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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 35

1909 - Leipzig : Hirt
116. Staatliches Leben in Deutschland 18151840. 35 von Waren und Personen herzustellen.^) Die erste deutsche Eisen-bahn wurde 1885 von Nrnberg nach Frth gebaut (Bild 26), die 1835. erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. ^) 1838. c) Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fulton 1807. die erste grere Dampfschiffahrt. Seit 1818 fuhren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten auf groe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutschland Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde verbreitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. Wo werden heute hnliche Vorrichtungen wie der optische Telegraph zur Zeichen-gebung gebraucht? Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen, fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichtswesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? 116. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Berfasstmgsfrage in den Einzelstaaten. Durch die Ereignisse der letzten Zeit war das Bedrfnis des Volkes lebendig geworden, durch Teilnahme an der Gesetzgebung an den Schicksalen des Vaterlandes mitzuwirken. Doch besa nur ein geringer Teil des Volkes die dazu ntige politische Bildung. Die Forderung der Bundesverfassung, da in den Einzelstaaten landesstndische Vertretungen eingefhrt werden sollten, wurde zuerst von dem Groherzog Karl August von Weimar, t>em Freunde Goethes, erfllt. Andere Mittel- und Kleinstaaten folgten dem Beispiel, Wrttemberg nach erbitterten Kmpfen, an denen sich Uhland als Vorkmpfer fr Freiheit und Volksrecht lebhaft beteiligte. In sterreich war der allgewaltige Metternich magebend, der nur Herr-schen wollte, und Kaiser Franz folgte seinem Rate, es halt beim alten zu lassen". In Preußen erschien es wegen der neuen Provinzen, die fr den Staat noch kein rechtes Interesse haben konnten, nicht geraten, eine Gesamtvertretung einzufhren, und so blieb es auch hier vorlustg beim alten. Doch fhrte der König, um das Volk allmhlich fr seine staatliche Aufgabe zu erziehen, 1823 Provinzialstnde ein. 1823. 2. Die Unterdrckung der Einheits- und Freiheitsbestrebnngen. Durch die Grotaten der Nation auf den Schlachtfeldern sowohl wie auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst war das National-gefhl mchtig gestrkt worden, und so verband sich mit dem Verlangen nach greren Rechten der Wunsch einer besseren Einigung der deutschen

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 66

1909 - Leipzig : Hirt
66 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches. 129. gefhrt 1891), das Arbeiterschutzgesetz von 1891 (der Sonntagsarbeit, Frauen- und Kinderarbeit, Einrichtungen zum Schutze gegen Ge-fahren, Gewerbeaufsicht u. a.), das Brgerliche Gesetzbuch (eingefhrt 1900), die Verstrkung des Heeres, die zweijhrige Dienstzeit und die zum Schutze des Handels (Deutschlands Handelsflotte wird nur von der englischen und der der Union bertroffen) und der Kolonien dringend notwendige Vermehrung der Kriegsflotte. (Bild 31.) Die Kolonien wurden vermehrt durch Kiautschou (durch Pacht-vertrag), einen Teil der Samoainseln, die Karolinen und Marianen. Trotz der groen Schwierigkeiten, mit denen die deutschen Kolonien zu kmpfen haben, sind sie in erfreulicher Entwicklung begriffen. In den quatorialen Lndern liefert der Plantagenbau gute Ertrge; in Deutsch-Sdwest versprechen die in jngster Zeit aufgefundenen Diamantenfelder reichen Gewinn. 1903. 1903 brach ein Aufstand der Hereros und Hottentotten in Deutsch-Sdwest aus. Sie berfielen die deutschen Farmen, zerstrten die Eisenbahnen, plnderten und mordeten. Der Kamps gegen sie in dem ausgedehnten, unwegsamen, buschreichen und wasserarmen Gelnde war sehr schwierig und mit empfindlichen Opfern verbunden. Erst nach mehreren Jahren konnten die Aufstndischen vllig unterworfen werden. Die kleine, aber militrisch wichtige deutsche Insel Helgoland er-warb der Kaiser gegen Zugestndnisse an England in Afrika; sie wurde mit der Provinz Schleswig-Holstein vereinigt. 1898. Ein schwerer Schlag fr das deutsche Volk war der 1898 erfolgte Tod Bismarcks, der seit 1890 fern von Geschften, aber in reger Teil-nhme an nationalen Fragen auf seinem Gute Friedrichsruh im Sachsen-Walde lebte. Seine Nachfolger im Amte waren: 18901894 General v. Caprivi, 18941900 Fürst v. Hohenlohe-Schillingsfrst, frher Statthalter von Ela-Lothringen, 19001909 Fürst v. Blow, seit 1909 v. Bethmann-Hollweg. In den Beziehungen zum Auslande hat das Deutsche Reich seine machtvolle Stellung bewahrt. Der Dreibund steht unerschttert da, und da Frankreich und Rußland einen Zweibund schlssen, hat an dem friedlichen Verhltnis der Gromchte zueinander nichts gendert. Mge es nnserm Volke auch ferner vergnnt sein, unter der kraftvollen, sicheren Leitung Wilhelms Ii. seine heiligsten Gter zu wahren und zu mehren! 129. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Wilhelms Ii. 1. Englands Weltmacht und der Bnrenkrieg. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat England seinen Kolonialbesitz auerordentlich ausgedehnt. Zunchst vollendete es die Unterwerfung Britisch-Indiens

