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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 196

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 196 feuchtwarme Fieberluft, gesünder ist das Klima in den höher ge- legenen Binnenländern. Fastin gauz Afrika giebt es nur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine Regenzeit. Das Gebiet des tropischen Regens liegt ungefähr zwischeu dem 18.° nördlicher Breite und dem 20.° südlicher Breite. In der Sahara und der Kalahari-Wüste fällt oft jahrelang kein Regen. Selbstverständlich ist in diesen Gegenden die Vegetation sehr gering, in bewässerten Strichen aber sehr üppig und reich an eigentümlichen Formen. Es gedeihen alle Arten von Pal- Bild 69. Fellnh. (Nach Ebers. Ägypten.) Hühner, im Norden auch einhöckerige Kamele gehalten. — An nutzbaren Mineralien ist Nord- und Mittelafrika arm; Südafrika liefert Kupfer, besonders aber Gold und Diamanten. V. Bevölkerung. a) Zahl: Die Einwohnerzahl wird auf ungefähr 180 Millionen geschätzt. Demnach würden ans 1 qkm durchschnittlich 6 Menschen treffen. Infolge der uugeheueru Wüstengebiete ist die Bevölkeruug sehr ungleich verteilt. Am dichtesten bewohnt sind Unterägypten, Abessinien, das Kapland und der Sudau. b) Abstammung: Eingeborene Völker sind: 1. die Hottentotten und Buschmänner in Süd- und Südwestafrika, 2. die Zwergvölker im Innern, z. B. die Alka, 3. die eigentlichen Neger. men, sämtliche Nahrungspflanzen heißer Länder, feurige Gewürze. — Die einheimische Tierwelt Afrikas zeichnet sich durch große Mannig- faltigkeit aus. Hervorragend sind: Elefant, Nashorn, Flußpferd, Löwe, Leopard, Hyäne, Schakal, Giraffe, Zebra, Antilope, eine Unzahl von Affenarten, Strauß, Ibis, Fla- Ulingo, Krokodil u. f. w. — Als Haustiere werden namentlich Rin- der, Schafe, Ziegen, Schweine und

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 290

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 290 — im Jahre 140—150 Millionen Mark für Wohlthätigkeitszwecke verwendet werden; aber die Zahl der Bedürftigen ist so groß, daß auch diese gewaltigen Summen zur Unterstützung derselben nicht hinreichen. (Nach Daniel, Pütz u. a.) Aas Wergwerk von Aannemora. Dieses berühmte Bergwerk (Bild 99) liegt ungefähr 37 km nördlich von Upsala und bietet ein ganz anderes Bild, als man gewöhnlich von einem Bergwerke erwartet. Ich wenigstens war ganz verwundert, als ich keinen Schacht fand, sondern in ebener Gegend einen weiten offenen Abgrund, von dessen Rand aus man bis auf den Boden sehen kann. Dieser Abgrund gleicht einer becherartigen Grube oder dem ausgebrannten Krater eines feuerspeienden Berges. Die schwarze Farbe des Gesteins erhöht noch das Schauerliche des Eindruckes, den der plötzlich vor den Füßen gähnende Abgrund her- vorruft. Es sind im ganzen etwa 80 Gruben, von denen jedoch nur der fünfte Teil in Betrieb ist. Mehrere Gruben siud von uu- geheurer Ausdehnung und Tiefe; so ist z.b. die Junggesellen- und Jungfrauengrube an 160 m tief. Unerschöpflich ist der Reichtum an vortrefflichem Eisenerz, woraus 40—50 Prozent Roheisen ge- wonnen werden. Schon seit 1532 beutet man die Gruben aus; durchschnittlich sind 350 Arbeiter in der Tiefe beschäftigt. Sie tragen nicht die deutsche Bergmannstracht, sondern die gewöhnliche des gemeinen Mannes in Schweden: Jacken von grobem Tuch, leinene Beinkleider, plumpe Schuhe. Einige Stollen gehen von der Tiefe aus seitwärts in wagerechter Richtung fort. Uni den Rand der Gruben sind Schuppen erbaut, in denen Pferde die Räder drehen, durch welche Eimer in die Tiefe hinabgelassen und wieder emporgewuuden werden, wenn die Arbeiter sie mit Erz gefüllt haben. Leitern von Ketten hängen von einem Vorsprung und von einer Klippe zur andern; daran klettern die Arbeiter behende hinauf und hinab. Gewöhnlich fahren sie aber in den Eimern zur Tiefe. Aus den Schuppen kann man bequem eine Grube mit allen Einzelheiten überschauen. Es überfällt einen ein Gruseln, wenn man bedenkt,

5. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

6. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

7. Erdkunde - S. 204

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 204 --- Deutsch-Südwestafrika (831000 qkm und 200 000 E.. dar- unter etwa 1000 Deutsche), die 1884 gegründete älteste deutsche Kolonie, umfaßt das Gebiet zwischen dem Kunenefluß lind dem Oranje mit den Hinterländern der Tamara und Nama. Die Ost- grenze bildet der 20. und teilweise 21. Längengrad. Die lang- gestreckte Küste ist nahezu haseulos. Der beste Landungsplatz, die Walfischbai, ist in britischem Besitz. Auf die sandige und fast regen- lose Küste folgt nach innen ein terrassenförmig ansteigendes Hoch- land, welches ostwärts wieder sich senkend in die Kalahari-Wüste über- geht und in verschiedenen Richtungen von Gebirgen bis zu 2700 m Höhe durchzogen ist. Das Klima ist gesund. Während eines großen Teils des Jahres herrscht aber Trockenheit und Wassermangel. Aus- gedehnter Getreidebau ist daher unmöglich; gut gedeiht die Rindvieh- und besonders die Schafzucht. Aus verschiedenen Funden hat man die Hoffnung auf Reichtum an Kupfer, Zinn, Silber, Gold und Diamanten geschöpft. Der Handel hat bisher noch keine Bedeutung. Sitz der deutschen Verwaltung ist Groß-Windhoek. An der Südspitze Afrikas liegen die britischen Kolonien Kap- land und Natal. Kapland (756 000 qkm und 2 Mill. E.) hat sehr gesundes Klima und reiche Bodenerträgnisse, besonders an Weizen und Wein. Vorzüglich gedeiht auch die Schaf- und Straußenzucht. Der Mineral- reichtum ist sehr groß; außer Kupfer werden in neuerer Zeit außer- ordentlich viel Gold (1897 um 225 Mill. Mark) und Diamanten, letztere in der Nähe von Kimberley, gewonnen (seit der Entdeckung im Jahre 1867 um mehr als 1500 Mill. Mark). Sitz der Regierung und Haudelsmittelpunkt ist Kapstadt am Fuße des Tafelberges (Bild 73) (84 000 E.), Ausfuhrhafen für Kapwein. Ein an der Ostküste des Landes aufblühender Hasen ist Port Elizabeth (23000 E.). Natal (71000 qkm und 830 000 E.) zeigt schon tropische Fruchtbarkeit. Hauptstadt ist Pietermaritzburg (18 000 E.), der wichtigste Hafen Port Natal (d'urban) (26 000 E.).

8. Freiburger Lesebuch - S. 117

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
m - und den Schlierberg anlehnt, so bildet den Hintergrund die wunderschön geschweifte Linie des Schönbergs mit seiner Vorhöhe, welche die Schneeburg trägt. Der Schönberg, oder besser die Berggruppe, deren höchste Erhebung mit 646 m Schönberg, alt Schinberg, d. h. Aussichtsberg oder weithin sichtbarer Berg genannt ist, wird durch ein schmales, tief eingeschnittenes Tal, das Hexental, vom eigentlichen Schwarzwald getrennt. Sie ist umgeben von einem schönen Kranz stattlicher Dörfer, St. Georgen mit Wendlingen und Uffhausen, Merzhausen, Au, Wittnau, Biezighofen, Sölden, Bollschweil mit Ellighofen und Güttighofen, Ehrenstetten, Ambringen, Kirchhofen, Norsingen, Scherzingen, Schallstadt, Wolfenweiler, Ebringen mit Talhausen und Leutersberg. Auch der westlichste Höhenzug dieser Berggruppe, der Batzenberg, ist durch ein Tal, Schneckental genannt, in welchem die Dörfer Pfaffenweiler und Ohlinsweiler liegen, vom Hauptgebiet abgetrennt. Da alle diese Dörfer Weinbau treiben, so ist der Schönberg von einem Rebenkranz umgeben. Die ganze Berggruppe erstreckt sich eiförmig von Nordosten nach Südwesten. Ihre höchsten Erhebungen außer dem Schönberg selbst und der Schneeburg (517,5 m) sind der Hochfirst mit 497,5 m und der weinberühmte Ölberg mit 416,8 m. Von dem am tiefsten in den Schönberg eingebetteten Ebringen führt quer über eine Einsenkung der Berggruppe eine Straße vorbei an der ehedem zu einem im dreißigjährigen Krieg verschwundenen Dorf Berghausen gehörenden Berghauser Kapelle nach Wittnau und setzt sich über die den Schönberg mit dem Schwarzwald verbindende Brücke nach Biezighofen am Gerstenhalm fort. Während der Schwarzwald im wesentlichen dem kristallinischen Urgestein angehört, besteht die Schönberggruppe aus Sedimentgestein. An ihrem Fuße bei Merzhausen sowie bei Biezighofen findet sich Buntsandstein, bei Merzhausen auch Muschelkalk mit zahlreichen Versteinerungen, bei Au Keuper mit Gips, der dort auch mittelst eines Stollens abgebaut wird, bei Talhausen Liaskalk. Beim Aufstieg zum Schönberg über das Jesuitenschloß fällt sofort der körnige Rogenstein und Oolith auf. Bei Berghausen tritt aber auch vulkanischer Dolerit auf. Diese verschiedenartigen Gesteine geben einerseits dem Berg die eigentümliche terrassenförmige Gestalt, bedingen aber auch eine eigenartige, besonders reiche Pflanzenwelt, aus welcher die Gruppe der Orchideen hervorsticht, und eine besondere Fruchtbarkeit des Bodens. Kein Wunder also, wenn der Weinbau hier in der ehemals sanktgallischen Herrschaft Ebringen schon aus dem achten Jahrhundert bezeugt ist und noch heute besonders in den westlichen Standorten eine große Bedeutung hat. Die Leutersberger, Ebringer, Pfaffenweiler, Kirchhofener Weine gehören denn auch zu den besten des Breisgaus. Das ganze Gebirge ist mit dichtem Laubwald bedeckt, der besonders im Frühling die Landschaft anmutig macht. Von den Höhen herab ist die Aussicht auf die Schwarzwaldberge, auf Freiburg und die ganze Freiburger Bucht, den Kaiserstuhl, die Vogesen und das nahe Hexental sehr abwechslungsreich und lieblich. Sie hat von jeher die Menschen angezogen und war daher schon in vorgeschichtlicher

9. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 285

1843 - Potsdam : Riegel
285 sonderbare Höhle, der man den Namen Hunds grölte gegeben. Die meisten Fremden, selbst wenn' sie auch nur einen kurzen Auf- enthalt in der Hauptstadt nehmen, besuchen doch diesen schon so oft und verschiedenartig beschriebenen Punkt. Aber beinahe alle dar- über sprechenden Schilderungen sind entweder den Angaben der Füh- rer entnommen, oder den Reisetaschenbüchern; es gebricht ihnen folglich an jener Bestimmtheit, welche der Chronist oder der Phi- losoph vor allem in ähnlichen Darstellungen zu finden verlangt. Der Ursprung des Namens dieser Grotte läßt sich leicht er- klären. Wahrscheinlich bemerkte man an diesem Orte zum ersten Male die plötzliche Erzeugung der Kohlensäure, und machte nun die meisten Experimente mit Hunden, oder man machte vielleicht auch die Beobachtung, daß Hunde, die sich mit ihren Athmungs- werkzeugen immer in der untersten Luftschicht befinden, von der erzeugten Kohlensäure starben, während die Menschen in der Hä- hern Luftschicht athmend, unversehrt blieben. Diese Grotte ist eine bloße Aushöhlung in einer Felswand, am Ufer des Agnanosees. Um welche Zeit dieses Phänomen ent- standen, welches sie jetzt so sehr auszeichnet, ist unbekannt. Im Alterthume scheint man hier Bausteine gebrochen zu haben, woher wahrscheinlich die Vertiefung rührt. Diese ist von unregelmäßiger Form, 12 Fuß lang, 4^ Fuß breit und 5 Fuß hoch. Sie ist hinten niedriger als vorn, so daß eine Person von mittlerer Größe dort nicht aufrecht stehen kann. Die Seitenwände bestehen aus einem vulcanischcn Tuffstein, der ein wenig dem Thon ähnlich ist, ohne jedoch durch Kohlensäure entfärbt zu sein, wie vr. Mead behauptet. Auf dem Boden der Grotte, die eine unregelmäßige Neigung vom Eingang bis zum Hintergrund darbietet, schwebt eine Gasschicht, die hinten dichter ist, als vorn. Man sollte meinen, eine Art Behälter oder Becken zu sehen, worin das Gas sich gesammelt. In der Höhle vor- derm Theile erhebt sich die Gasschicht nur um einige Zoll, wäh- rend sie im Hintergründe anderthalb Fuß dick ist. Nie ist die Gas- schicht dicker ; denn obgleich das Gas in einem gewissen Zeitpunkte des Jahres höher steigt, als gewöhnlich, so findet es doch leicht einen Ausweg aus der Höhle, weil es wegen seiner größern Dich- tigkeit und Schwere über den Ausgang der Höhle hinausfließt, wie Wasser über Hindernisse stießt, wenn seine Oberfläche in gleiche Ebene mit der Höhe des Hindernisses gekommen ist.

10. Theil 2 - S. 223

1864 - Mainz : Kirchheim
223 Durch den Riß nur der Wolken Erblickt er die Welt, Ties unter den Wassern Das grünende Feld. H ch i l l e r. 5. Fr an kr e i ch *). — P ari s. Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr- liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht- bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles, wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge- müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei- gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt- lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß- ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig- keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f. Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's. Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl. 200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke *) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.
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