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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

4. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

5. Freiburger Lesebuch - S. 32

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 32 — kirchen und von der St. Nikolanskirche in der Vorstadt Neuburg die Glocken läuteten, wurde der Englische Gruß gebetet. Dann wurde zu Mittag Suppe, Fleisch, Gemüse, reichlich Brot, sehr oft statt des Fleisches Fische, namentlich Heringe und Stockfische gegessen; auch Milch wurde viel getrunken; denn viele Bürger hatten noch eine Kuh im Stalle stehen. Manchmal, an Waschtagen, wenn die Wäsche auf den Wiesen vor der Stadt zur Bleiche ausgelegt wurde, da aßen Mutter und Kinder draußen im Freien unter dem Nußbaum. Das war allemal ein Fest! Oder wenn gar um Martini der Vater das fette Schwein aus dem Stalle holte, der Metzger das Messer schliff, und zum Mittag die frischen Blut- und Leberwürste mit dem neuen Sauerkraut oder den sauren Rüben auf den Tisch kamen! Am Nachmittag, wenn die Bauern und fremden Händler die Stadt wieder verlassen hatten, war es stille in den engen Gassen. Da saßen nun die Bürgersfrauen vor den Häusern, hüteten die Kinder und besorgten daneben allerlei Hausarbeit, nähten, strickten und flickten und sangen dazwischen wohl auch ein fröhliches oder ernstes Lied. Dieses Verweilen in der freien Luft war nötig, denn die alten Häuser waren oft recht schmal und hatten nicht viel Luft und Licht, und besonders die Schlafräume lagen in den dunkeln Alkoven. An Sonn- und Feiertagen gab es allerlei Abwechslung in dieser stillen, fleißigen Tätigkeit. Am Morgen ging der Vater, an hohen Feiertagen mit dem Degen an der Seite, die Mutter in der goldgestickten Haube, in das Münster ins Hochamt, wo der Vater bei seinen Zunftgenossen den Platz hatte. Nachher wurden die Gräber auf dem Kirchhof ums Münster besucht; am Bäckerlicht und bei der St. Andreas-Kapelle (bei der Volksbibliothek) brannten Lichter für die armen Seelen. Schon um elf Uhr wurde Sonntags zu Mittag gegessen. Um ein Uhr war Christenlehre. Erst nach der Vesper begann das fröhliche Sonntagstreiben. Im Stadtgraben um die Festungsmauern lockten die Kinder die Hirsche und Rehe, die in Friedenszeiten, wenn der tiefe Graben nicht mit Wasser gefüllt war, da gehalten wurden. Droben beim Schützen übten sich die Gesellen vom Stahl im Scheibenschießen. Auf der Wiese drehten sich Burschen und Mägde im Tanz. Auch in der Stadt gab es allerlei Belustigung, namentlich auf dem Münsterplatz. Da trieben die Ritter vor dem adeligen Gesellschaftshaus „zum Ritter" (Erzbischöfliches Palais) das Wasfenspiel. Auch friedlichere Schauspiele wurden auf dem Platz aufgeführt, Szenen aus dem Heiligenleben oder der Bibel, auch aus der Geschichte und Sage. Den Höhepunkt bildete aber das Fronleichnamsfest. Alle Zünftigen traten in Harnisch und Gewehr an. Der Zunftmeister trug stolz während der Prozession die Zunftfahne, die schon in vielen Kämpfen mit dabei war. Die Meister trugen in feierlichem Schritt die Büste des Zunftheiligen oder wirkten in den Darstellungen mit, die auf Wagen allerlei Szenen aus der biblischen Geschichte boten. Nach der Prozession hielten die Meister

6. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 164

1843 - Potsdam : Riegel
164 Mit vergoldeten, mit rothen Bändern geschnürten Würsten; wel- schc Hähne, welche alle eine rothe Fahne unter dem Bürzel stecken haben. Man versicherte, daß deren 30,000 verkauft werden, ohne die zu rechnen, welche die Leute im Hause gemästet hatten. Außer diesem werden noch eine Menge Esel, mit grüner Waare, Kapau- nen und jungen Lämmern beladen, durch die Stadt und über den Markt getrieben, und die Haufen Eier, welche , man hier und da sieht, sind so groß, daß man sich ihrer niemals so viele beisam- men gedacht hat. Und nicht genug, daß alles dieses verzehrt wird, alle Jahre reitet ein Polizcidiener mit einem Trompeter durch die Stadt, und verkündigt auf allen Plätzen und Kreuzwegen, wie viele tausend Ochsen, Kälber, Lämmer, Schweine u. s. w. der Nea- politaner verzehrt habe. Das Volk hört aufmerksam zu, freut sich unmäßig über die großen Zahlen, und jeder erinnert sich des An- theils an diesem Genusse mit Vergnügen. Was die Mehl- und Milchspeisen betrifft, welche unsere Kö- chinnen so mannichfaltig zu bereiten wissen, so ist für jenes Volk, das sich in dergleichen Dingen gern kurz faßt und keine wohl- eingerichtete Küche hat, doppelt gesorgt. Die Maccaroni, ein zarter, stark durchgearbeiteter, gekochter, in gewisse Gestalten ge- preßter Teig von feinem Mehle, sind von allen Sorten überall Am ein Geringes zu haben. Sie werden meistens nur in Wasser abgekocht, und der geriebene Käse schmälzt und würzt zugleich die Schüssel. Fast an der Ecke jeder großen Straße sind die Back- werkvcrfertiger mit ihren Pfannen voll siedenden Öls, besonders an Festtagen beschäftigt, Fische und Backwerk einem jeden nach seinem Verlangen sogleich zu bereiten. Diese Leute haben einen unglaublichen Abgang, und viele tausend Menschen tragen ihr Mit- tag- und Abendessen von da auf einem Stückchen Papier davon. (I. W. von Göthe.) Xxxiii. Der norwegische Bauer. In einem bequemen, mit einer Art Kajüte versehenen Boot stan-' den drei Männer, der eine ein dänischer Officier in, Uniform, der zweite ein junger, schöner Mantt aus den höher» Ständm, und der dritte ein siinker, hübscher Bursche in der Landestracht, mit