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 258

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
258 Elisabeths Regierung. Elisabeth suchte Ackerbau, Handel und Gewerbe zu heben; ihre Bemhungen wurden von den glnzendsten Erfolgen gekrnt. England wurde die Beherrscherin zur See und brachte fast den ganzen Welthandel an sich. Im Jahre 1600 wurde die ostindische Handelskompagnie gegrndet, der Ursprung der groen Besitzungen Englands in Indien; Franz Drake umsegelte als erster Englnder die Welt und soll die Kartoffeln aus Amerika nach Europa gebracht haben; Walter Raleigh grndete die erste englische Kolonie in Amerika und nannte sie seiner Knigin zu Ehren Virgiuien, d. i. Jnngsranenland; der englische Admiral Ho-ward, durch Sturm und Unwetter untersttzt, vernichtete die spanische Flotte, die unberwindliche Armada";^ Shakespeare schuf feine herrlichen Dramen. Baco von Berulam wurde der Begrn-der der Naturwissenschaft. 4. I)ie Niederlande. Nach dem Tode des Kaisers Karl V. fielen die Niederlande an Philipp Ii. von Spanien und wurden aus diese Weise dauernd vom Reiche getrennt. Die Niederlande, die aus 17 Landschaften bestanden, gehrten zu den reichsten Lndern Europas. Ackerbau, Handel und Gewerbe standen tn der schnsten Blte, und die Bewohner erfreuten sich mancher Rechte und Freiheiten. An der Spitze der Provinzen standen Statthalter; die Landesvertretung wurde durch die Proviuzialstnde gebildet. Das ganze Land wurde durch die Generalstaaten vertreten; der hchste Beamte war der Generalstatthalter, dem der Staatsrat als wichtigste Behrde zur Seite stand. Margarete von Parma. Philipp Ii. machte seine Halbschwester, die Herzogin Margarete von Parma, zur Statthalterin der Nie-derlande und gab ihr die Weisung, statt der Lehre Calvins, die dort fast allgemein Eingang gefunden hatte, die katholische Religion wieder einzufhren; Maria kam dieser Anordnnng nach. Die Folge hiervon war eine allgemeine Verbitterung im Lande, und da alle ein-trglichen Staatsmter von Spaniern besetzt wurden und die Niederln-der auch die Vernichtung ihrer alten verbrieften Rechte befrchteten, schloffen 400 Adlige den Kompromi von Breda und baten die Statthalterin i) Vergleiche Schillers Gedicht: ..Die unberwindliche Flotte". Elisabeth lie eine Erinnerungsmedaille mit der Inschrift prgen: ..Gott blies, und sie wurden zerstreut."

