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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 42

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 42 — werfen und dem Papst folgen, der nicht Glauben noch Geist hat? Wäre doch das den ganzen Glanben und die christliche Kirche verleugnet. Weiter, es muß ja nicht allein der Papst recht haben, so der Artikel recht ist: „Ich glaube au eint heilige, christliche Kirche," oder sie müssen also beten: „Ich glaube an den Papst zu Nom," und also die christliche Kirche ganz in einen Menschen setzen, welches nichts anderes denn teuflischer und höllischer Irrtum wäre. Überdies so sind wir alle Priester, wie oben gesagt ist, haben alle einen Glauben, ein Evangelium, einerlei Sakrament; wie sollten wir denn nicht auch Macht haben, zu schmecken und zu urteilen, was da recht oder unrecht im Glanben wäre? Aus diesem allen sollen wir mutig und frei werden, frisch hindurch alles, was die Päpste thun oder lassen, nach unserm gläubigen Verstand der Schrift richten nud sie zwingen, dem Bessern zu folgen und nicht ihrem eignen Verstand. Darum gebührt einem jeglichen Christen, daß er sich des Glaubens annehme, ihn zu verstehen und zu verfechten und alle Irrtümer zu verdammen. 3. Die dritte Mauer fällt von selbst, wo diese ersten zwei fallen; denn wo der Papst wider die Schrift handelt, sind wir schuldig, der Schrift beizustehen, ihn zu strafen und zu zwingen nach dem Wort Christi, Matth. 18,15. Hier wird einem jeglichen Glied befohlen, für das andere zu sorgen. Wie viel mehr sollen wir dazuthun, wo ein gemeinsames, regierendes Glied übel handelt, welches durch sein Handeln viel Schaden und Ärgernis den andern giebt! Soll ich ihn denn verklagen vor der Gemeinde, so muß ich sie ja zusammen bringen. cie haben auch feinen Grund der Schrift, daß allein dem Papst gebühre, ein Konzil zu berufen oder bestätigen. So lesen wir Apg. 15, 6, daß der Apostel Konzil nicht St. Peter Berufen hat, sondern alle Apostel und die Ältesten. Auch das berühmteste Konzilium Nizäuum hat der Bischof zu Nom weder berufen nach bestätigt, sondern der Kaiser Konstautinus, und nach ihm Haben viele andere Kaiser desselben gleichen gethan, was doch die aller-christlichsten Konzilien gewesen sind. Aber sollte der Papst allein die Gewalt haben, so müssen sie alle ketzerisch gewesen sein. Darum, wo es die Not fordert, und der Papst der Christenheit ärgerlich ist, soll dazu thun, wer am ersten kann, als ein treues Glied des ganzen Körpers, daß ein rechtes, freies Konzilium werde. Dieses vermag niemand so wohl als das weltliche Schwert, sonderlich weil sie nun auch Mitchristen sind, Mitpriester, und sie sollen ihr Amt und Werk, das sie von Gott über jedermann haben, frei gehen lassen, wo es not und nütze ist. Wäre das nicht ein unnatürliches Vornehmen, so ein Feuer in einer Stadt aufginge, und jedermann sollte still

2. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 38

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 38 — Es ist nicht aus lauter Vorwitz noch Frevel geschehen, daß ich einzelner, armer Mensch mit unterstanden, vor Euren hohen Würden zu reden. Die Not und Beschwerung, die alle Stände der Christenheit, zuvörderst in deutschen Landen drückt, und die nicht allein mich, sondern jedermann bewegt hat, vielmals zu schreien und Hülfe zu begehren, hat mich auch jetzt gezwungen, zu schreien und zu rufen, ob Gott jemaudeu den Geist geben wollte, seine Hand der elenden Nation zu reichen. Es ist oft durch Konzilien etwas vorgebracht, aber durch etlicher Menschen List behende verhindert und immer ärger geworden. Ihre Tücke und Bosheit gedenke ich jetzt, Gott helfe mir, zu durchleuchten, anf daß sie hinfort nicht mehr so hinderlich und schändlich sein mochten. Gott hat uns ein junges, edles Blnt zum Haupt gegeben und damit viele Herzen zu großer, guter Hoffnung erweckt; daneben will es sich ziemen, das Unsere dazu zu thun und der Zeit und Gnade nützlich zu brauchen. Das erste, das in dieser Sache vornehmlich zu thun ist, daß wir nichts anfangen mit Vertrauen auf unsere Macht oder Vernunft; denn Gott mag und will es nicht leiden, daß ein gutes Werk im Vertrauen auf eigne Macht und Vernunft angefangen werde. Er stößt es zu Boden, da hilft nichts gegen; wie im 33. Psalm steht: „Es wird kein König durch seine große Mackit bestehen und kein Herr durch die Größe seiner Stärke." Und aus dem Grunde, sorge ich, sei es vor Zeiten gekommen, daß die teuren Fürsten, Kaiser Friedrich 1. und Ii. und so viel mehr deutsche Kaiser so jämmerlich von den Päpsten mit Füßen getreten und unterdrückt worden sind, vor welchen sich doch die Welt fürchtete. Sie haben sich vielleicht auf ihre Macht mehr denn auf Gott ver-laffen, darum haben sie fallen müssen. Man muß hier mit einem Verzagen an leiblicher Gewalt, in demütigem Vertrauen auf Gott die Sache angreifen und mit ernstlichem Gebet Hülfe bei Gott suchen und nichts anders iijs Auge fassen, denn der elenden Christenheit Jammer und Not. Erster Teil. Die Romanisten*) haben drei Mauern mit großer Behendigkeit um sich gezogen, damit sie sich bisher geschützt haben, daß sie niemand hat reformieren können; dadnrch ist die ganze Christenheit greulich gefallen. *) Die Anhänger und Verteidiger der römischen (päpstlichen) Oberherrschaft.

3. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 73

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 73 — für Eigenleute gehalten; das ist zum Erbarmen, weil Christus uns alle mit seinem kostbaren Blut erlöst und erkauft hat, den niederen Hirten ebensowohl wie den Allerhöchsten. Darum findet sich in der 'Schrift, daß wir frei find. Nicht daß wir ganz frei fein und feine Obrigkeit mehr haben wollen, das lehret uns Gott nicht. Wir wollen gern unserer gewühlten und von Gott gefetzten Obrigkeit in allen ziemlichen und christlichen Sachen gehorsam fein. Zum vierten ist es bisher im Brauch gewesen, daß kein armer Mann Gewalt gehabt hat, das Wildpret, Geflügel oder die Fische im fließenden Wasser zu fangen; das dünst nns ganz unbrüderlich, eigennützig und dem Worte Gottes nicht gemäß. Auch hegt in etlichen Orten die Obrigkeit das Wild nns zu mächtigem Schaden. Zum fünften sind wir auch beschwert des Holzes halber; denn unsere Herrschaften haben sich die Hölzer alle allein zugeeignet, itnd wenn der arme Mann etwas bedarf, muß er's ums doppelte Geld kaufen. Unsere Meinung ist: alle Hölzer, die die Herrschaften nicht erkauft haben, die sollen wieder einer ganzen Gemeinde anheimfallen. Zum sechsten sind wir hart beschwert durch die Dienste, welche von Tag zu Tag gemehret werden. Zum siebenten: Der Bauer soll sein Gnt also besitzen, wie es der Herr mit ihm bei der Verleihung vereinbart hat. Der Herr soll also nicht mehr Dienste von ihm begehren, und wenn des Herren Dienst von nöten wäre, so soll der Bauer ihm um einen ziemlichen Pfennig den Dienst thun. Zum achten sind wir beschwert, itibeni viele Güter den Zins nicht enragen können und die Bauern das Ihrige darauf einbüßen und verderben. Wir begehren, daß die Herrschaft den Zins nach Billigkeit bestimme, damit der Baner feine Arbeit nicht umsonst thue. Zum nennten find wir beschwert, indem man stets neue An-

4. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 35

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — kommen, die Eck gebracht hat. Die Unsrigen (von der Universität) werden das Weitere davon an den Kurfürsten schreiben. Ich für meine Person verachte sie und ziehe bereits gegen sie los als gegen ein gottloses, lügenhaftes und ganz Eckisches Machwerk. Du siehst: Christus selber wird darin verdammt... Wenn diese Römer obenauf kommen, so ist es um Glauben und Kirche geschehen. Ach daß doch Kaiser Karl der Mann wäre und erklärte für Christum dem Satanas deu Krieg. Ich fürchte wahrlich nichts für mich; Gottes Wille geschehe!" Und schon früher, als er die erste Kunde vom Bannspruch hörte, hatte er an denselben Freund geschrieben: „Für mich heißt's: Der Würfel ist gefallen! Ich verachte römische Gnade wie Ungnade. Ich mag nimmermehr in Ewigkeit mit ihnen versöhnt werden noch Gemeinschaft haben. Mögen sie immer das Meine verdammen und verbrennen! Ich aber null das ganze päpstliche Recht verdammen und öffentlich verbrennen, und es soll aufhören die Demut, durch die die Feinde des Evangeliums bisher aufgeblasen wurden." Dennoch ließ sich Luther von Miltitz bewegen, noch einen versöhnlichen Brief (den dritten und letzten, von dem wir später hören werden) an den Papst zu schicken und ihn auf die Zeit vor dem Eintreffen der Bannbulle zurück zu datieren. Die Universität Wittenberg nahm die Bulle nicht an, indem sie erklärte, der Papst werde wohl nicht davon wissen, oder sei von Eck dazu gereizt worden. Dieser Beschluß wurde dem Kursürsten nach Köln (wo er sich wegen der Kaiserkrönung aufhielt) geschrieben, und der Fürst billigte ihn. Ja, als ihm zwei päpstliche Gesandte in Köln zuredeten, er solle nun auch Luthers Schriften verbrennen und die Strafe an Luther vollziehen oder ihn nach Rom ausliefern, erklärte er, Luther müsse erst von unparteiischen Richtern vernommen werden. Die Erregung über die Baunbnlle wuchs von Tag zu Tag: von allen seiten hörte Luther feindliche und freundliche Stimmen. Da berief er sich öffentlich und feierlich auf ein künftiges allgemeines Konzil und schrieb zwei scharfe Schriften „Von den neuen Eck'schen Bullen und Lügen" und „Wider die Bulle des Antichrist." In dieser letzten Schrift sagt er: „Dich, Leo X., und auch Euch, ihr Herren Kardinäle, verklage ich hiermit und sage Ench frei ins Angesicht: Wenn in Eurem Nameu diese Bulle ausgegangen ist und Ihr sie für Euer erkennt, so werde ich auch meine Vollmacht gebrauchen, mit welcher ich durch Gottes Barmherzigkeit ein Kind Gottes geworden bin, gegründet auf deu Felsen, der die Pforten der Hölle nicht fürchtet, und ermahne Euch, daß <;hr in Euch geht und diesen teuflischen Lästerungen schleunig Einhalt thut. Wo ,jht das nicht thut, so wisset, daß ich und alle Diener Christi Euern vom Satan selbst eingenommenen Sitz für den Sitz des Antichrists halten, welchem wir auf 3*

