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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Mittelalter - S. 166

1900 - Berlin : Duncker
vereinigen sich Schwyz, Uri und Unterwalden zum ersten eidgenössischen Bündnis gegen ihre Herrschaft, aber ohne Erfolg. Der Bund zerfällt bald wieder, und die Habsburger behaupten ihre Rechte in vollem Umfange in Schwyz und Unterwalden, während Uri reichsunmittelbar bleibt. König Rudolf I. behält während seiner Regierung die Landgrafschaft in der Hand. Seine Regierung ist milde. Unmittelbar nach seinem Tode erneuern Schwyz, Uri und Unterwalden ihren Bund zu Schutz und Trutz. Adolf von Nassau verbrieft 1297 Uri und Schwyz die Reichsunmittelbarkeit. Die Thronbesteigung Albrechts I. aber macht der Freiheit der Gemeinden wieder ein Ende. Sie fügen sich stillschweigend der königlichen und landesherrlichen Gewalt. Gewaltthaten kommen weder von ihrer noch von der Seite Albrechts vor. Heinrich Vii, den Habsburgern feindlich, erkennt von neuem die Reichsunmittelbarkeit der drei Thäler und die von seinen Vorgängern hierüber ausgestellten Urkunden an und räumt ihnen ausserdem ausdrücklich die eigne, einheimische Gerichtsbarkeit ein (Juni 1309). Bei der Doppelwahl Friedrichs des Schönen von Oesterreich und Ludwigs von Bayern schlagen sich die Schweizer auf die Seite Ludwigs. Sie werden von Friedrich wegen Schädigung des Stiftes Einsiedeln in die Reichsacht gethan. Zur Vollstreckung der Reichsacht zieht Herzog Leopold, der Bruder Friedrichs, 1315 gegen sie, wird aber am 15. November in der Schlacht am Morgarten völlig besiegt. Unter dem Eindruck dieses Sieges erneuern Schwyz, Uri und Unterwalden am 9. Dezember 1315 zu Brunnen den ewigen Bund von 1291. Ludwig der Bayer gewährt ihnen 1316 umfassende Freiheitsbriefe und erkennt 1331 nochmals alle ihre Privilegien an. Im Laufe des Xiv. Jahrhunderts treten fünf neue Orte zu dem Bunde der Waldstätten; alle

3. Mittelalter - S. 168

1900 - Berlin : Duncker
Zürich schliesst 1442 einen ewigen Bund mit Friedrich Iii., der seinerseits auf seine Bitte von Karl Vii. von Frankreich mit den Armagnaken unterstützt wird. 1444 erliegen die Schweizer in heldenmütigem Kampfe der Uebermacht der Franzosen bei St. Jacob an derbirs, schliessen aber kurz darauf mit ihnen Frieden. Der Friede mit Zürich kommt erst 1450 zu stande. Zürich entsagt dem Bunde mit Friedrich Iii. und tritt der Eidgenossenschaft wieder bei. 1454 schliesst sich Schaffhausen dem Bunde an, bald darauf wird der Thurgau erworben und Winterthur, die letzte österreichische Besitzung in diesen Landen, an Zürich von Sigmund von Tyrol verpfändet. Unfähig, dem weiteren Vordringen der Schweizer ein Ziel zu setzen, verpfändet Sigmund zugleich in der Absicht, ihnen einen gefährlicheren Gregner zu erwecken, 1469 seine an die Schweiz grenzenden Besitzungen, den Schwarzwald und das Obereisass an Karl den Kühnen von Burgund. Als aber dieser durch seinen Statthalter Peter von Hagenbach in den Landen festen Fuss zu fassen versucht, schliesst Sigmund unter Vermittelung Ludwigs Xi. von Frankreich mit den Schweizern 1474 die sogenannte „ewige Richtung“ zu Konstanz, in der er auf alle seine Forderungen verzichtet. Dadurch wird der Jahrhunderte lange Kampf der Eidgenossenschaft mit den Habsburgern beendigt. Unmittelbar darauf löst Sigmund die verpfändeten Landschaften wieder ein und lässt Peter von Hagenbach gefangen nehmen und hinrichten, während die Schweizer, besonders auf Betreiben Berns, welches das Waadt zu gewinnen wünscht, den Krieg gegen Karl den Kühnen eröffnen. Sie siegen 1476 bei Granson und Murten und 1477 bei Nancy, wo Karl fällt. Nach den Burgunderkriegen tritt eine vorübergehende Spannung zwischen den Städten (Lusern, Zürich, Bern — Zug bestand aus Stadt und