4. Geschichte der Neuzeit - S. 327

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 32, 5. Die Schweiz. Spanien, England. 327 Spanien eine Republik; aber sofort erhoben sich die Karlisten unter Karls (Vi.) Neffen, Karl (Vii.). Als die republikanische Regierung außerstande war, den Karlistenkrieg in den baskischen Provinzen zu unterdrücken, wurde 1874 der jugendliche Sohn Jsabellas Ii. als König Alfons Xii. ausgerufen. Dieser bestieg im Januar 1875 den Thron, vertrieb 1876 die Karlisten, gab Spanien abermals eine Verfassung und beendete 1878 den Bürgerkrieg auf der Insel Kuba. Als er 1885 unerwartet starb, übernahm die Königin (Maria von Östreich) die Regierung für ihren unmündigen Sohn. In England war auf Georg m. (1760 —1820) dessen Sohn Georg Iv. (1820—1830) gefolgt. Die Kriege gegen Napoleon hatten Englands Machtentfaltung zur See neuen Aufschwung gegeben, seinen Kolonialbesitz vermehrt und die Oberherrschaft zur See gesichert. Seine Verfassung wurde den Bedürsnissen der Zeit gemäß ausgebildet, sodaß die Verfassungsstürme des Festlandes an England spurlos vorübergingen. Handel und Gewerbe blühten und führten dem Lande unermeßliche Reichtümer zu. Aber während die Großen im Besitze prangten, herrschte unter einem großen Teil des Volkes bittere Armut. Daneben bestand unter den katholischen Irländern tiefe Mißstimmung über Zurücksetzung und Druck. Sie führte, infolge der Bemühungen ihres mutigen Vorkämpfers Daniel O'connel zur Aufhebung der Testakte 1829 und zur politischen Gleichstellung der Katholiken mit den Protestanten. Unter Georgs Iv. Bruder Wilhelm Iv. (1830 — 1837) gelang es dem edelmütigen Wilberforee, die Aufhebung der Sklaverei in den englischen Kolonien durchzusetzen. Auf Wilhelm Iv. folgte 1837 seine Nichte Viktoria als Königin von England. Hannover, wo das salische Erbfolgerecht galt, wurde ein selbständiges Königreich. Viktoria von England vermählte sich 1840 mit dem Prinzen Albert von Koburg (gest. 1861) und zeichnete sich sowohl durch vorbildliches Familienleben wie durch treffliche Regierung aus. 1846 wurden unter Minister Peel die hohen Kornzölle, die dem Volke das Brot verteuerten, abgeschafft, und es erfolgte die Anbahnung des Freihandelssystems; 1858 wurde auch den Juden der Eintritt in das Parlament gewährt. Große Weltausstellungen zu London (1851 und 1862) brachten Englands Industrie reichen Gewinn und eröffneten seinem Handel neue Bahnen. Auf dem Berliner Kongreß (§. 34) wirkte England für die Erhaltung der türkischen Herrschaft auf dem Balkan, in Mittelasien suchte es das weitere Vordringen Rußlands zu verhindern.

