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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 83

1877 - Langensalza : Beyer
— 83 See hinaus. In einem Engpaß Bei Küßnacht legte er sich aus die Lauer, den Vogt erwartend. Als derselbe herankam, flog ihm Tells Pfeil in das Herz. So wurden, freilich durch Mord, die Schweizer ihres ärgsten Bedrückers ledig. Die Eidgenossen verhielten sich indessen vorläufig noch ruhig. Erst in der Nacht vom 31. Dezember 1307 auf den 1. Januar 1308 überfielen sie die Zwingburgen, Brachen sie und verjagten die österreichischen Besatzungen. So Befreiten sich die drei sogenannten Ur-Kantone von der österreichischen Herrsckaft. Uebrigens wollen wir uns hierbei merken, daß die Geschichten von Wilhelm Tell und den andern Befreiern der Eidgenossen durchaus sagenhaft sind. Albrecht I. ward noch in dem nämlichen Jahre von seinem Nessen Johann von ^chtoaben (Parricida), dem er sein väterliches Erbevorenthalten hatte, am Zusammenfluß der Reuß und der Aar ermordet. Die Nachfolger Albrechts auf dem Kaiserthrone Bestätigten den Schweizern ihre Freiheiten , freilich hatten dieselben gegen die Unterjochungslust der österreichischen Herzoge noch gar manche Kämpfe auszustehen. Leider haben die Eidgenossen ihre siegreichen Kämpfe gegen die österreichische Herrschaft auch dazu Benutzt, um sich von dem deutschen Vaterlande loszureißen §. 105. Mrechts I. Nachfolger. Weil den deutschen Fürsten, wie wir schon gesehen haben, daran lag, so selbständig wie möglich m sein wählten sie nach Rudolf von Habsburg nur solche Männer zu Königen' deren Besitztum nur klein und deren Macht deswegen gering war! Wenn nun solche Könige darnach strebteu, ihr Besitztum zu vergrößern, um dadurch mehr Macht zu gewinnen, so kamen sie dann mit beu mächtigsten deutschen Fürsten in Krieg, so daß die Kämpfe in Deutschland niemals aufhörten. Von Albrechts Nachfolgern sind am Berühmtesten geworden Heinrich Vii (1308 Bis 1313, ehe er König ward, war er von Luxemburg). Derselbe ward gleich nach Albrechts I. Ermordung zum Könige gewählt und war ein kraftvoller, tapferer Fürst Er zog auch wieder nach Italien und ließ sich daselbst zum Kaiser ^ey starb er in dem fremden Lande, wahrscheinlich vergiftet . ®em Nachfolger war Ludwig Iv der Baier (1314 Bis ^ Kaiser dessen Regierungszeit fast ganz durch heftige Kämpfe gegen bte Itebergnfte der Päbste ausgefüllt warb. Dann Karl Iv Eel Heinrichs Vii, der Besonbers beswegen merkwürdig geworben ist weil er im Jahre 1356 ein wichtiges Gesetz gab (die goldene Bulle),' asselbe Besagte, daß von jetzt an nur die sieben Bebeutenbsten Fürsten Deutschlands beu König wählen ober küren sollten (Kurfürsten^. Ferner ist zu merken Sigismund, Karls Iv Sohn, welcher im Jahre 1417 fr}*9*™™*1 ^"Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, mit der Mark Brandenburg Belehnte. Die Nachkommen dieses Friedrich (bte Hohenzollern) herrschen noch Bis auf den heutigen Tag im Branden-durg-preußischen Staate und nunmehr auch als deutsche Kaiser. Nach

