— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
Vorderasien,
161
hammedanern heiligen Städte c>Mekka (— alte Stadt), wo der Prophet
geboren, und Medina (—Stadt), wo er begraben ist. Der Mo-
hammedaner soll einmal in seinem Leben nach diesen Orten die Wall-
fahrt (Hadsch) unternehmen, deren Ziel die Küaba in der Hauptmoschee
zu Mekka ist. In ihr befindet sich der berühmte schwarze Stein, den
der Gläubige küßt, um Einlaß ins Paradies zu gewinnen. Allen
Ungläubigen ist der Zutritt bei Todesstrafe verboten. Alljährlich
langen große Pilgerscharen aus allen mohammedanischen Ländern in
Mekka an, bei deren Anwesenheit im heiligen Monat zugleich eine
der größten Messen der Erde stattfindet.
Fig. 34. Araber,
In Jemen gedeiht der Kaffee, der nach der Hafenstadt Mocha
Mokkakuffee genannt wird, sehr gut und ebenso die arabischen
Spezereien: Balsam, Weihrauch und Myrrhen, auch Gummi arabicum:
es heißt mit Recht das „glückliche Arabien". Die kleine Insel
Per im in der Straße Bab el Mandeb haben die Engländer besetzt,
ebenso das als Kohlenstation von den durch das Rote Meer fahrenden
Dampfern besuchte Aden [ed'rt], den wichtigsten Handelshafen Arabiens.
Das vom Im am von Maskat beherrschte Oman an der Meerenge
von Ormus erhält mehr Regeu und ist deshalb besser bevölkert als
das übrige Arabien. Im Persischen Meerbusen wird bei den von den
Engländern besetzten Bahrein-Jnseln ergiebige Perlfischerei getrieben.
Schlemmer, Erdkunde Ii. 3. Auflage. 11
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Extrahierte Personennamen: Fig Mocha
Mokkakuffee
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasien Medina Mekka Mekka Arabiens Oman
Die afrikanischen Länder.
197
tue der Kaiserliche Kommissar wohnt; hier beginnt eine Küstenbahn.
Jin Innern sind nur einzelne Stationen (Misa-Höhe, Bismarckhöhe)
angelegt. Ausgeführt werden Palmöl, Palmkerne und Kautschuk,
mogegeu Baumwollenzeuge, Schußwaffen und leider auch Branntwein
eingeführt werden. Der Handel ist erschwert, da alle Waren auf dem
Kopfe nach und von der Küste getragen werden müssen; mit dem Bali
von Eisenbahnen ist begonnen. Mit Hamburg steht Togoland in
regelmäßiger Dampferverbindung
Im innersten Winkel des Guinea-Busens liegt die deutsche Be
sihung Kamerun, so groß wie Spanien, 495000 qkm. Die Küste
erstreckt sich in einer Ausdehnung von 300 km (rote von Berlin bis
Breslau) von 2° N. erst nach N., dann nach Nw.; landeinroärts ver-
breitert sich das Gebiet bedeutend; nach No. reicht es bis an den
Tsad-See und den Schari heran, die O.-Grenze bildet ungefähr
15° O,
Unmittelbar an der Küste erhebt sich das Kamerun-Gebirge,
das höchste int ro. Afrika. Es ist ein einziger Berg, ein erloschener
Vulkan, dessen über 4000 m ansteigender Gipfel, der Götterberg der
Eingebornen, zeitweise eine leichte Schneedecke trägt. Über der im S.
nur schmalen Küstenebene erhebt sich steil das Hochland des inneren
Afrika, dessen ro. Randgebirge von S. nach N. zieht; im No. liegen
das Bergland Adamaua und (1/3) Bornu, die zum Gebiete des
Schari und Beitue gehören, der So entwässert zum Kongo. Der
größte dem deutschen Schutzgebiete allein angehörende Fluß ist der
Mbam, der aber seiner Stromschnellen wegen für die Schiffahrt uu-
tauglich ist; einer feiner Mundungsarme ergießt sich in den sog. Ka-
merun-Fluß. Es ist dies ein Meerbusen von der Form eines fünf-
zackigen Ahornblattes, in dessen fünf Ecken fünf Flüsse münden, von
denen allein der Wuri für Seeschiffe zugänglich ist. Zwischen den
Mündungen dieser Flüsse schieben sich ihre Schlammablagerungen
langsam vor, aber die Ausfüllung der ganzen Bncht macht die durch
eine 8 km breite Öffnung eindringende Flut uumöglich.
