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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

4. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 161

1906 - Berlin : Weidmann
Vorderasien, 161 hammedanern heiligen Städte c>Mekka (— alte Stadt), wo der Prophet geboren, und Medina (—Stadt), wo er begraben ist. Der Mo- hammedaner soll einmal in seinem Leben nach diesen Orten die Wall- fahrt (Hadsch) unternehmen, deren Ziel die Küaba in der Hauptmoschee zu Mekka ist. In ihr befindet sich der berühmte schwarze Stein, den der Gläubige küßt, um Einlaß ins Paradies zu gewinnen. Allen Ungläubigen ist der Zutritt bei Todesstrafe verboten. Alljährlich langen große Pilgerscharen aus allen mohammedanischen Ländern in Mekka an, bei deren Anwesenheit im heiligen Monat zugleich eine der größten Messen der Erde stattfindet. Fig. 34. Araber, In Jemen gedeiht der Kaffee, der nach der Hafenstadt Mocha Mokkakuffee genannt wird, sehr gut und ebenso die arabischen Spezereien: Balsam, Weihrauch und Myrrhen, auch Gummi arabicum: es heißt mit Recht das „glückliche Arabien". Die kleine Insel Per im in der Straße Bab el Mandeb haben die Engländer besetzt, ebenso das als Kohlenstation von den durch das Rote Meer fahrenden Dampfern besuchte Aden [ed'rt], den wichtigsten Handelshafen Arabiens. Das vom Im am von Maskat beherrschte Oman an der Meerenge von Ormus erhält mehr Regeu und ist deshalb besser bevölkert als das übrige Arabien. Im Persischen Meerbusen wird bei den von den Engländern besetzten Bahrein-Jnseln ergiebige Perlfischerei getrieben. Schlemmer, Erdkunde Ii. 3. Auflage. 11

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 197

1906 - Berlin : Weidmann
Die afrikanischen Länder. 197 tue der Kaiserliche Kommissar wohnt; hier beginnt eine Küstenbahn. Jin Innern sind nur einzelne Stationen (Misa-Höhe, Bismarckhöhe) angelegt. Ausgeführt werden Palmöl, Palmkerne und Kautschuk, mogegeu Baumwollenzeuge, Schußwaffen und leider auch Branntwein eingeführt werden. Der Handel ist erschwert, da alle Waren auf dem Kopfe nach und von der Küste getragen werden müssen; mit dem Bali von Eisenbahnen ist begonnen. Mit Hamburg steht Togoland in regelmäßiger Dampferverbindung Im innersten Winkel des Guinea-Busens liegt die deutsche Be sihung Kamerun, so groß wie Spanien, 495000 qkm. Die Küste erstreckt sich in einer Ausdehnung von 300 km (rote von Berlin bis Breslau) von 2° N. erst nach N., dann nach Nw.; landeinroärts ver- breitert sich das Gebiet bedeutend; nach No. reicht es bis an den Tsad-See und den Schari heran, die O.-Grenze bildet ungefähr 15° O, Unmittelbar an der Küste erhebt sich das Kamerun-Gebirge, das höchste int ro. Afrika. Es ist ein einziger Berg, ein erloschener Vulkan, dessen über 4000 m ansteigender Gipfel, der Götterberg der Eingebornen, zeitweise eine leichte Schneedecke trägt. Über der im S. nur schmalen Küstenebene erhebt sich steil das Hochland des inneren Afrika, dessen ro. Randgebirge von S. nach N. zieht; im No. liegen das Bergland Adamaua und (1/3) Bornu, die zum Gebiete des Schari und Beitue gehören, der So entwässert zum Kongo. Der größte dem deutschen Schutzgebiete allein angehörende Fluß ist der Mbam, der aber seiner Stromschnellen wegen für die Schiffahrt uu- tauglich ist; einer feiner Mundungsarme ergießt sich in den sog. Ka- merun-Fluß. Es ist dies ein Meerbusen von der Form eines fünf- zackigen Ahornblattes, in dessen fünf Ecken fünf Flüsse münden, von denen allein der Wuri für Seeschiffe zugänglich ist. Zwischen den Mündungen dieser Flüsse schieben sich ihre Schlammablagerungen langsam vor, aber die Ausfüllung der ganzen Bncht macht die durch eine 8 km breite Öffnung eindringende Flut uumöglich. Das Klima ist heiß und sehr feucht (8—9 m Regenhöhe); die Sumpfluft an den Küsten erzeugt Fieber. Int innern Hochlande, das zwei Regenzeiten, im Frühling und Herbst, hat, ist es kühler und ge- sunder. Die Ufer sind, soweit die Flut sie überspült, mit dichteit Mangrove-Waldungen (Fig. 50) bedeckt, die Niederungen und die Abhänge der Gebirge mit üppigem Urwald, unter dessen Palmen die Ölpalme die wichtigste ist. Im Innern unterbrechen nttr lichte Wälder die weiten Grassluren.