3. Länderkunde von Europa - S. 114

1904 - Langensalza : Beyer
114 9. Frankreich. 4. Welche Schweizer Waren werden in nnsrer Stadt verkauft? 5. Welche Erzeugnisse unseres Heimatlandes gehen nach der Schweiz? 6. Auf welchen: Wege gelangen die Waren aus der Schweiz zu uns? (z. B. der Emmentaler Käse, die Züricher Seide, die Baseler Leckerli?) 7. Welche geschichtliche Beziehungen haben zwischen der Schweiz und Deutschland bestanden? 8. Welche Schweizer Orte haben in der Geschichte eine Rolle gespielt? 9. Wie kommts, daß die kleine Schweiz ihre Freiheit bewahrt hat? 10. Wie kommts wohl, daß gerade auf Schweizer Boden wichtige internationale Vereinbaruugen getroffen worden sind? (Weltpostverein, Berner Konvention.) 11. Welche Bedeutung hat die Neutralität des Landes? 12. Welche Vorteile bietet dem Schweizervolk die Landschaftsnatur? 13. Inwiefern gehört die Schweiz zu deu Mifchläuderu Europas? 14. Inwiefern kann die Schweiz als ein Durchgangsland bezeichnet werden? 15. Inwiefern bildet die Schweiz die Schwelle zwischen dem sonnigen Süden und dem rauheren Norden? Verwertung des ötoffes im Deutschunterricht: z. B. a) Aufsätze: Eine Reise durchs Berner Oberland. — Eine Fahrt über den Vierwaldstätter See. — Vom Genfer See zum Bodensee. — Schweizer Waren. — Eine Fahrt über den Gotthard. — Das Leben des Sennen usw. b) Lesestücke: Alpenhirt und Alpenjäger (Schiller). Der Zürichersee (Klopstock). Die Gotthardbahn. — Die Alpen. — Die Lawinen. — Äie Gemsjagd. 9. Frankreich. Ziel: Das Land, das unter den Staaten Europas lange Zeit die führende Rolle besaß. Vorbereitung: Welches Volk hat denn heutzutage die führende Rolle in der Welt? England. Inwiefern? Großbritannien ist die Beherrscherin des Weltmeers; es besitzt unter allen Staaten die größte Macht; es steht auf dem Weltmarkte an erster Stelle usw. Wodurch hat Großbritannien diese Machtstellung unter den Völkern erlangt? Seine Weltmachtstellnug verdankt England seiner günstigen Lage mitten im Weltmeere zwischen der alten und neuen Welt, seiner trefflichen Küstengliederung und seinem Reich- tum an Bodenschätzen; dadurch war es möglich in allen Weltteilen Kolonien anzulegen, mit allen Ländern Handelsbeziehungen anzuknüpfen und eine vielseitige Industrie ins Leben zu rufen. Hat denn Großbritannien nicht immer diese führende Stellung im Rate der Völker eingenommen? Nein, es gab eine Zeit, da nahm England noch eine sehr bescheidene Stellung

4. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 82

1865 - Langensalza : Beyer
82 Jeder, der sich in denselben wollte anfnehmen lassen, mußte sich durch Fasten, Beten, Beichten, Communiciren dazu vor- bereiten, und eine Nacht in voller Rüstung unter den Waffen zubringen. Er wurde dann in der Kirche von einem Priester- feierlich eingesegnet, und von einem Pathen, den inan iinu wählte, in Gegenwart einer Menge anderer Ritter und vorneh- mer Personen, zum Ritter geschlagen, indem er drei Schläge mit der flachen Degenklinge auf die Schulter bekam. Die Angesehensten unter den Anwesenden schnallten ihm die Sporen an die Füße, und legten ihm beu Panzer an. Auf diese Feierlichkeit folgte nun ein glänzendes Fest. Vor dem 21. Jahre konnte Niemand Ritter werden, und schon vorher mußte er, bis zum 14. Jahre, als Bube, und von da an als Knappe bei einem Ritter gedient und gelernt haben, mit Pferden und Waffen umzugehen. So entstanden die Rit- terzünfte. Die Ritter hatten, nach ihrem Stande und nach ihrer Nation, verschiedene Pflichten, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Kirche zu schützen und — wie schon angedeutet — Witt wen und Waisen zu ver- theidigen, Ungläubige zu verfolgen re. Wer diese Pflichten nicht erfüllte, wurde seiner Ritter würde entsetzt und noch ans andere Weise gestraft. 17. Die Turniere. Bisweilen wurden glänzende Ritter spiele (ritterliche Uebnngen) gehalten, welche Turniere hießen.*) Gewöhnlich machte man iiu Lande lange vorher den festlichen Tag bekannt, an welchem die Turniere stattfinden sollten. Von allen Sei- ten strömten dann prächtig geharnischte Ritter in Menge herbei; *) Das Turnier (Touruir, von tourner, d. h. wenden, drehen) hat seinen Namen von den Schwenkungen der Pferde und Reiter. Im Ilten Jahrh. kam es in Frankreich auf.

5. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 212

1865 - Langensalza : Beyer
212 Lucka unweit Altenburg non Friedrich dem Gebissenen und Diezmann so geschlagen, daß er sein ganzes Heer verlor. Durch seine Schuld verlor Alb recht auch die Schweiz, welche sonst zum deutschen Reiche gehörte. ' Er war hart und ungerecht gegen die Schweizer, und da- durch veranlaßt^ er, daß diese vou ihm abfielen; er war auch ungerecht gegen seines Bruders Sohn, Johann von Schwaben, und das brachte ihm sogar den Tod. Im Frühjahr des Jahres 1308 kam Albrecht in seine Erblande an der Grenze der Schweiz, um eine große Macht zum Kriege wider Böhmen zu rüsten. Viele Fiirsten begleiteten ihn, und unter diesen befand sich auch sein junger Vetter, der Prinz Johann von Schwaben, der nach seines Vaters Tode an Albrecht's Hofe erzogen und von diesem bevormundet wurde. Jetzt war Johann 20 Jahre alt, hatte aber schon mehrmals seinen Oheim um Uebergabe seines väterlichen Erbes, des Her- zogthums Schwaben, gebeten. Als er eines Tages auch wieder in ihn drang, verweigerte ihm Albrecht abermals seine Bitte und setzte ihm scherzend einen Blumenkranz auf das Haupt, und meinte: »Der, nicht aber eine Krone zieme seinem Alter; er möge nur ihm die Regierung seiner väter- lichen Er b l ande noch ii b e rl a sse n.« Erzürnt ging Johann von ihm, und mißvergnügte Adelige schürten seinen Uumuth bis zu dem entsetzlichen Entschlüsse, den Kaiser 31t er morden, wobei sie ihm helfen wollten. Es war am l. Mai 1308, als Albrecht nach der Tafel von seinem Schlosse Baden in Aargau nach Rhein felden zu seiner Gemahlin reiten wollte. Unter seinem zahlreichen Gefolge befanden sich auch Die, welche ihm nach dem Leben trachteten, ohne daß er Etwas der Art argwohnte. Der Weg führte das vom Flusse Reuß durchfluthete Thal hinab, und bei den Trümmern der alten Römerstadt Vindonissa, jetzt Windisch, setzte Albrecht in einer Fähre über den Fluß. Johann und seine Mit verschworenen drängten sich zu- erst mit in das Fahrzeug, so daß dasselbe außer ihnen nur noch einen Ritter faßte. Am jenseitigen Ufer angekommen und also vom übrigen Gefolge des Kaisers getrennt, setzten sich Alle wieder

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 214

1865 - Langensalza : Beyer
214 44. Entstehung des Schweizerbundes. — Wilhelm Tell. 1307. Albrecht's Regierung war, wie wir gesehen haben, kein Segen für Deutschland. Sein ungerechtes und hartes Verfahren gegen die bis dahin mit dem deutschen Reiche verbundenen Schweizer veranlaßt diese zu einer Empörung, in welcher sie jene Un- abhängigkeit von Deutschland erkämpften, welche bis heute noch besteht. v Die Schw eizer lebten seit uralten Zeiten entweder als Hirten bei ihren weidenden Heerden in den Alpenthälern, oder als fleißige Bürger, welche Gewerbe und Handel trieben, in wohlhabenden Städten, bloß geschützt durch ihren Muth und ihre Freiheit. Sie sind ihrem Stamme nach ein ächtdeutsches Volk, und nur nach Frankreichs Grenze zu ist die französische Sprache die herrschende geworden. Das helvetische Land war ehedem in verschiedene, geistliche und weltliche, Gebiete getheilt, welche zum Theil unter dem deutschen Kaiser standen. Mehrere Städte waren kaiserliche freie Reichsstädte, namentlich die sogenannten Wald- städte, Schwyz, Uri und Unterwalden, welche unter dem Namen der Kantone (Orte, oder Ortschaften) von ihren eigenen Obrigkeiten regiert wurden. Kaiser Alb recht I., der viele Stammgüter in der Schweiz besaß, wollte gern die Macht seines Reiches noch vermehren, und deßhalb trug er den Waldstädten (Waldstetten) an, sie möchten sich dem erblichen Schutze des mächtigen östreichischen Hauses unterwerfen. Die Schweizer erklärten aber, daß sie in dem Zustande ihrer Vorfahren zu ver- bleiben wünschten, und wiesen somit Albrecht's Antrag zurück. Der Kaiser setzte ihnen deßhalb zwei strenge Reichsvoigte und ließ es zu, daß diese sich manche Gewaltthätigkeiten erlaubten, weil er hoffte, das Volk solle aus Noth noch zu dem Entschlüsse kommen, seinen Willen zu th'un und ihm unterthänig, d. h. habsburgisch oder östreichisch zu werden. Der Reichs- oder Landvoigte waren zwei: Hermann G eßl er von Brun eck und

