Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

4. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

5. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 54

1900 - Leipzig : Hirt
54 Von der Thronbesteigung Friedrichs des Groen :c. die Trken bezeichnet. In dem ersten dieser Kriege siegte Prinz Eugen bei Peterwardein und Belgrad, worauf die Trken dem Kaiser den ungarischen Banat, den grten Teil von Serbien und die Walachei ab-traten. Whrend des zweiten Krieges starb Prinz Eugen. Die fter-reichischen Heere wurden nun schlecht gefhrt, und im Frieden zu Bel-grad verlor der Kaiser einen groen Teil der Gebiete, die Prinz Eugen ge-Wonnen hatte. Rußland behielt Asow und damit eine wichtige Stellung am Schwarzen Meere. Dott der Thronbesteigung Friedrichs des Groen bis zum Ausbruch der franmschen Staatsumwhnng. 1. Preußen und Osterreich. Friedrichs des Groen Jugend und Thronbesteigung. Am letzten Maitage des Jahres 1740 entschlief Friedrich Wilhelm L Am Totenbette des Knigs redete Knigin Sophie Dorothea ihren Sohn Friedrich zuerst mit dem Titel Majestt an. Friedrich erwiderte in kindlicher Ehrfurcht: Nennen Sie mich immer Ihren Sohn, dieser Titel ist fr mich kstlicher als die Knigswrde!" Auf eine bewegte Jugend blickte der neue König Friedrich Ii. zurck, als er im Alter von 28 Jahren den Thron seiner Vter bestieg. Die strenge Hrte des Vaters hatte er besonders in den ersten zwanzig Jahren seines Lebens empfunden. Der König wollte den Prinzen nur zum Soldaten erziehen. Friedrich waren die militrischen bungen nicht unangenehm, aber es verdro ihn, da er der Musik und den Wissenschaften keine Zeit widmen sollte. Er that es dennoch heimlich, und es kam daher zu einem ernsten Zerwrfnis zwischen ihm und dem Vater. Der Prinz wurde sogar krperlich mihandelt. Der König verkannte den aufstrebenden Geist seines Sohnes; er nannte ihn einen Poeten und Querpfeifer. Das Ver-hltnis wurde so unertrglich, da der Prinz einen Fluchtversuch machte. Dieser wurde vereitelt und Friedrich mit Festungshaft bestraft. Der König wollte ihn sogar von der Thronfolge ausschlieen; aber verdiente Generale, auswrtige Fürsten und namentlich Kaiser Karl Vi. rieten davon ab. Nachdem der Prinz die Festungshaft abgebt, wurde er in der Landesverwaltung beschftigt. Durch Pflichttreue, Gehorsam und Pnktlichkeit vershnte er seinen Vater, so da dieser ihm die Rckkehr nach Berlin gestattete und ihm das schne Schlo Rheinsberg bei Ruppin schenkte. Seine Kriegsschule hat er bei dem Prinzen Eugen durchgemacht, , als dieser einen Reichskrieg gegen Frankreich fhrte. Dem greisen Helden

6. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen Frankreich. 105 mal. Der Marschall Mac Mahon war kurz vor 6 Uhr morgens von einem Granatsplitter verwundet worden und hatte dem General Dncrot den Ober-besehl bertragen. Dieser ordnete eine andere Ausstellung der franzsischen Truppen an, die dem General Wimpssen mifiel. Deshalb erachtete er es sr seine Pflicht, als lterer General die Heeresleitung fr sich zu beanspruchen. General Ducrot trat sie ihm ohne weiteres ab. - Gleich nach Mittag gewann General Wimpffen die berzeugung, da er sich mit seinem Heere in den Stellungen um Sedau herum nicht behaupten knne. Deshalb versuchte er einen Ausweg auf Carignan zu. Er setzte davon den Kaiser Napoleon in Kenntnis und bat ihn, sich an die Spitze der Truppen zu stellen, die es sich zur Ehre anrechnen wrden, ihm den Weg durch das deutsche Heer zu bahnen. Der Kaiser antwortete ablehnend, weil er das vorgeschlagene Unternehmen fr nutzlos hielt. Fr die franzsische Heeresleitung war es verhngnisvoll, da der Stab des Marschalls Mac Mahon dem verwundeten Feldherrn nach Sedan gefolgt war. Es fehlte daher dem General Wimpffen an geeigneten Offizieren, die seine Befehle den Unter-feldherren berbrachten. Gegen 4 Uhr nachmittags befahl König Wilhelm, die Festung Sedan zu beschieen. Sobald die Flammen an einigen Stellen der Stadt emporschlugen, zogen die Franzosen die weie Fahne auf, und die Schlacht hatte ein Ende. Das franzsische Heer war vollstndig besiegt und eingeschlossen. König Wilhelm lie den franzsischen Oberbefehlshaber zur bergabe der Armee und der Festung auffordern. Kaiser Napoleon schickte an seinen siegreichen Gegner folgenden Brief: Monsieur inon frere, N'ayant pas pu rnourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee entre les mains de Yotre Majeste. Je suis de Votre Majeste le von frere Napoleon. Sedan, le lier sept. 1870." König Wilhelm antwortete: Monsieur mon frere, En regrettant les circonstances dans lesquelles nous nous rencontrons, j aecepte l'epee de Yotre Majeste, et je la prie de vouloir bien nommer un de Vos officiers muni de Vos pleins pouvoirs pour traiter de la capi-tulatin de l'armee, qui s'est si bravement battue sous Vos ordres. De mon cte, j'ai designe le general de Moltke cet effet. Je suis de Votre Majeste le von frere Guillaume. Jjevant Sedan, le 1. septembre 187." Sn Donchery begannen noch am spten Abend die Kapitulationsverhand-luugen. . Als deutscher Bevollmchtigter hatte sich General v. Moltke dorthin

7. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 123

1900 - Leipzig : Hirt
Kaiser Wilhelm Ii. 123 unterrichtet. In der Zeit der Bonner Studienjahre ruhten die militrischen Verpflichtungen. In den Herbstferien nahm er an den groen Manvern teil. Nach Beendigung der Universittsstudien bernahm Prinz Wilhelm am 1. April 1880 als Hauptmann die Fhrung einer Kompanie. Sie wurde die strammste des ganzen Regiments. Fr den strengen Dienst entschdigte der Prinz seine Soldaten durch besonderes Wohlwollen. Am Weihnachtsfeste beschenkte er jeden Soldaten seiner Kompanie; wenn einer von ihnen erkrankte, besuchte er ihn im Lazarette, bei allen passenden Gelegenheiten erkundigte er sich nach den Familienverhltnissen seiner Soldaten und nahm an ihrer Freude wie an ihrem Leide lebhaften Anteil. Deshalb hingen die Soldaten seiner Kompanie mit groer Liebe an ihm. Im Jahre 1881 wurde Prinz Wilhelm zum Major befrdert; vier Jahre spter wurde er Oberst und Kommandeur des Gardehusaren-regiments. An seinem 29. Geburtstage, am 27. Januar 1888, befrderte Kaiser Wilhelm I. seinen Enkel zum Generalmajor. In diesem mili-tuschen Range hat Prinz Wilhelm den Thron seiner Vter bestiegen. Ate Kaiser und König ist er der oberste Heerfhrer des ganzen preuischen und, deutschen Heeres. In jeder dienstlichen Stellung, als Leutnant, Hauptmann, Major, Oberst und General, hat Prinz Wilhelm seinen Soldaten das Beispiel unermdlicher Thtigkeit und eifrigster Pflicht-erfllung gegeben. Vorbildung fr die Regierungsgeschfte. Der Kaiser hat sich nicht nur wissenschaftlich und militrisch fr seinen hohen kniglichen und kaiserlichen Beruf vorbereitet, sondern er hat sich auch mit den verschiedenen Zweigen der Staatsverwaltung bekannt gemacht. Whrend des Winters 1882 wurde er durch den Oberprsidenten der Provinz Brandenburg in die Verwaltung einer Provinz eingefhrt. Spter lie er sich mit dem Geschftsgnge der einzelnen Ministerien und des Reichskanzleramtes bekannt machen. In allen diesen Ver-waltnngszweigen arbeitete er mit regem Eifer. So war Prinz Wilhelm allseitig fr sein knigliches Amt vorbereitet, als der Tod seines Vaters ihn auf den Thron rief. Regierungsantritt. Am ersten Tage seiner Regierung machte Kaiser Wilhelm Ii. dem Landheere sowie der Marine die Mitteilung von dem Hinscheiden des hochseligen Kaisers Friedrich und von seiner eigenen Thronbesteigung. Nachdem Kaiser Friedrich zur letzten Ruhe bestattet war, richtete er folgenden Erla an das preuische Volk: An mein Volk! Gottes Ratschlu hat der uns aufs neue die schmerzlichste Trauer ver-hngt. Nachdem die Gruft der der sterblichen Hlle Meines unvergelichen

