Anhang
Fluß-, Berg- und Ortsnamen aus der celti sch-ger-
manischen, römischen und spätem Zeit der Ale-
mannen und Frauken.
Die Fluß-, Berg- und Ortsbenennungen stammen theils von
den ersten Bewohnern Mitteleuropa's: den Celten oder Kelten,
theils von den beiden nachfolgenden Völkern: den Römern und
Deutschen, her. Von monumentalen Denkmälern der Celten find
in Baden noch vorhanden die s. g. Hünen- oder Riesengräber, die
man an verschiedenen Orten, bei Freiburg, Ebringen, Baden,
Schopfheim rc. in großer Zahl antrifft, und wovon bei Hegne
am Bodensee vor einem Jahrzehend gegen 20 geöffnet und ab-
getragen wurden. Unter diesen vor mehr als 2000 Jahren gegen
30' hoch aufgeworfenen Hügeln fand sich zumeist in einem aus
Steinblöcken gebildeten Grab das Skelett eines Kriegers, an dem
Hals und den Armen mit ehernen Ringen geschmückt. Auch an-
dere Gegenstände: Speere, zerbrochene Gefäße, kleine Hufeisen,
Zierrathen aus Bronce, der Backenknochen eines bei ihrem Begräb-
niß geopferten Schweines, sowie Kohlenreste liegen oft dabei. Auf
den celtischen Münzen, die noch hie und da in Gold und Silber
aufgefunden werden, erblickt man meistens das denselben sehr werthe
Pferd (mared — die Mähre).
Die Localworte der Celten gingen in die Sprachen nachfolgen-
der Völkerschaften über, und zwar in der Art, daß die Deutschen,
die sich an ihrer Seite anfiedelten, die celtischen Ortsbenennungen
zumeist nur übersetzten, so daß dem alten Orte das erklärende
deutsche Wort angehängt wurde. Uebrigens entstanden aus der
verschiedenen Verschmelzung des Celtischen und Germanischen die
deutschen Mundarten, und aus der Vermischung des Celtischen mit
dem Lateinischen die romanischen Sprachen.
Die Römer übersetzten aber die celtisch-germanischen Ortsnamen
nicht, weil sie dieselben nicht verstanden, sondern schufen neue, oder
gaben den celtischen lateinische Formen. Wir finden also unter den
nachfolgenden geographischen Bezeichnungen: rein celtische, cel-
tisch-deutsche, römische und romanisirte Namen und end-
lich solche, die dem spätern Mittelalter angehören.
Celtisch-germanische Periode.
Die Celten hatten, wie die alten Deutschen, für die Naturbe-
schaffenheit und Lage der Gegenstände, der Flüsse und Berge viel
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
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mehr unterscheidende Wörter als wir. Hier sollen nur einzelne
derselben angeführt werden:
Den Ursprung der Flüsse nannten sie: Spring oder Urspring,
die Römer: fonles (roman. funtana). Das fließende Wasser
wurde von ihnen der Größe und Farbe nach unterschieden, z. B.
clur — Wasser: Durbach, Durlach; eschel = Brunnen: Eschel-
bronn bei Pforzheim; woher auch die vielen Ortsnamen stammen,
die mit Esch (fließendes Wasser) beginnen; braga — Quelle:
Brig und Breg, wozu als germanischer Beisatz: Aach, d. i. kleines
Wasser; andere Form: Bregenz, kleiner Bach; bibior, germanisi'rt
diber — Bach: Biberach; sein oder sam — Fluß, Irei — klein:
Treisam; Oisge, germanifirt: Wiese (urkundl. ^Vvirr, Wasser);
rinne, größerer Bach, auch Fluß, andere Form: rhin, rhein und
rhean u. s. w.
Der Bodensee hieß in der celtischen Zeit: lin (See), daher
Lindau. Die Linzer oder Lenzer (röm. Lentienses, auf deutsch:
Seeländer), ein mächtiger Germanenstamm, umwohnte östlich und
nördlich den Lin, an dessen Ende der Mindlinsee (mind — klein)
liegt, den eine spätere Zeit unter seltsamer Deutung in einen Win-
delesee verwandelte. Mummelsee ist eine neuere Form für Mum-
linsee (mum heißt Berg). Ein Lindau liegt noch bei Todtmoos,
wo in alter Zeit ein etwa 1 Stunde langer See war, seit dessen
Abfluß ein mit Moorgründen bedecktes Thal.
