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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 42

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
42 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. einer weichen Erde, die die Felsen verhüllt und den Bergen sanft gerundete Formen gibt. Wie Mäntelchen schmiegen sie sich an die stolzen, blanken Gipfelgestalten aus sprödem Dolomit (Mädelegabel und Hochvogel recken sich bis an 2700 m hoch empor), die schroffen Wände und steilen Grate („Ecken") des Unterjuras. Überall, wo sie sich finden, grünen die herrlichsten Matten, blühen die köstlichsten Alpenkräuter. Sie sind mit die Ursache, daß fast die Hälfte der Algäuer Alpen Wies- und Weideland ist. Und weil die Bodenausnutzung in Südbayern nirgends eindringlicher betrieben wird als durch den erwerbs- und handelsfrohen, zugleich aber auch äußerst reinlichen Algäuer, so herrscht hier die Milchproduktion weit über die Forst- und Feldwirtschaft vor. Man zählt im Algäu fast 1500 teilweise mit Dampf betriebene Molkereien. An keinem anderen Orte in den südbayerischen Landen erfolgt ein so stattlicher Umsatz von Alpenpro- dukten (Holz, Butter und Käse) wie in Kempten, dem Hauptorte der Landschaft. Das gesamte gebirgige und flachländische Algäu erzeugt trotz seiner geringen Ausdehnung im Jahre etwa 3 Millionen Hektoliter Milch und gewinnt daraus über 160 000 Zentner Schweizer und Emmentaler Käse, 280 000 Zentner Limburger und Romandurkäse, sowie 10 500 Zentner Butter im Totalwerte von 30 Millionen Mark. Wie der Rhein- länder auf seine Wein-, kann der Algäuer auf seine Käsekeller stolz sein. Im Herbste, wenn die Herden von den Almen wieder ins Tal zurück- gekehrt sind, finden die großen Viehmärkte statt. In Sonthofen stehen dann oft an einem Tage bis zu 4000 Stück Rinder zum Verkaufe. — Der Gewerbefleiß des Schwaben betätigt sich auch innerhalb des Algäuer Berglandes, und zwar vornehmlich auf dem Felde der Spinnerei und Weberei. Man findet dort eine großartige Bindfaden- und eine Seilerwarenfabrik (jene in Immen st adt, diese mit etwa 1000 Ar- beitern in F ü s s e n), 8 mechanische Baumwollspinnereien und 4 mecha- nische Webereien (besonders auch in Kempten). Dazu kommen Holzwoll- spinnereien, Holzstoff-, Möbel- und Düngemittelfabriken sowie die Her- stellung von Strohhüten in Lindenberg und Umgebung (30 Fabriken mit 800 Hutmaschinen). — Neben Kempten kommt als Hauptverkehrsplatz in diesem Gebiete noch Lindau in Betracht, welches regen Handel zwischen dem Reich, der Schweiz, Vorarlberg und Tirol vor allem in Getreide, Obst und Wein, Käse, Schmalz und Bauholz vermittelt. Die Mitte des deutschen Anteils an den Alpen bezeichnet man von jeher und mit Recht als Bayerische Alpen. Diese sind durch das Lechtal im Westen vom Hochland des Algäus geschieden, zu dem von ihnen aus die waldreichen und seengeschmückten Schwangauer Berge hinüberführen. Die Ostgrenze bilden die jenseits des Inn gelegenen Chiemgauer Höhen. — Die tiefeingerissene Talung der Isar, des Hauptflusses Altbayerns sowohl in geschichtlichem wie in geographischem

2. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 87

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Thäler und Abhänge der Gebirge sind von den fleißigen Bewohnern wohl angebaut und voller Dörfer und Städte. Auf den Anhöhen wird Thee, in den Thälern Reis und Baumwolle gebaut. Auf der Insel Nippon liegt die Hauptstadt des Landes, Tokio (1 M.); in ihr wohnt der Kaiser. Von hier führt eine Eisenbahn nach dem Hafenorte Iokohama. 2. Die Japaner sind das rührigste Volk Asiens. In vielen Dingen besitzen sie außerordentliches Geschick. So bereiten sie aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums ein Papier, aus dem sich wasserdichte Überzieher, Regenschirme, Taschentücher:c. her- stellen lassen. Ihre Seidenzenge sind von solcher Feinheit, daß eine vornehme Frau wohl an 20 Gewänder davon übereinander zieht, ohne sich zu entstellen. Die zier- lichen Holzwaaren werden mit einem Lack überzogen, der so dauerhaft ist, daß ihn die heißeste Flüssigkeit nicht angreift. Das Fleisch der Haustiere wird nicht gegessen, da die Religion das Schlachten derselben verbietet. Auch Milch trinken die Japaner nicht, weil ihnen dieselbe als „weißes Blut" Ekel erregt. — In neuester Zeit nehmen die Japaner in vielen Dingen europäische Kultur an, bauen Eisenbahnen, legen Tele- graphen an, kleiden und bewaffnen ihre Soldaten nach Art der Europäer, errichten Volksschulen :c. In ihren Tempeln verehren sie noch immer fratzenhafte Götzen; seitdem aber der Kaiser das Verbot gegen die christliche Lehre aufgehoben hat, breitet sich diese allmählich immer weiter aus. Afrika. 1. Bodengestalt und Bewässerung. Afrika ist dreimal so groß wie Europa, von dem es durch das mittelländische Meer geschieden ist, hat aber nur 200 M. E. Mit Asien hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen. Dieselbe wird jetzt von einem Kanal durchschnitten, welcher die Verbindung des mittelländischen Meeres mit dem roten Meere herstellt und dadurch den Seeweg von Europa nach Asien er- heblich gegen früher verkürzt. Afrika ist wenig gegliedert; daher hält es sehr schwer, in das Innere einzudringen. Der ganze Erdteil ist nämlich vorherrschend Hochebene, die von höheren Randgebirgen umgeben ist. (Atlas, Konggebirge, Kamerun- gebirge, süd- und ostafrikanisches Hochland, Alpenland von Habesch:c.) Da, wo die Flüsse die Randgebirge durchbrechen und zum Küstensaum abfallen, entstehen Stromschnellen oder Wasserfälle, welche die Schiffahrt in das Innere geradezu unmöglich machen. Das gilt vom Senegal. Gambia, Kongo, Oranje und Sambesi, und nur Niger und Nil sind in ihrem langen Unterlause schiffbar. In den muldenförmigen Einsenkungen der Hochebenen, wo dem Wasser der Abfluß fehlt, haben sich vielfach Seen gebildet, wie z. B. der Tsad-, Victoria- und Albertsee! 2. Klima. Afrika liegt mit mehr als 2/3 seiner Ländermasse zwischen den beiden Wendekreisen, also in der heißen Zone. Und doch ist es in den hier gelegenen Länder- strichen noch nicht einmal am heißesten. Die größte Hitze herrscht vielmehr in den Ländern, die etwas nördlich vom nördlichen Wendekreise gelegen sind: in der Sahara, in Oberägypten und Nubien. Diese Länder entbehren nämlich jahraus, jahrein des erfrischenden Regens und werden obendrein noch von heißen Glutwinden ausgedörrt. In der heißen Zone selbst dagegen wird die Hitze durch häufige Gewitterregen etwas gemildert, die sich hauptsächlich dann einstellen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand über dem betreffenden Lande einnimmt. Südlich vom Wendekreis des Steinbocks findet sich noch ein regenloser Landstrich, die Wüste Kalahari. Die Südspitze dagegen sowie auch die Nordspitze Afrikas liegen in der Zone des Winterregens.'

3. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 91

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
fachen zurückzuführen: auf ihre Regenarmut und ihre große Hitze. In der Sahara vergehen Jahre, ehe einmal ein Gewitter die heiße Luft und den brennenden Boden kühlt. Der Sand ist oft so heiß, daß man Eier darin kochen kann, und die Luft- wärme steigt an manchen Tagen bis aus 40° R. Am Tage strahlt der heiße Fels- oder Sandboden eine erstickende Hitze aus; in der Nacht dagegen, wo kein Nebel, kein Gewölk die Ausstrahlung der Wärme verhindert (Naturl. S. 24), kühlt der Boden sich oft so bedeutend ab, daß sich Eis bildet und die Reisenden gezwungen sind, ein Lagerfeuer anzuzünden. Mehr fast noch als die Hitze belästigt den Wüstenreisenden der fast beständig wehende Nordost, der so heiß und trocken ist, daß er bei Mensch und Tier einen un- auslöschlichen Durst hervorruft und alles Grün versengt. Zuweilen wird er zum Glut- stürm (Samum), der gewöhnlich nur einige Stunden, selten 1—2 Tage anhält. Dann ist die Luft zum Feuer, der Mittag zur finstern Nacht geworden. Das Blut tritt Menschen und Tieren aus Mund und Nase, Augen und Ohren, und nicht selten werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkanes begraben. — In den tiefsten muldenförmigen Einrenkungen detwüste tritt das unterirdische Wasser stellen- weise bis auf 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen (= Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais, Südfrüchte und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Karawanen, mit denen die Oasenbewohner vielfach Handel treiben. 33. Der Sudan. 1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der Sudan, das Land der Schwarzen, aus. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In einer Ein- senkuug desselben liegt der Tsadsee. 2. Klima, Pflanzen- u. Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, der monate- lang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des fruchtbaren Sudanlandes. Zwar ist es auch hier des Mittags oft unerträglich heiß, aber die halbjährlich nieder- strömenden Regen erzeugen eine Fruchtbarkeit des Bodens und einen üppigen Pflanzen- wuchs, der uns wahrhaft in Erstaunen setzt. Hier ist die Heimat des riesenhaften Brotbaumes, dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 18—20 m hat. Hier auch finden wir die riesige Ölpalme, deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden und aus deren pflaumenähnlichen Früchten man das Palmöl, den wichtigsten Han- delsartikel Afrikas, gewinnt. (In Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung be- nutzt.) In den dichten Wäldern sind Ebenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-, Butterbäume u. v. a. durch Schlingpflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht ver- bunden. Hier hausen Elefanten, Nashörner, Löwen, Gorillas, Giraffen :c., und in den Seen und Flüssen tummeln sich Flußpferde und Krokodile. 3. Die Bewohner des Sudans sind die Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben eine schwarzbraune Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre Kleidung besteht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib schlingen. Am liebsten schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln :c. Sie treiben Viehzucht und Ackerbau; ihre Nahrung besteht aus Hirse, Mais :c. Einige Negerstämme verzehren sogar noch Menschen. Der Religion nach sind sie fast alle Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden zufügen wollen. Zum Schutze gegen dieselben sowie gegen Krankheiten, Dürreic. holt man sich vom Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Thon, Stein :c. Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort und holt sich einen andern. — Die Herrscher in den zahlreichen Negerstaaten sind meistens unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Unterthanen.

4. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 92

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Ii — 92 — 4. Ober- oder Nordguinea ist ein flacher Küstensaum, der nach dem Innern zu durch hohe Randgebirge abgeschlossen ist. Die vom Meere her nach dem heißen Innern zu ziehenden Wolken kühlen sich daher an diesen Gebirgen ab, und so erhält die Küste eine gewaltige Regenmenge. (Höhe der jährlichen Regenmenge 4—5 m, vergl. S. 81 u. S. 4.) Infolgedessen bilden sich hier an der Küste große Sümpfe, die sich unter dem Einflüsse der tropischen Hitze mit dem dichtesten Urwalde bedecken. Die Dünste aber, welche dem feuchten Boden entsteigen, erzeugen das gelbe Fieber, das dem Europäer leicht tödlich wird. Nach den Produkten, welche man von den einzelnen Küsten holte, unterschied man eine Pfeffer-, eine Zahn-, eine Gold- und eine Sklavenküste. Letztere war der Schauplatz des grausamsten Sklavenhandels. Hierher trieb der Sklavenhändler mit der Peitsche seine „schwarze Ware". Hier lud er sie zu Schiffe und segelte dann mit ihr nach Amerika, wo er sein „Ebenholz" auf dem Markte zu hohem Preise an die Pflanzer verkaufte. Jetzt besitzt Deutschland an dieser Küste eine kleine Kolonie, das Togoland (an Größe dem Königreich Württemberg gleich). An der Pfefferküste ist 1822 eine Kolonie (Liberia) für freigelassene Neger gegründet worden. Hinter der Goldküste liegt das Negerreich Aschanti, hinter der Sklavenküste das Negerreich Dahome. 5. Dahome. Unter allen Negerstaaten ist das Reich Dahome eins der bekann- testen. Alle Unterthanen des Königs, selbst die höchsten Beamten, sind seine Sklaven. Bei allen Festlichkeiten, besonders aber beim Tode des Königs, werden Menschen in großer Zahl geopfert. Als 1859 ein König in Dahome starb, ließ sein Sohn 4500 Sklaven auf seinem Grabe schlachten, so daß dasselbe ganz in Blut schwamm. Vor jedem Eingange zur Wohnung des Königs liegt ein Hausen Knochen und Elefanten- schädel, und auf dem obern Rande der Mauer prangen eine Anzahl Totenköpfe. Außer einer Armee von 30 000 Mann besitzt der König von Dahome auch eine Garde, welche aus 5000 Frauen besteht. Seine Einkünfte bezieht der König aus dem Sklaven- Handel. Von Zeit zu Zeit macht er nämlich mit seinen Kriegern förmlich Jagd auf seine Unterthanen, überfällt zur Nachtzeit die Dörfer und verkauft alle eingefangenen Leute au die Sklavenhändler. 6. Kamerun. Südlich vom Kamerungebirge fließt der Kamerun, ein kurzer, aber sehr breiter Fluß. Auf demselben unterhielt mehrere Jahre hindurch ein Hamburger Haus einen „Hnlk", d. i. ein abgetakeltes und festgeankertes Schiff, das den Euro- päern als Warenlagerung und Wohnung diente. Gegen Perlen, Messer, Bänder, Pfeifen !c. wurden dann die Hauptprodukte des Landes, Elfenbein und Palmöl, ein- getauscht, um später nach Europa verladen und hier — das Palmöl zu Seife und Stearinkerzen — verarbeitet zu werden. In neuester Zeit hat das oben erwähnte Hamburger Haus vom König Bell und anderen kleinen Negerfllrsten hier am Kamerik, einen Landstrich käuflich erworben, der unter dem Namen „Kamerun" eine deutsche Kolonie bildet. Diese Kolonie umfaßt zwölf Negerdörfer, deren jedes den Namen seines Königs führt. (In ihrer ganzen Ausdehnung aber ist sie größer als das König- reich Preußen.) Gegenwärtig wird der Tauschhandel in einem am Ufer errichteten Handelshause (Faktorei) vorgenommen. Die Kamerunneger oder Dualla bewohnen zierliche Hütten, die mit Palmblättern gedeckt sind. Als Haustiere werden Hühner, Enten, Ziegen und Schweine gehalten. Auch Hunde werden gemästet und verzehrt. Die Dualla leben nur vom Handel. Die wenigen Haus- und Feldarbeiten lassen sie von ihren Sklaven und Frauen verrichten. Die Sklaven, welche in besondern Dörfern zusammenwohnen, werden — wie auch die Kriegsgefangenen — zu besondern Festen oft gräßlich hingeschlachtet. Am Ufer des Kongo stehen bereits ein Missionshaus und zwei Schulhäuser.

5. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 93

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
34. Mttelafrika. 1. Das Stück südlich vom Äquator bis zum Wendekreise nennt man Mittel- afrika. Dasselbe ist ein Hochland, das im Westen und Osten von hohen Rand- gebirgen umgeben ist. Da, wo die Flüsse von der Hochebene herabstürzen, bilden sie großartige Wasserfälle, so der Kongo im Westen und der Sambesi im Osten. Die Westküste Mittelafrikas führt den Namen Nieder- oder Südguinea. 2. Der Kongostaat. Der bedeutendste Fluß der Westküste ist der Kongo. Die Ufer desselben sind weit und breit mit dichten Urwäldern bedeckt, in denen die men- schenähnlichsten Affen, Gorillas und Schimpansen, sowie Elefanten, Nashörner und Flußpferde Hausen. In neuester Zeit ist am Kongo der von allen europäischen Mächten anerkannte Kongostaat gegründet worden, als dessen Herrscher der König von Bel- gien angesehen wird. In diesem Kongostaate, der etwa fünfmal so groß als Deutsch- land ist, haben alle Staaten Europas freies Handels- und Schiffahrtsrecht. Es wohnen in demselben etwa 30 Mill. Menschen, die dem Stamme der Bantu-Neger angehören. Dieselben haben teilweise eine tiefschwarze Hautfarbe und zeigen in der Schmiedekunst und Schnitzerei große Geschicklichkeit. Nicht selten auch findet man bei ihnen — gegen alle Erwartung — wohlbestellte Felder und verhältnismäßig gut gebaute, sehr lauge Dörfer. Die meisten Stämme stehen unter dem Fluche des Zaubereiwesens und des Fetischdienstes; bei manchen werden sogar noch Menschen geopfert und verzehrt. 3. Die Besitzungen der deutsch-ostafrikanischen Handelsgesellschaft (westlich von Sansibar) sind unter deutschen Schutz gestellt. Sie erstrecken sich bis zu den großen Seen (Viktoria, Tanganjika, Njassa) und nehmen einen Flächenraum ein, der etwa dem von Deutschland gleichkommt (mit dem Hinterlande aber mehr als das Doppelte beträgt). Hier an der Nordgrenze liegt auch der höchste Berg Afrikas, der Kilima- Ndscharo. Derselbe ist über 6000 m hoch und, obwohl unter dem Äquator gelegen, auf seinem Gipfel beständig mit Schnee und Eis bedeckt. Um den Berg herum dehnt sich eine Hochebene aus, deren Fruchtbarkeit und angenehmes Klima wahrhaft Para- diesifch ist. Die pechschwarzen Bewohner (Dschaggas) dieses Landstriches zeichnen sich durch Fleiß und Geschicklichkeit vor vielen Negerstämmen aus. Den ganzen Tag sieht man sie auf dem Felde graben, düngen, pflanzen, hacken oder an den Kanälen bessern, mittels deren sie ihre Felder künstlich bewässern. Von halbwilden Bienen gewinnen sie in ungeheuren Massen Honig, indem sie Kasten an den Waldbäumen aushängen, damit die Bienen darin bauen. Aus Gräsern und Bananenfasern flechten sie Körbe, denen sie eine solche Dichtigkeit zu geben vermögen, daß man Milch und andere Flüssigkeiten darin aufbewahren kann. Die Bewohner im Innern Ostafrikas führen im allgemeinen ein ganz behag- liches Leben, besonders da, wo nicht Sklavenjagden auf sie gemacht werden. Die kreisrunde Hütte ist in der Regel aus Stangen, Zweigen und Matten hergerichtet. Zum Nachtlager dient eine Kuhhaut. Etwa um 7 Uhr, wenn der Tau vom Grase verschwunden ist, treiben die Knaben das Vieh auf die Weide und kehren vor Sonnen- Untergang nicht wieder zurück. Nach dem Frühimbiß nimmt der Mann die Pfeife und geht zur großen Halle, wo er mit seinen Freunden schwatzt, lacht, schläft oder Tabak schmaucht. Gern vertreiben sich auch die Männer die Zeit mit einem Spiel, das „Kopf oder Rücken" heißt, und bei welchem sie zuweilen selbst ihre alte Mutter auss Spiel setzen. Zur Mittagszeit schlendert der Mann nach Hause und ißt, was ihm seine Frau bereitet hat. Seine Lieblingsgerichte sind Fisch und Fleisch, Milch, Butter und Honig, sein Getränk Hirsebier (Pombe) und Palmwein. Nach dem Essen schläft er wieder, raucht und spielt wie am Vormittag. Am Abend sitzen alle vor der Hütte, um die Kühle zu genießen. Die Frauen und Mädchen holen dann Wasser,

