— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
Mittelitalien.
405
lernen wollten. Nachdem wir den langen Tunnel von Pietrafitta durchfahren
hatten, erblickten wir in einem andern Hochthal den malerischen Ort Goriano-
Sicoli mit einer Vorstadt von seltsamen Höhlenwohnungen. Es folgte wieder
ein Tunnel, und als wir seinen schwarzen Schlund verlassen, lag vor unsern
Augen im ersten Morgenlicht die weite Thalebene von Sulmona. Uber
dem grünen Thal wogten noch die Nebel, jenseits stiegen die mächtigen Stein-
massen der M o r r o n e - und Ma j ellakette auf, deren weisse Schneegipfel
sich glänzend von der klaren, blauen Luft abhoben, und über dem nördlichen
Ende des Thaies ragte in rötlichem Scheine der steile Felskoloss des Gran
Sasso, des höchsten Gipfels des Apennin, auf.
Von dei Station Anversa wanderten wir zu dem gleichnamigen armseligen,
jedoch prächtig gelegenen Dorfe. Hinter diesem nahm uns das Thal des
Sagittario auf. Dasselbe ist meist so eng, dass unten auf der Sohle nur
Raum für den Wasserlauf bleibt, und die Abhänge sind so steil, dass die Fahr-
strasse in die Felswand hineingesprengt werden musste und an einzelnen Stellen
unter überhangendem Gestein und durch künstliche Pforten führt. Die Thalbilder
und auch die grünen Matten auf den Bergabhängen erinnern an die Alpenwelt.
Hinter Castrovalve durchbricht die Strasse in einem mächtigen Thorbogen den
Fels, und jenseits öffnet sich der heitere Ausblick auf eine üppig grünende Thal-
erweiterung mit einem bunten Rahmen von Bergen, die bis zu 2000 m ansteigen
und bald kahl und zerklüftet, bald mit Matten und Niederholz bewachsen sind.
In einer Felsennische liegt die Einsiedelei S. Domenico. Dann erscheint das
Dörfchen Vi 11 alago, dessen Häuser unheimlich über einem tiefen Abgrund
hängen. Das Gestein ist fast ganz von Moos, Gras und Buschwerk verdeckt,
und aus dieser grünen Wildnis hervor stürzen sich in zahlreichen Silberfäden
und Cascaden die Wasser des Sagittario herab, die in unterirdischem Laufe dem
eine halbe Stunde weiter oben im Thale gelegenen See von Scanno, dem
Ziel unserer herrlichen Abruzzenwanderung, entströmen.
Von den früher genannten Flüssen, die von der Westseite
des Apennin rinnen, ist der bedeutendste der Tiber. Er ist 393
km lang, und sein Abflussgebiet ist fast 17000 qkm gross. Obschon
der Tiber auf seinem obera Laufe durch ein fruchtbares Thal
fliesst, liegt an seinem Ufer ausser Rom, das schon die Gunst der
Meeresnähe geniesst, keine einzige grössere Stadt. Auf die „Ewige
Stadt", die seit mehr als zwei Jahrtausenden die Augen der
Völker auf sich gelenkt hat, wollen wir noch einen Blick werfen.
Im alten und neuen Rom x).
Rom ruht auf mehreren Hügeln. Von diesen sind der Palatin, der
capitolinische, der A ven tin, der Coelius, der Esquilin, der
V imi nal und der Quirinal jene sieben geschichtlichen, nach denen
die Stadt häufig auch die Siebenhügelstadt genannt wird. Gegenwärtig
breitet sie sich auch über den Monte Pinio, den eine herrliche Promenade
schmückt, und von dessen Terrasse man eine unvergleichliche Überschau über
die Stadt geniesst, ferner auf der andern Tiberseite über den Monte Giani-
colo und Monte Vaticano aus. Das Häusermeer des jetzigen Rom mit
einem Gewirr enger und krummer Gassen, in seiner Nordhälfte durchschnitten
von dem schnurgeraden berühmten Korso, liegt in der Ebene des alten
Campus Martii. Die Hügel Palatin, Aventin und Coelius bilden den Stadt-
bezirk, den man insbesondere das „Alte Rom" nennt, weil sich dort die meisten
baulichen Uberreste aus dem Altertum zusammendrängen. Hinter dem Kapitol
*) Frei bearbeitet nach v. Hellwalds Darstellung in dem Buche: Die
Erde und ihre Völker.