Anmerkung. Als die Römer gegen Mitte des 4. Jahrh. sich
am Bodenkee ansiedelten, mußte der Rhein sowie die ihnen wichtige
Burg Brigantia dieses große Wasser bezeichnen helfen: laens
Rheni, lacus brigantinus. Mit ihrer Verdrängung verschwand
diese Benennung; dagegen gestaltete sich ein anderer Name, der
von dem entgegengesetzten See-Ende, von der allmählich mächtiger
werdenden Bodenburg (bo — klein — lützel; dom, dem, dam
= Haus, Burg) ausging, sowie der waldige Bergstrich zwischen
dem Zeller- und Ueberlinger-See rück oder rik, d. h. Berg, also
Bodamrück bis zur Spitze der Landzunge genannt wurde. Die
Bodenburg, zur umfangreichen Pfalz der Karolinger erweitert,
heißt im weitern Verlauf der Zeiten Rodeme, podoma, endlich
Bodman. (S. S. 22.)
Das deutsche Wort See (altdeutsch seo) hatte im Celtischen
die Bedeutung von Berg und kömmt oft vor, wo keine Spur eines
See's zu finden ist, z. B. Seehalde am Kniebis. — egel ist ein
sumpfiges Thal, daher Egelsee zu Oberuhldingen, Egelbach bei
Radolfzell u. s. w. — rnerr heißt feuchter Boden, daher März-
hausen (alt: Merishusen) bei Freiburg und Merzbrunnen zu Ober-
eggenen.
Auch die Hügel und Berge hatten je nach ihrer Form und Lage
verschiedene Benennungen. Hieher gehören: ülal — breiter Hügel
oder Berg: Malberg und Malsch (von Aals und ea, Haus);
fahren — Anhöhe, Fahrenbühl bei Bermatingen; brenden, auch
Bränd, eine Bergbenennung, die oft vorkommt; wag — anstei-
gender Berg: Wagensteig bei Freiburg; hach = Berg: Hach-,
jetzt Hochberg bei Emmendingen; brom und schin als Bromberg
und Schin- oder Schönberg bei Freiburg; der Schinen bei Ra-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
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dolfzell und anderwärts vorhanden; Rand, ein vorspringender
Berg: der Randen, sowie Randegg; Ren — Berghügel: der Heu-
berg, altd. Heuwebühl; Aren — Berg: Arenaberg; Guggen —
größere Anhöhe: der Guggenbühl bei Villingen; Kaps, als Berg-
kops im Mittel- und Hochgebirg oft vorkommend; ebenso Rodel
oder Tobel, welches Wort aber auch in anderer Ableitung Wild-
bach bedeuten kann. Timen heißt Berg, daher der Tuniberg; Ai-
chel, Aighc (germanisch Eichelberq, Bergspitze) kommt oft vor, z. B.
am Kaiserstuhl (Stuhl heißt Berg, Kaiser ist jüngerer Zusatz).
Auch Todten — Schwarz wiederholt sich häufig als Todtcnkopf
(am Kaiserstuhl), Todtenbühl u. s. w. Buck ist ein gewölbter
Berg, germanisirt Buckel, auch Buoch. Ross heißt Vorberg: Roß-
bühl. Gugel sind Kegelberge: im Hegau; Stauf == Bergspitze
kommt oft vor, ebenso Stoffeln. Gersten heißt Bäume, daher
Gerstenhalm. Wind und Kinz = Wald: Windschläg (sie, Stätte)
bei Offenburg, und Kinzig (ick und ach, Wasser). Hebsack heißt
im Celtischen Tannen- und Forlenwald (bei Fretburg); Göhren
oder Gehren bezeichnet Buschwald, häufiger Bergnamen, auch bei
Markdorf vorkommend; Kibb heißt Block: der Kibbfels (Kibbad)
bei Freiburg; Höll heißt aufrecht stehender Fels, auch Felswand:
der Höllhacken bei Rheinseldcn, die Hölle bei Freiburg (Höllberge
kommen auch anderwärts oft vor). Kilpen, Kilben ist ein Vor-
berg: die Kilbensteig im Schwarzwald; schellen — steiniger Ab-
hang: die vielen Scbellenberge haben davon den Namen; Klotz ist
ein Bergstock: der Klotzberg im Amt Stockach und der Zsteiner
Klotz; grinde ist ein hoher Berg mit breitem Rücken, und hornis
sind Steinhaufen, Felsentrümmer, daher die Hornisgrinde bei
Achern. Horn ist im Allgemeinen eine vorspringende Berghöhe
(Hornberg), aber auch das Ende einer Landspitze: Horn, früher
Eichhorn, heißt die Spitze der Landzunge des Bodanrücks und jene
bei Oehningen. Aus Gan, Bergkuppe, wurde Candel (im Breis-
gau), aus Ochsen — Berghöhe der Ochsenkopf (im Schwarz-
wald), aus Wirten — runder, steiler Berg: Wirtenberg (die
Burg); aus Zoll, Bergspitze und er groß: Hohenzollern; aus Rul
(und a der Artikel) Arlberg (arula). Aus Bai — Bergspitze
wurde Belchen und Balon. Kniebis heißt Bergwald; Blauen:
hoher Berggipfel; Feldberg (von Bel, die Spitze) wurde im I. 1125
noch Felperc geschrieben u. s. w.