7. Theil 2 - S. 223

1864 - Mainz : Kirchheim
223 Durch den Riß nur der Wolken Erblickt er die Welt, Ties unter den Wassern Das grünende Feld. H ch i l l e r. 5. Fr an kr e i ch *). — P ari s. Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr- liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht- bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles, wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge- müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei- gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt- lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß- ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig- keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f. Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's. Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl. 200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke *) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.

8. Theil 2 - S. 118

1864 - Mainz : Kirchheim
118 5. Die Olive. Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen Europa's, nament- lich den Italienern und Griechen, eben so viel werth, als uns die Obstbäume. Da ist keine Hütte, zu der sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse ge- sellt hätte; da ist kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grün- ten, während am Fuße die breitblätterige Feige steht. So lang nur noch etwas Leben in ihren Adern kreis't, bietet sie sich mit Allein, was sie hat, zur Be- nutzung dar. Mit geringer Pflege zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirsch- artigen Frucht, noch wenn dieselbe unreif ist, indem sie eingemacht auf die Tafel gebracht wird. Hat sie die gehörige Reife erlangt, so wird aus ihrem Fleische das bekannte Oliven- oder Baumöl gepreßt, das fast in allen südlichen Ländern Europa's stak> der Butter zur Bereitung vieler Speisen gebraucht, namentlich aber als Salatöl benutzt wird. Doch nicht nur in ihren Früchten spendet die Olive den mannichfaltigsten Segen; ihr Holz ist auch eine Zierde der Stuben. Die Möbeln, welche daraus verfertigt sind, sehen wie marmorirt aus, ja, oft wie mit Landschaften bemalt. Nicht minder ist der Baum ein Schmuck der Gebirge und ein Licbliirg der Maler. Zwar sagt man, daß er unserm Weidenbaume ähnlich sehe, der bekanntlich kein schöner Baum ist; aber sicherlich übertrifft er ihn in dem Wuchs seiner feinen und zierlich verschlunge- nen Zweige, in dem silberfarbenen, leichten Blatte seiner Krone, in den lieb- lichen Gruppen, die er an den Bergabhängen Italiens bildet, deren Rücken sich meistens nackt mit scharfen, bestimmten Linien in die reine, tiefblaue Lust des Südens erhebt und aus der Ferne blau erscheint. Er soll aus Palästina nach Europa gekommen sein. Seiner wird zuerst im alten Testamente bei der Sündsluth gedacht. Die Taube, welche Noah zunr zweiten Male ausstiegcn ließ, trug, als sie zurückkam, ein frisches Oelblatt in ihrem Schnabel, und Noah erkannte daran, daß das Gewäffer gefallen sei. Dieses grüne Friedens- blatt, im Schnabel der treuen Taube gehalten, ward bei den älteren Christen ein sinniges und liebes Denkmal. Auf ihren Friedhöfen sah man nämlich häu- fig die Taube mit dem Oelblatte in Stein ausgehauen. Salomon ließ aus dem Holze der Olive zwei Cherubin!, zehn Ellen hoch, anfertigen und diese in seinen herrlichen Tempel bringen. In der Stistshütte brannte das allerreinste, lautere Olivenöl in einer Lampe, und aus Olivenöl wurde das heilige Salböl zubereitet, mit welchem Samuel sein Horn füllte, als er den David mitten unter seinen Brüdern zum Könige salbte. Auch der Frankenkönig Chlodwig, der bis zur Schlacht bei Zülpich ein Heide gewesen, wurde am Weihnachtsfeste des Jahres 496 von einen! Bischöfe mit solchem Oele gesalbt. Auch den Griechen war der Oelbaum von großer Bedeutung. Die Göttin Pallas Athene, so erzählten die Griechen, habe mit eigener Hand die erjle Olive auf Athens Tempelberg gepflanzt, und von dieser stammten alle Oliven Griechenlands ab. Als einst Athen durch die Perser eingeäschert wurde, brannte auch der Olivenbaum, den die Athene gepflanzt, mit an, brannte jedoch nicht

