Staat auf diese Weise vllig isoliert war, setzte Napoleon auch die letzte Rcksicht gegen denselben bei Seite und be-handelte ihn mit derjenigen Verachtung, die seine unfhigen Vertreter Haugwitz, Lombard und Lncchesini persnlich allerdings verdienten. Whrend er frher den Plan des Berliner Hofes, mit den norddeutsch eil Staaten eine Union zu errichten, selbst gebilligt hatte, arbeitete er nach der Stiftung des Rheinbundes den Versuchen der preuischen Diplomatie, Rheinbund, einen solchen Bund zu stnde zu bringen, anf alle Weise entgegen. Um England zum Friedeu zu bewegeu, bot er ihm das eben erst Preileu ausgedruugeue Hannover wieder an, ohne darber auch mit Preußen in Hannover. Unterhandlung zu treteu. Schlielich lie er die zu Preueu gehrige Festung Wesel am Niederrhein und einige andere Punkte mitten im Wesel. Frieden von franzsischen Truppeu besetzen. Endlich erkannte man in Berlin, da es Napoleons Absicht war, Preußen zum Kriege Zu reizeu. Statt diesen nun aber als uuvermeidlich mit Entschlossenheit auszunehmen imd mit allem Nachdruck zu führen, stellte die Berliner Regierung zu- Ultimatum ochst an Napoleon die letzte Aufforderung, er solle Sddeutschland Preuens, frei geben, einen norddeutschen Bund errichten lassen und Wesel rumen. Whrend man in Berlin noch die Antwort ans das Ultimatum erwartete, hatte Napoleon seine Truppen schon nach Franken geworfen und kou-zentrierte ste um Bamberg.-) Nun schlo Preußen mit dein Kurfrstentum Sachsen etil Bndnis, dein sich auch das kleine Weimar (wie schon 1792) anschlo, und lie seine Truppen nach Thringen vorrcken. Wieder fhrte der gealterte Herzog von Braunschweig den Oberbefehl, der schon 1792 seine Unfhigkeit deutlich genug gezeigt hatte und sich auch jetzt fr die Defensive entschied und demgem Napoleon erwartete noch dazu in sehr ungnstiger Stellung3) statt ihn anzugreifen. <00 drangen die Franzosen in Thringen ein und warfen die Vorhut der preuischen Streitmacht (6000 Mann gegen 30,000 Franzosen) bei Saalfeld. Worten: Obgleich, wie Sie wissen, ein Tag dem andern folgt, so sind sie doch darin nicht alle gleich, was ste bringen; vorher wollte ich Krieg mit euch jetzt biete ick Hannover." ' y j % ; ^ Stettiner Kaufleute in Berlin anfragten, ob sie fr ihre Schiffe von ^gland etwas zu furchten htten, antwortete Haugwitz, es sei durchaus nichts fr die Schiffe zu besorgen, worauf diese ausliefen - und smtlich von den Englndern weggefangen wurden. Das Londoner Kabinet schickte mit der Kriegserklrung (weqen Besetzung Hannovers durch Preußen, nach Berlin zugleich die Beweise fr Napoleons Anerbieten, Hannover wieder an England geben zu wollen. . v 5iet " "Bamberger Edikt", das allen Franzosen im preuischen Heer bei Todesstrafe gebot, diesen Dienst zu quittieren. Unter diesen befand sich auch felc^er' der Sohn einer Emigrantenfamilie aus der Cham-""5 Sr n war. dort unter die kgl. Pagen und spter als Lieutenant m die Armee aufgenommen wurde, auf das Bamberger Edikt hin seine Wuwpfpr ? /r mrf)t e?iett;r wurde durch die Kapitulation von Hameln r 1 Jrtegsgejangen und entschied sich auch nach seiner Freilassung und nach-Jlitr T m rftftnfretc^ zurckgezogen war, fr Deutschland als sein iff .Nachdem er 1815-18 als Botaniker die Erdumsegelung des zu Berlin,^vo er 1838 swrb?^^ ^ r eine Anstellung am botanischen Garten 3) Napoleon uerte mit Bezug auf Mack, der ihn 1805 bei Ulm erwartet hatte-" Prussiens sont encore plus stupides que les Autriohiens."