Andere aus dem Celtischen stammende Benennungen find:
0 und 1), d. h. Gegend, Landschaft, germanisirt in Au, z. B.
Wasago (von Wasag und o, also nicht Gau); Hegau (aus Heg,
ältere Form Heeg, d. h. Spitzbcrge, und Au, d. i. Landschaft der
Kegel- oder Gugelberge. Es gab bereits ein Linzgau, Hegau,
Klecgau, ehevor die Deutschen das Land einnahmen. Brcisgau
hat den Namen von Breisach, ac heißt Uferdamm, brisin = bre-
chen: Brisirtcus mons. In der Zeit Carls d. Gr. entstehen erst
die gowe. (In seinem Testament vom I. 806 heißt es, daß die
Landesgrenze seiner Söhne Carl und Pipin in der Enge zwischen
dem Clecgowe und Hegowe sich hinziehe.) Rait heißt Ebene,
offenes Feld, daher Reut und Ried; leagar, Rohr, Schilf: Teger-
moos, oft vorkommend; Wang — Viehtrift: Wangen; Boland
Wi> clt, Dcivcii. h
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Kaps Schwarz Buck Ross Vorberg Gugel Kniebis Heeg Carl Boland
459
Afrika — das Kapland.
arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen
Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers
Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs
gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod,
und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen
werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas,
Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder
Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend,
sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein
Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung.
Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst
haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern
auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf
thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der
Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert
von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden.
Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen
an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also
eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens
wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt
war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für
die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten-
totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die
Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm
15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die
Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches
Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat
man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin
verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als
Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz
Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie
den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen
mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten.
Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt
gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße,
meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen
sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar
Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort
*) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs
Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber,
in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme,
die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder
zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Ribbek Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Dahome Afrikas Sofala Südafrika
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Afrika — Aegypten.
Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen,
woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle
in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter
bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so-
wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be-
steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll
das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl-
standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und
gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs
sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte
seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei
Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der
Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor
allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs
zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland
gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für
Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor-
züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter
Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen
Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ,
sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro-
päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter-
stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden.
Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des-
potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch
dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand,
Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann
wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat.
Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo
die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der
Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung
nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu
lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft.
Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in
Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise
unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das
Thal, und Unterägypteu oder das Delta.
1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi-
schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und
öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend.
In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler
geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen-
der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend,
etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mehemed_Ali Nubien Mamurliks