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 197

1865 - Langensalza : Beyer
197 Bevor wir von seiner Krönung 1111b Regierung reden, wollen wir erst aus seinem frühern Leben Einiges mittheilen. In seinen jüngern Jahren war Rudolph oft etwas keck und übermüthig. Rach Art des damaligen Adels liebte er Fehden über Alles. Gab es auf heim a thl ich ein Boden fernen Krieg, so zog er in die Fremde, und der Klang seines Schwertes schallte so weit hin, daß selbst der König von Böhmen ihn einladen ließ, an seinem Kampfe gegen die Ungarn Theil zu neh- men, was Rudolph auch freudig und mit gutem Erfolge that. Auch die Bürger von Zürich nahmen seinen Arm in An- spruch, als der Freiherr von Regensberg Böses gegen sie im Schilde führte. Dieser gefürchtete Mann hatte nämlich Zürich's Bürger mit seinen Burgen wie mit einem Garne umstellt. Da man nun fürchtete, atiein mit ihm nicht fertig werden zu können, so wurde Rudolph erpicht, ihr Schirm Hauptmann zu werden. Dieser übernahm das ihm angetragene Amt gerne, und züchtigte den stolzen Freiherrn für seinen Uebermuth, so daß er zuletzt noch froh sein mußte, als Bürger von Zürich sein Leben in Ruhe beschließen 311 können. Rudolph hatte alle seine Burgen mit List eingenommen. Wie listig er zu Werke ging, beweiset das Nachstehende: In einer Entfernung von ungefähr einer halben Stunde von Zürich ist der Utoberg, und auf demselben stand ehedem die feste Uetlibürg. Von hieraus machte Leuthold von Re- gensberg öfter Streifzüge in die unten liegende Landschaft des Zürcher-See's. Gewöhnlich gebrauchte er dazu zwölf weiße Pferde und ebenso viel weiße Hunde. Um die Burg, welche durch Gewalt schwer zu gewinnen war, einnehmen zu können, bediente sich Rudolph folgender List: Er ließ heimlich zwölf weiße Pferde und auch eine gleiche Anzahl von Hunden aufkaufen, über- Die Habsbnrg (ursprünglich Habichtsburg), das Stammschloß dieser Grafen, lag am reckten Ufer der Aar, unweit des Städtchens Brugg, im Kanton Aargau. Nordöstlich über dem freundlichen Badeorte Schinz- nach (auf dem Wülpesberge) sieht man heute noch die sorgfältig erhal- tenen Trümmer dieser berühmten Burg, welche im elften Jahrhundert (1020) vom Grafen Ratbod, und zwar ans Kosten seines Bruders, des Bischofs Werner von Straßbnrg, erbaut worden ist.

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 48

1869 - Langensalza : Beyer
48 tor Augustin Schürfst, erzälend, was sich in seinem Abwesen zu Wittenberg verlosten habe Er grüßt uns und lächelt, zeiget mit dem Finger und spricht: „Dieß ist der Philipp Melauchthon, von dem ich euch gesagt Hab/' Da kehret sich Philippus gegen uns, fraget uns viel und maucherlep der Lausten halb, daß wir ihm so vil wir wüßten, Bescheid gaben. Also verzerten wir denselben Tag mit ihnen, uuserthalb mit großen Freuden und starkem Verlangen/' — Am 7ten März 1522 kam Luther in Wittenberg an, wo er mit großem Jubel empsaugen wurde. Fortsetzung der Reformation Luther's. Bald nach seiner Ankunft in Wittenberg bestieg Luther die Kanzel, predigte acht Tage lang mit siegender Beredtsamkeit gegen die Bilder- stürmerei und stellte die gestörte Ruhe und Ordnung wieder her. Die Ruhestörer mußten aus Wittenberg weichen; Luther aber blieb daselbst und wirkte von da durch zahlreiche Schriften für die Verbreitung, der Reformation; auch vollendete er die Uebersetzung des neuen Testamentes, welches nun gedruckt und mit solcher Begierde ge- kauft und gelesen wurde, daß es, bevor ein Jahr verstrich, neu aufge- legt werden mußte. So groß war der Hunger nach Gottes Wort! Auch ein kleines deutsches Gesangbuch, das 38 Lieder enthielt, ließ er drucken und gab überhaupt dem ganzen Gottesdienste eine zweckmäßigere Einrichtung. Statt der unverstandenen lateinischen Gesänge und Gebete wurden deutsche eingeführt.*) In Schwe- den, Dänemark, Böhmen, Schlesien, Polen, Pommern, Mecklen- burg, Liefland, Braunschweig und vielen deutschen Städten fand die evangelische Lehre immer mehr Anhänger, und immer tiefere Wurzeln schlug Luther's Lehre, daß die Bibel allein und nicht das Ansehen menschlicher Lehrer die Richtschnur unsers Glau- *) In früheren Zeiten war die Theilnahme der Gemeine an dem Kirchen- gesange auf das Singen des Kyrie eleison beschränkt, erst später wurden Reimstrophen gesungen. Jetzt tauchten aus dem Grunde begeisterter Herzen Lieder empor, die wieder zu Herzen drangen. Wer sich im Geiste in jene Zeit zu versetzen vermag, der wird auch ermessen können, von welcher Wirkung die Lieder, z. B. die Lutherischen „Nun freut Euch liebe Christengemein", „Aus■ tiefer Noth schrei ich zu Dir" re. damals sein mußten.

9. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 56

1869 - Langensalza : Beyer
56 Und den hohen Göttern zündet Kalchas jetzt das Opfer an. Pallas, die die Städte gründet Und zertrümmert, ruft er an, Und Neptun, der um die Länder Seinen Wogengürtel schlingt, Und den Zeus, den Schreckensender, Der die Aegis grausend schwingt. Aus gestritten, aus gerungen Ist der lange schwere Streit, Ausgefüllt der Kreis der Zeit, Und die große Stadt bezwungen. Atreus Sohn, der Fürst der Schaaren, Uebersah der Völker Zahl, Die mit ihm gezogen waren Einst in das Skamander Thal, Und des Kummers finstre Wolke Zog sich um des Königs Blick: Von dem hergeführten Volke Bracht' er Wen'ge nur zurück. Drum erhebe frohe Lieder, Wer die Heimath wieder sieht, Wem noch frisch das Leben blüht, Denn nicht Alle kehren wieder. Alle nicht, die wiederkehren, Mögen sich des Heimzugs freun: An den häuslichen Altären Kann der Mord bereitet sein. Mancher fiel durch Feindestücke, Den die blut'ge Schlacht verfehlt! Sprach's Ulyß mit Warnungsblicke, Von Athenens Geist beseelt. Glücklich, wenn der Gattin Treue Rein und keusch das Haus bewahrt, Denn das Weib ist falscher Art, Und die Arge liebt das Neue. Und des frisch erkämpften Weibes Freut sich der Atrid und strickt Um den Reiz des schönen Leibes Seine Arme hochbeglückt. Böses Wort muß untergehen, Rache folgt der Frevelthat; Denn gerecht in Himmelshöhen Waltet des Chroniden Rath!

10. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 57

1869 - Langensalza : Beyer
57 Böses muß mit Bösem enden; An dem frevelnden Geschlecht Rächet Zeus das Gastesrecht, Wägend mit gerechten Händen. Wohl dem Glücklichen mag's ziemen, Rufet Oileus tapfrer Sohn, Die regierenden zu rühmen Auf dem hohen Himmelsthron! Ohne Wahl vertheilt die Gaben, Ohne Billigkeit das Glück, Denn Patroklus liegt begraben, Und Thersites kommt zurück! Weil das Glück aus feinen Tonnen Die Geschicke blind zerstreut, Freue sich und jauchze heut, Wer des Lebens Loos gewonnen! Ja, der Krieg verschlingt die Besten! Ewig werde dein gedacht, Bruder, bei der Griechen Festen, Der ein Thurm war in der Schlacht. Da der Griechen Schiffe brannten, War in deinem Arm das Heil; Doch dem Schlauen, Vielgewandten Ward der schöne Preis zu Theil. Friede deinen heil'gen Resten! Nicht der Feind hat dich entrafft, Ajax fiel durch Ajax Kraft; Ach, der Zorn verderbt die Besten! Dem Erzeuger jetzt, dem Großen, Gießt Neoptolem des Wein's; Unter allen ird'schen Loosen, Hoher Vater, preis' ich dein's, Von des Lebens Gütern allen Ist der Ruhm das Höchste doch; Wenn der Leib in Staub zerfallen, Lebt der große Name noch. Tapfrer, deines Ruhmes Schimmer Wird unsterblich sein im Lied; Denn das ird'sche Leben flieht, Und die Todten dauern immer. Weil des Leidens Stimmen schweigen Von dem überwund'nen Mann,
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197 26
198 18
199 14