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 52

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 52 — 24. Friedrichs Gedanken über Gewerbe und Handel in seinem Staate. Der Direktor des Steuerwesens empfahl dem König die Einfuhrverbote zu vermindern und den Handel weniger zu beschränken. Friedrich antwortete: „Sie haben große Absichten, aber Sie eilen der Zeit voraus. Ist diese gekommen, werde ich schon thun, was Sie mir raten; aber ich würde alles verderben, wenn ich dem rechten Zeitpunkte vorgreifen wollte. Sie kennen meine Staaten. Meist ist der Boden sandig, trocken und undankbar, er bringt nicht genug Korn hervor, um seine Bewohner damit zu versorgen, und die besseren Provinzen können für die schlechteren nicht ganz aufkommen. Ich muß alle Jahre Korn in Polen aufkaufen und Magazine anlegen lassen, die ich im Notfälle öffnen kann. Aus gleichen Ursachen ist auch die Weide nicht ganz zureichend. Das Vieh ist klein, mager und nicht zahlreich, meine Unterthanen müssen es sich zum Teil aus Polen holen. Öl, Spezerei, Zucker, Kaffee und hundert andere Dinge wachsen in meinen Landen nicht; sie müssen aus der Fremde eingeführt werden und ziehen alle Jahre ein ansehnliches Geld aus dem Lande. Wollte ich nun meinen Unterthanen gestatten, fremde Fabrikwaren, die freilich sehr nach ihrem Geschmack sein würden, einzuführen, was würde binnen kurzem aus ihnen werden, da der Luxus in allen Ländern die Oberhand gewonnen hat? Sie würden bald alles baare Geld ausgegeben haben, das sie für Wolle. Leinwand und Holz, unsere einzigen Ausfuhrartikel, eingenommen haben. Ich muß also genau auf die Handelswage Achtung geben und meine Hand aufthun, nicht um an die Ausländer zu geben, sondern um von ihnen zu empfangen. Was Sie mir sagen von Handel und Industrie, ist ganz gut; die Industrie ist in der That die Nähramme des Landes und der Handel die lebendige Seele eines Staates; allein dies gilt nur von

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 157

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 157 — samste verfolgte, da nahm der Kurfürst Friedrich Wilhelm gegen 20 000 der geflohenen Glaubensgenossen in seine Länder auf. Französische Kolonie in Berlin. Hut- und Tuchfabriken; Offiziere. Eigenschaften: fromm, thatkräftig, tapfer, weitblickend, von politischer Einsicht. Zwischen Fürsten und Volk muß es heißen: Treue um Treue. Ludwig Xiv. Ludwig Xiv., König von Frankreich, und sein Minister Louvois waren Räuber, ihre Kriege nennt man die Raubkriege. Die Reuuiouskammern. 1681 Wegnahme Ltraßburgs. Beiwüstung der Pfalz. Tie Türkenkriege. Die Türkengefahr vom 15. bis 18. Jahrhundert. lt>83 die Türken vor Wien; Starhemberg, Sobieski. 1717 Eroberung Belgrads; Prinz Eugen. Ungarn kommt zu Österreich. Friedrich I. 1701, ci m 18. Januar, wird Preußen ein Königreich. Friedrich Wilhelm I. Vereinfachung der Hofhaltung; Tabakskollegium; gefüllter Staatsschatz. Sorge für Ackerbau, Industrie, Handel und Gewerbe. Aufnahme der vertriebenen Salzburger in Ostpreußen.

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 117

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 117 — Rache! — Sie haben sich festgesetzt, der Däne wehrt sich bis zuletzt. Das macht, hier ficht ein junger Leu, Herr Leutnant Anker von Schanze zwei. Da donnert's: „Ergib dich, tapfres Blut! Ich heiße Schneider, und damit gut!" Der preußische Schneider, meiner Treu, brach den dänischen Anker entzwei. Und weiter, die Schanze hinein und hinaus weht der Sturm mit Saus und Braus. Die Stürmer von andern Schanzen her schließen sich an, immer mehr, immer mehr. Sie fallen tot, sie fallen wund, — ein Häuflein steht am Alsetier Sund. Pallisaden starren die Stürmenden an, sie stutzen; wer ist der rechte Mann? Da springt von achten einer vor: „Ich heiße Klinke, ich öffne das Thor!" — Und er reißt von der Schulter den Pulversack, Schwamm drauf, als wär's eine Pfeife Tabak. Ein Blitz, ein Krach, — der Weg ist frei; Gott seiner Seele gnädig sei! Gottlob, solchen Klinken für und für öffnet Gott selber die Himmelsthür. Sieg donnert's. Weinend die Sieger stehn. Da steigt es herauf aus dem Schlamm der Trancheen; dreihundert sind es, dreihundert Mann, wer anders als Piefke führte sie an? Sie spielen und blasen, das ist eine Lust; mitblasen die Herzen aus voller Brust;

8. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 49

1877 - Mainz : Kunze
49 Otto zog nach Rom. Hier setzte ihm Johann am 2. Febr. 962 die rmische Kaiserkrone auf; diese Erneuerung der rmischen Kaiserwrde stellte Deutschland eine hohe, aber unendliche Opfer fordernde Aufgabe. Derselbe Papst, welcher dem Kaiser die Krone aufgesetzt hatte, wollte sich der Schutzherrschaft des Kaisers entziehen, während dieser in der Lombardei war. Otto zog gegen ihn,, nahm Rom (Nov. 963), berief ein Concil und lie ihn ab-setzen; an seine Stelle wurde Leo Viii. zum Papste erwhlt. Die Rmer, Volk und Geistlichkeit gelobten Treue und schwuren, ferner keinen Papst ohne Einwilligung des Kaisers zu whlen. Die Rmer vertrieben aber, ihren Schwur vergessend, Leo, riefen Johann zurck und whlten nach dessen Tode Benedikt V. Der Kaiser, dessen Geduld erschpft war, nimmt Rom abermals, verweist den Benedikt und setzt Leo wieder ein. Auch Berengar fiel inde mit seinem rnkeschtigen Weibe Willa in Qtto's Hnde, der beide nach Bamberg in die Gefangenschaft schickte, wo sie bald nachher starben. 3. Rmerzug. Im Jahre 966 zog Otto wieder nach Italien und blieb daselbst sechs Jahre. Den Papst Johann Xiii. den die Rmer vertrieben und auf einem Schlosse in Campa-nien gefangen hielten, setzte er wieder ein und sorgte fr seine Sicherheit. Otto wollte Italien dauernd mit Deutschland ver* binden und warf auch seine Augen auf Unteritalien, das unter der Herrschaft des ostrmischen Kaisers stand. Um dasselbe seinem Hause zuzuwenden, warb er fr seinen Sohn Otto um die Hand der schnen griechischen Prinzessin Theophano; sie wurde im Jahre 972 zu Rom mit Otto vermhlt. Otto I. starb am 6. Mai 973 zu Memleben in derselben Pfalz, in welcher auch sein Vater gestorben war. Sein Leichnam wurde in der Moritzkirche zu Magdeburg, seinem Lieblings-aufenthalte, beigesetzt, spter aber in den dortigen Dom gebracht, wo er noch jetzt im hohen Chor unter einer einfachen Marmorplatte ruht. Eckertz, Hiillsbuch fr den ersten Nnterricht in der deutschen Geschichte. 7. Aufl. 4