450 Afrika — Senegambien und Guinea.
Schon war diese Colonie angelegt, als eine nordamerikanische Gesellschaft im Jahr
1821 ein kleines Küstenland am C. Mesurado, 5,0 M. südöstlich von Freetown, an sich
brachte, und zwar durch Vertrag mit deu Eingebornen. Dorthin sandte sie eine Anzahl
wackrer Neger und Negerfamilien, theils durch die Gesellschaft, oder durch eignen
Verdienst losgekaufte, theils von wohldenkenden Herrn freigelassene, und gründete
somit eine Colonie, die deu bedeutungsvollen Namen Liberia erhielt, und die bei
nur mäßigen Geldmitteln, trotz vieler Hindernisse, Krankheiten und Kämpfe mit
feindlichen Nachbarn, in merkwürdiger Weise gediehen ist. Es zeichneten sich aber
unter diesen kreigewordenen Negern vorzügliche Männer aus, sowohl in der Ver-
waltung, wie Lot Cary und Daniel Coker, als auch im Kriege, wie die Helden
Jehudi Aschemuu und Josef Roberts — Männer, die in der künftigen Geschichte
dieses werdenden Staats mit ebenso viel Recht glänzen werden, wie ein Numa,
Horatius Cocles, Brutus u. a. Bürger der beginnenden Roma. Im 26. Jahre
ihrer Gründung ward die Colonie von ihrer Stiftungsgesellschaft für selbständig
erklärt, und Roberts war der erste, der zum Präsidenten der neuen, bald von
England und Frankreich anerkannten Republik Liberia erwählt wurde. Sie
zählt bereits 7000 meist aus Amerika gekommene Neger und 300000 Eingeborue
die für das Christenthum gewonnen sind. Ihr Gebiet erstreckt sich vom Cap
Mesurado, wo der Hauptort Monrovia liegt, mit geringer Unterbrechung, an
der Pfefferküste hin bis znm schönen Cap Palmas, und schon an vielen Punkten
zeigt sich Thätigkeit in Landwirthschaft und Handel. Wälder werden gelichtet,
Sümpfe ausgetrocknet. Am Panlsflusse reicht der Anbau schon 12 Stunden auf-
wärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Edina,
deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Mau baut Reis und Mais,
Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee, Indigo und Baumwolle,
und hat der Ausfuhrgegeustände noch außerdem mehrere, z. V. Mahagony-,
Tihk- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnuß- und Palmeuöl, Gummi u. s. w. —
Die Verfassung des Staats ist ganz in nordamerikanischer Weise, und, wie sich
bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Ver-
pflichtung der Kinder zum Schulbesuch.
Nigritien oder Sudan.
Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sa-
hara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das
Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der
Schwarzen dachte, der es der Länge nach von West nach Ost durchströme und
sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war
das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen
Sahara von Tuarik-Berbern, der östlichen aber von halb schwarzen Tibbos be-
wohnt würden, daß beide dem Karawanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es
mächtige Lager in der Sahara gebe, als auch mit Gold, Elfenbein und Sklaven,
förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Tombuktu, einer-
großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich
in den letzten 60 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: C._Mesurado Cary Daniel_Coker Josef_Roberts Horatius_Cocles Brutus Roberts Edina
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Guinea Freetown Liberia England Frankreich Liberia Amerika Monrovia Niger Ost Sahara Niger
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Deutscher Bund - Natur des Landes.
Durchbruch der Flüsse bei Heidelberg und Miltenberg — 6) das große Rheinthal
von Basel bis Bingen; Unterneckar und Untermain gehören dazu — 7) das
mittel- und niederrheinische Bergland zwischen französ. Gränze und Rodlager-
gebirg, der Rhein durchschneidet es von Bingen bis Bonn — 8) das Ober-
wesergebiet zwischen dem Rodlager und Solling, Rhön und Suntal, bis zum
Durchbruch bei Minden — 9) der Harz als Hauptgebirgland im Norden —
10) das sächsisch-thüringische Stufenland zwischen Erzgebirg und Unterharz —
11) Das Flachland im Norden, das au einer Linie beginnt, die von der Oder in
Oberschlesieu, vor Riesen und Lansitzer-Gebirg vorbei, durch die Leipziger Ebene,
um Harz und Suntal herum, dann südwestl. über den Niederrhein au die bel-
gische Gränze zieht. *)
Verschiedene Höhe der Länder, und klimatische Unterschiede.
Das höchste Land liegt vor den Tyroler Alpen, das obere Donaugebiet,
denn München und Ulm haben beinah 1600 (wie die Spitze des Melibocus an
der Bergstraße), Augsburg 1460, Salzburg 1400, Regensburg 1100, Passau 900'
Erhebung über dem Meerspiegel. Altbaiern also und ein Stück Schwabens zwi-
schen Lech und Rauhalp bilden ein Hochland von nicht so mildem Klima, als das
östreichische Donauthal von Passau nach Wien, auf welcher Strecke der
Strom noch 400'Gefäll hat. — Im Obermain- und Neckar land hat Nürn-
berg zwar 1080 und Tübingen 978', aber das Innere Frankens und Wirtem-
*) In Real - und technischen Schulen, wo der Modellir-Unterricht nicht fehlt,
können die Schüler versuchen, einzelne Theile Deutschlands reliefartigzu
behandeln; das Ganze darzustellen ist nicht wohl thuulich, da die Höhen, sogar
solche wie der Großglockner von 11800 Fuß, in zu kleinem Verhältniß zu der
Ausdehnung Deutschlands von 120 Meilen erscheinen. Wollte man die Relief-
tafel auch 16mal größer anlegen, als die bekannte Fluß- und Bergkarte von
Stiel er, so käme doch ans die deutsche Meile nur % Zoll rheinisch, der Groß-
glockner erhielte also eine Höhe von % Zoll, die Schneekoppe des Riesengebirgs
aber kaum */l6 Zoll, so daß geringere Berge kaum zu bemerken wären.
