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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 303

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 303 — scheint die Sonne in diese düstere Tiefe. Es ist das Thal der Schatten und der Graber, und wer über die Brücke geht, die dort den Kidron überbaut, wird unwillkürlich von Grabesschaner be- schlichen. Rechts von der Brücke befinden sich die Gräber Absaloms, Josaphats und Zacharias'. Vor Absaloms Grab liegen eine Masse aufgeschichteter Steine. Heute noch werfen die Orientalen Steine vor die Gruft, indem sie einen Fluch aussprechen wider den gott- losen Sohn und wider jeden, der seinen Eltern nicht gehorcht. Ein hoher sittlicher Ernst liegt in diesem Brauche. — Am Ende des Thales Josaphat ist die Quelle Siloah. Könige und Propheten haben auf das Rieseln dieses Quells gehorcht und in seiner Kühle Trost in Bekümmernissen gesucht. Nirgeuds in der ganzen Umgebung Jerusalems kann der Wanderer sich mit einem Trünke Wassers er- frischen; nirgends findet er Schatten, um auszuruhen von den Müh- seligkeiten der Reise; nnr am Quell Siloah ist es ihm vergönnt, die lechzende Zunge zu erfrischen und das müde Haupt im Schatten niederzulegen. Auf Moria erhebt sich mit hochgewölbter Kuppel an derselben Stätte, wo einst der jüdische Tempel stand, die Moschee des Omar, nächst den Moscheen in Mekka und Medina das größte Heiligtum der Mohammedauer; denn sie umschließt die Stelle, von der aus Mohammed gen Himmel gefahren sein soll. — Der Kessel des Toten Meeres begrenzt die Aussicht gegen Südost. Tiefe Trauer, düsteres Schweigen liegt auf dem See wie auf der ganzen Umgebung desselben. „Dort im Osten," sagte mein Führer zu mir, „sehen Sie Bethanien und den Qlberg." ■—- Nächst Bethlehem ist Bethanien gewiß der lieblichste Ort, den der Reisende weit und breit findet. Und welch teure Erinnerungen knüpfen sich an diese Stätte! Hier haben Lazarus, Maria und Martha gewohnt; in ihrem Kreise hat Jesus ausgeruht von der heiligen Arbeit. Bethanien möchte ich den Ort der stillen Liebe nennen; es ist so einsam, so traulich an den Berg gebaut, rings von schattigen Bäumen und grünenden Feldern umlagert, daß man, umgeben von geliebten Herzen, darin wohnen möchte. Noch heute wallen alle Pilger besonders gerne nach Bethanien.

3. Erdkunde - S. 131

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 131 — köstlichste Traube reift. Aus der Ebene erheben sich Haine von Feigen- und Orangenbäumen, Granaten, Oliven, Myrten und Cy- presseu, stellenweise überragt von der afrikanischen Palme. Inmitten dieser blühenden Landschaft, die der Italiener stolz „ein Stück auf die Erde gefallenen Himmels" nennt, steigt der majestätische Kegel des Vesuv zu 1280 m Höhe (Bild 41) empor. Aus seinem Krater wirbelt fast ununterbrochen eine Rauchsäule zum Himmel, eine ernste Erinnerung daran, wie nahe diesen lachenden Gefilden die Schrecken der Natnr sind. An der entgegengesetzten adriatischen Küste breitet Bild 41. Der Vesuv und die Bucht von Neapel. sich eine ungesunde, menschenarme Steppe aus, das apulische Flach- laud, aus dem der Monte Gargano einsam aufragt. Die eigentliche Halbinsel ist wenig bewässert. Raum für die Entwicklung längerer Flnßlüufe bietet nur die Westabdachung des Apennin. Bemerkenswert sind: Arno, Tiber und Volturno. An ihren Mündungen sind versumpfte Küstenlandschaften, die Ma- rem men, im heißen Sommer die Brutstätten böser Fieberlüfte (Malaria). Iii. Das Klima ist in der Poebene noch mitteleuropäisch mit heißen, regenreichen Sommern und kalten, oft schneereichen Wintern.