4. Neuzeit - S. 6

1911 - Berlin : Duncker
6 Frühjahr zum Hauptmann des Reichsritterstandes 1522 zu Landau erwählt worden war, seinen alten Feind, den Erzbischof von Trier mit Krieg, findet aber, trotzdem im Erzbistum die neue Lehre starken Anhang hat, nicht die erwartete Unterstützung, auch Luther spricht sich gegen jede Bewegung aus, die durch anderes als das Wort wirken wolle. Das Reichsregiment macht jetzt vermittelnde Vorschläge, auf die aber Sickingen nicht eingeht. Die Führung des Kampfes gegen Sickingen übernehmen nunmehr die beteiligten Landesfürsten: Erzbischof Richard von Trier, der junge Landgraf Philipp von Hessen und Kurfürst Ludwig von 1523 der Pfalz. Im Mai 1523 wird Sickingens stärkste Burg, der Jlaadstuhl bei Kaiserslautern, eingenommen, er selbst stirbt, tödlich verwundet, kurz das Heer des schwäbischen Bundes besiegt, Hutten flüchtet krank nach der Schweiz, findet in Zürich bei Zwingli Aufnahme und stirbt im Herbst 1523 auf der Insel Ufnau. Wie sich Luther gegen die radikale Bewegung Sickingens gewandt hatte, so tritt er jetzt auch der von Karlstadt in Wittenberg geleiteten und durch aus Zwickau vertriebene Prediger unterstützten Bewegung entgegen, die auf Abschaffung der Messe und des Zölibats, sowie völlige Beseitigung des Bilder- und Reliquiendienstes gerichtet ist. Ohne Rücksicht auf die ihm drohende Gefahr verläßt er die Wartburg, eilt nach Wittenberg und 1522 dämpft im März 1522 durch eine Reihe von ihm gehaltener Predigten die gefährliche Bewegung. Der Bauernkrieg. Die radikale Bewegung in Wittenberg ist nicht ohne Einfluß auf die nkrjeges gewesen, in der. schaftlicher Natur und nicht religiöser. Das Bestreben der Grundherrschaften, die volle Leibeigenschaft durchzuführen und den Bauern immer neue Lasten aufzuerlegen, führt zum Ausbruch des Krieges; neben der Bauernschaft beteiligt sich auch dessen Ursachen wirt-

5. Neuzeit - S. 14

1911 - Berlin : Duncker
14 1534 werden in diesem Jahre Anhalt und Pommern der neuen Lehre gewonnen. Die Wiedertäufer in Münster. Die radikalen kommunistischen Anschauungen, wie sie von Karlstadt in Avittenberg und namentlich von Thomas J^jlnzer während des Bauernkriegs vertreten worden waren, tauchen jetzt von neuem namentlich in / . . ' Münster auf, wohin sie von Holland her Eingang gefunden haben. Die wesentlichsten Abweichungen von der Lehre Luthers bestehen in dem Glauben aa.._eine...persönliche Inspiration und damit in einer Verwerfung der in den protestantischen Gebieten überall neu geschaffenen kirchlichen Organisationen in ihrer Abhängigkeit von den territorialen Staatsgewalten. In Münster zieht der Führer der lutherischen Partei, Bernhard Rottmann, Wiedertäufer aus den Niederlanden in die Stadt, darunter den Führer der Sekte Johann Mathys, und es gelingt seiner Partei, den städtischen Rat unter seinen beherrschenden Einfluß zu bringen; sein Anhänger, Johann Knipperdolling, wird Bürgermeister und das radikale Regiment wird noch rücksichtsloser gehand-habt, nachdem an die Stelle Mathys’ Johann von Leyden getreten war. Ein Angriff des vertriebenen Bischofs von Münster, den dieser im Bunde mit einigen seiner Nachbarn unternimmt, scheitert; erst nachdem ein von König Ferdinand nach Worms ausgeschriebener Reichstag erhebliche Yerstärkungen Jl53ä-**bewilligt hat, gelingt es im Juni 1535 Münster zu erobern. Die Häupter der Wiedertäufer werden in grausamer Weise hingerichtet; mit der Ausrottung der Wiedertäufer wird auch die lutherische Lehre im Stifte vollständig beseitigt. Eine weitere Niederlage erleiden die radikal demokratischen Ideen mit dem Untergange des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenweber. Seine Absicht ist, Lübeck seine Vormachtstellung im Norden zu sichern und damit zugleich die städtische Demokratie überall zur Herrschaft zu bringen. Im Bunde mit dem G-rafen von Oldenburg