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 490

1889 - München : Franz
490 Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. Friedrich von stiegen, so nahm der in Thringen weilende Erbprinz (Friedrich) von Augustenburg. Augustenburg den Titel Herzog von Schleswig-Holstein" an und suchte beim deutschen Bunde um Untersttzung und Durchfhrung seiner Erb-folge nach. Um nun wenigstens Schleswig fr Dnemark zu retten, drang die eiderdnische Partei in Kopenhagen in den neuen König, die November- schon von seinem Vorgnger vorbereitete Novemberverfassung zu ver-Verfassung, ft^den, welche die Einverleibung Schleswigs in Dnemark aussprach. Dies hatte eine ungeheure Aufregung in ganz Deutschland zur Folge, wo man wieder wie 1848 im Sden und Norden das Schleswig-Holstein-Lied mit einer sonst nur Nationalhymnen eigenen Begeisterung sang und beutf^e gnzliche Trennung der Elbherzogtmer von Dnemark verlangte. Sogar der deutsche Bnnd raffte sich zu einer Exekution" auf und lie Holstein und Lauenbnrg durch schsische und Hannoveranische Truppen besetzen, vor denen die dnischen sich nach Schleswig zurckzogen. Um so ent-Osterreich und schlossener war Dnemark, dieses Land zu behaupten. Allein nun nahmen Greuen, sich die beiden deutschen Gromchte sterreich und Preußen der Sache der Herzogtmer an und verlangten von Dnemark die Zurcknahme der Novemberverfassung, welche den Vertrgen von 1850 und 1852 wider-n ft)ra$-1) ^-l< Dnemark diese Forderung zurckwies, rckten mit Anfang 4' Februar 1864 preuische Truppen (unter dem Prinzen Friedrich Karl, einem Neffen König Wilhelms) und sterreicher lunter Gablenz), die unter dem gemeinsamen Oberbefehl des preuischen Feldmarschalls Wrangel standen, in Schleswig ein Vor dieser vereinigten Kriegsmacht zogen sich die Dnen nach der Halbinsel Sundewitt zurck, auf welcher sie die starken und ausgedehnten Dppeler Schanzen angelegt hatten. Auf diesem Rckzug wurde eine ihrer Abteilungen von den sterreichern Oversee. eingeholt und in dem Gefechte bei versee (zwischen Schleswig und Flensburg) besiegt. Kaum war der Feind abgezogen, so zerstrten die Schleswiger den groen ehernen Lwen, den die Dnen aus dem Schlachtfelde von Jdstedt als Siegesdenkmal errichtet hatten. Whrend die sterreicher bis Jtland vordrangen (dessen erste Stadt Kolding sie besetzten), Dppel, unternahmen die Preußen die regelrechte Belagerung der Dppeler Schanzen. Nachdem sie die Auenwerke derselben genommen und den gewonnenen Boden durch Anlegung von Laufgrben gesichert hatten, erstrmten sie am 18. April 1864 die durch Grben, Erdwlle, Palis-saden und andere Hindernisse gedeckten Hauptwerke und warfen die Dnen auf die Dppel gegenberliegende Insel Alfen zurck. Nun gaben die Dnen den Krieg auf dem Festlande auf und zogen sich auf ihre Inseln zurck. Aber auch hier waren sie nicht mehr sicher: im Juni setzten die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl auf Boten Alsen. vom Sundewitt nach der Insel Alfen der, landeten im Feuer der Dnen und vertrieben diese aus Sonderburg. In der folgenden Nacht zogen sich die Dnen nach Fnen zurck, so da ganz Alsen (wie vor-her schon Fehmarn) in die Gewalt der Preußen kam. Nachdem diese darauf noch bis nach Skagen, der nrdlichsten Stadt Jtlands, vor- *) 1850 hatte Dnemark versprochen die Rechte der Herzogtmer zu achten". Zu diesen Rechten gehrte aber auch die Bestimmung, da die beiden Lnder up ewig ungedeelt" bleiben sollten. Das Londoner Protokoll von 1852 hatte die Sonder-stellung der Herzogtmer innerhalb der dnischen Monarchie anerkannt.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 491