4. Erdkunde - S. 317

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 317 — die meisten Bäume völlig gerade zu einer außerordentlichen Höhe, oft geschmückt mit den glänzendsten Blumenkronen. Aber nicht alle Gewüchse des Urwaldes entsprießen dem Boden. Dort, wo die kleinern Äste sich von den größern abzweigen, nisten gerne andere Kinder der Pflanzenwelt und schauen von schwindelnder Höhe neugierig auf den staunenden Wanderer herab. Zu ihnen gesellen sich die Moose, die gleich Lockenperücken und Roßschweifen herabhängen oder in Form von langhaarigen Bärten den Riesen der Urwälder das Aussehen ehrwürdiger Greise geben, welche selbst ein tausendjähriges Alter nicht zu beugeu vermochte. Doch um die wunderbare Natur noch mannigfaltiger zu machen, schlingen sich Tauseude vou Lianen oder Schlingpflanzen in den sonder- barsten Figuren und Windungen bald von den Ästen der Riesen- bäume herab, bald zu denen anderer Bäume hinüber. Gewöhnlich sind die Lianen mehrere Centimeter dick, häufig aber auch von Mannesstärke. Es ist unmöglich, die unzähligen, ans Fabelhafte streifenden Verschlingungen zu beschreiben oder nur zu verfolgen. Bald kommen die Lianen gleich geraden Stangen herab und wurzeln in der Erde, so daß man sie für Bäume zu halten versucht wird; bald bilden sie große Schleifen und Ringe von 3—6 m im Durch- messer; bald schlingen sie sich so umeinander, daß man sie mit Anker- tauen vergleichen möchte. Zuweilen schnüren sie den Baum von Strecke zu Strecke völlig ein, oft ersticken sie ihn ganz, so daß er alles Laubwerk verliert und seine abgestorbenen Riesenarme gleich Ungeheuern weißen Korallenzweigen starr in das frische Grün des Waldes hiueinstreckt. Den höchsten Reiz aber verleihen dem Urwalde die leichten, zierlichen Palmen. Ihre dünnen, geschmeidigen Stämme sind nicht selten beinahe mit der Hand zu umspannen, und doch reichen sie bis zu einer Höhe von 20 in. Einem Busche herabhängender Federn nicht unähnlich, wölbt sich hoch oben die aus äußerst zart gefiederten Wedeln gebildete Krone, überragt von einer scharfen, hellgrünen Spitze, die dieser reizenden Palme oft das Ansehen einer Lanze giebt. Die Palmen scheinen die Geselligkeit zu lieben; oft reitet man

5. Theil 2 - S. 223

1864 - Mainz : Kirchheim
223 Durch den Riß nur der Wolken Erblickt er die Welt, Ties unter den Wassern Das grünende Feld. H ch i l l e r. 5. Fr an kr e i ch *). — P ari s. Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr- liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht- bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles, wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge- müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei- gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt- lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß- ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig- keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f. Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's. Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl. 200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke *) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.