6. Physische Landeskunde Deutschlands (Oberstufe), Die deutschen Kolonieen - S. 36

1893 - Breslau : Hirt
36 Die deutschen Kolonieen. der wie ein Ahornblatt ausgezackte Kamerun - Bns en*), nach dem anch das Ge- birge und die ganze Kolonie benannt ist. Es ist eine hafs-artige Weitung, die durch die ungestüme Welle des Ozeans aufgerissen ist und welche die zahlreichen Küstenslüsse mit ihren Münduugsdeltas wieder zuzuschütten streben. Die bedeutend- sten sind der Wuri und der Mungo, zum Teil schiffbar. c) Auf kreisrundem Sockel erhebt sich das großartige Kamerun-Gebirge, ein erloschener Vulkan von 4000 m Höhe, der letzte in der Vulkanreihe, die, aus den benachbarten Guinea-Inseln anhebend, den Gols diagonal durchquert. Sein Fuß, der an der Küste in mehrere gute Häfen zerklüftet ist, wird von tropischem Urwalde umgürtet, während der Gipfel manchmal Schnee trägt und die Höhe durch Stürme und Gewitter recht unwirtlich wird. Bei den Eingeborenen heißt er Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg. d) Die kleine Knstcnebcne n.w. vom Götterberge ist wiederum ein Gewirr von Flußdeltas. Das Klima des Küstenlandes ist bei einer wenig schwankenden Durchschnitts- wärme von + 29° C für Europäer verderblich; namentlich die vom Seewasser umspülten Mangrove-Dickichte**) hauchen giftige Dünste aus. und die Gefahren des Gallenfiebers und der Dysenterie (Ruhr) gestatten dem Weißen höchstens einen dreijährigen Aufenthalt. Das Hochland ist etwas gesünder, und die Hitze «Durch- schnittswärme etwa'21") wird oft durch Kälteschauer unterbrochen. An der Küste fallen beträchtliche Regenmengen, wohl die sechsfachen wie im norddeutschen Flach- lande (55ein) und überwiegend während des Höhenstandes der Sonne. Sie speisen den dichten, dunklen Urwald, der unweit der Küste anhebt und an den Hochlands- rändern viele Kilometer breit hinaussteigt. Die Nährfrucht der Küstenstämme sind die Brot liefernden, schotenförmigen Früchte des Bananenbaumes oder Pifangs, der mit seinen schön geschnittenen Blättern der unzertrennliche Begleiter der tropi- schen Palme ist; auf dem Hochlande werden sie ersetzt durch die üblichen Getreide- arten Inner-Asrikas, wie Durra und Reis. Reich ist die Tierwelt: im Urwalde tritt der Gorilla aus, Schlangen mannigfaltigster Art, Leopard, Hyäne und große Wildschweine, ans den Grassluren des Hochlandes Antilopen. Büffel und hier wie dort Elefanten in großen Herden, so daß Elfenbein jährlich noch im Werte von etwa y2 Mill. Mark ausgeführt wird (in Deutsch-Ost-Afrika der ttfache Betrag). Den Wert des Landes aber bedingt seine unerschöpfliche Fruchtbarkeit, die es zur Perle der Guinea-Länder macht und seine Zukunft als Pflanzungskolonie sichert, falls es gelingt, den Neger zu stetigerer Arbeit zu bewegeu. — Gegenstände der Ausfuhr sind namentlich der aus dem Safte der Landolphia-Lianen gewonnene Kautfchuk, Palmöl und P^lmkerne. Eingeführt werden dieselben Waren wie in Togo, dazu vor allem Baumwollenzeug. Stark verlangt wird im salzarmen Ada- maua und audern Hinterländern das Salz, das fast als Geld gilt und von den Briten auf dem Benue oder von den Tuareg aus der Sahara mit Karawaueu zu- geführt wird. Das Geld vertreten hier außer deu uoch in Wien geprägten Maria Theresia-Thalern die im Indischen Ozean gewonnenen, 2,« ein langen Kauri- muscheln, von denen 2000 Stück hier etwa 3 Mk. werten. Die Zölle und Hafengelder der Kolonie decken schon seit mehreren Jahren ihre Verwaltungskosten. Die Volkszahl war bisher nur für ein küstennahes Gebiet, das nicht größer ist als die Provinz Westpreußen, mit einiger Sicherheit zu be- rechnen und zwar aus etwa '/2 Mill. Der Süden ist besetzt von bctt Bäntu-Negern S.-Afrikas. An der Küste wohnen die „Zwischenhändler-Stämme", die sich des ge- *i Kamerün-Fluß, vom port. caiuaröes ^kamaröngschj, bedeutet Krabbenfluß. **) S. Bilderanhang S. 58.