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 213

1911 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. 213 124. Zoll- und Handelswesen. Nach der Verfassung bildet das Deutsche Reich ein einheitliches Zoll- und Handelsgebiet, umgeben von einer gemeinschaftlichen Grenze. Die Freien Hansestdte Hamburg und Bremen, welche zunchst auerhalb des Zollverbandes blieben, haben (rat Jahre 1888) ihren Anschlu bewirkt. Beide Städte haben Freihafenbezirke behalten, und solche sind ferner in Stettin und Neu-fahrwasser errichtet worden. Das gesamte Zollwesen unterliegt der Gesetzgebung des Reiches. Bis zum Jahre 1879 herrschte im Reiche das Freihandelssystem, die frheren Zollstze waren teils herabgesetzt, teils beseitigt. Mit der Revision des Zolltarifs in dem genannten Jahre wurde das Schutzzoll-system eingefhrt. Zlle sind entweder Finanzzlle, d. h. sie sollen in erster Linie die Einnahmen eines Staates vermehren, oder Schutzzlle, welche den Zweck haben, die Erzeugnisse der einheimischen Produktion gegen die Konkurrenz des Auslandes zu schtzen. Die Zlle des Reiches dienen beiden Zwecken. Die Zlle des Reiches sind Einsuhrzlle, sie werden von Genu-und Nahrungsmitteln, Gegenstnden des Luxus, Fabrikaten und Roh-Produkten erhoben. Der Zolltarif, der die einzelnen Waren und die darauf ruhenden Zollstze auffhrt, gilt im Verkehr mit dem Auslande allgemein, soweit nicht durch Handelsvertrge, die mit einzelnen Staaten abgeschlossen werden, abweichende Bestimmungen getroffen sind. 125. Das Reichskriegswesen. Die gesamte Landmacht des Reiches bildet ein einheitliches Heer, das in Krieg und Frieden unter dem Besehl des Kaisers steht. Er hat die Pflicht und das Recht, dafr Sorge zu tragen, da innerhalb des deutschen Heeres alle Truppenteile vollzhlig und kriegstchtig vorhanden sind. Doch haben Bayern, Sachsen und Wrttemberg sich die Verwaltung ihrer Truppenteile im Frieden und das Recht der Offiziersernennung vorbehalten, während die brigen deutschen Staaten die Verwaltung ihrer Kontingente durch besondere Ab-machung Preußen bertragen haben. Jeder Deutsche ist wehrpflichtig und kann sich in Ausbung dieser Pflicht nicht vertreten lassen. Jeder wehrpflichtige Deutsche gehrt sieben Jahre lang, in der Regel vom 20. bis zum 27. Lebensjahre, dem stehenden Heere an, und zwar die ersten zwei (bei den Futruppen), bezw. drei (bei den berittenen Truppen) Jahre bei der Fahne, die letzten fnf bezw. vier Jahre in der Reserve, die folgenden fnf Lebensjahre der Landwehr ersten Aufgebots und sodann bis zum 31. Mrz desjenigen Kalenderjahres, in dem das 39. Lebensjahr vollendet wird, der Landwehr zweiten Aufgebots. Junge Leute, die eine wissenschaftliche Bildung oder besonders hervor-ragende Leistungen auf dem Gebiete der Kunst, des Kunsthandwerks und der Technik aufweisen, erhalten, wenn sie sich während ihrer Dienstzeit selbst bekleiden, ausrsten und verpflegen knnen, die Berechtigung zum

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 223

1911 - Breslau : Hirt
Die brigen Gromchte der Gegenwart. 223 1829 wurde unter dem Ministerium des Herzogs von Wellington die Test akte (vgl. 12) aufgehoben, seitdem erhielten die Katholiken Zu-tritt zum Parlament und den Staatsmtern; damit gewannen die Iren Eintritt ins Unterhaus. , . 1832 erfolgte unter dem Eindruck der Revolutionen m Frankreich und Belgien die Parlamentsreform; danach verloren etwa 60 kleine Orte das Recht, das sie bisher besessen hatten, einen Vertreter in das Unterhaus zu schicken, dafr wurde bei mehreren Grafschaften und gr-Heren Stdten das Wahlrecht erweitert. 1837 bestieg Viktoria, die Nichte König Wilhelms Iv. (18301837), den Thron; es trat damit die Trennung Englands von Hannover ein da hier weibliche Thronfolge ausgeschlossen war. Knigin Viktoria vermhlte sich 1840 mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Bis dahin geno die Landwirtschaft in England den Schutz hoher Kornzlle. Unter Fhrung von Richard C ob den in Manchester be-gann eine groe Agitation fr den Freihandels die allmhlich das ganze Land zu ihren Anschauungen bekehrte. 1846 erfolgte die Aufhebung derkornzlle, seitdem geno die englische Bevlkerung billige Getreidepreise insolge starker berseeischer Einsuhr; die Nebenwirkung des Gesetzes war die, da die kleineren und mittleren landwirtschaftlichen Be-triebe verschwanden und sich die lndliche Bevlkerung durch Abwnde-rnng nach den Stdten oder in berseeische Gebiete stark verminderte, die greren Betriebe zur Weidewirtschaft und Viehzucht bergingen. 1848 brach die Chartistenbewegung aus; man beabsichtigte, durch eine Massenpetition an das englische Unterhaus das allgemeine Wahl-recht einzufhren. Der Versuch blieb ohne Erfolg; doch ist das Wahl-recht durch Gesetze von 1867, 1884 und 1885 erweitert worden. Fortwhrend beschftigten die irischen Unruhen das Parlament. Da der Grund und Boden in Irland in englischen Hnden war und an Iren zu ungnstigen Bedingungen verpachtet wurde, entstand in der Bevlkerung eine groe Notlage, die zu massenhafter Auswanderung nach den Kolonien fhrte und unaufhrlich Unruhen im Lande hervorrief. Endlich bildeten die irischen Abgeordneten im Unterhause eine geschlossene Partei, die zwischen Whigs und Torys zuweilen den Ausschlag gab, und es mute jeder Regierung daran liegen, sie zu gewinnen. Die irischen Zustnde versuchte Gladstone 1881 durch die irische Landbill zum Schutze der Pchter zu heilen, ohne jedoch einen vollen Ersolg zu erzielen. Als er dann, um die Wnsche der Iren zu befriedigen, den Antrag stellte, Irland eigenes Recht und eigene Verfassung (Home rule) zu gewhren, konnte er die Mehrheit des Hauses nicht gewinnen. Auswrtige Angelegenheiten. In der ersten Hlfte des neun-zehnten Jahrhunderts baute England feinen fd- und ostasiatischen Besitz aus; es drang in Vorderindien bis ins P and schab vor und be-gann 1839 die immer schwierigen, nicht immer siegreichen Kriege gegen das tapfere Gebirgsvolk der Afghanen. Es fate Fu an der Westkste

7. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 127

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
127 erhebung zugegeben hatte. der ein Jahrzehnt regierte er ohne Parlament. Als er die schottische Kirche mit der englischen Hofkirche vereinigen wollte, erhoben sich die Schotten, und das 1640 wieder einberufene Parlament schlo sich ihnen an. In dem nun entstehen-den Brgerkrieg (16421646) wurde Karl von dem repu-blikanisch gesinnten Puritaner Oliver Eromrvell besiegt. Der König floh zu den Schotten, wurde aber, da er von seinem Plan der Kirchenvereinigung nicht Abstand nehmen wollte, an England ausgeliefert. Den Versuch knigstreuer Presbyterianer, das Knig-tum zu retten, schlug der rcksichtslos tatkrftige und ehrgeizige (Trommelt gervaltsarn nieder und lie darauf durch einen besonderen Gerichtshof den König als Tyrann, Verrter, Mrder und Feind des Gerneinrnefens" zum Tode verurteilen. Zu Beginn des Jahres 1649 mrbe Karl I. im Angesichte seines Residenzschlosses enthauptet. Sein gleichnamiger Sohn floh nach Holland. England als Republik (16491660). Nach Abschaffung des Knigtums und des Oberhauses mrbe die Regierungsgemalt unter das Parlament (Unterhaus) mit gesetzgebenber und den Staatsrat mit ausbender Gemalt verteilt. Karls Ii. Versuche, mit Hilfe der Iren und Schotten den Thron zurckzuerobern, scheiterten an der Kriegstchtigkeit der von Erommell gefhrten englischen Heere. Als im Jahre 1651 durch die Navigationsakte, ein merkan-tiliftifches Schiffahrtsgesetz, bestimmt murde, da auslndische Schiffe nur die Erzeugnisse des eigenen Landes nach England bringen und Auslnder in englischen Kolonien berhaupt keinen Handel treiben drften, erklrte Holland den Krieg, da es gerade vom Zmischen-Handel den Hauptnutzen hatte. England blieb jedoch Sieger und sicherte sich somit die Herrschaft zur See. Im Jahre 1653 lie sich Erommell vom Heere allein die ausbende Gemalt bertragen mit dem Titel eines Lord Protek-tors. Auch richtete er das Oberhaus mteber ein. Obgleich er die Knigsmrbe ablehnte, folgte nach seinem Tode 1658, mie in einer Monarchie, sein Sohn. Als dieser sein Amt bald darauf niederlegte, rief ein neu gemhltes Parlament Karl Ii. auf den Thron zurck. Die letzten Stuarts (16601714). Karl Ii. (16601685) war den Katholiken zugetan und gewhrte ihnen, ohne das Parlament zu fragen, durch die Duldungsakte gewisse Freiheiten. Das Parlament zmang ihn jedoch 1673 zur Anerkennung der Test-a k t e", monach nur diejenigen zu ffentlichen mtern zugelassen

8. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 174

1879 - Leipzig : Teubner
174 Der große Kurfürst 1640—88. größeren (1. Preußen, 2. der Mark und Pommern nebst Magdeburg und Halberstadt) und zwei kleineren (1. Minden und Ravensberg, 2. Mark und Cleve). Diese wurden von ihm zu einem geordneten Ganzen umgeschaffen, zu einem Staatswesen verschmolzen, das von einem Mittelpunkte aus geleitet ward. Dadurch wurde er der eigentliche Gründer des preußischen Staates, einer starken norddeutschen Macht, an welcher alle Protestanten gegen den Katholicismus, alle Deutschen gegen das Ausland Schutz und Stütze fanden. Das Heer wurde bedeutend vermehrt; im I. 1655 betrug es 26,000 Mann. Aber dabei wurde auch eine bedeutende Erhöhung der Steuern nöthig, die jedoch durch eine angemessene Vertheilnng und die Hebung des Wohlstandes im Lande erträglich gemacht wurden. Ackerbau, Gewerbe und Handel wurden auf alle Weise gefördert, Straßen und Kanäle angelegt (Friedrich-Wilhelmskanal) und überall neue Erwerbsquellen eröffnet. Fremde Ansiedler, namentlich viele aus Frankreich vertriebene Hugenotten (s. S. 130), wurden aufgenommen und unterstützt. Nicht geringere Pflege genossen die Schulen, die Wissenschaften und Künste. Friedrich Wilhelm stiftete die reformirte Universität zu Duisburg und die Bibliothek zu Berlin; erzog viele niederländische Künstler ins Land. Auch eine Seemacht sollte der preußische Staat werden. Der Kurfürst schuf eine kleine Kriegsflotte, mit der er im I. 1681 die Spanier bekriegte, weil sie ihm die versprochenen Hülfsgelder nicht gezahlt hatten. Auf der Küste von Guinea gründete er eine Colonie (1683), die sich aber nicht lebensfähig erwies, deshalb verkaufte sie 1720 der sparsame König Friedrich Wilhelm I. an die Holländer. Die Regierung des großen Kurfürsten war, wie damals in den meisten Ländern Europas, despotisch. Er vernichtete, um für das Ganze sein Ziel zu erreichen, die Vorrechte des Adels und der Städte und brach mit Gewalt und Härte jeden Widerstand. Die Intoleranz der herrschenden, widerspänstigen lutherischen Geistlichkeit wurde gewaltsam unterdrückt. Er ließ sich einen Revers unterschreiben, daß sie allen Edieten des Kurfürsten ohne irgend einen geistlichen Vorbehalt ge-

9. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 117

1879 - Leipzig : Teubner
Heinrich Iv. von Frankreich 1689—1610. 117 er vergibt uns, wenn wir es auch nicht verdienen, wie sollte ich meinen Unterthanen nicht verzeihen?" Nachdem Heinrich seine katholischen Unterthanen gewonnen hatte, sorgte er auch für seine alten Glaubensgenossen, die Protestanten, welche durch seinen Uebertritt zur katholischen Kirche nicht wenig beunruhigt worden waren. Im I. 1598 unterzeichnete er das Edict von Nantes, welches dem 36jährigen Religionskriege ein Ende machte. Das Edict gewährte den Resormirten mit geringer Einschränkung freie Religionsübung und bürgerliche Gleichstellung mit den Katholiken, so daß sie zu allen öffentlichen Aemtern Zugang hatten. Auch bekamen sie einige feste Sicherheitsplätze. Während feiner ganzen Regierung war Heinrich unermüdlich thätig für die Wohlfahrt feines Landes. Die überflüssigen Soldaten wurden abgeschafft und gezwungen, uu-augebaute Felder urbar zu machen. Er sorgte für die öffentliche Sicherheit, indem er dem Ränberwefen steuerte, das durch die langen inneren Unruhen sehr zugenommen hatte. Vornehmlich wandte er dem Ackerbau, als der Grundlage alles Wohlstandes, feine Aufmerksamkeit zu. Noch heute erinnert sich der französische Bauer gern feines Wortes: „Ich wollte, daß jeder Bauer des Sonntags fein Huhn. im Topfe hätte". Auch für Hebung des Handels und des Gewerbfleißes wurde mit Eifer gesorgt; Kanäle wurden gebaut, Flüsse schiffbar gemacht, Landstraßen wurden angelegt und verbessert, die Zölle verringert. Um das Geld, welches für Luxuswaaren über die Grenze ging, im Lande zu behalten, munterte der König zum Anbau des Maulbeerbaums auf, beit er selbst in feinen Gärten pflanzte, und zur Errichtung von Seiden-manufaktureu, sowie zur Grüubuug von Golb- und Silberstoff-fabriken. Diese Gewerbthätigkeit fand besonders Boden zu Lyon und wurde später eine Hauptquelle des Reichthums von Frankreich. Bei allen diesen Bestrebungen bediente sich der König vornehmlich der Hülfe feines Ministers und treuen, edlen Freundes, des Herzogs von Sully, eines klugen, einsichtsvollen Staatsmannes, von festem und ausdauerndem Willen

