— 122 —
die Bosna und Driua, während andererseits Narentci und
Drin zum Adriatischeu Meer abfließen. Vom Ostabhang des Schar
Dagh geht die Morava zur Donau und der Vardar zum Golf
von Saloniki. Der Balkan selbst entsendet den Strnma (Strymou)
und die Maritza mit der Tuudscha zum Ägäischeu Meer. — Die
übrigen Flüsse siud uubedeuteud. Im Sommer trocknen viele der-
selben aus.
Iv. Das Klima der Halbinsel ist infolge der vorherrschenden
Gebirgssorm im ganzen rauher als in den beiden andern Halbinseln;
doch erfreuen sich die geschützten Küstenstriche Griechenlands wie auch
die Juselu einer äußerst milden und gesunden Witterung, die Herr-
liche Südfrüchte zeitigt.
(Produkte sieh bei den einzelnen Ländern der Balkanhalbinsel.)
V. Die Balkanhalbinsel, früher gauz im Besitze der Türkei,
löst sich allmählich in eine Anzahl selbständiger Staaten aus. Voll-
ständig unabhängig sind die Königreiche Griechenland und Serbien
und das Fürstentum Montenegro. Unter türkischer Oberhoheit
steht noch das Fürstentum Bulgarien, dessen Herrscher zugleich
Statthalter der türkischen Provinz Ostrumelien (Südbulgarien) ist.
Bosnien und die Herzegowina endlich werden von der öfter-
reichischen Regierung verwaltet.
A. Die europäische Türkei.
a) Die Bevölkerung der europäischen Türkei (ohne Bul-
garien und Ostrumelieu) zählt uach ueuester Schätzung nur 6^/4 Mil-
lionen, so daß bei einem Flächenraume von 178 900 qkm ans 1 qkm
35 Menschen treffen.
b) Der Abstammuug nach ist die Bevölkerung außerordeut-
lich gemischt. Die Mehrzahl der Bewohner bilden die Slaven
(Bulgaren), an 2 Millionen; außerdem giebt es noch Albanesen über
1 Million, Griechen über 1 Million, Armenier u. s. w. Eigeuliche
Türken oder Osmanen (Bild 37) sind es etwa 11/2 Million,
so daß der herrschende Stamm kaum den vierten Teil der Gesamt-
bevölkerung ausmacht.
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Extrahierte Ortsnamen: Bosna Donau Saloniki Griechenlands Griechenland Serbien Bulgarien Bosnien
— 196
feuchtwarme Fieberluft, gesünder ist das Klima in den höher ge-
legenen Binnenländern.
Fastin gauz Afrika giebt es nur zwei Jahreszeiten, eine
trockene und eine Regenzeit. Das Gebiet des tropischen Regens
liegt ungefähr zwischeu dem 18.° nördlicher Breite und dem 20.°
südlicher Breite. In der Sahara und der Kalahari-Wüste fällt oft
jahrelang kein Regen. Selbstverständlich ist in diesen Gegenden die
Vegetation sehr gering, in bewässerten Strichen aber sehr üppig und
reich an eigentümlichen Formen. Es gedeihen alle Arten von Pal-
Bild 69. Fellnh. (Nach Ebers. Ägypten.) Hühner, im Norden auch einhöckerige
Kamele gehalten. — An nutzbaren
Mineralien ist Nord- und Mittelafrika arm; Südafrika liefert
Kupfer, besonders aber Gold und Diamanten.