7. Physische Landeskunde Deutschlands (Oberstufe), Die deutschen Kolonieen - S. 34

1893 - Breslau : Hirt
34 Die deutschen Kolonieen, der besten Männer nnter den Afrika-Forschern das Leben gekostet haben (L. Wolf, v. Francois),^ jedoch scheint das trocknere Hochland erheblich gesünder zu sein. Herrlich ist das Pfianzentnld, gebildet aus schön gefiederten Öl- und Kokos- palmen, Affenbrotbäumen, von denen fast jeder einzelne einen kleinen Wald für sich bildet, und von Lianen umkränzten Urwaldbäumen. Auf der roten Ebene baut die dichtgedrängte Bevölkerung die Früchte des Sudans an: Mais, Durra «Mohren- hirse, Sorghum), mehlhaltige Wurzelgewächse «Kasfave, '?)ams) und Baum- wolle; die Grasfluren des Hochlandes ernähren zahlreiche Rinder, Pferde und Efel. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind das aus dem Fruchtfleisch der Olpalme gewonnene Ol, ihre ebenfalls Öl liefernden Fruchtkerne, die „Palm- kerne", und Gummi. Eingeführt werden namentlich Gewehre, Schießpulver und leider die dem Neger so verderblichen Spirituosen. Der Eigenhandel des Schütz- gebietes leidet darunter, daß die Handelspfade aus dem Innern nicht nach unserer Küste, sondern zumeist nach Salaga und dem ziemlich schiffbaren Bolta führen, dessen Mündung den Briten gehört. Die Zolle decken aber bereits die Ausgaben der Niederlassung, und diese hat alle Aussicht, eine einträgliche Pflanzuugskolonie*) zu werden. Die große Masse der Bevölkerung bilden die Evhe, die zu den Sudan- Negern gehören, kräftig gebaute, dabei friedfertige und sogar ziemlich arbeitsame Menschen. Ihre Religion ist der Fetischdienst. Ortschaften. Erworben wurde das Schutzgebiet J884 unter Nachtigals Mitwirkung. Faktoreien^) von Deutschen und anderen Europäern sinden sich nur an der Küste. Sitz des kaiserlichen Kommissars ist Sebe, hart au der französischen Grenze. —Küstenorte sind von W. nach £). Klein-Popö^) (10000 (5.), Togo (8000 E.), Bagida und Lome. — Am Gebirgsrande nahe dem 7. Parallel liegt die Station Mrsahöhe; die nördlichste ist Bismarckbnrg, auf dem Hochlaude uahe der Gradkreuzung 8+1. 2. Kamerün. [Zur Zeit etwa 400000 qkm, alfo größer als das Königreich Preußen. ] Lage und Grenzen. Deutsch ist die Küste zwischen den beiden Guinea- Teilen im innersten Winkel der Busen von Benin und Biäsra, vom Akloa-Aasef) bis zum Campo-Flnsse^ sie ist mit 320 km etwa so lang wie die Ems. Von der Campo-Mündung läuft die Grenze nach O., an der anderen Seite n.o.-wärts über Ao la, die Hst. des Sud an-Reich es Adamaua, dieses recht unglücklich in zwei Teile zerschneidend, ans den Tsäd-See zu. Aus diesen Mittelpnnkt des gesegneten Sudans weist wie ein Pfeil aus gespanntem Bogen die Spitze des Busens von Benin, und die Bedeutung unseres Gebietes für den Welthandel hängt davon ab, ob die Deutschen in dem Streben nach jenem Ziele sich wirklich von den Franzosen überholen lassen werden, nachdem schon die Briten die beste *) Unter Pflanzung (Plantage) versteht man in diesem Sinne den im großen be- triebenen Anbau von tropischen oder subtropischen Früchten durch Eingeborene unter Leitung von Weißen. ** Faktoreien sind von Handelshäusern im Auslande angelegte Warenhäuser zum Aufkauf ausländischer und Verkauf eigener Waren, S. Bilderanhang S, 57. ***) D. i, portugiesisch ^ Volk, Stamm; Groß-Popö liegt im französischen Gebiete. + Dieser Mündungsbusen wird von deutscher Seite als Grenze angenommen statt des zu diesem Zwecke früher mit den Engländern vereinbarten Rio d el Ney, der wegen seiner Lage dazu nicht verwendbar scheint.