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TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
122
Afrika.
mittleren Sudan haben die Eingeborenen den Handel selbst in
Händen Seit Jahrhunderten haben an den Küsten auch euro-
päische Staaten Handelsstellen, sog. Faktoreien, zum
Zwecke eines Tauschverkehrs unterhalten. In den meisten Mittel-
meerländern und in Südafrika bewegt sich der Handel fast ganz
in europäischen Formen.
Gegenstände Zur Ausfuhr gelangen aus dem mittlern Afrika hauptsächlich Elfen-
des Handels. bein, Kautschuk, Palmkerne und Palmöl, Gewürznelken, Straußenfedern, Gummi
und Kaffee, zur Einfuhr Baumwollstoffe, Waffen, Munition, Perlen, Eisen- und
Messingdraht und der sehr begehrte, vielfach aber im Handelsverkehr verbotene
Rum. Stoffe, Perlen, Eisen- und Messingdraht bilden gleichsam das Geld. Als
solches dienen noch manche andere, oft seltsame Gegenstände, außer Goldstaub
z. B. Salzstangen, die Kaurimuschel, die von Sansibar und Indien eingeführt
wird (2500—3000 Stück haben etwa 4 M Wert) und in ganz Nordostafrika
merkwürdigerweise der Mariatheresientaler (mit der Jahreszahl 1780). Ägypten
führt hauptsächlich Baumwolle aus, Tripolis, sowie Tunesien Haifagras, Algerien
Haifagras, Kork und vor allem Wein. Aus Marokko ist fast jede Ausfuhr ver-
boten. Südafrika tritt mit großen Reichtümern auf den Weltmarkt, Seine
Hauptprodukte sind Gold, Diamanten, Straußenfedern und Wolle.
formen und Man könnte Afrika nach der herrschenden Verkehrsform
Verkehrsmittel.in mehrere Verkehrsgebiete teilen. In den Mittelmeerländern
und in Abessinien dienen hauptsächlich Esel und Maultier dem
Verkehr, die Sahara ist das Gebiet der Kamelkarawanen, die
Savannen und der Urwald, fast ganz Mittelafrika, sind das Gebiet
der Trägerkolonnen (warum?), Südafrika mit seinen ebenen und
ziemlich kahlen Hochflächen endlich ist das Gebiet der Ochsen-
wagenzüge. Zu den einheimischen Verkehrseinrichtungen sind
in den letzten Jahrzehnten die Eisenbahnen gekommen. Diese
haben für ganz Afrika zur Erschließung des Innern eine ganz
besonders große Bedeutung, weil der Erdteil wenig gegliedert ist
und fast alle Ströme vor der Mündung durch Katarakte gesperrt
sind. East alle europäischen Staaten haben daher in ihren Kolonien
den Bau von Eisenbahnen begonnen. Algerien, das Nildelta und
Englisch-Südafrika haben bereits ein verzweigtes Eisenbahnnetz.
Zwei großartige Eisenbahnbauten sind auf afrikanischem Boden in der
Ausführung begriffen, eine französische Tr ans s äh a rab ah n , die von Algerien
nach Timbuktu führen und durch das Senegalgebiet eine Verbindung mit der
Westküste erhalten soll, und die englische Zentralbahn, die ganz Afrika
von N nach S, von Kairo bis Kapstadt, durchschneiden soll. Wichtige Eisen-
bahnbauten sind auch im Kongogebiete zur Umgehung der die Schiffahrt dieses
Stromes unterbrechenden Katarakte geplant oder schon ausgeführt.
Binnen- Wenn überall durch Eisenbahnbauten die Kataraktenzone der
schiffahrt. afrikanischen Ströme umgangen ist, werden diese eine bedeutende
Entwicklung der Binnenschiffahrt gestatten. Der Nil kann
nach Fortführung der Nilbalm bis Chartum bis zum 5° N befahren
werden. Seiner Wasserstrasse fehlen aber die langen Seitenarme.