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 195

1906 - Berlin : Weidmann
Die afrikanischen Länder. 195 Taubildung. Die heiß-trocknen Sandstürme, Samum (= Giftwindi, werden den Karawanen oft verderblich. Häufig zeigen sich Luftspiege- lungen, Fata morgana. Wo an tieferen Stellen das Grundwasser als Quelle hervortritt oder künstlich erbohrt ist, trägt der Boden in den Oasen (= Rastorten) Dattelpalmen, sonst wachsen nur Dorn- sträucher und Salzkräuter, mit denen das Kamel, das „Schiff der Wüste", sich begnügt. In der ö. Libyschen Wüste liegen einzelne Oasen unter dem Meeresspiegel, so die Oase Siwah, wohin einst Alexander der Große zum Tempel des Jupiter Ammon wallfahrtete. In Tibesti leben die Tubus, im W. die Tuareg, die auf ihren vorzüglichen Reitkamelen die Karawanen geleiten, ihnen aber auch als Räuber ge- fährlich werden. — Der w. Teil steht unter dem Einflüsse Frankreichs, der ö. unter dem Englands bezw. Ägyptens. 4. Der Sudan (— Land der Schwarzen) umfaßt die s. der Sahara gelegenen, durch einen Steppengürtel mit ihr verbundenen Tropenlandschaften. Der gebirgige w. Teil, Hoch-Sudan, entsendet nach W. den Senegal und den Gambia, sein Hauptfluß ist der Niger, der'von O. den Bennö aufnimmt. Im ö. Flach-Sudan liegt der große, aber seichte, abflußlose Tsad-See, dem der Schari zuströmt. Tropische Regengüsse rufen üppigen Pflanzenwuchs hervor. Die Neger stehen größtenteils unter dem Einfluß der Araber, von denen sie den Islam angenommen haben, in Hoch-Sudan haben die von N. gekommenen hellbraunen Fulbe oder Fellata die Herrschaft an sich gerissen. In Timbnktn, n. vom Niger, laufen die wichtigsten Handelsstraßen aus der Sahara zusammen. Diese Gebiete sowie das an Elfenbein und Straußenfedern reiche Wadai und Bagirmi stehen unter französischem Einflüsse. Die Haussa-Staaten zwischen Niger und Benuö sind wie die w. 2/3 von Bornu am Tsad-See mit der Hauptstadt Kuka vou England abhängig (das ö. Drittel gehört zuru deutschen Kamerun). Englischer Einfluß herrscht auch in den ö. Teilen des Sudan, in Dar-For und Kordosan. 5. Senegambien und Ober-Guinea, die Küstenländer im W. und S. Hoch-Sudans, haben die Europäer in Besitz genommen, die mehr und mehr ins Innere vordringen. Die Namen Pfeffer-, Zahn-, Gold-, Sklavenküste erinnern noch an die ehemaligen Handelsgegen- stände dieser Gebiete. Jetzt wird außer Elfenbein besonders Palm- öl ausgeführt, das aus der Frucht der Ölpalme gepreßt und zur Seifen- und Kerzenbereitnng verwendet wird; auch Erdnüsse, die ein feines, dem der Olive ähnliches Öl liefern, kommen in den Handel. Senegambien mit St. Lonis am Senegal gehört den Fran- 13*