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 134

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
134 Das Zeitalter des Deutschen Kaiserreichs. Diese Erkenntnis wies seinem starken Willen die Bahn: fremde Waren, so schlug er vor, sollten in Deutschland nicht mehr billiger zum Verkaufe stehen als deutsche Erzeugnisse von gleicher Gte; ein erheblicher Einfuhr-zoll sollte den Preisunterschied ausgleichen. Nur Rohstoffe, deren das Hand-werk und die Industrie zur Verarbeitung bedrfen, ohne sie aus dem Inland beziehen zu knnen, sollten davon unbehelligt bleiben. Die Schutzzlle" sollten der nationalen Arbeit eine Untersttzung gewhren gegen den Wettbewerb des Auslands, aber auch der Reichs-kasse aufhelfen; ihre Ertrgnisse konnten die Matrikularbeitrge entbehr-lich machen, die bei ihrer jhrlich wechselnden Hhe die Finanzverwaltung der Bundesstaaten belasteten und verwirrten. Das Reich sollte nicht mehr der Kostgnger" der Bundesstaaten sein, sondern eher berschsse unter sie verteilen. Darum ging der Kanzler noch weiter: er empfahl, Genumittel, wie Kaffee, Tee, Sdfrchte, mit Finanzzllen" zu belegen, die lediglich als Einnahmequelle dienen sollten; Herstellung und Verkauf des Tabaks wollte er in den Betrieb des Reiches nehmen, wile es m dier Schweiz, in sterreich, Frankreich, Italien lngst mit groem Gewinn geschah. 4. Die Gesetzentwrfe, die diese groe Finanzreform dem Reichstag unterbreiteten, erweckten heftigen Widerspruch. Die Vertreter der Ar-beiter klagten, die Kornzlle verteuerten dem armen Mann das Brot; sie verschlossen sich der Einsicht, da nur ein wohlhabender Bauernstand Erzeugnisse der Industrie zu kaufen vermag. Die Liberalen wollten ihren Grundstzen gem die groen Zolleinnahmen nicht ein fr allemal der Re-gierung berlassen, sondern dem Reichstag das verfassungsmige Recht unverkrzt erhalten, die Einnahmen des Reiches alljhrlich zu prfen und zu bewilligen; auerdem bersahen sie, da der Freihandel, dessen Anhnger sie waren, den Englndern nur infolge ihrer groen Weltstellung und der wirtschaftlichen Schwche der brigen Lnder zu der hohen Ent-wicklung ihrer Industrie und zu ihrem Reichtum verholfen hatte. Auch von der nationalliberalen Partei sah sich der Kanzler in dieser Frage im Stich gelassen; eine Gruppe der Partei schlo sich sogar dem Frei-sinn" an, der Bismarcks Zollpolitik erbittert bekmpfte. So mute er das Tabaksmonopol" aufgeben, die Schutz- und Finanz-zlle und die Besteuerung des Tabaks mit Hilfe des Zentrums und der Konservativen Partei durchfhren. Fortan wurden diese beiden Parteien auf lange Zeit ausschlaggebend im Reichstag, während die liberalen Par-teien sich immer aufs neue zersplitterten und an Bedeutung und Mit-gliederzahl zurckgingen.
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