Das Klima ist heiß und sehr feucht (8—9 m Regenhöhe); die
Sumpfluft an den Küsten erzeugt Fieber. Int innern Hochlande, das
zwei Regenzeiten, im Frühling und Herbst, hat, ist es kühler und ge-
sunder. Die Ufer sind, soweit die Flut sie überspült, mit dichteit
Mangrove-Waldungen (Fig. 50) bedeckt, die Niederungen und die
Abhänge der Gebirge mit üppigem Urwald, unter dessen Palmen die
Ölpalme die wichtigste ist. Im Innern unterbrechen nttr lichte Wälder
die weiten Grassluren.
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Extrahierte Personennamen: Fig
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Guinea-Busens Kamerun Spanien Berlin Breslau Tsad-See Afrika Afrika Bergland_Adamaua
Die afrikanischen Länder.
195
Taubildung. Die heiß-trocknen Sandstürme, Samum (= Giftwindi,
werden den Karawanen oft verderblich. Häufig zeigen sich Luftspiege-
lungen, Fata morgana. Wo an tieferen Stellen das Grundwasser
als Quelle hervortritt oder künstlich erbohrt ist, trägt der Boden in
den Oasen (= Rastorten) Dattelpalmen, sonst wachsen nur Dorn-
sträucher und Salzkräuter, mit denen das Kamel, das „Schiff der
Wüste", sich begnügt. In der ö. Libyschen Wüste liegen einzelne Oasen
unter dem Meeresspiegel, so die Oase Siwah, wohin einst Alexander
der Große zum Tempel des Jupiter Ammon wallfahrtete. In Tibesti
leben die Tubus, im W. die Tuareg, die auf ihren vorzüglichen
Reitkamelen die Karawanen geleiten, ihnen aber auch als Räuber ge-
fährlich werden. — Der w. Teil steht unter dem Einflüsse Frankreichs,
der ö. unter dem Englands bezw. Ägyptens.
4. Der Sudan (— Land der Schwarzen) umfaßt die s. der
Sahara gelegenen, durch einen Steppengürtel mit ihr verbundenen
Tropenlandschaften. Der gebirgige w. Teil, Hoch-Sudan, entsendet
nach W. den Senegal und den Gambia, sein Hauptfluß ist der
Niger, der'von O. den Bennö aufnimmt. Im ö. Flach-Sudan
liegt der große, aber seichte, abflußlose Tsad-See, dem der Schari
zuströmt. Tropische Regengüsse rufen üppigen Pflanzenwuchs hervor.
Die Neger stehen größtenteils unter dem Einfluß der Araber, von
denen sie den Islam angenommen haben, in Hoch-Sudan haben die
von N. gekommenen hellbraunen Fulbe oder Fellata die Herrschaft
an sich gerissen. In Timbnktn, n. vom Niger, laufen die wichtigsten
Handelsstraßen aus der Sahara zusammen. Diese Gebiete sowie das
an Elfenbein und Straußenfedern reiche Wadai und Bagirmi stehen
unter französischem Einflüsse. Die Haussa-Staaten zwischen Niger
und Benuö sind wie die w. 2/3 von Bornu am Tsad-See mit der
Hauptstadt Kuka vou England abhängig (das ö. Drittel gehört zuru
deutschen Kamerun). Englischer Einfluß herrscht auch in den ö. Teilen
des Sudan, in Dar-For und Kordosan.
5. Senegambien und Ober-Guinea, die Küstenländer im W.
und S. Hoch-Sudans, haben die Europäer in Besitz genommen, die
mehr und mehr ins Innere vordringen. Die Namen Pfeffer-, Zahn-,
Gold-, Sklavenküste erinnern noch an die ehemaligen Handelsgegen-
stände dieser Gebiete. Jetzt wird außer Elfenbein besonders Palm-
öl ausgeführt, das aus der Frucht der Ölpalme gepreßt und zur
Seifen- und Kerzenbereitnng verwendet wird; auch Erdnüsse, die ein
feines, dem der Olive ähnliches Öl liefern, kommen in den Handel.
Senegambien mit St. Lonis am Senegal gehört den Fran-
13*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Siwah Alexander
der_Große Alexander
Die afrikanischen Länder.
205
(Fig. 53) vgl. S. 191. Große Verwüstungen richtet nicht selten die
Wanderheuschrecke an, und in manchen Teilen des Gebietes macht die
Tsetsefliege die Pferde- und Rinderzucht unmöglich.