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 55

1900 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 55 gefiel der preuische Thronfolger, und er sagte zu ihm: Alles an Ihnen verrt, ba Sie der einst ein tapferer Felbherr werben." Er lie ihn an allen militrischen Unternehmungen und Kriegsberatungen teilnehmen. Besser als der Vater erkannte Prinz Eugen die groen Eigenschaften Friedrichs. Die gnstigen Berichte des lorbeerreichen Felbherrn weckten auch in beut Vater das Verstnbnis fr die Bebeutung seines Sohnes, und es bilbete sich allmhlich ein herzliches Verhltnis zwischen beiben aus. Friedrich brachte dem Vater sogar das groe Opfer, sich mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig zu vermhlen, obschon er eine Heirat mit einer englischen Prinzessin vorgezogen htte. Dadurch wrbe die Ausshnung vollstndig. Auf dem Schlosse Rheinsberg lebte nun der Prinz mit seinen Freunben der Kunst und Wissenschaft, bis ihn der Tod seines Vaters auf den Thron rief. Die Rheinberger Freunbe glaubten, ba der neue König sie nun mit mtern und Wrben berschtten wrbe. Dieser achtete sie aber nur als das, was sie wirklich waren. Musiker und Männer der Wissenschaft sinb selten in der Staatsverwaltung und im Heerwesen zu gebrauchen. Die es bennoch waren, befrberte der König; sonst blieb alles beim alten. Nur die Mngel und die bertreibungen der frhem Staatsverwaltung wrben beseitigt; die gesunben Einrichtungen, die in ihr bei weitem das Ubergewicht hatten, blieben unangetastet. Sparsamkeit blieb an der Tages-orbnung, nur artete die Sparsamkeit nirgenbs in Geiz aus, in der Hofhaltung wurden der Anftanb und die Wrbe des Knigtums, im Staats-Wesen die geistigen Angelegenheiten besser geschtzt. Diese berechtigte Neue-rung bilbete im Grunbe den einzigen Unterschieb zwischen der neuen und alten Regierung. Ebensowenig rttelte Friedrich an der strksten Sule des Staates, dem Heere; vielmehr verstrkte er es durch neue Regimenter; die kostspielige Riesengarbe dagegen schaffte er ab. Auch das Beamtentum erfuhr keine wesentlichen Vernderungen, und der neue König sah selbst ebenso eifrig nach allem wie der frhere. Er stanb im Mittelpunkte der Geschfte als Selbstherrscher, und er zeigte sogleich, nachdem er die Regierung bernommen, jene unglaubliche Arbeitskraft, die vor ihm von keinem andern Fürsten erreicht worden war. Durch sie nicht weniger als durch seine geistige Begabung wurde Friedrich Ii. im eigentlichen Sinne des Wortes die Seele des Staates. Soviel sah man bald nach seinem Regierungsantritt: Vernderungen wollte er nicht vornehmen, wenn sie nicht wirkliche Verbesserungen waren. Mit solchen aber war er rasch genug bei der Hand. Fr die groe Masse des Volkes wurde schon bald, besonders in zwei Punkten, viel Gutes gethan. Er vermied jeden willkrlichen Eingriff in den Gang der Rechts-pflege, befahl aber den Richtern unparteiische und rasche Entscheidung der Rechtsstreitigkeiten; die Anwendung der Folterstrafe wurde den