Solche besitzt der Kongo, dessen Stromnetz schiffbare Strecken
von zusammen 20000 km besitzen soll. Der Niger wird schon
auf seinem obersten Laufe schiffbar, aber durch die Kataraktenzone
zwischen dem 9. und 10. Parallelkreise in zwei Schiffahrtsstrecken
geteilt. Eine wichtige Schiffahrtslinie bildet der Benue. Eine
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Südafrika Afrika Sansibar Indien Nordostafrika Tripolis Algerien Marokko Afrika Abessinien Afrika Algerien Nildelta Algerien Timbuktu Afrika Kairo Kapstadt Nilbalm Chartum Niger
90
Afrika.
§ 50.
Küstenland.
Kokospalme.
Waldzone.
Nutz- und An-
baugewächse.
gebirge (4070 m) nach 0. An diese Küste von Oberguinea
gliedert sich dann die nach S gerichtete Küste von Nieder guinea
an. In dem von den beiden Küsteustrecken gebildeten Winkel
liegt die felsige portugiesische Insel Fernando Pöo, die sich
bis zu 2850 m erhebt und gleich dem Kamerungebirge vulkanischen
Ursprungs ist. Die Küste von Oberguinea ist streckenweise, wo
niedrige Bodenwellen bis ans Meer reichen, Steilküste und strecken-
weise Flachküste.
b) Das Kulturbild.
Durch die Verschiedenheit des Klimas werden die Wirtschafts-
weisen der Sudanbewohner so stark beeinflußt, daß man das Ge-
biet in verschiedene Klima- und Wirtschaftszonen ein-
teilen kann
Das Küstenland ist durchaus nicht überall regenreich.
Wo der Küstensaum flach ist, vermögen die Winde, die in der
Nähe der Küste beim Wehen über eine Zone kalten Auftrieb-
wassers einen Teil ihrer Feuchtigkeit eingebüßt haben, nur wenig
Regen abzugeben. Für solche trocknen Küstenstrecken,
wie die Senegal- und Sklavenküste, haben die Portugiesen
schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts die Kokospalme eingeführt.
Die Kokospalme gedeiht auf dem dürftigsten Sandstrande. An der
Senegal- und Sklavenküste, zu der auch die Küste der deutschen Kolonie Togo
gehört, sind Hunderttausende dieser Bäume vorhanden. Die Kokospalme liefert
in ihrem Safte ein erfrischendes Getränk und in ihrem Fleische eine angenehme
Speise. Letzteres wird getrocknet als K o p r a, die bei der Öl- und Seifen-
bereitung gebraucht wird, in den Handel gebracht.
Die ebenfalls in der Nähe der Küste gelegene regenreiche
Urwald- und Buschwaldzone, in der sich auch der Elephant
am meisten aufhält, besitzt viele wertvolle Pflanzen, die wichtige
Erzeugnisse liefern. Es sind vor allem zu nennen die stolze Ölpalme
von der Palmöl, Palmkuchen und Palmwein gewonnen werden, die
Landolphia-Liane, die das wertvolle Kautschuk liefert,
der Kolanußbaum, dessen Früchte als stärkendes und anregendes
Mittel genossen werden und im Handel nach den Sudanländern hin
eine große Rolle spielen, und der Butt er bäum, aus dessen braunen
Kernen die sog. Schibutter hergestellt wird. Die Urwald- und
Buschwaldzone ist auch das Gebiet, welches für den Ackerbau
und fast allein für den Plantagenbau der Europäer in Betracht kommt.
In den Lichtungen des Urwalds pflanzen die Eingeborenen ihren
Maniok, die Brotwurzel. Eine größere Verbreitung hat aber der
Ackerbau nur in den lichtem Waldgegenden gefunden. Eine starke
Verdichtung der Bevölkerung hat hierauf günstig eingewirkt. Viel
angebaut werden von den Negern außer Maniok die Yamswurzel,
die z. B. ..die wichtigste Nahrung der Togoneger bildet, die Erdnuß,
die ein Öl liefert und namentlich aus Senegambien viel ausgeführt
wird, ferner Bohnenarteu, Mais, Baumwolle, Banane, Ananas u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Afrika als Ganzes. — Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr.