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 56

1877 - Mainz : Kunze
56 - gehend. ein deutscher Vasallenstaat; Peters Nachfolger machte sich wieder unabhngig. Die Lehnspflicht von Bhmen und Polen wurde erneuert. Auch in Deutschland waltete er krftig, er war Herzog von Bayern. Franken und Schwaben. Die Herzogtmer besetzte er durch an ihn ergebene Grafen. Mit Gottfried dem Brtigen. Herzog von Lothringen, fhrte er schwere Kriege; Oberlothringen gab er dem elsischen Grafen Gerhard, welcher Stammvater des lothringischen Hauses. also auch des jetzigen sterreichischen Kaiserhauses war. Im Jahre 1046 zog Heinrich nach Italien, wo groe Ver-wirrung herrschte; es waren von den verschiedenen Parteien drei Ppste zugleich gewhlt worden. Heinrich lie sie auf der Kirchenversammlung zu Sutri absetzen und den Bischof Suidger von Bamberg (Clemens Ii.) whlen und sich von diesem krnen. In Sditalien hatten die Normannen durch die Tapferkeit der Shne Tankreds von Hauteville glckliche Erfolge gehabt und sich in Apulien und Calabrien ausgebreitet. Tankreds Sohn Drogo wurde von Heinrich 1047 mit Apulien belehnt. 3. Heinrich Iv. 1056-1106. (Verfall der kaiserlichen Gewalt; Kampf mit dem Papstthum.j Heinrich Iv. (bereits gekrnt) war bei dem Tode seines Vaters Heinrich Iii. erst 6 Jahre alt. Die vormundschaftliche Regierung fhrte seine Mutter Agnes, dann der Erzbischof Anno von Kln, welcher den jungen König der Mutter zu Kaiserswerth entri, und der Erzbischof Adelbert von Bremen. Der letzte lie allen Leidenschaften Heinrichs freien Lauf und reizte ihn gegen die schsischen Fürsten auf. die sich freilich vieles gegen ihn hatten zu Schulden kommen lassen. Heinrich, der mit fnfzehn Jahren (1065) mndig geworden war. behan-delte sie von der Harzburg bei Goslar aus, wo er Hof hielt, mit Hrte; den schsischen Herzogssohn Magnus hielt er gefangen, dem schsischen Fürsten Otto von Nordheim nahm er das Herzogthum Bayern, welches ihm seine Mutter Agnes verliehen hatte, und gab es 1070 an Otto's Schwiegersohn, Welf. Sohn des Markgrafen von Este. Es kam zu Aufstnden und hart-

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 82

1877 - Mainz : Kunze
- 82 Albrecht kam nicht dazu, die Schweizer zu bekriegen. Johann von Schwaben (Parricida), sein Neffe, dem er die Vter-lichen Erblnder vorenthielt, ermordete ihn 1308 an der Renn unweit Bruck. 4 Heinrich Vii. von Luxembn^g 13081313* Die Kurfrsten wollten nicht zum dritten Male der wach-senden Macht Oesterreichs Vorschub leisten und whlten aus den Vorschlag des Erzbischoss Balduin von Trier dessen Bruder, den Grafen Heinrich von Luxemburg, zum Könige. Heinrich begrndete die luxemburgische Haus macht. Die Bhmen waren mit ihrem tyrannischen Könige Heinrich von Krnthen unzufrieden und emprten sich. Heinrich nahm daran Veran-. lassung, dasselbe und zwar auf dem Reichstage zu Speier an seinen Sohn Johann zu geben, der eine Enkelin Ottokars, Elisabeth, heirathete. Rmerzug 13101313. Heinrich, ein ideal strebender Herrscher, lenkte in die Bahn der Hohenstaufen ein und hob noch einmal bedeutend das kaiserliche Ansehen. Er zog nach Italien, wo kein deutscher König seit Konrad Iv. gewesen war. Durch Milde und Klugheit brachte er anfangs die beiden Par-teien der Welfen und Ghibellinen wieder unter das Ansehen des Reiches. Er wurde 1311 zu Mailand zum lombardischen Könige, im Lateran zu Rom 1312 zum rmischen Kaiser ge-krnt. So wurde nach 62jhriger Unterbrechung das rmische Kaiserthum wiederhergestellt. Aber die Partei-leidenschaften erwachten bald wieder. Heinrich starb pltzlich bei Siena 1313, wie man glaubte an Gift. Neichsunmittelbarkeit frher begonnen hat, indem schon unter dem Kaiser Friedrich Ii. Uri die Neichsunmittelbarkeit zugesprochen wurde und sich nach Nudolss von Habsburg Tode allmhlich alle drei von der habsbur-zischen Vogtei frei machen. König Albrecht hat den Waldsttten hchst wahrscheinlich nicht das Geringste zu leide gethan. Der Schwur auf dem Rtli (1307) ist unhistorisch und wahrscheinlich auch die Person des Tell. Urkundlich wird die Neichsunmittelbarkeit den drei Waldsttten 1309 von Heinrich Vii. zuerkannt.
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