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1900 - Leipzig : Hirt
Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Die Feme. 73 diese nicht geben, bevor die Verlobung zu stnde gekommen wre. Die Ver-Handlungen darber zerschlugen sich infolge franzsischer Rnke. Nach einigen Jahren fiel Karl der Khne im Kampfe gegen die Lothringer, und nun wurde seine Tochter Maria doch die Gemahlin Maximilians. Aber der König von Frankreich beanspruchte das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen der Krone Frankreich. So entstanden Kmpfe, die sich durch die Regierung Maximilians und seines Nachfolgers hinziehen. Maria von Burgund starb bereits im fnften Jahre ihrer Ehe an den Folgen eines Sturzes vom Pferde. Sie ruht an der Seite ihres Vaters in der Kirche Notre Dame zu Brgge in Belgien. Als König Ludwig Xtv. von Frankreich bei einem Aufenthalt in Brgge diese Kirche besuchte, sagte er beim Anblick ihres Grabmals: Hier steht die Wiege unserer Kmpfe mit dem Hause sterreich." Die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. In Friedrichs Regierung, und zwar in das Jahr 1453, fllt die Einnahme Konstantinopels durch die Trken. Durch diese hat das ostrmische Kaiserreich sein Ende erreicht, nachdem es fast tausend Jahre den Sturz des alten westrmischen Reiches berdauert hatte. Der letzte ostrmische Kaiser hie Konstantin, wie derjenige Fürst, dem Konstantinopel den Namen und die Ehre oerdankt, Residenz zu sein. Auch der letzte Konstantin war ein tchtiger Fürst, aber er konnte das Unheil nicht aufhalten. Durch ihre bermacht hatten die Trken nach und nach alle Gebiete des ostrmischen Reiches an sich gerissen, so da dem Kaiser nur die Stadt Konstantinopel geblieben war. Diese hat er mannhaft ver-teidigt, bis er selbst im Kampfe erlag. Von nun an wurden die Trken der Schrecken Europas. - 8. 3iu0 der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelatters. Die Feme. Zu Dortmund stehen in der Nhe des Bahnhofes wohlumhegt die Reste einer uralten Linde, unter der in frherer Zeit das Femgericht abgehalten wurde. Dieses Gericht war eine westflische Einrichtung, die in der Zeit ihrer Blte weit der das Land der roten Erde hinaus-gegriffen hat. Die Sage hat sich dieses Gerichtes bemchtigt und uns ein schauriges Bild davon hinterlassen. In der Stille der Nacht sei es im Waldesdunkel, in Kellergewlben oder sonst an unheimlichen Orten zusammengetreten. Die Richter seien vermummt gewesen, der Ange-klagte, gleichviel ob er sich schuldig oder unschuldig bekannte, sei in jedem Falle zum Tode verurteilt und am nchsten Baume aufgehngt worden. Das Femgericht wurde in Wirklichkeit nicht in der Nacht, sondern am hellen Tage gehalten. Es war nur insofern ein heimliches Gericht,