91
Mannschaft beinahe verhungert, weil die sonst friedlichen Bewoh-
ner ihm nur am festgesetzten Markttage Lebensmittel verkaufen
wollten oder durften. Wie sich der Marktverkehr an einem
Marktorte im Innern Afrikas abspielt, möge uns eine lebendige
Schilderung Stanleys zeigen.
Auf dem Handelsmarkt in Njangwé am obern Kongo.
(Nach Stanley*).
Eine der wichtigsten Einrichtungen ist in Njangwé der Kituka oder der
Handelsmarkt. Auf diesem Markte ist alles zu verkaufen und zu kaufen.
Ein- bis dreitausend Eingeborene beiderlei Geschlechts strömen hierher zusammen.
Fast alle tragen Kleider, zu denen fein aus Gras geflochtene, schön gefärbte
und sehr dauerhafte Zeuge benutzt werden. Die hier für Kauris, Glasperlen,
Kupfer- und Eisendraht und Lambas oder viereckige Stücke von Palmenzeug
verkauften Gegenstände bilden die Erzeugnisse des Landes. Die wichtigsten
sind: Süße Kartoffeln, Yamswurzeln, Mais, Sesam, Hirse, Bohnen, Gurken, Me-
lonen, Cassava, Erdnüsse, Bananen, Zuckerrohr, Pfeffer, Palmbutter, Ölpalm-
nüsse, Ananas, Honig, Eier, Geflügel, schwarze Ferkel, Ziegen, Schafe, Palm-
wein (Pombé-Bier), Muscheln und Austern, Fische, Schnecken, Salz, Heu-
schrecken, Tabak, Pfeifen, Fischernetze, Korbwaren, Cassavamehl und -brot,
kupferne Armbänder, Eisendraht, eiserne Knöpfe, Haken. Speere, Bogen und
Pfeile, Beile, Rohr- (Palmried-) Stäbe, Sessel, Töpferzeug, Rotholz, Graszeuge,
Grasmatten, Brennstoffe, Elfenbein, Sklaven
Mit seinem Lärm und Gemurmel menschlicher Stimmen ähnelt der Ver-
kehr eines solchen afrikanischen Marktes sehr unseren Märkten. Man bemerkt
denselben Wetteifer im Anpreisen der Waren, die nämlichen heftigen, lebhaften
Bewegungen, ausdrucksvollen Gesten, forschenden und prüfenden Blicke, die
nämlichen wechselnden Gesichtsausdrücke der Geringschätzung und des Triumphes,
der Besorgnis, Freude und des Beifallspendens, und der etwaige Mangel an
Zungenfertigkeit wird durch die mimische Beweglichkeit, welche unbeschreiblich
beredt ist, reichlich ersetzt.
Der Warenverkehr, der zwischen fernen Gebieten Afrikas
stattfindet, hat in den einzelnen Teilen des Erdteils eine besondere,
dem Klima und der ganzen Natur des Landes entsprechende Form
angenommen. Ein gemeinsames Merkmal ist nur darin zu finden,
daß er fast ausschließlich in großen Unternehmungen be-
steht. weil die ungeordneten politischen Verhältnisse, wie auch
die Natur des Landes das Reisen Einzelner unmöglich macht oder
doch sehr erschwert. In der Sahara und in der ganzen Nordost-
hälfte Afrikas sind die Araber die Träger dieses Handels. Der
Hauptgegenstand ihrer Unternehmungen war früher der Sklaven-
handel. Dieser war allmählich zu förmlichen Sklavenjagden aus-
geartet, durch den weite Ländergebiete verwüstet und fast ent-
völkert wurden, Im westlichen und mittlem Sudan treiben die
eingeborenen Völker selbst Handel.
Seit Jahrhunderten haben an den Küsten auch europäische
Staaten Handelsstellen, sog. Faktoreien, zum Zwecke
eines Tauschverkehrs unterhalten. Auch heute beschränkt sich diese
*) Vergi. Stanleys Werk „Durch den dunkeln Weltteil'', Band Ii, Seite
1:32—134.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrikas Njangwé Cassava Rotholz Afrikas Sahara Afrikas
Asien als Ganzes. —
Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr.