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 205

1906 - Berlin : Weidmann
Die afrikanischen Länder. 205 (Fig. 53) vgl. S. 191. Große Verwüstungen richtet nicht selten die Wanderheuschrecke an, und in manchen Teilen des Gebietes macht die Tsetsefliege die Pferde- und Rinderzucht unmöglich. Die Bewohner, deren Zahl auf 7 Mill. geschätzt wird, lind größtenteils Bantnneger und treiben Ackerbau. Am dichtesten be- völkert sind die Küste, das W.-Ufer des Viktoria-Sees und die Dschaga- Landschaften an: Kilimandscharo. Von S. eingedrungen sind die räuberischen Mafiti und Wahehe, und von N. die hamitischen Massai, die als Viehzüchter das abflußlose Gebiet innehaben. An der Küste ist dnrch Vermischung mit den seit alters hier herrschenden Arabern, die mit ihren Trägerkarawanen Elfenbein ans dem Innern holen und bis vor kurzem viel Sklavenhandel trieben, das Volk der Wa-Suaheli entstanden, deren Sprache, Kisuaheli, die Verkehrssprache für das tropische Ostafrika geworden ist. Die Zahl der ansässigen Europäer beläuft sich auf etwa 1300. Die 1884 von Dr. Peters durch Verträge mit einheimischen Häuptlingen erworbenen Landschaften wurden 1885 unter kaiserlichen Schutz gestellt. Nachdem ein von dem arabischen Sklavenhändler Buschiri erregter Aufstand 1888/89 von Major Wißmann niederge- schlagen war, trat der Sultan von Sansibar auch den festländischen Küstensaum und die Insel Mafia an Deutschland ab. Ausgeführt werden hauptsächlich Elfenbein, Kautschuk und Kopalharz. In den n. Küstenstrichen und im wasserreichen Berglande von Usambara sind Pflanzungen von Kokospalmen, Kaffee und Vanille angelegt, auch versucht man Tabak, Tee und Kakao anzubauen. Sitz der Regierung ist Dar es Salam (— Friedensgau) mit gutem Hafen, das aber über- troffen wird von Bagamojo, dem Ausgangspunkte der wichtigsten Karawanenstraße, die über Mpapua und Tabora zum Tanganika- See und nach Bukoba am Viktoria-See führt. Einen auch für große Seeschiffe zugänglichen Hafen hat Tanga im N., von wo eine Eisen- bahn bis Korogwe am Pangani fertiggestellt ist. Auch Pangani und Saadani haben als Hafenplätze eine gewisse Bedeutung, weniger Kilwa, Lindi und Mikindani im s. Teile. Im Innern sind außer den genannten Orten nur einzelne Punkte zur Sicherung des Ver- kehrs und der Missionen von der Schutztruppe besetzt. Deutsche Schiffe unterhalten eine regelmäßige Verbindung zwischen der Kolonie und Hamburg, sowie mit Bombay. 9. Das Hochland Abessinien erhebt sich steil über den Küsten- ebenen am Roten Meere und fällt stufeuartig nach W. und Sw. ab. Dem Tana-See entströmt der Bachr-el-Asrek (— blauer

9. Neuzeit - S. 188

1911 - Berlin : Duncker
188 In den Revolutionskriegen steht Baden auf Seiten der Verbündeten, muß aber 1796 einen Frieden schließen, worin es auf seine linksrheinischen Besitzungen und die Festung Kehl verzichtet. Andererseits gewinnt es im Luneviller Frieden und im Reichsdeputationshauptschluß alle diesseits des Bodensees und Rheins gelegenen Besitzungen des Fürstbischofs von Konstanz, ferner die pfälzischen Ämter Heidelberg, Mannheim u. a., zusammen 3800 qkm, während es bisher nur 3500 qkm besaß. Es muß sich jetzt an Napoleon anschließen, erhält aber im Preßburger Frieden dafür die alten zäh-ringischen Stammlande, den Breisgau mit Freiburg und die Baar. 1806 tritt Karl Friedrich dem Rheinbunde bei und erhält dafür neben dem Grooherzogs-titel u. a. den größten Teil des Fürstentums Fürstenberg. Karl Friedrich stirbt 1811. Der Großherzog Karl tritt nach der Schlacht bei Leipzig der Allianz gegen Napoleon bei. Schwierigkeiten bereitet die Erbfolgefrage: da keine anderen Erben vorhanden sind, beruht die Thronfolge bei den Grafen v. Hochberg, Söhnen Karl Friedrichs aus einer zweiten Ehe mit einer Freiin Greyer v. Geyersberg, die durch Edikt des Großherzogs von 1817 zu Markgrafen von Baden ernannt und als thronfähige Prinzen anerkannt werden. Hiergegen erhebt Bayern Protest, dem von Österreich für den Fall des Aussterbens der direkten Nachkommenschaft des Grroßherzogs Karl der badische Teil der ehemaligen Kurpfalz versprochen war. Namentlich durch russische Vermittlung aber wird auf dem Aachener Kongreß der bayrische Widerspruch zurückgewiesen. 1818 erhält Baden eine konstitutionelle Staatsordnung (2 Kammern). Die badische Revolution, die im April 1848 zum Ausbruch kommt (Hecker, Struve) wird kurz darauf niedergeschlagen. Das Scheitern der auf das Frankfurter Parlament gesetzten Hoffnungen belebt den Aufstand von neuem: Meuterei der Rastatter Garnison im Mai 1849, eine provisorische