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 16

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — mehreren geschlossenen Höhenzügen, von denen Querriegel (Gitter), wie Olymp (Götterberg), Othrys, Ötagebirge, der Parnaß (Dichterberg- Orakel zu Delphi) sich nach 0 abzweigen. Bodengestalt zwischen den Querriegeln? — tiefe Gebirgskessel von Larissa (wie in Böh- men, Kornkammer Griechenlands), schmale Küsteuebenen (Thermo- pylen). Entfernung vom Hauptkamme nach beiden Küsten im 0 und W? — mehr der Westküste genähert. Folgen dieser Bodengestalt? — Klima verschieden (Nachweis: in den ringsumschlossenen Thalkesseln im Sommer drückende durch keine Seewinde gemilderte Hitze, im Winter große Kälte — auf den Höhen rauh, in den Tiefebenen der Buchten mildes ozeanisches Klima) — größere, schiffbare Flüsse fehlen — im Winter viel, im trockenen Sommer wenig oder gar kein Wasfer — infolge der Ver- gitterung werden die fruchtbaren Landschaften der tiefen Mulden zur Regenzeit (im Winter) überflutet; im Sommer verengt sich der Spiegel der so entstandenen Seen, die Sumpfgegenden sind unge- gesund und nur zum Teil mit Reis und Baumwolle bepflanzt — der Hauptkamm trennt Thessalien von Epirus, und die Querriegel hatten im Altertum die Kleinstaaterei von Griechenland zur Folge — geschützte Lage der Küsten- und Thalebenen, der Buseu und Buchten im 0. Folge? Platanen-, Lorbeer- und Olivenhaine, Weingärten, Weizenfelder, Tabakfelder. Ansfuhr? Korinthen, Wein, Olivenöl, Tabak, Feigen. Einfuhr? — Getreide, Vieh, Fleisch, Holz, Köhlen. Epirns nach einem Küstenbilde: Steile Abhänge mit einem sumpfigen Küstenstreifen — zerrissene Kalkmassen mit tief eingeschnittenen Thä- lern und wilden Felsschluchten — die bis 1500 m hohen Gipfel sind vielfach kahl und nur hier und da mit Kiefern bedeckt. Bewässerung dieses Kalkgebirges? (Siehe Karst, dinar. und alban. Geb.!) Flüsse, aus den Seen und Höhlen im Innern des Gebirges; aus Karstlöchern sehr stark hervorbrechend, fließen sie durch Seen und fruchtbare Thalmulden. Folge? — in den Thälern Wein- gärten, Weizenfelder und entzückende Wiesengründe — auf den Hochebenen weite Strecken unangebaut und der Viehweide preisge- geben (11 % Feld, 22 % Weideland, 2/3 brach) — wenig Ansiedelungen — in den Dörfern und Städten armselige Hütten (30 Einw. auf 1 qkm) — Einfuhr von Getreide, Vieh, Fleisch Holz- und Kohlenausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein Tabak. Athen: Lage? (Siehe Karte!) — in einiger Entfernung vom Meere, — etwas landeinwärts. Warum? — weil die alten griechischen, Ansiedler hier Schutz vor den Seeräubern suchten. Piräus, der Hafen Athens, ist eine Stunde von der Hauptstadt Griechenlands entfernt. Größe? 108 T. — Hauptstadt und Residenz.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 34

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Gipfel schweift der Blick von der Adria über die Halbinsel bis zum Tyrrhen. Meere. Nach O fällt der Apennin steil ab, nach W allmählich, da hier mehrere Parallelketten und die Sabiner Berge vorgelagert sind. Dazwischen liegen breite, reichbewässerte, fruchtbare Längsthäler, die wieder durch Querthäler verbuudeu und von Straßen und Eisenbahnlinien durch- schnitten sind. Zusammenhängende Waldbestände (Buchen und Kastanien) sindet man nur an den Westabhängen der Abrnzzen, sonst meistens kahle, vielfach zerklüftete Felsen, auf dem Gipfel des Gran Sasso Heide, Wiesen mit Alpenpflanzen und mehrere Monate Schnee. Wein, Obst und Ge- treide gedeihen noch in einer Höhe von 1999 m. Inmitten nackter Steinflächen stehen gar oft Ölbäume. Den Abruzzeu parallel laufen die Albaner- und Sabiner-Berge. Ihnen ist am untern Tiberbecken die breite Ebene von Latinm vorgelagert. Sie war früher fehr bebaut, ist jetzt wegen der Fieberluft in den Sümpfen bis an Rom heran vereinsamt. Die Pontinischen Sümpfe ziehen sich an der Westküste von Livorno bis Salerno hin. (Bild.) Sie sind mit üppigem Grase bewachsen, dazwischen erblickt man einzelne Baumgruppen. Es sind keine Ebenen, sondern Hügelwellen, die im Frühlinge ergrünen und blühen und im Herbste sich bräuneu. Hierher treiben im Winter die berittenen, lanzentragenden Hirten ihre Büffel- und Schafherden; doch bald kehren sie in ihre Berge zurück. Die Dörfer und Städte stehen meistens auf den Gebirgen. Längs der Küste ziehen sich flache, halbkreisförmige Buchten hin; Sümpfe, Lachen, undurchdringliches Gestrüpp, Waldesdickichte wechseln ab. An dem schwankenden Gange und der bleichen Gesichts- färbe der spärlichen Bewohner erkennt man den verderblichen Einfluß der giftigeu Miasmen. Reiche Ernten werden mit Gefahr des eigenen Le- bens hier gewonnen. Rndel wilder Schweine wühlen im Morast, Füchse und Wölfe überfallen die Herden. Rom (nach Karte n. Bild v. Lehmann): Lage? (nach Karte) — an der Tiber auf 7 Hügeln erbaut (Siebeuhügelstadt) — fruchtbares Hinterland — Nähe des Meeres — Tiberthal und Querthäler der Ab- ruzzen als natürliche Straßen nach Venedig, Mailand — Dampfschiffahrt und Eisenbahnverbindungen nach Livorno, Florenz, Genua und nach Neapel u. s. w. Bild v. Lehmann: In der Mitte des Bildes sehen wir das alte Forum Roms. Es ist ein großer weiter Platz, welcher von gebrochenen Säulen, Statuen, Triumpsbogen und zerstörten Hallen umgeben ist. Hier hielten die alten Römer die Volksversammlungen ab, und von hier aus beherrschten sie die Welt. Die Trümmer der Kaiser- Paläste liegen auf dem Palatin, die Ruinen des Kolosseums, eines Thea- ters, das 199999 Zuschauer faßte, stehen noch. Innerhalb der Schranken wurden eiust Tausende von Märtyrern den wilden Tieren preisgegeben, auch Gladiatoren kämpften hier gegeneinander. Im Hintergrunde des Bildes erblickt man das neue Rom mit seinen Palästen. Im Quirinal