195
Markt- und Geschäftsverkehr in Kaschgar.
Von dem Markt- und Geschäftsverkehr Kaschgars, der Oasen-
stadt Ostturkestans, die infolge ihrer Lage vor dem nach Westturkestan führenden
Passe einen sehr lebhaften Handel besitzt, gibt ein russischer Reisebericht fol-
gende Schilderung:*)
„Hier und da, vornehmlich im Zentrum Kaschgars, wo mehrere Straßen
und Gassen zusammenlaufen, sind Plätze vorhanden, welche als Marktplätze
oder Bazar e dienen. Hierher bringen alle Donnerstage die Bewohner der
umliegenden Weiler und Dörfer ihre Erzeugnisse oder Rohprodukte, mit denen
sie Tauschhandel betreiben. Solcher Bazare gibt es mehrere, und sie werden
je nach der Ware, die hauptsächlich vertrieben wird, benannt: Getreidemarkt,
Viehmarkt u. s. w. Da herrscht an den Donnerstagen ein buntes Treiben und
Durcheinander, wie man sich's nur schwer vorstellen kann. Denn schließlich
werden nicht nur Waren ausgeboten und an den Mann gebracht, sondern alle
Neuigkeiten ausgetauscht, und ist wie in allen muhamedanischen Städten der
Markttag für die Einwohner dasselbe, was für einen in entlegene Gegenden
verschlagenen Menschen das Eintreffen neuer Zeitungen bedeutet. Die in der
Nähe des Bazars gelegenen Teebuden und Garküchen verdienen für die ganze
Woche; es wimmelt in ihnen von Besuchern, welche zu ihnen strömen in der
Absicht und sichern Überzeugung, einige Neuigkeiten aufzuschnappen, denn es
wird über alles Mögliche debattiert und kommentiert, geklatscht und gesprochen,
und manche politische Umwälzung ist auf dem Bazar gekeimt. Der Bazar selbst
bietet ein ungewöhnlich malerisches und eigenartiges Bild. Verkaufsbuden, wie
in europäischen Städten, gibt es nicht, dafür mächtige viereckige Schirme aus
Strohmatten auf Bambusrohren oder Holzstangen, welche in der Sitzbank oder
einfach im Boden befestigt sind. Unter diesen Ungetümen lagert der eingeborene
Kaufmann mit seinen einfachen Waren; Händler, welche eingeführte Manufaktur-
waren vertreiben, besuchen den Bazar nicht, sondern machen ihre Geschäfte in
den Karawansereien, wo sich große Niederlagen befinden, oder in den ständigen
Läden, welche übrigens ebenfalls mit den europäischen Warenlagern nicht das
geringste gemein haben. Es sind nach der Straße offene, sehr wenig tiefe
Räume mit einigen Regalen an den Wänden, in deren Mitte der Kaufmann, auf
der Diele hockend, seine Waren anpreist. Mit Einbruch der Dämmerung wird
die offene Seite mit Brettern zugesetzt oder durch eine massive Tür mit mäch-
tigem Schloß abgesperrt."
In den produktenreichen Monsungebieten Asiens, in denen
sich fast überall die meisten Lebensbedürfnisse aus der nächsten
Nachbarschaft befriedigen lassen, ist kein Grund zu einem solch
lebhaften Handelsverkehr wie in West- und Zentralasien vorhanden.
Dagegen besitzen die Monsunländer große Bedeutung für den
Aus- und Einfuhrhandel, da sie vielerlei wertvolle Erzeugnisse
in großen Mengen auf den Weltmarkt liefern können und ihre
Bevölkerung dadurch auch wieder für fremde Waren kauffähiger wird.
Von den auf S. 192 aufgezählten Erzeugnissen der
Monsunländer kommen besonders folgende zur Ausfuhr:
Seide, Tee, Kafiee, Kopra, Tabak, Jute, Zucker,
Reis, Manilahanf, Gewürze, Chinarinde, Kampfer,
Gold, Graphit und Zinn. Westasien liefert Baumwolle,
Wolle, Seide, Olivenöl, Wein, Früchte, Petroleum u. s. w.,
letzteres hauptsächlich von Baku. Von den Erzeugnissen Zen-
tralasiens verdient wohl höchstens Seide genannt zu werden.