V. Bevölkerung.
a) Zahl: Die Einwohnerzahl wird auf ungefähr 180 Millionen
geschätzt. Demnach würden ans 1 qkm durchschnittlich 6 Menschen
treffen. Infolge der uugeheueru Wüstengebiete ist die Bevölkeruug
sehr ungleich verteilt. Am dichtesten bewohnt sind Unterägypten,
Abessinien, das Kapland und der Sudau.
b) Abstammung: Eingeborene Völker sind: 1. die
Hottentotten und Buschmänner in Süd- und Südwestafrika, 2. die
Zwergvölker im Innern, z. B. die Alka, 3. die eigentlichen Neger.
men, sämtliche Nahrungspflanzen
heißer Länder, feurige Gewürze. —
Die einheimische Tierwelt Afrikas
zeichnet sich durch große Mannig-
faltigkeit aus. Hervorragend sind:
Elefant, Nashorn, Flußpferd, Löwe,
Leopard, Hyäne, Schakal, Giraffe,
Zebra, Antilope, eine Unzahl von
Affenarten, Strauß, Ibis, Fla-
Ulingo, Krokodil u. f. w. — Als
Haustiere werden namentlich Rin-
der, Schafe, Ziegen, Schweine und
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Abessinien Süd- Südwestafrika
— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 92 —
zügliches Eisen hauptsächlich in Steiermark und Kärnten, Kohlen
und edle Steine in Böhmen; Salz wird besonders in Galizien
und im Salzkammergut gewonnen. Reich wie kein anderes Land ist
die Monarchie auch an Fülle und Mannigfaltigkeit der Heilquellen.
Die Industrie ist in den westlichen und nördlichen Ländern
(Böhmen, Mähren, Niederösterreich) der Monarchie besonders rege.
Die wichtigsten Zweige derselben sind die Woll-, Baumwoll- und
Seidenweberei, ferner die Fabrikation von Zucker, Leder-, Eisen-.
Stahl- und Glaswaren.
Infolge des Bodenreichtnms und der hoch entwickelten Industrie
ist auch der Handel lebhaft. Die Hauptverkehrsader des Reiches
ist die Donau; doch auch das Eisenbahnnetz (1897: 35541 km)
wird stark ausgebaut. Der Seehandel Österreich-Ungarns geht teils
über den mächtig aufblühenden Hafen von T r i e st, teils die Donan
hinab nach der Levante (Smyrna).
V. a) Die österreichisch-ungarische Monarchie nimmt in der
Einwohnerzahl die dritte Stelle unter den europäischen Staaten
ein (46 Millionen E. ans 677 900 qkm). Auf 1 qkm wohnen
durchschnittlich 68 Menschen. Am stärksten sind die industriereicheu
westlichen und nördlichen Gebiete bevölkert (Niederösterreich
zählt fast 150 E. auf 1 qkm), am schwächsten die Gebirgs-
gegenden, vor allem die Alpen und die Karpaten.
d) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung eine große
Mannigfaltigkeit. Es sind alle drei großen europäischen
Volksstämme (Germanen, Slaven und Romanen) vertreten; dazn
kommt noch ein Zweig der mongolischen Rasse, die Ungarn
oder Magyaren.
Die einzelnen Völker sind:
1. Deutsche, nahezu 11 Millionen; sie leben in größerer oder
geringerer Anzahl in sämtlichen Kronländern, vorherrschend aber sind
sie im Westen und teilweise im Norden der Monarchie.
2. Die Slaven, über 20 Millionen, werden eingeteilt in
Nordslaven (am Nordrande der Monarchie) und in Südslaven (am
Südrande derselben).
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93 —
Zu den Nordslaven gehören:
a. die Czechen (51/2 Millionen) in Böhmen, Mähren
und Schlesien,
b. die Slovaken (2 Millionen) im nördlichen Ungarn,
c. die irnthenen (3v2 Millionen) in Ostgalizien und
der Bukowina,
ä. die Polen (fast 4 Millionen) in Westgalizien und
Schlesien.
Zu den Südslaven gehören:
a. die Slovenen (l1/* Millionen) in Krain und dem
Küstenlande,
b. die Kroaten und Serben (3^/g Millionen) in
Kroatien, Slavonien, Dalmatien und (teilweise) Jstrieu.