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 113

1873 - Berlin : Duncker
113 verweigerten die Theilnahme, weil es nicht frei war, und forderten ein Koncil deutscher Nation. 4. Luther war bis an seinen Tod der Mittelpunkt der lutherischen Kirche, geliebt und geehrt von seinen Anhngern, gefrchtet und gehat von seinen Feinden. Nichts Wesentliches geschah ohne ihn; Alles wandte sich an ihn um Rath und Hlse, auch in weltlichen Dingen. Und bei aller tglichen vielen Arbeit und hufiger Krnklichkeit hatte er noch Zeit, 22 groe Bcher zu schreiben. Luther war auch ein rechter christlicher und deutscher Hausvater, gengsam und zufrieden, gegen Weib und Kind liebevoll und sorgsam; sein Gemth leuchtet aus dem schnen Brief hervor, den er während des Reichstages zu Augsburg von Koburg aus an sein vierjhriges Shnchen schrieb. Mit dem berhmten Maler und Brger-meister von Wittenberg, Lukas Kranach, lebte er im vertrauten Umgang. Stets war er bereit zu helfen und freigebig, obgleich er nur wenig besa. Mit den Frhlichen war er frhlich und ein Freund munterer Laune; besonders liebte und bte er die Musik. So war er zugleich ernst und doch heiter, gewaltig und doch kindlich, weithin gebietend und doch bescheiden. 5. 1846 den 18. Februar starb Luther zu Cisleben, wo- hin er gereist war, um einen Streit der Grafen von Mansfeld zu schlich-ten; begraben wurde er in der Schlokirche zu Wittenberg; in Worms ist ihm 1868 ein herrliches Denkmal errichtet worden. Er war der grte Manu seiner Zeit, bewunderungswrdig durch die Kraft seines Geistes und die Tiefe seines Gemths durch . feigen lebendigen Glauben, seinen unerschtterlichen Helden-tmttf) und feine rastlose Thtigkeit. Wie einst Hermann, befreite er die Deutschen vom rmischen Joche. Durch ihn wurde die Re-sormatiou begrndet, welche der das Menfchenwort die Bibel und das Wort Gottes, der die Werkgerechtigkeit die Glau-beusgerechtigkeit stellte, welche Glaubens- und Gewiffeusfrei-heit brachte, und den trennenden Gegensatz zwifchen Klerus nd Laien aufhob. Luther war zugleich durch ferne vielen Schriften, besonders durch feine Bibelbersetzung Begrnder der neuhochdeutschen Sprache. Nach ihm hatte Melanchthon das hchste Ansehn in Wittenberg und in der lutherischen Kirche. Er starb 1560 und wurde neben seinem Freunde begraben. . 57. Die Reformation bis 1555. Karl V. Die Reformation in Preußen und in Skandinavien. Gustav Waja. 1. Luthers Wunsch, in Frieden zu sterben, war in Erfllung ge-aangen. Nach seinem Tode begann Karl den schmalkaldischen Krieg mit den Protestanten, besiegte sie und hielt Johann Friedrich von Sachfett und Philipp von Hessen in Gesangen-schaft. Aber spter nthigte ihn der Kurfürst Moritz von Sachsen in dem Vertrage von Passau zur Nachgiebigkeit. Karl hoffte nicht mehr auf eine friedliche Beilegung der Streitigkeiten; er verband sich mit dem Papste zur Unterdrckung der Ketzerei und sogar Stahlberg, Leitfaden der Gesch. 8

