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Afrika — das Land.
Der Abstufungen in Farbe und Gesichtsbildnng sind aber unter den Neger-
volkschaften gar viele. Und nicht etwa nach Nähe und Ferne vom Aegnator;
denn ostwärts von den Dscholvss wohnen die Halbdunkeln Fellans (Fellatah), deren
Haut fast einer südspanischen gleicht, und neben den Mapnta im Südosten Afrikas
haben andre Kafferstämme ein helles Kupferbraun. Unter den Fellans trifft man
sogar Völkchen mit schlichtem Haar. — Eben so zeigt sich im Schnitt des Gesichts
und in der ganzen Körpergestalt mancherlei Verschiedenheit. Der Jbn am untern
Niger, und der Buschmann am Caplande sind häßlcch, affenartig. Die Dscho-
lofs dagegen, die Aschantls in Guinea, die Hanssaner in Sudan, haben trotz dem
Negerthpus ein angenehmes Gesicht, und viele Männer aus den Stämmen der
Kaffern sollen Muster von schöner Gestalt sein. Lebhaftigkeit des Geistes und ein
höherer Grad von Bildung wirken auch bei ihnen, wie unter Europäern, ans
das Aeußere. Bei den muselmännisch gewordenen Fellans z. B. trifft mail
geistvolle Gesichter; und nicht minder bei den Mandingos in Senegambien, die
aber auch, ungleich andern sehr despotisch regierten Negerstaaten, sur freie Män-
ner gelten.
tz. 2. Geschichtlicher Ueberblick.
In Bezug auf Bildung wird jeder Vergleich mit Asien zum Nachtheil
Afrikas ausfallen. Sein Inneres, arm an Strömen, ist viel weniger mit dem
Meere in Berührung, und an Außengliedern oder Halbinseln fehlt es gänzlich.
Ueberall wird die Verbindung der einzelnen Hoch - und Tieflande durch Wüste-
neien unterbrochen; selbst die Küsten, wenn auch hie und da mit der üppigsten
Vegetation begabt, sind entweder schmal und abgeschlossen oder doch heiß und
ungesund. Großentheils zwischen den Tropen gelegen, entbehrt es ohnehin jenes
gemäßigten Klimas, worin der menschliche Geist allein wahrhaft gedeihen kann.
Wahrscheinlich ist dies, und nicht blos die Eigenthümlichkeit der Negerrasse, vor-
züglich an dem Mangel bürgerlicher und wissenschaftlicher Knlrnr schuld, der die
Afrikaner tief unter die Asiaten stellt. Der Norden allein, durch's Mittelmeer
mit Asien und Europa in Berührung, hat Theil an nianchen ihrer Kenntnisse
und Einrichtungen genommen; doch sind es nur 2 Völker, womit sich die Ge-
schichte des Alterthums besonders zu beschäftigen hat, die Aegyptee und Kar-
thager; denn die kleine griechische Colonie Ehre ne in Barka konnte fcei ihrer
mehrentheils wüsten Umgegend nicht zu ähnlicher Bedeutung gelangen. Im
Mittelalter und in neuer Zeit theilten sämmtliche Nordafrikaner das gewöhnliche
Schicksal muselmännischer Despotieen, ohne jemals, einige lichte Augenblicke
Aegyptens unter fatimidischen Chalifen abgerechnet, sich mit der Kultur
zu Cordova, Bagdad, Halep, Gama, Schiras und Jspahan messen zu können.
a. Alte Geschichte bis in's 71e Jahrhundert nach Chr. Geb.
Sicher gab es in Zeiten, wohin unsere Geschichtkenntnisse nicht reichen,
Handelsverkehr zwischen den Anwohnern des indisch arabischen Meers. Dies
mag altasiatischen Religionsideen und kriegerischen Auswanderern, bevor noch der
Bramanism sich völlig ausbildete, den Weg zu den Alpenländern am Tacazze
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Buschmann
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrikas Niger Caplande Guinea Europa Barka Bagdad
Afrika — geschichtlicher Ueberblick. 427
und Azrek gebahnt haben, wo Karawanenplätze, und bald auch Tempel und
Städte entstanden. Natürlich ging der Handel von dort den Strom zwischen
den Wüsten hinab, und veranlaßte ähnliche Colonisation und Eroberungen all-
mählig bis zur Küste des Mittelmeers. So erwuchsen priesterlich kriegerische
Staaten erst südlich der nublschen Wüsten unter den braunen Aethiopeu, deren
Hanptorte Axum und Me roe, dann nördlich unter den minder braunen
Aegyptern, deren Hauptorte Thebe, Dtemfis n. a. wurden. Den spärlichen
Ureinwohnern ließ man ihren rohen Thierdienst, mochten sie nun Katzen und
Krokodile, Ichneumons und Ibisse verehren; doch gewöhnte man sie, ihren neuen
Herren gehorsam zu sein, und Tempel für die höheren Götter Ammon, Osiris,
Isis u. a. bauen zu Helsen. Dies war der Beginn der Kultur im Nilthalc, wo
nach und nach die eingewanderlen Begriffe und Einrichtungen dem Klima und
der Lebensart gemäß sich weiter entwickelten und, durch Wüsten fast überall von
andern Völkern getrennt, ganz eigenthümlich gestalteten. Vorzüglich war dies in
Aegypten der Fall, wo man größere Fortschritte als in Aethiopien machte,
obwohl die Völker hier und dort in Gebräuchen und Ideen sich ähnlich blieben.