1889 - München : Franz
Die letzten Jahre des deutschen Bundes 18641866. 491 gedrungen waren und auch der Seekrieg fr Dnemark nicht mehr nn-gefhrlich schien, seitdem sogar sterreichische Schiffe zur Untersttzung der preuischen in der Nordsee erschienen, trat König Christian Ix. im Frieden von Wien (Oktober) 1864 alle seine Rechte auf Schleswig-Wiener Friede Holstein und Laueuburg zu Gunsten des Kaisers von sterreich und on des Knigs von Preuens ab und erkannte im voraus die Verfgungen dieser Monarchen der die genannten Lnder an. Die letzten Zahre des deutschen Bundes 18641866. Der gemeinsame Besitz der Elbherzogtmer war nicht geeignet, die Schleswig-von frher her zwischen Preußen und Osterreich bestehende Eifersucht zu )0jrenl| )e beseitigen, er verschrfte sie vielmehr so, da es darber zwischen den beiden Gromchten auch zum Entscheidungskampfe der die Hegemonie in Deutschland kam. Seit der Losreiung der Herzogtmer von Dne-mark machten sich der das knftige Schicksal derselben folgende Auf-fafsungeu geltend. In der Bevlkerung Schleswig-Holsteins wie in der Augusten-ganzen Nation befrworteten die meisten die Thronfolge des Prinzen 6ur8^tur"n 1 von Augustenburg, den sie als den nchstberechtigten Erben ansahen. Aber abgesehen davon, da manche Juristen dessen Erbrecht in Zweifel zogen und da auer ihm noch mehrere Bewerber auftraten/) beurteilte der preuische Ministerprsident von Bismarck die Frage in erster Linie Preuische berhaupt -nicht von der dynastischen, sondern von der nationalen Seite. Forderungen. Von diesem Standpunkt aus konnte das Entstehen eines neuen Klein-staates in dem ohnedies schon so vielkpfigen Deutschland unmglich wnschenswert erscheinen. Trotzdem erklrte Preußen, einen eigenen Fürsten in dem eroberten Lande zulassen zu wollen, wenn derselbe im Interesse der Machtstellung Deutschlands an Nord- und Ostsee, die nur unter der einheitlichen Fhrung einer Gromacht erstarken konnte, Militr und Marine, Post- und Telegraphenwesen des neuen Staates unter preuische Leitung stellet) Aber darauf wollte weder der Prinz von sterreichischer Augustenburg eingehen noch auch Osterreich, das gegen jede namhafte Standpunkt. Vergrerung der preuischen Macht war. Den deutschen Bund hatten die beiden Gromchte schon 1864 bei Seite geschoben und so schlssen sie ihn auch jetzt von der Entscheidung aus, indem sie sich einstweilen im Gasteiner Vertrag von 1865 dahin verstndigten, da Preußen Gasteiner Ver-Schleswig, sterreich Holstein bis auf weiteres verwalten, Lanenbnrg trag 1865. aber gegen eine an sterreich zu zahlende Summe (21/2 Millionen dnischer Reichsthaler) mit Preußen vereinigt werden sollte.3) Aber je 1) Der Errichtung eines eigenen Schleswig-Holstein'schen Staates stund auch die Schwierigkeit entgegen, da auf den beiden Lndern aus der dnischen Zeit her eine bedeutende Schuldenlast ruhte. 2) Auch die Anlegung eines Nord-Ostseekanals (1888 wirklich begonnen) wurde schon damals von Preußen fr ntig erklrt. 3) Da der Verfassungskonflikt in Preußen trotz der Siege des Jahres 1864 noch fortdauerte und vom Landtag eine Geldbewilligung nicht zu erwarten stand, bezahlte König Wilhelm die fr Lauenburg vereinbarte Summe aus seiner Privatkasse. Mit starrem Doktrinarismus bestritt daraufhin das Abgeordnetenhaus eine Zeit lang das Recht des Erwerbes ohne Zustimmung der Volksvertretung , da nach der Verfassung der König nicht Herrscher fremder Reiche" sein knne. König Wilhelm erhob seinen Minister Bismarck nach Abschlu des Gasteiner Vertrages in den Grafenstand.
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