*) Aus der Nowoje Wremja, übersetzt von H. Toepfer.
13*
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Außenstelle Kasse(
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Die Kolonie Deutsch-Ostafrika.
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nahrungsmittel der Eingeborenen. Als Haustiere werden Rinder
und ganz allgemein Ziegen und Hühner gehalten.
Der Kilimandscharo bildet infolge seiner bedeutenden Er-
hebung eine Klima-, Pflanzen- und Kulturoase inmitten der Steppe.
Er ist ein Doppelberg, ein Doppel vul k an, der sich auf breiter
Grundlage bis zu rund 6c00 m erhebt. (S. Seite 57.)
Während der Kilimandscharo nach N steilen Abfall hat, dacht
er sich nach S viel allmählicher ab. Die zahlreichen Gewässer,
die er in dieser Richtung entsendet, sani mein sich in dem Pangani.
Der Kulturgürtel des Kilimandscharo reicht von 1000—2000 m
und ist von den Wadschagga, einem Stamme der Bantu-
neger, in ein gut angebautes Land, das Dschagga-Land, verwan-
delt worden.
Zum Unterschiede von Togo und Kamerun können einzelne
hochgelegene Gebirgsgegenden Deutsch-Ostafrikas auch wohl von
Europäern besiedelt werden. Besonders Usambara im N und
die Landschaften am Njassa (Konde und Uhehe) kommen
in Frage. Doch vermögen auch diese Gebiete nur eine beschränkte
Anzahl von deutschen Kolonisten aufzunehmen, so Usambara im
höchsten Falle 50 000. Da Deutsch-Ostafrika aber manche volk-
reiche Gebiete hat, wäre der Handel noch sehr entwickelungs-
fähig, wenn nicht die nötigen Verkehrsmittel fehlten. Von Eisen-
bahnlinien ist bisher nur die kurze Usambarabahn gebaut
worden, während England in seinem Ostafrika mittels der Uganda-
bahn eine Verbindung der Küste mit dem Seengebiete bereits
hergestellt hat. Der Bau der längst geplanten Eisenbahn von
Daressalam nach Mrogor o wird jedoch wohl bald zur Aus-
führung gelangen. Von den Flüssen ist nur der Rufidschi auf
größeren Strecken schiffbar. Dagegen werden die großen Seen
von deutschen Dampfern befahren.
Der Gesamthandel Deutsch-Ostafrikas hatte 1901 einen Wert von
14 Mill. M. Davon entfielen auf die Einfuhr rund 9 */2 und auf die Ausfuhr
41 /2 Mill. M. Unter den Ausfuhrgegenständen standen an der Spitze
Kautschuk (Wert 1050000 M ), Elfenbein (800000 M ), Kopra (560000 M.),
Sesam (280goo M.) und Kaffee (268000 M.). 1903 betrug die Einfuhr schon
in den drei ersten Vierteljahren 8, die Ausfuhr fast 5 Mill. M.
Die Bevölkerung Deutsch-Ostafrikas bildet, da die offene
Grasflur der Steppe Verschiebungen und Wanderungen der Völker
ungemein begünstigte, ein wahres Völkergemisch. Die meisten
Stämme, wie die Wadschagga, Wasagara, Wagogo, Wahehe, Wa-
nyamwesi, gehören zu der großen Völkergruppe der Bantuneger.
Sie zeigen die nämliche politische Zersplitterung wie die Kameruns.
Daher wählten kriegerische Grenzvölker und die arabischen Sklaven-
jäger gerade Deutsch-Ostafrika zum Schauplatz ihrer Kriegszüge.
Von N hei- drangen h amitische Völker ein, wie die Massai,
die früher eine Geißel des nördlichen Teiles der Kolonie waren,
durch den Ausbruch der Rinderpest 1891 aber ganz verarmten und
dem Untergange geweiht sind, und die Wahuma, die im Zwischen-
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