Man könnte zwar das Verhältniß der Berghöhen, mit Hintansetzung der
Ausdehnung des Landes, allein berücksichtigen und ein Relief von einigen Fuß
im Durchmesser anlegen, daß nur Höhen und Tiefen in gehöriges Verhältniß
kämen, die Berge von 2000' z. B. etwa V2", also die von 5000' etwa 4/s und
Alpen von 12000 an 3" hoch würden. Nur muß bei Betrachtung eines solchen
Reliefs die Einbildungskraft zu Hülfe genommen werden, um die Landschaften
dazwischen, sammt dem Lauf der Flüsse, sich soweit ausgedehnt zu denken, als das
Verhältniß der modellirten Höhen erfordert; denn ein Relief der angegebenen
Art, wo der l/2 Meile hohe Großglockner 3 Zoll hoch geformt ist, müßte eigent-
lich 60 Fuß laug und breit sein.
Einzelne Stücke Deutschlands lassen sich indessen im Allgemeinen nach rich-
tigem Verhältniß der Höhen zur Ausdehnung des Landes formen, wie man denn
in der Schweiz gar treffliche und sehenswerthe Reliefs besitzt, die nach den ge-
nauesten und mühsamsten Messungen gefertigt sind, unter andern das große zu
Genf aufgestellte vom Montblanc nebst Umgegend. General Pfy sfer zu Luzern
war im vorigen Jahrhundert der erste, der sich darin auszeichnete.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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südl. über Gönningen, 2680'. — Achalm, Kegclberg im O. von
Reutlingen, 2180', worauf Trümmer der Burg Achalm mit schöner
Aussicht ins Neckarlaud. — Hohen Urach, mit Burgtrümmern,
2160'. — Hohe Neufcn, steil abfallender Berg mit Trümmern,
2253'. — Teck, östt. über Owen, südl. vonkirchheim, ein Kegel-
berg mit Trümmern und schöner Aussicht, über dem Thäte der
Lauter, nur 1344', Seehöhe aber 2320'.
Daö Aalbuch
schließt sich an die Rauh Alp. Es entspringen daselbst Rems, Ko-
cher und Jart, als Nebenflüsse des Neckar, und die Brenz, die
zur Donau gehört. — Höhen: Braunenberg, */a M. No.
von Aalen, 2210'. In dem Seitenzwcige, der südl. der Rems hin-
zieht, erheben sich der hohe Rechberg, südl. von Gmünd
mit Bergtrümmern, 2260' und der hohe Staufen, östl. von
Göppingen, 2120', vor Zeiten Stammburg der berühmten Kaiser-
familie gleiches Namens.
Anmerkung. Schwarzwald, Rauhalp, Aalbuch, und das Berghügollnid
umher gehören sämtlich zum Lande Schwaben, dessen Grenzen ehedem der Lech
und Oberrheiu waren. Zetzo gehört der östl. Theil desselben zu Baiern, das
übrige ist zwischen Würtenberg, Baden und den Hohenzollerschen Fürstenthümern
vertheilt. Alles Land zwischen Schwarzwald und dem Rhein, und der größte
Theil des Schwarzwaldes selbst, wird vom Großherzog von Baden, der übrige
Theil des Schwarzwaldes, der größte Theil des Ncckarlandcs und beide Seiten
der Rauhalp nebst dem Aalbuch, vom Könige von Würtenberg regiert. Nur
ein kleines Stück gehört den Hohenzollern.