Die Bewohner, deren Zahl auf 7 Mill. geschätzt wird, lind
größtenteils Bantnneger und treiben Ackerbau. Am dichtesten be-
völkert sind die Küste, das W.-Ufer des Viktoria-Sees und die Dschaga-
Landschaften an: Kilimandscharo. Von S. eingedrungen sind die
räuberischen Mafiti und Wahehe, und von N. die hamitischen
Massai, die als Viehzüchter das abflußlose Gebiet innehaben. An
der Küste ist dnrch Vermischung mit den seit alters hier herrschenden
Arabern, die mit ihren Trägerkarawanen Elfenbein ans dem Innern
holen und bis vor kurzem viel Sklavenhandel trieben, das Volk der
Wa-Suaheli entstanden, deren Sprache, Kisuaheli, die Verkehrssprache
für das tropische Ostafrika geworden ist. Die Zahl der ansässigen
Europäer beläuft sich auf etwa 1300.
Die 1884 von Dr. Peters durch Verträge mit einheimischen
Häuptlingen erworbenen Landschaften wurden 1885 unter kaiserlichen
Schutz gestellt. Nachdem ein von dem arabischen Sklavenhändler
Buschiri erregter Aufstand 1888/89 von Major Wißmann niederge-
schlagen war, trat der Sultan von Sansibar auch den festländischen
Küstensaum und die Insel Mafia an Deutschland ab. Ausgeführt
werden hauptsächlich Elfenbein, Kautschuk und Kopalharz. In den n.
Küstenstrichen und im wasserreichen Berglande von Usambara sind
Pflanzungen von Kokospalmen, Kaffee und Vanille angelegt, auch
versucht man Tabak, Tee und Kakao anzubauen. Sitz der Regierung
ist Dar es Salam (— Friedensgau) mit gutem Hafen, das aber über-
troffen wird von Bagamojo, dem Ausgangspunkte der wichtigsten
Karawanenstraße, die über Mpapua und Tabora zum Tanganika-
See und nach Bukoba am Viktoria-See führt. Einen auch für große
Seeschiffe zugänglichen Hafen hat Tanga im N., von wo eine Eisen-
bahn bis Korogwe am Pangani fertiggestellt ist. Auch Pangani
und Saadani haben als Hafenplätze eine gewisse Bedeutung, weniger
Kilwa, Lindi und Mikindani im s. Teile. Im Innern sind außer
den genannten Orten nur einzelne Punkte zur Sicherung des Ver-
kehrs und der Missionen von der Schutztruppe besetzt. Deutsche
Schiffe unterhalten eine regelmäßige Verbindung zwischen der Kolonie
und Hamburg, sowie mit Bombay.
9. Das Hochland Abessinien erhebt sich steil über den Küsten-
ebenen am Roten Meere und fällt stufeuartig nach W. und Sw.
ab. Dem Tana-See entströmt der Bachr-el-Asrek (— blauer
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
188
In den Revolutionskriegen steht Baden auf Seiten der Verbündeten, muß aber 1796 einen Frieden schließen, worin es auf seine linksrheinischen Besitzungen und die Festung Kehl verzichtet. Andererseits gewinnt es im Luneviller Frieden und im Reichsdeputationshauptschluß alle diesseits des Bodensees und Rheins gelegenen Besitzungen des Fürstbischofs von Konstanz, ferner die pfälzischen Ämter Heidelberg, Mannheim u. a., zusammen 3800 qkm, während es bisher nur 3500 qkm besaß. Es muß sich jetzt an Napoleon anschließen, erhält aber im Preßburger Frieden dafür die alten zäh-ringischen Stammlande, den Breisgau mit Freiburg und die Baar. 1806 tritt Karl Friedrich dem Rheinbunde bei und erhält dafür neben dem Grooherzogs-titel u. a. den größten Teil des Fürstentums Fürstenberg. Karl Friedrich stirbt 1811.
Der Großherzog Karl tritt nach der Schlacht bei Leipzig der Allianz gegen Napoleon bei. Schwierigkeiten bereitet die Erbfolgefrage: da keine anderen Erben vorhanden sind, beruht die Thronfolge bei den Grafen v. Hochberg, Söhnen Karl Friedrichs aus einer zweiten Ehe mit einer Freiin Greyer v. Geyersberg, die durch Edikt des Großherzogs von 1817 zu Markgrafen von Baden ernannt und als thronfähige Prinzen anerkannt werden. Hiergegen erhebt Bayern Protest, dem von Österreich für den Fall des Aussterbens der direkten Nachkommenschaft des Grroßherzogs Karl der badische Teil der ehemaligen Kurpfalz versprochen war. Namentlich durch russische Vermittlung aber wird auf dem Aachener Kongreß der bayrische Widerspruch zurückgewiesen.