Die Priest er schaft behauptete den ersten Rang, ein volles Drittel alles Land-
eigenthums gehörte ihr, und die Könige hatten sich, wie hoch sie auch von ihr
geehrt wurden, doch nach strengen göttlichen Vorschriften zu richten. Sie war
die obere Kaste wie bei den Hindus, und ihr zunächst stand die der Krieger,
gleichfalls im Besitz eines Drittels vom Grund und Boden. Die Gewerb-
treibenden (worunter auch die Pächter), die Schiffer (deren es am Nil und
den unzähligen zur Bewässerung angelegten Kanälen sehr viele gab) und die
Hirten in den Seitengebirgen und einigen Weidegegenden des Delta, machten
die übrigen 3 Kasten aus, worin alles scharf geschieden war. Nur die Mit-
glieder der Priesterschaft beschäftigten sich init wissenschaftlichen Dingen, dem
Volke blieben die mechanischen Arbeiten. Im Hansel mit fremden Ländern ver-
hielt sich der Aegypter leidend; durch Karawanen erhielt er Goldstanb, Elfenbein
und Sklaven, aus dem Innern Asrika's; Räncherwerk aus Arabien, Gewürze
aus Indien, Weine aus Phönizien, Salz aus den Wüsten, und ließ dagegen
seinen Ueberstuß au Korn und seine vortrefflichen Linnen- und Banmwollen-
waaren von ihnen abholen. Von der Hofpracht der Pharaonen oder Könige,
als Aegypten endlich, etwa 1550 Jahr vor Chr., ein einiges Reich ausmachte,
sowie vom Einflüsse der Priester und von dem Grade ihrer bildenden
Kunst zeugen noch jetzt die unter dem heitern Himmel Aegyptens wohl erhal-
tenen Ruinen, die ans ungeheuren Pyramiden, Tempeln, Palästen, Colossen,
Obelisken, Sfinxen und Felsgräbern bestehen.
Ueber 1000 Jahre erhielt sich dieser merkwürdige Staat trotz einzelner Re-
volutionen in seiner Eigenthümlichkeit, bis er in die Gewalt des persischen Er-
oberers Cambyses gerieth, 525 vor Chr., und blieb von nun an die Beute
fremder Herrscher, fremder Religionen und Einrichtnngen. 332 kam Alexan-
der und legte den Grund zur Handelstadt Alexandria, worin nach seinem Tode
der Feldherr Ptolemäus eine griechisch-macedonische Regierung errichtete.
Unter den Nachfolgern desselben, die man allzumal Ptolemäer nennt, war
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nilthalc Goldstanb Indien Alexandria
112
Das Altertum. Die Griechen.
wenige Tagereisen entfernt. Sie lockt den Griechen zur Schiffahrt, und die Inseln weisen gleichsam den Weg und ermutigen ihn, da die See nirgends die Unermelichkeit des Oceans zeigt. Von Italien trennt nur die schmale Adria und deren Fortsetzung, das Jonische Meer; in diesem gewhren die Jonischen Inseln Ruhepunkte und sichere Ankerpltze. Nach Asien leitet gleich-falls eine Inselkette. Daher glaubte man auch, da Griechenland von Klein-asien aus bevlkert worden sei. Allerdings ist gerade der Osten von der Natur durch zahlreiche und gute Hfen vor dem Westen bevorzugt und mit den fruchtbaren Ebenen ausgestattet. Darum ward er mit dem Sden der eigentliche Trger der Geschichte; aber deshalb mu er nicht auch zuerst be-siedelt worden sein. Nach Sden hin erblickt der Seefahrer nach kurzer Fahrt den schneebedeckten Ida auf Kreta und nimmt ihn als Wegweiser. So ist Griechenland von der Natur zur Schiffahrt nach Italien, Asien und Afrika angewiesen, bestimmt, den Verkehr mit drei Erdteilen zu vermitteln, und diese Bestimmung hat es in der alten Zeit getreu erfllt.