10. Freiburger Lesebuch - S. 131

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 131 — worden, und erst spätere Menschen, die überall Himmel und Hölle sehen wollen, haben den Namen in „Himmelreich“ umgedeutet. Die Verkehrsstraße nach Schwaben hinüber, auf der die Kaufmannsgüter aus dem Breisgau rollten und die Weinfässer im Herbst ihren süßen Inhalt auf die rauhe Baar und ins Schwabenland brachten, ging nicht durchs Höllental, sondern verfolgte zuerst die alte Dreisam durch die Wagensteige bis zum Spirzen-dobel und zog sich hinauf auf die Höhe am Turner und Hohlen Graben. Durchs Höllental führte nur ein schmaler Saumpfad, eben recht für Saumtiere, die die Güter auf starkem Rücken trugen, oder für rüstige Fußwanderer. Jetzt freilich ist eine schöne Straße hindurch gebahnt. Sie ist erbaut worden, da Maria Antoniette, die später so unglückliche Königin von Frankreich, ihrem Schicksal entgegen aus der kaiserlichen Mutter treuer Hut zu ihrem königlichen Auserwählten zog. Himmelhohe Felsen engen den Pfad, und in der Nähe der Stelle, die Hirschsprung heißt, weil ein gehetzter Hirsch dort einmal das ganze Tal soll übersprungen haben, scheinen sie sich undurch-dringbar zusammenzuschließen. Nur für den Bach ist Raum, der da schäumend herabschießt. Er heißt Rotbach, weil sein Wasser, das^aus dem Moore bei Hinterzarten stammt, rotbraun scheint bei aller Klarheit. Da ragt auf der Ostseite ein breiter, sich gegen das Tal schwach neigender Felsrücken herein. Vom Gebirg ist er durch einen tiefen Graben getrennt. Auf allen Seiten scheint er unersteiglich. Nur ein kleines schmales Tälchen, das an seiner Seite sich eingräbt, vom Engebächlein durchrauscht, gewährt etwas bessern Zugang. Dieser Fels, auf dem ursprünglich nur die wilden Falken horsteten, den sie umkreisten, über dem sie rüttelnd still in der Luft standen, und von dessen Höhe herab sie ihren schallenden Ruf hinabsandten, heißt von alters her Falkenstein. Und als ein ritterliches Geschlecht, das den Zähringischen Herzögen und nach ihnen den Freiburger Grafen dienstbar war, sich diesen Felsklotz zur Burgstelle erkor, nannte es sich danach v. Falkenstein und wählte sich ein wunderschönes Wappenzeichen: zwischen zwei roten Regenbogen auf grünem Dreiberg ein blauer Falke mit geöffneten Flügen in goldenem Feld. Warum haben diese ritterlichen Herren hier in der einsamen Felsenge eine Burg erbaut? Oder vielmehr, warum haben es die Zähringer getan, die sie dann an ihre Dienstleute von Falkenstein weitervergaben ? Die Zähringischen Herzöge haben im Breisgau viel Silbererz gefunden und sind dadurch reich und mächtig geworden. Deshalb findet man überall an unzugänglichen Felsstellen, wo keine Straße vorbeizieht, im Breisgau solche Burgen; so die Wilde Schneeburg, St. Wilhelm, Birkenberg. Hier ward das kostbare Silbererz der umliegenden Bergwerke gesammelt und dann erst in größerer Menge unter sicherer Bedeckung an die Poche und Schmelzstätte geführt. Es waren ja schlimme Zeiten im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Des Kaisers Gewalt war gering, kleine und große Herren maßten sich alles Recht an und griffen rücksichtslos zu, so wie es heute in ihrer Art die Geldleute ebenfalls tun. Wahrscheinlich verdankt die Burg Falkenstein im Höllental ihren Ursprung dem Schutz der Bergwerke, deren Spuren man überall noch
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