6. Theil 2 - S. 125

1864 - Mainz : Kirchheim
125. Und der Knabe ging zu jagen, Und es treibt und reißt ihn fort, Rastlos fort mit blindem Wagen An des Berges finstern Ort; Vor ihm her mit Blitzesschnelle Flieht die zitternde Gazelle*). Auf der Felsen nackte Rippen Klettert sie mit leichtem Schwung; Durch den Riß zerborstner Klippen Trägt sie der gewagte Sprung. Aber hinter ihr verwegen Folgt er mit dem Todesbogen. Jetzo auf dem höchsten Zinken Hängt sie, auf dem höchsten Grat, Wo die Felsen jäh versinken, Und verschwunden ist der Pfad. Unter sich die steile Höhe, Hinter sich des Feindes Nähe. Mit des Jammers stummen Blicken Fleht sie zu dem harten Mann, Fleht umsonst; denn loszudrücken Legt er schon den Bogen an. Plötzlich aus der Felsenspalte Tritt der Geist, der Bergesalte. Und mit seinen Götterhänden Schützt er das gequälte Thier. „Mußt du Tod und Jammer senden," Ruft er, „bis herauf zu mir? Raum für Alle hat die Erde, Was verfolgst du meine Herde?" Schiller. 11. Die Gemsen. Die Gemsen bewohnen die höchsten Alpen, besonders in der Nähe der Gletscher und gedeihen nur in reiner Bergluft. Diejenigen, welche die höchsten Gegenden der Alpen bewohnen, nennt man Gratthiere, und diese sind ge- wöhnlich kleiner und schwächer, als die sogenannten Waldthiere, welche sich in niedrigen Regionen aufhalten. Die Gemse ist ein hübsches, schlankes Thier, hat kurze, graue und dunkelbraune Haare, zwei kleine, oben, wie ein Haken, gekrümmte Hörner an der Stirn, fast grade zwischen den Augen, wird an 20 Jahre alt und nährt sich im Sommer von dem zartesten Alpengrase, welches sie auch im Winter unter dem Schnee hervorscharrt. Findet sie im Winter kein Gras unter dem Schnee, so geht sie an abhängige Oerter, wo sie immer einige, wenn gleich kümmerliche Nahrung an Moos und Flechten findet. Die Gemsen gehen vor Sonnenaufgang auf die Weide und nach Sonnen- untergang bis in die Nacht; den Tag über liegen sie gewöhnlich an schattigen Orten, vorzüglich gern in der Nähe des Schnee's. Sie leben in Familien oder Rudeln beisammen, und eine alte Gemse ist immer Anführerin einer solchen Familie. Sie führt die Gesellschaft auf die Weide, hält sie in Ordnung, wacht *) Tie Gazelle, ein dem Rehe ähnliches Thier, welches in Asien und Afrika lebt. Der Dichter meint aber hier nicht dieses Thier, sondern eine Ver- wandte desselben, die Gemse.

7. Theil 2 - S. 165

1864 - Mainz : Kirchheim
165 Fläche folgen wird. Zunächst vor uns erblicken wir einen Theil der Landstrasse. Sie ist, wie die ganze Gegend, mit Schnee bedeckt, der aber hier, schon zur festen Bahn getreten, den lebhaften Verkehr zeigt, welcher auf diesem Wege Statt findet. Ein leerer Schlitten hält auf ihm, aus welchem wahrscheinlich die drei Schlittschuhläufer ge- stiegen sind: zwei dampfenden Rappen davor, aus deren Nüstern Rauchsäulen fahren, und deren ungeduldiges Stampfen zeigt, wie ungern sie sich angehalten fühlen, legt der«Führer die mitgebrach- ten Decken über. Uns zur Linken erhebt sich ein Tannendickicht, dessen frisches Dunkelgrün anmuthig gegen die weisse Last absticht, welche die breiten, herabhängenden Zweige noch tiefer herunter zu beugen scheint. Blicken wir weiter in die Gegend hinaus, so erscheint jenseit des Sees die Stadt, zu welcher die betretene Strasse füllst. Die Nebelbank, welche um die Thurmfpitzen ruht, zeigt, das» die Bewohner eifrig bemüht sind, durch Feuers Macht de» Winters Athem zu bekämpfen. Jenseit der Strasse, wo sie, eine Krümmung bildend, der Stadt sich zuwendet, liegt ein ansehnliches Gebäude, dessen rauchende Feueressen, so wie die Fuhrkarren vor der Thüre ein Wirthshaus andeuten. Den ganzen übrigen Theil des Mittel- grundes füllt eine Ebene aus , in der auf filberweifsem Grunde, durchschnitten von den Hecken und der Mauern dunkeln Linien, die Gartenhäuser der reichen Stadtbewohner sich erheben. Den Hin- tergrund bildet eine Kette waldumkränzter Höhen, die, link» uns ziemlich nah, zur Rechten in weiter Ferne sich verlieren. Diebäume der nächsten Bergspitzen zeigen einem scharfen Auge das wunder- schöne Schauspiel, mit dem der Frost kunstreich den Blätterschmuck des Sommers nachzuahmen scheint, ich meine — den Rauhreif. Iii. 46. Das Wasser. 1. 1) Von allen Naturerscheinungen kommt mir das Wasser als die wunder- barste vor; denn es ist nicht anders, wenn man recht darauf sieht und hört, als wohne in ihm ein befreundetes Wesen, das uns versteht und sich uns mit- theilen möchte, so klar und lockend schaut es uns an; es lacht mit uns, wenn wir fröhlich sind; es schwatzt und plaudert kindisch und thöricht, wenn wir uns zum Schwatzen aufgelegt fühlen, kurz, es macht Alles mit. Auch tönt ein rau- schender Bach in der Einsamkeit der Gebirge wohl, wie ein Orakel, besten pro- phetische, tiefsinnige Worte wir gern verstehen lernen möchten. 2) Nicht so willkürlich, wie es auf den ersten Anblick scheinen möchte,