1818 erhält Baden eine konstitutionelle Staatsordnung (2 Kammern).
Die badische Revolution, die im April 1848 zum Ausbruch kommt (Hecker, Struve) wird kurz darauf niedergeschlagen. Das Scheitern der auf das Frankfurter Parlament gesetzten Hoffnungen belebt den Aufstand von neuem: Meuterei der Rastatter Garnison im Mai 1849, eine provisorische
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl_Friedrich Karl Friedrich Karl_Friedrich Karl Friedrich Karl Karl Napoleon Karl_Friedrichs Karl Friedrichs Greyer Karl Karl Hecker Struve
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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worden, und erst spätere Menschen, die überall Himmel und Hölle sehen wollen, haben den Namen in „Himmelreich“ umgedeutet. Die Verkehrsstraße nach Schwaben hinüber, auf der die Kaufmannsgüter aus dem Breisgau rollten und die Weinfässer im Herbst ihren süßen Inhalt auf die rauhe Baar und ins Schwabenland brachten, ging nicht durchs Höllental, sondern verfolgte zuerst die alte Dreisam durch die Wagensteige bis zum Spirzen-dobel und zog sich hinauf auf die Höhe am Turner und Hohlen Graben. Durchs Höllental führte nur ein schmaler Saumpfad, eben recht für Saumtiere, die die Güter auf starkem Rücken trugen, oder für rüstige Fußwanderer. Jetzt freilich ist eine schöne Straße hindurch gebahnt. Sie ist erbaut worden, da Maria Antoniette, die später so unglückliche Königin von Frankreich, ihrem Schicksal entgegen aus der kaiserlichen Mutter treuer Hut zu ihrem königlichen Auserwählten zog. Himmelhohe Felsen engen den Pfad, und in der Nähe der Stelle, die Hirschsprung heißt, weil ein gehetzter Hirsch dort einmal das ganze Tal soll übersprungen haben, scheinen sie sich undurch-dringbar zusammenzuschließen. Nur für den Bach ist Raum, der da schäumend herabschießt. Er heißt Rotbach, weil sein Wasser, das^aus dem Moore bei Hinterzarten stammt, rotbraun scheint bei aller Klarheit. Da ragt auf der Ostseite ein breiter, sich gegen das Tal schwach neigender Felsrücken herein. Vom Gebirg ist er durch einen tiefen Graben getrennt. Auf allen Seiten scheint er unersteiglich. Nur ein kleines schmales Tälchen, das an seiner Seite sich eingräbt, vom Engebächlein durchrauscht, gewährt etwas bessern Zugang. Dieser Fels, auf dem ursprünglich nur die wilden Falken horsteten, den sie umkreisten, über dem sie rüttelnd still in der Luft standen, und von dessen Höhe herab sie ihren schallenden Ruf hinabsandten, heißt von alters her Falkenstein. Und als ein ritterliches Geschlecht, das den Zähringischen Herzögen und nach ihnen den Freiburger Grafen dienstbar war, sich diesen Felsklotz zur Burgstelle erkor, nannte es sich danach v. Falkenstein und wählte sich ein wunderschönes Wappenzeichen: zwischen zwei roten Regenbogen auf grünem Dreiberg ein blauer Falke mit geöffneten Flügen in goldenem Feld.
Warum haben diese ritterlichen Herren hier in der einsamen Felsenge eine Burg erbaut? Oder vielmehr, warum haben es die Zähringer getan, die sie dann an ihre Dienstleute von Falkenstein weitervergaben ? Die Zähringischen Herzöge haben im Breisgau viel Silbererz gefunden und sind dadurch reich und mächtig geworden. Deshalb findet man überall an unzugänglichen Felsstellen, wo keine Straße vorbeizieht, im Breisgau solche Burgen; so die Wilde Schneeburg, St. Wilhelm, Birkenberg. Hier ward das kostbare Silbererz der umliegenden Bergwerke gesammelt und dann erst in größerer Menge unter sicherer Bedeckung an die Poche und Schmelzstätte geführt. Es waren ja schlimme Zeiten im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Des Kaisers Gewalt war gering, kleine und große Herren maßten sich alles Recht an und griffen rücksichtslos zu, so wie es heute in ihrer Art die Geldleute ebenfalls tun.
Wahrscheinlich verdankt die Burg Falkenstein im Höllental ihren Ursprung dem Schutz der Bergwerke, deren Spuren man überall noch
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Extrahierte Personennamen: Maria_Antoniette Maria Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Frankreich Dreiberg Birkenberg Burg_Falkenstein