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 124

1873 - Berlin : Duncker
124 62. England unter den Husern Tudor und Stuart. . ! England war unter dem Namm Britannien gegen 400 Jahre eine rmische Provinz; in der Vllerwanderung grndeten Angelsachsen hier ettt erzenes Reich. Dies hatte spter von den Dnen viel m leiden und wurde 1066 durch den Herzog Wilhelm von der Normandie erobert. 1172 wurde Irland unterworfen. Seit dem 13. Jahrhundert aab es etne ans der Geistlichkeit, dem Adel und dem Brgerstand gebildete Landesver-trctuug, das Parlament, welches dem Könige zur Seite- stand, und von Assen Zusttmmuny bald jede Steuererhebung abhngig wurde. Wegen ,hrer Besitzungen m Frankreich fhrten die englischen Könige viele Kriege vnt diesem Lande; aber auch Brgerkriege zerrtteten um 1460 das Reich. 1485 kam das Haus Tudor auf den Thron. 2. Auch auf den britischen Inseln gewann die Reformation nur unter schweren Kmpfen einen festen Boden. Whrend Irland gro-tentheils katholisch blieb, breitete sich in Schottland die resor-mirte Kirche ans. Mit dem Eifer eines Elias verkndigte hier Johann Knox, ein Schler Katvins, die reine Lehre, unbeirrt von dem Zorne wie von den Thrnen der katholischen Knigin, der schnen, aber leichtfertige Marta Stuart. In England veranlagte der launenhafte, tyran-Nische König Heinrich Viii. die Trennung der Kirche vom Papst. Er war zuerst ein heftiger Feind der Reformation und schrieb auch ettt Buch gegen Luther. Als aber der Papst sich weigerte, ihn von iemer Frau zu scheiden (er hatte berhaupt sechs Frauen, von denen zwei mthauptet wurden), erklrte sich der König zum Oberhaupt der englischen Ktrche und traf auch einzelne nderungen im Gottesdienste, wthete aber m gleicher Wetse gegen Papisten und Lutheraner. 3. Seine Tochter Elisabeth (15581603) fhrte die Reformation vollstndig durch; es entstand hier eine besondere Staatskirche, die englische oder bischfliche; neben dieser biu bete sich die streng reformirte Kirche der Presbyterianer oder Puritaner. Elisabcth begrnd te Englands Gre und be, frderte Handel und Schifffahrt, schadete aber ihrem Ruhm Durch die H nrichtung der katholischen 9jiar? Stuart. Elisabeth, durch die Schule des Unglcks erzogen, besa hohe Herrscher-gaben, war leutselig gegen das Volk, stolz gegen die Groen, gebieterisch gegen das Parlament. Die englische oder Hochkirche, welche sie zur Herr-schenden machte, steht in der Lehre der reformirten, im Kultus der katho-ltschen am nchsten. Die Bischfe haben das Kirchenregiment und sind zugleich Reichsbarone und Mitglieder des Parlaments; das Oberhaupt zfrvrf*r(^e ker König. Hiermit waren viele Protestanten unzufrieden (Dtssenters) und vereinigten sich zu einer besonderen Kirche, welche wie die schottische streng reformtrt (Presbyterianer) und von allem Katholischen geretntgt war (Puritaner). Aber auch die noch zahlreichen Katholiken biteben unruhig; sie hofften auf Maria Stuart, welche Ansprche auf den englischen Thron gemacht hatte. Als diese aber, des Gattenmordes ver-Wichtig, aus Schottland fliehen mute und bei Elisabeth, ihrer Verwandten, Hlfe suchte, wurde sie in Gefangenschaft gehalten und, da die Emp-

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 125

1873 - Berlin : Duncker
ruugeu und Verschwrungen der Katholiken nicht aufhrten, nach 18jh-riger Haft enthauptet 1587. , 4. Die Reichthmer der neu entdeckten Lnder reizten auch die Englnder zur Schifffahrt; Drake war der erste englische Weltumsegler 1580 und kehrte mit ansehnlicher Beute von seiner Reise zurck. Seit-dem erkannte und verfolgte das thatkrftige Volk immer entschiedener seinen eigentlichen Beruf. Schon unter Elisabeth wurde 1586 die erste englische Niederlassung in Nordamerika (Virgiuieu) und die englisch-ostindische Handelsgesellschaft gestiftet. Mit Philipp Ii. von Spanien gerieth die Knigin wegen ihrer Untersttzung der Niederlnder in Krie$, aber die spanische Armada von 150 Kriegsschiffen erlag 1588 den Strmen, den Klippen und den Angriffen der Englnder. Whrend Spanien sank, stieg England. 5. Nach Elisabeth kam das Haus Stuart auf den Thron, wodurch England und Schottland vereinigt wurden. Die Hinneigung zur unumschrnkten Knigsgewalt strzte dies Knigshaus ins Unglck. Auch die kirchlichen Verhltnisse hatten hierauf groen Einflu; Katholiken, Bischfliche und Puritaner standen sich noch immer feindlich gegenber. Karl I., Enkel der Maria Stuart, aerieth mit dem Parlament erst in Streit und zuletzt in offenen Krieg. Aber die Puritaner erhielten durch den schwrmerischen, klugen und tapfern Kromwell die Oberhand, Karl wurde gefangen genommen und hingerichtet. England wurde 1649 auf kurze Zeit eine Republik unter dem Puritaner Kromwell als Protektor, der mit Hlfe des Heeres alle Staatsgewalt an sich ri. Er war der zweite Begrnder der eng-lifchen Seemacht; durch die Schifffahrtsakte verbot er allen fremden Vlkern, andere als ihre eigenen Erzeugnisse nach England zu bringen. Dies Gesetz rief einen blutigen Seekrieg zwischen England und Holland hervor. 6. Nach Kromwells Tode gelangten noch einmal die Stuarts zur Regierung. Aber ihre Herrschsucht und Begnstigung der katholischen Kirche erregte bald wieder Unzufriedenheit, so da unter dem katholischen Jakob Ii. fein protestantischer Schwiegersohn zum Schutz der kirchlichen und brgerlichen Freiheit herbeigerufen wurde, worauf der König nach Frankreich floh. 1688 bestieg der Statthalter der Niederlande, -Wilhelm von Oranien, der unermdliche Gegner Ludwigs Xiv., den englifchen Thron. Er erkannte die Rechte des Parlaments von neuem an, regierte den Gesetzen gem und in vershnlichem Geiste und verschaffte allen Dissenters Duldung. 7. Zur Zeit Kromwells stiftete Fox die protestantische Sekte der Quker (Gesellschaft der Freunde des Lichts). Diese tteh* ntett ein inneres Licht oder Wort Gottes an, durch welches mau erst zum richtigen Verstndni der Bibel komme, verwerfen alle ue ren kirchlichen Gebruche (den geistlichen Stand, Kanzel, Orgel), sowie den Eid, den Unterschied der Stnde, die Hflichkeitsformen, alle ffentlichen Lustbarkeiten, und führen einen strengen Lebenswandel. Der Quker (d. h. Zitterer) William Penn, Sohn eines Admirals, stiftete als Zufluchtsort seiner verfolgten Glaubensgenossen in Nordamerika 1682 .den Staat Pennsilvanien mit der Hauptstadt Philadelphia (Bruderliebe).

9. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

10. Theil 3 - S. 9

1880 - Stuttgart : Heitz
Luther. Leo X. Ablaßzettel. Tezel. 9 eigener Münze bezahlt. In Jüterbogk meldete sich bei ihm ein Ritter, der einen Ablaßzettel begehrte, weil er jemanden auf der Landstraße berauben wollte; denn auch Sünden, die man noch begehen wollte, konnte man schon im voraus abkaufen. Tezel forderte einen tüchtigen Preis. Dann reiste er ab. Aber als er durch einen Wald fuhr, sprengte plötzlich ein Ritter mit mehreren Knechten herbei, hielt seinen Wagen an und nahm ihm seinen schweren Geldkasten ab. Tezel schrie wie besessen und verfluchte den Räuber bis in den Abgrund der Hölle. „Sachte! sachte!" rief der Ritter und holte den Ablaßzettel heraus, „kennst du mich nicht mehr? Hier ist ja dein Ablaß!" — Der leere Kasten wird noch auf dem Rathhause von Jüterbogk aufbewahrt. Der Handel 'mit diesen Ablaßzetteln machte die Leute ganz gewissenlos; denn sie mußten am Ende glauben, eine Sünde habe weiter nicht viel zu bedeuten, man könnte sie ja mit einigen Groschen, höchstens einigen Thalern abkaufen. Und diesen Glauben suchte Tezel durch seine unverschämten Predigten noch zu vermehren. Er lehrte geradezu: der Ablaß sei die höchste und allerwertheste Gabe Gottes; denn dadurch könne man ohne Reue und Buße selig werden. Das Ablaßkreuz mit des Papstes Wappen vermöge eben so viel als Christi Kreuz. Das niedere Volk hat von jeher einen Hang zum Aberglauben und war damals in religiösen Dingen höchst unwissend. Kein Wunder, daß eine Menge von Leuten dem Tezel nachlies und seinen Ablaß kaufte. Manche kamen damit auch wohl zu Luther und fragten ihn, was er dazu meinte? Dieser ergrimmte über diese schändliche Betrügerei nicht wenig. Sein ganzes frommes Gemüth empörte sich, wenn er daran dachte, wie man die Einfalt des armen Volkes mißbrauchte, es um sein Gewissen und sein Geld zugleich zu betrügen. In diesem edeln Eifer vergaß er ganz, wie unbedeutend er,-ein armer und noch junger Mönch, damals noch war, und wie wenig Hoffnung er hatte, gegen den mächtigen Papst etwas auszurichten. Aber danach fragt ein von edler Begeisterung ergriffenes Gemüth nicht. „Zu der Zeit," sagt Luther selbst, „war ich Prediger allhie im Kloster und ein junger Doctor, neulich aus der Esse kommen, hitzig und lustig in der heiligen Schrift. Als nun viel Volks von Wittenberg lies dem Ablaß nach, und ich, so wahr mich mein Herr Christus erlöset hat, nicht wußte, was der Ablaß wäre, wie es denn kein Mensch nicht wußte, fing ich säuberlich an zu predigen, man könnte wohl Besseres thun, das gewisser
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