8. Theil 2 - S. 253

1864 - Mainz : Kirchheim
, ^ && fc .. 1-Ki % '' ‘ 253 0 jüdischen, christlichen und muhamedanischen. Hier wurden die ältesten und wichtigsten Erfindungen gemacht: das Eisen zu schmieden, die Schreibkunst, die Glas- und Papierfabrikation. Von Asien aus erhielten wir Aepfel, Bir- nen, Kirschen, Nüsse u. s. w., so wie wir jetzt noch Baumwolle, Spezereien, die edelsten Gewürze und noch so viel Anderes von daher bekommen. Hier standen einst die ältesten und berühmtesten Reiche und die blühendsten Staaten. Aber die Pracht und Herrlichkeit alter Zeit find längst verfallen, und nur Trümmer davon sind noch übrig. 25. Ar abi eii. Die arabische Halbinsel, ungefähr viermal so groß, als Frankreich, wird durch den Wendekreis des Krebses in zwei Theile getheilt. Nur wenig Bäche oder Quellen tränken das lechzende Land, desien öde Sandflächen von einer glühenden Sonne versengt werden. Der mittlere Theil ist ein Tafelland von mäßiger, aber doch vielleicht bis zu 7000 Fuß gehender Erhöhung. Südlich vom Wendekreise ist das Land ein fast endloser Ocean von Flugsand, der^ der Sturm in Wolken fortführt, und der selbst von den nomadischen Beduinen ge- fürchtet wird. Nur nach weiten Zwischenräumen laben bisweilen länge, schmale Bodensenkungen das Auge durch ihr Gebüsch und ihren Rasen. Wei- ter gegen Norden durchziehen Hügel und Berge die Halbinsel, zwischen denen angebaute und schöne Thäler mit Dattelhainen und duftigen Sträuchern und Kräutern sich ausbreiten. Wo die Hochebene in Berg- und Hügelreihen nach der syrischen Wüste abfällt, gewinnt noch einmal das öde Ansehen die Ober- hand, und eine flache, sandige, 6 bis 20 Meilen breite Küste zieht sich von den Mündungen des Euphrat bis an die Landenge von Suez. In der Provinz Oman, vor dem Eingänge des persischen Meer- busens, treten die Hügel nahe an das Gestade, und zwischen den wasser- armen, sonnenverbrannten Höhenzügen bergen sich einzelne fruchtbare Thäler, die zu Zeiten kleine Flüsse durchrieseln. Hier ist der Boden angebaut und mit Graswuchs bedeckt, und weiter nich Süden tritt eine Reihe von Oasen aus, die von unterirdischen Quellen genährt werden und gute Früchte erzeugen. Die südliche Küste ist fast noch gänzlich unbekannt. Im südlichsten Theile, nach der Provinz Jemen oder dem glücklichen Arabien, ist es wieder bekannter, wo Bergketten an der Küste hinstreifen, an vielen Stelle n in's Meer hinausragen und zuweilen schöne Häfen bilden, wie den von Aden. Zwischen den Höhen befinden sich Städte und Dörfer, Baumwollenpflanzungen, Dattelhaine und Ackerland. Die Küsten des indischen Oceans und die Straße Babel Man- d e b, die Pforte der Thränen, besäumen hohe Klippen. Das glückliche Arabien ist der einzige Theil dieses Landes, desien Flüsie, obschon sie klein sind, doch niemals ganz austrocknen. Hier tritt auch das Gebirge weit zurück, und der fruchtbare Boden zieht sich tief landeinwärts und trägt Getreide, Futterkräuter, Kasiee, wohlriechende Pflanzen und Gummi- *