9. Theil 2 - S. 250

1864 - Mainz : Kirchheim
) — 250 — die zu faul für schwere Arbeiten sind, lieber betteln und sich auf den Straßen von Ungeziefer, Elend und den Krankheiten, die daraus entstehen, aufzehren lassen. Auch in feinen Gebirgen könnte der Portugiese genug zu arbeiten fin- den ; denn sie sind reich an Metallen, können aber freilich aus Mangel an Holz nicht gut ausgebeutet werden. Wie steht es denn aber mit den Fabriken? Das Land hat wirklich eine ziemliche Menge Tuch- und Wollenzeug-, Seiden- und Leinwand-Manufaktu- ren ; dann verfertigt man viele Borden und Bänder, auch eine große Menge Steingut und Töpferwaaren; aber doch nicht so viel, als solche Fabrikwaaren im Lande gebraucht werden. Man kauft sie daher meistens von den Englän- dern, die alle Jahre viel mehr Geld aus Portugal schleppen, als sie den Por- tugiesen für ihre Weine, Citronen, Pomeranzen, Lorbeeren und Seesalz zu lösen geben. Die Zahl der Einwohner in Portugal beträgt auf 1840 chsmeilen 3,950,000 Seelen. Ganz Portugal bekennt sich zur katholischen Kirche; keine andere wird geduldet. 23. Das Mädchen voll Saragossa. Saragossa! Saragossa! Ist der letzte Schuß gefallen? Soll des Feindes Siegcsdonner höhnend nun in dir erschallen? Sind vergebens deine Männer kühn in Schlacht und Tod gegangen? Soll den Frauen und den Kindern nun vor harter Knechtschaft bangen? Saragossa! wie so still ist's auf den Mauern doch geworden?! Willst du, vor dem Feinde zagend, deine edle Freiheit morden?------ Aber sieh', da naht ein Mädchen, sich zu den Kanonen wagend, Brod und Wein und kühle Früchte schwer im Korb am Arme tragend. Ihren Bräut'gam will sie laben, will mit Speis' und Trank ihn stärken — Weh', da muß sie todt bei Todten ihn zu ihren Füßen merken! Und die Lunte, die noch glimmet, schwingt behe- d sie zur Kanone, „Rache! Rache!" — ruft sie heftig — „Feinde, kommt, daß ich's euch lohne!" Und der Donner, überraschend, ruft ringsum auf allen Wällen Die Verzagten und Erschöpften, zum Geschütze sich zu stellen, Und, wie aufgeschreckt durch Zauber, alle Bürger dorthin stürmen; Männer, Greise, Weiber, Kinder känipfen schon von allen Thürmen! Was Vernichtung kann bereiten, Tod in tausend Weisen schaffen, Siedend' Oel und Felsenstücke, Alles wird zur Wehr' und Waffen. Wüthend kommt der Feind gezogen, immer wieder, immer wieder; Aber die Verzweiflung schmettert immer wieder ihn danieder.

10. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 189

1816 - Potsdam : Horvath
Politische Geographie. *89 und Nüsse liefern, und die philippinischen Inseln, wo die wichtige spanische Handelsstadt Manilla ist. C. Afrika. 164. Der dritte Erdtheil ist über 500,000 Auadratmeilen groß, aber wegen der großen Hitze größtentheils sehr dürr, und es giebt darin Wüster ueyen von 100 Meilen lang, die voll Elephanten, Löwen, Deger, Affen, Strauße rc. sind. Die Kü- sten und die Gegenden an den Flüssen sind frucht- bar an Getreide, Früchten, Zucker, Pfeffer und Baumwolle, und haben viel Ochsen, Pferde und große Schaafe. Gold und Kupfer ist häufig, und die Meere und Flüsse liefern viele Fische. Die Hauptflüsse sind der Niger, Nil, Senegal, die Gambia und der Za ira; ein Hauptgebirge der At l a s. Die Zahl der Einwohner schätzt man auf 16j Millionen, sie sind größtentheils schwarz. Künste und Wissenschaften sind hier fast ganz un- bekannt, und Manufakturen giebt e6 auch wenige. Die Europäer holen aus Afrika Gold, Gummi, Baumwolle, Leder, Pfeffer, Elfenbein und Skla- ven. Hauptreligionen sind dort die muhamedanir sche und die heydnische, aber es giebt auch viele Juden und Christen daselbst. Man findet hier ei- nige große Monarchien, aber auch eine Menge kleiner Königreiche und viele Republiken. Haupt- theile hat Afrika folgende: die B erb ere y, die Wüste Sahan oder Sahra, das Negerland oder Nigritien und Äthiopien, Aegypten, Nubien und Habeffinien, Senegombien, die Küsten Guinea und Kongo, das Land der Kaffer» und Hottentot- ten
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