3. Romanen, 3v2 Millionen. Zu ihnen gehören:
a. die Italiener (700 000) in Südtirol und dem
Küstenlands,
b. die Rumänen (fast 3 Millionen) in Südostungarn,
Siebenbürgen und der Bukowina.
4. Magyaren, 71/2 Millionen. Sie bewohnen die ungarische
Tiefebene, außerdem einen Teil von Siebenbürgen (die Szekler).
5. Zigeuner, 100 000, ein indisches Waudervolk, in Ungarn
und Siebenbürgen.
0. In Bezug auf die Religion ist vorherrschend die römisch-
katholische Kirche, welcher mehr als 33 Millionen angehören.
Protestantisch sind 4 Millionen, griechisch-orthodox ebenfalls
4 Millionen. Ferner sind zu nennen 2 Millionen Juden und über
V2 Million Mohammedaner in Bosnien und der Herzegowina.
6. Die Monarchie hat elf Universitäten, darunter fünf
deutsche, sieben technische Hochschulen und eine Hochschule für Bodenkultur.
6. Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfällt seit 1867 in
zwei große Hälften: 1. die österreichischen Länder, 2. die Länder
der ungarischen Krone. Als Herrscher der letztern ist der Kaiser von
Österreich „apostolischer König von Ungarn". — Jede der
beiden Reichshälften hat für die Gesetzgebung eine eigene Volks-
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— 199
stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe.
Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen-
fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede
sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den
Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren.
e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im
Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben.
Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan.
Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten
in das Innere aus.
tlordafrika.
Ägypten.
Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen-
staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive"
führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^
Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und
2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp-
tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
— 208 —
uraltes Reich, dessen Bewohner (Bild 75) schon seit frühester Zeit
Christen sind; doch ist bei ihnen von wahrem Christentum wenig
mehr vorhanden. Hauptstadt ist zur Zeit Antotto.
An der Küste des Roten Meeres liegt die italienische Kolonie
Erythräa (ital. Eritrea) mit dem Hafenort Massaua (8000 ($.),
am Golf von Aden die französische Besitzung Obock und das be-
deutend größere englische Protektorat der Somalküste.
Die afrikanischen Inseln.
Von größerer Bedeutung sind:
Madeira (portugiesisch), bekannt durch sein mildes Klima
und seinen feurigen Wein. Hauptort: Funchal mit 19 000 E.
Die Canarischen Inseln (spanisch), die Heimat der Ka-
narienvögel. Wegen ihrer Schönheit und Fruchtbarkeit wurden sie
von den Alten die „glücklichen Inseln" genannt. Die größte Insel
ist Tenerisa mit dem 3760 m hohen Vulkan Pico de Teyde. Haupt-
stadt: Santa Cruz de Tenerise mit 17000 E.
St. Helena, Verbannungsort Napoleons I., und Ascension
sind wichtig als Schiffahrtsstationen.
Madagaskar (591000 qkm und 3^/g Mill. E.) ist ein
französischer Schutzstaat. Der herrschende Stamm sind die malayi-
schen, teilweise schon christlichen Howa. Hauptstadt: Tananarivo
mit 100 000 E.
Sansibar (mit Pemba zusammen 2600 qkm und 210 000 E.),
nur 40 km von Deutsch-Ostafrika entfernt, unter englischer Schutz-
Herrschaft, ist sehr fruchtbar und gut angebaut. Die Hauptstadt
gl. N. (80 000 E.) ist der erste Handelsplatz Ostafrikas.
Amerika.
I. Wagrechte Gliederung. Amerika, die „Neue Welt", hat
einen Flächeninhalt von 38 395 000, mit den arktischen Inseln aber
etwa 42 Mill. qkm, wird also an Größe nur von Asien über-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Helena Napoleons_I. Howa
Extrahierte Ortsnamen: Eritrea Madagaskar Sansibar Pemba Deutsch-Ostafrika Ostafrikas Amerika Amerika Asien