9. Das Großherzogthum Baden - S. 49

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
49 dolfzell und anderwärts vorhanden; Rand, ein vorspringender Berg: der Randen, sowie Randegg; Ren — Berghügel: der Heu- berg, altd. Heuwebühl; Aren — Berg: Arenaberg; Guggen — größere Anhöhe: der Guggenbühl bei Villingen; Kaps, als Berg- kops im Mittel- und Hochgebirg oft vorkommend; ebenso Rodel oder Tobel, welches Wort aber auch in anderer Ableitung Wild- bach bedeuten kann. Timen heißt Berg, daher der Tuniberg; Ai- chel, Aighc (germanisch Eichelberq, Bergspitze) kommt oft vor, z. B. am Kaiserstuhl (Stuhl heißt Berg, Kaiser ist jüngerer Zusatz). Auch Todten — Schwarz wiederholt sich häufig als Todtcnkopf (am Kaiserstuhl), Todtenbühl u. s. w. Buck ist ein gewölbter Berg, germanisirt Buckel, auch Buoch. Ross heißt Vorberg: Roß- bühl. Gugel sind Kegelberge: im Hegau; Stauf == Bergspitze kommt oft vor, ebenso Stoffeln. Gersten heißt Bäume, daher Gerstenhalm. Wind und Kinz = Wald: Windschläg (sie, Stätte) bei Offenburg, und Kinzig (ick und ach, Wasser). Hebsack heißt im Celtischen Tannen- und Forlenwald (bei Fretburg); Göhren oder Gehren bezeichnet Buschwald, häufiger Bergnamen, auch bei Markdorf vorkommend; Kibb heißt Block: der Kibbfels (Kibbad) bei Freiburg; Höll heißt aufrecht stehender Fels, auch Felswand: der Höllhacken bei Rheinseldcn, die Hölle bei Freiburg (Höllberge kommen auch anderwärts oft vor). Kilpen, Kilben ist ein Vor- berg: die Kilbensteig im Schwarzwald; schellen — steiniger Ab- hang: die vielen Scbellenberge haben davon den Namen; Klotz ist ein Bergstock: der Klotzberg im Amt Stockach und der Zsteiner Klotz; grinde ist ein hoher Berg mit breitem Rücken, und hornis sind Steinhaufen, Felsentrümmer, daher die Hornisgrinde bei Achern. Horn ist im Allgemeinen eine vorspringende Berghöhe (Hornberg), aber auch das Ende einer Landspitze: Horn, früher Eichhorn, heißt die Spitze der Landzunge des Bodanrücks und jene bei Oehningen. Aus Gan, Bergkuppe, wurde Candel (im Breis- gau), aus Ochsen — Berghöhe der Ochsenkopf (im Schwarz- wald), aus Wirten — runder, steiler Berg: Wirtenberg (die Burg); aus Zoll, Bergspitze und er groß: Hohenzollern; aus Rul (und a der Artikel) Arlberg (arula). Aus Bai — Bergspitze wurde Belchen und Balon. Kniebis heißt Bergwald; Blauen: hoher Berggipfel; Feldberg (von Bel, die Spitze) wurde im I. 1125 noch Felperc geschrieben u. s. w. Andere aus dem Celtischen stammende Benennungen find: 0 und 1), d. h. Gegend, Landschaft, germanisirt in Au, z. B. Wasago (von Wasag und o, also nicht Gau); Hegau (aus Heg, ältere Form Heeg, d. h. Spitzbcrge, und Au, d. i. Landschaft der Kegel- oder Gugelberge. Es gab bereits ein Linzgau, Hegau, Klecgau, ehevor die Deutschen das Land einnahmen. Brcisgau hat den Namen von Breisach, ac heißt Uferdamm, brisin = bre- chen: Brisirtcus mons. In der Zeit Carls d. Gr. entstehen erst die gowe. (In seinem Testament vom I. 806 heißt es, daß die Landesgrenze seiner Söhne Carl und Pipin in der Enge zwischen dem Clecgowe und Hegowe sich hinziehe.) Rait heißt Ebene, offenes Feld, daher Reut und Ried; leagar, Rohr, Schilf: Teger- moos, oft vorkommend; Wang — Viehtrift: Wangen; Boland Wi> clt, Dcivcii. h