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1900 - Leipzig : Hirt
Ii. Geschichte der neuern Zeit. Von der Entdeckung Amerikas bis zum Westflischen Frieden. Die Entdeckung Amerikas. Am 12. Oktober 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Amerika. Kolumbus ist nicht der erste, dessen Schiff am amerikanischen Gestade landete. Ein halbes Jahrtausend vor ihm haben normannische Seefahrer der Island und Grnland das Festland von Nordamerika gefunden. Sie haben Ansiedlnngen gegrndet, und das Christentum hat dort Ein-gang gefunden. Als im 14. Jahrhundert der sogenannte schwarze Tod die meisten Bewohner Grnlands hinwegraffte, hrte die Verbindung zwischen Europa und Amerika, die der Grnland vermittelt wurde, auf. Der erste Auffinder Amerikas hie Leif, die Auffindung fllt gerade in das Jahr 1000. Unter den Entdeckern befand sich auch ein Deutscher, mit Namen Tyrker. ein alter Diener aus dem Hause Leiss. Tglich machten die Ent-decker Streifzge in das Innere des Landes. Eines Tages kehrte Tyrker nicht mit den brigen zurck. Man suchte ihn und traf ihn enblich, wie er Weintrauben in seinem Helme zerdrckte und den Saft trank. Die ganze Gefellschaft folgte seinem Beispiele, sammelte Trauben und machte Wein, und Leif nannte das Land Winland dat goda, b. h. das gute Weinlanb. Es ist das heutige Pennsylvanien. Die Normannen hatten zufllig das Festland von Nordamerika gefunden, die Fahrt des Kolumbus dagegen war eine zielbewute. Durch seine geographischen Studien wute er im voraus, da er durch eine See-fahrt nach Westen Land finden wrde. Der reichen Seestadt Genua trug er zunchst seinen Plan vor, dieses unbekannte Land zu suchen. Mau lie sich nicht darauf ein. Deshalb ging er nach Portugal und legte dem Könige den Plan der Entdeckungsfahrt vor; einige Rte des Knigs lieen heimlich, ohne Wissen des Knigs und des Kolumbus, die Fahrt durch einen portugiesischen See-fahret versuchen. Dieser kehrte zurck, nachdem er mehrere Tage der die Azoren hinausgefahren war, und erklrte den Plan des Kolumbus fr fabelhaft. Entrstet der diese Hinterlist, zog Kolumbus nach Spanien. Acht Jahre lang mute er hier warten: denn König Ferdinand
   bis 10 von 69 weiter»  »»
69 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 69 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 5
5 0
6 8
7 8
8 0
9 0
10 4
11 2
12 3
13 0
14 0
15 3
16 1
17 8
18 24
19 1
20 0
21 1
22 0
23 2
24 10
25 0
26 1
27 0
28 2
29 10
30 0
31 3
32 2
33 1
34 1
35 0
36 1
37 5
38 9
39 0
40 2
41 9
42 2
43 1
44 6
45 3
46 0
47 4
48 3
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 4
2 0
3 5
4 10
5 4
6 3
7 1
8 1
9 6
10 0
11 2
12 3
13 0
14 2
15 1
16 2
17 5
18 0
19 1
20 4
21 11
22 1
23 1
24 0
25 0
26 0
27 2
28 7
29 2
30 0
31 0
32 1
33 5
34 0
35 0
36 0
37 0
38 5
39 1
40 2
41 2
42 1
43 5
44 0
45 0
46 0
47 3
48 8
49 14
50 10
51 1
52 0
53 0
54 3
55 0
56 2
57 0
58 0
59 2
60 0
61 11
62 18
63 0
64 6
65 3
66 1
67 2
68 2
69 0
70 37
71 4
72 1
73 0
74 1
75 0
76 1
77 4
78 0
79 2
80 1
81 1
82 2
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 1
89 1
90 0
91 0
92 4
93 4
94 1
95 1
96 0
97 1
98 3
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 24
1 36
2 6
3 5
4 21
5 8
6 48
7 15
8 11
9 44
10 25
11 47
12 7
13 1
14 48
15 20
16 31
17 3
18 35
19 62
20 8
21 20
22 43
23 6
24 9
25 5
26 8
27 33
28 3
29 33
30 22
31 14
32 24
33 64
34 31
35 27
36 13
37 34
38 5
39 16
40 40
41 3
42 0
43 21
44 39
45 9
46 8
47 63
48 18
49 19
50 4
51 5
52 36
53 23
54 105
55 33
56 18
57 13
58 25
59 40
60 3
61 51
62 36
63 12
64 23
65 11
66 5
67 16
68 9
69 0
70 5
71 21
72 22
73 17
74 24
75 4
76 29
77 18
78 109
79 34
80 35
81 54
82 5
83 63
84 2
85 25
86 29
87 26
88 23
89 2
90 27
91 88
92 8
93 7
94 1
95 33
96 3
97 13
98 15
99 3
100 31
101 46
102 7
103 48
104 23
105 27
106 8
107 22
108 22
109 31
110 3
111 15
112 11
113 18
114 16
115 54
116 6
117 3
118 15
119 54
120 35
121 5
122 28
123 8
124 8
125 2
126 39
127 45
128 11
129 5
130 7
131 21
132 25
133 58
134 16
135 7
136 91
137 18
138 13
139 40
140 6
141 15
142 9
143 12
144 11
145 50
146 24
147 10
148 33
149 6
150 25
151 29
152 13
153 29
154 8
155 11
156 27
157 35
158 30
159 18
160 19
161 13
162 27
163 23
164 5
165 56
166 60
167 8
168 2
169 11
170 11
171 64
172 51
173 37
174 12
175 12
176 23
177 25
178 21
179 12
180 10
181 21
182 29
183 79
184 26
185 6
186 16
187 17
188 90
189 22
190 17
191 32
192 32
193 62
194 19
195 2
196 5
197 22
198 14
199 27