Der Spessart,
chmalö Spechteshart, an der rechten Seite des Main, zwischen den
Flüssen Sinn und Kinzig, und zwar vom wcstl. Ende des Rhönge-
birgcs in Ssw. Richtung, bis in der Mainbiegung bei Miltenberg
ihn das anmuthige Mainthal vom Odcnwalde trennt. Der Spessart
ist ohne besondere Bergrücken, mehr ein hochwaldiges wildrauhes
Land, dessen höchste Punkte etwa 2000' erreichen, mit engen tiefen
Thälern und Schluchten. Der größte Theil ist dicht mit Laubholz
bedeckt, nur in der Nähe des Stroms findet sich stellcnwcis noch
Nadelholz. Seine Forsten überlagern 210000 Morgen.
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien
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Ebenen. Natürlich würde dann beim Steigen aller Gewerbe auch das Silber
von Potosi, das Gold von Cataguayta und anderes Metall, woran kein Man-
gel, tüchtiger gefördert und verarbeitet werden. Auch die feine Wolle der
Dicunna's wäre besser zu benutzen; man macht aber zu viel Jagd auf diese
Thiere und rottet sie beinah aus. — Zwei Staaten sind jezt aus Alt-Peru ge-
worden. 1) Peru, den nördlichen und fast den ganzen Küstenstrich begreifend,
nur durch eine Wüste von Chile getrennt, mit etwa 1,680000 ansäßigen Bew.,
nebst 1 Mill. Indianer in den Wäldern und Pampas. Lima, Hauptstadt auf
600' hohem Meerufer mit 73000 E. Die unten liegende Hafenstadt C a l l a o
ward 1746 durch Erdbeben zerstört. Der nächst wichtige Ort ist C u z k o mit
26000 mehrentheils peruanischen Bew., die in Kunstarbeiten, namentlich in Ma-
lereien, geschickt sind. Zwischen Cuzko und Lima, Ayacucho, wo 1824 die
Unabhängigkeit von Spanien erfochten wurde. — 2) Bolivia oder Oberperu,
theils von Gebirg (worin der Sorata und Jllimam) überlagert, theils Ebenen
und Pampas. Nur 1 Mill. Menschen. Chiquisaca mit 26000 E. Sitz des
Congresses, an einem Nebenfluß des Pilcomayo. Potosi, hoch in steinig kal-
ter Gegend der Andes mit reichen Silbergruben.
Republik Chile, 6000 Qm., 1 Mill. E.
Ein 270 M. langer Küstenstrich von vielen kleinen Flüssen bewässert. Gro-
ßer Reichthum an Producten. Orangen, Citronen, Oliven, Getraide, Wein,
Obst gedeihen vortrefflich. Rindvieh in Menge. Von den Indianerstämmen
hat nur einer seine Unabhängigkeit behauptet, die Araucanos im Süden; sie
stehen aber in friedlichem Verkehr mit den Chilesen. Auch diese Republik
hat gleich den andern, die im ehmaligen spanisch. Amerika einstanden sind,
an ihrer Spitze einen Präsidenten mit Senat und Deputirtenkammer. Mehrere
Häfen sind gut, namentlich Valparaiso, von wo man ins Innere zur Haupt-
stadt St. Iago reist. Diese liegt in schöner Ebne am Fuß der Andes und hat
48000 E., unter denen ein heitrer gastlicher Sinn herscht mit Liebe zu Musik
und Tanz. Die große Insel'c hi lo e dicht vorm Lande der Araucanos ist gut
angebaut.
Außerdem gehören der Republik noch einige Inselchen im Ocean, nament-
lich Juan Fernandez, die im Anfang des vorigen Jahrhunderts noch men-
schenleer war. Da setzte die Mannschaft eines Schiffes dort einen unruhigen
Burschen aus; der brachte Jahre lang als Einsiedler zu, bis endlich wieder
einmal ein Schiff anlangte und sich seiner erbarmte. Er hieß Alerander Selkirk.
Seine Schicksale benutzte der Engländer Defoe zur Abfassung der " Abentheuer
Robinson Crufoe's die unser Campe in das bekannte treffliche Lesebuch für die
Jugend umgewandelt hat. Jener Selkirk nun hatte auf der Insel eine Pflan-
zung begonnen, die nachmals von Ansiedlern benutzt wurde. Jetzt findet man
Hütten und Häuser im Schatten von Feigen- u. Weinlaub, während auf dem
Gebirg Cedern zu Bau - und Schiffholz gefällt werden.
Republik Buenos Ayres (über 30000 Qm.)
oder die 15 vereinten Provinzen v. La Plata. Die Bevölkerung, sowohl Weiße,
Mulatten und Mestizen, als Indianer, mag kaum 1 */2 Mill. betragen. Oest-
?
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