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 36

1874 - Mainz : Kunze
36 Vorbegrisfe und Planzeichnen. keine Zeit hat, reife Trauben zu bringen, so ist dort die herrschende Wit- terung im ganzen kälter als in einem Lande, wo die Rebe gedeiht und neben der Traube auch die süße Kastanie und Mandel reifen kann. In beiden Ländern mag es oft gleich heiße und gleich kalte Tage geben; rechnet man sie aber zusammen, so hat das letztere im allgemeinen mehr warme Tage, also wärmeres, sür den Bau jener Gewächse günstigeres Klima. In Gebirgsländern ist das Klima in den Tiefen anders als an den Seiten; an der Sonnenseite anders als an denjenigen Abdachungen, die weniger oder gar nicht von der Sonne bestrahlt werden; und wiederum anders aus den Gipfeln als an dem untern Abhange. Danach richtet sich nun das Gedeihen der Pflanzenwelt oder die Vegetation. An den Riesen- bergen der Alpen, welche ewigen Schnee aus ihren Firsten und Hörnern tragen, prangen oft unten die herrlichsten Nuß- und Kastanienbäume, der Pflanzenwuchs ist sastig und rasch, und Trauben werden geerntet. Höher hinauf stehen Wälder von Eichen, Buchen und Eschen, und breiten sich Wiesen oder Matten mit schönem kräuterreichen Rasen aus. Weiter hin- auf ist der Wuchs jener Bäume nur schwach und klein. Bald gedeihen sie gar nicht mehr, wogegen die Weiß- oder Edeltanne, der Bergahorn und die Birke noch fortkommen. Auch diese verlieren sich bald, und man erblickt, je höher man steigt, nur noch Lärchtannen, Fichten oder Rothtannen, doch von niedriger, krüppelhafter Gestalt und zuletzt nur noch die Legföhre und die Zirbelnußkiefer oder sibirische Zeder, deren noch manche auf einer Höhe von 2100 Meter stehen. Alsdann hört der Baumwuchs gänzlich auf; man findet keine Erdbeeren, kein Vergißmeinnicht mehr, wohl aber verschiedene Moosarten und andre Alpenpflanzen. Unter diesen zeichnet sich die Alpen- rose aus, eine Pflanze mit festen Blättern, etwa fußhoch und darüber, mit anmuthig rotheu Blumen, die oft dicht neben ewigem Schnee lange Striche bedecken. Z. 12. Gewässer. Wasser fließt auf jeder fchrägen Fläche ab. Nur da, wo es keine tiefere Niederung neben sich erreichen kann, verhält es sich ruhig. Man unterscheidet deshalb stehende und fließende Waffer. a. Stehende, nämlich: die Pfütze, Lache, der Sumpf, Weiher, Teich, der See oder Landsee, und die See oder das Meer. — Pfütze ist ein Wasser, das in einer flachen Vertiefung zusammengelaufen oder stehen ge- blieben ist und abtrocknen kann. Lache oder Pfuhl ist eine größere Pfütze. Sumpf ein mit trübem Wasserspiegel überzogener Platz, der nur bei großer Hitze zum bloßen Morast werden kann und selten eintrocknet.
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