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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Vorgeschichte
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auch der Zug nach dem Süden war den Germanen gesperrt; und sofort ward der Plan gefaßt, die Germanen nun von zwei Seiten, von der Donau und vom Rhein her anzugreifen und zu unterwerfen.
Ranke Iii, 1, 8: „Was könnte historisch wichtiger sein, als daß er (Drnsus) die schneebedeckte Scheidewand vollends durchbrach, welche den Kontinent von der Apenninischen Halbinsel schied? Was Hannibal und einige germanisch-keltische Stämme von der entgegengesetzten Seite her versucht hatten, um Rom zu stürzen, das vollführten die Römer von ihrer Seite, um die Welt zu unterwerfen."
3. Die Kämpfe des Drusus in Deutschland. Den Germanen drohte der Untergang; denn Drusus plante unter Verwendung aller Kriegsmittel der Römer einen konzentrischen Angriff von allen damals zugänglichen Seiten, von der Donau, vom Rhein und votl der Nordsee her. Glückte die Durchführung, dann blieb den Germanen nichts übrig als die Unterwerfung; denn im Osten standen ja die Ostgermanen, und hinter diesen drängten die Völkerwogen der Slawen heran. Freilich leicht war der Kampf auch nicht; denn jeder Germane war ein Krieger, und nicht anders als mit großen zusammengehaltenen Heeren konnten sich die Römer unter diese Tod und Wunden verachtenden Barbaren wagen. Große Heere aber im innern Germanien zu ernähren, war schwer. Das Land mit seinem spärlichen Ackerbau, das ja sein Volk selbst nicht zu ernähren vermochte, konnte nur wenig liefern; Proviantkolonnen weite Strecken auf Landwegen zu befördern, war in dem wilden, weglosen Lande kaum möglich. Und so sah sich Drusus genötigt, sich für die kommenden Kämpfe erst Stützpunkte zu verschaffen.
Er fcini) auf dem linken Rheinufer drei befestigte Punkte vor: Mainz, Köln und Birten bei Xanten (Ca str a V et er a ^ Altlager). Ihnen gegenüber legte er aus dem rechten Rheinufer je ein den Übergang
deckendes Kastell an, einen Brückenkopf, der sich bei Mainz in Kastei
und bei Köln in Deutz bis heute erhalten hat. Schwimmende Brücken von Flößen und Schissen verbanden die gegenüberliegenden Kastelle. Außerdem errichtete Drusus noch etwa 50 Kastelle, darunter Straßburg (Augusta Argentoratum), Koblenz (Confluentes), Bonn (Bonna), die Saalburg bei Homburg und Alisö am Oberlauf der Lippe. Ferner wurden auch wahrscheinlich unter Benutzung des Bettes der Issel Kanalbauten ausgeführt (Drususkanal), die eine sichere Verbindung mit der Nordsee eröffneten.
Auf diese Kastelle gestützt, unternahm Drusus in den Sommermonaten der Jahre 12—9 v. Chr. vier Feldzüge nach Germanien, und alle
unterwarfen sich: die Bataver, Friesen und Chaukeu am Meer,
die Sugambern und Marsen am Rhein, die Katten und Cherusker weiter im Innern. Seinen kühnsten Zug führte er im Sommer
B ä c, Deutsche Geschichte. I. 5
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zeigte sich ein schöner, großer Saal, darin waren viel Herren und tapfere Diener, die ihm Ehre erzeigten. — Und als der Schäfer belohnt von dannen scheiden wollte, da zeigte ihm der Kaiser noch viele seltsame Waffen, Harnische, Schwerter und Büchsen, und sprach, er sollte den Leuten sagen, daß er mit biefert Waffen das heilige Grab gewinnen werbe." Nahe lag es aber, das Bilb von Walhalla in der Erbe über die Erbe zu verlegen, in den Wolkenhimmel, wo boch Woban, der Gott der Sturmwolken, wohnt. Unsere heutigen Vorstellungen von Walhalla sinb jeboch nicht deutschen, sonbern norbischen Ursprungs, die Phantasiegebilbe der Skalben sinb zu den mistigen geworben. (Vgl. Herrmann, Norbische Mythologie, S. 273ff.)
Beobachtung: In den Sagen von Friedrich Rotbart im Kyffhäuser bemerken wir zwei mythische und ein historisches Element: Seelenglauben — Wodansglauben — Tod Rotbarts auf dem ersten Kreuzzug. Rückerts Gedicht von Barbarossa hat außerdem den Zwergenglauben noch mit aufgenommen. Wie diese Sage nach und nach noch andere Tatsachen unserer Geschichte au sich zieht, das hat sehr gut dargestellt Richard Schröder, Die deutsche Kaiser sage und die Wiedergeburt des Deutschen Reiches. Zwei Vorträge.
d. Kulturgott. Woban staub als Kriegsgott wohl zunächst neben ober gar unter Ziu, aber er sanb nach und nach bei fast allen deutschen Stämmen allgemeine Verehrung, er warb der Gott, der erste, der höchste. Die Ursachen bavon liegen wohl barin, daß Wob an als der Spenber und Bringer alles geistigen Lebens gebacht warb. Schon sehr früh scheint man ihn als den Herrn aller übernatürlichen Kräfte angesehen zu haben, bah er auch als den Lehrer des Zaubers und den Ersinber der Vorrunen, b. h. der geheimnisvollen Zeichen, die beim Zauber üblich waren. Zauber sollte Heilung bringen. Daher erzählt der zweite Merseburger Zauber-spruch (S. 163), daß es Woban allein verstaub, den verrenkten Fuß von Balbers Pferb zu heilen. Er war der Gott der Heilkunbe (Zauberer und Arzt eine Person). Und daher erzählen die Sagen von Rossen, die eine Heilquelle aus dem Boden schlugen; ein gefunbenes Hufeisen, weil nach altem Glauben von Wobans Pferb verloren, gilt heute noch als glück- und fegenbringenb und wirb an Tor und Tür angenagelt. Der Zauberer sprach das Zauberlieb (S. 163); die Kraft es zu bichten, empfing er von Woban; Woban war der Gott der Dichtkunst. Am eifrigsten verehrten ihn die istväonischen Völkerschaften, die Völker am Rhein, die in innigster Beziehung zu den Römern stauben. Von bei kam zu den Deutschen die höhere römisch-germanische Kultur und brang ost-unb norbwärts vor. Und als Bringer derselben erschien den andern Völkerschaften der von den Jstväonen, die ja die höhere Kultur zuerst hatten, verehrte Gott Woban. Nun lernten z. B. alle nach und nach die dem römischen Alphabet nachgebilbeten Schriftrunen kennen, Woban gab
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