Das kleine Land, nur 71826 qkm umfassend, ist zum Ausgangspunkt der abendlndischen Kultur geworden. Da nach Norden ein starker Gebirgs-riegel es gegen Einflle schtzt, konnten barbarische Völker nicht leicht durch rasche Verheerungszge die Kultur im Keime ersticken. Die netzartig aus-laufenden Gebirgszge und die von allen Seiten eindringenden Meerbusen bilden, wie oben gesagt, eine Menge durch natrliche Schranken voneinander getrennter Landschaften grern und kleinern Umfanges, deren jede ihr eigenes Vlklein hegte; daher entwickelte sich hier ein zher Partikularismus wie bei uns in Deutschland. Die schroffen Gegenstze der Stmme verhinderten eine politische Einigung. Die Geschichte Griechenlands zerfllt wie dieses selbst somit in die Geschichte der einzelnen besonders hervortretenden Staaten.
Erste Periode.
Die Urzeit bis zur dorischen Wanderung.
1. Atteste Wevtkerung Ariechentands.
Als die frhesten Bewohner Griechenlands werden die Pelsger ge-nannt, ein Volk, welches nicht nur das Festland, sondern auch die Benach-barten Inseln bewohnte. Nahe verwandt mit den Jtalikern und wie diese ein Zweig der arischen oder indogermanischen Vlkerfamilie, wanderte es wohl aus Asien von Nordwesten her, nicht der die gische Jnselbrcke, in die Halbinsel ein, nicht als ein Volk, sondern in viele Stmme zerfallend, welche erst in spterer Zeit unter dem Gesamtnamen der Pelasger (d. i. wahr-scheinlich der Alten") zusammengefat wurden. Je weniger man Sicheres
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
309
Johannes Laterans; im Mittelgrunde das Kolosseum und die Titus-
Thermen; ganz rechts die Höhenplatte des Palatin mit schwachen Über-
bleibseln der Kaiserpaläste; darüber fern hinaus die Via Appia; norn
das Riesenkastell der Caracalla-Bäder, und zwischen der Appia und dem
Tiber außerhalb der Mauern die große vereinsamte Basilika des Paulus-
Grabes. Vor uns, jenseits vom Palatin, aus dessen ganzer Südseite,
der Cirkus Maximus, jetzt eine grüne bebaute Tiefe, von einem schilf-
bewachsenen trüben Bach durchschlichen. Die Sitzreihen und Säulenhallen,
die zu beiden Seiten sich übereinander türmten, das Werk von Jahr-
hunderten, sind verschwunden; der Cirkus Maximus ist stille geworden,
wie alle die großen Hügel auf dieser Seite, Palatin, Aventin, Cälius,
verlassen sind. Das Menschentreiben ist wie eine Weingeistflamme, die
an ihrem Dochte nur so lange spielt, als er noch Nahrung bietet, dann
aber hinweghüpft, um anderswo weiterzuflackern.
Ja freilich, Nom ist eine Stadt wie andere Städte — und dennoch
scheint es mit der zauberhaften Eigenschaft begabt zu sein, die Sehnsucht
im Menschen zu erwecken: hier zu leben und zu sterben. Tief an dem
Tiber liegt die Stadt in der Mitte einer gewellten Ebene, ringsum von
milden Gebirgen umgeben. Nur nach Westen hin fallen letztere ab, dem
Meere zu, dessen schöne sonnige Küste nach dieser Seite hin die Grenze
bildet. Niemand wird die zartgezogenen Linien dieser Gebirge vergessen,
der von der Höhe des Kapitols jemals zu ihnen hinübersah. „Wie die
Schriftzüge einer geliebten Hand bleibt uns das im Gedächtnis," sagt
Hermann Grimm. „Es ist, als hätten die durch Jahrtausende sich anhäu-
fenden Thaten, die in Rom vorbereitet und ausgefochten wurden, eine
Art geistiger Atmosphäre dort geschaffen, von der man sich umnebelt und
festgehalten fühlt, als sei das Echo der Schritte all der Männer, die
hier gingen, in den Wolken hängen geblieben und umtöne uns leise
unaufhörlich."
Die Sonne neigt sich zum Untergange; die fernen Pinien der Villa
Pamfili drüben auf dem Janiculusrücken, jenseits des Tiber, schweben
bereits auf goldenem Grunde. Welch ein Anblick! welch ein Wechsel von
Farben rings um uns her! Der entfernte Soracte hebt sich blau ab
von dem leuchtenden Goldgrün des Himmels. Die hintereinander vor-
rückenden Mauerschalen des nahen Kolosseums glühen rot, rot die
fernen phantastischen Statuenzinnen des Lateran; violett der Cypressen-
wald, der die Stätte des Claudius-Tempels auf dem Cälius bezeichnet,
und dahinter in allen Farben spielend das Gebirge mit seinen lichten
Ortschaften.
Fridolin H o f f m a n n.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]