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 75

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 75 — Woher kommen die Moränen? Das Eis sprengt die Felsen, und die Gletscher tragen die Felsblöcke und Gesteinssplitter abwärts und überschütteu fruchtbare Gefilde, so daß sie iu unfruchtbare Steinhalden verwandelt werden. Warum Abholzuugeu au deu Abhängen gefährlich? Ge- witterregen, der schmelzende Schnee schwemmen von den kahlen Abhängen den fruchtbaren Erdboden weg, so daß die nackten Felsen hervorstehen und die Anpflanzung von Bäumen unmöglich wird. Welchen Nutzen haben die Gletscher im Haushalte der Natur? Unter diesen Gletschern ist das ganze Jahr hindurch Wasser aufgespeichert, so daß die Flüsse und Ströme auch in der trockensten Sommerzeit von hier aus gespeist werden. Entstehung, Nutzen und Schaden des Föhn? Der Föhn kommt von S und ist daher heiß und trocken (Fortsetzung des Sirocco). Er schmilzt die Schnee- und Eismassen sehr rasch, so daß die Matten bald vom Eise und Schnee befreit und die Pflanzen hervorgelockt werden. Der Lenz beginnt dann in den Alpen zeitiger, und die Sennhirten können flüher mit ihren Herden auf die Alm ziehen. Der Schnee würde ohne diesen Wind in den schattigen Hochthälern noch sehr lange, vielleicht für immer liegen bleiben. Warum ist in den Hochalpen große Kälte und weder Abend- und Morgenrot noch Morgen- und Abenddämmerung? Es ist nur solange heller, klarer Tag, als die Sonne am tiesblanen, eher schwarz- blauen Himmel steht; sinkt sie aber hinter dem Horizont, so tritt in kurzer Zeit tiefe Nacht ein, weil die dünne Luft iu diesen Höheu die Strahlen nicht einsaugt (absorbiert) und reflektiert, als im Tieflande. Aus diesem Gruude ist es dort obeu auch viel kälter, als im Thale. Durch die dünne Luft scheine« auch die Sterue und der Mond viel klarer. In- folge der Wärmeabnahme nach oben nehmen auch die Pflanzen immer mehr ab- denn sie brauchen zu ihrer Eutwickelung immer eine gewisse Wärme. Tropische Gewächse werden in Treibhäusern gezogen. Im Winter und am Nordpool wachsen wegen der Kälte keine Pflanzen. Wert der Pässe und Verkehrswege in den Alpen? Hier- durch wird der Güter- und Personenverkehr zwischen der Schweiz und Italien viel billiger. Die Südfrüchte, Rohseide, der Marmor und Mac- caroni Italiens gelangen schnell und verhältnismäßig billig nach der Schweiz und Deutschland, und die Ergebnisse des deutschen Reiches, Metall-, Baumwollwareu, werden ebenso nach Italien ausgeführt. Warum werden die Gemsen mit Lebensgefahr gejagt? Sie liefern gutes Fleisch, vorzügliches Leder zu Handschuhen, das Gemshorn wird zu Stockgrisfeu, der Gemsbart als Hutschmuck verwendet. Einfluß des Gebirges auf seine Bewohner? Durch die reine Luft, einfache Kost und harte Arbeit wird der Körper gestählt, durch die
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